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Frankenberger Tageblatt . Bezirks- W Anzeiger Amtsblatt für die König!. Amtshauptmauuschast MH», das König!. Amtsgericht imd den Stadtrat zu Frankenberg «er-mLwrtllch« Redakteur- -rnst Roßberg siw ,n Frankenberg l «a. - Druck und «erlag »°u C. ». Roßberg in Fraukeuber« i. S«. Sonnabend den 2H Oktober 1VL8 77. Jahrgang 251 Kade «na Felügueit des Reiches unter den Volkswillen zu erzwingen, daß der beherrschende Einfluß des Königs von Preußen auf die Reichs politik ungeschwächt ist, daß die entscheidend^ Initiative noch immer bei denen liegt, die bis jetzt die Herren von Deutsch land gewesen sind. In der Ueberzeugung, *daß der ganze Weltsriede jetzt von offener Sprache und geradem Handeln abhängr, hält es der Präsident für seine Pflicht, ohne all« Versuche, das, was schroff klingt, zu mildern, auszusprechen, daß die Völker der Welt kein Vertrauen in die Worte der jenigen setzen und fetzen können, die bisher die Herren der ' deutschen Politik gewesen sind, und zu wiederholen, daß beim Fried ensschluß und bei dem Einvernehmen, die unendlichen Gewalttaten und Ungerechtigkeiten dMS Krieges wieder gut zumachen, die Vereinigten Staaten «mzig und allein mit den echten Vertretern des deutschen Volkes verhandeln können, die als wirkliche Beherrscher Deutschlands eine wahre verfassungs mäßige Stellung zugesichert erhalten haben. Wenn die Ver einigten Staaten jetzt mit den militärischen Beherrschern und monarchischen Autokraten verhandeln- sollen, oder wenn es wahrscheinlich ist,'daß sie später mit ihnen über die völker rechtlichen Verpflichtungen des Deutschen Reiches zu verhandeln haben würden, müssen sie nicht Friedensverhandlungen, son dern Uebergabe verlangen. Es kann nichts dadurch gewonnen werden, daß diese grundlegenden Dinge unausgesprochen bleiben. Empfangen Sie, mein Herr, die erneute Versicherung me'ner Hochschätzung. (gez.) Robert Lansing. Don Gen. d. Inf. Frhrn. v. Fceytrg-LormgKoven, Chef des Stellv. Generalstabes der Armee In den hinterlassenen Aufzeichnungen des Generals von Clausewitz für den Unterricht, den er dem Erben der preu ßischen Krone in den Jahren 1810 bis 1812 zu erteilen hatte, führte er aus, daß in bedrängter Lage auch die glänzendsten Eigenschaften des Geistes im Kriege nur von geringem Nutzen seien; man müsse sich daher, „damit es nicht an Ruhe und Festigkeit fehle, mit dem Gedanken Lines chren- vollen Unterganges vertraut machen, ihn immerfort bei sich nähren, sich ganz daran gewöhnen". Wer möchte Clausewitz nicht recht geben, wenn er weiterhin sagt, daß eben die Vertrautheit mit diesem Gedanken es sei, die Friedrich den Großen auch in den schwersten Schicksalsschlügen des Sie benjährigen Krieges ausrechterhalten habe. Das möge uns zugleich eine Lehre und eine Hoffnung sein in diesen Tagen, denn noch wissen wir^ nicht, ob wir dem Frieden nahe sind oder noch weiteren schweren Kämpfen entgegensetzen müssen. Bleiben uns solche nicht erspart, dann gilt es, das ugs Bevorstehende fest ins Auge zu fassen, wie es Clausewitz seinem hohen Schüler anrät. „Nicht im Sinn der Verzweiflung, sondern in dem höchster männlicher Tatkraft wird hier der „Gedanke eines ehrenvollen Unterganges" vertreten. Selbsterlebtes voll lie fen Schmerzes hat dem Verfasser bei seiner Niederschrift vorgeschwebt. An der Seite des tapferen Prinze» August von Preußen, war er in den Uckersümpfen von Prenzlau b« dem vergeblichen Versuch, sich nach Stenin durchzuschia- Herr Wilson hat sich endlich bereit finden lassen, der Waffenstillstandsfrage näherzutreten, aber wir haben keinen Anlaß, darüber Freude zu äußern. Zwar überläßt er die Festlegung der Bedingungen seinen Verbündeten, aber er deutel bereits die „notwendigen Sicherungen" an, die diese fordern