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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 05.11.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191811054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19181105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19181105
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-11
- Tag 1918-11-05
-
Monat
1918-11
-
Jahr
1918
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s « 1918 (> An i f Zur Prüfung der Vier auf ihre Frische steht die Leuchtprobe und die Schwimmprobe zur Berfügung. Die, nung v dem M ISIS (. Uchen k in Fon Di« deutsch«! Folgen di« glüö hat. D leisten. Preuße! Vertret« Der R« Geschäft des Vc des Ka Krftgsei guyg b waltung geführt, sreiheit bleibt n Di« an polil Staat l geführt. Wirkung tuugs- r und för! in amtli sind, da brauchen Aufr«chb selbst L in vier s sich nicht und V«r tu» not baldigen Di. rscbülcder cseatag Dreeke«, I. November. Die Erste Kammer verhanddtte heute ebenfalls über den lWetzentwurf über ein« veränderte Zusammensetzung des Gesamtministeriums. .Der Sitzung wohnten auch Kronprinz Georg und Prinz Johann Georg bei. Den Pericht erstattet« Domherr Dr. v. Hübel, der auf die ungewöhnliche Bedeutung der Vorlage kn der geg«n- wärtrgen schweren Zeit 'yinwies. Sie bezwecke ein« enger« Berührung zwischen Regierung und Volksvertretung und stütze sich auf das einmütige Gutachten des Staatsrates. Er bean trage ihre unveränderte Annahme. Das Haus beschloß ein stimmig und ohne Aussprache mit allen anwesenden 28 Stim men die unveränderte Annahme des Gesetzentwurfes. Nach Verlesung der ständischen Schrift vertagte sich das Haus aus den 6. November 12 Uhr: Entgegennahme einer Regierungs erklärung. Nachdem dre Erst« Kammer die Vorlage angenom men hatte, nahm di« Zweite Kammer die unterbrochene Sitzung wieder auf. Abg. Sekretär Dr. Schanz verlas die ständische Schrift, die genehmigt wurde. Zweite Kammer Auf der Tagesordnung steht die allgemeine Vorberatung über den Entwurf Lines Gesetzes über eine veränderte Zu sammensetzung deK Gesamtministertums. Staatsminister des Innern Dr. Koch leitet die Aussprache Mit folgendem ein: Die Einführung des Gesetzentwurfes werde an 'sich Veran lassung geben zu einer programmatischen Erklärung der Re- grerung. Wenn eine solche Erklärung nn gegenwärtigen Augen blick unterbleibt, so liegt der Grund dafür in der eigenartigen Lage, in cher sich die Vertreter der Negierung befinden. Ge rade dieser Entwurf soll erst die Möglichkeit herbeiführen zur Bildung des Gesamtministeriums, das künftig die Geschäfte des Landes führen soll. Durch seine -Verabschiedung soll erst den Mitgliedern ans ihrer Mitte der Eintritt in das Mi nisterium ermöglicht werden. ^Infolgedessen hat sich das Ge- samtministerium in seiner jetzigen Zusammensetzung als unvoll ständig erwiesen und es würde, wenn es eine programmatische Erklärung abgebe, den künftigen Mitgliedern vorgreifen. Das l-gt ihm aber aus Gründen der Loyalität selbstverständlich fern und ich werde mich deshalb auf die gesetzlich technische Ver tretung der Vorlage beschränken. "Der Minister besprach dann kurz die einzelnen Punkte der Vorlage und bittet um