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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 08.11.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191811082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19181108
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19181108
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-11
- Tag 1918-11-08
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Monat
1918-11
-
Jahr
1918
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weften w v«n«. 6. November, abends. (Amtlich.) Hestige Angriffe nordöstlich von Balencienne« bei Bavay und bei Anlnoy an der Sambre konnten die Durchführung der zwilchen Selve und Oise eingeleiteten Bewegungen nicht hin dern. Bon der Oise bis zür Maa» keine gröberen Kämpfe. Auf dem Oftufer der Maa« erneute Angriffe der Amerikaner: östlich Dun konnten sie etwa« Boden gewinnen, im übrigen find fie gescheitert. Ereignisse znr See Nach den Dardanellen r Zürich, 6. 11. Der .Secolo' meldet, daß die französische Flotte au« Marseille nach den Dardanellen ausgelaufen sei. r Genf, 6. 11. Der .H«ald" meldet au» Neuyork: In Erwartung de» nahe bevorstehenden allgemeinen Friedens kün digen die Ueberseelinien die Wiederaufnahme de» unbeschränkten Passagier- und Verladeverkehrs nach den europäischen Häsen für den 1K. Februar 191S an. A«f dem Fried Hose zu Konstanz. Die Au», taufchstation habe» auch schon viele Verwundete und Kranke passiert. Kameraden, die in Frankreich bereits die Fahrt nach dem deutschen Heimatlande angetreten hatten, und Franzosen, di« im Begriff waren, Deutschland zu verlassen, um über die Schweiz das Land ihrer Herkunft wieder zu erreichen. 'Jedoch kurz vor dem Ziel« besiegelte sich ihr Schicksal — der Tod trat, an di« Krankenbetten. Wer hier das Zeitliche segnete, wohl all« mit dem sehnlichsten und unerfüllt gebliebxnen Wunsch«, noch einmal den Ihrigen ins Angesicht zu schauen, dem ward hier ein« Bestattung und eine Ruhestätte, wie sie «inem tapferen Krieger gebührt, der für sein Vater land starb. Unter langen Hügelreihen liegen sie — Freund und Feind beieinander —. „Das Schwert trennt, das Kreuz vereint!" An dies« Inschrift über dem Portale eines Helden- sriedhofes in'der Champagne wurde ich erinnert, als ich an diesen Gräbern stand. Ein jedes ist wohlgepflegt, mit Kreuz und Pslanzenschmuck versehen. Ein Kreiiz und ein Name dar auf, Und doch redet jeder Hügel «ine besondere Sprache. Gar oftmals schon ist der Totenwagen vom Lazarett hmaus- gefahren nach dein weiten Gottesacker. Unter Trommelwirbe sanken die Särge in der Erde heiligen Schug. Rede, Gebe und Segen des Geistlichen folgten, und zuletzt dröhnten drc Gewehrsalven über die Gruft. Den Angehörigen in Feindes land wurde Beerdigung und Grabnummer mitgeteilt, sodaß sie in der Lage waren, auch ihrerseits ein Liebeszeichen niederlegen zu lassen. Das ist auch in den meisten Fällen geschehen. Besonders aus Frankreich wurden bunte Elas- perlenkränze geschickt, die nun die Gräber zieren. Die Deutschen aber, die m solch pietätvoller Weife den toten Feind zur letzten Ruhe betten, nennt man jenseits des Rheines Hunnen! Wieviel« deutsche Frauen und Mütter gibt es, die noch nicht wissen, wo der Gatte und der hoffnungsfroh in den Krieg gezogene Sohn seinen letzten Seufzer tgt und die noch keine Nachricht darüber «rhielten, wie diesen in der Gefangenschaft gestorbenen Helden das stille Kämmerlein bereitet wurde. lfteAe pslitltcde Nrcdttcbt« Neuer 15-Milltarden-Kredtt pd Dem Reichstag« liegen jetzt die beiden angekündigten Nachträge zum Reichshaushaltplan für 1919 vor. Der eme enthält die neue Kriegskreditforderung, die abermals 15 Mil liarden beträgt, der andere Anforderungen des Reichswirt schaftsamts in Höhe von insgesamt 100 054 700 Mark, die sich aus der Schaffung des Reichsarbeitsamts und aus der Gewährung von Baukostenzuschüssen zur Wieder belebung der Neubautätigkeit und zur Herrichtung von B e - h«lssbauten und Wohnungen ergeben. " Gegen di« Bolschewikiregierung pd Genf, 7. 