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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 30.11.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191811306
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19181130
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19181130
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-11
- Tag 1918-11-30
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Monat
1918-11
-
Jahr
1918
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der 3 lern. 1 rend < Zusani daß ki Volk« bekan» die ge p rst d< Äusw m d«i Zukur p samm« lunger p präsid« Bezieh süddeu Bayer berat»! wertest, erneu < schwest! ver ve besucht erngel« fabt« 1 Hausfr auffälli zweifell empfeh ist scho kursen halben abgeha den ur rn der haben, rn den anspreck geben, schlagen all« 14 anfangs (Schloß mit M Pfleg Es wir die brr Gebräu weise d mit an! fahr fü ärztliche dre Kin über A mittel, und B< Zimmer ^dabel h wrrb Hi nach d« -s-a Lhemnii hkngewil so aber dre Herr völkerur heilen u allentha Gegensd Hände Bürste, mfizierei und So das rech rant" angeko geben, suchen, bündei I BerbS, jüdisch« dem S vertret, de» dei nicht « natiom Juden deutsch« für Tal Belgien stände 1 Ebenso Heereszv fteigegek fh delskamr dre'Rohs dre Kan dieser ol Aufkläru der Röl mtt dem «nd Ber Franzosen keinerlei Grenzen zu kennen. Ihnen scheint deshalb das Ziel des Waffenstillstandes immer noch erfreulicher als «ine wenn auch nych so mangelhafte Klarheit des- Präli minarfriedens. Die deutsch« Politik steht angesichts' dieser Sachlage vor einem Problem, dessen Lösung im Augenblick fast unmöglich erscheint. Ihr sind die Hände gebunden und sie muh sich bei der Bestimmung des Termins für den Präliminarfrieden nach dem guten Willen der Entente richten, die, wie es heißt, pollMede vscbttcdte» Ruh« und Ordnung Zn Gefahr pd Berlin. 28. 11. In der deute im Reichstag tagenden Versammlung der Soldatenräte Berlin» gaben die Vertreter der Ostfront folgende Erklärung ab: In Vertretung von etwa 400000 Kameraden der Ostfront erklären wir, da» die Ver sammlung un» geeignet erscheint, durch ihr gewaltsame«, un varlamentarische« Vorgeben nicht nur die Reichseinheit auf» schwerste zu gefährden, sondern vor allem schwerste Unruhen in die Straßen Berlin» zu tragen. Die Hoffnung unserer Kameraden an der Ostfront, die nur auf Erbaltuna der Einheit beruht, bricht damit zusammen. Wir bitten noch einmal alle Kameraden, die Folgen zu überlegen und Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten. Foch an di« Rheinländer pd Marschall Foch ist mit seinem Stabe in Saarbrücken eingetrosfen. Er erläßt von dort an die Rheinländer eine Be kanntmachung, in der e» heißt: „Die militärischen Behörden der Alliierten übernehmen die Bcseblrgewalt im Land. Sie verlangen von jedermann unbedingten Gehorsam. Die im Augenblick der Besetzung in Kraft befindlichen Gesetze und Ver- rdnungen werden von un« bestätigt, soweit sie nicht unsere Rechte und Sicherheit gesährden. Unter der Leitung und Aus sicht der Militärbehörden wird die Verwaltung weitergeführt. Vie Einwohner müssen sich jeder mittelbaren oder unmittelbaren feindlichen Handlung in Wort und Tat gegen die alliierten Be hörden enthalten. Sie müssen den Rrqutittionen Folge leihen, welche tbnen dem Gesetz entsprechend auferlegt werden. Jed« Widersetzlichkeit gegen di« Anfügungen, di« der Vtvblkerung her stteauldeu vemlcdlanär In den „Sozialistischen Monatsheften" veröffentlicht d«i Sozialdemokrat Mar Cohen sehr bemerkenswerte Dar legungen über den Neuaufbau Deutschlands. Wir entnehmen den interessanten Ausführungen über die Sozialisierung das Folgend«: auch aus der Ukraine haben sie keine Eisenbahnen. Sie sind ohne Nahrungsmittel.und besitzen nur sehr