Annahme des Gesetzentwurfes. Abg. Brodaus (F. Vp.) beantragt namens der Nationalliberalen, Sozialdemokraten und Fort schrittlichen, den Gesetzentwurf sofort in Schlußberatung zu nehmen. Abg. Sindermann (Soz.) begrüßt namens seiner politischen Freunde die Vorlage als einen Anfang einer Neu ordnung, welche im weiteren Verlaufe der Verhandlungen zu einer vollständigen Demokratisierung nicht nur des sächsischen, sondern auch des deutschen Volkes führen werde. Redner "sendet sich dann scharf gegen den vor kurzem erlassenen Befehl des Leipziger stellv. Generalkommandos, der eine Androhung für die Beteiligung an Volksversammlungen usw. enthält und die nach der Meinung des Redners nur geeignet ser, 'die Stellung der Regierung bei dem Volke in Mißkredit zu bringen. Abg. Böhme (Kons.) erklärt namens seiner politischen Freunde, diese seien sich über die Tragweite der Vorlage vollkommen bewußt, gleichwohl seien sie bereit, mit den Wünschen für die Einigung unseres Volkes auf den Boden der Vorlage zu treten. Redner weist daraus hin, daß seine Partei schön vor der Einbringung des Entwurfs sich für Mi nister ohne Portefeuille, für das allgemeine gleiche Wahlrecht, die Reform der Ersten Kammer üno für die Kontrolle der Regierung durch die Stände ausgesprochen habe. Abgeordneter Fleißner (U. Soz.) erklärt namens seiner Freunde, jdieje seien.nicht in der Lage, der Vorlage zustimmen zu können, weil sie nicht glaubten, daß sie eine Demokratisierung Sachsens anzubahnen geeignet sei. Redner kritisiert dann scharf dis l Zusammensetzung und dl« Beschlüsse des Staatsrates und 'von ihm sei nichts zu erwarten. Das Volk müsse sich seine Freiheit von der Straße aus erkämpfen. Hiergegen wandten sich dre Redner der sozialdemokratischen Mehrheilspartei Abg. Lange und Fellisch. Letzterer erklärte u. a., die wichtigste Auf gabe sei gegenwärtig jedensalls nicht di« Beseitigung der Mo narchie. Es werde sich zeigen, ob die Neuordnung mit her . Hrone zu machen sei, oder ob sie ohne die Krone gemacht werden könne. Nachdem noch Abg. Böhme die gegen die konservative Fraktion erhobenen Vorwürfe zurückgeunesen hat, wird der Gesetzentwurf im ganzen mit 75 gegen 3 Stimmen der unabhängigen Sozialdemokraten angenommen. Kur fiel»« um« ysieklima ' Franl«nb«rg, den 4. November 1918. f h .HMplamschiuß-SißMg der HMzelskmumir Chem nitz. Der Hauptausschuß der Handelskammer Chemnitz be schloß am 30. Oktober u. a. über folgende Angelegenheiten: Die schon früher erörterte Frage einer reichsgesetzlichen.Rege lung der Stellung des Deutschen Industrie- und Handelstags und der Handelskammern im Reicht soll, unbeschadet der bun desstaatlichen Stellung der Kammern, wieder ausgenommen werden. — Die mitunter vermißte Anpassung der Löhne der staatlichen Betriebe an örtliche industrielle Verhältnisse jst anzustreben. — Die Bundesratsvrrordnung vom 16. 12. 