11. In London, Paris und Washington mißt man der gegen die Bolschewiki-Regierung gerichteten Haltung Deutschlands, die mit der Tendenz der Entente über- einsttmm«n, grotze Bedeutung zu. Für möglich gilt, daß die Entente und Deutschland «ine Vereinbarung treffen, bei Wie derherstellung geordneter Zustände in Rußland einander nicht zu hindern. Viel kommt aus Deutschlands Verhalten bei den unmittelbar bevorstehenden Ententeoperationen im Schwarzen Meer an. Eine Abänderung des deutsch-öster- r,ichisch-rumänischen Vertrages zu gunsten Rumäniens hält d»r „T.mps" als unabweisbar. Wie Entschließung der foziakdemolratischen Fraktion und Parteileitung pd Berk«, 7. 11. Der Partelausschuß und die Reichs tagsfraktion der Sozialdemokraten haben in mehrstündiger Beratung die Eesamtlage durchg«sprachen und einmütig fol gend« Resolutton beschlossen: Fraktion und Parteileitung for dern, daß der Waffenstillstand ohne jede Verzögerung durch geführt werd«. Di« Fraktion und der Parteiausschuß fordern weiter die Amnestie für militärische Vergehen und Straffrei heit der Mannschaften, die sich gegen die Disziplin vergangen haben. Sie fordern unverzüglich Demokratisierung der Re gierung, sowie der Verwaltung Preußens und der anderen Bundesstaaten. Die R«ichstagsfraktion und der Parteiaus- fchuß beauftragen die Parteileitung, dem Reichskanzler mit zuteilen, baß die Fraktion und der Parteiausschuß den v.on der Parteileitung in der Kaiserfrage unternommenen Schritt entschieden billige und unterstütze und «ine schnelle Regelung dieser Frag« fordert. Bayrische Trupp«« besetzen die Grenze pd Prag, 6. 11. We gemeldet wird, haben bayrische Truppen ote Grenze besetzt. E« wird jedoch versichert, daß nicht die geringste feindliche Absicht besteht, sondern daß e« sich ledig- lick um eine Vorsichtsmaßregel handelt. Der Grenzverlehr wischen Bayern und Sachsen bleibt aufrecht. vor, Echt ttaUenisch pö AN«, s. 11. Amtlich wird oerlautbart: 2m Punkt 1 d« zwilchen dem Armr«ob«kommando und der italienischen Heeresleitung abgeschlossenen Waffenstillstandsbedtngungen wurde die sofortige Einstellung der Feindseligkeiten zu Lande, »u Master und in der Luit vorgesehen. Am 3. November S Uhr früh wurde an die Armee der Befehl zur Einstellung der Feind seligkeiten gegeben. Acht Stunden später erfuhr da» Armee- oberkommando, daß die italienische Heeresleitung nachträglich festgesetzt habe, die Feindseligkeiten erst 24 Stunden nach der Unterzeichnung einzustellen. Da« Armeeoberkommando lgte gegen dies« plötzliche Aendcrung der bereit» unterzeichneten Bt- dingunaen Verwahrung ein. E» wie« auf di« technische lln- Möglichkeit hin, den dem eigenen Heere bereit» «teilten Waffen- stillftandsbesebl zurückzunehmen, und ««langte neuerdtng» so fortige Einsttllung du Feindseligkeiten. Die italienische Heeies- Wung zeigte fick ab« nickt geneigt, den durchaus berechtigten Wünschen de» Armeeoberkommando» zu willfahren. Die ita lienischen Truppen nützt«» vielmehr die Unklarheit d« Lage au», um