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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 13.12.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191812130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19181213
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19181213
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-12
- Tag 1918-12-13
-
Monat
1918-12
-
Jahr
1918
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.^7 — Vaiutzrn. Aus Leipzig wird der „Bohemia" ge meldet: Geradezu fabelhafterweise ist eine Bewegung der sächsisch-preußischen Lausitz für den Anschluß an die tschechische — Leipzig. Uebergriffe des Arbeiter- und Soldatenrats zu Leipzig. Mit der Bekanntmachung vom 4. d. M. hat der A.- und. S.-Rat zu Leipzig angeord net, daß alle Niederlagen, Spediteure und Kühlhailen die bei ihnen lagernden Lebensmittel aufzunehmen und bis zum 10. Dezember seinem Ernährungsausschuß anzuzeigen haben. Jede freie Veräußerung dieser Bestände, auch der markenfreien, hat er untersagt und dieses Verbot auch auf die in Fabriken und Fabrik-Küchen lagernden Bestände ausgedehnt. Laut einer in den Tageszeitungen vom 7. und 8. .Dezember erschienenen weiteren Bekanntmachung sind die nach Vorstehendem beschlag nahmten Hebensmittel, soweit sie in der Stadt Leipzig lagern, dem städtischen Schlachthof zu Leipzig, soweit sie sich im Bezirke der Amtshauptmannschaft befinden, der. Zentrale des A.- und S.-Rats bei der Amtshauptmannschaft Leipzig zuzu führen. Dieses Verfahren, das schon gegenüber der Bekannt machung des Gesamtministeriums vom 28. November d.J. sich picht rechtfertigen läßt, widerspricht dem am 3. Dezember 1918 gefaßten Beschluß des provisorischen Landesrats der Arbeiter- und Soldatenräte Sachsens. Hiernach steht das Verfügungsrecht über die Lebensmittelvorräte den Zentral behörden und Kommunalverbänden zu. Die Arbeiter- und Soldatenräte haben sich jedes Eingriffs in die Verwaltungs tätigkeit dieser Behörden zu enthalten und sich lediglich auf eine Kontrolle der Geschäftstätigkeit zu beschränken. Demnach ist das Vorgehen des Arbeiter- und Soldatenrats zu Leipzig ungesetzlich und ungültig. Es ist also niemand verpflichtet, den Anordnungen nachzukommen. Dresden, am 9. Dezem ber 1918. Arbeits- und Wlrtschaftsministerium. — Leipzig. Zur Förderung des Baues von Klein wohnungen wurden vom Rat 7 Millionen für die Abbürdung der Baukostenüberteuerung bewilligt, weiter 500 000 M. zu dem gleichen Zweck, soweit Notwohnungen ohne solche Bei hilfe nicht herzustellrn sind. Außerdem wurde die Gründung einer städtischen Wohnungsfürsorgegesellschaft beschlossen, die den Bau der fehlenden Kleinwohnungen alsbald in Angriff nehmen und den gemeinnützigen wie den privaten Wohnungs bau durch Beschaffung von Baustoffen, Baugeld, Erschließung von Bauland u. a. unterstützen soll. Hierfür wurde ein Ge sellschaftskapital von 1 Million und ein Berechnungsgekd von 12 Millionen bewilligt, aus dem nach Bedarf Betriebs kapital zur Verfügung gestellt werden kann. — Chemnitz. Aus dem Ministerium für Militärwesen wird der Presse mttgeteilt: Nach übereinstimmenden und zuverlässigen Mitteilungen in sozialdemokratischen Zeitungen haben sich am vorigen Sonntag m Chemnitz beim Etnrücken eine« Ulanen- regimente Vorgänge ereignet, die sich als beabsichtigte gegen revolutionäre Bestrebungen darstellen, heroorgerufen von mili tärischer Seite, besonder« von Offizieren. Das Ministerium für Militärwesen hat sofort eingehenden Bericht über den Vorfall und Feststellung der Schuldigen von zuständiger Stelle einge- fordert. Gegen die Urheber des Putsches soll mit der gebotenen Strenge vorgegangen werden. legenheit von allen Seiten als spruchreif