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Bettage M Kr. SOL Frankea-erger Tageblatt Sonntag, LS. Dezember 1V1S Am keimst iM vsterlasa ver aeuttebe kreütt im )i«zla»a Der Protestant soll das Leiden wieder lernen. Es ist ihm und auf der Einschätzung der Arbeitskraft des arbeitswilligen deutschen Volkes beruhe. Dieses Vertrauen sei in den »ieder- .ändischen Kreisen gewiß sehr groß, was schon daraus her- f Die Etfenbahnverlehrsilnschränlüngen, die vom 24. bi; 27. Dezember in Kraft waren, behalten bis ans werteres Gültigkeit. frk Vom Roten KveAz. Während unsere braven Front truppen nach ruhmvoller Arbeit in die Heimat und zu ihrer «in weniges mehr von der heimlich glimmenden Hoffnung ausgelöscht, bi; nichts ngchr übrig geblieben war als eine trau-, rige, sti.e Erdung. Die Mochaus hatten dafür gesorgt, daß ihnen das trau liche Heim, in dem sie mit allen Fasern wurzelten, schon fast zur Fremde wurde, noch ehe sie ausgezogen waren. Das gefige kelne Sorgengesicht der Frau tauchte be ständig .in Hof und Garten auf, erntet« und heimste ein, was ! noch zu ernten war, und galt scharf acht, ob nicht irgend etwas j in die Küche der Gottschlichs wanderte, was nach ihrer Mei- nung Len Mochans gehörte. , j Mochan selbst liest sich wenig blicken. Aber eines Tages Lung seiner bisherigen politischen Leiter willen wird — wir haben Deutschland von daleim aus verraten und sind ein jämmerliches Geschlecht! —, desto Heller erstrahlt der Stern in dunkler Nacht, das ewige Licht: Gotteskraft, Jesu männlich« Hei.ighat, reinigender Gottesgeist. Jeder nimmt still den Hut ab und es geht wie ein Raunen durch den Lärm der Tage, wenn es heisst im alten Gebet: „Vaterunser, der du bist im Himmel. Geheiliget werde dein Name!" („Deutsch« Zeitung".) 12. Trübe und einförmig war den Gottschlichs der November vergangen und hatte mit jedem Tage und Init jeder Stunde Wie sehr Deutschlands Kredit durch das Treiben von ! Kreisen ohn« Verantwortlichchilsgesichl und ohne realpolitische ! Faust gegen die Alte, dast sie aufkreischend davonstürzte. Der Korb auf ihrem Rücken wackelte hin und her und die Pantoffeln flogen von ihren Füsten. Sie lies gegen Herrn Festegang an, der unruhig vor di« Ladentür getreten war. „Nee, was für 'n Mensch! Der wollt' mich jawoll dot- schlagen!" „Ein scheuer Blick rückwärts belehrte sie, dast van Mochan nichts mehr zu sehen war. Sie wischte sich den Schweiß ab und atmete tief auf. „Was für 'n M«nsch! Was für 'n Mensch!" „Mas gibt es denn?" fragte Festegang ungeduldig. „Und was soll denn das da drüben bedeuten mit den Möbeln? . das wär' nicht hübsch, das wär' doch wle so 'n richtiger Judas. ! Und wer wcrst, sagen welche, wo dis Quittung noch stecken tät. Na ja, es gibt eben schlechte Menschen." Sein Gesicht war fahlgelb geworden. Und mit einen, Ausdruck von so furchtbarer Wut erhob er jetzt die geballt« Der Protestantismus ist dem künftigen Deutschland nöti ger, denn je. Wer einen eigenen, selbständgien Staat wieder aufbauen will, wird ihn nie entbehren können. Wir kämpfen darum aus politischen und aus religiösen Gründen für die Erhaltung eines wärmen gemeinsamen Herdes, an welchem sich der Evangelische seiner Aufgaben bewustt wird und sich seiner Helden freuen land. gesehen haben würde, welch glückiichrs und behagliches Los ! „Na, da gibt «s doch welche, Herr Mochan, die sagen, ihr beschielen war, — ja. dann würde die Abrechnung kommen nenn man die Eigene Schwester von Haus und Hof bringt, mit dem Gauner, dem Mochan. —- Einsicht, die immer noch die Arbeit der Regierung zu durch kreuzen suchen, geschädigt wird, erweist eine UnterredMg, die der Korrespondent der „Deutschen Allgemeinen Zeitung" mit einem