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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 26.10.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191810265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19181026
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19181026
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-10
- Tag 1918-10-26
-
Monat
1918-10
-
Jahr
1918
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siroattve 1 Men Mei« polltilcd« Nacdttcdle» D» Aufruf der Kqnftrvati«« gegen die Vcrlleiurrung Kur helmst I« Merle« Frankenberg, den 25. Oktober 1918. zusammentreten, um den Bericht über die heutige S^una enigegenzunehmen und hierüber Beschlüsse zu fassen. A-r Frei tag nachmittag 4 Uhr findet wiever ein« Zusammenkunft der Vertreter der Staatsregierung und der Mehrheitsparteien statt, in der endgültig« Beschlüsse gefaßt werden sollen. - oermllcdter * Berk», 25. 10. Heute mittag fand im Ministerium des Innern «ine Vorbesprechung mit den Vertretern der Medi- zinalbehörden über «ine mögliche Schließung der Theater und Kinos wegen der Grippe-Erkrankungen statt. Nach einer Mitteilung vom Präsidenten der Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger ist nach Vorbesprechungen mit dem Staats sekretär Bauer «ine Eingabe an den Reichstag gemacht worden, daß im Falle einer Schließung der Theater den Bühnew angehörigen Schutz gewährt werden soll. Vor allem sotten die Verträge, die bei Theaterschließungen bei Epidemien gelöst werden können, ihre Gültigkeit behalten. * Berlin, 25. 10. Zur Bekämpfung der Grippe im Kreise Niederbarnim, die dort sehr bösartig austritt, hat der Re gierungspräsident den Landrat ermächtigt, sofortige Schul schließungen im Einvernehmen mit dem Kreisarzt bis zü zwei Wochen anzuordnen. f" Mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse wurde ausgezeichnet Kanonier Felir Legler (zweiter Sohn des Herrn Stein» Holzmeisters Richard Legler, Reichsstr. 26, hier), der seit Mitte Äugust im Westen tm Felde steht. s a Mehlverkauf betr. Die Kommunalverbandsvertretung bat uns um Aufnahme des Folgenden gebeten: Das Direk torium der Reichsgetrekdestekle hat angeordnet, daß die Kom munalverbände bis auf weiteres nur noch 10°/o ihres Bedarfs- anterles an Brotgetreide kn Weizen verbrauchen Vürsim. Die,« Anordnung hat zur Folge gehabt, daß die Weizenmehlzu teilung an die Bäcker ganz erheblich hat beschränkt werden müssen. Eine weitere Folge dieser Anordnung ist die, daß in Zukunft auch den amtlichen Mehlverkaufsstellen Weizen mehl höchstens noch nach der Hälfte ihres Gesamtbedarfes, an Mehl überhaupt wird geliefert werden können. Ilm tunlichst niemand hinsichtlich der Mchlbelieferung zu benachteiligen, st angeordnet worden, daß die amtlichen Verkaufsstellen ihr« Kunden beim Einkäufe von Mehl zur Hälfte mit Weizen- und zur Hälfte mit Roggenmehl bedienen. 7 s' Sin« zeitaemäße Erinnerung au« grauer Vorzeit frischt ein sächsischer Geschichttlehr« auf: Es war 146 Jahre vor Lhrt- tu». Die Römer erwünschten vor dem Frieden von den Kar- Hagern Abtretung aller Kolonien, au« welchen sie ihre Kraft gqoaen halten. Die Karthager taten « Donn beantragten vie Römer Aurlkferung aller Kriegsschiffe. Die Karthager taten ' forderten die Römer Ablieferung aller Waffen Är Wt<le«krage f Berkin, 25. 