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Der Soimimnawerbm«». Flöba, den 8. November 1918. Verteilung von Süßstoff. Es gelangt in diesen Tagen wiederum Süßstoff zur Verteilung, und zwar in folgender Weise: 1. Haushaltungen von 1 bis 3 Personen erhalten 1 K-Packang, solche von 4 bi« 8 Personen erhalten 2 »-Packungen usw. Personen, die keinen Haushalt haben, bleiben unberücksichtigt. Mit mm Haushalt sind diejenigen elnzurechnen, die in dem betreffenden Haushalt als Pen- stonäre, Dienstpersonal oder dergleichen ihr Essen einnehmen. Die Abgabe von Süßstoff an die Verbraucher erfolgt durch die Lebensmittel- Händler. Sie darf nur aus die von den Gemeindebehörden bestimmten Karten- abichnitle erfolgen. 2. Gastwirte, die bis zu ö Pfund Zucker während der 11. Busorgungereihe erhalten Verbot der Kartoffeltrocknung Mit Genehmigung de» Staatesekretärs de» Ariegeernäbrungsamte« werden die Lieserunaen von Sveisrkartoffeln an genossenschaftliche und gewerbliche Trocknungsbetriebe und Stärkefabriken bl« au» weiteres verboten. Verarbeitet werden dürfen außer den bereit» in den Fabriken befindlichen Mengen lediglich die zur menschlichen Ernährung nicht geeigneten, sowie die unter einem Zoll großen Kartoffeln. Zuwiderhandlungen werden nach 8 17 der Bundesrats Bekanntmachung vom 25. Sev- tember 1Slö über die Errichtung von Preisprüfungvftellen und die Nersorgungsregelung mit Gefängnis big zu 6 Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 1500 Mark bestraft. Die Verordnung tritt lolM in Kraft. Dresden, am 10. November 1918. Ministerium des Innern. haben, erhalten 1 L-PaSuna. solche, die bi« 10 Pkund Zucker erhalten haben, er halten 2 » Packungen usw., jedesmal für s Pfund Zucker 1 »-Packung. Der Antrag auf Zuteilung von Süßstoff ist von den Gastwirten umgehend bei der Gemeindebehörde zu stellen, die sodann für die Beschaffung Sorge nagen wird. VtrkoU^ 00N Mittwoch,.den 18. d». Mts., an die Bewohner sämtlicher Bezirk« gegen 2. Abschnitt für November der Landessperrkarte bet Holl«, Schaar schmidt. Herold und Kerber. — Vie Ausweiskarle ist vorzulegen. Stadtra» Frant«nb«rg. den 12 November >918 Berkaus von Grieß bei sämtlichen Händlern: Mittwoch, den 13 da Mts., von nachmittag» 2 llbr ab auf Nährmlttelmarke Nr. KS je 1V0 Gramm zum Preise von 48 Pf». für da» Pfund. An Bolk»küchenlxilnehmer werden nur LV Gram« Grieb abgegeben. Ttadtrat Frankeub««, den 12. November 1918 Gemciadrorrban-sstzaffakt Niederwiesa A'» Prozent Tägliche Beezimfung Unter der roten fsbne r Es bedarf einer großen seelischen Sammlung, um das gewaltige Erleben dieser letzten Tage unter einem einheitlicher! Gesichtspunkte betrachten und begreifen zu können. 'Keines der Geschehnisse kann, aus dem Ganzen herausgenommen, auch nur annähernd «in Verständnis für ihre innere Logik vermitteln, aber eines wissen alle, daß in dieser Zeit der Umbildungen Ruhe und Besonnenheit ein zwingendes Gebot ist, dem sich all« Illgen müssen, wenn nicht dem Reich und dem Volk aus unserer eigenen Mitte schwere Gefahren entstehen sollen. „Es gibt," sagt Jean Paul in feinem Titan, „nichts so Hohrs nächst der Kraft, als ihre Beherrschung." Und darauf kommt es an, daß ein jeder als Meister sich zeigt in der Beherrschung. Was sollen wir tun, fragt so mancher, der ratlos den sich überstürzenden Ereignissen gegen übersteht. Ja, was sollen wir tun, da durch die Lande ein« Bewegung zieht, deren Geist vielen von uns wesensfremd und deren Entwicklung und Ausgang nicht abzusehen ist. Was sollen wir tun, da alte, liebgewordene, durch die Ueber- lieferung heilig gewordene Traditionen sinken und über Nacht gleichsam eine