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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 15.12.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191812156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19181215
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19181215
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-12
- Tag 1918-12-15
-
Monat
1918-12
-
Jahr
1918
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— — f' Jur Frag« der Früh«rl«gung Kes Dermins für Vie Naüonalvrrsammlung stellt das Ministerium des Innern in einer längeren Rechtfertigung seines an das Reichsamt des Innern gerichteten Schreibens fest, daß das Reichsamt des Innern mit der Möglichkeit» einer Vorverlegung des-Wahl- termins für die Nationalversammlung rechnet. Deshalb erliest es ein Rundschreiben an dir Ministerien der Emzelstaaten mit' der Aufforderung, „dem Reichsamtr des' Innern unverzüglich Mitteilung zugehen zu lassen, falls sich irgendwelche Schwie rigkeiten herausstellen sollten." Als zuständige Stelle habe das Ministerium des Innern unverzüglich geantwortet. Eine Brüs kierung des Gesamtministeriums liege somit nicht vor. Nach eingehender Begründung der technischen Schwierigkeiten, die sich bei seiner früheren Vornahme der Mahlen ergäben, führt das Ministerium des Innern weiter aus, dast auch kein Erund zur Ueberstürzung vorltzge. Die Annahme, dast die Entente mit der gegenwärtigen Reichsregierung keinen Frieden schließen und Deutschland keine Nahrungsmittel geben wkrde, beruhe nur auf Vermutungen. Eine amtliche Kundgebung der Entente liege nicht vor. — Dem Minister des Innern, Herrn Li pinski, der Anhänger der Unabhängigen Sozialdemokratie ist, mustte bekannt fein, dast die weitaus grüßte Mehrheit des sächsischen Volkes und auch'die Mehrheitssozialisten baldigste > Einberufung der Nationalversammlung wollen. Er hat sich sh HiMptauMuhsitzung der Handekskammtr Chemnitz am 11. Dezember 1918. Der Haüptausschuß der^ Handels kammer beschlost u. a., bei dem Industrie- und Handelstag anzuregen, dast dieser mit Entschiedenheit für eine früher« Einberufung der Nationalverwmmlung eintrete. — Die Ge fahr der Ueberflutung des dMschen Marktes mit ausländischen Waren wird mit Rücksicht auf die Valuta-Verhältnisse vor läufig nicht für sehr dringlich gehalten. Trotzdem sollen die zuständigen Behörden auf sie aufmerksam gemacht werden. — Die Beunruhigung des kaufenden Publikums durch in der Tagespresse veröffentlichte Mitteilungen über Preisstürze im Auslande übt nach der Meinung des Ausschusses, worauf hiermit hingewiesen werden soll, einen höchst ungünstigen Einfluß auf den Weitergang unseres wirtschaftlichen Lebens aus. — Die bisher von der Kammer unternommenen Schritte in Angelegenheit der Ausstellung englischer Geleitscheine für die deutsche Ausfuhr und der Beschaffung böhmischer Braun kohle gegen sächsische Ausfuhrgegenstände werden gebilligt. — Es soll dafür eingetreten werden, daß'.die vorhandenen Vorräte an Stapelfaser gleichmäßig an die Woll- und Baum wollindustrien verteilt und eine baldige Regelung der Preis frage herbeigeführt wird. — Der Ausschub spricht sich gegen die Ausschaltung des Handels bei Einfuhr norwegischer Fisch- M konserven aus. Es werden deswegen Vorstellungen bei den zuständigen Stellen erhoben werden. — Bei der General direktion der sächsischen