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Anzeiger Dienstag »eu IS. Novemker 1918 77. Jahrgang Nach längerem Siechtum verschied am 7. dieses Monat- i».«»»««»«ivi». Ae NOWßÄsMWW B. UkWWMMe« Pie- 10.1 17. s 18^ 1 K HM is. M. 9. ZpR vftm <ÜK Truppen hinter Grenze vom 1. 8. 14 "iitzunehmen. Termin dafür ist nicht angegeben. richt die Verträge von Breft-Litawst pnd Bukarest. 'MuNgslose KapittUation von Ostaftkka. 12. l/«hergabe der Standes der Belgischen Bank, des rus sische« und rumänischen Goldes. NäbrmittelverteUung 2n d« Woche vo« 10. bk 16. November do. Jo. werden aus Feld Nr. 86 der arRoo» RSHrmittelkarte de« Kommunalverbande« 160 Gramm Grieb zur Verteilung gelangen. Flöha, den 8. November 1S18. Der. Kommunalverband der Königlichen Amtsbauptmannschaft Flöh«. Herr Sttstsverwalter Paul Julius Ancke "in Frankenberg. Mehrere Jahre lang hat der Verblichene die Hausverwaltung im hiesigen Winklerstist § besorgt und überdies viele Jahre seine Kräfte in den Dienst der Allgemeinheit gestellt. Um- j sichtig und gewissenhaft und jederzeit gefällig hat er sich bei der Erledigung der von ihm freiwillig übernommenen Pflichten gezeigt. Wir verlieren in dem Heimgegangenen ein« treuen Helfer und werden immer dankbar seiner gedenken. Frankenberg, am 11. November 1918. » Der Gtadtrat. Dr. Irmer. Amtsblatt für -ie Amtshauptmamlschast Flöha und die Behörden in Frankenberg ' H«r»ntw»rtNch«r Redakteur: Ernst Rohberg kn Frankenberg k. Sa. — Druck und Verlag von T. E. Rohberg in Frankenberg i. Sa. He der Kriegsgefangenen ohne Gegenseitigkeit. 4 von 100 U-Bootem. 8 leichten Kreuzern, 6 Dread- ». Dj« übrigen Schiffe desarmiert und überwacht lsiierten in neutralen oder alliierten Häfen. Hit Her freien Durchfahrt durch das Kattegat; MM»«- dar Minenfeld« und Besetzung aller Forts ^»tkrkp, von denen aus diese Durchfahrt behindert «Ak hHibt besteh«, deutsche Schiffe dürfen weiter Achtung Eisenbahner! Vin« Ztrkulartzepesche, deren Herkunft uns ««bekannt ist, fordert znm Oise«- Mf. We^r tzolgt dieser Anffordernng nicht! Der Verkehr ist «ater alle« UmftSndea a«srechtt«erhalte«, da die A«f«hr do« ÄÄGtttel ««tz s»«st bedroht ist. Ler Arbeiter- «nd Soldate«rat verlangt do» Euch, datz Ihr int Interesse »er «lkgemetatzeil de« Verkehr »«ter alle« Umständen anfrechterhaltet. detPßtj, 10. Nsdemter 1S18. Der Arbeiter- «nd Soldatenrat Leipzig. Lipi«-ki. Seschwaadtaer. HmHfiooh stir d!e Neutral«» verhängk» vn^der Schiffahrt word«n ausg«hob«n. Wand dauert 30 Tag«. rrLLlAWDtz M MMgtll MgkLMM M« Note a« Wilson t rki«> ie»1U HenieMorge« fand eine ve- Her LtwtA-lreSre stjtt. «ach Bekanntgabe ! des WaffenstillstandtS Warde« die. — Weisnnge« »» Worden ' do». Gtaakkkretär ^Amtlich) ÄmM, 10. 11. Auszug au» den Waff«n> stiNstayd^Ltngungen. 1. Inkrafttreten 8 Stund«» nach Unkrzeichimng. 2. Sofortig« Räumung von Aelgien, Frankr«ich, Elsatz- Lochring«« binnen 14 Tagen. Was an Trupp«» »ach dieser Z«it übrig bleibt, wirst interniert oder krieg S- «estmgen. , z. Abzugeben: 5000 Kanonen, zunächst schwere, 30lXX) Ma- schmengewebr«, 3000 Minenwerfer, 2000 Flugzeug«. 4. Näumuag des linken Rheimikr»; Mainz, Koblenz, Köln b«s«tzt vom Feinde aus Radius von 30 Kilometer Tiefe. 