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WWWWMWI rankenberger Tageblatt Druck und «erlag von E. G. Roßberg in Frankenberg i. S«. 77. Jahrgang elbst treu bleibt. Amtsblatt für die Königs. Amtsh-OtmMMast MH-, das Amgl. Amtsgericht md da. Stadttat zu Fraukeuberg Verantwortlicher R«daktenr: Ernst Roßberg seu. in Frankenberg i Ga. Dienstag »e« ÄS. Ottover 1918 . der tand- und forstwirtschaftliche« Arbeiter durch Fettdruck h«oorgehobm worden find: nicht untergehe», wenn es sich selbst treu bleibt. Hieran aber wird und kann es nicht fehlen, wenn die Stunde schlagt, denn es gebt ums Ganze. Dann soll noch einmal Ler Genius des deutschen Volkes machtvoll sich zur Tat ent falten und di« Mahnung Goethes Befolgung finden: „Was du ererbt von deinen Vätern hast, Erwirb es, um es zu besitzen i " Mittritt Umten-orNr l Berkiin, 20. 10. (Amtlich.) Seine Majestät der Kaiser und König haben den General der In fanterie Ludendorff, Erster Eeneralquartiermeister, im Frieden Kommandeur der 85. Jnfanteriebrigade, heute in Genehmigung seines Abschiedsgesuches mit der gesetzlichen Pension zur Disposition gestellt. Gleichzeitig haben Seine Majestät mit einer gnädigen Order an den General zu bestimmen geruht, das; das niederrhemische Füsi.rer-Regimcnt Nr. 39, dessen Chef der General bereits seit längerer Zeit ist, fortan den Namen „General Ludendorff" führen soll. Die Verabschiedung des Generalquartiermeisters General Ludendorff ist die Folge der im Reichstage beschlossenen Verfassungsreform auf militärischem Gebiet, mit der sich Ge neral Ludendorff nicht abfinden konnte. Es wäre nicht rin Sinne Ludendorffs, der immer der Sache und nur der Sache diente, heute «ine Erörterung über seinen Rücktritt zu pflegen, die nicht der Sache dienen, sondern die Zerrissenheit unserer öffentlichen Meinung noch erhöhen und damit die notwendige Widerstandsfähigkeit unsres Volkes in kommenden Kämpfen schwächen könnte. Sein Weggang ist ein großer, kaum auszu- gleichcnder Verlust für das deutsche Heer. Seine Verdienste um das Vaterland wird die Geschichte buchen und das deutsche Volk in dankbarer Erinnerung bewahren. Es werden wieder andere Zeiten kommen, die nicht vom schärfsten Parteienstreit ausschließlich beherrscht werden, und in ihnen wird wieder Gerechtigkeit walten und Ludendorff seinen Ruhm als glänzen der Heerführer, um den uns die Feinde beneideten, nicht länger verkleinern. Wir bedauern, daß am Schlüsse dieser Helden laufbahn das unglückliche Waffenstillstandsangeboi steht, für das Ludendorff die Verantwortung in erster Reihe trägt; aber wir werden trotz dieses Abschlusses niemals die Dankbar keit vergessen, die Deutschland einem Heerführer schuldet, der mit Hindenburg, der uns erhalt«» bleibt, die deutsche» Heere gegen erdrückende Uebermacht von Sieg zu Sieg führte. Erich Ludendorff wurde am 9. April 1865 auf dem Gut Kruszewnia bei Schwerst»; in der Provinz Posen geboren, wo sein Vater, früher Husarenrittmeister, ansässig war. In die Armee trat «r 1882 als Leutnant im Jnsanterie-Regl- ment 57 in Wesel ein. 1888 bis 1890 stand er beim 1. See bataillon. Seine Beförderung zum Oberstleutnant erfolgte 1908, die zum Oberst im April 1911. Als solcher führte er 1913 das Füsilier-Regiment 39 in Düsseldorf, bis «r nn April 1914 Generalmajor und Kommandeur der 85. Infanterie- brigade m StraßburA. wurde. Als der Krieg ausbrach, war er zunächst Oberquartier meister «wer Armee, die im Westen vorgtng. Er war bei dem Kampf um Lüttich zugeg«iz und übernahm, als dort der Kommandeur der angreifenden Brigade neb«n ihm fiel, aus «ig«nem Antrieb deren Kommando. So kam es, daß er an der Spitze der Truppen Lüttich erstürmte. Am 7. August Auf Grund hrr Bekanntmachung des Reich-kanzlers vom 80. September 1S18 über Fest- keduna de« Jahrerarbeitsverdienstes in der landwirtschaftlichen Unfallversicherung (R.