erklärt worden sei. Die kirchlichen Stiftungen, die von den Stiftern für kirch liche Zwecke bestimmt worden sind, würden der Nutznießung der Kirche nicht entzogen werden. Ueberhaupt werde sich der Herr Minister bemühen, bei der Durchführung seiner Aufgabe, die Trennung von Kirche und Staat vorzubereiten und zu vollziehen, jede Härte zu vermeiden und dafür zu sorgen, daß niemand wirtschaftlich geschädigt werde; denn er stehe, obwohl persönlich Dissident, doch der Kirche und dem christlichen Glauben ohne Feindlichkeit gegenüber. Man gewann aus der Besprechung den Eindruck, daß die wichtige und mit so vielen anderen Interessen verflochten« Trenn» ngs- frage seitens unserer sächsischen Regierung mit Besonnenheit und nicht ohne Verständnis für die berechtigten Interessen der. Kirche und die religiösen Bedürfnisse weiter Kreise der Bevölkerung behandelt wird. — Dresden. Kultusminister Buck zur Frage der Trennung von Kirche und Staat. Ern Aus schuß der beiden in Sachsen auf sozialem Gebiete arbeitenden Vereinigungen, .der Evangelisch-sozialen Vereinigung und der Kirchlich-sozialen Konferenz, der sich zusammengeschlossen hat, um in der gegenwärtigen Lage die Interessen der Kirche zu vertreten und einen Ausbau der kirchlichen Verfassung auf demokratischer Grundlage zu erstreben, wurde am 5. Dezbr. im Kultusministerium von Herrn Minister Buck empfangen. In eineinhalbstündiger Besprechung wurden von verschiedenen Vertretern des Ausschusses, der aus Geistlichen und Nicht- geistltchen bestand, die Schwierigkeiten dargelegt, die sich der Durchführung der Trennung von Staat und Kirche entgegen stellen, und auf die religiösen, soz'lalen, kulturellen und wirt schaftlichen Interessen aufmerksam gemacht, die bei der Durch führung der Trennung Berücksichtigung erfordern, wenn eine Beunruhigung der öffentlichen Meinung und eine Schädigung des Volksganzen vermieden werden soll. Im Laufe der Unterredung wurde von Herrn Minister Buck erklärt, daß nach seiner Ansicht die Trennung nicht eher erfolgen solle, als bis «ine feste Fundierung des Staatswesens erfolgt und durch Besprechungen und Vereinbarungen der deutschen Kul tusministerien und Regierungen eiirc gewisse Einheitlichkeit der Durchführung gewährleistet fei. Auch die Beseitigung der gegenwärtigen Einhebung der Kirchensteuern durch poli tische .Gemeinden werde erst dann erfolgen, wem unter Berück, jichtrgung aller rechtlichen und soMe» Fragen diese Ange- nern nur in bestimmten kleinen Mengen zugeteilt sind. Wenn Ohr auf dem Rückmärsche einquartiert werdet, so können Euch Eure Quartierwirte nicht verpflegen. Ihr seid daher auf die Truppenverpflegung angewiesen. Auch eine besondere Zutei lung von Kohlen an die Quartiergeber läßt sich nicht ermög lichen. Für Eure Verpflegung, Erwärmung kann daher in den meisten Fällen nur dann gesorgt werden, wenn Ihr in Massen quartieren untergebracht werdet. Empfindet diese Maßnahme nicht als eine Unfreundlichkeit der Heimat Euch gegenüber, sie erfolgt nur unter dem Zwang der Verhältnisse. Nehmt auch au» dem Felde Eure Decken auf dem Heimmarsche mit, da die Gemeinden nicht über ausreichende Vorräte an Decken ver fügen. Seid überzeugt, daß die Heimat alles tun wird, um Euch den Heimmarsch zu erleichtern und Euch nach besten Kräf ten unterzubrtngen. s' Eunntr»dorf. In dem in voriger Nummer enthaltenen ' Bericht über die Gründung eine« Ortaverein« ist ein Satzfehler unterlaufen, der in einem kleinen Teil der Auslage nicht mehr richtig gestellt werden konnte. Die Herren Hilscher und Kunde wurden zu Kassierern, nicht, wie m einer Anzahl Exemplare irrtümlich angegeben, Schriftf >krern gewählt. — Dresden. Der Dresdner Bürgerrat hat mit dem Sam- melaussckub ein