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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 15.11.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191811155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19181115
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19181115
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-11
- Tag 1918-11-15
-
Monat
1918-11
-
Jahr
1918
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«knzuhetmsen, allgemein verstimmen and Vorurteil gegen die Vertreter einer solchen Richtung zur Folg« haben müssen. Der A»f«»brukr«i» der wtr»sch»ftUche» Drmobttmachung r Die „Leullche Allg. Ztg.- velöffenUtcht folgenden Aufru an die Arbeit«' und Soldalenräte: 2n Bulin ift ein .Reicheamt fhr wirtschaftliche Demobil machung tvemodtlmachungeamt)" vom Rate d« Bolkbeaus- trauten und deck A.- und S.-Rat «richtet worden. Seine eiste Ausgabe M unsuen au« dem Felde hetmkehtenden Brüdun aut dem Wege zur Heimat und zu den früheren Arbeitsstätten helfend zur Sette zu flehen und den au» du Rüstungsindustrie Net werdenden Arbeitern, Arbeiterinnen und Angestellten andere ArbeikgelegenheU zu schaffen. Arbeiter- und Soldatenräte: Helft d« Zentralstelle! Ähre Arbeit ift für den Bestand uns«« Botkerrgtuung entscheidend. Haltet euch an die von der Zen tralstelle emgurchlelen DemobUmachungsorgane, die Demobil- machung»kommiffare m den R»gl«ung»dezlrken und die Demo- bümachungsauojchüsse tn den Stabt- und Landkreisen. Die bisherigen Beschlagnahmen von Rohstoffen müssen zunächst be stehen bleiben, neue Beschlagnahmen durch die A.- und Sol- daten-Rätt dürfen n>cht siatlstnden. Sonst ift Vuwirruna un° vermeidlich, und^d« Arbeit« kann nicht arbeiten. In der Land- Wirtschaft Ind alle Besitz« oupflichtet und bueit, ihre früheren Arbeit«, Arbeiterinnen und Angestellten wtedu aufzunedmen, ebenso in den gewerblichen Betrieben, tn Industrie und Hand- werk, soweit Rohstoffe und Betriebsmittel vorhanden sind. Wo die Ausnahme unmöglich ist, werden d»e Demobilmachung»- organe durch Notstandsarbeiten helfen. Wer arbeiten will, soll Arbeit und auskümmltchen Lohn Haden. Für alle, die keinen Erwerb finden, wiro der Staat sorgen. Die nötigen Geldmitte werden zur Verfügung gestellt werden. Die Erw«d»lolensür- sorge ist gesichert. Nur bei ungestörtem Arbeiten d« Demobil- machungsorgane wird es gelingen, allen hetmkehrenden und tn d« Rüstungsindustrie nicht mehr zu beschäftigenden Arbeitern und Angestellten Arbeit zu schaffen- Die werktätige Arbeit all« abu ist die Boraussetzung jeo« neuen politischen und sozialen Organisation de» Volke». Wer die ordentliche Beschaffung von Arbeit stört, w« die ruhig« Demobilmachung hindert, w« die Arbetlsvudindung zwischen Front und Heimat unt«gräbt, v«- sündigt sich deshalb auf» schwerste am Volke. Jed« folge daher tn Ruhe und Ordnung dm notwmdigm Demobilisierung«. Vorschriften l »trttn, 12. Nov. 1918. Ebert, Haase, Koeth. rö Ttplitz, 12. 11. Gestern fanden hier zwei Ver sammlungen statt,' die von den Deutsch-Bürgerlichen, bezw. den Sozialdemokraten einberufen waren. In der Versamm lung der Deutsch-Bürgerlichen wandten sich die Redner ge gen das Aufgehen in den tschecho-slowakischen Staat, for derten die Provinz Deutschböhmen und den Anschluß Deutsch- Oesterreichs an das deutsche Reich. In einer sozialdemo kratischen Versammlung sprach sich Landeshauptmannsteilver treter Seliger für Selbstbestimmungsrecht von Deutsch-Böh men und Anschluß an die deutsche Republik aus. Bitte Deutsch-Böhmens an dle Reichsregierung rö Relchrnberg, 13. 