neue Ordnung der Dinge uns in ihre eiserne Pflicht nimmt? Da hilft es nichts, daß wir aufbegehren, oder uns der Entwicklung erbittert entgegenwerfen wollen, — die Geschichte vollendet nach unerforschlichen Gesetzen ihren Lauf. Es nutzt auch nichts, wenn wir nun den Lauf der Dinge zu hemmen oder zu beschleunigen suchen, die Hände in den Schoß legen und tatenlos abseits stehen. Die neue Zeit des neuen Deutschland, die der Krieg heraufgeführt hat, verlangt unsere ganze Kraft und treueste Pflichterfüllung. Und wenn wir dessen eingedenk sind, so ergibt sich die Antwort auf die bang« Rätselfrage dieser Tage von selbst. Was sollen wir tun? Arbeiten, nicht verzweifeln. Wenn je das Vaterland jeden Arm und jede Hand für den Dienst an seinem heiligen Boden und an seiner Wohlfahrt brauchte, so jetzt, wo wir aus verlorenem Krieg das Heimatland durch schwerste Stürme in die Zeit des Friedens, des Neubaues, der Wiederherstellung überführen sollen. Das -Gebot der Stunde heißt also: nicht verzagen, sondern arbeiten, damit aus den grauen Novembertagen leuch tend die Helle Zukunft des Reiches aufsteige, in dem unsere ' Kinder frei und glücklich leben. Var Del der stevoluüsn In einem Artikel unter der Ueberschrift „Die deutsche Revolution" wird im Montagmorgenblatt der „Franks. Zig." als Ziel der Revolution ausgestellt: Einheitliche deutsche Re publik, der freie deutsche Volksstaat, die soziale und wirtschaft liche Gerechtigkeit und Freiheit. Nachdem diese Ziele, so heißt es weiter, durch die Völker der bisherigen Negierung nicht auf dem Wege der üblichen Revolution erreicht worden sind, ist es nun die für Deutschlands ganze Zukunft entschei dende Aufgabe, daß die Gewalt nicht bis zur Gewalttätigkeit ausartet und daß sie so schnell wie möglich auf den Weg des Rechts zurückgeführt wird. Das ist durch die Wirksam keit der Soldatenräte säst durchweg gelungen. Das Aufkom men dieser nicht direkt politischen, am wenigsten parteipoliti schen Organe hat auch die Wiedervereinheitlichung der sozia listischen Arbeiterbewegung bewirkt, die nur «ine Spaltung zu verhüten habe», die unsere radikalbolschemistischen Elemente zu dem Versuch anreizen konnten, sich allem der ganzen Be wegung zu bemächtigen. Sie zu verhindern, ist vor allem die Sache der neuen Berliner Zcntralregierung. Sie muß jetzt, nachdem die deutsche Negierung des Prinzen Mar ver- säumt hatte, den Personenwechsel in der Verwaltung durch- ' zuführen, die Soldaten- und Arbciterräte als olerste Spitze zusammcnfasfen. Die letzte Entscheidung wird srei.ich an den letzteren selber l egen, die sich ihrer schweren Verantwortung bewußt sein müssen. Es geht jetzt tatsächlich um alles. Dem Siegestaumel der Gegner muß ein erträglicher Friede vch- gerungen und der aus einem bolschewistischen Chaos erwachsen den Doppelgefahr vorgebeugt werden, «inerseits einer feind lichen Invasion unter dein Motto Ordnung, andererseits einer Reaktion im Innern, die alle Errungenschaften der Frei heit wieder vernichtet oder in einen furchtbaren Bürgerkrieg enden könnte; denn man darf nicht wieder in den gehler der Revolution von 1L48 zurückfallen, die den Scheintod der alten Macht schon für wirklichen Tod hielt, um ihren Irrtum erst -u erkennen, a>L er f.e selber vernichtet«. Der Weg von der Gewu,t „am Recht führt über die konstituierende Nationalversammlung, durch die das ganze deutsche Volk sprechen muß, um envgültig die deutsche Demokratie zu schaf fen. Heute schon mug aber auch das deutsche Bürgertum keine Stimme erheben, seine Parteiorganisationen werden näm lich nicht offiziell mitwirken können, aber das, was es will, kann «s laut und