10. Zum Eindruck der amerikanischen Ant wort sagt der „Lokalanzeiger": Was von uns verlangt wird, ist nicht mehr und nicht weniger als die Zustimmung dazu, daß wir uns einen Waffenstillstand auferlegen lassen, dessen Be dingungen ausschließlich von der Gegenseite zu diktieren sind, und daß wir von vornherein erklären, einen Frieden annehmen ^u wollen, dessen Einzelheiten gleichfalls ausschließlich von unseren Feinden festzusetzen sind. Die einzige Begrenzung dabei bildet L^ Wilsonsche Friedensprogramm in seiner Gesamtheit. Der Krtegsminister hat gestern im Reichstag erklärt, daß das deutsche Heer noch nicht geschlagen, die dorische Heimat noch nicht zulammengebrochen ist. Bei dieser Lage der Dinge kann «s nicht zweifelhaft sein, was die Ehre des deutschen Volkes gebietet. In der „Nordd. Allg. Ztg." wird geschrieben: Wilson überläßt es den politischen und militärischen Ratgebern d«r Westmächte, seinen Anregungen Folg; zu geben, wobei man jedoch wohl annehmen kann, daß seine Stimme gehört wed- den wird, wenn er «s wünscht. Deutschland erwartet -also die Mitteilung, unter welchen Bedingungen die Feinde einen Waf- kensMstayd mit ihm schließen wollen, und ob sie bereit sind, Friedensverhandlungen auf Grund des Wilsonschen Pro gramms einzutreten. Die Sorge aller Völker müßte «s sein, zunächst den mörderischen Krieg zu beendigen und dann das übrige im Geiste der Gerechtigkeit zu. erledigen, wie es Präsi dent Wilson fordert. Die Aussprache über die inneren deut schen Angelegenheiten hat Deutschland nicht zu fürchten, wenn Wilson bereit ist, auch in dieser Frage eines seiner vornehmsten Prinzipien, das des Selbstbestimmungsrechts der Völker, zu wahren. Im „Berliner Tageblatt" liest man: Es verlautet, daß die Regierung nicht beabsichtige, nun wiederum ihrerseits eine Antwort an Wilson-abzusenden, da sich nun erst die Entente zu äußern hab«. Es sei aber wahrscheinlich, daß die Regierung im Reichstag «ine prinzipielle Erklärung über ihre Auffassung der Wilsonschen Note abgeben werde, D«r „Vorwärts" schreibt: Um den Ton Ler neuen Note Wilsons zu verstehen, müssen wir uns darüber klar sein, wie der Präsident unsere Lage ansieht. Angesichts dieses Sach verhaltes hält es der Präsident offenbar für einen weiten Schritt des Entgegenkommens, wenn er sich jetzt bereit erklärt, das Waffenstillstands- und Friedensgesuch der neuen deutschen Regierung an seine Verbündeten welterzugeben. Nachdem wir das Programm Wilsons angenommen haben, wäre «s wider sinnig, sich mit der Waffe in der Hand^ihm zu lvkdersetzen. Die Gegner aber; die Entwaffnung Les deutschen Volkes verlangen, werden sich darüber klar sein müssen, daß man ein großes Volk auf die Dauer nicht wehrlos machen kann, Protest gegen die Kriegsorrlängcrung s E«nf, 25. 10. Am Donnerstag fand eine gemein same Konferenz der sozialpolitischen Parteileitung mit Ver tretern der Gewerkschaften zur Abfassung eines an Frankreich zu richtenden Manifestes über die Friedensfrage statt. Das Manifest soll demnächst veröffentlicht werden, und einen scharfen Protest gegen die Kriegsverlängerung enthalten. Wichtige Konferenz in London f Bern, 23. 