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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 23.10.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191810234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19181023
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19181023
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-10
- Tag 1918-10-23
-
Monat
1918-10
-
Jahr
1918
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öffnet. Dom gleichen Zeitpunv an dar! mit Rücksicht auf die knappen Weinbestände jedem Gaste Set einem Besuch nur och eine ganze oder zwei halbe Naschen oder drei Schoppen Wein verabreicht werden. . - Ehemvitz. Wie berichtet, feierte dar Kal. Gymnasium jüngst sein Goldene» Jubiläum. Die Glückwünsche der Re gierung Überbrachte Geh. Schulrat Dr. Giesing; Oberbürger meister Dr. Hübschmann übergab eine städtische Stiftung von 400 Marl jährlich. Der Rektor de» Schiller-Realgymnasium» Leipzig, Professor Dr. Zöllner, ein srüyerer Schüler der An stalt, brachte die Glückwünsche de» Verein» akademisch gebildeter Lehrer; Geh. Studienrat Poeschel von der Fürstenschule Meißen brachte die Glückwünsche der sächsischen Gymnasien; Oberamts richter Oberfustizrat Dr. Knackfuß übergab 28000 Mark als Stif tung der ehemaligen Schüler. Konrektor Dr. Krüger erhielt die Krone rum A. R. 1., Professor Dr. KutNmer wurde Studtenrat. - Leimig. Durch Einsturz einer Kohlenwand acht Meter tief unter der Erde wurde der Kohlenarbeiter Richter aus Wiesenthal, verheiratet und 38 Jahre alt, in der Kohlengrube zu Setdewih verschüttet. Erft nach mehrtägiger Arbeit konnte seine Leiche geborgen werden. Verwischte» ' Berlin. Die Grippe ist seit etwa 14 Tagen in erheb lich stärkerer Verbreitung wieder erschienen. Richt nur die Zahl der Fälle, sondern auch die Schwere derselben hat in letzter Zeit merklich zugenommen. Schwere Lungenentzündungen, die viel fach tödlich endigen, und ruhrartige Erkrankungen sind in» Ber- laufe der'Grippe beobachtet worden. Besonders zahlreich sind jugendlichere Personen, namentlich Frauen erkrank. Man soll Gerüchte, die tm Publikum »«breitet sind, daß in Bertin od« Deutschland Lungenpest od« Hungertyphus aurgebrochen wären, nicht, glauben. Davon kann überhaupt gar keine Rede sein. Die Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß die Krankheit in einigen Wochen zurückgehen wird. Die von den Behörden empfohlenen Schulschbeßungen werden sicherlich «Heblich dazu bettragen. — Die Choteraerkrankungen in Berlin und Umgebung, üb« die Ausgang September berichtet worden ist, sind sämtlich «loschen. 2m ganzen handelle er sich um 19 Er- kraükungen, von denen 15 tödlich geendet haben und 4 in Ge nesung übergegangen sind, sowie um 3 Bazillenträger. Die anfangs gegebene Mitteilung, daß bet d« Entstehung und Ver brettung d« Cholerafälle in Bunn eine Roßschlächterei in der Lmienftraße eine ausschlaggebende Rolle gespielt habe, hat sich bestätigt. " Der Mord in Schöneberg Mgeklärt. Der Mord an der Anna Winter in Schöneberg ist rasch aufgeklärt. Ber der Berliner Polizei meldete sich «in Gefreiter Oskar Kretsch mer und gab an, daß er der Mörder der Anna Winter sei. Gr ser seit drei Tagen ohne Urlaub aus Zossen in Berlin. Die Ermordete chatte ihn angesprochen und er sei mrt ihr gegangen und bei ihr bis morgen» früh geblieben. Als