holländischen Finanzmann hatte, der Deutschland , gut knnt. Ich befragte ihn um lein Urteil über den »Stand der deutschen Valuta in Holland, dir in diesen Tagen ihren Tief stand erreicht hatte. Mein Gewährsmann meinte als nüch terner Beobachter könne man nicht übersehen, dast bei dem gegenwärtigen stark verminderten Austenhandel Deutschlands der Wert der deutschen Valuta zu 90 Proz. auf dem Ver trauen auf den baldigen Wiedereintritt geordneter Verhältnisse W9 Was wird dar neue Jahr bringen? Nach verhüllt der dichte. Schleier der Zukunft di« be deutsamen Ereignisse, die das Jahr (9(9 in seinem Schoß birgt. k Daß das neue Jahr lichtvolle» werden möchte, als es die zweite Hälfte des . an, Ende angelangten Jahres (9(8 war, ist der sehnliche Wunsch jedes wahrhaften Deutschen. Wie auch die Ereignisse sich gestalten werden, das Frankenberger Tageblatt wird über alles schnellstens in seiner bekannten strengen Sachlichkeit und leichten Ueber- sichtlichkeit berichten. Getreu seinem alten Grundsatz: Ueber alles das Vater landl wird das Frankenberger Tageblatt unabhängig von irgendwelcher einseitigen Parteischablone nach jeder Rich tung eine Politik verfolgen,-die geeignet ist, dem deutschen Volke aus dem jetzigen unheilvollen Thaos herauszuhelfen und es wieher auf lichte, freudvolle Höhen zu führen. Helfe ein jeder mit und unterstütze jeder das Tageblatt in seinem Bemühens zum Heil und Segen unseres Volkes tätig zu sein. Wir laden zum Bezug des Frankenberger Tageblattes für (9(9 höflichst ein. Bestellungen nehmen die Brief träger und Postanstalten, die Austräger und Ausgabe stellen, sowie die Hauptgeschäftsstelle am Markt zu Franken berg an. Verlag und Schrtftleltung des Frankenberger Tageblattes. Im Wafferwinkel Ein Dorfroman von P. Redliche. Fortsetzung Er hatte sie ab stäuben wollen und ein Kistchen darin ge blättert -- und da war es herausgeflattert, jenes verhäng nisvolle Zettelchen. Sem Zorn über den Gauner, de» Mochan, war grimmig gewesen. Und doch macht« er sich nun heimlich zum Mitschuldigen. So oft er auch das Blatt in Ler Hand gehabt hatte, um es Frau Gottschlich zu bringen, immer wieder hatte er es in das Versteck zurückgelegt. Nein, er konnte sich nicht selbst vernichten. Er wustte, wgm irgend etwas ihm Anne noch in die Arme führen könnte, so wär es ihre gänzliche Verarmung, die Liebe zur Mutter, die unter Len Folgen dieser Verarmung wie -in Schatten zusnmmen- schwand. Er hatte Au Frau Gottschlich gesagt, er würde wieder kommen — und si« hatte versprochen, für ihn zu werden. Daß seine Handlungsweise unwürdig war, fühlte er wohl. Aber — so fragte er sich trotzig — sind nicht in der Liebe wie im Kriege alle Kniffe erlaubt? Er begriff sich ja selbst nicht. Er trug an dieser Leidenschaft für das kühle und herbe Mäd- clen wie an einer Last, die er vergeblich abzuschütteln suchte. Er kam sich vor wie «in Narr und konnte sich doch aus eigener Kraft nicht zum Weisen machend Niemals hatte er, wie er meint«, in seiner Jugend etwas Aehnliches erfahren, trotz gelegentlichen Schwärmens für irgendein Hübsch«s/Mädchen. Bei seinem kurzen Bräutigamsglück war dann alles so hübsch korrekt und ohne große Aufregung verlaufen. Es hatte alles so schön gepastt, die Verhältnisse, das gegenseitige, gemüb lil«, nicht übertriebene Sichgernemögen. Man hätte es mit ' Ler Zeit dabei zu einem behäbig-rundlichen, wohlerhaltenem Manne bringen können. Und nun? Seufzend pflegt« er bei einem Blick in den Spiegel sestMellen, dast seine eleganten, hübschen Anzüge einen schlotterigen Eindruck zu machen begannen. Er magert« wahrhaftig schon ab. Sein Gesicht wurde fahl und bekam Nunze.n. - Nichts machte ihm mehr Spaß. Froh war «r, wenn