11. Die Landesregierung Deutsch- Böhmens, Sitz Reichenberg, hat sich mit folgender Drah tung qzi die deutsche Regierung gewandt:- Im Hinblick auf di« geänderten politischen Verhältnisse, die den baldigen An schluß Deutsch-Oesterreichs und damit auch Deutsch-Böhmens an Has Deutsche Reich in Aussicht stellen, wendet sich die Landesregierung von Deutsch-Böhmen an den Herrn Reichs kanzler mit der dringenden Bitte, unser« Ernährungslage in jeder möglichen Weise zu unterstützen 25 000 Entente-Soldaten in Prag ö Wie ein tschechisches Blatt meldet, werden in kürzester Zeit 25 000 Entente-Soldaten In Prag eintreffen. DtUtsch-WeMngarn fordert Anschluß an Deutsch-Oesterreich ö Deutsch-Westungarn fordert den Anschluß an Deutsch- Oesterreich. Es werden große politische Kundgebungen er wartet. Vie Mmig im Kurlsnäe Die Verbrüderung an deir Front ar Paderbom, 13. 11. Der Arbeiter- und Soldaten rat meldet: Die Besatzungen der heute nachmittag 1 Uhr 30 Minuten von der Front nach hier zurückgekehrten Flug zeuge melden, daß in 10 französischen Schützengräben von der belgischen Grenze bis Mons die rote Fahne gehißt ist, und daß die deutschen Truppen sich mit den französischen Truppen verbrüdert Haben. Foch ermordet? arf Wie der Bremer „Weserzeitung" aus bester Quelle versichert wird, ist der Ententegeneralissimus Foch ermordet worden. Die Zustände in Frankreich sind unhaltbar. Die „Weserztg." bemerkt hierzu: Die Meldung würd', uns bereits in den Abendstunden d«s Dienstag gerüchtweise aus Berlin mitgeteilt. Wiederholte Anfragen im Großen Hauptquartier bestätigen uns "die Richtigkeit der Nachricht. Zur Stunde haben wir «ine amtliche Bestätigung noch nicht «halten. Auch im Auswärtigen Amt ist noch nichts zu er fahren. . Die VewegMtg in Paris arf Aus Genf wird berichtet: Der „Pregres de Lyon" meldet aus Paris: Der Syndikalist«nverband des Seine departements hat beschlossen, einen Antrag auf Umgestaltung der Verfassung in eine demokratisch-proletarische zu stellen. Kundgebungen Italiens gegen die Monarchie Aus Zürich wird berichtet: Nach Meldungen von der italienischen Grenze ist in- Nom und Mailand infolge der Straßenkundgebungen der Republikaner und Sozialisten für di« Abschaffung der Monarchie ein allgemeines Bersamm- lungsvervot erlassen worden. Zürich« Blätter melden aus Mailand die Bildung von A.- und S.-Räten in Mailand und Turin. Hofland vor Ausbruch der Revolutiton arh 'Die „Köln. Volksztg." meldet aus Amsterdam: „Der Führer der holländischen Sozialdemokratie hat in einer Rede in Rotterdam angekündrgt, daß die Revolution in Hol land am Freitag oder Samstag ausbrechen werde. Das Amsterdam« „Handelsblad" fordert die Regierung auf, mit Waffengewalt dieser Revolution entgegenzu treten. Wir er fahren, daß es wahrscheinlich dazu zu spät ist, weil die Re- gi«rung zu lange gezögert hat, den Oberbefehlshaber abzu- sehen und di« ganze Armee zu demokratisieren," pH Haag, 12. 11. Nach dem Korr.-Büro teilt« du Minister des Innern in der Zweiten Kammer u. a. mit, daß die Verhandlungen Hoflands mit der Entente in London günstig vnlaufen, und daß schon jetzt Schiffe mit Getreide, Oel uüd F«tt nach Holland unterwegs seien. Als Gegen leistung müsse Hofland d«n Alliierten für fünf Jahre «neu Kredit von 150 Millionen Gulden zu 5 Prozent einräumen. Störungen der Ordnung in diesem Augenblick würden nur die Verhandlungen schädigen, das Betriebsleben stören und Hungersnot zur Folge "haben. , pH «»kttrtz»«. 