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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 13.12.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191812130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19181213
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19181213
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-12
- Tag 1918-12-13
-
Monat
1918-12
-
Jahr
1918
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Menn die Monarchen der Zentralmüchte nicht imstande sind, in den nächsten Monaten Frieden zu schliessen, so werde das Doli über ihre Köpfe hinweg dies tun, und die Wogen der - Revolution werden alles hinwegtreiben, wofür unsere Brüder und Söhne heute noch kämpfen und sterben. / ein Teil des Reichsernährungsamtes werden und als Ein- ' fuhrzentral« der bestehenden Reichsstellen dienen. Das Reichs ernährungsamt plant weiterhin durchgreifende organisatorische Aenderungen zur umfassenden Bekämpfung des Schleichhan dels und Wuchers. f Der Dresdner A.« Ed S^Rat'sür baldige National« Frankenberg, den 12. Dezember 1918. f" Das Stadtverordnetenlollegkum hielt gestern abend seine 10. öffentliche Sitzung ab. Der Vorsteher, Herr Ober amtsrichter Dr. Bähr, widmete dem verschiedenen Herrn Steuereinnehmer Uhlemann einen Nachruf und rief ihm in warmherzigen Worten den Dank des Kollegiums für die Pflichttreue, mit der er sein Amt erfüllte, nach. Er berichtete dann über die Revision städtischer Kassen durch den Verbands- /revisor und besprach im weiteren zu Punkt 2 der Tagesord- /nung, „Zulassung des Beauftragten des A.- und S.-Ratrs l Lehmann zu den Sitzungen des Stadlverordnetenkollegrums" !. die einschlägigen Verordnungen der gegenwärtigen Regierung. Das Kollegium erklärte sich damit einverstanden, daß Herr Lehmann die in diesen Verordnungen vorgesehene Kontroll tätigkeit, für die er bereits Herrn Stadtrat Dr. Wolf gegen über bestellt ist, auch bei den Sitzungen der Stadtverordneten ausübt. Die durch den A.- und S.-Rat entstandenen Aus- . Wendungen wurden genehmigt. Sie stellen sich bis 7. De zember auf 1855,87 M., davon sind 932.50 Gehälter und Tagegelder, der übrige Betrag setzt sich aus Geschäfts- . aufwand, Druckkosten usw. zusammen. Aus Bemängelung über die Höhe des Aufwandes durch Herrn Dr. Schatz erklärte Herr Lehmann, daß die Aufwendungen sich ständig ver ringert haben; es seien in den ersten Tagen hohe Druckkosten zu bezahlen gewesen, die Einrichtung des Büros usw. haben Kleine Mitteilungen k Eine abgelehnte Sozialisierung. Wie kürzlich mitge teilt, hat Geh. Kommerzienrat Äug. Ventzke in Graudenz seinen ganzen Betrieb zwecks Sozialisierung seiner Arbeiter schaft, zur Verfügung gestellt. Nach einer Meldung der ,jDanz. Ztg." haben nunmehr die Arbeiter beschlossen, dieses An gebot abzulehnen, weil sie die herabgehende Konjunktur fürch ten und es für besser halten, wenn das Unternehmen in starker Hand bleibt. k Wilsons Besilch Kim Papst. Die amerikanische Bot schaft in Nom informierte das päpstliche Sekretariat, das; Wilson dem Papst nunmehr bestimmt am 23. Dezember einen offiziellen Besuch abstatten wird. k Keine Einberufung des Reichstages. Die Mitteilungen des „B. T." über eine bevorstehende Einberufung des Deut schen Reichstages entbehren jeder Begründung. k Prinz Eitel Friedrich! ist von seinem Vater Wilhelm Ik. Vollmacht erteilt worden, ihn in allen Angelegenheiten ves ehemaligen Königshauses zu vertreten. Var MalcbinengeMbr dessen eintöniges und mörderisches „Tack, Tack,, allen