1916 über Auflösung von Verträgen soll auch auf Belgien Ausdeh nung finden. — Gewisse von dem Deutschen Verband für das kaufmännisch« Bildungswesen vorgeschlagene Erleichterun gen für den Erwerb der Berechtigung zum 'Einjährig-Frei willigen Militärdienst fanden keine Unterstützung. — Die Frage einer aus beteiligten Kreise» angeregten Herabsetzung der Papiergarnhöchstpreise soll zunächst noch, bis zur Klä rung über Herstellungskosten und Erzeugungsbedingungen, offen gelassen werden. — Es ist ein Verbot für Leiter von Kriegsorganisationen herbeiZuführen, in -ihnen unterstellten Ju- Leuchtprobe und die SchwimMprob« zur Der Leuchtprobe vollzieht man in der Kerfe, dckß man das zu s prüfende Ei in die hohle Hand nimmt und es, indem man! dre Hand dicht vor das beschattet« Auge bringt, gegen die! Sonne oder eine starke künstliche Lichtquelle, hält. Ist das Ei - frisch, so erscheint es gleichmäßig hell mit einem leichten gelben Schimmer, alte Eier hingegey sind trübe und dunkel. Zeigen sich bei der Probe dunkle Flecke, so handelt «s sich um em sogenanntes Fleckei, das gleichfalls unbrauchbar ist. Je! älter das Ei, desto größer wird infolge des Wasseroerluste - dre in der Spitze sitzende Luftblase, daher schottern alte Gier beim Schütteln. Es wäre aber verfehlt, diese Schüttelprob" allzu drastisch anzuwenden, da sonst leicht die Eihaut zerreißt, so daß Eigelb Und Eiweiß ineinander fließen; solche Eier send zum Verkauf« nicht mehr geeignet. Das sicherste Mittel zur Feststellung des Atters eines Eies bleibt nach wie vor di« Schwiminprobe. Man gießt in eine Elgsschüssel oder ein Einmachglas einen Liter Wasser, in dem man vorher 109 Gr Kochsalz ausgelöst hat. In diese Lösung wird das Ei eingelegt^ Ist «s frisch, so sinkt es sofort unter und legt sich flach auf den Boden. Eser, die erst wenige Tag« alt sind, sinken auch unter, stellen sich aber auf die Spitze. Ei» hss zwei Wochen alte Eier schwimmen fn der Lösung, und zwar um so höher, i je älter sie sind.. Ganz alte Eier halten sich schwimmend - an der Oberfläche. Man erkennt also verdorbene oder »lh unbrauchbare Eier daran, daß sie an der Ob«rfläch» oder dicht darunter schwimmen. f" Die Zwischenschein« für die Schatzanweisung?» »et 8. Kriegsanleihe können von Montag, den 4. Novbr. ab m die endgültigen Stücke mit Zinsschejnen Mgetauscht werden. Siehe Bekanntmachung des Reichsbankdicektoriums fn vor liegender Nummer. f M. I. Die KartosfellteserungM. In weiten Kreisen wird darüber geklagt, daß die Be.ieferung der Landeskartöffel- karten auf Schwierigkeiten stößt. Die Hindernisse, die wieder holt ausgetreten sind, liegen teils in der gegen das Vorjahr verspäteren Ernte, teils in der Schwierigkeit ihrer Einbringung infolge Arbeitermangels und Auftretens der Grippe. Leider halten auch nicht selten Landwirt« Kartoffeln zurück, um in gewinnsüchtiger Absicht höhere Preise zu- erzielen. Einzelne Kommunalverbände haben außerdem durch Ausfuhrverbote oder ähnllche Maßnahmen di« Belieferung der Landeskartoflel- karten erschwert. Das Aandeslebensmittelamt hält aber unbe dingt an der Einrichtung der Landeskartoffelkarte und ihrer Freizügigkeit fest und schreitet in allen Fällen din, in denen hiergegen verstoßen wird. Jnsolg«oessen sind auch auf An ordnung des Ministeriums bereits mehrfach Verordnungen von Kommunqlverbänden aufgehoben worden, die den Bezug auf Landeskartoffelkartx beeinträchtigen. In gleicher Weise wrrd auch sernerhin mit größtem Nachdruck gegen jeden Versuch auf Beschränkung der Landeskartofselkarfe verfahren werden. 