freudig bekunden. Der deutsche Volksstaat, nicht mehr in 22 Dynastien getrennt, ist gemeinsames Gut der ganzen deutschen Demokratie, der Bürger so gut wie der Sozialisten. Die Diktatur einer Klasse — aller Klassen, aller Schichten und aller lebendigen Kräfte, die vorwärts wollen, soll di« deutsche Demokratie gestalten zum Wohle unseres Volke». ki» mittler Mfrul del stelcbrrenlemng „An das werktätige Volk! Das alt« Deutschland ist nicht mehr. Das deutsche Volk hat erkannt, daß es jahrelang in Lug und Trug gehüllt war. Der vielgerühmte, der ganzen Welt zur Nachahmung empfohlene Militarismus ist zusammengebrochen. Die Revo- Baldiger Beginn der Verhandlungen Berlin, 12. 11. Die deutsche Regierung hat durch Ver- xinittlung der schweizerischen Regierung an die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika folgende Note gerichtet: Nachdem nunmehr der Waffenstillstand abgeschlossen ist, bittet die deutsche Regierung den Präsidenten der Vereinigten Staa ten von Amerika, den Beginn der Friedensoerhandlungen in die Wege leiten zu wollen. Der Beschleunigung halber schlägt sie vor, zunächst den Abschluß eines Präliminarfriedens ins Auge zu fassen und ihr mitzuteilen, an welchem Ort und zu welchem Zeitpunkte die Verhandlungen beginnen können. Wegen dringender Lebensmittelnot legt die deutsche Re gierung auf unverzüglichen Beginn der Verhandlungen beson deren Wert. (gez.) Solf, Staatssekretär des Ausw. Amtes. lution hat von Kiel -ihren Siegesmarsch angetreten und hat sich siegreich durchgesetzt. Die Dynastien haben ihr« Existenz verwirkt. Die Träger der Krone sind ihrer Macht entkleidet. Deutschland ist R«publik geworden, eine sozialistische Re publik. . . . Die Träger der politischen Macht sind jetzt Arbeiter- und Soldatenräte. ... Auf dem flachen Lande werden sich Bauernrät« zu demselben Zwecke bilden. Die Aufgabe der provisorischen Regierung, die von dem Arbeiter- und Soldatenrat Berlin bestätigt ist, wird in erster Linie sein, den Waffenstillstand abzuschließen und deni blu tigen Gemetzel ein Ende zu machen. Sofortiger Friede ist die Parole der Revolution. Wie auch der Friede aussehen wird, er ist besser, als die Fort setzung des ungeheuren Massenschlachtens. , Die rasche und konsequente Vergesellschaftung der kapi- i talistychen Produktionsmittel ist nach der sozialen Struktur Deutschlands und dem Reifegrad seiner wirtschaftlichen und politischen Organisation ohne starke Erschütterung durch führbar. ' Der Arbeiter- und Soldatenrat ist von der Ucber- ,zeugung durchdrungen, daß in der ganzen Welt sich eine Um wälzung in der gleichen Richtung vorbereitet. Er erwartet mit Zuversicht, daß das Proletariat der anderen Länder seine ganze Kraft einsehen wird, um eine Vergewaltigung des deutschen Volkes bei Abschluß des Krieges zu verhindern. ' Er gedenkt mit Bewunderung der russischen Arbeiter und Soldaten. Er beschließt, daß die deutsche republikanische Re gierung sofort die völkerrechtlichen Beziehungen zu der rus sischen Negierung aufnimmt und erwartet die Vertretung dieser Richtung in Berlin. Durch den entsetzlichen, über vier Jahre währenden Krieg ist Deutschland aus das fürchterlichste verwüstet. Unersetzliche materielle und moralische Güter sind vernichtet. Aus diesen Verwüstungen und Zerstörungen neues Leben hervorzurufen, >st eine Niesenaufgabe. Der Arbeiter- und Soldatenrat ist sich dessen bewußt, daß die revolutionäre Macht Verbrechen und Fehler des alten Regimes und der besitzenden Klassen nicht mit einem Schlage gutmachen, daß sie den Massen nicht sofort eine glänzende Lage verschaffen kann. Aber diese revolutionäre Macht ist die einzige, die noch retten kann, was zu retten ist. Die sozialistische Republik ist allein imstande, die Kräfte des internationalen Sozialismus zur Herbeiführung eines demokratischen Dauerfriedens auszulösen." Die Staats,elretäre bleiben im Amte! rb Berst«, 11. 