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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 24.12.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-12-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191812241
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19181224
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19181224
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-12
- Tag 1918-12-24
-
Monat
1918-12
-
Jahr
1918
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' - Vermischte» * Dl« Kaiserin schwer trank. Nach einem Privattelegramm der „Franks. Zig." au« dem Haag ist der Krankheitezustand der früheren demschen Kaiserin derart, dotz sie wohl kaum da» neue Jahr e-l,ben wird. Sie batie vor einigen Wacken einen Schlag anfall erlitten; auch machte ihr Herzleiden während der letzten aufregenden Wochen, al» die Ausiieferungssrage in der Oeffent- I'chkeit behandelt wurde, st rle Fortschritte, wodurch eine nervöse Depression htnzuirat, die den Zustand der Kaiserin auf das Be denklichste bretuflutzte. Der frühere Kaiser iit ebenfalls ernsthaft krank. Sein Obrenleiden hat sich «Heblich verschlimmert, und es besteht Vie Gefahr, bah e» auf da» Gehirn übergreist. Beim Kaiser sind ebenfalls nervöse Erscheinungen al» Folge der Auf regungen sestzustellen. - Königsberg, Hall«. Wittenberg, Stuttgart, Hanno <^r, Aachen, Danzig, Tharandt haben, «inen von 167 Professoren Unter zeichnern feierlichen, historisch begründeten Protest eingelegt gegen Frankreichs Ansprüche und Matznahmen zum erneuten Raub des deutschen Elsotz. - pd Berlin, .22. 12. Die „Deutsche Allg. Ztg." schreibt: Die Turiner „Stampa" vom 26. November erhebt die alte Anschuldigung, deutsche Truppen hätten nach ihrem Einmarsch m Udine Ende Oktober 1917 Wohnungen geplündert. lDem- gegenüber sei. nochinals ausdrücklich festgestellt, datz die «in- ziehenden deutschen Truppen die weitaus größte Aiizahl aller Wohnungen sn Udrne erbrochen und geplündert vorfanden. Die Plünderungen waren erfolgt durch flüchtende italienische Truppen, durch zahllose italienische Versprengte, sowie durch die Friaulaner Landbevölkerung, die in Hellen Hausen, zum Teil mit Fuhrwerken, aus. der Umgebung zu Räubereien m die Stadt gekommen war. Die Mahnung der. „Stampa", Udine fordere, nicht vergessen "zu werden, richtet sich also an die «jgfne Nation, nicht an uns. V Nähmaschinen auf Holzgestellen. In den Nähmaschinen.Verkaufsstelle,, ist feil einiger Zelt eine Neuheit zu sehen, die gewiß auch schon die Aufmerksamkeit unserer Leser auf sich gezogen haben wird, wir meinen di« Nähmaschine aus einem Gestell aus Holz. Sie bietet für den Beschauer ein neues unge wohntes Bild. Mancher wird daher Zweifel haben und sich fragen, ab ein solches Gestell aus Holz das seither gewohnte Lisengepell auch praktisch zu ersetzen vermag. Man wird geneigt sein, es als ein vorüber- gehendes Aushilfsmittel anzusehen, wie so viele unter der Not des Krieges auf den Markt gekommen sind. Solch« Zweifel sind jedoch gegenüber dem neuen Nähmaschinengestell nicht begründet, wir wissen aus Fach kreisen, daß der Gedanke an «in Holzgestell für eine Nähmaschine nicht erst