1 Ein Vierieljahchmrdert Bund der Landwirte in« Kö nigreich Sach sm. Am 1. November vollendeten sich 25 Jahre, serr die Geschäftsstelle dös Bundes der Landwirte für Sachsen gegründet wurde und Direktor Oswin Schmidt, der damalige Gutsbesitzer in Langhennersdorf und jetzige Oekonomierat und Landlagsabgeordnete, di« Führung der Bundesgeschäfte übernahm. Wenn es der Bund vermocht hat, auch im König reich Sachsen in weiten Kreisen Verständnis für die soziale und politische Bedeutung der Landwirtschaft innerhalb un seres Staats- und Volkslebens zu verbreiten, so war das möglich, weil sich die Vertreter des Bundes nicht nur aus schließlich als Sachverwalter landwirtschaftlicher Interessen be tätigten, sondern weil sie im Sinne der Hauptforderung der Bundessayung für den Schutz aller nationalen schaffenden Ar beit in Stadt und Land ekntraten und sich von großen vatec- ändischen Gesichtspunkt«» leiten ließen. So darf der Bund o«r Landwirte auch in Sachsen einen Rückblick auf das erste Lierteljahrhundert seines Bestehens mit dem Gefühl der Be- ,nedigung tun, zu dem erfolggekrönte Arbeit im Dienste der vaterländischen und der Standesinteresse» berechtigen. feg Sammelt RElalben I Die Erfassung der Frucht- tände (Kolben) des Kolbenschilfes (Typhia), Mich« auch WeiM «erst» Hafer m «an, Sosterreich 13,3 13,0 14,0 11,5 in Böhnren 17,7 15,8 17,6 13,9 Em weiteres Zeichen der großen BetriebSkntenfität ist die starke Ausdehnung des Hackfruchtbaues; besonders wird M Böhmen 5,44«/» des gesamten Ackerlandes mit Zucker- rüben bestellt, deren Durchschnittsertrag im Jahrzehnt 1903 bis 1912 265,6 D.-Ztr. auf dem Hektar betrug. Die böh mische Zuckerrübenernte macht über 60 »/o der gesamten öfter- reichischen Zuckerrübenernt« aus. Berühmt ist von altereher der böhmische Hopfenbau, der sich wegen des vorzüglichen Bodens, besserer klimatischer Bedingungen und niedrigerer Produktionskosten in erheblich günstH«r«r Lage befindet als der deutsche Hopsenbau. Auf hoher Stufe steht ferner, sowohl nach der Zahl wie nach der Güte, die Rindviehzucht. Dies ist einmal eine Folge des allgemeinen Hochstandes der Land wirtschaft, zum andern aber auch des Umstandes, daß der Milch- und Fleischproduktjon wertvolle Hilfsmittel in den Abfälle» 'der vielen landwirtschaftlichen Industrien (Brenne reien, Zuckerfabriken usw.) zur Verfügung stehen. Wenn daher heute die anderen Teile Oesterreichs auf die Zufuhr aus Böhmen angewiesen sind, so ist in normalen Zeilen Böhmen von dem Absatz nach außen abhängig. Vor dem Kri^e «nachte Böhmen der deutschen und namentlich der hayrischen Landwirtschaft besonders durch seinen Hopfen lund sein« Braugerste empfindliche Konkurrenz. Ferner führt« es in großen Mengen Obst, Bier, Erzeugnille der Viehzucht und andere landwirtschaftliche und gewerbliche Erzeugnisse «rach Deutschland aus. Mären di« Tscheche» durch chren nationalen Haß nicht völlig verblendet, so müßten nicht nur ihre allgemeinen Pflichten, sondern allein schon ihr« durch diese Zusammenhänge ihres Wirtschaftslebens mit oem Deutschtum bedingten Interesse» sie zu einem vernünftigen Verhalten veranlassen. Unidr d»r B^eichnunz Marunqepter, Vumskeuk»», KktMk, ZylmderMtzrr, Schmackeduts'chen