13. 11. vor d m Palast Hirst ein revo- lufimttr« Redner eine Ansprache an da» Volk, tn welch« « die «nffvrdate, die anfrtchk«,» helfen. Dis Militärmacht vor dem Palast ist durch Poliwi verstärk». In Amsterdam sprach tn einer d« für heute angekündigten Volks- o«sammlunaen Troelftra. pH Amsterdam, 14. 11. In den meisten größeren Orten Lolland» fanden gestern in Zusammenhang mit der internatio nalen Lage Versammlungen statt. In der Hauptstadt kam e» zu größeren Kundgebungen der loziali ischen, sowie d« revolu- i'onären Partei. Bereit» am Nachmittag zogen Bürg« zu sammen mit Soldaten, die sich von ihren Truppenteilen ent fernt hatten, mit Musik und unter Vorantragung ein« roten Fahne durch die Straßen. poltMcbe Ilscbricdlen Zwei fortschrittliche Staatssekretäre pd Wie das „Berl. Tagebl." hört, hat die sozialistisch« Regierung dem fortschrittlichen Abgeordneten Justizrat Dr. Waldstein die Leitung des Reichsjustizamtes und chem ehe maligen Staatssekretär Dr. Dernburg die Leitung des Reichs- schatzamtes angeboten. Die beiven befragten Persönlichkeiten haben sich ihre Entscheidung^ vorbehalten. Täglich find 18 Kilometer zu räumen pd Haag, 14. 11. Au» zuoei latztu« Quelle verlautet, daß die Alliierten tn ihren jetzigen Stellungen noch drei Tage ver bleiben. Vom dritten Tage ab werden sie täglich 16 Kilometer vorgehen. Die Deutschen müßen also täglich 16 Kilometer räumen. Daraus «gibt sich, dast die Alliierten am Sonntag tn Brüssel und Antwerpen sein werden. k Haag, 13, 11. 25000 Mann deutscher Truppen, die aus Belgien kamen, «reichten die holländische Grenze bei Affeyke und wollten den Durchmarsch mit Waffengewalt «zwingen. Durch Vermittelung d« deutschen Gesandtschaft wurde ein Ein greifen der holländischen Truppen vermieden, und es wurde «reicht, daß d« Durchmarsch nach Niederlegung d« Waffen gestaltet wurde. Sachsen« künftiger Krlegsminist« rs Wie die „Volksst." mittelst, soll d« unabhängige Sozial demokrat Heck«, jetzt Vorsitzender im Chemnitz« A.- u. S.-Rat, sächsisch« Kriegsmimft« werden. Vie ersten Maßnahmen der neuen preußischen Regierung pd Berlin, 13. 11 Wie verlautet» beabsichtigt die neue preußische Regierung, sobald sie endgültig konstituiert ist, da» Abgeordnetenhaus für aufgelöst und da» Huren Haus für ab geschafft zu eiklären. Die Güt« der Krone sollen Nattonal- eigentum werden. Die Entente verlangt S«»lief«mng de« Kaiser» pd Amsterdam, 13. 11. Dem »Algemeen Handel-blad" wird von seinem London« Korrespondenten telegraphiert, daß von vielen Seiten, auch von sehr gemäßigten, gegen den Aufent halt des Kaiser» in Holland energisch proieftiert wird. Man verlange allgemein seine Auslieferung an die Alliierten. Der werdende baltische Staat pd Königsberg tPr ), 12.11. Au» Riga wird depeschiert: Der Vereinigte Landesrat von Livland, Estland, Riga und Oese! beschloß in du letzten Sitzung, gemeinsam mit dem kur ländischen Landesrat einen baltischen Regenischaftsrat, bestehend au» acht ständigen und drei ftcllveitretenden Mitgliedern, und einen aus Vertretern aller Nationalitäten und Beoölk«ungs- gruopen du baltischen Lande bestehenden baltischen Landes- ausschuß von 26 Mitgliedern zu wählen. Ruhestörungen in Brüssel? pd Haag, 13. 11. Wie Holl. Nleuws Bureau von d« bel gischen Grenze meldet, sollen tn Brüssel Ruhestörungen vorge kommen sein. Die Belgier haben K oske, in denen deutsche Zei tungen verkauft wurden, zerstört. Auch wurde auf deutsche Soldaten geschossen. Die Deutschen beantworteten da» Feu«, wobei etwa 40 Personen gelötet worden sein sollen. Ein englische» Kriegsschiff gesunken pe Berlin, 14. 