Stagtseisenbahnen ist eine Aenderung der Zugverbindungen mit Rücksicht auf die Einführung des Achtstundentages anzuregen. — Um den beteiligten Kreisen eine größere Klarheit über den gegenwärtigen Rechtszustand aus kriegswirtschaftlichem Gebiete zu verschaffen, sollen di« in der Uebergangszeit ergehenden Verordnungen, insbesondere diejenigen auf Aufhebung der im Krieg« erlassenen Bekannt machungen, nach den einzelnen Industrie- und Handelszweigen von der Kammer zusammengesteltt, erläutert und in kurzen Zeitabschnitten an die betreffenden Fachverbände weitergegeben werden. f Die Sätze der Eisenbahn-Tariferhöhung sollen ln einer demnächst in Berlin zusammentretenden Konferenz der beteiligten deutschen Bundesstaaten festgelegt werden. Die Erhöhung des Personenverkehrs soll rusid 25 Proz. betragen. Um jedoch die minderbemittelte Bevölkerung nicht übermästig zu belasten, wird sein Ausgleich herbeigeführt durch folgende Staffelung der Erhöhungen: Der Fahrpreis der 4. Wagenklasse wird um 20, der 3. Wagenklasse um 25, der 2. Wagenklass^ um 35 und der 1.' Wagenklasse um 10O Prozent erhöht. Dr» Satze der Arbeiter-, Schüler-' utiv Zeit karten sowie die Fahrpreise des Vorortverkehrs sollen nicht erhöht werden. Im Güterverkehr wird zur Herab- wirtschaftung der Betriebsunkosten eine allgemeine Erhöhung sämtlicher Tarife vorgeschlagen, die allgeniM 60 Prozent betragen soll. Zuschlagfrei sollen bleiben die Lebensmittel sendungen, sowie die zur Ausfuhr nach überseeischen Landern bestimmten Sendungen. Als Termin für die Einführung der Tariferhöhungen wird voraussichtlich der 1. April kom menden Jahres in Aussicht genommen werden. > elend .siehst du aus! Ist dir nicht wohl- Komme doch mit lns Haus und lege dich ein bißchen nieder. Ich passe unterdessen auj» daß dich memagd stört." Er stand auf, Gie rm Schwindel schwankte er hin und her. : Ernestine merkte es wohl, das Herz> brannte ihr, aber sie wußte nicht, war es Mitleid oder war! es Zorn, lfnd so ließ sie ihn gehen, ohne von ihrem Schoße auszuhlicken. — Am folgenden NaHlnittag übergab Anne das Geld ihrem Vater. Vier Tausendmarkscheine, ihr ganzer Schatz, sollte verkauft werden. 3500 bekam Mochan; hundert Mars, die Gottschlich einem Geschäftsfreund schuldete, wollte er noch am selben Tage in die Stadt bringen, um reinen Tisch zu machen. „Dann behalte ich noch eine hübsche Summe in der Hand," meinte Anne^ „und werde euch bis zum Witter hübsch herauspfkegen. Bis dahin gibt es dann Obst Lrnd Honig zu verkaufen. Paß auf, Vater, wrr werden noch- röohl- häbige Protzen!" Fröhlich lachte sie ihn an, aber ihre Augen hatten rote Ränder, er sah es wohl. Sie hatte nachts leise in die Kissen geweint, denn die Trennung von ihrem bisher so sorg fältig behüteten Schatz wurde ihr keineswegs leicht. Sie hatte sich-so stolz und sicher in seinem Besitze gefühlt. Es fiel ihr auf, als sie ihrem Vater nachsah, daß er sich plötzlich wie,im Schwindel an einen Baüm lehnte, aber dann straffte sich sein Körper,, und aufrechten Ganges schrm er über den Weg.