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Freitag »e» 18. Oktober 1»18 77. Jahtgang Da« dar Nmftroson gN «NssM itark-n DpuMlllnit Dezember 1916 (Reichrgesetzblatt S. 1332) wird wie folgt Krieges verschont geblieben ist. In diesem kchickfalsschwei EiMMssl MMIMÜlkll WMM lllllllU LjkUtsUflUNv geändert: 1) 8 1 erhält folgenden Absatz 2: Der Obermilv- Augenblick gilt es mehr denn je, die lebendige Mauer, !ttN Durch den U-Boot-Krieg in die Enge getrieben, ver- WWW! erhält folgenden Absatz tärbefehlshaber kann Anordnungen mit verbindlicher Kraft seine Anordnungen und Entscheidungen im Einverständnis mit dem Reichskanzler oder dem von diesem bestellten Ver treter. , Zur Förderung der Zeichnungen zur S. Kriegsanleihe erbietet sich die Stadtgemeinde Frankenberg, von ihr anSgegebene Gta-tfchul-fcheine zu angemessenem Kur» anznkaufev. Ungebote werden baldigst anher erbeten. ' Der Stadlrat z« Frankenberg. Die i« Gemäßheit de» Reichsimpfgesehes vom 8. Avril 1874 feiten der hiesigen Herren Jmpf- Srzt« vorzunehmenden öffentlichen Hrrdst-Jmpfnngen finden im laufenden Jahre an folgenden Tagen statt: Vie MaenNnge sWenn Wilson in diesen Tagen einen Blick in die deutsch» Presse werfen könnte, würde er aus der in der Sache wett- gehenden übereinstimmenden Beurteilung seiner neuesten Ant wort erkennen müssen, daß er die Fricdenssrage diesmal mehr kompliziert als gefördert hat. Aus dem sachlichen Inhalt seiner Note müssen wir leider den Schluß ziehen, daß man in Amerika unverändert wenig Verständnis für deutsche Art und deutsches Verfassungsleben hat, sonst würde Wilson nicht tnit oen Vorwürfen gegen die deutsche Kriegführung und nicht mit dem Hinweis auf die angebliche deutsche Autokratie ge kommen sein. Die Pariser Presse zeigt sich, wie es in einer Draht meldung der „Nordd. Allg. Ztg." heißt, von Wilsons Ant wort sehr befriedigt. Sie sieht ihren Wunsch, daß die Mittel'- mächte sich an Foch wenden möchten, erfüllt und dankt Wilson für seine Ausführungen. Die „Nordd. Allg. Ztg." rät dem „Temps", der über die Nolle des Reichstages spricht, die Aufgaben und das Wesen des Reichstages auf Grund der neuen Bestimmungen in unserem Verfassungswesen einer ein gehenden Betrachtung zu unterziehen, er werd« dann selbst erkennen, wie wenig er mit ferner tendenziösen Darstellung dem Reichstag, der die Verantwortung für das Friedens angebot übernommen habe, gekecht werde. Laut „Lokalanzeiger" sollen die französischen Arbeiter verbände große Kundgebungen dagegen vorbekeiten, daß Wil sons Friedensabsichten durch die Entente vereitelt werden. Der militärische Mitarbeiter der „Vossischen Zeitung" meint, das äußerste Bemühen der deutschen Obersten Heeres leitung müsse sein, die unbedingte Vermeidung eines Durch bruches des Feindes zu erreichen. Bleibe der innere Zusammen- Hang der deutschen Front erhalten, so sei alles gerettet. In einigen Fabriken Großberlins, so schreibt der „Vor wärts" sprechen manche Leute von einer Regierung Haase— Ledebour als von einem kommenden Ereignis. Haase und Ledebour sind für sie ungefähr die deutsche Aebersetzung von Trotzki und Lenh«. Die Negierung Haase-Ledebour soll die Diktatur des Proletariats verkörpern, die auf der Herrschaft der Arbeiterräte begründet sein soll. Menn die Phantasten das russische Vorbild kennen würden, dann würden wahr scheinlich auch sie nicht glauben, auf diesem Wege etwas für das zukünftige Glück des Volkes erreichen zu küimen. Ob der Bolschewismus je dazu kommen wird, das russische Volk glücklich zu machen, ist noch sehr die Frage. Wir appellieren an die Einsicht und an das Gewissen der Genossen, die in Jahrzehnten des Klassenkampfes geschult sind. Törichte Streiche machen wir nicht. Die Oberste Heeresleitung entsch tdet f Beryn, 16. 