er die Wohnung verlassen wollte, habe die Winter ihn ange griffen, da er nicht im Besitze gröberer Geldmittel gewesen sei, um sie ihr zu geben. Gr selbst habe sich mit seinem Seitengewehr zur Wehr gesetzt, worauf die Winter zujam mengebrochen sei. Sie erhob sich aber nochmals und stürzte jaus ihn. Jetzt würgte er sie, bis sie leblos zusammenbrach. Da er sürchMe- datz sie nochmals ausspringen würde, band er dann sein Taschentuch fest um den Hals der Ermordeten. Er reinigie sich von dem Blute und nahm das Portemonnaie der Toten mit 10,45 Mk. mit, da er selbst ohne Geldmittel war. Kretschmer gibt an, datz er früher schon einmal wegen Gehirnverletzung in Behandlung gewesen und deshalb sehr reizbar sei. Er wurde dem Militärgericht übergeben, Dresden Md Chemnitz vöm 3 Rovbr. t und wird dasür wies« Disnstaas ««- na» dem «eist qst Sonntage t antwortuim der Note schreiten. Wir hoffen, datz die Frle- densdtskuslwn trotz aller in der MH« g«h>h«nen Schwrerigkeiten d« Welt in nicht allzulanger Zeit aus den unsäglichen Leiden de» Kriege» herausführen Mrd. Mr Hel»« «ma v«ett«a Frankenberg, den 22. Oktober 1916. f Der Herbst regiert.jetzt nnt »oller Gewalt. Das Vaumlaub ist in den vergangenen Wochen des Oktobers nun wirklich gelb.und rot geworden, die Blätter fallen ber des Windes Wehen. In den Gärten haben sich trotz einzelner Nachtfröste und Nebeltage noch blühende Herbstblumen da und dort gehalten und vom Dornen gemehrten Strauch grüßt di« letzte Rose. Die Gemüsebeete harren der letzten Ernte. Auch auf den Feldern w rd aufgeräumt. Kartof feln, Kphlarten» Rüben und was sonst noch vorsoraend be stellt ist. Aus der freien Statur kommen die keinen gefie derten Sänger wieder in die Strafen, auf die Höf«; auch für sie ist der Tisch weniger reich gedeckt, sie merken, dgß Krieg ist,-und zutraulich schauen sie wohl in die Fenster, ob etwas flick sie abfüllt. Es ist ein lieber Gruß, der an die lang entbehrten Friedenszeiten erinnert. Vom Herbst heißt es, daß zu Boden abwärts wieder in ihm gehen muß, was vom Bod«n aufwärts kam. Aber stark und mutig soll auf der Höhe, im deutschen Herzen noch bleiben die Hoffnung auf den Endsieg deuten Rechts und deutscher Kraft. f" Mr dir Motette, weiche morgen Mittwoch Abend m der Stadtkirch« unter Mitwirkung von Fräulein Helene Höppner und der Kapelle der Kgl. llnteroffizierschule stattftndet, ist. nachstehende Vortragsordnung vorgesehen: 1. Josef Rheinberger: Prälidium aus der Sonate Nr. 19 zn g-möll, für Orgel; 2. a) Th. Hagedorn:,Kriegslied, für gemischten Chor; 6) Franc. Nagler: Deutsches Kriegsgebet, für gemischten Chor; 3. Robert Emmerich: Geistliches Lied für Sopran mit Orgelbegleitung; 4. Volkmar Schröpfer: Fantasie für Violine, Cello und Orgel. Moline: Herr Musik leiter Falkenberg; Cello: Herr Münzner. 5. F. Mendels sohn-Bartholdy: Ein Lutherchoral, für gemischten Chor und Orch«st«rbegleiiung; 6. C. Krebs: Vaterunser, Für Sopran mit Orgelbegleitung; 7. Richard Trägncr: Der du bist drei in Einigkeit, für gemischten Chor; 8. Eemcindegesang; 9. Schrift verlesung, Gebet und Segen; 10. Richard Wagner: Feierliche Musik aus „Parsival", für Orchester. — Der etwaige Rein ertrag der Motette soll der Kriegssürsorge zugeführt werden. Es wird gebeten, die am Ausgang stehenden Büchsen zu beachten. - - f" Fürs Vaterland starb den Heldentod