Feldgrauen aus den Schlachten der letzten vier Jahre nur zu gut bekannt ist, hat in den letzten Tagen wieder in deutschen Straßen gosprochen und den Frieden der Weihnachtszeit ent weiht. Die Zahl der blutigen Opfer ist leider nicht klein, und wir bedauern, so abgestumpft wir auch sind, doch jeden Tropfen Bürgerblut, der im Streit um die inner« Entwickelung zu Hause vergossen wird. Die nachträgliche Erörterung der Schuldfrage schafft in der Regel bei solchen Zwischenfällen kaum die gewünschte Klarheit. Nervosität und Zufall und Mißverständnisse vereinigen sich mit Erbitterung und poli tischen Gegensätzen und führen zu den, beklagenswerten Zu sammenstößen. Selbstbeherrschung mangelt noch Tausenden, hie heute im öffentlichen Leben stehen, und doch ist sie dringend geboten, wenn nicht die Blutbahnen sich unheimlich erweitern sollen. Das Maschinengewehr ist verhängnisvoll für den poli tischen Kampf, wenn die Gewalt proklamiert wird. .Mit dem einfachen Gewehr schießt nicht so leicht der eine auf den anderen, dem er Auge in Auge gegenübersteht. Die mecha nische Handhabung des Maschinengewehrs schaltet diese Ge fühle aus, das Rattern des modernen Mordinstrumentes vollzieht sich ohne große persönliche Scheu. Parteigrundsätz« dürfen heute, wo wir noch in der Revo lution stehen, nicht mit dem Maschinengewehr ausgesuchten werden, denn es kann daraus eine Mame werden, die auf andere Gebiete übergreift. Solches Treiben steckt an, und es fehlt nie an Elementen, dis aus der Leidenschaft einen Unfug und gewalttätige Erzesse machen. Wenn der Straßen-Jan- hagel der Großstädte sich dieser Waffe bemächtigt, dann sind die Folgen gar nicht abzusehen. Unheilvolle Moden gibt es in der Gegenwart gerade genug, sie brauchen nicht in dieser Weise ergänzt zu werden. Wurde doch mehrfach versichert, daß Waffen auf offener Straße zu einem Spottpreise verkauft . wurden. Worauf es aber am meisten ankommt, das ist die sehr naheliegende Möglichkeit, daß den deutschen Maschrnengeweh- ren im Bürgerkriege oder in den Ausschreitungen in unseren Straßen plötzlich Entente-Maschinengewehre antworten kön nen. Die Schüsse, die jetzt gefallen sind, sind in Paris und London ganz genau gehört worden, und alle diejenigen, die auf Deutschlands Zertrümmerung hinarbeiten, werden darin «inen Wink erkennen, sich zum Eingreifen bereit zu halten. Sie werden noch dazu sagen, daß sie sich berufen fühlen, die Ordnung in Deutschland wieder herzustellen und die Bildung einer anerkannten Reichsregicrung zu sichern. Da gegen etwas zu tun, sind wir machtlos, und die am Rhein stehenden englischen Kolonnen können bald in jeder deutschen Stadt sein, Berlin oder sonstwo, wohin sie dirigiert werden. Haben wir aber erst Engländer, Franzosen, Amerikaner und Belgier nn inneren Deutschland, dann können wir warten, bis nur sie wieder los werden, und ohne neue schwere Opfer werden wir sie überhaupt nicht wieder los werden. Entfernen wir diesen todbringenden Gast, das Maschinengewehr, von unseren'Straßen, es zerlöchert mit seinen Kugeln die Funda ment«, auf denen wir unser armes Deutschland wieder auf bauen können. Wir sind so tief gesunken, daß wir jetzt nicht mehr sinken können, sondern nur noch stürzen, in den Abgrund der Verarmung und Bedeutungslosigkeit. Tanzmusik wird die Entente in Deutschland schon gestatten, aber darüber hinaus ist'» Schluß. einmalige Kosten erfordert usw. Um den ganzen Apparat zu vereinfachen, sei die Zahl der A.-Ratsmitglieder von 12 auf 6, die der S.