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veutttblana im tlnglSclr Die M«taslarbi!iter-Zeitung schreibt: Man kann jetzt nicht mehr daran zweifeln, das, der Bernichlungskampf der Entente gegen Deutschland nicht nur sein«» verflossenen »Machthabern, sondern dem deutschen Volk« gilt. Anders ist die grausame Durchführung der unerhörten Waffenstillstandsbedingungen nicht zu erklären, zu mal da Deutschland doch gar nicht mehr imstande ist, mit der Waffe Widerstand zu leisten und infolgedessen eine Mil derung der Wafsensti.lstandsbedl'ngungen von unseren Kriegs gegnern zu erwägen wäre, wenn sie ihre vielen Reden von Menschlichkeit nicht selber als eitel Heuchelei brandmarken wollen. Von den Sozialisten und der orgauijerten Arbeiter schaft der Ententestaaten und Amerikas können wir keine Hilse erwarten. Dort herrscht der Siegeslaumel und die wenigen, die j» diesem allgemeinen Rausche nüchtern bleiben, sind macht- und einflußlos. Von Rußland ist ebensowenig Hilfe irgend welcher Art zu erwarten. Das hat mit sich selber genug zu tun. Es ist möglich, daß von einigen new- tral gebliebenen Staaten Hilfe kommen wird; aber, so wert voll sie auch denen sein mag, denen sie unmittelbar zugute kommt, so wird sie doch nicht den Ausschlag geben. Unter solchen Verhältnissen müssen wir obendrein darauf gefaßt sein, daß uns «ntsetzache Friedensbsdingungen auser legt werden, Friedensbedingungen, an denen Sir jahrelang werden tragen müssen. Ferner werden die Schmähungen, mit denen man während der Kriegszeit das deutsche Volk überhäuft hat, auch nach dem Kriege noch andauern und das deutsche Volk hat dem nichts entgegenzusetzen als sein gutes Gewissen. Dies und sein Vertrauen auf die Zukunft sind das einzige, was uns in der uns bevorstehenden.schweren Zeit aufrechterhalten kann. Wir werden ein armes Volk sein. Das ist aber nicht unsere Schande, sondern die Schande derer, die uns so arm gemacht haben. Das deutsche Volk wird auch wirtschaft.ich keinen leichten Stand haben, wenn es sich als soziaistisches Gemeinwesen inmitten kapitalW.cher 'Slaa- ten behaupten soll, vor aken Dingen während der nächsten Jabre. Später kann möglicherweise ein« Erleichterung für uns einrreten, wenn in den Ententeländern auf den Siegesrausch der Katzenjammer gefolgt sein wird, wenn die Völker zur Selbstbestnnung kommen und sehen werden, daß sie nur ihrem Kapita.ismus Gut und Blut geopfert haben. Auch das deutsche Volk hat während des Krieges ja unermcß.ichr Opfer gebracht, aber es hat jetzt doch wenigstens Aussicht, daß diese Opfer noch gute Folge» habe» werden. Jetzt kann niemand mehr sagen, daß durch Deutschland der Weltfriede bedroht werde. Es sieht jedoch nicht so aus, wie wenn dis Ententestaaten abrüsten wollten. Von diesen traut einer dem andern nicht und es ist nicht unmöglich, daß mir «s noch erleben, daß'diese Staaten uptrreinander Krieg führen unter Anwendung all der grauenvollen Errungen schaften, hie der jetzige Krieg ihnen gelehrt hat. Hoffen wir zum Wohle unserer Klassengenossen in de» ander» Ländern, daß es nicht so weit kommen möge, daß die Völker sich vorher auf sich selbst besinnen und sagen: Es ist genug. So düster für das deutsche Vo.k auch die Zukunft