usw. bekannt stich, kegi im volkswirtschaftlichen Interesse Md bietet vhnr besondere Fach kenntnisse »der. Anstrengungen- «Men guten Nebenverdienst. Die Firma Jata-Werk, Tertilabteilung, Dresden^ gibt auf Munsch gern weitere Ausschlüsse. Ein jeder, der mtt sammel» Hilst, macht sich um das Gemeinwohl verdient! f h Verkehr mit' Web-, Wirk« und Strickwaren. Die Handelskammer Ehemnitz weist Interessent«» darauf hin, daß § der nächste Sprechtag für die Ausstellung her in den Bus- nahmebewMigungen zu 8 7 der-Gekanntmachung vom 10. Juni - 1916 über Regelung des Verkehrs mit Web-, Wirk- und Strickwaren vorgesehenen Bescheinigung IV aus'Mittwoch, 6. Nov. 1918, vormittags von 10—11 Uhr, festgesetzt ist. fh KohkenMsuhr. Wegen Sperrung der Kohlenzufuhr aus Böhmen wurde die Handelskammer bei der sächsischen. Staatsregierung dringlich ui» Herbeiführung sofortiger Maß- nähmen vorstellig, um die ausfallenden Mengen aus , der nicht mehr nach Oesterreich auszuführenden oberschlesischen Kohle zu decken. ' 7 * Vie böbmilcbe Lanawittlcbalt in ibrem vrrbSNnk r« vemkcdlanck Oesterreich-Ungarn geht ohne Zweifel mit größter Ge schwindigkeit einer völligen Umgestaltung, wenn nicht gar Auslösung entgegen, und es ist noch nicht zu übersehen, welche Entwicklung die politischen Verhältnisse in der benachbarten und bisher so eng mit uns verbündeten Monarchie in der nächsten Zeit nehmen werden. Diese Umwälzung, bei. der die unzufriedenen Völkerschaften über die vom Kaiser Karl versprochene Autonomie hinaus die völlige Selbständigkeit anstreben, wird auch ein« weitgehende Rückwirkung aus die handelspolitischen Beziehungen ausüben. Der lang umstrit tene Eedant« eines Wlltschaftsbündnhses zwischen Deutsch land und Oesterreich-Ungarn dürfte unter solchen Umständen in näherer-.öder fernerer Zukunft kaum irgendwelche Aus sicht auf Verwirklichung haben. Im Gegenteil legen ein zelne Völkerschaften auch auf wirtschaftlichem Gebüßt er:ie so feindliche Haltung gegenüber dem Deutschtum an den Tag, daß daraus mit der rücksichtsloser« Vertretung der deutschen Interessen geantwortet werben muß. D.es gilt besonders gegenüber den Tschechen, die während des ganzen Krieges mtt allen Mitteln die innere Kraft Oesterre.chs geschwächt haben und jetzt versuchen, durch Aus hungerung der -auf die Zufuhr aus Böhmen angewiesenem Gev.ete oie deutsche Bevölkerung ins furchtbarste Elend zu stürzen. Dieses unerhörten Verrates wird man sich erinnern müßen, wenn später Böhmen für seinen Ueberschuß an land- wirrschaft.ichen Erzeugnissen Absatz suchen wird. Mtt der Gründung eines selbständigen Königreichs Böh men würden die Tschechen ein Gebiet'beherrschen, das sich ebenso wie die benachbarten Länder Mähren und Schlesien durch eine besonders hochstehende Landwirtschaft auszeichnet. Während in ganz Oesterreich der Anteil des Ackers an der Gesam.f äche 35,4 °/o uns an der landwirtschafllich benutzten F.