noch militärische Erfolge zu «ringen. So fuhren im ^ill«tal unleren dicht angeschloßen«, Kolonnen plötzlich ie Panzuauto« mit Maschinengewehren und Geschützen .... chten schließlich hall und «klärten die überholten Truppen — mehrer« Divisionen — al» Gefangene. Aus,Widerstand wa rm K nicht gestoßen, da unser« Leut« die Feindseligkeiten he- fickt gehabt hätten, wegen angeblich ungenügender Verpflegung auf dem Altmarkt zu demonstrieren, den Anstoh zu diesen An sammlungen gegeben haben. Zu irgendwelchen Demonstra tionen ist « aber gar nicht gekommen: die Verwundeten find bald wted« ruhig ihr« Wege gegangen. Auch sonst ist nicht da» Geringste voraesallen. — Seyer. Di« Eltern, die ihren Söhnen den Eintritt in die Beamienlauibahn «möglichen wollen, werden auf die «ste Gemeinde- und Privat-Beamtenschule zu Gey« t. Erzgeb. auf merksam gemacht. Dies« Anstalt hat sich in den 27 Jahren ihre» Bestehen» durch gründliche Ausbildung und günstig« Unter bringung ihr« rund 2000 Schüler einen guten Ruf «worben. Aufnahmebedingungen kostenlos »«sendet gern die Schulleitung. — Grimma. Ein Gutsbesitz« in Nemi ist vom Amtsgericht wegen markenfreien Verkaufe« von Kartoffeln mit 8000 Mark Geldstrafe belegt worden. D« üb« den Höchstpreis «zielte Mehrerlös wurde vom Gericht «ingezogen. Außerdem «hielten die Bezieher der markenfreien Kartoffeln «ine Geldstrafe von 10 Mark. - Der am 1. Oktober in Reichenbach gestorbene Post- direktor Mar Hillebein (ein geboren« Grimma«) .hat außer ünem Vermächtnis für die hiesige Kirch« auch eine Stiftung in Höhe von 10000 Mark für die Stadt Grimma hinterlaßen. — Leisnig. Auf d« Jagd «schoßen wurde in Nauenhof d« 50 Jahre alte Gutsbesitzer Gaitzsch von dem Gutsbesitzer Naumann. N. hat sich d« Staatsanwaltschaft gestellt. — Zittau. Da« Zittau« Garnisonregiment, da« S Kgl. Sächs. Infanterie-Regiment Nr. 102, hat leit dem 8 Oktober in schwerer Abwehrschlacht gestanden und sich durch leine tapfere, heldenmütige Haltung heroorgetan. Die 11. und 12. Kompanie hielten, trotzdem sie von allen Seiten umringt waren, standhaft aus, bi» ste wird« befreit wurden. Da» 2. Bataillon machte unt« d« Führung von Hauptmann Märker großartige Gegen stöße. Ganz besonders zeichnete fick du Regimentskommandeur Major Baumseld« au». Major Baumfeld« und dem Führ« de» 2. Bataillon», Hauptmann Märk«, wurde da» Ritterkreuz vom Hausorden d« Hohenzollern auf dem Schlachtfeld üb«reichi. Heeresbericht wtb (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 7. N»v. 1S18, Westlicher Kriegsschauplatz Nordöstlich von Cudeuaarde stießen Franzossn über di« Schelde. Im Gegenangriff warfen wir f,r zurück. Zwischen Schelde und Oise juchte der Feind, die plangemäße Fortfüh- ,rung unserer am 4. November eingeieiteten Bewegungen durch heftigen Angriff zu verhindern. Der Schwerpunkt de» Angriffs lag uordöst.ich von Valenciennes, südlich der nach Mons führenden Straße, bei Bavay und bei Aulnoye an der Sambre. In schweren wechselvollen Kämpfen hielten unsere Truppen dem feindlichen Ansturm Stand. Der Feind stand am Abend bei Quievrain, am Westrand von Bavay— östlich von Aulnoye—westlich von La Chapelle. Zwischen der Oise und Aisne hat der Gegner die Linie Verouis—Rozoy erreicht. Beiderseits von Rethel hat er die Aisne überschritten und stand am Abend in der Linie Wasigny—Novion—Porcien Und nördlich von Tourteron. Zwischen Aisne und Maas folgt« er bis Vcndresse und Mouzon. Aus dem Ostufer der Maas setzte der Amerikaner seine heftigen Angriffe fort. Cs gelang ihm, feinen