10. Im Reichstag herrscht heute mittag Lekcdränbung an MüMgevalt Das abgeiinderte Gesetz über den BrlagerungsMstand Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht dte nachstehende kaiser liche Verordnung: Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser, König von Preußen usw., verordnen auf Grund des Gesetzes über dem Kriegszustand vom 4. Dezember 1916 (Reichsge,ehbl. S. 1331 ji im Namen des Reiches was folgt: Dit Verordnung zur Ru»Mrung des Gesetzes über den Kriegszustand vom Ihr vier Jahre mit Euren Leibern gebildet habt, aufrecht zu halten, damit nicht die Feinde den heiligen Boden des Vaterlandes überfluten. Ihr könnt nicht zulassen, daß noch in letzter Stunde die furchtbaren Schrecken des Krieges über Hekmat und Herd zermalmend hinweggehen. Ihr in der Heimat! Jahrelang habt ihr dte größten Entbehrungen und Opfer auf Euch genommen. Wohin immer die Stunde der Not Euch rief, habt Ihr das Letzte aufgeboten, um für unsere Kämpfer an der Front durch Gur« Arbeit die starke Stütze zu sein. Mehr wie je gilt es jetzt, nicht zu erlahmen,, sondern bis zur Erlangung eines ehren vollen Friedens mit verdoppelter Kraft «inzustehen für Pflicht erfüllung und Hingabe bis zum Aeußersten Der Ausschuß des Deutschen Arbetterkongr. Behrens, Stegerwald, Bechly. am Arettag, den 25. dieses Monats, Vormittag 11 Akk. für di« Kinder, deren Familiennamen nach der alphabetischen Reihenfolge mit dem Buch staben bk ill beginnen. am Montag, den 28. dieses Monats, Bormittag 11 Mr, für die Kinder» deren Familiennamen «ach der alphabetischen Reihenfolge mit den Buch staben sil bis re beginnen. beide Male im Gasthof „zum Wok", (1 Kreppe, Zimmer Ar. 3). Eltern, Pflegeeltern und Vormünder aller in hiesiger Stadt aufhältlichen Kinder, welche im Jahre 1S17 oder in früheren Jahren geboren und noch nicht bez. noch nicht mit Erfolg geimpft worden sind, werden hierdurch aufgefordert, zu den oben angegebenen Terminen mit ihren impf- vflichtigen Kindern pünktlich zu er cheinen und sodann die geimpften Kinder zu » am SV. Ok- tobrr, Vormittag 11 Akr, und dieienigen zu » am 4. November, Vormittag 11 Ahr. in dem selben Raume zur Nachschau vorzustellen. Eltern usw., deren Kinder wegen Krankheit von der Impfung vorläufig befreit werden MWMM.IIN r -SS»«—ssss sollen, haben die betr. Kinder zur unentgeltlichen ärztlichen Untersuchung in den Impfterminen vorzustellen. Eltem usw., deren impfpflichtige Kinder durch Privatärzte bereits geimpft worden Ind oder während der Jmpfperiode noch geimpft werden oder auf Grund privatärztlicher Zeugnisse zurück- gestellt worden sind oder noch zurückaestellt werden, haben Impfscheine und bez. Befreiung-Zeug nisse in den Impfterminen oder an Ratsstelle (Zimmer Nr. 6) vgnulegen. Eltem, Pflegeeltern und Vormünder, welche ihre Kinder oder Pflegebefohlenen der Im pfung oder der ihr folgenden Gestellung zur Nachschau entziehen oder Impfscheine und Befreiungs zeugnisse obiger Aufforderung gemäß vorzuzeiaen unterlassen, werden nach 8 14 de» Jmpfgesetze» mit Geldstrafe bis zu 50 Mk. oder mit Hast bis zu 3 Tagen bestraft. Hierbei machen wir schon jetzt auf die nachstehenden Verhaltungsvorschriften aufmerksam. Frankenberg, denl6. Oktober 1918. Der Stadtrat. Verhaltungsvorschriften für die Angehörigen der Krst-Impflinge. 8 1. Aus einem Hause, in welchem ansteckende Krankheiten, wie Scharlach, Masern, Diphterie, Croup, Keuchhusten. Flecktyphus, rosenartige Entzündungen oder die natürlichen Pocken herrschen, dürfen die Impflinge zum allgemeinen Termine nicht gebracht werden. 