während des Krieges aufgetaucht ist, sondern schon älter ist. Der Krieg hat auf die Entwicklung dieses Gedankens nur soweit Einfluß gehabt, als er durch den Mangel an Lisen die Ausführung beschleunigt hat. Vie Schöpfung des Holzgestelles beruht auf der Erkenntnis, daß ein Bedürfnis vorliegt, bet den Maschinen, die in wohnräumen ihren Platz finden, das seitherige Gestell aus schwarzen Eisenstreben durch «in Gestell zu ersetzen, das durch Form und Material mit den übrigen Holz, teilen der Nähmaschine ein geschloffenes Ganzes bildet und auch besser zu der ganzen Zimmereinrichtung paßt. Lin Beweis für diese» Be- dürfniF bietet die schon vor dem Krieg einsetzende starke Nachfrage nach Maschinen mit Schrankmöbel oder anderen Ausstattungen, die das Lisen- gestell weniger hervortreten lassen, obwohl diese Maschinen im Preise oft viel höher stehen, als die Maschinen in gewöhnlicher Ausführung. Vas Holzgestell kann seinen Zweck allerdings nur danii^ erfüllen, wenn man das Holz nicht einfach wie Lisen anwendet und dem Gestell 8le Form des Lisengestelles gibt, sondern Form und Ausführung des Holzgcstelles müssen den» verwendeten Matenal angepaßt werden. Halt barkeit und leichter Lauf dürfen aber nicht hinter denen des Lisengestelles Zurückbleiben Beide Bedingungen können bei den Holzgestellen al» voll kommen erfüllt angesehen werden, wie sie z. B. bei den von der Firma kleinen« Dippmann in Frankenberg ausgestellten Nähmaschinen ZH eh«n find. sässig fern mutz, ist in Wegfall 'gekommen; ebenso die Be- stimmung, datz nur Bürger wählen können. Das Bürgerrecht ist nicht mehr Voraussetzung für die Wahlberechtigung. Zeder Deutsche, auch Angehörige anderer Bundesstaaten, der zur Zeit der Aufstellung der Wählerliste feinen wesentlichen Wohn sitz hier hat, ist wahlberechtigt, und zwar im Alter von 20 Ähren an; auch Soldaten sind wahlberechtigt, sofern.ihr Wohnsitz hier ist. Künftig habest auch Gemeindebeamte das passive Wahlrecht, dürfen also als Stadtverordnete gewählt werden. Die Wahl findet mit gebundenen Listen statt; der einzeln« Wähler kann demnach nicht ihm nur besonders ge nehme Personen wählen, 'sondern nur für eine bestimmte Liste stlinmen. Es findet Verhältniswahl statt; die Zahl der Sitz«, welche aus die' verschiedenen Listen entfallen, richtet sich also nach der Zahl der Stimmen, die auf sie. abgegeben werden. Die Amtszeit dcr Stadtverordneten ist zunächst auf zwei Zähre festgesetzt. Nach dieser*Zeit ist das gesamte Stadtverordnetenkollegium neu zu wählen. Auch das jetzt be schlossene Wahlgesetz gilt zunächst nur für zwei Jahre. Die Wahl findet Sonntag, den 2. Februar 1919, von vorm. 10 bis nachmittags 6 Uhr statt. Es sind acht Stimmbezirke gebildet, aus jeden entfallen rund 900 Wähler. Die Wahl vorschläge sind spätestens drei Wochen vorher einzureichen und von 30 Personen zu unterschreiben. Sie werden vom Wahlkommissar mit römischen Ziffern versehen und mit den - drei ersten auf ihr enthaltenen Nam«» besonders kenntlich gemacht. Mehrere Kandidatenlisten können untereinander ver bunden werden und Zählen danst den übrigen Listen gegenüber als ein Wahlvorschlag. Dadurch wird erreicht, datz kerne Stimmen