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— -tv4 — s- »»«üwwMch« Mchaktoar Grast Noßbrra in Arankenbrrg t.S. — Druck und Brrla, so« E. S. »oßbrrg in Fisntrnberg t.G oller von des Trrnke^en Begabung abhängt, so auch beim Ertragen der mannigfachen Temperaturen. Der eine vertrat die große Hitze, der andere den starken Frost am besten. Und doch Hßt sich «ine gewisse Richtlinie stststellrm Die Hitze erschlafft. Di« Kälte macht starr. Die Hitze lähmt die Energie. Die Kälte aber peitscht sie auf. Die Untätigkeit allein läßt uns die Hitze überwinden. Der Neger ist träge. Und der Europäer, der gezwungen ist, in tropischen Ländern zu leben, vermeidet alle körperliche, wärmebi.dende Arbeit., Und wenn er dazu gezwungen ist, beschränkt er sie nur au^ wemge Ltun ' den. Den Sieg über di« Kälte aber trägt die Arbeit davon. Bewegung macht warm. Und di« Kälte zwingt uns zur Be wegung, zur Arbeit. So führen denn die Bewohner kalte, Zonen zumeist ein recht bewegtes Leben. Und selbst wenn wir nicht bis zum äußersten gehen; in den Ländern, in denen Wärm« vorherrscht, herrscht auch di« Trägheit. Auch des wegen, weil die gesegnet« Erde reicher unv williger ihre Früchte spendet. Dort aber, wo der Sommer nur selten zu sehr hohen Temperaturen ansteigt, und wo der Winter seine ganze Härt« zeigen kann, wird die Rührigkeit ein Zeichen der Bewohner. Ein gut Teil der wirtschaftlichen Bedeutung der nordischen Länder liegt in dem Klima ihrer Länder be gründet. Fleiß und Arbeitswille — aufgezwungen durch die Verhältnisse des Klimas — bringen jene moralische Kraft, die schließlich rm Wettstreit der Völker di« Si«ge schafft. Das sind Tatsachen. S«lbst im Winter, wo wir tüchtig frieren, müssen wir sie Ergeben. Ob sie uns aber über die augenblickliche Pein der verfrorenen Nasenspitzen hinweghelfen können, bleibt doch noch eine Frage! ' Bestrafte Wohltätigkeit. Der Straßenbettel hat m der spanischen Hauptstadt Madrid einen derartigen Umfang angenommen, daß der Bürgermeister Sinvela sich zu einer eigenartigen Maßregel gezwungen sah. Er erließ nämlich eine Verordnung, wonach jeder, der einem Straßenbettler etwas gab, mit zwei Pesetas Strafe belegt werde. Nart-vda«. Sam« ,«d- Lavdwiri schalt " Eichel-Kaff« selbst herzustelle«. Di« reifen Eicheln geben bei richtiger Behandlung einen wohlschmeckenden Kaffee, der schon zu Friedenszeiten von Aerzten für Kinder und auch für n«rvöse Menschen als gesundes Getränk empfohlen wurde. Jetzt ist der Eichelkaffee mehr als je beliebt, aber in unverfälschtem Zustande kaum noch zu haben, höchstens zu sehr hohen Preisen. Deshalb lohnt sich das Sammeln der Eicheln für den Hausgebrauch. Die Eicheln werden zunächst geschält; man schneidet dazu oben die klein« hell« Scheibe ab und ritzt die Schale von da bis unten zur Spitz« ein; danach läßt sie sich leicht abnehmen, meist geht dabei gleich die innere dünne braun« Schale mit ab. Die geschälten Eicheln wirft man in reichlich kochendes Wasser, läßt sie ein paarmal aufkochen, gießt das Wasser ab, übergießt die Eicheln noch einmal mit kaltem Wasser, läßt sie auf einem Sieb abtropfen und danach auf Tücher breitgelegt, trocknen. Die trockenen Eicheln zerkleinert man, indem man sie in Stückchen schneidet, oder grob wiegt, oder durch die Fleischhackmaschine gehen läßt; danach röstet man sie in einer Eisenblechpfanne bei be ständigem Umrühren zu gleichmäßig brauner Farbe und be wahrt den fertigen Eichel-Kassee in gut schließender Blechdose auf. Vor dem Kochen wird er gemahlen und genau wie Korn- kaff«« zubereitet. " Gelachte Kartoffel« lange heiß zu erhalte». Wenn man geloch!« Kartoffeln in der Schale oder auch Calzkartoffeln längere Zeit heiß erhalten muß, so deckt man über di« fertig gekochten, abgegossenen Kartoffeln, ohne sie aber vorher ab dampfen zu lassen oder sie 'mehlig zu schütteln, «in vierfach zusammengelegtes weißes Tuch und drückt di« Stürz« recht fest darauf. Dann stellt man den Topf heiß in eine Wärme röhre, in di« Kochkiste oder aus die nicht zu heiß« Herdplatte. So kann man die Kartoffeln längere Zeit gut und weich und vor allem heiß erhalten. " Um fertigg« da denen Kuch«» leicht aus der Aon» Mrzt» zu können, stellt man diese, sowie sie aus dem Ofen kommt, auf «in mehrfach zusammengelegtes Tuch, das man gründlich mit kaltem. Wasser durchtränkt hat. Dieses kleine Hilfsmittel jst jetzt be« dem Stürzen der Kuchen besonders zu empfehlen, weil