8 2.- Die Mem des Impflings oder deren Vertreter haben dem Jmvfarzte vor der Ausführung der Impfung über frühere oder noch bestehende Krankheiten de» Kinde» Mitteilung zu machen. Die Kinder müssen zum Impftermine nut reingewaschenem Körper und reinen Kleidern gebracht werden. Der Berkaus leerer Kisten und Fässer kn der Städtischen Niederlage wird Freitag, den 18. da. Mts., fortgesetzt. »tadtrat Frankenberg, den 17. Oktober 1S18. Berkans von Quarkkäse L"" 3. Brottartenbezirk Nr. ^glZoo^ei Reth. Preis M. 2 da» Pfd. gegen.s. Abschnitt für Oktober der Landessperrkarte. — Die Au»wei»karte ist vorzulegen. Stadtrat Dankende«, den 17. Oktober 1918. Urkundlich unter unserer hüchfleigenhSNdigen Unterschrift und beigedrucktem kaiserlichen Jnsiegel gegeben Großes Hauptquartier, 15. Oktober 1918. Wilhelm. Mae, Prinz von Baden. Der „Reichs^nzerger" veröffentlicht ferner «ine an den Reichskanzler und den- Kriegsminister gerichtete allerhöchste Order, in der bestimmt ist, daß die Militqrbesehlshaber die Befugnisse, die ihnen auf Grund des in der Verordnung vom 31. Juli 1914 erklärten Kriegszustandes zustehen, nur rm Einverständnis mit den von den Lyndeszcntralbehördeir be stimmten Verwaltungsbehörden ausüben dürfen. Kommt ein Einverständnis zwischen dem Militärbefehlshaber und der Ver waltungsbehörde nicht zustande, so ist unverzüglich die Ent scheidung des Obermilitärbefchlshabers einzuholen. Mit der kaiserlichen Verordnung und dieser allerhöchsten Order ist die Grundlage geschaffen, daß alle aus Grund des -Belagerungszustandes ergehenden Anordnungen der militäri schen Befehlshaber nur kn Uebereinstimmung mit den zu ständigen Zivilverwaltungsstsllen ergehen können und daß ke letzten Endes unter die Verantwortlichkeit des Reichs kanzlers gestellt werden. Hn Sie äeuttcden Kweller In schicksalsschwerer Stunde wenden wir uns an unsere Anhänger und Freunde an der Front und in der Heimat. Unendlich viel hängt jetzt von Eurem Verhalten ab. Dio christlich-nationale Arbeiterschaft hat den Weltkrieg stets als einen Verteidigungskneg aufgesaßt. Wir billigen daher auch den neuen Schritt der Negierung, diesen furchtbaren KnA zu beenden und der Menschheit den langersehnten Frieden zu geben. Es wirb eln Rechtsfriede erstrebt unter den Garantte» eines Völkerbundes, bei dem die Ehre und die Lebensinteressen des Deutschen Reiches und des Polkes gewahrt bleiben. Das deutsche Wirtschaftsleben muß beim Wiederaufbau die Wett offen finde». Keine Maßnahme darf uns die Roh stoff« vorenthulten und Absatzmärkte sperren. Wir sind be reit, jede Regierung zu unterstützen, die eii^n Frieden aus solcher Grundlage anstrebt. Soziale Ausgestaltung unseres Volkslebens und volks tümliche Weiterbildung unseres Staatslebens sind Programm- punkte der christlich-nationalen Arbeiterbewegung. Unser Kaiser hat im Hinblick auf die, unvergleichlichen Leistungen unseres Volkes an der Front und in der Heimat gewünscht, daß dieses Volk wirksamer als bisher zur Mitwirkung an den Geschicken des Vaterlandes herangezogen werden soll«. Diese kai erliche Tat war notwendig, denn m so entscheivungsvoller Stunde müssen größere Verantwortungen auf breite Schullern geladen werden. Das deutsche Volk bekommt in mehrfacher Hinsicht elnen anderen Frieden, als es sich ihn vorstellte. Der Augenblick ist aber nicht geeignet, Schuldfragen aufzuwerfen, well sie die verschiedenen Stünde und Volksklassen entzweien würden. Die Stunde erfordert aber größtmöglichste Geschlossenheit nach innen und nach außen. , Ihr Streiter an der Front! Unsere Hoffnungen auf einen guten Ausgang der eingeleiteten Friedcnsbcmühun- i gen gründen sich auf Euren Heldenmut. Wir gedenken Eurer beispiellosen. Taten auf allen Schlachtfeldern. Euch verdanken wir, daß unsere Heimat^ von den Verheerungen des doppeln die Ententemächte ihre Anstrengungen, um noch vor für die Militärbefehlshaber erlassen. 