verloren gehen. — Zn längerer Beratung wurde das umfangreiche Wahlgesetz, das sich eng an den vom Ministerium herausgegebenen Musterentwurf anlehnt, durch beraten und genehmigt. Eingefügt wurde nur ein Antrag Engelmann, wonach die Stimmzettel verdeckt in Umschlägen abgegeben werden müssen, und ein Zusatzantrag Dr. Bähr, Kabinenwahl vorzusehen. Der Antrag Engelmann war zu nächst pom Stadtverordnetenkollegium mit 12 gegen 6 Stim men angenommen, dagegen vom Rat mit 6 gegen 3 Stimmen abgelehnt worden. Im Vereinkgungsverfahren gab der Ant nach, so datz der Antrag als angenommen gilt. — Zur Be ratung stand noch die Erhöhung des GasPreises aus 35 Psg. für den cbm. Nach längerer Aussprache, in welcher die Mitteilung gemacht wurde, datz der Preis für 10 Tonnen Kohle , um 180 M. (der Zentner also 90 Psg.) und für 10 Tonnen Briketts um 130 M. gesteigert werden würde, .und zwar rückwirkend schon vom 15 Dezember ab, ergab sich, datz auch 35. Pfg. dre auch infolge des Acht stundentages und der Lohnerhöhungen gesteigerten Herstel lungskosten des Gafes nicht decken würden und es wurde, / von beiden Kollegien gegen je eine Stimme, beschlossen, Len Preis fürGasabl. Jan uar1919auf40Pfg. für den Kubikmeter zu erhöhen. — ,Es folgte noch die Wahl von Sachverständigen für Enteignungen. "Die bisher bestimmten Herren wurden ''wiedergewählt, nur an Stelle des Herrn Naumann berief man Herrn Franz Bennewitz als landwirtschaftlichen Sachverständig«». — Herr Oberschul rat Hözel regt« an, Matznahmen zu treffen, durch ipelche das lange Stehen bei der Kojileimusgabe vermieden wird (Ein führung von .Nummernkarte). Er folgt« nichtöffentliche Sitzung. - se DU Trennung von Kirch« und Staat soll in Bälde durch die neuen Machthaber durchgeführt werden. Das kann nur zum Schaden beider geschehen. Der Staat schaltet, sein« tiefste Kuliurmacht aus. Die evangelische Kirche kann die Hilse des Staates jetzt nicht entbehren, sie kann nicht den ReliMmsunterricht der Jugend auf einmal übernehmen, dazu hat sie weder Lehrkräfte noch Mittel, wie die katholische. Autzerdem soll Privatunterricht verboten sein, das wäre eine Entrechtung der Kirche. Sollen unsere Kinder fortan als Heiden auswachsen? Auch der bisher der Kirch« gewährte jährliche Staatszuschuh war keine Gnad«, sondern Pflicht. Der Staat hat einst reiches Kirchtngut an sich genommen mit dem Versprechen, dafür die Kirche ausreichend zu versorgen. Wenn man di«A Pflicht nicht wieder erfüllen will, mutz man sie ehrlicher Weise entsprechend ablösen. Einreiher: ist leicht, oysbauen ist schwer. Die Trennung, wenn sie kommen soll, mutz gründlich überlegt sein. Nicht eine einzelne Partei, die gerad« am Staatsruder sitzt, sondern das ganze Volk mutz, über «in« .so wichtige Frage des Volkslebens gehört werden. Nur wem d« «klare. Erkenntnis von der ungeheuren Bedeutung der Religion für das seelisch« und sittliche Wohl unseres Volkes bewutzt ist, kann über diese Zukunftssrage unseres Volkes entscheiden. Darum soll die Lösung dieser schwierigen Frag« der kommenden Nationalversammlung über- lassen bleiben. Wer das will, der unterzeichne die Erklärung unserer Synode, die jetzt überall, auch an verschobenen