-Ratsmitglieder von 6 aus 3 herabgesetzt »worden, so daß der A.- und S.-Rat statt ursprünglich 18 nur !»och 9 Mitglieder zähle. Herr Bürgermeister Dr. Irmer erklärte, daß die Ausgaben für den Ä.- und S.-Rat, die für nichtstädtische Angelegenheiten entstanden sind (für Kommunal verband, Militärwesen) zurückgefordert werden würden. Auf eine Anfrage des Herrn Bormann erwiderte er, daß als Tag für die Stadtverordnetenwahlen der 2. Februar in Aussicht genommen sei und daß 30 Stadtverordnete und 6 Er satzmänner zu wählen sind. Die weiteren Verhandlungen denen Alliierten aus Grand eines besonderen Schlüssels zu zahlen habe» werde. — Lord Robert Eeci! sagte in einer Versammlung in Leichworth, die einzige befriedigende Lösung würde sein, daß die Alliierten feststsllen, wieviel Deutsch- i land zahlen könne, daß sie die betreffenden Summen verlangen . und unter diejenigen der Alliierten, die darauf Anspruch haben, verteilen. Ein Unterschied zwischen Wiedergutmachung, Kompensation und Kriegsentschädigung solle nicht gemacht . werden. Deutschland müsse bis zur Grenze ferner Leistungs ¬ fähigkeit zahlen. Dir Entente verlangt sofortig« Auflösung der u. S-Räte > pd Der „Vorwärts" hätte berichtet, daß die Entente ' ein neues Ultimatum an Deutschland vorzubereiten scheine, um dje sofortige Wiederherstellung gesetzmäßiger Ruhe und l Ordnung zu erzwingen. Dieser Schein, schreibt das Blatt, ! wird jetzt deutlicher und fast zur Gewißheit. Wie „Temps" ! berichtet, liegt eine Note der Alliierten an Deutschland auf eine sofortige Auflösung dsr gesamten Arbeiter- und Soldaten räte der Pariser Konferenz zur Beschlußfassung vor. Dre Note stelle «ine vierwöchige Frist zur Wiedereinsetzung der recht mäßigen Behörden, nach deren Ablauf die Alliierten selbst die Bekämpfung des Bolschewismus in Deutschland in die l in Chemnitzer Lazaretts übergeführt worden sind, aufgehörl I zu bestehen. Damit ist eine von der Stadt mit großer Liebe I für unser« wunden Feldgrauen geschaffen« und unterhaltene Kriegseinrichtung der Vergangenheit anheimg«sall«n, m der neben dem leitenden Arzt auch dre Oberin des Krankenhauses, der Rechnungsftzhrer (Feldwebel) und die ihr Amt völlig selbstlos und mit voller Hingabe versehenden, aus hiesigen Bürgerkreisen stammenden Htlfsschwestern und Helferinnen wetteiferten rn der Fürsorge für die Insassen. Es ser allen, die an dem wohltätigen Liebeswerk tätigen Anteil nahmen, auch an dieser Stelle für ihre hingebungsvolle Mitarbeit gedankt. f' Wirtschaftsvcrband älter Offiziere und oberen Mili- tärkamtrn. Unter dem Druck der gegenwärtigen Verhält nisse haben sich auch die Offiziere und oberen MilitSrbeamten wirtschaftlich auf gewerkschaftlicher Grundlage zusammenge schlossen. In starkem Umfange bedroht wirtschaftliche Not die Offiziere, und jede Verschärfung der politischen Lage kann diese Not mit elementarer Gewalt hereinbrechen lassen und auch Begüterte in Bedrängnis bringen. Die Zugehörigkeit zu einer großen Organisation ist darum eine unerläßliche Bedingung, denn nur sie vermag zu helfen oder wenigstens Erleichterungen zu schaffen. Der Einzelne vermag seinen Wün schen keinen Nachdruck zu geben, berechtrgte Forderungen einer großen Berufsvertretung dagegen könne» nicht ungehört bei seite geschoben werden. — Für morgen Freitag abend 8 Uhr werden all« im Offiziersrang« stehende Angehörig« der hiesi gen Garnison und des Beurlaubtenstandes zu einer Be sprechung in das Deutsche Haus eingeladen. In der Be sprechung wird es sich in der Hauptsache um die Erörterung