5. Auf rechtem Rhemufer 30-40 Kilometer tief, neutral« Zön«; Räumung in 11 Taaen. 6. link«m Rheinufergebiet nichts himvegführ«»; all« Fabriken, Eisenbahn«» etc. intakt belassen. 7. üWO Lokomotiven, 150 000 Waggons, 1000« Kraft- Es lind sämtliche Kartoffelvorräte anzugeben, gleichviel ob sie unter eia« oder fremdem Vuschluh liegen oder lich sonstwo (z. B. auf dem Transport) befin ob sie bereit« verkauft sind oder sich im Eigentum de« Kortoffelvorratsbefitzer» finden. Etwa seit dem Stichtag bi» zur tatsächlichen Vornahme der Bestand»» «Hebung ftattfindende Abgänge an Kartoffeln find den Kommissionen ebenfalls zu melden. 4. Wissentlich unrichtige Angaben, insbesondere da» Verschweigen von Vorräten, sowie sonstige Zuwiderhandlungen gegen die Bestimmungen dieser Bekanntmachung werden gemäh 8 18 d« Verordnung des Reichskanzlei» über die Kartoffelversoraung vom 18. Juli 1918 (R-G-Bl. S. 738 flgde.) mit Gekängnk bk zu einem Jahre und mit Geldstrafe bi» zu zehntausend Mark oder mit einer dieser Strafen bestraft. Neben der Strafe können di« Vorräte, auf die sich die strafbare Handlung bezieht, eingezogen werden, ohne Unterschied, ob lle dem Lät« gehören oder nicht, soweit sie nicht gemäß 8 17 der angezogenen Verordnung für versallen «klart worden find. Flöha, den g. November 1918. Der Kommunalverband der Königliche« Amtshauptmannschaft Flöha. Berkaus von Rotzfletsck « s. Brotkartenbezlrkes Nr. 251 bis 450 auf Lebensmittelmarke Nr. 181. Personen über 6 Jahre «halten 250 Gramm, unter 6 Sahre 125 Gram«. - Die Ausweistart« ist vorzulegen. Gtadtrat Frankenberg, den 11. November 1918. Meiseblofe Woche». Mzf Unordnung de» Krieqsernährungsamte« dürfen in den Wochen vom 18. bk 24. No- nuber, 16. bk Är. Dezemb« 1918, 6. bk 12. Januar 1919 Fleisch und Fleischwaren, die dem «nSenzwang untaliegen, sowie Speisen, die ganz oder teilweise au» markenpflichtigem Fleische stehen, nimt gewerbemäkia an Verbrauch« »«abfolgt werden. - Im übrigen finden die Vorschriften d« Bekanntmachung vom 22. Juli 1918 Sächsische Gtaakseitung" Nr. 171) allenthalben Anwendung. Dresden, am 6. November 1918. Minffteriu« des Innern. Grünkohl am Güterbahnhof an Jedermann zu« verkauf. — Preis: 14 Pfg. für das Pfund. Gtadtrat Frankndrrg, den 11. Novemd« 1918. H«rr Staatssekretär! lleberzeugt von der Gemeinschaft d«r demokratischen VZiel« und Ideal«, hat sich die deutsche Negierung an den Herrn Präsidenten der Vereinigten Staaten mit der Bitte gewendet, den Frieden wieder hrrzustellen. Die ser Frieden sollte den Grundsätzen entsprechen, zu denen Präsident Wilson sich !t«ts bekannt hat. Er sollte eine gerechte Lösung aller streitigen Fragen und eine dauernde Versöhnung der Völker zum Zweck haben. Der Präsident hat ferner bekannt, daß er nicht mit dem deutschen Volke KrieL führen und es in seiner friedlichen Entwicklung nicht behindern wolle. Di« deutsche Regierung hat die Bedingungen für den Waffen stillstand erhalten. Nach einer Blockade von 50 Monaten werden diese Bedingungen, insbesondere die Abgabe der Ver kehrsmittel und di« Unterhaltung der Besahungstruppen bei gleichzeitiger Fortdauer