Abkommen getroffen, wonach beide Organisa tionen künftig für die Wahlen zur Nationalversammlung zu- sammenarbeiten und ihre Tätigkeitsgebiete gegen einander ab grenzen werden. Damit ist ein wichtiger Schritt auf dem Wege .zum Zusammenschluß de» gesamten Bürgertum» unserer Stadt geschehen. — Dresden. Nach bei der „Bohemia" eingegangenen Nachrichten werden 1000S Franzosen Ende Dezember Dresden besetzen. (Wir zweifeln an der Richtigkeit dieser Meldung.) großtschechischer Seite berichtet wird, kommt man ihnen tat kräftigst entgegen. Es verlautet, gegenwärtig bereise ein tschechischer Agitator die Lausitz. Es wird die Nachricht ver breitet, daß ein Prinz aus dem Fürstenhausc Monakos zum Regenten der Wenden bestellt werden wird. ! — Ebersbach. Die Firma Hermann Wünsches Erben hier konnte am 10. Dezember auf ein SOjähriges Bestehen zurück blicken, aus welchem Anlaß sie die Äitersoersorgungskasse um 100000 Mark und den kürzlich gegründeten Äeamtenpensions- Grundstock um SO 000 Mark erhöhte. — Ebersbach. Eine französische Besatzung ist, wie der »Ober!. Volksbote" berichtet, in dem benachbarten böhmischen Grenzorte Rumburg eingezoaen und hat die dortige tschechische Garnison verstärkt, die 730 Mann umfaßt. Auf der böhmischen Nordbahn, von der bekanntlich von hier etne Linie über Rum- burg-Böbmisch-Leipa nach Prag führt, ruht der Verkehr in folge Arbeitseinstellung des deutschen Eisenbahnpersonals noch immer. — Ser»dorf. Ein fettes Schwein zu schlachten versuchte ein hiesiger Geschäftsmann, dem es auf etwas mehr oder weniger Risiko nicht ankommt. Die Nachtichutzleute waren aber recht zeitig bei dem beabsichtigten Verschwtndenlassen de» Tieres zur Stelle, und da» Borstentier wanderte natürlich anstatt ins Pökel- faß, in» Rathaus. Außer der Beschlagnahme des Schweine» wird der riskante Unternehmer seiner Bestrafung entgegensetzen. Erft kürzlich ift im Oberdorf von einem Grundstücksbesitzer «ne blinde Schlachtung unternommen worden, aber auch in die em Falle konnte die Polizei rechtzeitig einschreiten und da» Fletsch beschlagnahmen. — Otlsnitz i. V. Man schreibt der „Vogtl. Ztg.": Gehe ich mit einem Franzosen durch die untere Stadt, als sich im Vorbeigehen zwei Männer begrüßten. Der eine: „ah.scho do?" fauch schon da?). Der andere: „Scha lang!" (schon lange!). — Da dreht sich der Franzose um: „Coment? francais ici?" (W-e? französisch hier?) Aber die beiden anderen zeichneten nicht daraus. Der Franzose hatte nach dem vernommenen Wortklang gemeint, die ihm heimischen Laute „un chateau" "(ein Schloß) und dann „Chalant" (Name des Schlosses) zu hören. Der weitere Untarhaltungstert der beiden vermeintlichen Franzosen aber be ehrte den echten Franz mann alsbald, daß er ein paar Erzvogtländer in ihrer Muttersprache hatte reden hören. — Zwickau. Der Rat der Stadt hat gegen eine Ver ordnung des Arbeiter- und Soldatenrates, welcher die Ver kaufszeit in offenen Ladengeschäften einheitlich von 8—1 und von 3—6 Uhr unter Einführung völliger Sonntagsruhe sest- setzt, telegraphisch beim Arbeits- und Wirtschaftsministerrum Einspruch, erhoben, weil der A.- und S.-Rat zum Erlasse solcher Verordnungen nicht zuständig sei. Aus demselben Grunde hat auch der hiesige Vürgerrat beim Mnisterium tele graphisch Protest gegen tue Verordnung erhoben, zumal die selbe die hiesige Geschäftswelt in. der jetzigen Weihnachtsge- schäftszeit empfindlich schädigen müßte. i, W MMMsW tWMM Mi«« Ein Aufruf an das deutsche Volk Berk», 12. 12. Nachdem gestern die preußische Re gierung sich gegen die Vorsteher verschiedener Gegenden des preußischen Staates gewandt hat, sich 'von Preußen kos- zulösen, veröffentlichen jetzt die 6 Volksbeauftragten ustd Staatssekretär Dr. Preuß einen Aufruf an das deutsche Volk. Dieser Aufruf wendet sich ebenfalls gegen die Bestre bungen einer selbständigen rheinisch-westfälischen Republik. Absperrung der Mitglieder der deutschen WaffensMstandslammission Berlin, 12. 