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APA WWWMW Zrankenberger Tageblatt W Anzeiger Sonnabend den 14. Dezember 1918 77. Jahrgang -rat >ia. AAkVr^ >ts. ll- >» 8. xv- )v- iso aT- »fr« ra tet unmögliche 4. Schulze-., Müllers und Lehnmnns Vermögen waren ungefähr gleich groß. Wenn das Schuldverhältnis anders gewesen wäre, wenn z. B. Lehmann an Schulze 190 Marl, Müßig ang einzelner bewirkt dieselben Schäden.' 6. Allgemeine Erhöhung des Arbeitslohnes kann leine allgemeine Verbesserung der Lebenshaltung hervorbringen, 3. Einige Zeit danach.beschließt man aber doch, einen ZiegenstaU zu bauen und ein paar wilde Ziegen einzufangen, Kin größeres Haus zu errichten, die alte Hütte zu einem Pferde- stall umzubauen, Bettstellen, Tische und Stühle und «inen Pflug zu. zimmern. Alle müssen dazu einige Zeit jeden Tag lang zwei Stunden länger arbeiten, aber als alles fertig ist, brauchen sie weniger lange zu arbeiten als früher, da das Haus weniger Instandsetzung erfordert als die Hütte, der Garten, da er gedüngt werden kann, weit mehr Früchte bringt, also nicht so viel Fische gefangen zu werden brauchen wir früher. Trotzdem ist die Ernährung durch die Milch produkte besser, die Behaglichkeit in dem größeren Hause größer als früher. Der Wert der Dinge ist durch den Bau, von Haüs und Ställ größer geworden (Mittelsdrnge nennt sie die Kapital Wissenschaft im Gegensatz zu den Verbrauchs dingen), gleichzeitig auch die Summe der Vermögen. Infolge der Verbesserung der Mittelsding« erhält man Müller an Lehmann 390 Mark schuldig gewesen wäre, so mären die Vermögen sehr ungleich verteilt gewesen, nämlich Lehmann hätte 1180 Mark besessen und die anderen jeder ttar 10 Mark, an den Tatsachen, die dem zweiten und dritten Lehrsatz zugrunde stiegen, würde aber nichts geändert sein. Wenn aber in solchem Fall dem Schulze dann infolge seines größeren Reichtums, das Recht zugebilligt wird, daß seine Frau nicht arbeiten braucht, so wird dadurch dir Verbrauchs- Möglichkeit aller herabgesetzt. Wenn auch aus dem gleichen Grunde Schulzes mehr verzehren als den Durchschnitt, so können die übrigen nur entsprechend weniger genießen. Es ergibt sich also viertens: Ungleich: Vert Mug der Vermöget, kann m,r HMrkrn, daß von dm R ichen und ihren Dienern das- jrnig: Quantum von Brrbrünchsdingen mehr verbraucht (vernichtet) wich, wüchw von den Aermeren wnnger orrbrEtzt wich, als dem Durchschnitt drr verbrauchten Dinge entsprech« würde. Ferner: 5. Verminderung der Arbeitsleistung Aller durch Verringerung der Arbeitszeit bewirkt eine Verminde rung des Verbesserungsfortschrittes der Lebenshaltungen Aller, oder beides. Laut V«»bb»««s v« Relch«b«»«ldUns«fttNe find die nachstehend aus geführten Gegen- fände drz«v»tchei«frei: tümer des Gemüsegartens, Lehmanns gehört ein Schiff zum Fischfang. Tue Hütt« ist 600 Mark wert, der Gemüsegarten 400 Mark, das Schiff 200 Mark. Schulze ist Lehmann 150 Mark schuldig. Mittler hat kern« Schulden. Außer diesen Dingen, dem Haus, dem Garten und dem Schiff gibt es keine nützlichen Dinge auf der Insel. - Der Wert aller Dinge beträgt also 600 f- 400 -h 200 1200 Mark. Schützens Vermögen beträgt 600 —150 -- 450 M. Müllers Vermögen 400 „ «Lehmanns Vermögen „ die Arbeiter sich nichts kaufen, wenn keine Waren da sind. ' Diese gilt es also zu schaffen, wenn Deutschland nicht in» Hungertode verkommen soll. Streiten wir also nicht länger, sondern wirken wir alle, Arbeiter und Unternehmer, Ka pital und Arbeit, Angestellte und Beamte zusammen, um die Gütergewinnung und den Warenverkehr aufrecht zu er- halten und leistungsfähiger zu gestalten. Jeder Tag Aus-, schul) führt dazu, daß der Auflösung des Wirtschaftslebens immer schwerer entgegenzuwirken ist. Mit