10. In London sand eine wichtige Kon ferenz statt, an welcher die höchsten Militär- und Marine behörden der Entente teil nähme». Als deren Ergebnis seien innerhalb weniger Tage Ereignisse von größter Bedeurung für die Entente zu erwarten. ER Deminti s BeEn, 24. 10. Die österreichisch-ungarische Botschaft bittet um Veröffentlichung folgenden Dementis: Auf Grund der Erkundigungen, welche an gegebener Stelle eingeholt wurden, wird mifgetetlt, daß die hier verbreitet« Nachricht, Oesterreich-Ungarn hätte «inen Waffenstillstand abgeschlossen, aus völlig freier Erfindung beruht. l , DK Beratung brr Note jn Berlet f Gestern in später Abendstunde trat in Berlin noch beh Kronrat zusammen, um zu der Antwortnote Wilsons, nach dem diese möglichst sinngemäß übersetzt worden war, Stellung zu nehmen. Ferner sanden gestern abend noch zu gleichem Zwecke Sitzungen der Fraktionen des Reichstages statt. Heute vormittag wollen di« Fraktionssührer mit den Staatssekretären verhandeln. Hindenburg Md Ludendorff in Berlin f Berlin, 25. 10. Generalseldmarschall von Hindenburg und der Erste Generalquartiermeister von Ludendorff sind .in Berlin eingetrosfen. f Lugano, 25. 10. Aus Londoner Drahtnachrichten geht hervor, daß auch die Alliierten mit der diplomatischen Aktton Wilsons nicht ganz einverstanden sind. Die italienische Presse grei t dAe Gelegenheit aus, um England zu ermutigen, Wil on unverzüglich auszuklären. - Die Karthager mußten jetzt gehorchen. Und nun befahlen die Römer Schleifung der Ästung, Preisgabe der Stadt, Auswan derung der Bewohner. Da «hob sich die Stadt zum ver- zweiflungskampf. Zu spät! Reich und Stadt wurden zerstört. Ja. die G-tchtckte ist eine große Lehrmeisterin! s* Nkderlichtenao. Dienstag, den 29. Oktober, abends 8 Uhr soll im hiesigen Erbgericht «in öffentlicher Familien- abend abgehalten werden. Zu demselben wird Herr Pastor Stenz (Frankenberg) einen Lichtbilderoortrag darbiet«». Fräu lein Lotte Hilscher und Frau Annemarie Roßberg werden Lieder zur Laut« singen und Herr Lehrer Siegel Gedichte und heitere Erzählungen in «rzgebirgischer Mundart bieten. Der Eintritt ist frei. Möchte die Veranstaltung wie ander wärts auch hier «ine zahlreiche dankbare Zuhörerschaft finden. — Dresden. In Dresden sind jolaenoe Denkmal« oder Teile von solchen für die Ablieferung m Aussicht genommen worden: Ein Relief König Albert» am Obelisk tm Könia-Albat- Park; vi« Löwen am Neuen Rathaus, Ringstraße, Rathaue- platz; die Bronzebestandteile am Kriegerdenkmal ausdem Wetttn- platz in Vorstadt Plauen; die Büste Bienert», Nöthnitz« Straße, Plauen; die Bronzen de» Siegesdenkmals, Rathausplatz, Vor stadt Löbtau; da» Crispi Denkmal, Lri»pi-Platz, Löbtau; da» Semper-Denkmal, Brüklsche Turasse; da» Kolonial-Krtegu- denkmal, Sachsenplatz: Inschrlsttafel an Wem«, Kesielsdotfu Straße, am Friedhof Löbtau; Lrachenbrunnen an d« Sophien- kirche; Froschbrunnen am Kronprinzen-PIatz, Löbtau; Kande laber aut dem Altmarkt; Adl« d« Siegessäule auf dem Markus- Platz, Pieschen; Venu» im Lingner Park, Loschwttz. — Da» Grundstück d« Handelsgesellschaft Hermann Herzfeld am Alt markt gelangte Mittwoch vor dem Amtsgericht Dresden tm Wege der Zwangsvollstreckung Hur Versteigerung. Du Zu schlag «folgte an Architekt Hentschel in Leipzig zum Preise von 850000 Mark. D« Genannte hat auf dem Grundstück eine Slcherungshypothek von 400000 Mark. Die hypothekarische Belastung