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I in 8ekr6ib^ar6u V - - R V * MstiimüimimMststMüiüümMst^^ s - Engerer Zusammenschluß Südüeuischlands pd Aus München wird gemeldet: Der bayrische Minister präsident hat «in« Abschrift seiner Note über den Abbruch der Beziehungen mit dem Berliner Auswärtigen Amt den drei süddeutschen Regierungen zugestellt. Eine weiter« Mitteilung Bayerns soll folgen, in der man di« Einleitung eines engeren Zusammenschlusses der süddeutschen Staaten erblickt.' mittel, über Stillen und Flaschenmilchernährung, über Bett und Bekleidung der Kinder, Schlaf- und Aufenthaltsraum, Zimmerwärme, Bewegen im Freien und dergl. mehr kann ydaber beseitigt, mancher Zweifel behoben werden. Di«,Folg« wnd Heranziehung eines gesunden Nachwuchses sein, den wir nach der beendeten Kriegszeit so bitter notwendig brauche». s a Reinlichkeit. Bei Gelegenheit einer Besprechung in Chemnitz wurde von ärztlicher Seit« nachdrücklichst darauf hingewiesen, daß wie auch sonst zu jeder Zeit und überall so aber namentlich jetzt, wo Millioiren deutscher Soldaten in dre Heimat zurückkehren, ausgedehnte Seuchen unter der Be völkerung (Typhus, Flecktyphus, Tuberkulose, Geschlechtskrank. Helten usw.) nur dann hintangehalten werden können, wem allenthalben km Haus« und iin Freien, an Mensch, Tier und Gegenstand auf allerpeinlichste Sauberkeit gehalten wird. Di« Hände sind öfter' während des Tags, möglichst auch mit Bürste, zu reinigen, Mund und Nase zu säubern und zu des- infizieren. Empfehlenswert ist auch eine gehörige Durchlüftung und Sonnenbesttahlung der Wohn- und Schlafräume. Bittpf- das recht zu beherzigen. / f Tabalfreigabe für Zlvilbtdars. Die deutsche Zentml«. für Tabaklieferung in Minden hat die Zigarrendepots Belgien und' im linken Rheinland aufgehoben und die Be- stände den Fabriken kür ihre Kundenlieferung überwiesen. Ebenso wurde die weitere Verarbeitung der Rohtabak« für Heereszwecke eingestellt und di« Tabake.für Kundenzweck« freigegeben. fh Rohstoffversorgung der Industrie. Bei der Han- delskammer Chemnitz gehen täglich zahlreiche Anfragen über ^'Rohstoffversorgung der Industrie «in, desgstichen Wünsche, die Kammer möchte sich für die Freigabe oder Beschaffung dieser od«r jener Art und Menge Rohstoff« verwenden. Zur Aufklärung wird daraus hingewiesen, daß in den Fragen der Rohstoffversorgung fortgesetzt gemeinsame Beratungen mit dem A.- und S.-Rat für den Industriebezirk Chemnitz «nd Vertretern der beteiligten Kreise stattgefunden haben und ansprechender, Weise so manchen beherzigungswerten Rat ge geben, dessen Beachtung zum Besten der Säuglknge ausge- schlagen ist. Vom kommenden Montag an sollen nun noch alle 14 Tage von 2—3 Uhr nachmittags in einer von dem anfangsgenannten Verein eingerichteten Mütterberatungsstelle (Schloßstraße 27, Kinderhort) Besprechungen der Schwester mit Müttern und Pflegemüttern kleiner Kinder über deren bekannt aegebrn find, und jede Gehorsamsverweigerung gegen I geeignet« Maßnahmen mit Nachdruck betrieben werden, teils die gegebene«, LAw« werden streng b-strast . I auch schon herbeigeführt worden sind. Die Regelung muh Ein «onderfrltdtN Bayern? I