aus- sieht, so hat sie dennoch keinen Anlaß Hum Verzweifeln, so lange es sich selber getreu bleibt. Das deut sche Volk hat in den letzten vier Jahren einen Beweis von einer so gewaltigen Leistungsfähigkeit gegeben, dgß uns um die Zukunft nicht zu bangen braucht. Zwar hat die anhaltende Unterernährung und nicht minder die Angst um seine Lieben an de» Fronten in entsetzlicher Weise am Marke des deutschen Volkes gezehrt; nun aber hat dies ein Ende, es geht einer neuen Zukunft zu, einer Zukunft, in der das deutsche Volk selber dis Früchte seiner Arbeit genisßen wird. Mit jedem Spatenstich, mit jedem Hammersch.ag, der jetzt gelan wird, .rückt dies« Zukunft uns näher, und dies Bewußtsein wird uns auch die Zkraft geben, die Leiden, die pns noch beoor- stehen, zu übsrwinoen. Das Wort „Durchhalten" ist in den etzten Jahren bei uns in Verruf gekommen. Wir meinen jedoch, daß es heute mehr als je angebracht ist. Halten wir jetzt durch, so wird auch die Zukunft unser sein! -Ule IWer Nebe» NN! Der bekannte Volkswirtschaftler Richard Calwer, der »och heute der sozialdemokratischen Partei nahesteht, schreibt: Wie oft wurde jn sozialdemokratischen Versammlungen den Arbeitern ihre wictschaft.iche Macht mit dem Renne vorgehalten: Alle Näder stehen sti.I, wenn dein starker Arm es wl.l. Heute sind dis Arbeiter daran, ihren > starken Arm energisch fühle» zu lassen: sie sind politisch u»d wirtschaftlich die Herren der Situation. Psychologisch mag ihr augenblickliches Verhall«» begreiflich sein, aber wirtschaft lich betrachtet, bsdeulet es nicht nur den Ruin der schon ' bisher geschwächten gewerblichen Betätigung, sondern die Ver nichtung der Voraussetzungen, ohne welche die Arbeiterschaft nicht eristenzsähig erhalten werden kann. Gerade weil uns dre wirtschaftlichen Interessen der deutschen Arbeiterschaft obenan stehen, bedauern wir ihre augenblickliche Handlungs wei,«. Sie graben sich damit ihr eigenes Grab. " Eine Streikbewegung geht durch das ganze Land in einem Moment, wo die wirtschaftliche Betätigung notwendiger ist als je. Jn den Bezirken des Bergbaus gelingt es nicht, die Förderung im bisherigen Umfange aufrechtzuerhalten, ' geschweige denn sie zu steigern. Immer wieder kommt es zu Arbeitseinstellungen. Unter de» Wirkungen des Förder ausfalls muß die Abwicklung des Verkehrs, muß die Be lieferung der Städte mit Hausbrand, muß die Lebens- m i'tt e in e r s or g u ng vor allem leiüen. Aber die Streik bewegung ist nur die Folge der an allen Ecken und Enden ein- setzenben Lohnforderungen. Die Arbeitgeber bewil ligen nach Möglichkeit die dn sie herantretenden Forderungen, obwohl es wirtschaftlich ganz ausgeschlossen ist, daß die ge genwärtige Lohnhöhe und die gegenwärtig«» Arbeitsbedin gungen aufrecht erhalten werden können. Schon mit Rück licht auf die abweichenden Verhältnisse im Ausland« ist das unmög.ich, aber auch km Rahmen des deutschen Wirtschafts lebens lad«» diese machtpNiaschen Erraugeuschafle» sich ein fach nicht halten. Di« Arbeiterschaft selbst wird es.sein, dir schon m absehbarer Leit alle diese Erfolge wieder über den Hausen werfen wird. Mit der Demobi.isation verschwindet die ausnahmsweise Loge der Arbeiter, die sie während des Krieges auf dem Arveitsmarkt