Reden und Streiten begünstigen wir den weiteren Störungs- und Zerstörnngs- Prozeß, mit Einordnung in den Produktions- und Verkehrs- prozeß leisten wir Hilfe-gegen die drohende Hungersnot. keia uns bist Wir erhalten folgende Zuschrift: Einfach« Rechmeremprl, die jeder nachvechnen kann: 1. In einer Hütte aus einer einsamen Insel im Ozean wohnen drei Ehepaar«, Schulz«, Müller, Lehmann. Schulzens gehört das Haus, in dem die sechs leben, Müllers sind Eigen- aber auch mit der gleichen Arbeit mehr und bessere Ver brauchsdinge. In der grosM Welt kann es nicht anders sein: W«mz feder eine größer« Wohnung haben will, müssen mehr Häuser gebaut werden, mehr Möbel fabriziert werden; wenn ohne Verlängerung der Arbeitszeit mehr Verbrauchsdinge entstehen und genossen werden sollen, müssen mehr Werkzeugmaschinen gebäht werden, wenn ber Besuch von Theater und Schule verallgemeinert werden soll, müssen diese Gebäude errichtet und ihre Einrichtung hergestrUt werden, um das Reisen zu erleichtern, müssen mehr Eisenbahnen gebaut werden, es muß also der Gesamtwert der Mittelsdmge erhöht werden, und Var baur breunt , Von Richard Calwer. I Das Haus brennt lichterloh. Drum herum stehen dir I Bewohner und debattieren, was zu geschehen hab«, daß man I dem Brande Einhalt tun könne. See sind sich nicht einig, une das zu geschehen habe, aber wenn sie sich auch darüber einig wären, so geht der Streit doch noch darüber fort, wer denn die Rettungsaktion zu leiten habe. Und wenn darüber ein Ergebnis zu erzielen wäre, so würde herauskommen, daß es den übrigen Bewohnern des Hauses gar nicht «infiele, dem Kommando desjenigen zu folgest, der die Rettungsaktion leiten sollte. Dieser selbst hat auch gar nicht Hie Kraft, seinen Willen den anderen aufzuzwingen. Es bleibt also bei weiterem Streit und weiterer Dr-wssion, währenddem das Feuer sich rasend ausbreitet und Haus und Habe bis auf den letzten Rest ver zehrt, - Aehnlich wie bei diesem merkwürdigen Verhalten der , Hausbewohner beim Brande ihres Hauses sieht's gegenwärtig in Deutschland aus. Das Wirtschaftsleben ist in völligster Auflösung begriffen, das Volk steht dieser Erscheinung gegen über und diskutiert fleißig, was zu geschehen habe. Die Reichsr-egierung, die wir zur Zeit an der Spitz: haben, ist von dem besten Willen beseelt, der dem Volke aus diiefer Auf lösung drohenden Gefahr entgegenzuwirken, aber man folgt ihr nicht, teils, weil man darüber streitet, welche Mittel an- - zuwent^rn seien, um aus der Auflösung des Wirtschaftslebens herauszukommen, teils, weil die Regierung selbst nicht dre Kraft Amtsblatt für die Amtshauptmmmschast Mha und die Behörden in Frankenberg Verantwortlicher Redakteur: Tonst Romberg ttt Frankenbertz i. Sa. — Druck und Verlag von C. G. Rotzberg in Frankenberg l. Sa. Berkaus von Aiegenwurst in der stadt. Niederlage Sonnabend, de« 14. d« Mts : Vormittag »/»V di» 12 Mr an di» Bewohn« de» 2., ». und 4. »roUartenbessirke«. Preis: Die Haibpfund-Vofe 3.45 Mart. — Haltbarkeit wird nicht gewährleistet. Die Aueweiotarte ist porzulegen. «tadirat Frankenberg, dm 13. Dezember 1918. damit müssen auch, wie her erst« Lehrsatz zeigt, die Ver mögen vergrößert werden. Es ergibt sich der dritte Lchrsatz: Ohne Vergrößerung drr Summe aller Drrmög.n ist «in: Verbesserung der Lebenshaltung Aller Puls« 17. Schwitzer (Sweater) jeder Art, gestrickt^ gewirkte oder gehäkelte Damenwelten, gewirkte Korsettschoner und Untertaillen. (Trikothemden und -sticken find bezugsscheinpflichtig.) 