aber einheitlich von Berlin aus erfolgen. Zu diesem Zwecke ist NaA Informationen aus dem bayrischen Mlnrst«num I dort «kn Reichsamt für wirtschaftliche Demobilmachung (De- « - Abbruch der Beziehung«» Bayerns zum Berliner I mobilmachungsamt) vom Rat« der Volksbeauftragten und dem Auswärtigen Amt, wenn m den nächsten Tagen kein Wechsel I Arbeiter- und Soldatenrat errichtet worden. Zum Staats- » 2"-^ung des Amtes eintritt und wenn nicht für die I ^«tür dieses Amtes ist der früher« L«iter der K. R. A., Zukunft Bürgschaften gegeben werden, nur der Vorläuse, laberst Kooth, ernannt worden. Das Amt arbeitet in engster Entschließungen Bayerns. Die Frage d«s Sonder- I Fühlung mit der K. R. A., um die von dieser bewirtschaf- für Bayern und der Neugestaltung der dipkma- I ^te„ Rohstoffe der Industrie wieder zuzuführen. Di« im Ausland ser n, den Kreis I Besitze der Heeresverwaltung befindlichen Rohstoffe werden der Möglich«,um Drückt. , I baldigst für die Zwecke der industriellen Erzeugung frerge- . .A". Angelegenhett wird wohl der Wunsch Eisners I gegeben werden. Es find für einzelne Industriezweige die der Vater d«s Gedankens^ sein. Wir können uns nicht denken, I Vorbereitungen für die Belieferung d«r einzelnen (auch der dem Willen der Mehrheit des bayrischen I bisher stillgelegten) Betriebe schon so weit vorgeschritten, daß Voltes deckt. I bereits rn allernächster Zeit Bekanntmachungen hierüber er ¬ wartet werden können. Grundsätzlich dürfen allen stillgel«gt«n und stklkiegenden Betriebe ihre Erzeugung wieder aufnehmen. Hinsichtlich der Versorgung der Textilindustrie mit Rohstoffen kann auf die seitens der Kammer der Press« des Bezirks unterm 19. November zur Veröffentlichung übergebenen Aus führungen verwiesen werde«. (Abgedruckt im „Chemnitzer Tageblatt" Nr. 322 vom 20. November 1918.) Dringende Frühe«, Zusaminentritt der Friedenskonferenz I Vorstellungen sind von Handelskammer und A.- und S.-Rat pd Reuter meldet: Die Friedenskonferenz kann «her zu- I erhoben werden, um die besonders schwierige Baumwolloer- sammentreten, als angenommen wurde, da viele Vorbetti- I sorgung der» sächsischen Textilindustrie zwecks Beschäftigung tungen beendet sind. Die englischen Friedensdelegierten und I der Arbeiterschaft zu sichern. Es ist weiter zu bemerken, daß chre Stäbe werden zwischen 450 und 500 Mann stark sein. I der Beschäftigung von Betrieben im Verweben von Papi«r- Dte Unterkünft« für sie werden binnen 14 Tagen vorbereitet I garn, sofern sie Kohlen haben, nichts mehr im Wege steht, sem. U. a. werden sich Lloyd George und Clemenceau wäh- I Freigabeanträge auf Papiergarn können nunmehr jederzeit rend Elemenceaus Besuch in London über den Termin des I auch von stillgelegten Betrieben beim Kriegsausschuß für Zusammentritts der Friedenskonferenz besprechen. I Tertklersatzstoffe in Berlin W. 8, Unter den Linden 34, ein- ' - " I gereicht werden und sollen schnellste Erledigung finden. Die I Bemühungen der Kammer erstrecken sich fortgesetzt ebenso wie , (>« ii vn.» an» I auf die Versorgung der Textilindustrie mit Rohstoffen so auch row" I Ef die Rohstoffversorgung der Metallindustrie. Erinnert fei I