öffent lichen Stellen unserer Kirchgemeinde zur Unterschrift aus gelegt und auch sonst in den Häusern verbreitet werden wird, so datz sie ein» gewaltige Kundgebung wird, datz unser Volk di, Kirche Hiner Väter nicht ruinieren lassen wist/ K« keim« «ml o«eri»m> ' Frankenberg, den 23. Dezember 1918. fs Christmelte. Auch zur Christmett«, die in der alt hergebrachten Weise aM «Wen Weihnachtsfeiertag früh 6 Uhr stattfindet, ist die Kirche diesmal geheizt. Das Wahlgesetz für die Stadtverordnetenwahlen in Frankenberg ist am Sonnabend nachmittag in gemeinsamer Sitzung der städtischen Kollegien unter Vorsitz des Herrn Bürgermeister Dr. Irmer durchberaten und genehmigt wor den. Die Sitzung konnte statt um 4 Uhr «rst Uhr be ginnen, da das Stadtverordnetenkollegium zu schwach ver treten war und die Beschlutzsählgkeit «rst nach Eintritt in di« Beratung erreicht wurde. Den Bericht über das neu« Stadt verordnetenwahlrecht .erstattete Herr Stoldtrat Dr. Wolf. Aus dem Bericht sei folgendes erwähnt. Die Zahl der Stadt verordneten wurde wie bisher aus 30 festgesetzt. Die Bestim mung, datz mindestens die Hälfte der Stadtverordneten an- Kirche««achrichte» 1. Weihnachtsftiertag. Frankenberg. Fiüh 6 Uhr MettengoitiSdlenst, P. Sten,. Texte zu 2 Pr.-si d an den Klrchlüren zu haben. Vorm 9 Uhr Pedlgt- xotNSddnst, P. Sell. Abends b Uhr Prediatgotttsbienst, P. S'enz. An die'em Tace Kokette slic daS Syrische Maiserh^us. Kirchenmusik. „ES Ist 'in RoS' entsprungen" Weihnacht»», d für gem Chor und Streichmusik von F. G. R,Eiger. Hausdorf Äbenos 8 Uhr Chiistmetten in der Schule. Ncudörschen 24. De,, abends S Uhr Christvesper in der Kapelle. AuerSwälde und Gornsdorf Borm- '/,9 Uhr h Beichte Borm 9 Uhr Predtg'gott, sdienst mtt Feier d. h. Abendmahls, Herr P arier Bürichel, in Wittgensdors. Ebersdorf u LtLtenwalde Borm. V,9 Uhr Beichte, P. Schirrmeister Borm, 9 Uhr Göltet d. m. AbcndmahlSs. Predigt: P. Schirrmeister. Flöt». Borm.'9 Uhr Predigtgottesdienst mit anschlteß. Beichte und Abendmahl, P. Jäger. LangenftrtegiS. Borm. 9 Uhr Festgottesdienst mit Chorgesang. Mrderltchtenau. Vorm. V,9 Uhr Beichte. Bprm. 9 Uhr Predlgt- gotieSolrnst und heil. Abendmahl. , » Niederwiesa. Borm. 9 Uhr Festgottesdienst (Schneider ErdmannSdors) Beichte und Abendmahl. Sachsenburg Am Heiligen Abend 6 Uhr Christvesper, l, Feiertag: Vorm. V," Uhr Frstgottet dienst. Kollekte. Kirchenmusik: „Weihnachten", Chorlied von Joses Pletz. AnstaltSparochte Sachsenburg. Am Heiligen Abend 4 Uhr Shristvesper. 1 Feiertag: Borm. 11 Uhr Gottesdienst. 2. Wiihuachtsftlertag. Krsukeuters Lor», v Uhr Predigtgottesdienst mit anschlltß, Beicht' fw Zur TmmuW von Kirche «S Staat. Der sächs. Kultusminister Buck hat dem Dresdner Vertreter des „Vogt- ländischen Anzeigers" di« bestimmt« Erklärung abgegeben, datz die Trennung von Kirch« und Staat nur auf dem Wege der Gesetzgebung erfolgen könne. Di^s ser Sache der National versammlung. Wohlerworben« Recht« würden natürlich dre ihnen gebührende Rücksicht sinken, insbesondere auch die Ge halts- und Pensionsfrage der Beamten. -fa Verbot des Stoilenbackrns. Die Herstellung von Stol- lengrbäck in gewerblichen Betrieben und in Haushaltungen