der Blockade Vie Ernährungslage Deutschlands zu einer verzweifelten gestalten uno den Hunger tod von Millionen Männern, Frauen und Kindern bedeuten. Wir müssen die Bedingungen annehmen, wir machen aber den Präsidenten Wilson feierlich und ernst darauf aufmerk sam, daß dl« Durchführung der Bedingungen im deutschen Volke das Gegenteil der Gesinnung erzeugen mutz, die eine Voraussetzung für den Neuaufbau der Völkergemeinschaft bildet und «inen dauerhaften Rechtsfrkden verbürgt. Das deutsche Völk wendet sich daher in letzter Stunde nochmals an den Präsidenten mit, der Bitte, auf «in« Milderuna der vernichtenden Bedingungen bei den Alliierten Mächten yinzu- wirkrn.« Der Staatss«kr«tär des Auswärtige» Amtes. Solf. Ter WOnWM abgWchn w Amsterdam, 11. 11. Das Niederländische Pressebüro hat «inen drahtlosen Bericht aus Paris aufgefangen, datz der Waffenstillstand um 5 Uhr morgens »ach französischer Zeit unterzeichnet wurde und um 11 Uhr französischer Zeit in Kraft tritt. Foch schickte.folgendes Radiotelegramm an die Oberkommandierenden: Die Feindseligkeiten werden an der ganzen Front vom 11. 11. 11 Uhr französischer Z«it ein gestellt werden. Die alliierten Truppen dürfen, bis ein neuer P«fehl «intrifft, die an diesem Tag« und zu dieser Stunde erreicht«» Linien nicht überschreit«». f Berl'Zl, 10. 11. Der deutsche Gesandte im Haag berichtet, datz nach ganz zuverlässigen Nachrichten aus Ententekreis«» die Entente mit einem bolschewistischen Deutschland keinen Frieden schlietzen würde, «eil sie-in einem solchen Staat keine Regkrungsgewalt finden würde, deren Autorität und Dauer genügend verbürgt sein Mrd«. DK Entente würde sich berufen fühle« , in diesem Falt« in st «inzumarschkren und tn Deutschland Ordnung zu Bekanntmachung Mit Genehmigung de« Staatssekretär« de» Krieasernährungsamtes wird die Verarbeitung ss» KartayN» z» Bremmraizwa«« im Königreich Sachsen untersagt. - DK Kommunalv«bände haben die tn ihrem Bezirk befindlichen, zu Brenn««izwecken be stimmten KartoffAn sofort zu enteignen. Zuwiderhandlungen werden gemätz 8 17 d« Bundesrak-Lekanntmachung vom 25 Sev- «1915 über die Errichtung von Prekprüsungestellen und die Versorgungsregelung mit »Fnk -k zu 6 Monaten od« mit Geldstrafe bk »u 1500 Mark bestraft. DK Verordnung KM sofort in Kraft. Dresden, am 9. November 1918. «knisterst»» des Juuer». . Zur FAielluna der Kartoffelvorräte macht sich eine Bestandserhebung erforderlich, zu dörin Durchführung folgende, angeordnet wird: 1. Die Leftandserhebung «folgt tn allen Gemeinden (einschließlich Gukbezirken) de« l Bezirk» durch Kommissionen, die au» drei Mitgliedern bestehen. , DK mit Dienstanweisungen versehenen Kommissionen find berechtigt, zur Durchführung der Bestand,«Hebung all« Grundstück«. Laa«räume von Kartoffeln, sowie Wirtschafkgedäud« zu betteten und von den Kartoffelbesttzem jede Auskunft zu »«langen. Die Kartoffelbefitz« find »«pflichtet, den Kommisfionen begehrte Auskünfte üb« Bestände, Verwahrung, verbleib usw. von Kartoffeln waürheikgemäh zu «teilen, «sorderlichenfalk Vorkehrungen zu treffen, die die Besichtigung und Feststellung d« Kartoffelvorräte «möalichen, insbesondere auf