— Schon dunkel war es, als er ^urückkam. Ein den Gott schlichs befreundeter netter Bauer — sie nannten ihn im Dorf« den „Lateiner", weil et «inige Klassen des Gymnasi ums besucht hatte — brachte ihn auf seinem schmucken Wägelchen. ' „Ihrem Manne scheint nicht wohl zu sein, Frau Gott schlich," sagte er. Ich fand ihn am Wege sitzend, alsZch aus der Stadt kam. Ihm war schwach geworden. Will ich vielleicht zum Doktor fahren? Ich tue es herzlich gern." Gottschlich schüttelte den Kopf. „Nein, nein. Ich bin nur müde. Schönen Dank, Herr Rätz." Schwer fiel «r in den Lehnstuhl. Rätz sah Erpestinen so sonderbar bedenklich an. „Schicken Sie nur ja, wenn Sie mich brauchen köimen." A Er wollte Gottschlich die Hand zum Abschied reichen, aber dem waren di« Augen schon zugefallen. Er schlief schon. Mach einer Weile kam Festegang hereingeschossen, unter jedem Arm ein« Flasche Wein. Er hätte gehört, es stände, nicht gut, brächte ein bißchen zur Stärkung. Ernestine sah ihn etwas erstaunt an. Nicht gut? Nun ja, ihr Mann ser stark übermüdet — und dann die Auf regung! Da war es kein Wunder, wenn er zusammenklappt«. Aber das war doch nur Müdigkeit. Herr Festegang sollte sich nur beruhigen. D«r. stand mit seinen beiden Flaschen Wein unter dem Arm und machte «in trauriges Gesicht. Sackt« stellte er sie auf dm Tisch und blieb dann unbe weglich stehen. / sächsische Regierung ist folgende einstimmig angenommene Ent schließung sächsischer Redakteur« übermittelt wordey: D4e rm Minlsterwlhauptgebäude tagend« Pressekonferenz sächsischer Re dakteure erhebt schärfsten Einspruch gegen di« augenblicklich« PapieHeschränkung für dl« Zeitungen, die in der Schkcksals- stunde sdes deutschen Volkes jede ordnungsmäßige R«dakttiöns- tätigkeit und jede nachhaltige öffentliche Wirksamkeit über haupt lahmlegt. Die Pressekonferenz erwartet unter Berufung .auf das zugesicherte Recht der freien Meinungsäußerung schleu nigste Abhilfe. Flach, Vorsitzender, Dr. Purlitz, Schrift führer. ' — Leipzig. Äus Anlaß eines von der Unabhängigen i Sozialdemokratie an den ArMlagsäulen veröffentlichten Pla- s kats, das.sich gegen die „Leipziger Neuesten.Nachrichten" rich- l t«t, hat die Ortsgruppe Leipzig des Landesverbandes der ! sächsischen Presse folgende Entschließung gefaßt: „Die Orts- i grüppe Leipzig des Landesverbandes der sächsischen Presse bedauert aufs tiefste, daß iBmanchen Aeußerungen des gegen wärtigen politischen Lebens von radikaler.Seite das Bestrebei» ausgeht, die Preßfreiheit, die feierlich von den neuenVGewalt- habern versprochen wurde, aufzubeben. Sie wendet sich gegen jeden Terror, auch wenn er gegen ein einzelnes Blatt öder seine Redaktion ausgeübt werden sollte, gleichgültig, welche politische Richtung es verfolgt. Sie ist der Ueberzeugung, daß nur das volle Gewährenlassen jeder» wie auch immer gearteten, politischen und publizistischen Tätigkeit, soweit sie sich in gesetz lichen Bahnen hält, uns die volle Gesundung unserer-politiAen Zustände zurückhringen kann." — Leipzig. Für 50000 Mark Pelzwaren haben Di«b« sm der Nachr zum 9. Dezember bei einem Einbrüche in ein Pelz konfektionsgeschäft am Brühl erbeutet. Für Wiederherbei schaffung der gestohlenen Ware und Ermittelung der Täter sind 1000 Mark Belohnung ausgesetzt. geschlossene Ehe verlangt,- weil ihm sein« Frau durch ihr heite- Frieden für di« .menschliche Ernährung für notwendig gehal- ! tenen 3000 Wärmeeinheiten jetzt auf 1100 heruntergegangen seien und daß wir in nächster Zeit uns wahrscheinlich mit 5—600 begnügen müßten. Da, abgesehen von den drohen den Unruhen, mit 5—600 Wärmeeinheiten «ln Massensterben durch Htmger «intreten würde, halten «s die in der oben