ist, würauf Kas Arbeits- und Wtrtschastsministeriüm in Dresden durch Verordnung vom 16. ch M. ausdrücklich hinweist, nach wie vor verboten. Zuwiderhandlungen werden mit Ge fängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 1500 Mark bestraft. Die Lag« unserer Lebensmittelversorgung macht die gewissenhafte Befolgung des Verbotes mehr denn je erforderlich f Das End« der sächsischen Nationalliberalen. Der kn Chemnitz abgehaltene Vertretertag d«s Nationalliberalen Lan desvereins hat nach eingehenden Beratungen, die unter dem Ausschluß der Presse stattfanden, «instimmig die Verschmelzung des Nationalliberalen Landesvereins und Ker Landesorganisa tion» der Fortschrittlichen Volkspartei zur Deutschen Demokra- sch«n Partei gutgeheißen. fp Feldpostsendungen nach Ker OststoMt. Die Truppen der Ostfront klagen noch immer^ datz aus Sachsen weder Briefe noch Zeitungen ankommeE Wir wiederholen daher nochmals, datz Feldpostsendutrgen (ausgenommen Päckchen) nach Kurland, Livland, Estland, Ukraine sowie Litauen und Grotzrutzland zu gelassen sind. Zur Beruhigung der Truppen werden die Angehörigen m der Heimat gebeten, Nachrichten ins Feld zu schicken. ' 1* Auerswald«. Auf Wm Bahnhof Auerswald«—Kö thensdorf verunglückt« eine Frau aus Chemnitz-Borna dadurch tödlich, datz sie kurz vor dem Halten Kes Zuges aus den Wagen stürzte und überfahren wurde. sa Flöha. Die Kriegsschreibstube des Albertzweig-Ver- eins Flöha-Land bleibt bis zum 7. Januar 1919 geschlossen. Vom 8. Januar ist dieselbe nur noch Mittwochs geöffnet. — Dresden. In einer agherordentlichen Hauptversamm lung am Freitag hat Ker Wtionallibevale deutsch« Reichs- verein zu Dresden mit überwältigender Mehrheit der an wesenden Mitglieder im Gegensatz zu Leipzig beschlossen, die Organisation des Vereins Nicht in die Deutsche d«yrokra- tische Partei, sondern in die Deutsche Volkspartei überzu leiten. Geheimrat Dr. Vogel berichtete über die erfolglosen Eintgungsverhandlungen und bat, der alten Partei di« Treue zu halten, lieber den Anschlutz an die Deutsche demokratische Partei sprach Syndikus Litzke. Ihm traten neben zahlreichen anderen Rednern Minister a. D. Dr. Heinz« und Ober bürgermeister Blüher entgegen, dre unter stürmischem Bei fall nachwiesen, warum sie als Nationalliberale nicht der Deutschen demokratischen Partei beitreten könnten. Wieder holt kam in der Versammlung zum Ausdruck, die Hoffnung, auf die Leitung der Deutschen demokratischen Partei Men Einflutz ausüben 'zu können, werde «ine irrige sein.' Die Deutsch« Demokratische Partei stehe im Zeichen des „Berliner Tageblattes", also unter Ker Führung Berlins. Berlin werde sich aber niemals di« Führung entwinden lassen. Was die Deutsche demokratische Partei vermissen lasse, sei ein« ent schieden« Betonung des nationalen Deutschtums, eine ent sprechende Wertung der religiösen Persönlichkeit und eine Wür digung ^es Autoritäten-Gedankens, der unserer Zeit so sehr nottut. Vom Programm der Deutschen demokratischen Partei müsse gesagt werden, datz es sich gut lese, datz es aber wichtig sei in dem, was es verschweige. Zum Schluss« erfolgte die Abstimmung über den Antrag Kes Vorstandes aus,An- schlutz