mangelhafte Klei-, düng. (Unruhe.) Im Süden steht die Arme« Mackensen/ Die letzten 48 Stunden haben uns die Gewißheit gebracht,, daß sie in der ungarischen Tiefebene interniert werd«» wird. Im Westen steht es noch am besten. Der Bollzugsrat Hat sich dann mit der Frag« der Nationalversammlung beschäftigt. Auf je 1OOO0O Ernwohner soll «in Delegierter kommen, auf je 100 MO Soldaten auch einer. In Bayern zeigen sich schwer wiegende Vorgänge. Genosse Kurt Eisner hat zwar dem gegenüber erklärt, daß er um jeden Preis «ine Zersplitterung vermieden wissen will. Gegen den Wasserkopf Berlin besteht aber eme große Animosität. (Zurufe: Mit Recht!) Berlin war der Sitz der Kriegsgesellschaften und der Reichspolitik. Wir haben nichts unternommen, was die Einheit Deutsch lands und den alsbaldigen Friedensschluß gefährden könnte. Der Vollzugsrat ist zunächst nur ein Provisorium, ein Sach walter des deutschen Volkes. — Heute nachmittag 2 Uhr ist in der Kaserne in der Belle-Alliance-Straße ein« Schwadron « Dragoner «ingezogen. Der führende Oberleutnant von Heye hat «in dreifaches Kaiserhoch ausgebracht. Die Schwadron stimmte ein. (Großer Lärm. Zurufe: Stimmungsmachel) Die Bekämpfung der« Reaktion gehört in die Tätigkeit des Vollzugsrates. In schamloser Art erhebt die Reaktion ihr Haupt. Nicht weit von Berlin gibt es Soldategrüte, die in erzreaktionärem Sinne wirken. (Namen nennen!) Kamerad Walz und Colin Roß sind aus dem Vollzugsrat ausge- schieden. In Belgien und in den Berliner Aemtern find schon am 7. November politische Akten verbrannt worden, um das Anklagematerial zu beseitigen. Die Revolution ist also rechtzeitig bekannt geworden, ehe sie allgemein gesehen wurde. Wir stehen am Abgrund eines blühenden Volks. (Beifall und Lärm.) Kamerad Unteroffizier Cornig: Leider bin ich nicht in «der Lage, dem Vollzuasrat heute das Vertrauen auszusprechen. Der Vollzugsrat hat das Chaos nur noch vermehrt und um werden zu Mitschuldigen von Her Diktatur gemacht. Wir stehen im Ruse, den Bolschewismus (Zurufe) zu fördern. Fünf Tage nach der Revolution hätte die Vollversammlung aller deutschen Soldaten zusammentreten müssen. Die Reichs- emheit ist in Gefahr. Der Vollzugsrat hat. auch heute nicht die Zustimmung der Soldatenräte gefunden. Eine Wahl Ht nicht vorgenommen worden. Niemals sind so leicht Männer ln verantwortungsvolle Stellen gekommen, wie die Mitglieder des Vollzugsrates. (Sehr richtig.) Vor allen Dingen ge brauchen wir ein« Kontrolle über den Vollzugsrat. Eine Kon trolle des Voltzugsrates über dis Regierung ist nicht nötig. Die Männer der Regierung haben unser Vertrauen. (LeA Beifall.) Not tut die baldige Einberufung der National versammlung. (Tosender Beifall fast im ganzen Hause.) Ein Mitglied des Soldatenrates München: Im Süden hat man den Eindruck, in Berlin sei alles toll geworden. Wir Süddeutschen wünschen in friedlichstem Einvernehmen mit Norddeutschland, mit dem wir getreu die Kriegslasten ge tragen haben, zu leben und mit ihm zu arbeiten für die Reichs- elnyeit. (Brausender Beifall.) Geben Sie uns das schönst« Weihnachtsgeschenk, nämlich die Versicherung, daß Sie «in« Nationalversammlung wünschen. (Lebh. Brava und Hände klatschen.) Dann werden Sie als Dank dafür bekommen, daß noch nie das deutsche Volk so beisammen war, als es dann sem wird. (Brausender Beifall.) Leutnant Gerhard: Noch bin ich Mitglied des Voll zugsrates. Die «rste Aufgabe war die Frage der Kom mandogewalt, der Versorgung und Entlassung der Kameraden. Zn keiner Sitzung hat sich der Vollzugsrat damit beschäftigt. (Molkenbuhr: Lüge.) Mit Süddeutschland hat er keine Füh lung genommen. Sie sollten erst zu uns kommen. Ein Mün chener Delegierter hat zwei Stunden warten müssen, weil über die höchst wichtige Frage beraten werden