Herr Hermann Schäfer. Der Gefallene, der im väterlichen Geschäft mit tätig war, wurde nach Kriegsausbruch in einem Bekleidungs amt beschäftigt. Er kam später zum Schützenregiment 108. Kurz nach einem Heimatsürlaub, den er hier verlebteserlitt er am 1. Oktober eine schwere Verwundung, der er am st. Ok alsr in einem Fe.dla-ärett ;r!ag. Ehre seinem Andenken! fd Für die Gewerbeschule fand an« vergangenen Sonn tag, abends r/B Uhr, ein Lichtbildervortrag in der Turn- hall« der Volksschule statt. Zahlreiche Schüler hatten sich mit ihren Lehren, nebst Angehörigen dazu eingefunden, um bei der Einweihung eines eigenen Lichtbilderapparates anwesend zu sein, der durch die Bemühungen des Herrä Gewerbe lehrers Liebers und die freiwilligen Beiträge der Schüler schaft angekauft werden konnte. Das ist -in erfreulicher Be weis der Opferwilligkeit und des Bildungsdranges der Ge werbeschüler. Die erste Vorführung lag in den Händen des Herrn Liebers, der aus einer Sammlung „Stahl und Eisen" betitelt, eine große Anzahl Lichtbilder durch Herrn Gewerbelehrer Wadewitz vorführen ließ, wozu er weit gehendste, sehr interessante Ausführungen über Gewinnung und Verarbeitung des Eisens und Stahles gab. Im Anschluß daran dankte Herr Direktor Berthold Herrn Liebers für die gebotenen Aus- und Vorführungen und dan nfür seine unermüdliche Werbung bei den Schülern^ um diese für die Anschaffung eines so brauchbaren Lehrmittels durch ihre Nutz hilse zu gewinnen. Der Dank galt-in ebenso anerkennender Weise der Schülerschaft für das schöne Geschenk, das sie durch ihren ypfersrnn der Gewerbeschule zum Eigentum^ hüben überreichen lassen. Herr Direktor Berthold benutzt» dann diese Veranstaltung als passende Gelegenheit zur Werbung für die 9. Kriegsanleihe. Er wandte sich mit einer Ansprache an die Schüler, in der er u. a. ausführte: Das deutsche Heer und Volk stehen im fünften Kriegsjahr, Wenn wir diese Kriegszeit überblicken, müssen wir neidlos'bekennen, daß un- Krigeszeit überblicken, müssen wir neidlos bekennens daß un- . Kriegsschauplätzen staunenswerte Erfolge erreicht haben. Es käme einer Beleidigung nahe, wollten wir daheim nicht mehr der Leistungen gedenken, die unsere Soldaten rn den Schlachten an der Champagne, an der Somme, in Flandern u. f. s- ge wannen, wollen wir uns nicht mehr der Niederwerfung Ruß lands, Lebiens, Montenegros und Rumäniens sowie der glänzenden Heldentaten auf dem Meere und in der Luft erinnern. Nun hat es leider den Anschein, als ob die zähe deutsche Willenskraft erlahmen und der feste Mut versiegen wollten. Wenn wir auch von einer brennenden Friedens sehnsucht beseelt sind, einen Frieden der Demütigung nehmen wir nicht an. Die Folge ist die weitere Rüstung bis zum Kampf« um Lehen, und Tod des 70 Millionen großen deut schen Volkes. Das deutsche Volk muß sich am Ende des Krieges noch einmal vom Geiste der Freiheit, des Mutes, der Kraft, des Vertrauens und der Einigkeit HrserLn lassen^ wie ber seinem Anfänge. Dann wird es auch die schwerste und trübste Zeit ehrenvoll bestehen. Wer das will, der zeichn« die 9. Kriegsanleihe. Der böse Feind soll das deutsche Vaterland weder verwüsten »och schmalem. Bleiben wir ein gedenk des Schillerschen Wortes: „Wir wollen stin «in einzig Volk von Brüdern, In keiner Not uns trennen noch Gefahr." f* Die Pflicht