11. Da» englische Kriegsschiff .Audaciou»" ist gesunken. Reut« meldet au« London: Der Admiralstab gibt bekannt, daß da« englisch« Kriegsschiff „Audacioua" am 27. 10. nördlich der irischen Küste aus eine Mm« gelaufen und gesunken ift. Kleine Mitteilungen kp Hergabe von Sedelungsland. Die Großgrundbesitzer von Königsberg in der Neumark veröffentlichen «inen Aufruf, in dem sie es als eine Ehrenpflicht bezeichnen/ die Ansiedlung von Bauern, Handwerkern und freien Arbeitern durch frei willige Hergabe von Land zu fördern. Sie fordern gleich zeitig ihre Berufsgenossen ayts, 'sich der Kundgebung auzu- Wießen. t Thronentsagung König Ludwig«. König Ludwig 3. von Bayern ha' teleoropd sch auf den Tdron verz chtet. k Der Reichstagsabgeordnet Freiherr von Gamp ist an d« Gr pp wsb rben k Vie Tschechen beschlagnahmen Lebensmittelsendungen. Der tschechische Rationo'ausschuß veifügt, daß olle Lebevsmutel- sendungen noch Deutsch Böhmen, auch die Tranfitsendungen, durch das tschechische Gebiet beschlagnahmt werden. Mr Mmal «na Oaterlana . Frankenberg, den 14. November 1S1S. f* Zum FeldpostrersaNd des Tageblattes. Durch die in diesen Spalten schon erwähnte Briefsperre nach dem Westen ist der von uns aus bewirkte Versandt des Tageblattes fast vollständig unterbunden ^und es wurden uns selbst solche Sendungen zurückgegebcn, deren Empfänger wir als nn Osten befindlich annehmen mutzten. Wir werden für die nächsten Tage die Zeitungen zum Nachsenden an neuere Bestimmungs orte zurücklegen. Wir bitten die Angehörigen unserer ,Keser im Felde", von d«r Zurückverlegung ihrer Söhne und Brüder in niländjjche Garnisonen oder in di« Heimat uns gefl. sofort nach Empfang derartiger Nachricht«» Mitteilung zu machen, damit wir unsere Versandtlisten ergänzen und die Nachsendungen des „Tageblattes" an neue Aufenthalts orte bewirken können. Uns liegt selbst daran, daß all« Bezieher gewissenhaft bedient werden! Geschäftsstelle des „Frankenberger Tageblattes". * » f Kass« Earl in Sachsen. Wie in Dresden verlautet, ist gestern in Moritzburg als Gast des bisherigen Königs Friedrich August da» bisherige österreichische Kaiferpaar ein getroffen. f Di« Hände M rühren gilt es, mag die Sorge um den zukünftigen Weltenlauf noch so groß sein. Mit der Lebens mittelversorgung soll es besser werden, aber wir tun gut daran, weiter jeden Fleck Boden, der sich uns bietet, fürsorglich für den Bedarf des nächsten Jahres vorzubereiten. Dafür sind auch die Novembertage nicht zu entbehren, denn fetzt, wo wir noch frostfreie Tage haben, paßt es am besten, die Erde tüchtig umzugraben, sie in rauhen Schollen liegen zu lassen, damit die Winterfeuchtigkeit richtig einziehen kann, und sie tüchtig zu düngen. Diese Bearbeitung ist deshalb notwen dig, weil die Wettergeleyrten wieder mit einem trockenen Frühjahr rechnen, so daß wir schon auf Bodenfeuchtigkeit zum Gedeihen der Pflanzen angewiesen sind. Sollte, was wir hoffen, diese Prophezeiung nicht eintreffen, so, nützt di« Bodenoorbereitung jetzt später um so mehr. Alsp die Erde in räuhen Schollen liegen lassen! ' Deutschen Handwerk»- und Gew«bekamm«tage» zufolge an die Tageszeitungen einen Aufru» gesandt, nach welchem all« Hand- weik»betriebe, di« Kups«, Zinn, Aluminium, Zink, Bl« und N ck-l oder deren Legierungen zu Fertigwaren verarbeiten, sich zweck» Berücksichtigung b« d« späteren Metallvertetlung un verzüglich bei ihr« Handweckskamm« anzumelden