wirtschaftlicher Fragen handeln. f* Vorzeitige Entlassung der Konfirmanden. Im Hinblick auf den späten Ostertermin 1919 hat das Kultus ministerium verordnet, daß die Schüler und Schülerinnen der Volks- und Fortbildungsschulen, di« Ostern ihrer Schulpflicht genügt haben, schon Ende März 1919 aus der Schule «nr- lassen werden, um ihnen zu ermöglichen, bereits Anfang April in eine Lehre, «inen Dienst oder Arbeitsverhältnis «inzutreten. ( fwl Zur Beachtung bei schriftlichem Verkchr mit den Brzirkskömmandos. Die täglich anwachsenden unfrankierten Sendungen an die Bezirkskommandos geben Veranlassung, auf Folgendes hinzuweisen: Portofrei sind nur An- und Um meldungen bei Einsendung des Militärpasses im offenen Um schlag unter Aufschrift Heeressache. Dagegen müssen gewöhn liche Briefe stets frei gemacht werden. Der neu« Portotarif ist zu beachten, wonach Briefe im Orts- und Vorortsverkehr politische Dacdricdten Deutschland will sich selbst schützen! pd Berlin, 11. 12. Gegenüber Meldungen, daß der Bürgerkrieg Berlin bedrohe und daß das Volk deshalb den Schutz der Alliierten und die"Ausd;himng der Besetzung bis Berlin fordere, schreibt der „Berliner Lokal-Anziger": So beklagenswert die inneren Zustände bei uns augenblicklich sind, daß das Volk den Schutz durch die Alliierten und die Besetzung Berlins fordert, ist eine glatte Lüge. Nein, die Entente setzt solche Falschmeldungen nur in die Welt, weil sie nach einem Vorwand sucht, größere Gebiet« Deutschlands zu besetzen, als ihr nach den WasfensMstandsbedingungen gestattet ist. Neue Vollmachten für Foch pd Nach dem „Allgemeen Handelsblad" berichtet die „Daily Mail", General Foch habe in der letzten Konferenz der Alliierten mitgeteilt, daß Deutschland in einigen Punkten die Bestimmungen des Waffenstillstandsabkommens nicht voll ständig ausgeführt habe, z. B. was die Auslieferung des Eisenbahnmaterials betreffe. Die Angelegenheit sei ganz Foch überlassen worden, der die Vollmacht erhalten habe, die Durchführung der Waffenstillstandsbedingungen mit de» ihm geeignet erscheinenden Mitteln zu erzwingen. Frei will« Auflösung d:r hessisch:» A^- mild S.-Räte pd Darmstadt, 10. "12. Der hessische Arbeiter-, Bauern- und Soldatenrat löst sich auf. An seiner Stelle wird ein Bolksrat für die Republik Hessen gebildet. Dieser Volksrat stützt sich auf alle Bevölkerungsschichten der Republik Hesseii, die auf dem Boden der Republik und der Demokratie stehen. Di« örtlichen Arbeiter-, Bauern- und Soldatenräte werden aufg«ford«rt, sich aufzulösen und ihre Aufgaben dem neu zu bildenden Volksrate zu übertragen. Dir R.pu.i N ukülln pd Die Spana.usleute haben in dem Berliner Vorort Neukölln die Herrschaft an sich gerissen und regieren dort in ihrer Art darauf los. Sie betrachten sich als vollständig selbständig und kümmern sich um Verfügungen der Regierung nicht. Vop der Negierung sind bereits verschiedene Anord nungen, dre sie erlassen haben, für ungültig erklärt worden, aber darauf legen sie anscheinend gar keinen Wert. Jetzt haben sie aus eigener Machtvollkommenheit auch die Stadtverord netenversammlung außer Kraft gesetzt. Die städtischen -Kör perschaften haben sich sofort mit einer Beschwerde an di« Regierung gewandt. Es /ragt sich imr, ob di« Regierung bereit ist, ihr den nötigen Schutz angedcihen zu lassen. Sie wäre dazu an sich um so leichter in der Lage, als, wie die ! Spartakusleut« selbst mit Bedauern mitteilen, die Neuköllner Garnison zu den „Scheidemännern" gehört, sie müsse also unbedingt aufgelöst