-G.-Bl- S 1222) treten in den am 30. Juli 1918 vom Königlichen Obervrrstcherungsamt Ehemnitz für die Mt vom t. Oktober 1918 ab neu erfolgten Festsetzungen der Jahresarbeit-Verdienste für land- und forstwirtschaftliche Arbeiter („Sächsische Staatszeitung- Nr. 174) Aenderungen ein, die in der ttettrimea «nck vmcbbalten Von Oberst Immanuel „War sich selbst verläßt, der wird verlassen sein. Das Volk, das an sich verzweifelt, an dem verzweifelt dre Welt. Unser Volk ist in einem Jeglichen von uns, — darunk lasset Mns wacker,seinl" Dies« Worte, die Ernst Moritz Arnot rm Jahr« 1810, also in der schwersten Prüfungszeit des alten Preußens schrieb, gelten ebenso vollkommen für unsere Tag«. Sie mahnen-zum Selbstvertrauen und drin gen auf die Mitarbeit eines jeglichen im Volk« an seiner Stelle für die groß« Sache des Vaterlandes zu ernster Stunde. Vor allem Selbstvertrauen, — das tut not, kein Berauschen an Worten, sondern dafür Taten. In beredten Worten hat der deutsche Reichskanzler am 22. Oktober klargelegt, daß es sich für das deutsche Volk jetzt Kim zwei Dinge handelt: Rechtsfriede oder national« Ver teidigung. .Was ist der Rechts fried«? Er ist em Friede, wie ihn das deutsche Volk tn seiner weit überwiegenden Mehr heit ehrlich wünscht. Wir haben von Anfang an einen Ver- teidlgungs-, einen Abwehrkrieg geführt gegen «ine Ueber- zähl von Feinden, die im Laufe des Krieges fortwährend gewachsen, ist. Mit bewunderungswürdiger Widerstands kraft hat sich das deutsche Volk gewehrt und sich durch die Ueoerkgenheit der Gegner an Zahl nicht niederzwmgen las- lassen, sondern Sieg nach Sieg erfochten. Die deutschen Heer«-stehen poch immer auf feindlichem Boden. Ihre Kraft, ihr« Entschlossenheit ist ungebrochen, ihre Front setzt dem Andrängen d«r Feinde einen zähen Widerstand entgegen, ihre Kampftüchtigkeit gewährleist«! «in Weiterkämvfen, das dem Gagnier die Durchführung der geplanten Vernichtung unmög lich mpchen wird. Aus diesem Gesichtspunkte heraus beschritt die, deutsche Regierung dm Weg zur Anbahnung der Frie densoerhandlungen, damit, den Schrecken des langen Krieges, d«r nunmehr im fünften Jahr« auf allen Völkern der Erde lastet, endlich ein Ende gemacht wird. Der Rechtsfuede,» der sich an dre Grundgedanke» Ler Anschauungen Wilsons an- lehni und den deutschen Auffassungen entspricht, bezweckt di« Anerkennung der Rechte aller Völker, also auch des deut schen, und scheidet die Eroberungs- und Vernichtungsabsichten aus. Daher verlangt das deutsche Volk von dem kommenden Frieden, daß ihm die Unverletzlichkeit des Reichsgebietes als erster Grundsatz gelten muß, und daß die deutsche Zukunft, di« deutsche Entwicklungsmöglichkeit nicht eingeengt, nicht be lastet wird. Nicht die NiederzwinguNg anderer Völker P di« Eigenart und das Kennzeichen des Rechtsftredens, sondern di« Gleichberechtigung und Entfaltung im freien Verkehr auf den Bahnen -des Weltmarktes. . Di« deutsche Regierung hat «inen solchen Frieden, der hier m großen Zügen angedeutet worden ist, angebot«» und dem amerikams^n Präsidenten die Einleitung der «rfordec. lichen Schritte zur Erreichung dieses Zieles attheimgestellt. Es ist, wie zu erwarten