mußte, was für Stempel angeschafft werden sollten. (Heiterkeit und Unruhe.) Vollzugsrat Strobel fragte mich, was denn überhaupt ein« Nationalversammlung sei. (Große Heiterkeit und Unruhe.) Im Abgeordnetenhaus und Herrenhaus besteht bei den Sol datenräten die groteskste Wirtschaft. Eine unglaubliche Vet tern- und Günstlingswirtschaft mit hohen Löhnen. Was Hat der Vollzugsrat gegen die Zersplitterung Deutschlands getan? Wie steht et zu der Frage der NationalvcrsammOng? Nach längerer lebhafter Geschäftsordnungsdebatte erhält das Wort Staatssekretär Scheidemann: Wir haben die Errungenschaften der Revolution zu.sichern. Wir müssen für Frieden und Brot sorgen. Heute kann die Versammlung di« Anklagen nicht nachprüfen. Wir dürfen gegenrevolutionäre Strömungen nicht auskommen lassen. In einer solchen Ver sammlung besteht die groß: Gefahr, daß sich ein Riß zwischen Arbeitern und Soldaten austut. Arbeiter und Soldaten haben gemeinsam die Revolution gemacht. Zwistigkeiten müs sen an anderer Stelle ausgetragen werden. Das Kabinett hat sich mit dem Vollzugsrat verständigt. Ein Zentralrat für das ganze 'Reich wird geschaffen werdey. Dir Mitteilungen Mol lenbuhrs über unsere Soldaten im Osten wären übertrieben trostlos. Von einet absoluten Gefahr kann nicht die Rede sein. Die Rückkehr kann sich höchstens um ^rei Monat« verzögern. Die Gefahr der Gegenrevolution unterschätzen wir nicht, aber Schwarzseherei ist nicht am Platze. Wir werden auf dem Posten sein und auspassen. Generalfeldmarschall von Hindenburg und Gröner haben sich auch gestern wieder rückhaltlos zur jetzigen Regierung bekannt. (Bravo.) Di« Schuld an der Kriegsverlängerung trägt Berlin nicht all«in, die Autonomie für Elsaß-Lothringen wurde verzögert durch den König von Bayern, der seine Macht ausdehn«» wollte. D«r Bolschewismus, den wir in Rußland am Werk sehen und den einige Genossen auch nach Deutschland verpflanzen uu"n v°r v"»', möchten, hat das Problem der Sozialisierung in keiner Weise I vorläufig die Verlängerung des Waffenstillstandes will, .um zu lösen vermocht, lind er wird es auch immer weniger I den Präliminarfrieden Anfang Februar abzuschliehen. In lösen können, da sein«-Methode der Sache direkt «ntgegenwirkt. I dieser Zeit darf sich das deutsche Volk wohl noch auf mancherlei Die Produktionstätigkeit in ganz Rußland ist gewaltig ge, I gefaßt machen, ohne daß es die Möglichkeit besitzt, dagegen funken. In der Industrie nähert sie sich dem Nullpunkt. I «twas Wirkungsvolles zu tun. Hat doch vor kurzem selbst der bolschewistische Gouverneur I von Petersburg, Sinowjew, In einer Rede an die Arbeiter I - , . . feststen mü,sen, daß in den nationalisierten Betrieben Mers- WM gM M MM1MW Stl ftkMMtltW burgs die Lvhnsummen etwa doppelt so hoch seien als der I Zu der letzten Sitzung der Waffenstillstandskommission kn Provuktlonsertrag. Man kann eben eine neue sozraastlsche I Spa erhoben die englischen Vertreter namens der britischen Produttlonsmethode, wie wir s,e erstreben, nicht durch Gewalt I Regierung erregte Beschwerden, daß die britischen Gefange- und Delret« schassen, jandern nur rn organischer Welterent- I nen an der Westfront nicht ordnungsgemäß übergeben würden, wrcktung des Gewordenen. Man kann die bestehenden Wirt- I sondern halb verhungert und krank, ohne genügende Kleidung schaftsformen nicht einfach ausheben und durch andere ersetzen, I den. Linien der Alliierten anlangten. Die Erklärung der deren Wirkungen noch unerprobt sind, sondern man muß.sie I deutschen Delegierten, daß eine ordnungsmäßige Uebergabe systematisch umbilden, aber solange welterfunktionieren lassen, I wegen der durch die Wasfenstillstandsbedingungen aufge- bis die neu herausgebildrte stoaungslos arbeitet. Praktisch I zwungenen überstürzten