werden. Deutschland sott 1V0 Milliarden zahlen pd Die „Züricher Morgenzeitung" meldet aus dem Haag: Nach verläßlichen Londoner Berichten wird dort eine Kommission zur Festsetzung der Entschädigung Deutschlands an die Alliierten »lsammentreten. Holländisch« Blätter spra- ' Ha» von i00 Milliarde^ di« Deutschland an die verfchi»- Hand nehmen würden. Weitere Londoner Meldungen stützen die Wahrscheinlichkeit dieser Drohung. Die Zusammenziehung der Truppen an der deutschen Grenze dauert fort. „Times" schreiben, daß «in Sieg der liberalen Gruppe für die Alli ierten die Aufforderung sei, in Deutschland Hinzufallen, um die Ordnung wiederherzustellen. Leitmeritz von den Tschechen besetzt A pd Die Tschechen haben nunmehr Lertmeritz besetzt. Es wurde eine aus sechs Deutschen und sechs Tschechen bestehende Verwaltungskommission mit einem Tschechen als Vorsitzen den eingesetzt. Eisner für die deutsche Nationalversammlung pd München, 12. 12. In einer Versammlung im Wagner- Bräu in München hat Eisner gestern abend seine Genossen, vor denen er sich als Radikaler bekannte, zur Ruhe gemahnt. Sie sollten absehen von ihrem Wahnsinn, damit die Entente nicht «rnmarschiert. Die Einberufung der Nationalversamm lung hält er für unbedingt notwendig. Vie Pressefreiheit pd Berlin, 11. 12. Der Rat der Volksbeaufttagten erlief eine Bekanntmachung für die Pressefreiheit, in welcher es u. a. beißt: 2n den letzten Tagen haben sich die Eingriffe von Ar beiter- und SoldatenrSten in die Preßfreiheit derart gehäuft daß die Reichsregieruna ihnen aufs entschiedenste entgegentreten wird. Sie verwahrt sich aufs entschiedenste gegen jede gewalt same Beschränkung de» freien Worte» und fordert von den Ar beiter- und Soldatenräten die völlige Aufrechterhaltung der Preßfreiheit, die einer ihrer ersten Programmpunkte ist. Es wird Aufgabe der Retchslonferenz der Arbeiter- und Soldaten- räte sein, zu erwägen, wie gegen lokale Organisationen vorzu gehen sei. die sich solche willkürliche Handlungen zu Schulden kommen lasten. pd Berlin, 11. 12. Da« frühere Mitglied de» Arbeiter- und Soldatenrate» Coltn-Noß ist beute au« der Haft entlasten wor den, nachdem sich die Haltlosigkeit der ganzen gegen ihn er- bobenen Beschuldigungen herausgeftellt bat. Ebenso ist aus Veranlassung der Reichsleitung die Enthastung der Herren Thyssen und der mit ihnen Festgenommenen erfolgt. Kiel, 11. 12. Das englisch« Linienschiff „Herkules" mit der Marinekommission der Entente an Bard ist in Begleitung von zwei Zerstörern heute Abend in den Kieler Hafen ein gelaufen. I waren geheim. f Der Dresdner A.- Ed S^Rat für baldige National« f- Das hiesige VerZnslazarrtt, dessen Auflösung wir. Versammlung. Der A,. und S.-Rat Grobdresden nahm fol- bereits meldeten, hat nunmehr, nachdem die letzten Insassen genden Antrag Kahmann gegen 13 Stimm«! her Unab- I bis 20 Gr. 10 Psg., bis 250 Gr. 15 Pfg., im Fernverkehr I bis 20 Gr.. 15 Pfg., bis 250 Gr. 25 Pfg. kosten. I An Angehörig« der 32. Infanterie-Division I können Feldpostkarten unter der bisherigen Anschrift aufge- I geben werden. Die Weiterl«itung veranlaßt die Division durch I den Armeepostdirektor. fwl Fahrzeuge und Geschirre nicht militärischer Art, I die von de» Truppen in die Demobilmachungsort« mitge- I bracht werden, gelangen im Bereiche des 12. Armeekorps I zur öffentlichen Versteigerung. Die Versteigerungen finden I nn allgemeinen im Anschluß an die Versteigerungen arbetts- I fähiger Pferde statt. Der Käufer hat dadurch Gelegenheit, I die für die gekauften