auch nochmals an den Erlaß des Demobilmachungsamies ogm angekommen ist, sich nicht pers<«llch nach Deutschland zu be- I November 1918 über die Freigabe von 20°/° der be- Goudern der^Ner I schlagnahmten Metalle. (Abgedruckt im „Chemnitzer Tage- Kommiss.on der Dry- I 325 vom 23. November 1918.) Di- I I- Das Reichsgesetzblatt Nr. 161 vom 25. _Nov. 1918 ent- V«bL^e^ welches« üb«w«gende^Mehrbät du^eusichen I Unterstellung der Zentral-Einkaufsgesellschaft unter das NL^LLNfich^L N^^ über di- Arbeitszeit dem Standpuilkt der einen Bruchteil unserer Glaubensgenossen I tn den Bäckettien und Konditoreien. vertretenden Zionisten, daß ste fich al» unablösltchen Bestandteil I fa Die Rationierung must streng durchgefü-rt werden, de» dewschm Volke» fühlen, dahste eine Glaubnisgemeinschaft, I Tfie Kommunaloerbandsoertretuna bittet uns um Aufnahme nicht aber ein jüdische» Volk tn Deutschland find und jeder I de» nachstehenden, ihr vom Staatssekretär des Kriegsernährunas- nattonalen Absonderung widerstreben. Verband der deutschen I amtes zugegangenen Schreiben» und empfiehlt die peinlichste Juden, Deutsch-J»raelitischer Gemeindebund, Zentralveietn I Beachtung von dessen Inhalt auch ihrerseits allen Kreisen der deutscher Staatsbürger jüdischen Glauben». I hiesigen Bevölkerung. I Dem Einvernehmen nach ist bei der Bevölkerung insbeson- I dere auch auf dem Lande die Ansicht verbreitet, daß mit dem Fitt keim-t »»A .. 29 November1918 I Gerüchten mit aller Entschiedenheit durch auskläre^eDer- f Saaglingsunrerricht, Saugtingsfür>orge, Mutter- I öffentlichungen und Belehrungen in jeder möglichen Art und beratungsstelle. D«r Marrenverein h:«r hat in dankens- I Weise entgegen zu treten und die Bevölkerung darauf hinzu wertester Weise in der Zeit vom 3. bis 28. Oktober ds. .Js. I weisen, Laß die genaue Einhaltung der Vorschriften, betreffend euren Säuglrngspfl-egeunterricht durch di- Säuglrngsfürsorge- I Abgabe von Nahrungsmitteln nur gegen Kartm, Berfütterunas- schwest«r Anna Mirow aus Flöha abhalten lassen, der van I oerbote ulw. im geaenwärtigen Augenblick mit verschärfter Ge- der verhältnismäßig großen Zahl von 45 Teilnehmerinnen I "«dm mü^ besucht wyrde und zunächst in vier, später in drei Abteilungen.! g^ieden werden soll. Wann die von den Ententelündern tn emg«l«,lt war. Er fand woch.ntlnh dreimal statt und um- I Aussicht gestellte Zufuhr von Lebensmitteln eintrifft und »ur saßle i- zwolfmal 1Vo Stunden. Die Terlnehmennnen waren I Verteilung kommen kann, und wie groß diese Mengen bemessen Hausfrauen, Haustöchter, Kontoristinnen und Dienstmädchen; I sein werden, steht noch in keiner Weise fest. Nur die strikte Auf- auffällig erscheint das Fehlen von Arbeiterinnen, für.die auch I rechterhaltung unsere» Ernährungrsystem» und die Beachtung zweifellos ein Unterricht auf dem bezeichneten Gebiete recht I der erlassenen Vorschriften kann das deutsche Volk vor der Hun- empfehlenswert wäre (eine ähnlich« bedauerliche Beobachtung I gersnot bewahren. ist schon vor Jahren bei Veranstaltung von Wanderkoch- I ^^Ncknat"me^'l8EMe"^eaÄuna ^den^Re^ kursen gemacht worden). Die Teilnehmerinnen Zeigten allent- I ^1«», Diätariern. Ruhegehaltsempfängern un^ Beamtenhtnt«- halben reges Inkreise und rme am Schmste des Lehrganges I blkbenen, entsprechend dem Vorgehen desMeiches und Preußen», abgehaltene Wiederholung bewies, daß das Gelehrte verstau- I eine nochmalige einmalige Teuerungszulage, und zwar im den und «ingeprägt war. Mag die Saat reichen Segen I wesentlichen nach den gleichen Grundsätzen und Beträgen zu in der Heranziehung der Kleinsten der Kleinen im Gefolge I gewähren, wie sie der außerordentlichen Kriegszulage vom Sep haben. - Die genannte Schwester hat mittlerweile auch I kmb« diesAJabre» zu Gr^ Auch die in d«n Häusern praktische Säuglingspfege getrieben und in I ständischen Staatsarbeiter sollen tn gleicher Weise wie im Herbst sw Die sächsischen Truppen in der Ukraine. Au« Niko- lajew ist folgender Funkspruch etngrtroffen, um dessen Weiter gabe durch olle Zeitungen gebeten wird: Das Befinden der sächsischen Truppen in der Südukraine ist gut. Post ist unterwegs. Gouvernement Nikolajew. — Dresden. Zum Stadtkommandanten von Dresden ist an Stelle de» Generalleutnant» z. D. v. Schlieder General- Pflege und Ernährung kostenlos abgehalten werden. I major Senfft v. Pifiach ernannt worden., Ls wird nachdrücklichst empfohlen, von dieser Einrichtung, ! .^L^^tdartMe ^ ber^ts anderwärts viel Anklang gesunden hat, reichlich I Wendisch- und ^litte^Sohland untergebracht worden, wo es Gebrauch zu machen. Zu bemerken ist dabei, daß zweckmcWger- I demobilisiert werden wird. weise die Kinder mit zur Stelle gebracht werden aber keine I - Dresden. Im Zirkus Sarrasani fand am Donnerstag mit ansteckend«» Krankheiten; denn solche würden ein« Ee- I eine von etwa 3000 Soldaten besuchte Versammlung statt, wozu fahr für die gesunden bedeuten; kranke Kinder gehören in I der Agitationsausschuß der kommunistischen Partei eingeladen ärztliche Behandlung. B«i Gelegenheit der Beratung werden hatte. Nach einer längeren Rede des Abg. Otto Rühle üb« dre Kinder auch gewogen. So mancher Irrtum bei Müttern ! teur» Nähr- , Landten^ Der^ V«s?mmlu^ ^stellk Ichlttßlich dk An- nähme einer Entschließung fest, die sich gegen die Einberufung einer Nationalversammlung aussprach. Jedoch wurde dieses Abstimmungsergebnis von einer sehr starken Minderheit lebhaft angezweifest. — Leipzig. Wie verschiedene Städte schon leit längerer Zeit, so wird nach einer Mitteilung des städtischen Ernährungs- 5 Lriskdogvv uvä 5 Hwsoblügo LI»rüo „Lclslvoiü" ökupps 0.28 5 krtvlbogsv uncl ö vwsodlügs, gut«» I-oivsv- p»pi«r, llwsoblägs wir 8eiäsotuttsr, 055 25 Lrivldogon uvck 25 llwoodUtgo, SiUotkorwst Lssestto 1.85 25 Lrivlbogvv uoä 25 Vwsvblügo, „Lrovov- Ivivvu", llwsodl wir 8siäoukutt«r, Lsseotts 2.65 50 öristuwooblitgv, LiU«tttorw»t, uocturob- siodtig wtt guter Ouwwisruog .... 0.85 visriou wit Luxtviu Vovlcol, livivrt. Luoü . 