kein« Künden kamen, die er bedienen Müßte, und seine Kedanten störten, dir sich all« um einen Punkt drehten, ' nämlich «M Anne Gottschlich. Häufig schloß er lange vor Tagesschluß den Laden ab und lief unruhig im Dorfe hin und ler, sprach in Häusern vor, die möglicherweise von Anne besucht wdrden konnten oder wo doch vielleicht von ihr ge sprochen wurde. Fast mit Befriedigung sah er, dast ihre Schönheit durch Leid und Torge schw«r gelitten hatte; ihr bläst und schmal gewordenes Gesicht zeigte scharf« und herbe Züge. Die zehrende Angst, dast noch «in anderer glück licherer Bewerber aiistauchen könne, wurde dadurch etwas verringert^ sein« Hoffnung gesteigert. Gewist, sie würde nicht dauernd so töricht sei«, seine Hand zurkchmoeisen und Hr Glück zu verscherzen. Und dann, vielleicht nach Jahr und Tag, wenn si« ein ¬ kam er selbst herüber, um die Möbel und Sachen zu kaufen, ! die Ernestine 'in ihr Stübchen nicht mitnehmen konnte. .Fast in derselben Stunde liest er alles, auch die erstandenen Klei dungsstücke seines Schwagers, auf den Bauernhof herüber holen, so dast mm. die fast leeren Zimmer öd? und traurig, ' fremd und unheimach die beiden einsamen Frauen ansahen. „Du hast nun «in schönes Stück Geld in Händen, Erne stine," sagte er. „Solche, die das nicht gewohnt sind, denken immer, das kann nicht alle werden. S«i man jo recht sparsam. Am besten ist es, ou fängst gleich an mit schneidern, dann kommst« auch auf andere Gedanken." Er hals dann selbst, die Sachen in einem geräumigen Schuppen unterzubringen, dessen Schlüssel er in die Tasche 'steckte. Sl«if und nachdenklich ging «r über den Hof. Am offenen Fenster stand Großmutter Heinemann mit einem Tragkorb voll dürren Reisigs aus dem kräftigen Rücken. Mit einem ver traulichen Schmunzeln, das fast ein wenig höhnisch aussah, sagt« sie: „Na, Herr Mochan? Js nu alles in Sicherheit? hübschen Möbels sind wohl für das Olgachen? Na, da sein Sie billig zu gekommen, hi, hi!" F- „Was wißt Ihr denn davon, wie billig ich gekauft hab«?" fuhr er sie an. „Nanu man sachte!" rief st« erbost. „Was brauchen Sie denn so zu schreien? Was hab' ich denn, da wird genug geredet. Da sind ganz' andere Leute, die was reden!" Er blieb drohend vor ihr stehen. „Was soll das Geschwätz?" Sie besann sich ein bißchen, dann änderte sich plötzlich ihr Wesen. „Es gibt «Len zu schlecht« Menschen," sagte sie wie in mit leidiger Teilnahme. , „Ich sag«, was soll das Geschwätz?" schrie er. Sl« sah ihn mit funkelnden Augen dn. Es prickelt« sie dast sie sagen mußt«, was zu sagen doch wenig klug ivar. krbSdmig Oer WtgtbescbSöigtemmteMillrinig Aus Berlin wird gemeldet: Das Vaterland hat durch hen Mund seiner Beauftragten den Opfern des Krieges immer wieder erklären lasse», daß es seiner verstümmelten und krjegs- besckjädigten Sühn« nicht vergessen wird. Heute, am Weih nachtstage, macht nun die Reichsregierung dieses Versprechen wahr und l«gl deinen, die auf Versorgung durch die Allaemein- heit ein Recht haben und den vierjährigen Kamok mit ihren Gliedern und ihrer Gesundheit bezahlt habe», ein Weihnachts geschenk auf den Tisch. Deutschland ist arm, aber auch kn seiner Armut denkt «s an die Opfer des Krieges und will «in wenig Freud« und Zufriedenheit in jedes Haus eines Kriegsbeschädigten bringen. Die neu« Verordnung verdoppelt für den Monat Januar die laufenden Versorgungsgebührnisse und Unterstützungen. Bei Rentenzuschläge» tritt eine Erhöhung von 50 bis 100 Prozent je nach dem Grabe der Erwerbsunfähigkeit ein. Auch die Berstümmelungszulagen, auf welche ehenrasig« Sol daten keinen gesetzlichen Anspruch haben, werden wesentlich, so bei schwerem Siechtum und bei Geisteskrankheit um das Dreifache, erhöht. Es must aber darauf aufmerksam gemacht werden, dast di« Auszahlung in dieser erhöhten Weise aus technischen Gründen bei der großen Zahl der Versorgungs berechtigten leider nicht vor Ablauf einiger Monate wird bewirkt werden können. Sind denn das nicht Fräulein Gottschlichs Möbel?!' Sie betrachte!