d» Zcitungslesms. In einer Verhand lung vor dem Amtsgericht in Neumünster brachte der An geklagte, der durch Berfütterung von Hafer an Zuchtsauen straffällig geworden war, den Einwand vor, er Kabe keine Heilung gelesen und deshalb das Verbot nicht gekannt. Das Gericht ging darüber glatt zur Tagesordnung über und ver- urteilte den pressefremden Landmann zu 200 M. Geldstrafe. sh Verkehr mit Web», Wirk- und Strickwaren. Die Handelskammer Chemnitz weist Interessenten daraus hin, daß der nächste Sprechtag für, die'Ausstellung der in den Au», nshmebewllligungen zu Z 7 ider Bekanntmachung vom 10. Juni 1916 über Regelung des Verkehrs mit Web-, Wirk- und Strickwaren vorgesehenen Bescheinigung IV auf Mittwoch, 23. Olt. 1918, vormittags von 10—11 Uhr, festgesetzt ist. f Die NährmUUvetteftung ist, wie uns das Kriegs- «nähmngsamt schreibt, so eingerichtet, daß die Zuweisungen hauptsächlich für die Zeit des Jahres vorgesehen sind, zu der srischgeerntrte Waren verhältnismäßig knapp sind, also «er allem während der Monat« Januar bis Mm. Für di» zwei Monate vom 16. Oktober^ bs- 15. Dezember 191S Vstd dM Kommunalverbänhen daher mir ein Viertel de» MkMWM- WHÄMM Iw Wmt MtMkstn. DH* Zuweisungen sind kn erster Linie zur Versorgung der Krauten Und Kinder bestimmt, so daß die Verteilung an die Gesamt bevölkerung sich bis etwa Mitte Dezember kn den engsten Grnezen halten muß. f Die «e«e Re-ch»nGrmek«kde. Die Reichsstelle für Ge müse und Obst teilt uns mit: Dank der rastlosen Bemühungen aller an der Durchführung d?r Herbstobstbewirtschaftung Be teiligten kann, nunmehr trotz der mangelhaften Obsternte und des Fortfalles der meisten Auslandszufuhren der Marme ladebedarf für das Jahr 1913/19 als sichergestellt gelten. Es werden die gleichen Mengen Marmelade verteilt wrs im Vorjahre. An Güte wird die Marmelade der vorjährigen nicht nachstehen: Die neue Reichsmarmelade wird sich aus 60 Teilen reinem Zucker, 50 Teilen Obstmark (das ist reines Obst nach Entfernung der Schalen und anderer Abfälle) Und höchstens 40 bis 50 Teilen Streckungsmitteln zusammen- setze». Als Strecklngsmittel kommen, entsprechend früheren Erfahrungen, Kohlrüben überhaupt nicht, die nahrhaften, aber von ihrem Eigengeschmack nur durch besondere Behand lung zu befreienden Runkelrüben in ganz geringem Umfange, dagegen hauptsächlich die sehr zuckerhaltigen und an ähn lichen Hochwertigen Nährstoffen reichen Mohrrüben forme die gleichfalls stark zuckerhaltigen Obstrester (das sind die bei der Obstsaftpresserei gewonnenen Nestbeständs) in Betracht. Be sonders verdient die 60 Teile betragende Beimischung von reinem Zucker hervorgehoben zu werden. Der Preis der neuen Reichsmarmelade ist vorläufig auf I Mark je Pfund dose festgesetzt. - - t fh H««reslleferungtn. Die Handelskammer Chemnitz Macht bezirjsei-ngesesseue daran interessierte Kreise daraus auf merksam, oaß eine militärische Beschafsungsstelle Hersteller von ätherischen Oelen, Rohgummi, chirurgischem Gummi uno Gummiersatzstoffen für alle Arten von medizinischem Gerät sucht. Interessenten wollen sich baldigst durch Postkarte bei d«r Handelskayrmer melden. f' Zur Neuordnung in Sachsen. Die „Sächs. Staatszta." schreibt: Verschiedene Zeitungen willen bereit» eingehende Mit teilungen über zukünftige Personaländerungen in den verschie denen Ministerien zu machen. Wir sind