wax, zu Rückfragen gekommen. Die letzt« deutsche Antwort vom. 21. Oktober war durchaus ver söhnlich. Ain stellten di« Waffenstillstands- und Räumungs- sragL in de» Vordergrund und waren bexeit, sie der Regelung durch di« militärischen Berater zuzuführen. Im Unterseeboot krieg« brachten Mr sogar «in großes Opfer, indem aus die Versenkung von Passagierdampfern überhaupt verzichtet und hiermit zweifellos «in Teil der Wirkung unserer Unterseeboote freiwillig aufg«g«ben*wurde. Endlich gab die deutsch« Antwort Die Königliche Amtshauptmannschaft. — Versicheiungsamt —. in freimütiger Weise den gewünschten Bescheid auf die An frage der amerikanischen Regierung wegen der Geschlossenheit der neuen deutschen Regierung und ihrer Verantwortlichkeit für die Führung der deutschen Außenpolitik, — ebenfalls em weitgestecktrs Zugeständnis^ das sich wiederum aus der red lichem und selbstlosen Friedensbereitschaft, nicht aber aus der von unseren Feinden vielleicht vermuteten Schwäche ergibt. So sind, alles in allem genommen, deutscherseits dre Grundlagen zu einem Rechtsfrieden geschaffen worden, auf denen, wenn unser« Feind« wollen, ein gerechter und dauernder Friede zum Besten der Menschheit aufgebaut werden kann. Lie Möglichkeit der Fliedensverhandlungen hängt nunmehr von der Einsicht und der weisen Selbstbeschränkung unserer Gegner in bezug auf die gesetzten Ziele ab. Dem Rechtsfrieden gegenüber steht die andere Mög lichkeit, daß nämlich die Feinde in Wahrheit den Reckts- frieden doch nicht suchen, sondern im Vertrauen auf ihr« militärische Lage und auf die Schwächung unserer Bundes genossen di« Waffenentscheidung fortzusetzen wünschen, um Uns — was bisher nicht der Fall gewesen ist — zu schlagen und zum Friedeir um jeden Preis zu zwingen. Was haben wir dagegen zu tun? Die Antwort liegt allen Deutschen ohne Ausnahme auf den Lippen und kommt aus der innersten Herzensaberzeugung. Der Reichskanzler hat es am 21. Oktober klar ausgesprochen, — es ist die nativ nale Verteidigung, der Götterfunke vom Befreiungsjahre 1813, die Entfesselung deutscher Vollkraft, di« Bismarck so treffend den „furor -teutonicus" genannt hat. Hatten wir denn, so könnte vielleicht gefragt werden, bisher keine nationale Verteidigung? Waren nicht schon seit Kriegs, beginn all« verfügbaren Kräfte in Tätigkeit gefetzt? Wäre es nicht em Fehler der Reichs -und Kriegsleitung geweson, sie bis jetzt ungenutzt gelassen zu haben? Gewiß wurden auch seither alle Kräfte für das Vaterland draußen und drinnen auftteboten. Gleichwohl bliest noch manches ungenutzt, was für die Stunde der letzten Entscheidung und der höchsten Gefahr gewissermaßen aufgespart war und jetzt eingesetzt- werden kann. Sollt« es, falls sich die Friedensaussichten zerschlagen, zum Aufruf der nationalen Verteidigung kommen, so dürfen wir überzeugt sein, daß die neugestaltete Michs- keitung den rechten Ton und dir rechten Wege finden wird, um die noch brach liegenden Kräfte, die schlummernden Ge walten der deutschen Volksseele zu erwecken und zur prak tischen Entfaltung zu bringen. Bis dahin Vertrauen und Durchh altLn, vereint mit dem Bewußtsein, daß sich das deutsche Volk ohne Nervosität, ohne Großsprecherei, aber in ruhigem Ernste und gefaßter Entschlossenheit für den gewaltigen Endkampf um sein Dasein und um seine Zukunft rüsten muß. -- , Machtvolle KräftL ruhen noch im Deutschtum. Alles, ums es auch nur irgendwie vermag, gehört mit Gut und Blut in den Dienst des Vaterlandes, sei es draußen an der Front, sei