2) Es wird folgender dem Winter die Entscheidung herbeizusühren, und zwar nicht Z 3 hinzugefügt: Der Obermilitärbefehlshabsr trifft all« nur aus militärischem Gebiet, sondern auch auf politischem, , ---- und dazu gehört auch die Bearbeitung der Neutralen. Mit stetig wachsendem Eifer sucht man den Neutralen einzureden, daß Deutschlands Vernichtung auch für sie Freiheit und Blüte bedeute. Ganz abgesehen davon, daß Deutschland sie weder poli tisch noch wirtschaftlich bedroht hat und daß andererseits Ententepolitik nicht gerade Freiheit der Neutralen bedeutet, wäre Deutschlands Vernichtung gerade das Schlimmste, was die Neutralen, vor allem Deutschlands Randstaaten, treffen könnte. Diese Staaten haben großenteils von dem Zwischen handel nach Deutschland und-von der Produktion für Deutsch land, gelebt. Wem« man jetzt Deutschland vernichten würde, o würde Holland seinen besten Abnehmer für die Produkte eines Gartenbaues, der Papierindustrie, des Flußschiffbaues, >ie Schweiz für ihre Uhren-, Stickerei- usw. Industrie ver lieren. Rotterdam würde den wichtigsten Teil seines Handels verlieren, Göteborg die hauptsächlichste Ausfuhr usw. So würde der Ruin Deutschlands auch den der Neutralen nnt sich-ziehen, denn sie zogen aus Deutschland die Kraft ihres Handels, und ahne kaufkräftiges Hinterland würden sre eingchen oder ganz von den Ententestaaten abhängig wer den. Alle die großen Aufwendungen für den Durchgangs handel nach Deutschland wären dann umsonst gemacht. Alle Produktionsmöglichkeit für die Lieferung nach Deutschland wäre vergeblich ausgebaut worden. Wo früher die Neutralen nach Deutschland gute Geschäfte machten, da wäre dann nichts mehr, höchstens noch Absatzmöglichkeit für amerikanische Dutzendware. Für die Waren, die man früher gut und preis wert aus Deutschland bezog, ist man dann auch auf die Entente angewiesen, die zum mindesten gerade diese Waren nicht so gut liefert. Auch die Transportmöglichkeiten werden dann andere.. Haben früher Schwerzer und niederländische Bahnen, im Verkehr nach und von Deutschland gewaltige Mengen umgesetzt, haben niederländische, norwegisch«, schwe disch« und dänische Reedereien nn Verkehr nach oder für Deutschland große Summen verdient, so wären diese Unter nehmungen für ganze Zweige ihres Betriebes für den Fall «iner Vernichtung Deutschlands erwerbslos. Pleibt aber Deutschland eine Wirtschaftsmacht von Be deutung, die die Meere offen halten kann, dann gibt es auch für die Neutralen in Europa wieder eine Zeit der Blüte, dann werden sie mit Deutschland wieder wachsen und gedeihen, und der Verkehr Rotterdams wird steigen mit dem Aufschwung der Schweizer Industrie, der dänischen Land wirtschaft, des schwedischen Holzgewerbes, der spanischen Süd fruchtausfuhr usw. usw. Darum werden sich die Neutralen auch nicht durch die englisch-französischen Betörungsversuche verhetzen lassen, aus denen letzten Endes nicht «innial England und Frankreich Nutzen ziehen werdens sondern die Vereinigten Staaten, durch die England selbst auf die zweite Stell« in der Welt herabgedrückt werden wird. Frankenberger Tageblatt Bezirks- Anzeiger Amtsblatt für die König!. AmtshaHtmamschaMöhchdasKöaiA Amtsgericht und den Stadtrat zu Frankelcherg Beranlwortticher Redakteur: Ernst Roßberg sen. in Frankenberg i. Sa. — Druck und Berlag von L.«. Roßberg in Frankenberg i. 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