1.85 In äsr 1. Ltago Itn ckon ^clvonts-8onnt»gsn ist uaosr OssokLkt von II—7 vdr gsöiknot. Kaul Kaus 8ckoclceu amtes auch Leipzig mana«k größerer Zufuhren nicht mehr in der Lage sein, di« volle Wochenmenge von 7 Pfund Kartoffeln aufrechtzuerhalten. Al» Ersatz für ausfallende Kartoffeln wer- - den wahrscheinlich neben Kartoffeln Möhren, rote Ruben und Kohlrüben ausaegeben werden. — Di« von Soldaten im Auf trage des Arbeiter- und Soldatenrates am Dienstag auf dem Unlversitätsgebäude gehißte rote Fahne ist in der letzten Nacht von feldgrauen Studenten entfernt worden. Der Nestor hat dann die UniverfitStskahne hissen lasten, die der Universität sei nerzeit verlieben worden war. Eine Abordnung des A.- und S.-Rat« verlangte darauf beute vom Revor, daß die Univer- fitätsfahne wieder verschwinden und an ihre Stelle die rote Fahne geletzt werden soll. Der Rektor lehnte die» ab und ver wies die Abordnung an seine vorgesetzte Behörde, da» Kultus ministerium. — Di« »Leipzig« Volksztg." berichtet, daß IKOü Studenten entschlossen seien, eine Garde zu bilden, die sich geaen die Revolution wenden wolle. Praktisch liefe das aus die Or ganisation de» Bürgerkriege» htnau». W MMMIrs niMMt MiM IW Milliarden Mark Schadenerlatzl Amsterdam, 29. 11. D« erste Lord d« Admiralität, Sir Erik Gedde«, äußerte tn «in« öffentlichen Rede: D« Betrag, den Deutschland al« Schadenersatz zu leisten habe, dürfte 500 Millionen Pfund Sterling, gleich 100 Milliarden Mark, er reichen. Dl« Opfer der Judenpogrome Lemberg. 29. 11. Die Zahl der bet den Judenpogromen «mordeten Juden beläuft sich auf 1200, die der Obdachlosen aus 10-12000. Keline VerktKüng der Oberste» Heeresleitung Kasfel, 29. 11. Die Meldungen, »ach dene» die Oberste Heeresleitung von Wilhelmshöhe nach Berlin verlegt werden soll, sind unrichtig. Wie dem Vertreter des „Berl. Tgbl." mitgeteilt wird, ist mit Rücksicht aus die bei der Demobili sation zu bewältigend«» Aufgaben mit einer Verlegung vor Weihnachten nicht zu rechnen. Ort und Dauer der Friedensverhandlunge» Genf, 28. 11. Eine Havasnot« meldet: Es bestätigt sich, daß die Friedensverhandlungen nicht in Versailles, son dern in Baris im Ministerium des Auswärtigen stattfinden werden. Lloyd George wird gleichzeitig mit Wilson in Parks «ln'treffen. Bei der «rsten Sitzung werden die Delegierten Kommissionen ernennen. Die Konsettty wird drei Monat« dauern, und die Unterzeichnung des Vertrages wird nicht vor April erfolgen. i Ultimatum de« Breslauer Volksrat nach Berlin Breslau, 29. 11. Der Breslauer Volksrat verhandelt über «in Ultimatum, das von der Berliner Regierung die sofortig« Ausschreibung der Konstituantewahlen und der Aus legung der Wählerlisten verlangt. Schlesien droht im Falle der Weigerung sich politisch und wirtschaftlich von den übri gen Freunden abzuschließen. Da in Schlesien augenblicklich das Hauptgebiet d«r Kohlenversorgung für Mittel und Nord deutschland liegt, würde dieser Schritt die Kohlenfrage ver hängnisvoll zuspitzen. , Der Bergarbeiterstriit in Oberschleslen aufs schwerst« entbrannt Kattowitz, 29. 11. Der Streik in Oberschlesien ist aufs schärfst« aufg«slammt. Auf dem „Gräfin Johanna-Schacht" und „Gotthardt-Schacht" haben schwere Ausschreitungen statt gefunden. Auf dem „Gräfin Johanna-Schacht" wurden der Direktor und mehrere Beamte schwer verletzt. Di« Erub«n- arbeiter verlangten zuerst 18 Mark Schichtlohn; als das be willigt wurde, 25 Mark, außerdem eine Unmenge Lebens mittel. Auch -auf anderen Gruben Schlesiens hat die Streik bewegung einen ernsteren Charakter angenommen. Es kam wiederholt zu Sabotage. So meldet ein Drahtbericht aus Beuthen schwere Ausschreitungen ausständiger Grubenschlepper. Bei der gestrigen Frühschicht standen von 65 oberschlesischen Gruben 20 im Ausstand. Pskow und Dünadurg von den Bolschewisten genommen Stohckolm, 29. 