in d« Lage, die Mit- teilungen als bloße Kombinationen zu bezeichnen. Die letzte Sitzung de» Eelamtmtniftvium» hat sich mit Personalfragen nicht befaßt; Se. Maj. d« König hat sich vielmehr alle Ent schließung üb« Personalfraaen noch Vorbehalten. — Der Dres den« Oberbürgermeister Blüher soll nach Meldung eine» aus wärtigen Blatte» zum Nachfolger Sr. Exzellenz de» Finanz. Ministers v. Seydewitz ausersehen fein. Herr Oberbürgumeift« Blüh« wird einem solchen Rufe, selbst wenn « an ibn «gehen sollte» keine Folge geben, nachdem ihm «ft vor kurzem die Vertretung der Bürgerschaft in ehrenvollster Weise ihr unbe dingtes Vutrauen durch leine Wiederwahl' auf Lebenszeit — schon drei Jahre vor Ablauf sein« vorläufigen sechsjährigen Wahlzeit — bekundet bat. f Worauf der Feind wartet. In d« Eisenbahn traf ich vor einigen Tagen einen Arbeiter, der in Manchester interniert gewesen und vor vier Wochen nach Deutschland entlassen wor den war. Er schilderte den herzlosen Neid der Engländer, die »ganz Deutschland ausrotten" wollen, um sich bereichern zu könyen, und ich muß an da« Wort jene» englischen Ministers denken, d« gesagt hatte: „In diesem Kriege wird jeder Eng länder reicher werden". Wenn dem Feinde in letzt« Zeit da» Kriegrglüa auch geneigt gewesen ist, so hat « doch an dem heldenhaften Widerstand unserer Soldaten «fahren, daß leine Rechnung nicht ganz stimmen will. Auch seine weitere Hoff- nung auf den Verfall unser« Festigkeit draußen und daheim muß vergebens bleiben. -f* Ebersdorf. Diebe haben in der Nacht vom Sonn- abend zum Sonntag den Gasthof zur Brettmühle heimgesuchi und die Besitzerin, Frau Pötzsch, durch den Diebstahl eines fetten l.1/2 Zentner schweren Schweines empfindlich geschädigt. Die Diebe haben das Schwein an Ort und Stelle abgcstochen und, wie die zurückgelassenen Eingeweide erkennen lassen, aus- geschlachtet. Irgendwelche Wahrnehmungen, welche zur Er mittelung der Spitzbuben dienen können, wolle man der nächsten Gendarmeriestation oder dem Gemeindeamt Mit teilen. 1' Merzdorf. Hart betroffen wurde vom Kriege die Famiiie des hier wohnhaften Herrn Friedrich Oskar Kempe, die im Lause des Krieges sieben Söhne ins Feld schickte. Zwei davon sind bereits als Opfer dieses'furchtbaren Krieges gefallen, und nun wurde der Familie auch nock> der Tod eines dritten Sohnes, des Herrn Friedrich Oskar Kempe, gemeldet. An Gasvergiftung starb derselbe in einem Feld lazarett und wurde nnt militärischen Ehren auf einem Sol- datenfriedhos bestattet. Herr Kempe diente bei Ausbruch des Krieges das zweite Jahr im 2. Jäger-Batl. 13 und rückte mit diesem ins Feld. Dreimal wurde der junge Held bereits verwundet, zweimal war so verschüttet und zweimal durch Kampfgas erkrankt. Jedesmal konnte er soweit wieder her- gestellt werden, daß er weiter im Dienste des Vaterlandes kämpfen konnte. Jetzt, nun seine Angehörigen ein Wieder- sehen in nicht allzu weiter Feme erhofften, ist er, im 27. Lebensjahre stehend, eingegangen zur großen Armee. — Dresden. Die w^ppe nimmt in Diesden immer noch zu. Beim Kaiser!. Fernsprechamt ist ungesähr d« siebente Teil de» Personals erkrankt, so daß d« Betrieb nur mit den größten Schwierigkeiten aufrechlerhalten werden kann. In Freiberg sind beim Fernsprechamt so zahlreiche Grippeerkrankungen aus getreten, daß nur noch dringende Gespräche angenommen