18 Brüfthalter, Büftenformer, Miedergürtel, Geradehalter und ähnliche Gegenstände. de Gött in mrch t kaltem andern zitterte» k zurück- so weit machung > aüfge-" ch Zeit. nachher bist du . Unsre Kannst o über- gerade unruhig ,«schlich fordern zebracht be nicht arbeitet matt! i seinen I schwer ihrigen päteren hatte! Md :n Miete m die r mich, bleiben, ,m." zusammen ^-1200 M. Man sieht, der Wert aller Dunge ist genau so groß wir di« Summe aller Vermögen, und das ist natürlich, denn die Summe aller bestehenden Schulden (150 Mark) stehen einmal als Plus, einmal als Minus in der letzten Berechnung. Auf der ganzen Erde leben nicht 6, sondern 3 Mttiiarden Menschen, der Wert aller Dinge mag 10000 Milliarden be trage«, das Wettvermögen, d. i. die Summe der Vermögen fll.ec Menschen (wozu auch die Staatsvermögen usw. zu rechnen sind), muß also auch 10000 Milliarden Mark betragen, denn alle Schuldbeträge müssen sich ebenso ausgleichen, wie bei dem Beispiel von Schutze, Müller und Lehmann. Es ergibt sich der erstr Lehrsatz der KapitalwMnschaft k Drr Wert aller Dinge l (des Weltvorrats) ist gl.ich der Summe aller DrrmögM (Akl.txrmögn). 2. Die drei Ehepaare leben sehr eng und wenig kom fortabel in der Hütte, der Gemüsegarten und der Fischfang bringt nur das Nötigste gegen den Hunger, trotzdem alle sechs täglich arbeiten müssen, Schu.zens um dir Hülle instand zu halten, Müllers um den Garten zu bestellen, Lehmanns ! beim Fischfang. Lines Tages beschließen sie, ihre Lebens- ! Haltung zu verbessern. Sie wollen außer Früchten und Fisäsen auch Mi.ch, Butter und Käse essen und wollen in einem an ständigen Hause wohnen. Frau Lehmann protestiert: „Ihr seid unklug, woher wollen wir ein Haus und einen Ziegenstall schaffen, wir haben unsere Beschäftigungen und mehr wollen wir nicht arbeiten", und die Beratschlagung er gibt, daß Frau Lehmann Recht hat, man findet den zweien Lehrsatz: All« Menschen tönmn nicht mehr gr nkßM, al« all« Mutscht« arbttttn. hat, das Volk einer bestimmten Ordnung zu unterstellen. Die Folge dieses Zustandes ist natürlich, daß der Wirtschaft- I liche Verkehr immer mehr außer Rand und Band geht, daß die Warenerzeugung stockt und minimal wird, daß dr: I Beförderung dieser Waren inzmer unzulänglicher, und daß ! die Befriedigung der wichtigsten Bedürfnisse schon in kürzeste, I Zeit für die breite Masse Ns Volkes in Frage gestellt wird. I Was aber dann? Werden die Menschen dann ruhig, vernünf- ! tig, weniger streitsüchtig sein? Nein, fürs nächste ist das wohl nicht anzunehmen, wenn nicht schon jetzt das Gros der Bevölkerung, vor allem die Aroeiterbevöllerung, sich sagt, daß auf dem bisherigen Weg« die Lage nicht besser werden kann, sondern mit einem Schlage eines schönen Tages ver zweifelt sein wird. Nur wenn die Arbeiter sich jetzt schon besännen und in ihrem höchsteigenen Interesse sich für Ord nung und Unterordnung, soweit dies für den Pro duktionsprozeß imn einmal augenscheinlich unumgänglich not wendig ist, entscheiden würden, wäre noch damit zu rechnen, daß das Allerschlimmste noch abgewendet werden könnte. Dazu ist zu bemerken, daß ber der heutigen Arbeitsteilung und Berufsbildung nicht jedermann alles machen kann, sondern jeder wird dort am tüchtigsten und leistungsfähigsten seit», wo ihm Erfahrung und Kennttti,se zur Seite stehen. Die Meinung, jeder könne alles, ist nicht nur Wirtschaft- sich grundfalsch, sie taugt auch politisch nichts. Aber um Polink kümmern wir uns hier nicht, sondern nur um dl« wirtschaftlichen Verhältnisse. Löst, aber die bestehende Ord Mng nicht vollends auf, sondern ordnet euch ihr unter,*damit nicht vollends alles von oben nach unten gekehrt wüd. Denn wenn es erst einmal soweit kommt, dann wird den ganzen Schaden in erster Linie die werktätige Bevölkerung zu kragen haben. Deutschland ist lebettsmittelarm, ist warenleer; di« Notenp resse KM wohl GrldMel in Masse drucken, um schr lflb aT Hoh e L S h n e zu Men, aber damit können verkauf von Quark 1. Abschnitt» für Dezember der Landesfverrkatte bet Fiedler. Herold, Thom««, Kerber: ferner: an die Bewohner des 2. vrotkartmöezlrtt« Str. 1 bl« SW bei Holler. Schilde, » - » » S. . „ 1 . SSV „ Leiteritz gegen 2. Abschnitt für Dezember der Landessperrkatte. — Die Au«wei«karte ist vorzuletzen. Gtabttat Franienber«. den 13. Dezember 1918. 