müßten, und diese Sicherungen sind derart, daß sie für uns kaum weniger als vollständige Unterwerfung bedeuten. Voraussetzung für den Waffenstillstand ist ihm, daß es Deutschland unmöglich gemacht wird, die Feindseligkeiten wie der zu eröffnen. Das heißt nichts anderes, als Deutsstland soll erst die Waffen strecken, ehr in Verhandlungen eingetreten wird. Dann müßten wir natürlich alles über uns ergehen lassen, was unseren Feinden beliebt. Auch die „militärischen Beherrscher", gemeint ist unsere Oberste Heeresleitung, sollen ausgeschaltet werden bei den Verhandlungen. veMcder llelcbrtag lös. Sitzung. Donnerstag, den 24. Oktober 1918, 11 Uhr. Die Beratung der Entwürfe zur Aenderung der Reichs- versasfung und des Gesetzes über die Stellvertretung des Reichskanzlers wird fortgesetzt. Nach Staatssekretär des Aus wärtigen Dr. Sols, dessen Rede wir >m Auszug bereits in voriger Nummer mitteilten, sprach Kriegsmrnister von Scheüch: Nachdem der Kaiser und König mich zum Kriegsmi- nister ernannt hat, habe ich heute zum ersten Male die Ehre, , in dieser Eigenschaft vor diesem hohen Hause zu sprechen, in tiefernsten schweren Tagen, aber nicht in verzweifelten Tag'en. Und daß es nicht verzweifelte Tage werde», das liegt bei uns. Bei unserem Heere, unserer Volkswirtschaft und Tüchtigkeit. (Beifall.) Das Heer ist nicht geschlagen, die Heimat ist nicht zusammengebrochen. (Beifall.) Ueberall sind die Kräfte vorhanden, geeignete und zu erfolgreichem Widerstand befähigte. Diese Kräfte zu beleben, sie stets dem Frontkamps dienstbar zu machen, ist meine vornehmste Aufgabe. Eine dringendere gibt es jetzt nicht. Dje mir unterstellte Verwaltung bittet um Ihr Vertrauen, sie verdient es. Wo auch sonst Kritik geübt wird, geschehe es mit dem Maße, die die Achtung vor den Leistungen unserer Führer an Ker Front und die Rücksicht auf die große Verantwortung unserer Kommandostellen da heim gebietet. (Beifall rechts.) Ziehen Sie gegen mich los. Ich will Ihnen gern Rede und Antwort stehen. Aber richten Sie nicht Angriffe gegen Männer, die sie nach Form und Zeitläuften a.s verbitternd empfinden müssen. (Sehr richtig! rechts.) Die gesamte Munitionsherstellung ist in stetem Auf stieg gewesen. Der Munitionsnachschub ist dauernd unge schwächt und entspricht trotz hohem Munitionsverbrauch« und trotz Munitionsverlust m vollstem Umfange den Erfordernissen der Kriegführung. (Beifall.) An di« Panzerwagen ist die Forderung zu stecken, daß sie in jedem Gelände fahre» und auch schwierige Hindernisse Lberwrnde» können. Wir hatten schock vor dem Krixge Panzerwagen; aber sie erfüllten diese Forderungen nicht. Erst die amerikanische Erfindung der end- losez, Raupenketten brachte die Lösung. 1916 erschienen die erste» Tank» an der eng.ischen Front an der Somme. Sofort Karbidbeleuchtung herrschenden Peiroleumknappheit soll Karbid für Beleuchtung»»«-»« (im Haushalt, Gewnbebetrieh u w., nicht aber ,um Radfahren) ,nr Verteilung kommen Verteilung berücksichtigt sein will, hat dies bis »um 28. Oktober d». 2s. MUlchbei uns zu beantragen. Es sind dabei die Räume, die mittel» Karbid beleuchtet werden sollen, sowie Name und Wohnung des Antragstellers genau anzugeben. ' Ur Raun« mit elektrischer oder Gasbeleuchtung wird Karbid nicht bewilligt, mDa neue Karbidlampen nicht in ausreichendem Maße zu haben sein werden, wird die BeschaffungPez. Benutzung von jetzt nicht benötigten gewöhnlichen Radfahrlampen empfohlen. «tadtrat Franlrnd««, am 24. Oktober 191«. gen, in Gefangenschaft geraten. Ueber jene unselige Kapi tulation von Prenzlau am 28. Oktober 1806 sagt von der Marwitz: „Sie untergrub und zerstörte den Geist der Nation. Sie. pflanzte den Kleinmut und die Selbstsucht in all« Herzen, sie streute Ideen von Verrat Ulster das Volk und verbreitet« dm