Räumung nicht möglich sei, daß ferner werden daher alte und neue und werdende Formen neben- I viele Gefangene entlaufen, oder von revolutionären Elementen einander «ristleren, und nur so vermag sich das Neue zu ge- ^befreit worden seien, wurde von den englischen Vertretern stalten. Am allerwenigsten aber kann auf eine systematische I nicht anerkannt. Sie erklärten vielmehr, daß sie die deutschen Umbildung dieser Art in einem Land verzichtet werden, das I Behörde!» ohne Rücksicht auf die inneren Verhältnisse verant- wie Deutschland vollkommen von Rohstoffen entblößt ist. Mil I wörtlich machen und daß die britische Regierung mit Rücksicht vollen Lägern mag ein Experimentieren hie und da erlaubt I auf die Erregung der öffentlichen Meinung Englands, wenn sem. In unserer Lage aber, wo jegliche Produktionsstockung.1 nicht Abhilfe geschaffen werde, die Feindseligkeiten wieder der Anfang namenlosen Unglücks werden muß, .ist das Erperi- I eröffne. Demgegenüber ist darauf hinzuweisen, daß von deut- mentieren «in Verbrechen am Volk und am Sozialismus. Wir I scher Seite alles geschieht, um die ordnungsmäßige Herbei- müjsen froh sein (und alles Nötige dazu tun), die Maschine I schafsung der englischen und übrigen Kriegsgefangenen Herbei- elnigermaßen in Gang zu halten, damit wir über die schwerste I zusühren-, und daß durch die daraufhin getroffenen Maß- Zeit hinwegkommen und weiterleben können. I nahmen oie Durchführung des geregelten Abtransportes der Zur sozialistischen Produktionsform könne,, w^r nicht an- I Gefangenen sichergestellt und bereits kn erheblichem Umfange ders gelangen, als durch die Demokratie, durch den Gesamt- I bewerkstelligt worden i ist. willen und die Konzentration aller Kräfte des deutschen Vol- I ' * kes. Im wesentlichen ist diese Produktionsweise nicht mehr I zu verhindern, sie ergibt sich sachlich aus unserer Lage, und I VAZ Zcvldkial vek VllSMIkairilMplks -die alten Methode» sind zu einem großen Teil überlebt. Durch I Auf «ine Anfrage der deutsche^ Waffenstillstandskommis bloße Gewalt und sogenannte Diktatur werden wir aber I fron über die weitere Behandlung der deutschen Truppen nimmermehr zum Sozialismus kommen, sondern zu einem I mOstafrika, die gemäß Artikel 17 der Waffenstillstandsbedin- fürchterlichen Chaos, an dessen Ende die Reaktion steht. Die I gungen das Schutzgebiet zu räumen haben, hat das englische absolut antibolschewistisch gerichteten Imperien Amerika und I Kriegsministerium geantwortet, daß die deutschen Truppen in Großbritannien, die die Rohstoffe der Welt beherrschen, wer- I einer Stärke von 155 Europäern, 1165 Askaris und etwa den einer deutschen bolschewistischen Zwangsherrschaft weder I 3000 sonstigen Farbigen, darunter 282 Häuptlinge, die Waffen den Frieden noch Rohstoff ^bewilligen. Beides aber brauchen I gestreckt hätten. Die Veranlassung hierzu se'- die Mitteilung wtr. Ohne das versinkt Deutschland in einem Meer von I des feindlichen Oberbefehlshabers an General von Lettow- Blut und Tränen. Andererseits können wir mit Recht der I Vorbeck über den Abschluß des Waffenstillstandes in Europa Versicherung Amerikas glauben, daß einem funktionierenden I gewesen. Die Truppen würden in Albercorn, am Südende des Deutschland die für seine.Produktion unbedingt erforderlichen I Tanganjika-Sees, gesammelt. Den weiteren Abtransport ver- Rohstoffe in gewissen Grenzen vorerst geliefert werden. I anlasse sodann die englische Regierung. Ob der Seetransport Will das deutsche Volk arbeiten können, so muß seine I auf deutschen Schiffen erfolgen werde, sei noch nicht ent- politische Grundlage «in« wirkliche Demokratie sein, die «in I schieden. Die Namen der Europäer, die bei General von Jneinandergreifen der Kräfte ermöglicht. Daher müssen wir I Lettow-Vorbeck bis zuletzt ausharrten, wurden noch nicht dafür sorgen, daß eine Konstituante politisch feste Formen I bekannt, ebenso ist die Frage der Postverbindung mit ihnen schafft. Dieser Konstituante muß alle Macht gehören. Wir I noch nicht geklärt. Veröffentlichungen hierüber werden bald- Sozialisten brauchen ihre Entscheidung nicht zu fürchten; si« I möglichst erfolgen. wrrd für uns sein, wenn wir jetzt das Richtige tun. Der Will« I P'SL'LSÄL Slim, MM MI in «IM ii «all» allen Völkern wird respektiert werden müssen. Auch die Ver- I Berkin. 