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Bezirks Anzeiger Mittwoch oeu ^7. Novemver IVI» 77. Jahrgang vom 24. November 1918. Der Gerichtsvollzieher. Stadtrat 8r«ntenb«rg, Der Arbeiter- und Soldakenrat. 2. A.: gez. »ohla. Fischer. nommen: 1) Die Aufrechterhaltung der Einheit Deutschlands ist ein dringendes Gebot. Atte deutschen Stämme stehen ge schlossen zur deutschen Republik. Sic verpflichten sich, ent schieden im Sinne der Reichseinheit zu wirken und separa tistische Bestrebungen zu bekämpfen. 2) Der Berufung einer konstituierenden Nationalversammlung wird allgemein zuge stimmt, ebenso der Absicht der Reichsleitung, die Vorbcrei- tungen zur Nationalversammlung möglichst bald durchzusühren. 3s Bis zum Zusammentritt der Nationalversammlung, sind die A.- und S.-Räte di« Repräsentanten des Volkswillens. 4) Die Reichsleitung wird ersucht, auf die schleunige Herbei- IvVN Mittwoch, den 27. ds. Mts., an die Bewohner des I. Brotkartenbezirke» Nr. 1 dis 70» bet «erber, Holler und Schaarschmidt, 3- , , 1 , LV» „ Herold gegen 4. Abschnitt für November der Lande,sperrkarte. — Die Answek,karte ist vorzuleaen. Stadttor Fr«nk«nberg, den 28. November 1918. Verkauf von Raterübenfalat nitzer Strahe zum Preise von SV Pfg. für das Pfund. Stadtrat Franken»««, den 26. November 1818. Verkauf von Margarine bei sämtlichen Händlern:. Donnerstag, den 28. da. Mts., auf Lebensmittelmarke Rr. 172 je SV Gramm zum Preise von 2.2V Mark für das Pfund. Stadtrat Fr«nkenb«a> den 26. November 1918. i Verkauf von Tützftosf in der städtischen Niederlage Mittwoch, i vormittag V»S bis 12 Ahr an die Bewohn« des 1. und 2. Brotkartenbezirke», d. 27. d.M.H Nachmittag 2,5.,» , »3. ,4. „ Die Answeiskart« ist vorzulegeu und Kleingeld mitznbringen. Stadtrat Spanten»«», den Ä November 1918. Frankenberger Tageblatt Donnerstag, den 28. November drr I»., vormittag« 1v Ahr sollen in Gläsers Schauk- wirtschaft in Auerswald« eine Ottomane und zwei Gefiel mit Plüschbezügen gegen Barzahlung versteigert wvden. Frankenberg, den 2S. November 1918. « l 6S/18. Amtsblatt für die AmtshWtNamWst Mha Md die Behörden in Frankenberg Verantwortlicher Redakteur?'Ernst Robberg in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von C. G. Robberg in Frankenberg i. Sa. In Frankenberg befindet fich die Enttafiung^fielle für Heimatnrlanber im StahSgebäude der Unterosfizier-Schule, Zimmer Nr. 17. vormittag» 8 12 Uhr, Geschäftszeit. Nachmtttag» 2- S Uhr. K. d. A.- «. S'Rat Araukeuberg i. S. Borberger. Walbaum. AI« well«« ständig« Stellvertreter de» unterzeichneten Vorsitzenden de» Versicherung,- amte» bei d« Amtshauptmannschaft Flöha ist bi» auf weit«« Assessor Dr. Schutzatt- KuMchall in Itöha bestellt worden. Flöha, den 23. Novemb« 1918. Amtshauptmann Dr. Edelmann. ! Gedanke zum Ausdruck, daß die N a tio na lve r sam m - lung'möglichst bald einzubrrusen sei und daß vorher ein Provisorium in der Form eines Neichsprüfidmms ge schaffen werden mutz. Da sich eine große Uebereinstiminung in den Ansichten ergab, glaubt man bis heute abend 7 Uhr die Beratungen zu Ende führen zu können. . Die Nachmiltagssitzung der Reichskonferenz wurde eingeleitet von dem Volksbrauf- tragten Barth, der die Konstituante für notwendig er klärte, aber vorerst die Arbeiter- und Soldatenräle als Vor parlament berufen will. Die Diktatur wolle niemand ver