Brückenkopf östlich von Dun zu erweitern. Wir brachten den Feind in den Waldungen östlich von Meirvau und Fontaines zum Stehen. Oestlich von Sivry hat die be währte brandenburgische 228. Infanterie-Division ihre Skl- reits eingestellt hatten. Das Armeeoberkommando protestierte gegen dieses Vorgehen nochmals und forderte die Freiloßung all« auf so aewaltlame Weise gesangengenommenen Leute. Die Antwort Ist noch nicht eingetroffen. Sin« Billa in St. Moritz für Kaiser Karl pö D« »Zürich« Taoesanzetg«" «fährt von verschiedenen Setten au» zuoulälsig« Quelle, daß im Auftrage Kail« Karl in St. Moritz im Engadin kür die kaiserliche Familie eine Billa zum kommenden Wtnteraufenthalt gemietet worden fei. Pole« pp Warschau, 6. 11. Dre Warschau« Morgenblättu be richten von ein« neuen politischen Wendung in Polen. Mit dem Sitze in Krakau wurde gestern ein Direktorat d« polnischen Volksrepublik gebildet, zu dem Vertret« der polnischen sozia listischen und der Volkparteien des Königreich» Polen und Galizien, gehören sollen. Ungarn pü Budapest, 6. 11. Du „Pest« Lloyd" meldet: In ein« auberordentlich zahlreich besuchten Volksversammlung, die am 4. o. M. in Kesmark stattgesunden hat, «klärten sämtliche deut schen Städte und Gemeinden du Zip» einstimmig, gegen die tschecho slowakischen Aspirationen Stellung zu nehmen und sich dem Volkbund d« Deutschen Ungarn» diesseits de» Köntg- Keins anzuschließen. Auf Grund de« Selbstbeftimmungsrechk der Völk« «klärte di« Versammlung, sich freiwillig d« ungari schen Nation anzuschließen, zugleich aber auch an ihrem ange stammten deutschen Charakter für die Zukunft festhalten zu wollen. Für den Fall, daß die Z>p» von Ungarn getrennt werden sollte, beanspruchen die Zipfer Deutschen ihr volle« Selbstbestimmung-recht und würden sich als selbständige Re publik organisieren. Die Wahlen in Amerika pa Neuyork, 6 11. Die demokratischen Blätter »Newyork Times" und .World" geben zu, daß die Republikaner iM näch sten Kongreß dre Mehrheit haben weiden. .Newyork Times" behauptet, daß die Republikaner im Senat eine Mehrheit von 4 und im Repräsentantenhaus eine Mehrheit von 19 Vertretern haben werden. vermischt« ' Tragisch« Tod eine» General suttumt» » v. Die Tragik de» Webkrieges wttd recht «greifend und eigenartig durch ein« in den „Braunschw. Neueft. Nachr." von der Hinter bliebenen WUwe veröffentlichten Todesanzeige zum Ausdruck gebrächt. Es heißt da: In tiefst« Trau« und Verzweiflung üb« die seinem deutschen Vaterland angetane Schmach ist d« Königliche Generalleutnant z. D. Gustav Ahlborn, E. K. 1. und E. K. 2. 1870/71, K. O. 4 m. Schw. 1866. in Goslau a. H. in sein« Wohnung am Fuße de« Bkmarck-Standbllde» im 82. Lebensjahre« in den Lod gegangen. ' Schwere» Eisenbahn-Unglück. Die Wien« Blätter mel den: Ein vollständig überfüllt« P«fon«nzug mit Soldaten, die in die Heimat fuhren, «litt in d« Nähe von Rakos einen Achsenbruch, durch den d« Zug in d« Milt« entzwei gerißen wurde. Drei Wagen entgleisten und gingen in TrÜmm«. DK nachfolgenden Waaen stürzten übereinander. Bt»h« wurden 60 Tote und 150 Schwerverletzte geborgen. ' Ein böse« Dorzelichen. Man spöttelt gern über allerlei Vorzeichen, ohne daran zu denken, wie oft sich schon die Be denken erfüllt haben, die an solche Vorkommnisse geknüpft wurden? Als vor etwa 26 Jahren das neue Haus des österreichischen Reichsrats, der Volksvertretung in Wien, feier lich eröffnet wurde, bemerkte man zur peinlichen Uebev- raschung, daß in demselben zwar die Wappen aller öster reichischen