man meist die Form nicht genügend «infetten kann. Wenn der Kuchen fünf Minuten aus dem nassen Tuch gestanden hat, läßt er sich mit Leichtigkeit stürzen. pathie, d« Bewunderung, der Gefühl« des Geborgenseins, der deutschen Sprache mit Deutschland verknüpfte Volk deutsche Abstammung mit deutschen Sitten und Gebräuchen an Frankreich zurückkäme. Zum öfteren hatte ich schon Ge legenheit, schwankend« Leut« von dem zu überzeugen, was ich die vier Jahre gesehen habe und durchmachen mußte. Wie viel« glaubten, in Frankreich gäbe es alles noch in Hüll« und Fülle, noch Weißbrot; ab«r wie sehr ist ihr Erstaunen, wenn sie aus dem Munde ihres Landsmannes gerade das Gegenteil hör«n. Es macht mir Freude, ihre fröhlichen Ge sichter zu sehen, nun sie wissen, daß es auch jenseits der Vogesen schon lang« sehr knapp zugeht ..." lieber alle Sympathien und politischen Bestrebungen hinaus muß sich aber schließlich bei der elsaß-loth ringischen Bevölkerung doch die wirtschaftliche Lebensfrage in den Bordergrund drängen: W«r hat das Land reich und blühend gemacht? Und was verbürgt sein« wirtschaftlich« Zukunft: der innige Zusammenhang mit dem industriellen, fleißigen Deutschland oder «ine Stellung als neues und ver dächtiges Anhängsel Frankreichs? .Die Antwort dürfte nach der Entwicklung der ktzten vierzig Jahre nicht schwer fallen! vemilcdter ' Heer. Heer ist «in Wort aus altgermanischer Zett und - bezeichnet ursprünglich «twas zum Krieg Gehöriges in ganz allgemeinem Sinn«. Es verengte sich dann zu dem Begriff Heeresausrüstung. Infolge der üblichen U«bertragung von toten Dingen auf lebendige Wesen nahm das Wort die Be- i deutung Zchar an. Seme Beziehung auf den Krieg erhielt es erst im Mittelalter, wo es zugleich mit dem Zeitwort verheeren in Zusammenhang gebracht wurde, das, wie be kannt, plündern bedeutet. Dem Sinne nach ist das Wort Volk mit ihm verwandt, weil es ursprünglich Heerhaufe bedeutet. Im Bund« mit Gesinde, d. h. Kriegsgefolge, i und der großen Zahl von Wörtern, die Kampf bedeuten, legt i es ein deutliches Zeichen dafür ab, daß Lust an Kri«g und ' Si«g den Erundzug unserer Vorfahren bildete. Dieser krie- ! gerische Wortreichtum wurde durch die Flutwelle von Fremd wörtern weggeschwemmt, die im dreißigjährigen Krieg« mit der Menge von Kri«gsl«uten aus allen Nachbarvölkern über Deutschland hereinbrach. So mußte das deutsche Wort Heer dem vordringenden Fremdworte Arm«« weichen. Diese Be zeichnung hängt mit dem lateinischen Worte armata zusammen und bezeichnet demnach eine bewaffnete Schar. Aus gleicher Quelle stammt das Wort Militär. Jeder, der Latein ^versteht, erkennt leicht, daß es von miles, d. h. Soldat herkommt. Das Wort miles b«z«ichnet eigentlich jemanden, der in einem Haufen marschiert. Militär bedeutet also ur sprünglich «ine marschierende Menschenrasse. Der einzelne Mann in di«ser Truppe heißt bekanntlich Soldat. Auch an diesem Worte ist di« Wirkung des ausländischen Einflusses bemerkbar. D«r Soldat hat seinen Namen vom Sold, und das Wort Sold, das Lohn für geleistete Dienste bedeutet oder auch «inen Dienst bezeichnet, der zu leisten ist, und zuerst um 1200 in unserer Sprach« auftrat, ist nach dem französischen Worte solde --- Lohn gebildet. Diese Form ist «ine Abschleifung des lateinischen Münznamens solidus. Von ihm bildete man das lateinische Wort solidatus, daraus dos italienische soldato und daraus wieder das französische soldat. Das Wort bedeutet demnach del Besoldete, war i auch daraus hervorgeht, daß im Mittelalter die germanische Ableitung soldenaer« gebildet wurde, woraus Söldner ent standen ist. Das Wort Kamerad kommt von dem lateini schen Wort «rmera — Kammer. Da der Name der Kammer § oder Stub« häufig aus di« Bewohner übertragen wurde, so entstand die Bedeutung Stubengenossenschast. Von der Gesamt- - heit d«r Personen wurde das Wort auch auf den einzelnen Mann übertragen, und daher bedeutet Kamerad eigentlich s Stub«ngenoss«. * Dom Friere«. Zu dem eisernen Bestand unserer Ge- ! lprächs stosse gehört neben der Frage, was schlimmer ist, ! Blindheit oder Taubheit, das Problem, ob Frost oder Hitze i schwerer zu ertragen sei. Man kann sich stundenlang darüber i Unterhalten, ohne sich zu langweilen. Und nach einigen Tagen darf das Thema geduldig wieder ausgenommen werden. Denn i es hat den Vorzug, daß eine Lösung niemals gefunden wird. > «Wie beim Trinken — nach Mirza -Schaffys weisem Satz —