genannten Gesellschaft vereinigten Aerzte als die berufenen Berater der Volksgesundheit für ihr« Pflicht, die Regierung zu ersuchen, den einzigen Weg der Rettung sofort zu beschreiten und die Nahrungsmittelzufuhr vom Ausland durch sofortige' Einberufung der Nationalversammlung noch in diesem Monat? zu ermöglichen. - f Kriegsankihe-VerkSuft finden noch immer aus der ganz « unbegründeten Besorgnis wegen der Sicherheit dieser Papiere statt. Mit Rücksicht auf das ebenfalls immer noch stattfindende sinnlose Hamstern von Banknoten und Kassen scheinen ist es' notwendig geworden, daß die Banken Kriegs anleihe brr auf weiteres nur in mäßigen Beträgen von den, Zeichnern selbst aufkaufen und auch nur dann, wenn em nach gewiesenes wirtschaftliches Bedürfnis vorliegt.. In solchen Fällen werden dann Kriegsanleihe-Stücke bis zum Höchst bettage von 2000 Mark angekauft. Geldbedürftige seien aber bei dieser Gelegenheit aus die Darl«hnskass«n des Reiches aufmerksam gemacht, die be» jeder Reichsbantstelle bestehen. Be» diesen Darlehnskassen kann jedermann seine Wertpapiere verpfänden und sich nach Bedürfnis dafür Bargeld geben lassen. - , ' ' -fwl* Sitzung des LaNötskulturrals. Am 16. d. M. findet im Sitzungssaal« des Landeskutturrates in der Skdo- nienstroß« 14, die 62. Gesamtsitzung des Landeskulturrates statt. f Sächstscher Ofsiziersbund. In der am Montag, .'den 9. d. M. in Dresden abgehaltenen Delegiertenversammlung gelangte folgende Entschließung zur einstimmigen Annahme: „Die von Delegierten von 50 Truppenteilen und Garnisonen beschickte Versammlung des Sächsischen Offiziersbundes billigt die Ziele des Bundes und fordert alle aus dem Felde heim kehrenden Heeresangehörigen im Ofsiziersräng auf, sich ein mütig im Sächsischen Offrziersbunde zusammenzuschließen. Die Versammlung ersucht Pen geschäftsführenden Ausschuß wie bis her die Geschäfte zu führen, und spricht ihm ihr Vertrauen aus." - , Kleintierzucht a PezirtskaninchLN-Mlsstettung zu Niederlichtenau. Trotz Abwesenheit vieler guter Züchter durch dm Krieg, war die Schau mit rund 200 Nummern durchweg guten Materials beschickt. Von den großen Belg. Riesen bis herab zu den kleinen Hermelin Ovaren fast all« Rassen in charakteristischen Eremplaren vertktten. Auch der Frauenwelt war gedient durch wirklich feine Pelzwarm. Geradezu, appetitanregend waren sauber ausgeschlachtete Prachtstücke, die einen schmack haften Braten versprachen,- die Ausstellung war hübsch und übersichtlich angeordnet und wurde trotz des ungiWlgen reg nerischen Wetters gut besucht. XA" Preisen erhielten aus hiesiger Gegend: A. Etzold, Oberlichtenau: 2 Ehrenpreise, 2 k., 1 Il.> 3 III. Pr. B. Irmscher, Oberlichtenau: 1 III. Pr. P. Irmscher, Oberlichtenau: 2 Ehrenpr., 1 II1 III, Pr. R. Krönert, Oberlichtenau: 1 III. Pr. B. Herberger, Oberlichtenau: 1 II., >s III. Pr. P, Ehrlich, Oberlichtenau: 1 II. Pr. M. Müller, Oberlichtenau: 1 III. Pr. H. Rothe, Niederlichtenau: 1 I. Pr. G. Winter, Niederlichtenau: 1 I.» 2 II., 2 III. Pr. H. Lorenz, Lichtenwalde: 1 Ehrmpr. O. Beger, Frankenberg: 1 I., 1 II. Pr. H. Helfricht, Frankenberg: 1 II. Pr. Osk. Lange, Frankenberg: 1 III. Pr.. P. Badstübner, Frankenberg: 1 II. Pr. M. Hering, Frankenberg: 1 II. Pr. E. Helbig, Frankenberg: 1 III. Pr. A. Härtig, Frankenberg: 1 I., 1 III. Pr. Osw. Weichert, Frankenberg: 2 II. Pr. A. Weichert, Frankenberg: 1 Ehrenp/els, 1 II. Pr. Osk.