haben. Die Gewerbekamm« Chemnitz weift auch ihrerseits darauf hin und empfiehlt allen tzandwerkbetrieben he» Bezirke», die die oben genannten Metalle »«arbeiten, zur Vermeidung von späteren Nachteilen, sich schleunigft unter genau« Angabe ihr« Firma tVor- und Zuname, Handwerk, Wohnort, Straße, Hausnummer) bei d« Gewerbekammer Chemnitz zu melden. s Reichliche» Angebot an Kolonialwaren «ach Friede««- schlvh. Die Handelskammer Dresden hat sich in einem Gut achten dahin ausgesprochen, daß voraussichtlich nach Friedens- Ickluß an Kolonialwaren ein reichliche» Angebot und daher eine Neigung d« Preise zum Nachgeben eintreten werde. Auch die Beschaffung de» Schiffsräume» ipiele bei den Kolonialwaren, namentlich bei Kakao (Einfuhr 55000 Tonnen im Jahre 1S12) und bei Lee (gar nur 4100 To. im ganzen Jahre 1S12) eine sehr untergeordnete Rolle, ganz abgesehen davon, daß von den zuständigen Stellen, den deutschen Reederei«,, die Gefahr eine» Tonnagemangels überhaupt bestritten werde. f M I. Warnung k Dem Stellv. Generalkommando wird mitgetetlt, das Soldaten, mit einem ungültigen Ausweis de« A.- und S.- Rate» »«sehen, in d« Stadt Jagdgewehre ein- sammeln. Sie geben vor, dazu vom A.- und S.- Rat beauf tragt zu sein. Das ist nicht der Fall. Der A - und S.- Rat hat keine derartige Maßnahme angeordnet. Da» Publikum wird gebeten, Soldaten^ die mit dieiem Ansinnen herantreten, durch den nächsten Schutzmann kestnehmen zu lassen und die Abnahme de» ungültigen Ausweises zu oeranlaffen. Sachdien- f liche Mitteilungen sind an dle Polizeidlrektion oder an da« z Stellv. Genttalkommando zu richten. f M. I. Alle Betriebe, die aus Anlaß du Räumung de» ' besetzten Gebietes oder der Demobilmachung Heeresgüter irgend z welch« Art zur Lagerung zugewiesen «hatten, haben sich wegen ! etwa notwendig werdend« Bewachung an da» nächftgelegene Garnisonkommando zu wenden. t M. I. Unterbringung verwundeter Soldaten. Zur Sicherstellung der Unterbringung im Korp»bezirte eiNtreffend«, zahlreicher, verwundeter und krank« Heuesangehörtg«, wird dem Sanitätsrat Dr. Burkhardt uni« Mitwirkung de» jewei ligen zuständigen Garniionarzte» vom Erkuttvkomitee de» ver einigten resolut. A.- und S.- Rate» biermit Vollmacht «teilt. Derselbe wird sich durch entsprechende Legitimation ausweilen. Seinen Anordnungen auf Freigabe von Gebäuden, öffentlichen Anstalten usw. zu Lem gedachien Zwecke ift unbedingte Folge zu leisten. sMJ I« Mlnistarium de« Innern fand gestern mittag eine Beiprechung wiffenschastltch geottbet« Beamt« au» lämt- ltchen Verwaltungszweigen statt, in der einhellig beschlössen wurde, Ur Gemäßheit d« im Ausruf de» Ministers de» Innern gegebenen Richtlinien sich in Len Dienst de» Vaterlandes zu stellen. » — Dresden. Am Dienstag hat sich hier «in R«t der Studenten gegründet, der durch die Beteiligung der Fürst akademie Tharandt und der Bergakademie Freiberg erweitert werden soll. Der Rat der Studenten hat sich politisch nicht festgelegr, will aber an der Neuordnung der Dinge Mitarbeiten. — Glaucha«. ILin aus Bürgerkreisen gewählter Ausschuß hat an den Reichskanzler Ebert und den Reichs tagspräsidenten Fehrenbach nachstehendes Telegramm gesandt: „An den Reichskanzler Ebert, Berlin. Die Glauchauer Bürger- schäft richtet an den Herrn Reichskanzler die dringende Bitte, di« Tagung des Reichstages allerschnellstens zu veranlassen. Die Glauchauer Einwohnerschaft ist der Meinung, daß a.lein durch den sofortigen Zusammentritt des Reichstages die Ruhe -und Ordnung, verbürgt