11. (Amtlich.) Die Staatssekretäre und der Chef der Reichsbehördcn sind von^ier Rcichsregierung mit der vorläufigen Wetterführung der Geschäfte beauf tragt worden. Das Eindringen unbefugter Personen in die Geschäftsräume der Neichsbehörden und die Uebernahme amt licher Geschäfte durch solche Personen ist nicht gestattet. Die Neichsregierung: Ebert, Haas«. An das Heimatheer! r Der Waffenstillstand steht vor der Tür, der Frieden wird ihm folgen. Der Augenblick naht, wo das Blutver gießen ein Ende hat. Auch in der Heimat *st trotz der tief greifende« Umwälzung Blutvergießen bisher fast ganz ver mieden morden. Die Männer der neuen Regierung erkläre«, daß Ruhe und Ordnung unter allen Umständen aufrecht erhallen wer de» sollen. Daran müssen auch das Feld-- und Heimatheer mit allen Kräften mitwirken. Nur dann kann eine ordnungs mäßige Zurückführung des Feldheeres und Entlassung der Mannschaften stattfinden. Nur dann kann auch die Ernährung von Volk und Heer wieder gesichert werden. Der Bürger krieg muß vermieden werden. Alle militärischen Dienst stellen haben ihre Dienstgeschäfte ünverändert wetterzuführen. Die Bildung von Soldatenräten und die Beteiligung dieser Soldatenräte an der Abwicklung des Dienstes ist bei allen Formationen durchzuführen. Ihre Hauptaufgabe ist, bei der Einrichtung des Ordnungs- und Sicherheitsdienstes mitzu wirken und das engste Einvernehmen zwischen Mannschaften und ihren Führern herzustellen. Von der Waffe gegen An gehörige des eigenen Volkes ist nur in der Notwehr oder bei gemeinen Verbrecken oder zur Verhinderung von Plün derungen Gebrauch zu machen, Ebert, Reichskanzler. Scheüch, Kriegsminister. Göhre, M. d. R. » » » Di» Arbeit de» Arbeiter- »nd Soldatenrate» in Dresden r» Dresden, 12. li. Der vereinigte revolutionäre Arbeiter und Soldatenrat Dresden» hält leine Tagungen seit Montag im Ständehau» ab. Es weiden Ausschüsse gebll'e^, die die vor-' bereitenden Arbeiten für Demobilisierung. Ernährungsfragen, WohminxMrsorge, Sanitätswesen und Ksnftpflege zu leisten haben. Vie Offiziere sollen sich entscheiden rs Dresden, 12. 11. Wie oerlauiet, beabsichtigt der ver einigte revolmionäre Arbeiter- und Soldatenrat alle OPstere zu einer Entlch-tdung darüber ,u veranlassen, ob sie sich ihm unterw-rfen und mit ihn arbeiten oder entlasten w-rden wollen. Eme Festlegung von irgend welchen politischen Anschauungen soll nicht verlangt werden. » * O Der Berliner Arbeiter- und, Soldatemas für die Regierung r Berlin, 10. 11. Die Sitzung des Arbeiter- und Sol datenrates, die heut« nachmittag im Zirkus stattfand, hat sich mit überwältigender Mehrheit auf die Seit« der aus Sozialdemokrat«» und Unabhängigen Sozialdemokraten ge bildete» Regierung gestellt und «ine Liste angenommen, die aus sechs Sozialdemokraten und sechs Unabhängigen besteht. Es befanden sich auch drei Offiziere darunter. Die weiter links stehenden Gruppen stießen auf Widerstand. Liebknecht wurde nled«rg«schrien. Die Spartakusgnippe kam kaum zu Wort und har keine Roll« gespielt. Der Reichskanzler Ebert soll erklärt haben, daß wir genötigt seien, die Waffenstillstands bedingungen anzunehmen. En Aufruf an die Fronttrupprn r Der Arbeiter- und Soldatenrat in Metz hat der „Franks. Ztg." zufolge folgenden Funkspruch an die kämpfen- Truppen gerichtet: In Metz hat sich heute der Arbeiter- und Soldatenrat zu dem Zweck gebildet, Ruhe und Ordnung