12. Wie bereits gemeldet, ist die deutsche Waffenstillstandsrommission gestern nachmittag in Trier an gekommen und wurde im Hotel „Zur Post" von jedem Verkehr abgeschlossen. Ihre Mitglieder dürfen die Straße nicht betreten und mit niemand sprechen. Eine Aufklärung der Angelegenheit war bisher nicht zu erreichen. * O Berkin, 12. 12. Odessa wird in diesen Tagen geräumt. Die Heeresgruppe Mackensen seht ihrn Rückmarsch planmäßig fort. Haag, 12. 12. Wie das „Vaterland" meldet, ist die frühere deutsche Kaiserin in Amerostgen an einem Herzleiden ernstlich erkrankt. Ein Berliner Arzt wurde telegraphisch nach Amorongen gerufen. Stockholm, 12. 12. Der früher« russische Minister präsident Trepow ist mit der Bildung einer neuen russischen Regierung nach Muster des zaristischen Regimes beschäftigt. Basel, 12. 12. Nach den „Baseler Nachrichten" wurde die deutsche Stadt Teplitz von tschecho-slowakischen Truppen beseht. Berlin, 12. 12. In Bonn wird demnächst, wie ver lautet, der Herzog von Lonnaugth, ein Onkel des Königs von England, eintroffen- Jetzt sind dort kanadische Patrouillen «ingerückt. Amsterdam, 12. 12. „Times" schreiben zu Wilsons Eu ropa-Reise: Der Beschluß des Präsidenten, an der eigentlichen Konferenz nicht teklzunehmen, zeigt von großer Vorsicht sei tens Wilsons und obwohl er als amerrkanischer Präsident auch Parteiführer ist, wie der englische Ministerpräsident in England, ist er außerhalb Amerikas doch ein republikanischer König, das Symbol von Amerikas Macht und Würde. Des Präsidenten großer Einfluß wird am besten bei den inofstziellen Beratungen der Alliierten eingesetzt werden können, die den offiziellen Konferenzen vorausgehen, an denen der Präsident Wilson teilnehmen und beratschlagen wird. Amsterdam, 11. 12. Wie die sozialdemokratische Zev >ung „Het Volk" meldet, haben am Sonntag abend belgische Soldaten in Aachen schwere Ausschreitungen begangen. Si« plünderten Kaufläden, mißhandelten dre Bewohner und er stachen einen Juwelier. Französische Soldaten stellten die Ordnung mit Waffengewalt wieder her. London, 11. 12. Der „Times" umd unter dem 2. d. M. aus Omsk gemeldet, daß russische Truppen in der Nähe von Werchoturie im Ural am Morgen des 2. Dezember die Bolschewik! in der. Flanke angegriffen und ihren rechten Flügel, welcher J«katerinenburg bedroht, aufgerollt haben. Eine ganze bolschewistische Brigade wurde zersprengt und 1000 Gesangeire gemacht. An dem Angriff waren allem russische Truppen beteiligt. k Der Befehlshaber der Sowjetregierung, General Rusli, der frühere Befehlshaber der russischen Nordfront,, wurde von dem General Radko Dimitnew, dem Befehls haber der russischen Armee in Galizien, erschossen. Helsingfor«, 11.12. Vorgestern ift das sächsische Kavallerie regiment nach Deutschland in See gegangen. Die letzten deut schen Truppen sollen Ende dieser Woche eingeschifft werden. Bern, 12. 12. Der Bundesrat hat dem Präsidenten Wilson mitteilen lasten, daß er sich freuen würde, wenn Wilson anläß lich seiner Europareise auch die Schweiz mit seinem Besuche be ehren würde. Rotterdam, 11. 