Kronländer angebracht waren, daß aber das Wap pen der Eesamtmonarchie, welches die Einheitlichkeit des Staa tes versinnbildlichen sollt«, fehlte. Es war einfach vergessen worden, «in Beweis, wie sehr der Gedanke daran vor den Parteikämpfen zurückgetr«ten war. Es wurden damals War nungen ausgesprochen, daß es wirklich einmal dahin kommen könne, daß bei dem Nattonalitätenhader' vom Hause Oester reich nichts mehr übrig bleiben werde. Mit Wiener L«icht- lebigkit und billigem Scherz setzte man sich damals und später über den Ernst des Tages fort. Heute ist mit furcht barer Wahrheit emgetrosfen, was früher bewitzelt wurde, es bedarf keines Staatswappens für Oesterreich mehr, weil der österreichische Staat über Nacht fortgewischt worden ist. Und was wird aus dem weiten, großmächtig«n Reichsrats- gebäude werden? Die vielleicht hundert Abgeordnete von Deutsch-Oesterreich verschwinden darin. Literatur " Der Kampf gegen dk Volkslranlheiien. Heilung der Zuckerkrankheit, Lungentuberkulose und Gicht durch di« Wirkung von Schwefel und Lisen in den Thermalwäss«rn, als Sauerstoffüberträger, von Kuno Stommel Dr. ,phil. Selbstverlag, Düsseldorf, Sternstraße 32, Preis 3 Mark. 6. und 7. Tausend 1919. Mit zahlreichen, sauberen Auto typien von Städten und Badeorten. — Der Verfasser geht von der Hypothese aus, daß in unserem Körper Sauerstoff überträger wirksam sind, nämlich Stoffe, welche den Sau«, stoff locker binden und auf ander« Stoffe übertragen, die ihrer seits den Sauerstoff nicht direkt ausnehmen. Alle natürlichen Mineralwasser, die Schwefel und Eisenoerbindungen enthalten, kommen als mögliche Sauerstoffüberträger in Betracht. Ta bellarische lleberstchten über die Inhalte der Nahrungsmittel an Eiweiß, Fett, Kohlehydraten, Kalk, Eisen, Schwefelsäure und chemischen Bestandteilen, sowie spezialisierte Diätvorschrif ten ergänzen den wertvollen Inhalt dieser Schrift, die sich insbesondere an die Badeärzte und Kliniker wendet, zwecks praktischer Nachprüfung der vom Verfasser aufgestellten Hypo thesen. K« hei»« «na vaierisna Frankenberg, den 7. November 1918. f«g Vereinsbanl in Frankenberg j. Sa., Humboldt- straße, neben dem Postamt. Zur neunten Kriegsanleihe sind einschließlich 30000 Mark Umtausch, 881300 Mark gezeich net worden, gegenüber 1459 900 Mark bei der achten An leihe. f' Zur 9. Kriegsanleihe. Das gesamte Zeichnungs ergebnis der 9. Kriegsanleihe wird auf rund neun Milliarden geschätzt. Bei der Reichsbanknebenstelle Frankenberg sind 5 069 400 Mark gezeichnet worden. — Im Bezirk der Reichs bankstelle Chemnitz wurden rund 60 Millionen Mark ge zeichnet gegen 112 Millionen bei der 8. und 72 Millionen bei der 7. Anleihe. — Das bisherige Ergebnis in Dresden (es stehen noch Teilzeichnungen aus) ist 160 Mill. Mark gegen 2Z81/2 Mill. Mark bei der 8. Kriegsanleihe. Im Dkntt« für» Vaterland starb Herr Ernst Alfred Schmidt von hi«, Sohn d« Frau Lauras verw. Schmidt, Friedrichstraße 4 wohnhaft. D« Verblichene wurde im Mär, >917 al» Armterungsjoldat eingezogen. Nach lömonailichu Tätigkeit im Felde zog « sich eine Verletzung zu. Er kam nach Dresden und ist dort am 5. November an Lungenentzündung gestorben. Er ruhe sanft! s" Die Jahrgänge 187V und 1871 sollen, soweit ste nicht an Kampfhandlungen beteiligt find, uno«züglich in die Heimat zurück^e'onen werden. f Warnung vor polnischen Bonbons. Es wird wiederholt vor dem Ankauf von polnischen Bonbons gewarnt, da nach gewiesen worden ist, daß polnische Fabrikanten von Bonbons in letzter Zeit häufig an