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L 'Z'-S r- -5 435 m xZLtz. Z LZ 4ZKe U « FL — s--ur «L^u A A § L B V l9 MN Vie lick tsplrk kcdlsgen Elsaß-Lothringer am Manrerücken Zckulrmsknadmen gegen Sie Läppe Tie Bedeutung und Vie Eemeingefährlichkeit einer an steckenden Krankheit richten sich nach der Bösartigkeit der Er krankung und der Uebertragbarkeit der Seuche. Die Rein- kichkeitspslegs allein, besonders die Reinhaltung der Hände, kann uns vor vielen der schwersten Ansteckungen schützen. Der Kranke ist die Hauptquellc der Weiterverbreitung und seine Absonderung die Hauptsache. Seine Ausscheidungen, Wäsche, Betten Eebrauchsgegenstände sind am geeignetsten, die Krankheitskeime zu übermitteln, am meisten durch Be rührung! In der Lust und durch die Luft wird weit weniger übertragen, als man früher annahm. Die Grippe gehört zu den Krankheiten, die wegen der flüchtigen Natur ihrer Er reger am a'Icrleichtesten und raschesten verschleppt werden. Sie befällt dv einzelnen und Familien so jäh und zahlreich, daß auch eine Absonderung schwer durchzuführen ist. Deshalb werden Anstalten, Kasernen, Schulen, die Städte, das jugend liche Alter in der Regel am meisten hermgesucht, Kinder und alte Leute weit weniger. Die Ansteckung führt zu katarrh alischen und entzündlichen Erscheinungen und setzt Schwächlichen an ihren schwachen Stellen besonders zu. Das Fieber steigt rasch ^beträchtlich ; wenn es mehrere Tage überdauert, ist zu besorgen, das; sich ein; organische Erkrankung eingestellt hat. Es ergib' sich, bah ein Schutz, eine Vorbeugung der Krankhen. mit Schwierigkeiten verbunden ist. Den mensch lichen Berlehr können wir nicht unterbinden, da am wenig sten, wo er am dichtesten und die Ansteckungsgelegenheit am größten ist. Schwache Personen sollten sich zu Grippe Zeiten zurückziehen. Man hat Spülungen, Gurgeln mit desinfi zierenden Lösungen, mit Salzlösungen empfohlen. Ein sogenanntes spezifisches Mittel kennen wir noch nicht; (K.M.) Aus dem Felde wird uns geschrieben: Am 29. September sahen die deutschen Verteidiger der Champagne den Morgen tief verhängt in Wolkenmassen heraufdämmern. In der toten, unbewegten Luft stunden die steil aufsteigenden Rauchfahnen des durchschütterten Bo dens. Elsaß-lothringische Regimenter hielten aus demManre- rücken unter schwerem Artilleriefeuer ihre Stellungen. Sie warteten entschlossen auf. die neuen Anstürme der Franzosen. Der Vormittag verlies günstig. Der frontal anlaufende Gegner wurde mitsamt seinen Tanks „abgeschnrert". »Anders sah es rm linken Nachbarabschnitt aus. Dort stieß der Feind über den Bahndamm von Montfaurelles und über den Alinbach nach Nordwesten vor und exreichte mittags Vieux. Die Regiments kommandeure auf dem Manrerücken beobachteten, wie lrnks rückwärts hinter ihnen deutsche Artillerie in die Sturmwellen der Franzosen hineinfunkte und die Gefahr des Umfaßtwerdens beschwor. Noch ließ sich die Kampsentwicklung mit Ruhr Ale ms« s« cker Mm ckeM Von dort wird der „Köln. Volksztg." geschrieben: Nachstehend gebe ich Ihnen eine Abschrift eines mir gestern (13. Oktober) gewordenen Brieses meines Teilhabers, der seit dem ersten Mobilmachungstage rm Felde steht. Angesichts Ihrer patriotischen Haltung, über die ich mich, wie viele meiner Bekannten, immer sehr gefreut habe, hoffe ich, daß Sie den Brief zur Auf munterung der augenblicklichen Stimmung in der Heimat veröffentlichen werden. Vom neuesten Friedensangebot haben wir mit Empö rung und Entrüstung Kenntnis genommen. Nicht nur o.e Offiziere. Von gar manchem Unteroffizier, und gewöhnlichem Soldaten habe ich — zu meiner großen Freude — hören können, toie. bitter man diese Schmach empfindet. Kein Zweifel ist jetzt mehr möglich: Deutschland ist besiegt, denn es bettelt ja schon um Gnade, und obendrein gerade bei dem, der letzten Endes unser Hauptfeind ist. Und das traurigste von der ganzen Sache ist, daß wir militärisch noch lange nicht besiegt sind. Das zeigt sich gerade jetzt in dem wunder baren Rückzug, der in einer Ordnung, einer