im Lande aufrecht zu erhalten und damit Euch zu unterstützen. Kameraden! Wir bitten Euch, weiter Ordnung und Sitte zu bewahren und auch uns zu vertrauen. Nur die Einigkeit zwischen uns allen kann uns vor dem Schlimmsten bewahren. Bis zum Eintritt des in aller Kürze bevorstehenden Waffen stillstandes muß die Front gehalten werden!" — Darauf ist vom Arbeiter- und Soldatenrat in Frankfurt a M. ein ähn licher Aufruf an die Fronttruppen ergangen. Meuter«! der deuffchen Garnison in Lüttich r „Les Nouvelles" berichten aus dem Haag, daß die deutsche Garnison in Lüttich gemeutert, alle Offiziere abgesetzt und die rote Fahne an verschiedenen Stellen gehißt Habs, besonders auf dem Bahnhof Guillemens und auf den Engle- bert-Werken. 'An verschiedenen Stellen hätten sich bereits belgische Fahnen gezeigt. Kronprinz Rupprecht und das Ge neralgouvernement sollen auf der Flucht sein. t Dl« Hilf« der JnteMMonalr r Berlin, 11. 11. Die Vertreter der beiden 'sozial- demokratischen Parteien richteten an den Reichstagsabge- ordne!«» Branting in Stockholm ein Telegramm durch Ver mittelung der deutschen Gesandtschaft in Stockholm, in wel chem gegen die Verlängerung der Blockade Beschwerden er hoben und gesagt wird, die Verständigung und das brüder liche Empfinden der Nationen können nicht zur Wirklichkeit werden, wenn der Einstellung des Kampfes mit den Waffen der Hungerkrieg gegen Wehrlose folgen soll. Wir bitten die Genossen, in den gegen Deutschland verbündeten Ländern ihre Stimmen mit den Unseren zu vereinen. An Sie, ver ehrter Genosse Branting, richten wir die Bitt«, der Inter nationale diesen Appell zu übermitteln. Bernstein. ,Askar Cohn. Karl Kautsky. Hermann Molkenbuhr. Wilhelm Pfannkuch. . O Abdankung Kaiser Karls rö Men, 11. 11. Die Thronentsagungsproklamation des Kaisers Karl ist Heu!« nachmittag erschienen. Deutsch-Oesterreich Bestandteil der deutsch « Republik rö Men, 11. 11. Der Staatsrat nahm einen Gesetzent wurf an, worin Deutsch-Oesterreich als Republik und Be standteil der deutschen Republik erklärt wird. Snirr der sranMlcben steg'enwg? ar Der Bremer „Weserztg." wird von privater Seite mitgeteilt: Die im Besitze der A.- und S.-Räte befindlichen Funkenstationen an der Nordsee haben die Mitteilung auf- gefangen, daß die französisch« Regierung gestürzt sei und daß Poincarö aus Paris geflohen sei. Di« revolutionären Bewegungen in den feindllchen Heeren ar In unterrichteten politischen Kreisen in der Schweiz hält man ein Uebergreifen der revolutionären Bewegung au» Oesterreich und Deutschland nach den Ländern d«r Westmächt« für durchaus im, Bereich« der Möglichkeit liegend. Man ver hehlt sich aber nicht, daß solche Strömungen bei den sieg reichen alliierten Heeren sich naturgemäß viel schwerer und langsamer durchsetzen werden. Wenn auch Gerüchte davon sprechen, daß sich in einigen französischen Armeeteilen oder in der englischen Flotte revolutionäre Strömungen zeigen, so müssen solche Gerüchte dqch mit großer Vorsicht ausgenommen werden. Es kann nicht zweifelhaft sein, daß Foch und die alliierten Generale alles versuchen werden, um auskommendc umstürzlerische Bewegungen in den Armeen mit aller Schärfe zu unterdrücken. ar Gens, 11. 11. Der Schweizer „Preßtelegraph" mel det: Trotz der eifrigen Maßnahmen der französischen Regie rung, über die Bewegung im Innern des Landes in den letzten Tagen möglichst wenig bekannt werden zu lassen, läßt sich die Tatsache nicht länger verschweigen, daß auch in Frankreich s«it zwei Tagen eine Arbeiter- und Volksbew^ung ausgebrochen ist, die sich ziemlich rasch entwickelt. In Paris sanden große Versammlungen und Umzüge statt,,