Stelle von Zitronensäure die giftige Oralsäure benutzen. Es ist trotz des bestehenden Ausfuhr verbots aus Polen anzunehmen, daß durch Schmuggel oder bei der Einreise von Militärpersonen immer noch Bonbons aus Polen nach Deutschland gelangen. f V«i tWnbahnsahrkn warm anzkhen. Wie im vorigen Winter, so muß auch während des kommenden Win ters die Heizung der Züge äus Mangel des hierzu nötigen Materials eingeschränkt werden. Es können bekanntlich nur di« Fernpersonenzüge geheizt werden, jedoch ist auzh bei ihnen nicht immer auf ausreichende Heizung wie in Friedenszeiten zu rechnen. Die Staatsbahnenoerwaltung richtet daher an das reisende Publikum die dringende Aufforderung, sich bei kälterem Wetter soweit angängig, ausreichend mit Winter- schutzkleidung und Decken zu versehen. f Auchewahmag vM Gemüse und Obst in Kelkrn. Die gewöhnliche Methode, Obst und Gemüse gegen Frost zu schützen, ist, sie während des Winters im Keller aufzu bewahren. Während sie der Külte ausweichen, verfallen viele jedoch ms Gegenteil und beschädigen ihr Gemüse durch zuviel Wärme. Die Fenster werden verstopft, die Füh rungsmauern des Haufes mit Erde angehäuselt und fern Platz für die Lüftung übriggelassen. Die Wärme treibt die Gemüse zum Wachstum, das Obst fault. Oft zerstört dk Wärme im Winter mehr Gemüse, als die Kälte. Das ganze Geheimnis des Erfolges liegt in der Regulierung der Tem peratur und des Luftzutrittes. Ein Fenster wenigstens sollte im Keller beweglich eingehängt sein, sodaß die Temperatur beim Oeffnen erniedrigt oder durch Schließen erhöht wer den kann, je nachdem das Wetter im Freien wechselt. Um dieses in gehöriger Weise zu tun, ist es notig, daß ein Ther mometer im Keller aufgehängt ist, und wenn dasselbe nicht Unterhalb des Gefrierpunktes des Wassers fällt, so werden Obsb- und Eemüsearten von Frost nicht leiden. Am Tage, während angenehmen Wetters, kann das Fenster offen ge lassen werden, zuweilen mehrere Stunden lang. Während kalter Nächte muß es fest verschlossen sein. Selbst wenn es im Freien friert, kann das Fenster «in wenig offen gelassen und die Temperatur sehr zweckmäßig reguliert werden. Sie darf nicht unter -h-2 Grad fallen und nicht über -f-8 Grad steigen. f'e Auerswald«. Am vergangenen Sonntag, den 3, d. Mts. nachmittags, ertönte Feueralarm. Es brannte das Stall und Wohngebäude des Gutsbesitzers Heinrich Hahn. Das Feuer dürfte durch «inen Essendefekt entstanden sein. Zwei Familien sind obdachlos geworden. Ein großer Teil ihrer Habe sowie bares Geld verbrannte. Das Feuer verzehrte das Haus bis auf die Umfassungsmauern. ,Dem Gutsbesitzer Heinrich Hahn entsteht «in großer Schaden durch Vernichtung der Heu- und Grummeternte. Dem Eingreifen der Motor spritze des Königs. Artilleriedepots war es zu danken, daß das Feuer nicht noch größeren Schaden anrichtete und weitere Gebäude ergriffen wurden. Die Getreideernte konnte erhalten , bleiben. An der Nettungsarbeiten, bei der Bedienung der ? Spritze beteiligten sich Jung und Alt, auch kriegsgefangene : Russen bedienten die Drgckspritze. — Dr«»d«n. Eine Menschenansammlung sand Dienstag ! von nachmittag» S Uhr ab bi» tn die Abendstunden auf dem »kstgen Altmarkt statt. Wie e» bet ähnlichen Vorgängen m der Großstadt meist zu gehen pflegt, so wußte kein Menich darüber stuelunst zu geben, warum « eigentlich auf dem Altmarkt stand. Nach den von den „Drerdn. Nachr." etnaezogenen Erkundi- guugen sollen Sv bt» 40 leichtverwundete Krieg«, dk diq Ab
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