18. Matratzen, fertiaaesüllte Inletts. 20. Abgepatzte Kopftücher, Schal» und Umschlagetücher, Reise- und Schlasdeckm, Decken kür Tiere. Flöha, den 10. Dezember 1918. Der Kommunalv«band der Amtshanvtmannschaft FISH«. SpiritnSmarken für Minderbemittelte gelangen am Montag, den 18. Dezember 1918, in unserer >4) — gegen Vorlegung der Ausweislätt« Mr Minderbemittelte — zur Ausgabe, und zwar: Vorm. 9 bir 10 Uhr an die Antragsteller m. d. Famillenanfangsbuchst. IL .. 1V „ 11 „ „ „ „ » 11 » 12 „ „ „ „ „ „ „ V I?, Ltz» » 12 »1»»« n » G, Diese Zeiteinteilung ist genau einzuhalten. Für aeroerbliche Zwecke darf gegen Marlen entnommener Spiritus keinesfalls ver wendet werden. Verkaufsstellen: Böttcher. Körnerstraße; Haubold, Chemnitzer Straße, Hvf««m. Friedrichstraße; Kttßlich, Margorelenstraße; Kneisel, AltenhaiNer Straße, Kräuter» Wwe., Querstraße; Longe, Baderberq, Neber«. Fabrikstraße, Schilde. Mbtrlstraße. Die Händler haben die beiiesetten Spiritusmarkm baldmöglichst an die Vertriebastelle (R. Eckhardt» Nachf., Echuhmachergasse 2) abzultefern. Gtadtrat Frontend««, am 13. Dezember 1918. 54. Dier Ir, Bors, kuchen- ratung. »dl. nm ettvr. och sehr SKL XNI--KM«, »-«.bind«., Sch-I., Berkaus von RoMetsck NMfik'L » L-LL de« S. Brottartenbezirl« Rr. 501 bir Schlnß auf Ledeuwnittelmarte Str. 187. Die Ausweiskatte ist vorMegen. «tabttat Fr«nlenb«g, dm 13. Dezember 1918. MNSführsnAsBervrvnung zur Verordnung des Hiates der MolksSeauftragteu «Ad des Staatssekretärs des Hleichs ArSeitsamtes vom 23. Woverüöer 1S18 über die Arbeitszeit i« de« Bäckereien und Konditoreien S. 1329) vom 12. Pezemöer 1918. Da« Recht zur Genehmigung der im 8 S der Verordnung vorgesehenen Verschiebungen der «btstündizen Betrtobsruhe wird den Kreishauptmannschaitm übertragen. . Bor Erteilung der Genehmigung ist dem nach Verordnung de» Rates der Volksbeaus- tragten und de» Staatssekretär» de» Reichr-Arbeitramte» vom A. Dezember 1918 über die Ent lohnung und die Errichtung.»»« Fachausschüsse« im Bäckerei- und Konditoreigewerbe eingesetzten zuständigen Fachausschuß (S. 1397 de» R °Gi Bl ) Gelegenheit zar Aeußerung zu «eben. Abschrift v« Gmehmtgung ist dm beteiligten Volizeibebördm und Bewerb -Inspektionen zuzNstttkn. Arbeit»- und Wtrtfchaft«minist«tmn. Schwarz. eos. - vir ! 2. Ungefütterte Bettübndecken, Pique-, Rips- und Waffeldecken, sowie Stevvdeckm. 3. Leinene Stickeretstöffe, leinene gewebte und gewirkte Soitzmstoffb, alle sonstigm leinenm undichtm Gewebe und alle Tülle, sowie alle Gegenstände, die, abgesehen'von Futter intd Zutatm, ausschließlich au» den vorgenannten Stoffen hergestellt sind. 4. Wachstuch, sowie-alle Gegenstände, die, abgesehen von Futter und Zutaten, ausschließlich hieraus hergeftellt sind. ö. Gamasche,,, Schlasröcke für Männer, Herrenwesten. «. Jmitivte Pehgarnituren. 7. Korsette. 8. Gürtel jeder Art. 9. Abgepaßte gewebte und abgevaßte bedruckte Tischzeug«. 10. Kragen, Manschetten, Borfteck« und Einsätze. 11. Taschentücher; 19. Sptelwaren. 13. - Baumwollene und leinene Stoffe und deren Ersatzstoffe, sowohl Reste wie vom Stück geschnitten, bis zu Längen von 50 Zentimetern, ohne'Rückstcht aus dm Kleinhandels preis. Von diesen Stoffresten oder abgeschnittmm Skofftückm darf zu gleicher Zeit I an dieselbe Person ntcht mekr al« ein Stück derselbm Dare veräußert werden. 14 Scheuertücher. IS. Strümpfe, Socken und Stutzen.