längern. Präsident Werges (Braunschweig) erklärt, die Dik tatur müsse solange herrschen, bis die Verhältnisse sozialistisch umgestaltet seien. Die Regierung müsse vom Volkszorn weg- gefegt werdcn, sie gehöre nicht auf ihren Platz. Nach karger Schlutzantragdebatte, in welcher Minister Hirsch bedauerte, nicht im Namen Preußens gegen die Loslösung preußischer Gebietsteile protestier-"-, zu können, wird auf Vorschlag Eberts folgendes Resümee als Ergebnis der Verhandlungen ange vle Pelcmüonletr« Berlin, 25. 11. Die Konferenz der deutschen Bundesstaaten begann kurz nach 10 Uhr im Kongreßsaal des Reichskanzlerpalais. Etwa 70 Vertreter der Freistaaten sind «rschieiM, Neben einigen früheren diplomatischen Vertretern sehr viele bekannte Abge ordnete, die m ihrer engeren Heimat die Regierung über nommen Haben, und daneben noch unbekannte Männer, zum Teil im 'Matrosen- oder Soldatenrock. Zwei lange Tische find von den Vertretern besetzt, während am dritten die Staatssekretäre und die Beigeordneten Platz genommen haben. Die Verhandlungen werden.durch eine Rede des Vor sitzenden Ebert eröffnet. Er fümte aus: „Die Arbeit, welche uns hier vereint hat, ist von aller- gröhtem Interesse für unser Land und Volk. Als wir die polii.che Macht übernahmen, standen wir vor einem Trümmer haufen. Nun ist an Stell« der Monarchie die sozialistisch- republikanische Staatsform gesetzt worden, in der die Bolks- beaustragten die Erekutioe haben, während di« politische Macht in len Händen der Arbeiter und Soldaten liegt. Di« nächsten Aufgaben sind schnellster Frieden und Sicherung des Wirt schaftslebens. W«nn die Waffenstillstandsbsdingungen nicht bald wegfallen, Hat dies di« allerschlimmsten Folgen. Die Rettung, heißt Präliminarfrieden. Inzwischen mutz Zeder Ar beiter und jeder Soldat seine ganze Kraft für den Wiederauf bau einsctzen, denn dre Freiheit, die gesichert ist, wäre wertlos ohne Brot und ohne Arbeit. Alt« Transportmittel müssen in den Dienst des Reiches gestellt werden, die Kohlenför derung mutz aus der Höhe gehalten werden, Solidarität mutz sich überall geltend machen. Die Sozialisierung ist «kn- geleikt, ab« ohne Erperiment«, nicht aus einzelne Fabriken, sondern auf ganze Gruppen erstreckt, nach genauem Studium un s unter Sicherung der wirtschaftlichen Wert«. Nun he Itzt Der bayrische Ministerpräsident Eisner, der nach ihnen sprach, griff beide als Vertreter eines gestürzten und abge wirtschafteten Regimes an, besonders den Staatssekretär Erz berger, der als Vertrauensmann des Auswärtigen Amtes mit großen Geldmitteln eine Beeinflussung der Welt zugunsten des alten Regimes versuchte. Eisner gekannt« sich ebenfalls mit aller Entschiedenheit für die Reichseinheit und zu dem Gedanken der Nationalversammlung. Bevor diese ins Leben gerufen sei, müsse ein Provisorium geschaffen werden, das ein« möglichst gleichmäßige Vertretung aller Teil« des Reiches gewährleistet. Von den anwesenden Vertretern der Bundes, führuna eines Präliminarfriedens hinzuarbeiten, staalen sprachen ferner noch Lipinski HSachsen), HeM Smatsselrrtär Müller vom Reichsarbeitsamt schlägt mann (Württemberg) und Ullrich (Hessen),' sodann namens folgende Resolution vor, die einstimmig angenommen wird: der R«ich»l«ttung u. a. Landsberg. Allgemein kam der Um das Wirtschaftsleben Deutschland» aufrecht zu erhalten. Bekanntmachung. Bezugnehmend