betrug USO MO Mark. An Hypotheken und Zin»- Verlusten fallen über 1S0000 Mart au». — Leipzig. Dem Reichskanzler und dem Generalfeldmar schall v. Hindenburg ist telegraphisch folgende Kundgebung du Universität Leipzig übermittelt worden: »Du vom Rektor ein berufene Lehrkörper der Universität Leipzig gibt seinen ein mütigen und unerschütterlichen Entschluß kund: Wir beugen uns nicht unter einen Gewattsneden. Wir find jederzeit bereit, alle unsere Kraft einzusetzen und jede« Opf« zu dringen für Deutsch« land« Ehre, Freiheit und Unversehrtheit." Der MIMeg veillche, >»«,»»» »He wtb Berti», 24. Oktober, abends. (Amtlich.) Erfolgreiche Teilkämpk« in Flandern. Oestlich voll So- lssmer und Le Lateau sind erneute schwerste Angriffe Ler Engländer gescheitert. Sie blieben aut örtlichen Eeländegewinn beschränkt,. Von den anderen. Fronten nicht» Neues. Italien vttb WM, 24. Oktober. Amtlich wird gemeldet: J1«lt<i»isH«r Keiegrschanpla- Gestern wuchs im Abschnitt zwischen Brenta und Piave und im Montellogebiet das feindliche Artilleriefeuer zu großer Heftigkeit an. Auch sonst entwickelten di« feindlichen Batterie» lebhaft« Tätigkeit. Bairatt'-Krtegrscha« pla- Stärkerer feindlicher Druck auf den Raum von Zajeear veranlaßt« uns, die Front der Verbündeten bei Jagodkna zurückzunehmen. Hier wurden stärkere serbische Angriff« äb- gewiesen. > , . ' , Der Chef de« Generalstabes. es heißt: Ain Bestände unseres Vaterlandes lassen wir ykcht rütteln. Unsere Grenzmarken sind deutsches Land. Was wir hier in Menschenaltern Lurch deutsche Arbeit und deutsche Art ausgebaut, darf nje und Himmer geopfert werden. Unser Volk muß auf alles gefaßt und gerüstet sein. Unsere Kraft ist nicht gebrochen. Jeden Augenblick kann die Stunde kom men, in der der Ruf an alle Getreuen in deutschen Landen ergeht „Auf zur Verteidigung des Vaterlandes!". Dann dürfen die Preußen nicht an letzter Stelle stehen. Dann muß es von ihnen wieder heißen wie vor hundert Jahren: „Das Volk steht auf, der Sturm bricht los!" Das preußische Herrenhaus hat gestern der Einführung des allgemeinen gleichen Wahlrechts in Pr«ußen zugestimmt. „üos von Berlin" pd München, 24. 10. Im bayrischen Landtag teilte d« bayrische Ministerpräsident v. Dandl mit, daß die bayrische Ne gierung bei der Neichrregieruna den Antrag gestellt hat, eine Reichsarbzitslosensürsorge zu schaffen. Bei Fortdau« d« Be dürftigkeit soll die Familienunterstützung bi» zu drei Monaten nach der Entlassung de« Kriegsteilnehmer» weitergeleistet werden. In der Besprechung der Interpellation forderte der Zentrums- abgeordnete Oesel unter wiederholter Zustimmung des Haule« ein „Los von Berlin" in allen Wirlschaft-sragen und voll kommene Selbständigkeit Bayern» auf wirtschaftlichem Gebiet. Bayern brauche Berlin nicht, es könne leine großen Wirtschaft- lichen Unternehmungen auch mit neutralem Kavital aussühren pö Wien, 24.10. Den Blättern zufolge erklärte der deutsche Botschafter Graf Wedell gegenüber deutsch-öfterreickischen Pär- lamentariern, welche wegen Ernäbrungsangelegenbeiten bei ihm vorsprachen, daß die Konstituieruna Deutsch-Oesterreichs in ganz Deutschland begeisterten Widerhall finde und von allen reiche- deutschen Parteien wärmstens begrüßt werde. Deutschland werde sein Möglichste« aufbieten, um Deutsch-Oesterreich in lein« Ernährungslaae zu unterstützen, um ihm Getreide, Kar toffeln usw. zur Verfügung zu stellen. Einberufung der Internationale? . f Der Parteivorüand d« französischen Sozialisten hat laut „Vorwärts" mit Zustimmung Hendersons beschlossen, die Ere- kutive der alliierten Sozialisten nach Paris einzuberufen. Auf der Tagesordnung steht die sofortige Einberufung der Inter nationale. Zu« Behebung dec Eruähvnngsschwttrigkeiten in Deutsch- < Oesterreich -- pö Wen, 25. 