innegehabt haben. Für das plötzlich ma,senhaft ansteigende Angebot auf dem gewerblichen Arbeitsmarkt sehlt die Arbeitsgelegenheit und fehlt um so mehr, je mehr das l Lohnniveau noch in die Höhe getrieben wird. Schon jetzt sehen wir, wir rasch die Ar be i ts l o,senz i ff« r n von Woche zu Woche anstrigen. Die Folge ist, daß die Arbeiter sich gegenseitig um so heftigere Konkurrenz machen werden, je geringer die Arbeitsgelegenheit, je höher die Zahl der Arbeitsuchenden ist. Dagegen vermögen auch die Organisa tionen der Arbeiter Nur wenig auszurichten, da das Miß verhältnis zwischen Arbeitsgelegenheit und Arbeitheychenden allzu groß ist. Den Notwendigkeiten d«s Wirtschaftslebens kann man nicht ausweichen, so frhr man lich auch gegen sie wehren und sträuben mag. Die Situation .wird für die Arbeiterschaft uni so verhängnisvoller, je mehr sie jetzt noch den schon arg genüg geschwächte» Gang der wirtschaftlichen Betätigung stört oder die Voraussetzungen dazu beeinträchtigt- Die Kapitalien, die jetzt vernichtet oder wirt schaftlich unrichtig angewendet werden, die fehlen für den Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft, dis fehlen für dis Beschaffung der Arbeits gelegenheit, ohne die die Gesamtheit dv Arbeiterschaft ein fach nicht zu «riskieren vermag. Aus diesem Grunde wäre es zu wünschen, daß das Fieber, pon dem zurzeit die deut sch« Arbeiterschaft geschüttelt wird, möglichst rasch nachlassen und einer nüchternen Ueber egung im eigenen Interesse Platz machen würde. Ab-r wir besü.ch en, daß di- Ernüchle ung nicht eher cintrelen wird, als bis der schärfste Konkurrenzkampf zwischen Arbeiter» und Arbeitern die Arbeiterschaft auf ein wirtschaftliches Niveau zurückwerfcn wird, wie es in Deutsch lands Geschichte noch nie dagewesen ist. »«»«««« «Kl 0««kl«ck f* Eiftnbahnzüge an Sonn- und Wi-rtagen von Fran kenberg: Richtung Chemnitz: 5,26 vorm., 11,22 vorm., 4,12 nachm., 7,43 abends. Richtung Hainichen: 7,29 und 12,42 vorm., beide bis Roßwein; 7,00 und 10,34 abends, beide nur bis Hainichen. Die Eisenbahnverbindungen nach den Großstädten Bahnverbindung zwischen Frankenberg und Dresden-A. über ' Niederwiesa: Es bestehen folgende Anschlußmöglichkriten: Aus Frankenberg 5,26 vorm., in Niederwiesa 5,46 vorm., aus Niederwiesa 6,25 vorm., in Dresden Hbf.8,38 vorm. Aus Frankenberg (nur Werktags) 1,31 nachm., in Nieder wiesa 1,43 nachm., aus Niederwiesa 2,32 nachm., in Dresden Hbf. 4,27 nachm. Aus Frankenberg 4,12 nachm., in Niederwiesa 4,30 nachm., aus Niederwiesa 4,47 nachm., in Dresden Hbf. 6,49 nachm. Aus Frankenberg 7,43 nachm., in Niederwiesa 8,01 nachm., aus Niederwiesa 8,30 nachm., in Flöha 8,45 nachm. (umsteigen), aus Flöha 10,44 nachm., in Dresden Hbf. 12,30 nachts. Die Verbindungen von Dresden nach Frankenberg über Niederwiesa gestalten sich folgendermaßen: Aus Dresden Hbf. 4,02 vorm., in Niederwiesa 6,18 vorm., aus Niederwiesa 7,07 vorm., in Frankenberg 7,29 vorm. Aus Dresden Hbf. 9,19 vorm., in Niederwiesa 11,32 vorm., aus Niederwiesa 12,22 nachm., in Frankenberg 12,42 nchm. Aus Dresden Hbf. 12,05 nachm., in Niederwiesa 2,29 nachm., aus Niederwiesa 2,43 nachm. (nur W. vor Sonn- und Feiertagen), in Frankenberg 3,01 nachm. (an den