11. Dre russischen bolschewistischen Trup pen »ahme» Pskow. Das Schicksal der dort versammelten russischen freiwillige» Nordarmee ist unbekannt. T«ile von hnen gingen zu den Roten über. Eine spätere Meldung be- ägt, daß auch Dünaburg genommen ist und Narwa beschossen wird. Di« Deutschen Truppen beginnen -abzuziehen. Da gleich zeitig zahlreich« russische Kriegsgefangen« zurückkehren, herrscht großer Wirrwarr. Prag, 29. 1l. Nach ein« aus Ballasdorf verspätet hi« «inaltroffenen Meldung brach am 23. Novemb« auf einem Militärtransvortdampfer Feu« au», dem mehr al» 200 Sol daten zum Opfer fielen. Kämpfe mit Tschechen in Brür Vrür, 29. 11. Die hiesigen Tschechen veranstalteten gestern eine Massendemonstration, bei der es zwischen ihn«n und der deutschen Bürgerwehr zu Zusammenstößen kam. Die Bürgerwehr schritt energisch ein und schaffte Ruhe. Gegen 8 Uhr vormittags kam es gestern zll neuerlichen Demonstra tion«». Die Tschechen drangen in die Stadt ein und besetzten die Straßen und Pläh«. Bei den Zusammenstößen knatterte auf einmal ein Maschinengewehr. Die Bürgerwehr hatte auf den Kirchturm «in Maschinengewehr gesetzt und feuerte linter die versammelten Tscheche». Nachmittags begannen die Kra walle von Neuem. Die ^Tschechen haben in der Stadt viele deutsche Firmenschilder heruntergerissen und" Geschäfte demoliert. Der Höhepunkt der Kämpfe wurde um 4 Uhr nachmittags erreicht. Soweit bis jetzt festgestellt, gab es auf deutscher Seite 3 Tote und 8—10 Verwundete, auf tschechischer Seite 9 Tote und Schwerverletzte. Nachmittags kam «s zu einer Art Waffenstillstand zwischen beiden Par teien. - Die Schuld am Kriege Berlin, 29. 11. Der „B. Z^ zufolge hat die Reichs- regrerung aus dem Wege über die Schweiz eine Not« an die Regierung von Amerika gerichtet. In der Note wirb vor geschlagen, eine neutral« Kommission mit der Untersuchung der Frage der Schuld gm Kriege zu betrauen. Zugleich wird vorgeschlagen, daß dieser Kommission -alle auf den Krieg sich beziehenden Akten zurackgegeben werden. Deutschland semerfeits erklärt sich bereit, sämtliche Akten ohne Ausnahme dieser Kommission zu Unterbreiten. Selbstverständlich ist -aber Voraussetzung für die Arbeit d«r Kommission, daß auch die anderen Staaten alle Alten ohne Vorbehalt zur Ver fügung stellen. Los von Eisner Berlin, 29. 11. Nach Meldungen von vertrauenswür diger Seite scheint die Strömung gegen die Regierung Eisner rn Bayern sehr stark geworden zu sein, so daß die Neube setzung des leitenden Ministerpvstens in den Bereich greifbarer Möglichkeit getreten ist. Die Regierung der Volksbeauftragten hat auch heute vormittag üb«r die bayrischen Forderungen gegen Sols usw. beraten. Die Beratungen haben bisher nach keine» Anschluß an die Anschauungen Eisners ergeben, «her dürft« dre Stellung Solfs im Augenblick befestigt fein.