10. Gestern nachmittag 'ist das Präsi dium des deutschen Nationalrates bestehend aus dem Sozial demokraten Seitz, dem Deutschnationalen Dinlhofer und dem Christlichsozialen Fink beim deutschen Botschafter Graf Wedel erschienen, und hat diesen um Unterstützung d«r Schritte ge beten, die der Nationalrat in Deutschland getan hat, um die Ernährungsschwierigkeiten in Deutsch-Oesterreich zu beheben. , Französische Truppe» an de« österreichischen Grenze pö Aus London wird drahtlos gemeldet: Die fran zösischen und serbischen Truppen nähern sich Ler Grenze der Herzegowina. Der österreichische General Lon Küveß ver suchte, ihnen an Ler Spitze von zwei Divisionen Widerstand zu leisten. Sne Kundgebung Ostichlesiens pö Tesche», 23. 10, Der deutsche Äolksrat in Tesche» hielt eine aus allen Teilen Ostschlesiens beschickte Vertrauens männerversammlung ab, in Ler alle bürgerlichen und Ar beiterparteien, auch die Sozialdemokraten, vertreten waren. Die Versammlung nahm folgende Entschließung an: Der deutsche Volksrat für Oberschlesien, in dem alle deutschen Parteien vertreten sind, nlmmt für die Deutschen Schlesiens das volle Selbstbestimmungsrecht in Anspruch. Wir wer den auf die Jahrhunderte alte politische und kulturelle Gee meinschaft mit Deutsch-Oesterreich unter keilen Umständen verzichten und lehnen daher jede Angliederung Schlesiens oder schlesischer Gebietsteile an «in zukünftiges tschecho-flowa- kisches oder polnisches Staatswesen unter allen Umständen und mit aller Entschiedenheit ab. pö Wien, 25. 10. Der Vollzugsausschuß der Deutschen Natwnaloeisammlung hat den Entwurf einer Note an den Präsident» der Vereinigten Staaten üb« die Frage de» Waffenstillstandes und den Frieden beschlossen. Die Note wird der Nationalversammlung, die für Mittwoch den 30. Okiob« einberufen wird, zur Beschlußfassung vorgelegt werden. Fern« Hot der Vollzugsausschuß den Tert der an das'Deutsche Reich und an die nationalen Regierungen »u sendenden Noten, in denen die Konstituierung der Deutschen Oesterreich» mitgeteilt wird, festgesetzt. Ungarn PU Budapest, 24. 10. Ha »amtlich wird aus Fiume ge meldet: Die Ordnuna in der Stadt ist vollkommen wiederher- gestellt. Ungarische Truppen sind in die Stadt eingezogen, welche die Aufrührer vollkommen hinausdrängten. pu Budapest, 24. 10. Halbamtlich wird verlautbart: Mi nisterpräsident Wekerle überreichte in der heutigen Audienz die Demission der gesamten-Regierung, welche vom Monarchen an genommen wurde. Der Kön'g betraute bi« zur Ernennung ein« neuen Regierung Wekerle mit der Führung der Geschäfte. Der König nahm die Demission de« Ministers de« Aeußeren Grafen Buriari an und ernannte an seiner Stelle den Grafen Iuliu» Androssy. - - Holland trifft Vorsichtsmaßnahmen pH Rotterdam, 23.10. In der holländischen Zweiten Kam mer gab