all«s Große, Edle und Mannhafte ertötenden Gedanken, daß all«s doch vergeblich sei, es könne doch nicht mehr ge holfen werden, statt daß eine mannhafte Verteidigung, und wäre selbst Vernichtung ihr Ende gewesen, einen jeden Preußen, der nur davon gehört hätte, mit Mut und Be wunderung .erfüllt und seinen Mut gegen den Feind ent flammt haben würde." Unendlich dankbar sollten wir sein, daß uns in mehr als vierjährigen Siegen gegen die .ganze Welt nirgends erne Schande, wie sie die preußischen Offiziere von damals mit brennender Scham erfüllte, zuteil geworden ist. Das Ehrenschild des deutschen Heeres ist völlig blank. Hüten wir uns daher, in der Heimat den Gedanken, „daß alles doch vergeblich sei, uns könne nicht mehr geholfen werden", wie ihm Mcttwitz Ausdruck verleiht, in uns aujkommen und Kraft gewinnen zu lassen. Die sugestive Wirkung verzwei felter Stimmungen ist in unserer Zeit breitester Oesfent- lichkeit weit gefährlicher als vor hundert Jahren. Auch ganz auf uns allein gestellt, sind und bleibe» wir zu erfolgreicher Gegenwehr durchaus in der Lage. Wir sind es unsrem gegen eine Ucbermacht von Menschen und Kriegsmaterial aller Art tapfer ringenden Heere schuldig, unsre Stimmungen zu beherrschen. Sie dürfen in der Lage, in der wir uns jetzt befinde», keinen Augenblick den opferwilligen deutschen Geist schwächen. Bewahren wir Ruhe und Festigkeit, dann wird der feindliche Vernichtungswille an unsrer geeinten Volkskraft zu schänden werden und in nicht ferner Zeit das Morgenrot besserer Tage anbrechen. Lassen wir aber das schmachvolle Gefühl, es sei alles vergeblich, in uns aufkommen, wird sich die Sonne deutscher Zukunft für immer verdunkeln. ist, di» Frage eines Waffenstillstandes auszunehmen. Er hält es aber für seine Pflicht, zu wiederholen, Hatz der einzige Waffenstillstand, den er sich berechtigt "fühlen würde, der Er wägung zu unterbreiten, nur ein solcher sein könnte, her die Vereinigten Staaten und hie mit ihnen verbundenen Mächte sin der Lage beließe, jede zu treffende Vereinbarung zu «r- zrvmgen und eine Erneuerung der Feindseligkeiten deutscherseits unmöglich zu machen. Der Präsident hat deshalb feinen Notenwechsel mit den gegenwärtigen deutschen leitenden Stellen den Regierungen, mit denen die Regierung der VereMgten Staaten als kriegführende Macht verbunden ist, übermittelt mit dem Anheimstellen, falls diese Negierungen geneigt sind, den Frieden zu den angegebenen Bedingungen und Grund sätzen herbeizufahren, ihre militärischen Ratgeber und die der Vereinigten Staaten zu «/suchen, den gegen Deutschland verbundenen RegiAmngen die nötigen Bedingungen eines Waf- senstillstackdes zu unterbreiten, der die Interessen der beteilig ten Völker im gleichen Maße wahrt und oen verbündeten Regierungen die unbeschränkte Macht sichert, die Einzelheiten des von der deutschen Regierung angenommenen Friedens zu gewährleisten und zu erzwingen, wofern sie einen solchen Waffenstillstand vom militärischen Standpunkte für möglich halten. Sollten solche Waffenstillstandsverhandlungen vor geschlagen werden, so wird ihre Annahme durch Deutsch land den besten und' bündigsten Beweis dafür liefern, daß es die Grundbedingungen und Grundsätze der ganzen Frie densaktion unzweideutig annimmt. Der Präsident würde der Aufrichtigkeit Nicht zu genügen glaub«», wenn er nicht so freimütig wie möglich den Grund dafür angäbe, daß außerördentliche Sicherheiten verlangt "wer den müssen. So bedeutungsvoll und wichtig auch die Ver fassungsänderungen zu sein scheinen, von denen der deutsche Staatssekretär des Auswärtigen Amtes in seiner Not« vom 20. Oktober spricht, sa-geht daraus doch nicht hervor, daß der Grundsatz einer dem deutschen Volk« verantwortlichen Re gierung bereits völlig durchgeführt ist oder daß