es zur vaterländischen Arbeit zu Hause. „Der Erfolg im Kriege ist Sache der Moral", lehrte einst Moltke, und führte das deutsche Heer hinauf zu. reinen Höhe» des Sieges m Deutschlands größter Zeit. Ern hohes Vermächtnis .st uns anvertraut. Wir sollen im Interesse der ganzen Zukunft unseres Bölkes ans Geschlechter hinaus einen ehrenvollen Frieden, erstreiten oder, wenn altes zusammenbricht, den letz ten Kampf bis ans Ende führen. Aber ein Volk wie das deutsch«, in dem eine solch« Ties« der Kraft und «ine solche Füll« des Pflichtgefühl ruht, kann nicht versagen, kann Nährmittelverteilung. In dm nächsten Taam, alsbald nach Eingang in dm einzelnen Gemeindm, werden auf Feld Nr. 58 der grünm Nährmittellarte de« Kommunaloerbande« , 100 Gramm Suppe zur Verteilung gelangen. Flöha, dm 26. Oktober 1918. Der Kommunalverband. Bestellungen auf -ns Tageblatt (für da« Merteljahr 3 M. - Pf., für dm Monat 1 MH,) nehmen alle Ausgabestellen und Austräger in Stadt und Land, ebenso alle Postanstalten des Deutschen Reiches jede z entgegen. .. Nachstehende Bekanntmachung de« Staatssekretär» de» Kriegsernährungsamte» wird hier mit zur öffentlichen Kenntni» gebracht. - _ ... . . Dresden, am A. Oktober 1918. Ministerium dm Amern. Verordnung über Znckerrübensamen. Vom 15. Oktober 1918. Auf Grund der Verordnung über Krieg-maßnahmen zur Sicherung der Bolksernayrung 22 Mat 191« tR-G.-M. S. 401) . . .. . . "E 18. Augun 1917 (R. G.Bl. S. 823) verordnet. Die durch die Verordnung über Zuckerrübensamm vom 3. Oktober 1917 (R.-G.-Bl. S. 885) festgesetzten Preise werden wie folgt geändert: „ , l. Der Preis für Zuckerrübmlamen, der von Vermebrunasftellen auf Grund bereits abgeschlossener Verträge an Züchter zu liefern ist (8 1 Abi. 2 der Verordnung vom 3. Oktober 1917), wird für Sanim au« dm Ernten 1918, M9 und 192L auf 80 Mark für je 50 Kilogramm «höht. Die» gilt nur, sofern Samen bi» mindesten» einschließlich de» Jahres 1920 zu liefern ist oder die Bmnehrungsftelle sich zur Liefe rung bi» 1920 bereit erklärt. . ' ... 2. Beim V-rkauf von Zuckerrübensamm zur Aussaat in dm 2>abrm 1919, 1920 oder 1921 (8 2 der Verordnung vom 3. Oktober 1917) darf, vorbehaltlich der Vorschriften im 8 3 der Verordnung vom 3. Oktober 1917, der Preis von 100 Mark für ie 50 Kilogramm nickt überschritten werden. . . Soweit Verträge üb« Lieferung zur Auslaat tn den Jahren 1919, 1920 oder 1921 bereit» abgeschlossen sind, tritt an oie Stelle de» vereinbarten Preise« ein um 43 Mark sür je 80 Kilogramm erhöhter Preis. Diese Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft. . Berlin, dm 18. Oktober 1918. Der Staatssekretär de« Kriegsunährungsamte». , In Vertretung: Edler v. Braun. Bezirk der Amts- üaupilnannschast » Flöha (ausschließlich d« -Städte mit rev. Städteordnung) Versicherte im Alter üb« 21 Jahre von 16-21 Jahren vi 14-16 M . Jahren unt« 14 Jahren männ lich weib lich männ lich wetb- lich männ lich weib- Ich männ lich weib lich Flöha: 1. Amtsgerichts- bezirke: Augustusburg 1108 780 S10 747V. 650 585 300 300 Frankenberg 1105 780 875 715 . 625 585 300 300 Oederan 1105 750 S10 715 625 585 300 300 Zschopau 1105 ,750 010 715 650 585 300 300 2. Ständige Wald- arbeite» m dm Staatsforstrevierm: Augustusburg 1400 850 1200 700 800 500 300 300 Borstendorf 1400 850 1200 700 800 500 300 300 Dittersdorf 1400 850 1200 700 800 500» 300 300 Frankenberg 1400 850 1261 700 800 500 300 300 Plaue 1430 850 1200 700 800 800 300 300 . Lmaeseld (Amtrh. Marienberg) 1500 700 1400 650 900 600 300 ' 300