Meerenbrönck heute eine Regierungserklärung ab. In dieser Erklärung wird der Verhältnisse an der belgisch hollän dischen Grenze wegen einer Erhöhung der holländischen Wehr macht angekündtgt. Alle Urlaubserteilungen wuden von heute ab eingezogen. Heute nachmittag wurde wegen der Lage an der belgffch- holländischen Grenze ein holländischer Ministerrat abgehalten, lleb« da» Ergebnis liegen noch keine Meldungen vor. , wtb (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 25. Okt. 1918,' Westlicher Kriegsschauplatz - i Heere»gmppe Kronprinz Rapprecht I» Flandern dauern die Kämpfe in der Lysniederung an. Der Feind, der in den Südwestteit von Deinz« eindrang, -wurde im Gegenstoß wieder zurückgeworfen. Südwestlich von Deinze »ahmen wir Teile des von Franzosen über di« LyK vorgeschobenen Brückenkopfes. Oestlich von Vijve—Sint—Eloi schlugen wir «inen starken Angriff zwischen der Lys und Scheide und an der Schelde Teilvorstötze Les Gegners zurück. Die Zerstörung der Ortschaften in der Scheldeniederung durch den Gegner schreiter fort. Auch das Stadtinnere von Tournat liegt unter englischem Feuer. Dis Abwanderung der Bevöl kerung aus diesen Gebieten nach Osten nimmt zu. Oestlich von Solesnes und Le Lateau setzte der Engländer sein« großen Angriffe fort und dehnte sie nach Norden bis an die Schelde aus. «üblich der Scheids sind sie vor unseren Linien östlich des Ebaillon-Baches gescheitert. Die gegen Le Quesnoy ge richteten Angriffe drangen bis zur Bahn nordwestlich und westlich von Le Quesnoy vor. Versuche des Feindes, westlich von Le Quesnoy in nördlicher Richtung durchzustoßen, schei terten an Lem Eingreifen unserer von Sepmeris und Villers Pol angesehten Truppen. Der in breiter Front gegen den Wald von Morval anstürmend« Feind konnte in Po» du Nord und in Fontaine-aur-Bois Fuß fassen. Im übrigen wurde er westlich der Straße Englofontame—Landrecies nach heftigen Kämpfen zum Stehen gebracht. Die gestrigen An griffe haben dem Feind ün ganzen einen Geländegewinn von 800—1000 Meter Tiefe gebracht. Große Erfolge blieben ihm trotz seines außerordentlichen Kräfteeinsatzes auch gestern ver sagt. . - ! ! l Heeresgruppe Deutscher Kronprinz An der Oise, zwischen Oise und Serre und westlich der Aisne zeitweilig Artilleriekamps. An der Oise scheiterten Teil- vorstößc des Gegners. Zwischen Oise und Serre wurden Teil- angriffe der Franzosen abgewiesen. Wo der Feind in unsere Linien «indrang, warfen wir ihn im Gegenstoß wieder zurück. Jn Len Abschnitten beiderseits Vouziers ließ die Gefechtstätig keit nach. Die Höhen östlich von Lhestres wurden von bayrischen und württembergischen Besatzungen gegen erneut« heftige Angriffe des Feindes behauptet. , H«eresgmpp« Gallwitz Teilangrisfe der Amerikaner auf beiden Maasufern wur den abgewiesen. - , Südöstlicher Kriegsschauplatz Feindliche Angriffe beiderseits der Morava. Mestlich des Flusses drängten sie uns in dem Gebirge südlich von Kragu- jevac etwas zurück. Oestlich des Flusses in Gegend von Parecin wurden sie abgewiesen. Der Erste Gtueralquartttrmttsttr: Ludendorff. Staatssekretär Erzberger über die Kriegsanleihe: Je mehr Kriegsanleihe, desto näher der Frieden. aNH» des preußischen AbgeorL- an alle Prmhen, in dem « amh'.'Hräuf
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