auf die, Verordnung de» Sächsischen Arbeite- und Wirtschaft-Ministerium» vom 22. Novemb« 1918, betreffs Einführung de» Achtstundentage», wird von hi« au, angeordnet: Mit Beginn d« neuen Lohnwoche, spätesten» am 2. Dezember 1918, ist in asten Fabrik- und handwerksmäßig?» Betrieben de» Znduftriebezkkes Frankenberg die acht stündige Arbeitszeit einzusühren. Bei VaMrrpng der Arbejtszeit, darf eine Verminderung des Verdienste« oder Ge haltes gegenüber dem.Verdienst pd« Gehalt bei früh«« voller Arbeitszeit nicht «folgen i Kommt r» zwischen den Organisationen d« Arbeitnehmer «nd Arbeitgeb« üb« die Regelung diel« Frage zu kein« Einigung, so ist sofort da Arbeit«- und Soldatenrat in Kenntnis zu setzen. 2m übrigen verweilen wir auf die Bekanntmachung im »Frankenbag« Tageblatt" Die Entlassung der in die Heimat Beurlaubten. Berlin. 20. Noobr. (Amtlich.) All« in d« Heimat an ihrem Wohnort oder ihrem Arbeitsort mit Urlaubsschein anwesenden Offiziere desBeurlaubtenttandes, Unteroffiziere und Mannschaften aller Jahrgänge mit Ausnahme da Jahrgänge 1896, 1897, 1898 und 1899 sind bi« ,um 30 Novemb« d.- J. au» dem Heaeedienft behelfmäßig zu «Mass««. Sie «wirken sich bei da Nächsten militärischen Dienststelle einen Entlassungsschein. Zu den Leuten in unentbehrlichen Diensten, die auf die Entlassung warten müssen,- bis sie «lebt sind, gebört^da» gesamte Sonttätep^lonal. Di« gesetzlichen Versorgung,, und Enilossungsansprücho da behelfmätzig in ihrem Urlaube ort Entlassenen werden loät« durch die Bezirkskommando» und Meldeämter geregelt. Urlaub«, die sich vor dem, 3V Novemb« bei ihr« Ersatzsormation meiden, werden dort mit ihrem Jadr- aang ordnungsgemäß entlassen. Urlauber da Jahrgänge 1896, 1897, 1898 und 1899 begeben sich zur nächsten Erlahlormation, wenn sie ihren Truppenteil nicht «reichen können. Der Kriegsminister: Scheüch. Der Unterftaat»s«kr«Srr Göhre. In Erweiterung da vorstehenden Bestimmungen wird für den diesseitigen Korpsbereich angeordnet: In sämtlichen Garnisonen find für dl-fe Heimatsurlauba besondae G«ttafi»ngSsteüe« ldfort zu «richten; für Otte ohne Garnisonen haben die nächftgelegenen Bezirkskommaados bezw. Meldeämter in ihren Standorten hierfür eine besondae Abteilung anzugliedern. Erfolgs- Meldung bi» zum 27. November 1918. Die gemäß Sächsische« Milttär-Berordnungr-Blatt Nr. 42 Seite 195/199 apszuftevenden Entlassungsscheine sind durch folgenden Zusatz zu ergänzen: .Die gesetzlichen Versorgung--und Entlasiungsanfprüche werden spät« durch die Bezirkslommandos und Meldeämter geregelt. Die Gewährung de« Marsch- Und'Ent lassungsgelder, sowie Rückftandssordaungen «folgt «ft nach endgültig« ordnungsgemäß« Entlassung" Zur Entlastung haben nur lolche Heimatrurlaubu zu gelangen: 1. welche Arbeitsgelrgenheit nachweisen, 2. deren wittschaitliche Lage ihr weiteres Fortkommen verbürgt. Wer keine Erwerbs- gelegenheit besitzt bezw. nachweist, wird seinem Ersatztruvpenteil überwiesen; ist solche» nicht an gängig, sind diese Leute einem Truppenteil der Garnison bezw. nächstgeleaenen Garnison zu überweisen. Diel« Truppenteil kann, soweit der Dienstbetrieb die» zulM, dlelen Leuten Urlaub mit Gebübrnisten bi» zur Dauer von 4 Wochen zum Suchen ein« Erwerbsstelle gewähren. Bei Aushändigung d« Entlassungsscheine find Soldbücher und Urlaubsscheine oder sonstige Ausweise abzunehmen. In