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— 468 — Lrrcmtwortltcher Akdakteur: biast -iotzberq m Frantenberg VS — Druck imk- V^rlaa rum E Roh! rrg tn FicmtenberA i-8- dürften, «der doch interessanl genug sind, um wiedergegeben zu werden, Irland ist ein« Art Umgestaltung des Namens Erin, was „Land des Westens" bedeutet. Schottland hat feinen Namen von dem Volksstamme der Scoten, die ursprüng lich in Irland wohnten und von dort eingewandert sind; in alten Zeiten hieß das Land Caledonia, was bergiges Land und Waldland bedeutet. Portugal erhielt seinen Namen von einer Cale genannten Stadt am Duero, der gegenüber eine Porto oder Oporto genannte Stadt gebaut wurde. Als die Mauren aus dem Lande verjagt waren, zog man beide Namen in emeji zusammen und nannte das Königreich Portocal«. Spanien hat seinen Namen von dem phönizischen „spanica", was „reich an Kaninchen" bedeutet. Frankreich ist das Land der Flanken, von welchem Stamme das Land erobert wurde. Italien wurde nach dem sagenhaften König Jtalus genannt. Holland soll seinen Namen von seiner tiefen, „hohlen" Lage haben.. Skandinavien soll nach Angabe der Altertumsforscher ein Land bedeuten, dessen Wälder verbrannt oder vernichtet sind. Der Name „Norwegen" als Nordland erklärt sich von selbst. " Die Behandlung der Eier. Jedes Hühnerei ist. nach dem Legen mit einer Schleimschicht überzogen, welche die Poren der Schale schließt und den Luftzutritt zum Innern verhindert. Nun werden aber dir Eierschalen von den Hühnern im Stalle vielfach verunreinigt. Um die Eier sauber auf den Markt zu bringet wäscht man den Unrat ab. Bei dies« Säuberung wird aoer die Tchleimschicht mit entfernt und, wie dis Zeitschrift „Der Butter- und Fettwarcnverkehr" belehri, die Dauerhaftigkeit des Eie; stark verringert. Beim Trans port dürfen die Eier nicht in dumpfem Stroh oder Häcksel verpackt werden, denn die Zersetzungsprodukte lagern sich auf der Eierschale ab. Eier, die in einer Verpackung gelegen hatten, sollen zunächst mehrere Stunden einer Zugluft ausgesetzt werden. Will man Eier mittels einer der bekannten Jm- prägnierungsmethoden, also mit Kalkwasser oder Wasftrglas- lösung konservieren, so ist das sonst sehr "nachteilige Waschen geradezu geboten, weil die Imprägnierung andernfalls we niger zuverlässig an den Schalen haftet. Die Eier werden in Wasser von 35 Grad gelegt und mittels eines Schwammes von allem Schmutz befreit. Hierauf werden sie auf ihr Alt«, hin untersucht, denn nur frische Eier, die weder Risse noch Sprünge haben und auch, nicht angebrütet sind, eignen sich zum Aufbewahren. . * Der Schlaf -es Erl ebten. Um das Leben Viktor Adlers zitterten feine nächsten Freunde schon seit Jahren. Jeder Tag, an dem der Hsrzleidende lebte, war von ihnen als ein Geschenk empfunden. Kaum je ist ein Mensch von so viel Zartgefühl, Sorgfalt, Rücksicht umgeben gewesen wie der kranke Viktor Adler. Rauhs Demokraten traten auf Zehenspitzen auf in seiner Nähe und Agitatoren wurden ssn- sitiv. Die zarteste Hüterin seiner Ruhe war seine Frau, selbst eine Leidende. An einem Herbsttage wurde Fra» Adler in ihrer Wohnung ans Telephon geklingelt, und sie erfuhr gänzlich unvorbereitet die Nachricht, daß ihr Sohn Fritz, der Sanftmütigste und Geduldigste, soeben den Minister präsidenten Grafen Stürglh erschossen habe. Viktor Adler möge sofort zur Stelle kommen. Frau Adler ging mit der furchtbaren Kunde in das Arbeitszimmer ihres Mannes, und da entdeckt« sie zu ihrem größten Erstaunen, daß Viktor Adler eingeschlummert war. Sie war es.gewohnt, den fel- tenen und kostbaren Schlaf ihres Mannes zu hüten, und dies« Sorge um den leicht gestörten schlaf des Kranken verließ sie auch in dieser bangsten Stunde nicht. Sie setzte sich neben den Schlafenden, mit der furchtbaren Kunde im Herzen, und harrte dort schweigend aus bis zu dem Moment, wo Adler erwachte. Er schlief gerade an diesem Tage «inen langen, er quickenden Schlaf, lieber eine Stund« saß die Sorgende still am Lager des Gatten, die furchtbarste Nachricht im Herzen, und jede Sekunde Schlaf des Ahnungslosen mag ihr dreifach heilig erschienen sein. ' Sie könnt«» zusammen nicht kommen. Im Allersheim zu Arhus wollten sich zwei Insassen — der Mann 74, die Frau 69 Jahre — heiraten. Dem widersetzt« sich der städtische Ausschuß und meinte, in diesem Fall müßten die Leute das Heim verlassen. Der Mann schickte daraufhin eine Klag« an das Ministerium, das sie an die Stadtverwaltung weitev- sandte; aber auch "diese trat dem Beschluß des Ausschusses bei. — Vielleicht kommt die neue Regierung den Liebende» mehr entgegen, so daß