des Nationalliberalen Reichsvereins an die Deutsche Volkspartei. Der Antrag wurde mit 230 Stimmen ange nommen. Etwa 30 VersammlurMteilnehmer stimmten da gegen oder enthielten sich der Abstimmung. — Leipzig. Dem am 13. Dezember in Leipzig wegen Raubmordes an der Stratzenbahnschaffnerswitwe Döge in Dresden verhafteten Alfred Schützler ist nunmehr noch ein zweiter Ml rd nachg«wjesen worden, den er am Vorabend seiner Verhaftung in Li.enburg verübt hatte. Schützler hatte in Eilenburg.einen Einbruch verübt und war von einem Posten überrascht worden, den er durch einen Schutz in den Kopf tötete. Der Verbrecher, der sich zur Zeit in Dresden be findet, hat auch diesen Mord eingestanden. — Plauen. Die hier stattgefundenen Wahlen für den Arbeiter- und Soldatenrat erbrachten für die Mehrhettssozia- listen 10 938, für die unabhängigen Sozialdemokraten nur 2926 Stimmen. Es haben also auch in unserem Jndustriebezirk die radikalen Elemente eine bemerk«nswerte Niederlage er litten.. , tandluna und Abendmahl-stier, vberpf. Ehmer. Abend» 8 Uhr Liturgischer Gottesdienst. P. Sell. Texte zu 2 Ps. a» den Ksttürrnch zu haben. Am 2. Welhn-chtsstiertag Kollekte für di» Rrsonnattors- jublläumSsttstung in der Ephofte Flöha. Kirchenmusik. Einige Teile «u» der WeihnachtS-Kantate von Karl Hirsch. Für gem Chor, Orgel und Streichmusik. Laudrükirchl Gemeinschaft, Schloßstraße 16. Abend» 8 Uhr Vers. Auerswalde und Garnodars. Borm. 9 Uhr Pr«diqtg»NesdIenst, Herr Ps. Schutze, Nnderltchtenau. Chorgesang: a. Wte schön leuchtet der Morgenstern, Choral für gem. Chor mtt obligater Btoltne, bearbeitet v. Joh. Seb. Bach. b. O, Ktnüelein zart. Weihnachttlted für gem. Chor von P Hertel. Kollekte sür die ephorale kirchliche Jugendpflege. Ebersdorf u. Ltchtenwalde. Borm 9 Uhr Gottesdienst tn der Stists- ktrche. Borm. 7,12 Uhr Gottesdienst in der Schlobkapellr. Die Predigt blilt Stlstspf. Jäßing. In beiden Gottesdiensten Dankseier anlüßüch der glücklichen Heimkehr vieler Gemetndegljeder au» d. Felde. In beiden Gottesdiensten am 2. Feiertage Kollekte sür die Resorma- ItonsjubtlüumSstfiung sür den Kiichenket» Flöha. Flöha. Vorm. 9 Uhr PredigtgolteSdienst. Vorm. >/,11 Uhr Kinder- aotteSdtenst. Nachm. 2 Uhr TaufgotteSdienst. Sup. Dinter. Kollekte sür die ReformationSdanksondS. LangenftrtegiS. Borm. 9 Uhr Festgottesdienst mtt Lhorgesang. Ntederltchtenau. Borm. 9 Uhr Predtgtgottesdienst. Herr P. Sell au« Frankenberg. Am ersten Feiertag Kollekte sür die Armen der Paroch-e. Am zweiten Feiertag Kollekte für die ResormationSju- btiSumSstistung. Ntederwtefa. Borm. 9 Uhr FestgotteSdtenst. Am beiden Feiertagen Kirchenmusik und Kollekte sür die HilsSkasse de» Kirchenkretse». Sachsenburg- Borm. >/,S Uhr Festgottesd. Kollekte z. Reformatioos- sonds. Kirchenmusik: „Ich steh' an deiner Krippe hier", Sopransolo von Joh. Seb. Bach. Nachm. 3 Uhr Kindergottesdienst. W UMMch ckMiM Mui» Amsterdam, 23. 12. Au» Brüssel wird gemeldet, die eng lische Regierung habe der ntederlünbiichen Regierung mttgetetU, das sie beabsichtige, zur Verproviantierung der englischen Armee, die da» Rhetnuser besetzt haben, von der Scheide und Nieds- ländisch-Limburg Gebrauch zu machen. Lugano, 23.12. 