« ihn eingehend. . . „Mal gewesen, Herr Festegang. Sie wisse» doch, fürs Gewesene gibt der Jud« nichts. Die sollten doch zur Aus stattung für das feine Fräulein Kunsttischlern. Na, was braucht denn die noch 'n« Ausstattung! Wer wird denn die nehmen!" Er stürzte an ihr vorbei wie von Sinnen, hinüber in das Haus der Gottschlichs. „I Gott du bewahre! Na ja, wenn ein altes Haus brennt, da hilft kein Löschen!" schrie sie ihm nach, denn die frühere geschmeidige Liebenswürdigkeit hatte sie sich seit kurzem vollständig abgewöhnt. — Fron Gvttschlichs klein« zusammengesunkene Gestalt ruhte in dem alten Armsessel ihres Mannes. Ungemütlich und kahl, kalt und zugig war cs im Hause. Sogar das einzige noch bewohnt« Zimmer sah mit den öden. Fenstern und den wenigen Möbeln frostig genug aus. Des Verstorbenen aller Schreibtisch, ein Soja, «in paar Schränke und Stühle war al.«s, was noch vorhanden war, denn si: konnten in der BoLeZtube, die Bauer Raatsch zur Verfügung gestellt hatte, nicht mehr untcrbringen. Er war eines Tages zu Frau Gottschlich gekommen, um ihr die Stube gegen eine geringe Miete anzubieten. „Meine Frau freut sich schm auf Sie," hatte er gesan'. Etwas mehr Ruhe mar üoer sie gekomm«stit sie mutz e, daß si« wenigstens im Dors« bleiben konntet« und bei Leute», die es m ihrer schlichten Weis« ohne viel« Worte verstanden, ihre Teilnahme zu zeigen. Sie würde bei diesen guten Leuten nicht ganz vereinsamt sein, auch wenn Anne sie ver lassen mußt«, hatte sie voller Dank gedacht. (Frrtfetzung folgt.) von ««lerer «viwgMcbe« sti rede Von Pfarrer D. Traub-Dortmund. ' Für den Augenblick gilt: sich nicht verblüffen lassen. Eine gewaltsam« Trennung von Kirche und Staat . geht in Deutschland noch hundertmal schwerer,' als in Frank reich. Wer die dortigen parlamentarischen Kämpfe keimt, wird unschwer erkennen: die augenblickliche Negierung hat dem deutschen Staat und Volk «inen schlechten Dienst erwiesen, daß sie seine ungeheuren Sorgen noch.um diese vermehrt. Frei sich muß gerade der Gebildet« sich bei seinem Schiller und Herder, Eceth« und Lessing gründlich erkundigen, um sich von ihnen zeig«n zu lassen, welchem geistigen Schiffbruch ein Volk entgegengeht, das auf Bibel, Lied und Katechismus so verächtlich herabschaut, wie es heutzutage bei Tausende» Mode ist. Wer heute den Kampf für die evangelisch« Volks- kirch« .entschloss«»' führt, verteidigt unsere klassische Bildung, ganz abgesehen von den Gütern des Glaubens selbst. Di« religionslos« Schul« bedeutet den Tod der geistigen Kraft unseres Volkes. Für die Zukunft gilt: Unsere Feinde rechnen mit Ler Niederlage des öffentlichen Einflusses des Protestantismus. Diese Gefahr must ganz deutlich ins Auge gefaßt werden. Ultramontanen und Atheisten ist es gleichgiltig, wieviel Pro testantische Sekten weiter vegetieren können — wenn nur der öffentliche Einfluß der evangelischen Kirchs gebrochen wird. Holland behagt heut« diosen Kreisen: ein zu zwei Drittel» protestantisches Land ist jedes Einflusses des Protestantismus auf die Leitung und den Geist der öffentlichen Geschäfte "ledig. Warum? Weil es feinen Protestantismus in Dutzende von Sektenkirchen aufgelöst hat. Darum Volkskirche, nicht Sektenkirchen! Vollem.protestantischen Leben must die künftige Volks kirche Raum geben; dem „orthodoxen" und „liberalen", dein Eemeinschaftsmann und dem freien Proiestanfismus. Nicht so, daß