sie doch noch zusammen kommen können. ' Di« Angst vor d«r Beschlagnahme. Bei der letzten Nachforschung nach verborgenem Getreide hatteZich kn einem Orte des Kreise- Cochem das Gerücht verbreitet, daß auch die überflüssigen Kleider beschlagnahmt würden. In ihrer Angst hatten nun die Bewohner des Ortes ihre Kleidungs stücke zum Teil im Wald« versteckt, um sie auf diese Weise vor der Beschlagnahme zu retten. Ein Spitzbube, der dieses 'Versteck entdeckt hatte, nahm die Kleider widerrechtlich an sich. Er erhielt dafür eine.Woche Gefängnis. * Einen «isernen Pferdetrsg statt Zigarren erhielt «in Berliner Geschäftsmann von einem Frachtbriefschwindler ge liefert. Dieser, der in Aiem Hotel wohnte und sich Kauf mann Joseph Jansen aus Hannover nannte, kaufte bei einem Zigarrenhändler eine Kleinigkeit und brachte dann das Gespräch darauf, daß er selbst auch Zigarren zu verkaufen habe. Seine Schwester, die Witwe eines Kriegers Georg Meinke.in Hannover, wollte ihren ganzen Vorrat zu Geld machen, Proben habe er mitgeoracyt. Lie;« gejiecen dem i Händler und ' er kaufte nach einem Verzeichnis den ganzen i Vorrat für 30 000 Mark, zahlbar nach Eingang des Fracht- i G briefdoppels. Bald kam denn auch Jansen mit diesem Doppel' § der Eilgutstelle Hannover, das die Absendung von neun , Kisten Zigarren im Gewicht von 530 Kilogramm nachwies, s Er erhielt das Geld bar ausgezahlt, der Zigarrenhändler jedoch nur eine Kiste zugesandt, und dies« enthielt einen eisernen Pserdetrog. - * Rasche Anpassungsfähigkeit. Wer jetzt die Hauptver kehrsstraßen in Berlin entlang geht, der kann sein blaues oder vielmehr rote- Wunder erleben. Ueberal! hört man es klopfen und kratzen, denn gewisse gesinnungstüchtige Geschäfts leute sind eiligst bestrebt, den früher mit allen Mitteln er strebten goldenen Glanz der Hoftieferantenabzeichsn von ihren Läden zu entfernen oder -es mit dem roten Zeichen der neuen Zeit zu überdecken. Voller Hohn schreibt der „Vorwärts" in einem Stimmungsbild über diese rasche Anpassungsfähigkeit: Aber auch an rührenden Szenen fehlte es innerhalb des Ber liner Straßenbilde- nicht gänzlich, trotz der harten Zeit. Jedem zart «mpf ndenden Menschenfreunde mußte es zu Herzen gehen, wenn er gestern vormittag die Linden pulsierte und . an zahlreichen Fassaden eleganter Geschäftshäuser fleißige Hände in Tätigkeit sah, die im Auftrag der Inhaber die dort angebracht«» Hoflieferantenwappen zu entfernen eifrig bemüht waren, Um an ihrer Stelle rote Fahnen anzubringen. Es sind das dieselben tüchtigen Geschäftsleute, deren Häuser bei Kaisergeburfptags-Illuminationen am prunkvollsten zu glän zen pflegten und die bei Kriegsbeginn nichts Eiligeres zu tun hatten, als alle französischen und englischen Vokabeln aus — ihren Firmenschildern zu tilgen. Damals, vor vier Jahren, - leidenschaftliche Nationalisten, heute fanatische Bekenner zum internationalen Republffänertum. Geschäft bleibt Geschäft, und angesichts solcher rührenden lleberzeugungstreue bleibt . kein Auge trocken. s ' Preisstürz« in Oesterreich. Aus Oesterreich wird ge- ' schrieben: Ein ungeheurer Preissturz steht in Oesterreich bevor. Man befürchtet ip dieser Richtung sogar, daß, sobald die Grenze nach der Schweiz geöffnet wird, ein geschäftlicher Zu- s sammrnbruch sintritt. Fachleute betonen, daß hier Hundert- i tausende von Kilogramm Waren aufgespeichert und nur ganz s kleine Raten jewei.s freigegeben worden seien. Sobald dies« . ausgespeicherten Riesenmengen die Lager verlassen, müsse ein > Preissturz erfolgen, der Mi.lionenver.ust« zur Folge haben s werde. In der ganzen Seidenbranche droht ein solcher Preis- stürz. Schweizer Firmelt überschwemmen den österreichischen > Markt mit Angeboten, die, an den jetzigen Preisen gemessen, geradezu lächerlich sind. Es liegen, wie zuverlässig versichert wird, Angebote von 2—3 Kronen für den Meter Fertigstoffe vor. Dabei war Halbwegs brauchbare Seide bis in die s letzten Tage unter 150 Kronen für den Meter kaum zu haben, s Weiter wird gemeldet, daß Samthüte, die ja im Frieden schon ansehnliche Preis« zeigten, und für die zuletzt bis 150 Kronen das Stück bezahlt wurden, von Schweizer Firmen zu 3 Kronen das Stück angeboten wurden. ' TsIgeprSgelt wurde ein Schnitter Menzlin aus Anklam, der bei einem Diebstahl abgesaßt wurde. Er flüchtete, konnte aber «ingeholt werden und wurde so jämmerlich verhauen, daß er bald im Krankenhaus« an seinen Verletzungen starb. * Ueb« die Name» d«r europäischen Länder und Völker macht en italienrches Blatt Angaben, die wahrscheinlich vor den NackPrüfungen-geehrter Männer nicht durchweg bestehen