gleicher Welse hat Abnahme sämtlich« Bekleidung«- und Ausrüstungsstücke, soweit solche nicht zum Entlaffunasanzug gehören, Waffen und Munition zu «folgen. Die Entlvssenen haben sich dann bei ihren Bezirkskommando» zu melden, welche die ord- nungsoemäß« Endregelung betreiben. Die Eröffnung der Entlassungsstelle für Leipzig wird in den Tageszeitungen noch bekannt gegeben. Arbeiter- und Soldateurat XIX. A -K. A. B.: Stein. Auszeichnung von Dienstboten. Die diesjährigen Zinsen au» der Körn«-, Emilie-Gnauck- und Friedrich-Schiebler-Stiftung für treue Dienstboten find an Dienstboten, welch» in hiesiger Stadt ia Dl«nft«n stehen, zu v«geben. Hi«bei können nur solche Dienstboten berücksichtigt werden, welche wenigsten« lech« Jabre hintereinander bei ein« und derselben Herrschaft treu, ehrlich, fleißig und zur vollständigen Zu friedenheit gedient, einen stillen, frommen und unbescholtenen Lebenswandel geführt boben und di« nach allgemein« Wissenschaft, sowie durch klare» und bestimmtes Zeugnis ihr« Dienstherr- schäft unter Beglaubigung der Ortsobrigkeit nachzuweisen »«mögen. Indem wir Dtenstberrschaften und Dienstboten in diesiger Stadt auf diele Bestimmung ausmerlsam machen, bemerken wir, datz Anmeldungen von Dienstboten vorswähnt« Art vis zum 8. Kezemver 1-18 unter Beifügung der Dienstbücher schriftlich od« mündlich bei uns anzubrinaen sind. Frankenberg, am 26. Novemb« 1918. Der Stadtrat. es Arbeit schaffen, wozu die eügste Einheit nötig ist. Die endgültige Regelung der Zusammenarbeit zwischen Neichs- leitung Und Bundesstaaten mutz der Nationalversammlung Vorbehalten werden, zu deren baldigster Einberufung wir ent schlossen sind. Schon Morgen wird das Kabinett das Wahl gesetz zur Nationalversammlung in Beratung nehmen. Vor erst mutz ein Provisorium zwischen Einzelstaaten Und Reich geschaffen werden, was Aufgabe der heutigen Sitzung ist. Nach einer kurzen Geschäftsordnungsdebatte sprach der Staatssekretär Dr. Solf über unsere Beziehungen zu den bisherigen Gegnern und den östlichen Nachbarn, wobei er die Lage des Reiches als aufs äußerste bedroht darstellte sowohl durch den nackten Vernichtungswi.len unserer.Gegner, als auch durch die separatistischen Bestrebungen im Innern. Er setzte alle Hoffnung auf die heutig« Versammlung, di« der Reichsregkerung die Vertretung nach außen hin elnschränkungs- los anvertrauen und di« Nationalversammlung so schnell wie möglich berufen müsse. lltach ihm sprach Staatssekretär Erzberger über die Brotkarten-Ausgabe findet in unser« t.»t»sn»initt«ltrn^tvi»-Uu»u»do — 14 — statt, und zwar: d-v Sk j Vormittag 8 vis 12 Ahr für de« 1. AezirL amjrovnerstag, den Aovemv«, ^AaHurittag 2 . 5 - - - 2. Bezirk . l Bormittag 8 vis 12 Ayr für de« 3. Bezirk am Areitag, den 29. Novemver, jAchMttag 2 - 5 - - - 4. UeM Es «batten Kind« im 1. Lebenssahr Brotkarten üb« wöchentlich 1 Pkund Brot (Zwie- backkarten), Kind« im 2 , 3. und 4. Lebensiahr solche üb« 3 Pfund Brot, Kinder im S. und 6. Lebensjahr solche üb« 4 Pkund Brot d üb« 6 Jahre alte Personen lolche üb«S Pfund Brot. Di» genau» Einhaltung der festgesetzten A»»gabezetten ist unbedingt notwendig, um Andrang und lange» Worten zu vermeiden. Borzulegen find die Auswelskart«» und für Kind« ein Altersnachweis (Geburtsurkunde, Stammbuch od« Jmpfichein). Stadtrat Frant«n»«g, am 26. Novemb« 1918. L7« ,<-ÄüUW»a»»a«Wi