2m ttaltenischen Ministerium ist Infolge des Rücktrittes des Ministers der öffentlichen Arbeiten eine Krisis ausgebrochen, welche Orlando zur Rückkehr au« Parts veranlaßt Hat. Laut »Tribun«" demissionierte auch der Kriegs- Minister, der Handelsmtnifter, sowie der Poftminifter. Was Unserer märtet Senf, 22.12. Die .Actton Franymse" und die »Deoeche de Toulouse" vom 18. Dezember bezeichnen di« Zerstückelung Deutschlands al» die einzige Garantie sür die Bezahlung sein« Kriegsschuld. Da« anzuwendende System langfristiger Amorti sationen sei nicht gesichert, wenn Deutschland tn einigen Jahren das2och wieder aoschülteln könne. „Radikal" vom 18. Dezember verlangt al» Entschädigung und Teilzahlung der Schuld Deutsch land» die Abtretung der Kolonialgebiete und eine interalliierte Kontrolle der Kohlengruben und -erträgnisse. EinverstLnknis zwischen Heeresleitung uNK Regierung Kasftl, 23. 12. Wie zuverlässig verlautet, haben die Verhandlungen zwischen der Obersten Heeresleitung und der Reichsregrerung zu einem Einverständnis geführt, mit dem Erfolg, datz sowohl Eeneralseldmarschall v. Hindenburg wie auch Generalleutnant Groener weiter nn Amt« verbleiben. Di« Sonderbesttebungen Ker Wenden BajUtzen, 22. 12. Neue Forderungen Ker sächsischen Wen den! Trotz verschobener Dementis der Beteiligten gehen die SonderbestrebungM Ker Wenden Ker sächsischen Lausitz imm«r weiter. Landtagsabgeordneter Barth fordert nunmehr auf Versammlungen unter den Wenden die Entsendung «kn« eigenen Vertreters zu Ken Friedensverhandlungen. Zehntägig« Arbeitsruhe in Bayern München, 23. 12. Wegen der tn Bayern herrschenden Kohlennot sieht sich der Demobilmachungskommissar gezwun gen, «inz zehntägige Arbeitsruhe für alle gewerblichen Be triebe mit mehr als zehn Arbeitern voM 23. Dezember bis 1. Januar anzuordnen. Die betroffenen Arbeiter erhalten für den Verdienstausfall eine Entschädigung von 90 Prozent ihres Verdienstes auf Rechnung des Staates bezw. Reichs- kass«. ' » > Differenzen zwischen Lloyd George «nd Clemenceau Basel, 23. 12. Der Vertreter der T.-U. erführt von zuverlässiger Seite, datz zwischen Clem«nc«au und Lloyd Georg« Differenzen ausgebrochen seien. Die Ideale de» Völkerbund«» Genf, 23. 12. Pressevertretern gegenüber erklärt« Wilson, die Versailler Friedenskonferenz müsse alles tun, damit künf tige Krieg« unmöglich gemacht werden. D«r spanische Mi nisterpräsident Romanon«o hat Wilson eingeladen, Spanien zu besuchen. > l . < . Freier Zugang zum Meer für die Schweiz Zürich, 23. 12. Der Bundespräsident Ador erklärte: Die Schweiz bittet Wilson bei seinen Bestrebungen, Anen ge rechten Frieden herbeizuführen, auch di« Interessen der Neu tralen zu wahren. Di« Schweiz ist daraus angewiesen, ohne fremde Kontrolle zu arbeiten, und daher ist der frei« Zugang zum Meere «ine Lebensnotwendigkeit sür die Achwetz. Am Sonnabend hielt Ador «ine Rede, in dK er ankün digte, datz die Schweiz daraus rechnen kan^ an der Pariser Friedenskonferenz teilzunehmen. Sie werde dabei «ine Ab änderung des St. Gotthardt-Vertrages beantragen. Wilson Hat seinen Besuch nach d«r Schweiz ausgegeben.
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