äche 59,0 °/o beträgt, nimmt in Böhme» das Ackerland mehr als die Hälfte (50,5 »/->) der Gesamtfläche und übe« dre« Viertel (77 °/o) der landwirtschaftlich benutzten Fläch, in Anspruch; dagegen sinkt der Anteil der Hutweiden au, 5 o/o der landwirtschaftlich benutzten Fläche. Auch die durch schnittiichen Ernteerträge sind in Böhmen «rhcb.ich höher al. in den übrige» Tellen Oesterreichs, mtt Ausnahme von Mähren und Schlesien. Im 10jährigen Durchschnitt 1903— 1912 betrug der Ertrag in Doppelzentnern auf dem Hektar: Kriegswirtschaft (K. M.) Beschlagststhm« von Locablätter» ufw. Am ! 2. November 1918 ist eine Bekanntmachung (Nr. 1/11. 18. S. 2), betreffend Beschlagnahme und Vestaildserhebung von > Cocablättern und Cocain, erschien«,«, durch welche Cocahlätter ! (Folpa Coca«), Cocain und leine Salze als Roh-, Halbsertig- ! und Fertigware beschlagnahmt werden, sofern die Vorräte, eines Eigentümers nicht weniger als -500 Gramm betragen, Trotz d«r Beschlagnahm? bleibt di? Verarbeitung oyn Locq- ! blättern zu Cocain hydrochl. und Cocain nftr. allgemein ge- ! stattet. Im übrigen ist die Verarbeitung Mr mit vorheriger schriftlicher Einwilligung des Sanitäts-Departements des Kgl. Kriegsministeriums in Berlin erlaubt. Die Veräußerung und Lieferung der beschlagnahmten Gegenstände ist nur gestattet an die Haupt-Sanitäts-Depots und dre Sanitäts-Depots des , H««res und der Marine, sowie mit vorheriger schriftlicher Einwilligung des Sanitäts-Depürtements des ' Königlichen s Kriegsministeriums. Die beschlagnahmten Gegenstände unter- , liegen quch einer einmaligen Meldepflicht. Die Meldungen sind über die am 2. November 1918 vorhandenen Mengen bis Mm 15. November 1918 an das Sanitäts-Devartemönt des! Königlichen Kriegsministeriums zu erstatte». Gleichzeitig ist! eine Bekanntmachung (Nr. 2/11. 18, S, 2; betreffend Be schlagnahme und Beftandserhebung von Pfefferminzkraut, -tee, i -blättern erschienen. Durch sie werden Pfefferminzkraut, Pfef- ' serminztee, Pfefferminzblätter (Fol. Meuth, pkp.) ganz und geschnitten, beschlagnahmt, sofern nicht die Vorräte eines Eigentümers weniger als 25 Kg. betrage». Pas Ernten, Trock nen, Sortieren und Schneiden des Krautes bleibt erlaubt. Veräußert und geliefert werden dürfen die beschlagnahmten Gegenstände «mir an das Sanitäts-Depot des EardÜvrps rn Berlin. Im übrigen ist ein? Veräußerung, Lieferung und Verarbeitung mir mit vorheriger schriftlicher Einwilligung des Sanitäts-Departements des Königlichen Kriegsm inchte- riums zulässig. Die beschlagnahmten Gegenstände unterlieg«» ebenfalls einer Meldepflicht, Dfe Meldungen sind über- dfe 2. November 1918 vorhandenen Mengen bis zum 15. Nopenz- ber 1918 an das Sanitäts-Departement des Königlichen Kriegsministeriums zu erstatten. Der Wortlaut der beiden Bekanntmachung?» ist bei den Polizeibehörden einzusehen, UM di durch - Mtt« wo si« di« »e in un soll?i ich <n 'M dustrrezwe'igen besoldete Aufsichtsrqtsposten zu bekleiden. — Von de» weiteren bei den zuständigen Stelle«, wegen Aus gabe von Notgeld Mr Behebung des Papiergeldmangels schriftlich und mündlich erhobenen dringende» Vorstellungen und de» inzwischen getroffenen Verfügung«» der Chemnitzer Stadtverwaltung nahm man Kenntnis. — 'Wegen Einrich tungen Mr Preisüberwachung insbesondere von Syndikats- Und Verbandspreisen nach dem Kriege, ebenso wegen Durch führung des ß 7 des Umsatzsteuergesetzes über Zwifcheni- lieferungon in gemischten Betriebe», welche beiden Angelegen heiten die öffentlich« Vollversammlung am 4. 