irgendwelche Bürgschaften dafür vorhanden sind oder erogen werden, daß die x«tzt teilweise vereinbarte grundsätzliche und praktische Reform von Dauer sein wird. Auch hat es nicht den Ait- chein, als ob der Kernpunkt der gegenwärtigen Schwierig- «it erreicht ist. Künftige Kriege sind jetzt vielleicht der Ent- cheidung des deutschen Volkes unterworfen, nicht aber der gegenwärtig«, und mit dem gegenwärtigen Haven, wir «s gerad« zu tun. Es liegt auf. der Hand, Paß da» deutsche ^^UlEIIkE Sonnabend, den 26. d. M„ an die Bewohner de» S. Brottartenbezirke» Nr. 201 bk Sch mb bei Holk«, Thomas und Nenning, gegen 4. Abschnitt für Oktober der Landessperrkarte. ^Die*An»weiskarte ist vorzulegen. »tadtrat Frankeuber», den 28 Oktober 1»,». Verkauf von uichtbaakwürSigem gekochtem Schweinefleisch «..»L^adend, den 26. d. M.. von nachmittags 3 Uhr ab an Jedermann. Die Slelsch^rten mit den Marken 1 bis 7 sind mitzubrtngen. - Ausweiskarte.ist vorzulegen. «tadtrat Frankenberg, den 25. Oktober 1318. Wilsons neue Antwort Die Antwort des Präsidenten Wilson auf die deutsch- Polk keine Mittel hat, die Unterwerfung der Militärbehörden Note ist bereits am Mittwoch in Washington dem Schweizer No» Nnlk-miN«, r» -r^minaen. dakr der Gesandten zur Uebermittlung nach Berlin übergeben worden. Der Tert ist gleichzeitig in Amerika veröffentlicht und durch Funkspruch und Kabel wektergegcben worden. Der Wort laut ist folgender: .Staatsdepartement, 23. Oktober 1918. Mein Herr! Ich habe die Ehre, den Empfang Ihrer Note vom 23, d. M. zu bestätigen, mit der Sie eine Mitteilung der deutschen Regierung vom 20. d. M. übermittelten. Der Präsident hat mich mit der folgenden Antwort beauftragt: Nachdem der Präsident der Vereinigten Staaten die feier liche und ausdrückliche Versicherung der deutschen Regierung erhalten hat, daß sie die Fricdensbedingungen in seiner An sprache an den Kongreß der Vereinigten Staaten vom 8. Jan. 1918 und die Grundlegung der Friedensordnung in meinen späteren Ansprachen, insbesondere der vom 27. September, rückhaltlos annimmt, und daß sie in Erörterungen über die Einzelheiten ihrer Anwendung einzutreten wünscht, ferner, daß meser Wunsch und Zweck nicht von denen ausgehr, die bisher die deutsche Politik diktiert und den gegenwärtigen Krieg für Deutschland geführt haben, sondern von Ministern, die für die Reichstagsmehrheit und die überwältigende Mehrheit des deut schen Volkes sprechen, und nachdem er ebenfalls das ausdrück liche Versprechen der gegenwärtigen deutschen Regierung er halten hat, daß die deutschen Land- und Soestreitkräfte die Gesetze der Menschlichkeit und ^iner zivilisierten Kriegführung beobachten werden, glaubt der Präsident der Vereinigten Staaten «s nicht ablehnen zu können, mit den Regierungen, mit denen die Regierung der Vereinigten Staaten verbündet NutzholMsltigermig aus Rossauer Staatsforstrevier Saltwirtschaft zum »Amtshof" in Hainichen a. ttovvmdsn ISIS, 10 UK--» 7 b. und 1651 w. Stämme, 13 b. und 263 w. Klötzer und 47 w. Derbkianaen von den Schlägen der Abt. 13, 68 und 70, sowie im einzelnen in den Abt. 18, 19. 23. 25 und 28. Kgl. Forstrevierverwaltung Rossau und.Kgl. Forstrentamt Augustusburg. Allgemeine Ortskrankenkasse Gunnersdorf Ausschuß-Sitzung Sonntag, den 27. Oktober d. S., nachmittag» 5 Ahr bei Rerge, Gunnersdorf. ' Tagesordnung: 1. Wahl der Rechnungs-Prüfer. 2. Festsetzung des Voranschlag«» für 1919. 3. Anträge: Antrag des Gesamtoorftande», Aenderung des 8 43 der Satzungen, die Beiträge ab 1.10. d». 3s. auf 5 Proz. zu erhöhen. Weitere Anträge find sväteltens bis zum 25. Oktober beim Borfitzenden der Kasse etnzureichen. 4. Verschiedene». Die gewäblten Vertreter werden um vollzähliges Erscheinen gebeten. Gunnersdorf, den 18. Oktober 1918. Der Borftand. Carl Berthold, Bors.