Ruhe vor sich geht, die gerade das Gegenteil von einem Beftgtsern aufs hellste beweisen. Ich wünschte, gar mancher Verzagende aus der Heimat könnte gerade jetzt hier draußen sein. Er würde dann nicht nur die wunderbare militärische Alraft bewundern können, sondern — was weit wichtiger ist — er würde sehen können, wie fürchterlich das französische Land zu leiden hat und mit ihm seine Bewohner. Tag für Tag kann man jetzt das tragische Schauspiel der Evakuierung erleben. Ern Dors nach dem anderen muß von den Bewohnern geräumt werden. Mit nur einer ganz geringen Habe und den notwen digsten Lebensmitteln versehen, müssen die Armen ihre Hei mat verlassen, ganz gleich ob jung, ob alt, ob Mann, ob Weib. Und sie müssen das in der sicheren Kenntnis, daß vielleicht schon morgen ihr ganzes Dorf nur ein Trümmer haufen noch ist. Das sollte die Heimat sehen und erleben, und wir alle hier sind uns darin einig, daß aller Hader und Zank aufhören würde. Ein Beispiel sollten wir uns an diesen Franzosen nehmen, die reinen Augenblick verzagen. Weiß Gott, man muß sich schämen, ein Deutscher zu sein! Soweit sind wir gekommen! Ledet Laß uns wie zur ersten Zeit Fassen deine Segenshand, Betend: aus der tiefsten Not Rette unser Vaterland! Send« einen letzten Sieg Ueber Feindeswut und Spott, Laß das Wort gesegnet sein: „Gott mit uns!" und „Wir mit Gott! H. Winkler. angriffen des Gegners mutzten hie Anschlußtruppen na^eben. Die Regimenter auf dem Manrerücken, obwohl von beiden Flanken her bedroht, hielten jedem Abgriff stand. Der Gegner ließ nicht nach. Nochmals steigerte sich das Artilleriefeuer zu unerhörtem Toben. Die Spannung wuchs.. Neue gewaltig« Anstrengungen des Feindes schienen bevorzu stehen! In diesem kritischen Augenblicke wurde plötzlich Lie gesamte Gefechtsführung in Frage gestellt. Der Divisions kommandeur und sein Generalstabsoffizier verfolgten auf ihrem Gesechtsstand (im Landhaus« eines kleinen Dorfes) den Laus der Kämpfe. Das Leitungsnetz nach vorn war gut gelegt. Meldungen liefen genügend ein. .Das Bild blieb klar. Wegen drohender Umfassung mußte die Verteidigung auf eme rückwärts gelegene Höhe verlegt werden. Der Befehl sollte alsbald ausgefertigt werden. Vorn verstärkte sich der Donner ineinander verbissener Geschützmafsen. Glaubte der Feind, den letzten Widerstand brechen zu können? Von Süden zogen wie ein schnell aufsteigsndes Wetter plötzlich nie zuvor gesehene Mengen von Fliegern heran! Zn keilförmiger An- - ordnung, Geschwader hinter Geschwader, ununterbrochen fol gend, füllten sie'den Raum. Zn einer halben Stunde traten nicht weniger als 120—150 Flieger auf, streuten ihre knal lenden Kettenbomben weit ins Gelände, auf Straßen, Ko lonnen, Truppen, Dörfer, Befehlsstellen. Eine Bombe schlug rn. das Zimmer, in dem der General und sein "Offizier die Befehle diktierten. Keiner wurde verwundet. Aber sofort stellte sich heraus, daß alle Verbindungen nach vor durch schlagen waren. Der Eefechtsstand blieb eine Weile isoliert. — Den vorzüglich arbeitenden Störungstrupps gelang es, in kürzester Frist dir Verbindungen wieder hrrzustellen. Di« Befehle gingen h'naus. In letzter Stunde vor Mitternacht konnten d'e auf dem Mcmrerücken bedrohten Regimenter daran gehen, sich der Umklammerung zu entziehen. Man muß sich klar machen, was es heißt, eine sülche Bewegung durchzuführen. -Du Nacht ist regenfinster, undurchsichtig, das Gelände schlamm- durchwühlt. Dre Leute sind rn fiinf Großkampftagen er schöpft und zusammengeschmolzen. Schlaftrunken torkeln md stolpern sie nebeneinander, hintereinander, dem Führer nach, der verantwortlich ist, daß alles an den richtigen 'Platz kommt. . ' ' Und doch find es gerade diese kleinen Häuflein Auf rechter, die die Sache „schmeißen", die immer wieder dem Feinde die Stirn bieten und jeden Ansturm brechen. Sie sind es, die sich „tapfer schlagen". Leutnant Jantzen, Presseoffizier.. verfolgen. . Indessen nachmittags wurde auch rechts dre Lage unsicher. Die Verteidigungslinie verschob sich. Den wiederholten Tank- LZ LR