Pferde passenden Geschirre zu erwerben, I soweit sie für den Verkauf in Betracht kommen. Die Bekannt- I gab« der Versteigerungen erfolgt durch die Tageszeitungen. I Händler sind vom Kaufe ausgeschlossen. Jeder Käufer muß I eine mit Dienststempel versehen« Bescheinigung seiner Orts- I behörde vorzcigen, daß und wieviel« Fahrzeuge und Geschirre I er für seine Wirtschaft oder sein Gewerbe nötig hat. fr Die öffentliche Bewirtschaftung der getragenen ll«n- I formen ist aufg hob n. Stach der Bekanntmachung der Reichs- I bekleidungsstelle vom 2. Dezember 1918 ist das alleinige I Recht der Kommunalverbände und einiger anderer behördlich I zugelassener Stellen zum entgeltlichen Erwerb,von getragenen I Uniformen aufgehoben. Diese Stellen sind auch nicht mehr I zur käuflichen Uebernahme und Weiterveräußerung der ge- I tragenen Uniformen an die Reichsbekleidungsstelle verpflichtet. Es ist ihrem Ermessen überlassen, ob sie die getragenen Uni formen noch weiter ankaufen und aus eigene Rechnung ver werten wollen oder nicht. An die bisher gültige Schätzungs- ladel.e sind sie nicht mehr gebunden. Damit fällt auch die Ertei.ung vvn Abgabebescheinigungen für getragene Mi.itär- und bürger.iche Uniformen durch die Altbekleidungsstellen 'und die sonst hierzu ermächtigten Stellen weg. Für bereits ertei le Abgabebcscheinigungen dürfen Bezugsscheine *iach der bisherigen Regelung noch erteilt werden. Mit dem Weg salt der öffentlichen Bewirtschaftung der getragenen "Uniformen ist auch die Beschlagnahme der im Besitz von Althändlern und ähnlichen Gewerbetreibenden befindlichen getragenen Uni forme» ausgehoben. Die getragenen Uniformen dürfen von jetzt ab alfo auch von Geschäften, insbesondere vom "Alt- ll«iberhandel, aufgekauft werden. Bei dem noch bestehenden großen Mange, an festen, dauerhaften Anzugstosfen und den hohen Preisen im freien Handel wird empfohlen, sie zu bürgerlichen Kleioungsstücken vorzüglich Ärbeitsanzügen oder Knabenkleidung umzuarbeiten. Besonders, wenn sie dunkel gefärbt werden, kann noch eine ansehnliche und billige Klei dung daraus gefertigt-werden. Da viele Uniformen infolge der Abrüstung ihren eigentlichen Zweck erfüllt haben, .werden sie jetzt für die bürgerliche Bevölkerung eine willkommene Ergänzung ihrer Kleiderbestände bilden. fr Eastwirtswäsche nicht mehr beschlagnahmt. Di- Wäsche in Gastwirts- und ähnlichen Betrieben sowie in Wäscheoerleihg-fchäften war bisher auf Grund der Bekannt machung der Reichsbekleidungsstelle vom 25. August 1917 beschlagnahmt. Dies« Beschlagnahme ist nunm«hr durch die Bekanntmachung im amtlichen Teil vom heutigen Tage auf gehoben worden. Die Besitzer solcher Wäsche können sie da nach wieder beliebig in ihrem Betriebe verwenden ober ver arbeiten. Die Veräußerm^ dagegen ist nur ohne G«winn und nur an Wiederverkäufer, nicht aber an Verbraucher (Z 9 der Wehwarenv-rordnung vom 16. Juni/23. Dezember 1916) gestattet. Das Tischdeck- und Mundtuchverbot müßt« zu nächst noch aufrechterhalten bleiben. f Noch! keine Einschaltung des freien Handels. Das Reichsernährungsamt steht aus dem Standpunkt, daß es gegenwärtig ganz unmöglich fei, d«n Wünschen nach Ein schaltung des freien Handels irgendwie entgegenzukomm«». Es mißbilligt all« Versuche, über den Kopf der Reichsinstanze» hinweg Lebensmittel aus dem Ausland« zu beschaffen. Erst wenn die neutralen Staaten über ihr Kontingent liefern, käme für den Ankauf der freie Handel in Frage. Die Z.-E.-G. soll
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