12. „Nieuw. Rotterd. Cour." meldet au» London: Die meisten liberalen und Arbeiterkandidaten sind mit der halbamtlichen Mitteilung, daß England der Friedenskon ferenz die Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht Vorschlägen wolle, nicht zufrieden. Sie finden die Mitteilung nicht be stimmt genug und glauben, daß sie nur aus Stimmenfang be rechnet ist. Der Leiter der Arbeiterpartei, Thoma», hat mit sein« in Manchester abgegebenen Erklärung Auf ehe» «regt, daß man nicht versuchen dürfe, einen in Preußen überwundenen Militarismus im siegreichen England zu neuem Leben zu er wecken. Thoma« verlas bei dies« Gelegenheit einen Privatbriek eine« General« au« dem Krieg»mtntft«tum an einen General in Frankreich, worin dargelegt wird, wieviel Divisionen in Zu kunft benötigt würden und fern« «wähnt wird, daß aus die Ausstellung eine» nationalen Leere» von 20 Divifionen ge drungen ««den solle. vemllcbttt * 150V Mart in Vie Abortarube geworfen. Schwer büßen mußte «kn Landwirt aus Bösleben seiire Unvorsich tigkeit, «in«n größeren Geldbettag aus seinem Wagen aufzu bewahren. Er hatte den stattlichen Bettag von 2300 Mark in Scheine» in den Sitz des Wagens getan, die ihm, als «r sich einen Augenblick vom Wagen entfernte, gestohlen wurden. Als Dieb wurde ein zwölfjähriger Schulknabe ermittelt. Von dem gestohlenen Geld konnten etwa 800 Mark wieder herbeigeschafst werden, der jugendliche Dieb hatte hiese ver steckt. Die übrigen 1500 bis 1600 Mark müssen als verloren gelten, da der Junge die Scheine zerrissen und in den Abort des Bahnhofes geworfen hat. * Seine eigene Sterbemkunde zeigte ein junger Reservist, der aus dem Felde zurückkam, im Standesamt M.-Glad- bach vor. Der Mann, der seit 1Ve Jahren als gefallen galt, mußte natürlich amtlich „wieder ins Leben zurückge- rufen werden", und her Standesbeamte war ihm sofort be hilflich, damit bei den maßgebenden Stellen die notwendigen Schritte zu seiner „Wiedergeburt" getan wurden. Der „Ver storbene" hatte im Felde sein Soldbuch verloren, und der, der es gesunden hatte, war gefallen. Dadurch entstand die Verwechslung. Sein« Briefe an die Eltern hatten die ganze Zeit ihr Ziel nicht erreicht, weil die Eltern verzogen waren, ohne der Post ihre neue Adresse mitzuteilen. ' Et» Selbstmordversuch Wilhelms II.? Zürich, 9. 12. Von besonderer Seite wird der „Morgenztg." äus dem Haag gemeldet: Wie uns ein zuverlässiger Gewährsmann aus der Umgebung des Kaisers berichtet, hat der ehemalig« deutsche Kaiser in einem Anfall von Trübsinn versucht, sich das Leben zu nehmen; die Kugel ging aber fehl und verletzte einen der Herren aus seinem Gefolge, die ihn im letzttn Augenblick an der Ausübung der Tat zu verhindern suchten. Der Kaiser, der nunmehr gänzlich gebrochen ist, hat daraufhin sein gesamtes Gefolge nach Deutschland zurückgesandt. — Gerüchtweise verlautet an der Amsterdamer Börse, daß Wil helm II. bereit sei, aus eigenem Antriebe Holland zu »«lassen. * Dem Kriegsmoloch geopfert. Englische Blätter berich ten, daß der Krieg alle kriegführenden Länder rund lausend Milliarden Franken gekostet habe. hängigen an: a) An di« Volksbeauftragten des Deutschen Reiches das Ersuchen zu richtest, dahin zu wirken, daß di« Wahlen zur deutsche« Nationalversammlung weit eher statt- ftnden, als rn Aussicht genommen ist, d) An die Volksbeauf- tragten in Sachsen das Ersuchen zu richten, möglichst bald «ine sächsische Nationalversammlung auf der Grundlage, di« -für die Reichsnationalversammlung vorgesehen ist, wählen zu lasten und den Landtag zu ersuchen, in diesem Sinne der Regierung Weisung-zu geben. s Äne drutsch^tschechische Vereinbarung über Kohken- VefttAng. Wir Wolffs Sächsischer Landesdrenst von zustän diger Stelle erfährt, ist zwischen Vertretern der deutschen Regierung' und der tschecho-slowakischen Republik zur vor läufige» Regelung einiger besonders dringlicher wirtschaft licher Fragen eine Vereinbarung getroffen worden, dre zu- nächst bis zum Abschluß des Friedens Geltung haben soll und durch dre m keiner Weise der Regelung einer zwischen den vertragschließenden Teilen Prittigen Frage an einem späteren Zeitpunkt