11, beschäftigen sollen, wurden die dieser zu unterbreitenden Beschlußanträge vorberaten. — Verhandelt wurde weiter über bestimmte rn Angestellten- und m Liquidationsfragen bei zwangsverwalteten Unternehmen zu beobachtende Grundsätze. — Die Gerste- versorgung der Mälzereien angehende,« Wünsche wurden nach Fühlungnahme mit Brauerei, Getreidehandel und Müllerei des Bezirks als befürwvrtlich «rächtet. — Hinsichtlich des Zusammenarbeitens der öffentlichen Arbeitsnachweise mit den Facharbeitsnachweisen der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer wurden d«e dem Verband der öffentlichen gemeinnützige» Arbeitsnachweise des Königsreichs Sachsens vorzulegenden For derungen beraten. Die Berlustfiste Nr. 554 nennt aus hiesiger Gegend: i Anke, Ernst, Geir., 17- 2., Ebersdprs, l. verw., b. d. Tr. Böhme, Rudolf, 12.3, Langenstriegis, vermißt. Hoyer, Willy, 9.1, Frankenberg, l. verw. Kempe, Oskar, San.-Obe«j, 15.9, Merzdorf, l. verw. s Leistner, Karl, 4. S., Hausdorf, 7. A, 1H tnf. Krankheit tn einen, > Reseroelazarett gestorben. Merkel, Erhardt, 31.3., Niederwiesa, l. verw. Richter, Arno, 9.2 , Frankenberg, bish. vermißt, i. Gefgschft. Seltner, Otto, 27.7 , Mühlbach, verw. Dresden. Da die Grippe-Erkrankungen noch keine Ab nahme zeigen, bleiben die Hustgen Schulen noch eine Woche länger, und zwar bi» zum 9. November, geschlossen. Das Theater- und Vuiammlungsoerbot, da» am nächsten Sonntag aufgehoben werden sollw, bleibt ebenfalls noch bis auf weiteres aufrechteihalten. Bei der Allgemeinen Ortskrankenkasse zu Dre». den betrug die Zahl der an Grippe Erkrankten seit Ausbruch der jetzigen Epide »«« bi» einlchlirhltch 30. Oktober 2,00. — Leipzig. Am 31. Oktober wurde im Leipziger Krystal!- Palast, «n der Alberthalle, ein Lichttpielhau» mit 2S0S Plätzen eröffnet. Es dürfte dies da» grüßte Kino Deutschland» sein. Das bisher größte Leipziger Kino umfaßt 160Ü Sitzplätze. In dem neuen Lichtspielhaus kann nun die Einwohnerschaft einer ganzen Gemeinde bequem untergebracht werden. > — Marienberg. LM Reformation fest sollten die von der Firma Gedr. Baidäut gestifteten Ktschssnalogen zum Turme auf- gewunden werden. Al» die große Glocke da» Schallöch ziemlich erreicht hatte, riß plötzlich das Seil, so daß die Glocke ou» ge waltiger Höhe herabstürzte und den untenstehenden mit Blumen and Girlanden geschmückten Wagen mit der noch darauf be findlichen mittleren Glock vollständig zerschlug. Zu dem Glocken- auszug hatte sich eine große Menschenmenge einaefunden; glück licherweise fit des dxm Ilniall niemand zu Schaven gekommen. — Thum. 2n unmittelbarer Nähe des SigNalmast?» he? Eisenbahnstrecke Thum—Ehrenkriedeisdorf wUscde dieser Tage > von ruchloser Hand ein große» Stück Holz quer über die Bähn- «chtenen gelegt und dahinter ein großer Stein beseitigt, uin ein Eiienbahn-Unglück hervetzusühren, wg, aber rechtzeitig vereitelt wurde. Für die Ermittlung de» Täters hat die Kgl. Staats anwaltschaft zu Chemnitz eine Belohnung von 200 M. ausgesetzt. Aer S«ii zweckmäß beim Er hat «na« di« Kai/ Haußma bürckschlt wichtigst« Bei 1 2
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