Werk tage», auf die kein Feiertag folgt, aus Niederwiesa 5,16 nachm., in Frankenberg 5,35 nachm.). Aus Dresden Hbf. 3,04 nachm., in Niederwiesa 5,23 nachm., aus Niederwiesa 6,41 nachm., in Frankenberg 7,00 nachm. Aus Dresden Hbf. 6,28 nachm., in Chemnitz 9,00 nachm.,, aus Chemnitz 9,54 nachm., in Frankenberg 10,34 nachm. Verbindungen mit Dresden-N. über Roßwein: Aus Frankenberg 7,29 vorm., jn Roßwein '8,32 vorm., aus Roßwein 8,48 vorm., in Dresden-N. 10,22 vorm. vvutscve rrLnsirl Voutseklandn Schicksal liegt io Klarer Raack Ilir bubt das Wabkeckt uvä svick mvkr an Audi als die ckeutscken Mauer, vis ^dgoorcknstoa, ckis Ikr wäklt, Lwdoa ia ckis deutsche ktationalvorrammlung ein. vis Mnner, die vir deauk- trsgl, entscheiden »dar kurv, Lurer Kinder, kurer dünner grnro Zukunft. Vsulsvtts knsusn, vvllt Idr Lars Rauskaltuagoa, ia ckeaoa Ilir zockos Stück kennt uack liebt, aussiaaackergosckloppt sollen? Vas gesckiekt in L isslanck, und ckis' ckeutscken Oswaltkaker akmea clis russisckvu uaod. Kreiden ckis Vings wvitsr cksn Strom abwärts vis Met ia Vvrlia uack ftslprlg, so siack kure ttauskaitungen In Leladr. voaa es gibt keinen orckoatliodoa Raunkalt, dvr wobt sinem »oickisckea Revolutionär als zu reicklsick erscheint. Veutsvtts k^suon! Vie Demokratische Dartei will den deutsche» 8taat aukbauon, ohne iHv zu zerstören. Dis Demokratische Dartei will den alten Lastengoist, die Iitelsuckt, dev Hochmut der Menschen nntor- eiaavder bekämpfen. Dis Demokratische Dartei will jeder Ausdeutung der Arbeiter auks schärfste entgogontroten. Dis Demokratische Dartoi will dev kleinen Ooworbvlroibondon schützen und dev Mittelstand erhalten. Die Demokratische Dartoi will dem kleinen Deamten besseres Dehalt verschaffen und das Recht, seine Ansprüche vor seinen Vorgesetzten zu vertreten. Dis Demokratische Dartoi will den übermässigen Reichtum vermindern und von ihm dis Hauptstouorlast und die Dauptkriogssek uldev befahlen lassen. Dis Demokratische Dartoi will das Eigentum des Mittelstandes schützen. Nur vor Ligsntum erwerben und bekalten darf, ist sparsam und üeissig. Dis Demokratische Dartoi will kleine und billige Wohnungen bauen und den Rodenvucker bekämpfen. Dis Demokratisch« Dartoi Kat Männer und Dräuen aller Stände in ihrem Vorstand, ist wirklich eine Volkspartei. Dio Demokratisch« Dartyi tritt kür allo Drauevrechto ein. Gleicher Dodn bei gleicher Doistung Lür Mann und Drau. bleickos Rocht kür Mann und Drau vor dem Oosotz. Dreie Lahn kür die tüchtige Drau wie kür den tüchtigen Nano. Rinderschutz. ^öckneriooonhilke. Mutlersekaktsvorsorgung. 4t Dio Demokratische Dartoi will Deutschland nickt /u einem einförmigen Mustor, wie die radikale Dartei, sondern /um gesegneten Arbeitsfeld kür freie deutäcko Männer und Dräuen macken. Dis Demokratische Dartei will einen schnellen Drioden. Ms bewilligen die Deinds den Driedon an dis Revolutionärs. ' z lleulsoks k>suvn! Uw kömlt mir ckis kaucklckatea ckor vomokratisebsu k»rtvl wiklsu! Ibr wüüt NitxUsck«' ckor vsmokratlsedsu kartoi wsrcksu! Anmeldungen werden entgogsvgonommon bei 8sm-0dsrI. kmlviy, 8, in dsr KovoKLttr- Hüzo kllsndorl, km K sden 18, und durch ^oslsohl!e«f»vß 12. 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