28. 11. Sitzung der Soldatenräte von Groß- ernigung Deutsch-Oesterreichs mit dem übrigen Deutschland I Berlin im Menarsitzungssaal' des Reichstages. Der Saal ist wird, von der gesamtdeutschen Nationalversammlung einmal I voll besetzt, auch die Tribünen sind gut besetzt. Am Bundes ausgesprochen, von niemandem mehr verhindert werden kön- I ratstisch sitzen die Mitglieder des Vollzugsausschusses, am nen. Man braucht die Kräfte izr, den uns jetzt noch feindlichen I Präsidententisch die Mitglieder des Büros der Groß-Berliner Ländern nicht zu unterschätzen, die eine solche Verbindung hi^ I Soldatenräte. Der Vorsitzende, Gefreiter Glodsching, eröffnet tertreiben möchten. Aber das unzweifelhafte Recht der na- I die Versammlung um 4 Uhr 40 und begrüßt die Erschienenen, tionalen Selbstbestimmung, das jetzt jedem kleinen Volk, zu- I rm besonderen auch die Kameraden aus Süddeutschland und gebilligt werden soll, kann den 70 Millionen Deutschen unmög- I aus d«« Ostmarken. Von einein Namenaufrus zur Feststellung Uch bestritten werden, wenn es in der frei gewählten Ver- I der Anwesenheitsliste wird auf Vorschlag des Kameraden tretung der ganzen deutschen Nation seinen unbezweifelbaren I Cohen-Reuß Abstand genommen. Ausdruck gefunden hat.' Gestützt auf das Fundament einer I Nach dem Bericht des Büros über dessen bisherig« Verfassung, die das Volk sich selbst gegeben hat, können wir I Tätigkeit fragt Kamerad Scirob den Vorsitzenden, ob «r in an jede Arbeit gehen, und auf dieser Grundlage wizd auch I Irgend einer Form vom Vollzugsausschuß abhängig sei. Der die Verständigung mit den bisherigen Gegnern ehestens er- I Vorsitzende bestätigt dies. Dann sei es nötig, da er mangels seicht und die Frage des Völkerbundes praktisch werden. Dieser I genügender Parteilichkeit als Vorsitzender nicht geeignet «r- Völkerbund kann, soll er die schaffenden Kräfte der Menschheit I scheine, ein« Neuwahl des Vorsitzenden vorzunehmen, (lln- steigern, nur 'auf Grund der Durchorganisierung der Welt I ruhe.) errichtet werden; er fetzt insbesondere den engeren Zusammen- I Vorsitzender Glodsching: Meine Tätigkeit als Kurier schluß der Völker des europäischen Kontinents voraus. Erst I hat mit meiner Tätigkeit hier nichts zu tun. Ich bitte, meine dre Begründung großer Wirtschaftskomplere, die die ratio- I Unparteilichkeit nicht anWzweifeln. Ich dränge mich nicht zu nellste Gesamtproduktion verbürgen, macht aus der bloßen I diesem Amt. Sie können ja Ihren Beschluß vom letzten Male Rechtsrnstitution des Völkerbundes eine substantinelle Orga- I wieder umwerfen. Das sind wir ja scho .... nisation der Völker, die zu höchster Leistung der Menschheit I Kamerad Lohen (Reuß): Auch der Reichstag ist von fthrt und mit den Ursachen der Gewaltpolitik auch deren Geist I Konservativen und Zentrumsabgeordneten objektiv gelltet beseitigt. I worden. Glodsching ist mir als unparteiisch bekannt, ich bitte, Nur wenn wir auf dieses Ziel unbeirrt hinarbeiten, I ihn am Vorsitz zu belassen. (Zustimmung.) werden wir auf dem Trümmerfeld des alten das nxue Deutsch- I Der Protest wird für erledigt erklärt, land aufbauen können. Die Geschäfts- und Konjunkturpolitiker I Scheidemann betritt den