der eine, dem andern seine Ueberzeugung aufdringt, aber auch nicht so, dast sich jeder in seinem Kreis abschließt und verengt, sondern daß alle in einer und derselben Vvlks- kirche ^einander und dem Ganzen dienen, und dadurch die evangelische Kirche befruchtet und das staatliche Gemeinwesen beeinflußt wird«. Darum einL Volkskirche gemein samer Lieb« und starker UeberzeugungenZm einheitlichen « v a n g e li sch« w G laub e n. I Wir Hof,«» aus ei « deutsch-evangelische Reichs kirch«, um der Kirche und des Staates willen, an welche sich auch Deutsch-Oesterreich anschließen kann. Wenn heu e die evangelische Kirchs nicht alle umfaßt, wird vieles langsam adsterben. ' Für i m mer^g il t: Der Glaub« schafft die Kirchs, aber Lie Kirche trägt ihn von Geschlecht zu Geschlecht. Die Kirch« bleibt ein weltlich Ding, dqs göttliche Schätze birgt. Aber auch die „Gläubigen" und „Frommen", leben auf dieser Erde in der Welt. — Wir halten es nicht für Idealismus, die Lehren der „weltlichen" Geschichte und der menschlichen Er ziehung zu behandeln, als hätten sie nichts zu sagen. Die Verachtung der Kirche, welche viele Kreise nähren, ist ent weder von feindlichen Instinkten getragen, oder sie beruht auf Unkenntnis des praktischen Lebens. zu Deutschland jchwer.gelitten und in weiten holländischen Kreisen d«n Gedanken auskommen lassen, ob unter solche» Umständen Deutschland sich nicht zu Tode revolutioniere. , Frankenberg, den 28. Dezember 1918. fn Weihnachtsfeier in der Herberg« zur Helmat. Am Weihnach1sheiligab«nd wurde in hiesiger Herberge den zu gereisten, meist heimatlosen Wanderern von der Landstraße eine schlicht« Christfeier bereitet. Hierzu waren hie Mitglieder des Vorstandes der Herberge, sowie die des Jünglingsvereins und auf Einladung auch die Lhorschüler erschienen. Der Jyng- ' singsverein hatte den Saal durch einen Christbaum üm> ein j durchscheinendes Bild „Ehristi Geburt" darstellend, 'hübsch ' geschmückt. Die zugereisten Fremden (15 an der Zahl, dar- i unter auch 2 Feldgraue) nahmen an gedeckten Tafeln Platz. ! Herr Prokurist Burkhardt begrüßt« die Anwesenden und hielt l sodann die auf Lukas 2 begründete Weihnachtsansprache, die stimmungsvoll umrahmt wurde von weihnachtlichen Ge sängen der Chorschül«r, sowie von vom Jünglingsverein auf geführten Deklamatorien „Christi Geburt" und „Frieds auf , Erden". Die Klavierbegleitung hatte der blinde Herr Astmann s übernommen. Anschließend hielt noch der Vorsitzende Herr Oberlehrer i. R. Eichler eine Ansprache an die Fremden; er schloß mit dem Wunsche auf kommende bessere Zeiten. Einer der Fremden sprach in kurzen Worten deren Dank aus. Herr Eichler wies noch eingehend auf die vor 100 Jahred eüt- standene Dichtung und Vertonung des Weihnachtsliedes „Stille Nacht" hin, dessen Gesang die Feier schloß.' . feg DmtMMMake DoKspartei! Im Anzeigenteil'dieses Blattes befindet sich ein Aufruf der Deutschnationalen Volks- partei, Zweigverein Chemnitz, in dem zum Beitritt in diesen Verein aufgefordert wird. Es seien die Leser auf diesen Aufruf besonders aufmerksam gemacht! vorgehe, daß noch immer sehr bedeutende Markbeträge dort festgehalten würden, in der Annahme, daß Deutschlands Fleiß , .. — .... , — . und Fähigkeiten alle Schwierigkeiten überwinden würden. oft zu güt gegangen. Kleinodien sollen erkämpft werden, da- Aber durch die Vorgänge der letzten Zeit und ins- mit man sich .ihres Besitzes freue. Eine Kirche ohne Märtyrer besondere "infolge des Vordrängens der arbeitsscheuen, volks- taugt nichts verhetzenden Kreise, ferner durch die Nachrichten aus allen Je armseliger das künftige Deutschland um der Verblen- deutschen Landesteilsn über Arbeitsunlust, habe das Vertrauen