Erfordern Handreichungen zur Fest stellung d« Kartdffelvorräte zu leisten od« Hilfskräfte hierzu zu stellen. Matzgebend für die vefkmdserhebung ist der Kartoffeloorrat am 1». Nssoub« 1S!8. Die Revolution ' Die Ereignisse überstürzen sich. Wir wissen nicht, ob di« Revolution dis Sache einer augenblicklichen Eingebung war und, getragen von einem allgemeinen Geist, vorwärtseilte, oder ob sie seit langem planmätzig vorbereitet ist. Wir möchten letzter«; annshmen, d«nn in diesen Tagen des grund- aufwühlcnven Umsturzes haben diejenigen, weiche die Leitung der Bewegung in Händen haben, ein h«rvorrag«ndes, selbst im Lande der militärischen Schulung überraschendes Organi sationstalent gezeigt. Zetzt hat dieses Talent noch schwerere Proben zu bestehen. Es gilt, das Volk so zu leiten, datz «s m dieser gewaltigen Zeit sich würdig zeigt. Reichskanzler Ebert sprach kürzlich bei der Einleitung der Waffenstillstandsver» Handlungen das Wort: Jed« Knechtschaft hat ein Ende! Datz er auch jetzt zu diesem Worte steht, und datz es ihm und sein«! aus Mchrheits- und unabhängigen Sozia.iskn gebildeten Re gierung möglich sein werbe, die persönlich« und politisch« Freiheit, die Unverletzlichkeit des Eigentums der Staats bürger unbedingt sicher zu stellen, ist Voraussetzung für all« die, welche trotz anderer Anschauung die Geschehnisse ruhig hinnehmen und es der Regierung somit erleichtern helfen, ' ihre Absicht, dem deutschen Volke Frieden und Wohlfahrt zu sichern, ungestört zur Ausführung zu bringen. Wir halten es in der gegenwärtigen Stunde für unsere Pflicht, unser« Mitbürger zur Mitarbeit im Sinne des Ebertschen Erlasses aufzuforvern. Es gilt in diesem Augenblicke nicht, Vergangenem machzuträuern^ — so hart ein sehr grotzer Teil unseres Volkes, in dem die Liebe zu Kaiser und König von gestern auf heut« nicht sterben konnte, es empfinden mag, datz die Throne «nt- blötzt sind. Mitten in der roten F^ut gilt «s zu erhalten, was zum Aufbau des neuen Deutschland notwendig ist. Dem volkstümlichen König von Bayern, dem Herzog von Braunschweig, dem starken, von der ganzen Welt ge» >und beachteten deutschen Kaiser und König von Preutzen sind we.tere ieutM Fürsten ins Erst gefolgt. Auch unser König Friedrich August, dem man doch nachrühmen mutz, datz er unentwegt für das Wohl seines Landes besorgt war, ist von der roten Flut hnweggefegt worden, gleich ihm sind entthront der König von Württemberg, die Erotzherzöge von Sachsen und von Oldenburg, der Herzog von Hessen, der Fürst von Neutz und zur Stunde wohl noch einig« andere. 'Man darf annehmen, datz keiner der deutschen Fürsten in der Lage sein wird, den Thron zu behaupten. In Sachsen ist ^ie Erst« i Kammer^ um deren Reform seit vielen Jahren gestritten wurde, mit einem Federstrich beseitigt, die Zweite Kamm« ist aufgelöst und soll baldmöglichst in gleicher Wahl durch Männer und Frauen neu * «rstehen. Di« Revolution greift weiter, und zwar, wie angesichts d«r nicht zu ändernden Sach lage mit Genugtuung sestgestellt werden mutz, bis auf kleiner« Zwischenfälle wi« in Berkin, unblutig und in Ruhe und Ord- mng. Aus fast allen Garnif»n«n komm«» Meldungen üb« kenberaer'