vorgegriffen werden soll. Danach liefert Deutsch land 15 000 Tonnen Steinkohlen und Koks monatlich gegen 70000 Tonnen Braunkohl«, welche die tschecho-slowakische Republik zur Verfügung stellt. Ferner gestattet diese die Ausfuhr von Marmelade, Pflaumenmus, getrocknetem Obst, Kaolin, Graphit, Gruben-, Bau- und Nutzholz, sowie Hart blei in gewissen Mengen, Deutschland wird dagegen liefern Maschinen und Maschinenteile, sowie Erzeugnisse der elektto- technijchen Industrie, ferner Chemikalien, Quarzfand, Glüh lampen und Zündschnuren in gewisser Menge und soweit «s die Befriedigung des inländischen Bedarfs zuläßt. s Aus dem Felde «tngrtroffsn sind das 1. Jägerbatl. Nr. 12, das in Mulda und Umgebung untergebracht ist, ferner die 4. Abteilung des Feldart.-Regts. Nr, 12, und zwar in Königsbrück (Nsues Lager). Im Abtransport begriffen ist die 96. Jns.-Div. aus der Gegend von Stuttgart (Ers- Regt. 40, Res.-Jnf.-Regt. 244 und Landwehr-Jns.-Regt. 102), während der Abtransport der 40. Jnf.-Div. (Jnf.-Regt. 104, 181, 134) bevorsteht. sw Au» dem Felde sind fern« solgAide Truppenteile ein getroffen: Stab der 47. ErWbrigade (Döbeln), Reserve-Ulanen- (Schutzen)-R«stment mit Maschtnengew,ehrkompanie (Markran städt). D« Abtransport des Generalkommandos de» 12. Ar meekorps au« Freudenstadt hat begonnen. s" Paradie«b«ttenfabrU Siemer L Sohn A.-E. In d« Notiz üb« die Hauptversammlung in gestrig« Numm« hat sich ein Satzfehler eingeschlichen. Es muß statt 80 Proz. heißen d« Rest von 8V Pro», ist von den Aktionären zuzuzahlen. swsl Behandlung versteigerter MUitSrpferde. Die Zivil bevölkerung wird darauf hingewtesen, daß es ratsam ift, die von Truppenteilen «steigerten oder übernommenen Pferde in- ' folge d« jetzigen Zustände (häufig« Quartierwechsel, Durch- ' einanderkommen d« Pserdebevände, Mitfahren unbekannt«, " stehengelasfen« Pferde), zunächst abgesondert von anderen Pfer den zu halten und zu beobachten, bi» ihre Seuchenfreiheit fest- gestellt ist, um eine Einschleppung von Seuchen in die eigenen und ganzen heimatlichen Bestände zu oerhtndern. sh WetterbeschS'ttgung der Industrie in der llebergang»- : zett. Bereits durch Mitteilung vom 26. November 1918 hatte die Handelskammer Chemnitz darauf hingewiesen, daß eine An nullierung von Lieferung-Verträgen gerade in d« gegenwärtigen ! Zeit unt« allen Umständen »«mieden werden müsse. Trotzdem laufen erneut häufige Klagen üb« die Zurücknahme von Be stellungen »in, die vielfach durch die Erwägung v«anlaßt sind, daß der seitherige Mangel an Rohstoffen bald aufhören und Preisrückgänge im Gefolge führen werde. Die Handelskammer Chemnitz weift ausdrücklich daraus hin, daß die in den letzten Jahren herrschende Rohstoffknappheit all« Voraussicht nach noch längere Zett ohne wesentliche Milderung andauern wird und daß er deshalb auch au« diesem Grunde nur empfohlen werden kann, wenn alle Firmen ihre Bestellungen in d« bisherigen Weise tn Auftrag geben. Selbstverständlich ift überdies, daß da« Aushören de» bisherigen Materialmangel» den betreffenden Firmen keinerlei Rechtsgrund zur Auflösung der bisherigen Lie- serungsvuträge gibt. sw La» Demodi!machung»amt hat die Obuste He«eslet- ' tuns um Bekanntgabe folgender Ausklärung an da» Heer «lucht : Kamsaden! Ihr wißt, daß in der Heimat Lebensmittel, Kohle und andere Bedürfnisse knapp sind und den einzelnen Einwoh- -"Gerung im Gange Di^ Bewegung b.egt m den Händen - - — von Persönlichkeiten, die fett Jahren schönem engster Fuh- Euch >ung mit den tschechischen» leitenden Stellen sind und gewinnt dadurch an Boden, daß diese betonen, ein solcher Anschluß lönne sie vor härteren Friedensbedingungen retten. Wie von
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