Saal und nimmt, durch Hände alten Schlages werden nicht wiederkehren, ihre Zeit ist abge- I klatschen und Zwischenrufe begrüßt, auf Aufforderung des laufen. Aber in der Tiefe des deutschen Volkes, auch" im I Vorsitzenden am Regierungstisch Platz. Bürgertum, schlummern starke Kräfte, die nach oben drängen I Der Vorsitzende teilt mit, daß ein Antrag eingegangen ist, und sich an der verfassunggebenden Arbeit und an anderer be> I dem Vollzugsrat ein Vertrauens- oder Mißtrauensvotum aus- teiligen wollen. Lie Führung kann uns Sozialdemokraten I zusprechen, aus welchem Beschluß der Bollzugsrat die Kon- dabel nur entgleiten, wenn wir selber versagen und nicht I sequenzen zu ziehen habe. schöpferisch handeln. Aber dann haben wir sie auch Mr nicht I Kamerad Gefreiter Molkenbuhr erstattet sodann den verdient. Erkennen wir hingegen die Notwendigkeit der G«gen- I Bericht des Vollzugsrats und führt dabei aus: Erste Aufgabe wart, sind wir es selbst, von denen der Ruk nach der Kon- I des Vollzugsrates war, weiteres Blutvergießen zu verhin- stituante ausgeht, so wird sie uns nicht nur die deutsche Ein- I dern. Wir stehen nicht nur vor nichts, sondern vor hinein hektsrepublik, sondern mb die Grundlagen des Sozialismus I Trümmerhaufen U^er Wirlschaftsleben hat kein Fundament bringen. Den'en wir dabei auch an die alte, von uns so ost I ""hr. Wir sind sämtlicher Rohstoffe entblößt. In scham gepredigte Wahrheit, daß man mit Bajonetten mancherlei am I Werse hat man mit unseren Mitteln, namentlich mit fangen, aber nicht auf ihnen sitzen kann. Und das ist mit I Nahkungsimtteln, Raubbau getrieben. Auch militärisch hat sozialistischen Bajonetten nicht anders, als mit königlichen. I unsere vorherige Regierung nichts unterlassen, was geeignet I war, das Volksganze und vor allen Dingen unser« Kameraden "— I zu vernichten. Zuerst kam ein Antrag an uns heran, die vettSngelmg an W-kkeMMrMr? In der französischen Press« kehrt seit einigen Tagen mit I Die erhöht« Löhnung würde aber in zehn Wochen 1»/-- ekner Hartnäckigkeit, die auffällig ist, die Behauptung wieder, I Milliarde verschlingen. Deshalb soll niemand länger, als daß der Waffenstillstand zwischen Deutschland und der Entente I notwendig ist, zurückgehalten werden. Weitgehendste Ab- verlängert werden soll. Anscheinend könnte diese Tatsache als I rüstung ist nötig, auch wenn wir In Berlin kein Ersatzbataillon «,n Symptom dafür betrachtet w«rden, daß die Entent« I behalten sollten. Wir müssen auch die äußeren Fesseln d«s milderen Sinnes geworden ist und daß.Deutschland in abseh- I Militarismus abstreifen. Dabei muß freilich Vorsicht walten, barer Zeit auf eine günstigere Behandlung von feiten der I Die Machthaber, di« seit Jahrhunderten festen Boden gefaßt Al.ilerten rechnen könne. Im Gegenteil: alle Maßnahmen "der I haben, fügen sich nicht kampf- und restlos dem ein, was die Al.ilerten deuten daraus hin, daß sie gewillt sind, Deutschland I neue. Ordnung will. (Sehr richtig.) In geradezu scham- den bitteren Trank bis auf die Neige auskosten zu lassen. I loser Weise hat unsere vorherige Negierung unser« Kameraden Und es wird von der Heeresleitung der Alliierten alles getan, I in Gegenden hineingesteckt, aus denen wir sie niemals wieder um die dehnbaren Bedingungen des Waffenstillstandes nach I zurückkriegen werden. In der Ostarmee stecken 850000 Ka- Mög'.ichkeit zum Nachteil Deutschlands auszulegen. Mäh- I meraden m einem Chaos. Wir wissen nicht, wie sie jemals rend sich England und di« Bereinigten Staaten in Vieser Frag« I ihr Vaterland Wiedersehen sollen. Die Polen stehen uns Mmer noch sachlicher verhalten, scheint die Revanchelust der < kämpfend gegenüber. Durch Polen gibt es kein« Verbindung,
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