- Grundmann,.Frankenberg: 1 Ehrenpreis, 2 III. Pr. >1.1. »< . . .« „Es tut mir so leid, so furchtbar leid. Kann ich nun gar nichts Helsen?" Gottschlich mußte seine Stimme erkannt haben. Er öff net« die Augen uick streckte ihm freundlich die Hand hin. Festegang ergriff M mit ganz erheitertem Gesicht, drückte und streichelte sie. Dann goß er Wein ein und hielt es seinem alten Freunde an die Lippen. Es schien, als wenn Gottschlich sich in der Tat danach gestärkt fühlt«. Er wurde unruhig, richtete sich auf und ver langte zu essen. Aber klang nicht alles so sonderbar, was er sprach?. Wie »m Traume oder im Fieber? Manchmal ganz wirr und unzusammenhängend. Und warum zitterten sein« Hände so unruhig und warfen d»e Zeitungen und. Bücher auf dem Tisch durchemander und kramten die Dinge, die er in d«n Taschen trug, hervor, um sie bald zu orditms bald wieder zu zerstreuen. D Nach dem Kalender, nach Bibel und Gesangbuch verlangte er, und Festigung sollte ihm dre Jmkerzeitung holen, llpd als sie alles bsisamnien hatten und Mch .Ann« mit dem Imbiß kam, da war er wieder eingeschlafen. Endlich konnten sie ihn in die Schlafstube führen. Festegang half ihm ins Bett und verabschiedete sich., dann nur zögernd und bettübt. Gern hätte er sich für die ganze Nacht zur Verfügung gestellt. Ernestine setzte sich an das Bett des nun sanft und ruhig Schlafenden und sah sorgenvoll in sein so sonderbar gelb liches Gesicht mit den eingesunkenen Augen und einem fremden Zug* um die Mundwinkel, den sie nie an ihm gesehen hatte. Und ein Weber angstvoller Schmerz kroch in ihr empor und !«gte sich atpmbeklemmend über die Brust, als müsse er sie ersticken. / > . Leise strich fit über sein Gesicht, und als er unter dieser zärtlichen Berührung die Augen aufschlug und ihr dankbar zulächelt«, sah sie sogleich an dem ruhigen freundlichen Leuch ten seiner Augen, daß er jetzt völlig bei Besinnung war. „Ich fühle mich sehr wohl." sagt« er. „Recht behaglich fühl« ich mich, recht behaglich." „Schlafe dich wieder gesund, mein guter Mann," sagte sie. ,,llnd gräme dich nicht über das andere. Es ist ja alles so gleichgiltig, das. W«nn du nur wieder gesund wirst! Wenn ich dich nur pflegen kann, etwcks Besseres wünsche ich mir nicht." „Ja, Mutterchen, ich weiß wohl, was ich an dir habe," erwiderte er und drückte die Hand, die ihn liebkoste. Dann fiel«» ihm die Augen wieder zu. Aber wie ge zwungen von ihrem angstvollen Blick, öffnet« er fitz noch ein mal freundlick. Ein Helles machtvolles Leuchten brach au» ihnen hervor. „Mir ist sehr wohl," sagte er. Noch lange saß si« und lauscht« seinen regelmäßigen ruhi gen Atemzügen, «he sie sich zur Ruhe legte. Er wird sich wieder gesund schlafen, dachte sie. Und dann will ich ihm nichts als Liebe antun, nichts als Liebe. Am Morgen fanden sie ihn to? in seinem Bett«. Er- war noch genau in derselben Lag«, m der er unter Obhut ein geschlafen war. < Herzschwäche," sägte der Arzt. M-ttsetzW» f- Wissenschaft und Hun-rrgespenst. Aus Dresden wird ' mit seinem Schreiben an di« Reichsregierung nicht nur in gemeldet: Folgende Kundgebung erläßt die Gesellschaft für Gegensatz zum Gesamtministerrum, sondern auch zum sächsischen Natur- und Heilkunde in Dresden: Herr Lipinski, sächs. Volke gestellt. Minister des Innern, erklärte am 3. Dezember, daß die m l — Dresden. An die deutsche Michsregierung und die Im Wafserwmkel Ein Dorftoman von P. Redlich Gottschlich hatte sich plötzlich ganz gerade und fest auf- gertckttt. „Das hast du gewollt? Deshalb drängtest du mir das G«Id fast auf? Und ich meinte, ich hätte dir früher manchmal unrecht getan oder doch zu gering von dir gedacht! Das hast du gewollt? Uns von Haus und Hof vertreiben?" Mochans rotes Gesicht wurde braunrot. „Na, nu mach' nur nich gleich solche Redensarten. Geht alles rechtlich und ordentlich zu, dächte ich. Nehme ich Haus und Hof, so hast du dafür mein schöires Geld gekriegt. Des wegen habe ich dein Haus noch lange nicht „gefressen" wie ein Pharisäer." Gottschlich sah dem andere» durchdringend in die kleinen Augen, in denen es verräterisch aufgefunkelt hatte. „Nun verstehe ich," sagte Gottschlich. Mochan biß sich auf die Lippen. „Aber — wie gesagt, bis übermorgen hast du ja noch Zeit. Vielleicht hat dein Freund, der Festegang, soviel." ' „Sovieler Umstände braucht es doch Nicht," sagte Anne. „Du kannst dein Geld auf der Stelle erhalten» Onkel. Ich begreife Vatern nicht, daß er es sich nicht längst von mir hat geben lassen." Jetzt verließ Mochan die Maske kalter Gleichgiltigkeit. „Biste verrückt, Mächen?" schrie er. „Willste dein« paar Pfennige auch noch in den großen Topp mit nein großen Loch schmeißen? Die werden bald, alle gemacht sein — und dann kannst« dir's Bettzeug zusammenschnurren, wenn du mal heiraten willst." „Wenn wir zugrunde gehen sollen," sagte Anne, „so sollst du nicht, den Vorteil davon haben, du nicht." Er sah sie giftig an. „Na, denn überlegt es euch bis morgen," sagte er. „Bei euch ist einer so verdreht wie der andere. Vielleicht hat Ernestine noch soviel Verstand beisammen, daß sie weiß, was ihr als Mutter zukommt." Großspurig ging er ohne Gruß davon. „Er hat ja recht," sagte Frau Gottschlich. „Dein Biß chen darf nicht auch noch geopfert werden." „Aber was heißt denn hier opfern?" rief Ann« an scheinend ftöh.ich. „Ich werde nun Grundbesitzerin: ist das nicht fern? Meine eigenen Eltern werden bei mir zur Miet« wohnen! Ordentlich hochmütig könnt« man werden." Sanft strich sie über ihres Vaters weißes Haar. „Bring' es ihm, das Geld, bring« es ihm gleich, ich bitte dich. Ich «rttage es gar nicht, den als deinen Gläu biger zu wissen." . Er schüttelte müde den Kopf. „Mein gutes Kind, ich kann nicht. Er hat ja recht, du kommst um dein bißchen Aussteucrgeld. Mit mir ist's aus — aus!" D«r todmüde Klang seiner Stimme drang Ernestinen ms Herz. Aber Bitterkeit und zorniger Schmerz erhoben trotzig > das Haupt und ließen sich noch nicht niederzwingen, Sie sah nicht auf von ihren im Schoße gefalteten Händen. l „Vater," sägte Anne zärtlich^ „une furchtbar müde und f BrnLtzt den Postscheck. Im Postbezirk Frankenberg, das ist die Stadt Frankenberg mit den benachbarten Gemein den Eunnersdorf, Orttlsdorf, Mühlbach, Hausdorf, Ditters bach, Sachsenburg, sind zurzeit 117 Postscheckkunden vorhanden. Die Zahl ist verhältnismäßig gering; sie beweist, daß das' Verständnis für d«n baWeldlosen Zahlungsverkehr, auf dessen Notwendigkeit und Nützlichkeit schon so ost hingewiesen wor den ist, noch lange nicht tief genug in unsere Geschäftswelt «ingedrungen ist. Wir müssen in dieser Beziehung noch viel von den Engländern krnen!
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