wird. Der Bürgerausschuß. Rechts anwalt Wolf." — Grimma. Aus Anlaß ihre» 25jährigen Bestehen» stiftete die Poplusadrik Wiede L Söhne tn Trebsen-Paufchwitz zu gunsten ihr« Arbeit» 300000 Mark. 20 Judilare wurden mtt Ehrenurkunden und Geldgeschenken au»g«zeichnet. — -ohensteia-E. Auf eigenartige Weste sein Leben dem Daterlande ovi«n mußte d« hi« wohnende Möbelhändler Vogel. Derselbe, seit Kriegsbegmn im Felde stehend, war von der Grippe befallen und sollte nach einem Heimmlazarett be- fürdeit werden. Aus der Fahrt entgleiste jedoch infolge Bom benabwürfe, d« Zug, wobei Vogel »«unglückte. — Olbernhau. Ein überraschender Fund wurde hi« ge macht. Eine hltsia«, etwa 80 Jahre alle Witwe, die in den kümmerlichsten Verhältnissen von den ihr von mttleidigen Men schen gereichten Gab«, lebte, mußte dies« Tage, da sie eikrankt war. ms Krankenhaus übergefuhrt werden. Kei d« Herrich tung ihre» Bette» wurden ungefähr 8000 M., davon üb« 2000 M. in Gold ge ander,. — OednW». Von einem verheerenden Brande wurde Mittwoch früh die große chemische Bleicherei an der ßKem« nitzer Straße heimgesucht. Das große Lager, in dem sich Tausende von Zentnern Wolle und viel« hundert Faß Oel befanden, ist niedergebrannt. Das brenirende Oel floß in dem Hetzbach der Flöha zu. Das Maschinenhaus, die Spinner« »und Bleicherei konnten erhalten werden. — Plauen. Zur Bekämpfung der Schwindsucht über wies die Vogtländische Maschinenfabrik A.-G. dem Rat der Stadt 50 000 Mark, die den Plan der Errichtung einer Wald erholungsstätte wesentlich fördern helfen. — Schneeberg. Die unbewweien Mitglieder des hiesigen Stadtrats hoben ibre Aemt--- niederaelegt. — Zwickasu. Den auf dem Rathause erschienenen Vertretern des Arbeiter- und Soldatenrates Zwickau erklärten Ober bürgermeister Keil und Polizeidirektor Barth, daß sie „unter dem Drucke der Verhältnisse und der Gewalt folgend" ich mit ihrer Tätigkeit dem Arbeiter- und Soldatenrat unter teilen. Oberbürgermeister Keil fügte noch hinzu, daß er für eine Person sich Vorbehalten müsse, infolge eures körperlichen Leidens sich zunächst auf Zeit beurlauben zu lassen, eventuell in den Ruhestand zu gehen. Auch Amtshauptmann Dr. Jani erklärte, daß er zur Fortführung der Geschäfte bereit sei mit dem Vorbehalt, daß nicht Anordnungen getroffen würden, deren Durchführung er nicht glaube übernehmen zu können. Vermischte» " Der Greis als Heiratsschwindler. Ein etwa 80- jähriger Mann, der sich als Graf und Baron o. d. Linde ausgab, prellte in Helmstedt einige weibliche Personen, in dem er ihnen die Ehe versprach und größere Schenkungen in Aussicht stellte. Nebenbei erschwindelte er sich von den Betreffenden einen Ueberzieher und Wohnung. Der alt« Gauner ist als der Invalid« Edmund Helms aus Hannover ermittelt und f«stg«nommen worden. * Künstlich« Gummi. Wie die „Tägl. Rundschau" aus München berichtet, ist «s gelungen, künstlichen Vollgummi hcr- zustellen. Di« bayrische Postverwaltung rst in diesen Tagen dHu übergegangen, versuchsweise eine Bereifung der Postautos in München und auf der Strecke Passau-Oenberg mit künst lichem Gummi vorzunehmen. Die Versuche haben bis jetzt allen Erwartungen entsuvochen. Der Anschaffungspreis über steigt allerdings den db natürlichen Gummis. Für Bayern ist dies« Angelegenheit um so wichtiger, als der Rohstoff für den künstlichen Gummi ausschließlich in Bayern hergestellt wird. Utttzerltchtrmu». Freitag, den 1V, R»v. Vonn. '/,v Uhr Wochenkomm
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