wer den. In Dresden sind wird« eine Anzahl Schulklassen und einige Schulen ganz geschloßen worden. Die Krankheit befällt meist Kind« vom 12. Lebensjahre ab. Im allgemeinen ver läuft die Grippe gutartig, doch sind auch Fälle bekannt gewor den, wo durch den Zutritt von Lungenentzündung binnen kurz« Zeit der Tod eintrat. — Dresden. Die Staatsanwaltichaft hat die Ermittelungen üb« da» Eisenbahnunglück am 22. September abgeschlossen nnd Anlage gegen den Lokomotivführer und den Heiz« de» Leipziger Zuge« «hoben. Die Erörterungen sind sehr beschleunigt worden, >0 daß die Hauptvtthandlung schon in den nächsten Wochen stattfinden kann. — Leipzig. In den beiden letzten Tagen wurden allein bei der Ortskrankenkasse in Leipzig 1219 neue Grippeerkrankun- gen feftgeftellt. Da» ist das Mehrfache d« bisherigen Tage«, zahlen. x — Leipzig. In diesem Jahre zum zweiten Male ist ein großer Modenhaus d« inneren Stadt dadurch schwergeschädigt worden, daß ihm Einbrecher Stoffe, diesmal im Werte von 24400 Mark, gestohlen haben. Äet der Oeffnung de« Geschäfte» am Morgen de» 18. Oktober wurde d« während der Nacht ver übte Diebstahl sofort bemerkt. Es sind den Dieben u. a. ein H«renprlz mit schwarzem Bezug, schwarzem Sealotterkrag«, und schwarzgefärbtem Btsamkooffutt« tm Werte von 5000 Mark, 13 Edelmarder (gez. v. Ick. 68 und 4 Stück Nr. 4) und für etwa 10000 Mark Stoffe in die Hände gefallen. Für Wied«- herbeischaffung des aeftoblenen Gute» und Ermittelung d« Täter werdm 2500 Mark als Belohnung zugefichut. — Die vom Rate«angeftrllten Ermittelungen üb« die Grlppe«kran- kungen inden städtischen Schulen haben «geben, daß man ernste Besorgnisse nicht zu hegen braucht, tnrbelondere ist kein sinlaß zur allaemetnen Schließung sämtlich« Schulen gegeben. Vian hat al» Vorbeugung-Maßregel angeordnet, daß diejenigen Klasiem^inige Tag« zu schließen sind, in, denen die Hälfte 0« Schüler infolge Krankheit fehlen. i — Leip»». Nach einem Rat«b«schlusie bleibt d« Ratskeller wtb.(Amtlich.) Großes Hauptquartier, 22. Okt. 1918. Westlicher Kriegsschamplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht An der Lys und Schelde Jnfanteriegesecht«. Mehrfach sucht« der Feind mit kleineren und stärkeren Ablesungen die - Flüsse zu überschreiten. Nordöstlich von Kortrik drang er mrt Panzerwagen, südöstlich von Kortrik mit starten Kräften gegen unsere Linien vor. Er wurde überall verlustreich ab gewiesen. Vizewachtmeister Müller der 9. Batterie Feldart.- Regiment 221 vernichtete herber 6 Panzerwagen des Gegners. Der Engländer besetzte die von uns geschonten Kirchtürme von St. Amand mit Maschinengewehren. Beiderseits von Solesnes und Le Läteau Hat der Feiüd seine Angriffe nicht erneuert. In nächtlichen Toilkämpsen blieben die Gehöft« von Umervall in seiner Hand. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz Französische Angriffe, die am Morgen nördlich der Serre, am Nachmittag aus breiterer Front zwischen Oise und Serr» gegen unser« Linien vorbrachen, wurden abgewiesen. Nord westlich 00» Mesbrecourt führten schlesische Truppen eine» - erfolgreichen Gegenangriff durch. Aus den Aisnehöhen, östlich von Vouziers, dauern heftige Kämpfe an. Württembergische Regimenter haben im Verein init preußischen und bayrischen Bataillonen dem Feind in er folgreichem Gegenangriff die Höhen östtich von Bandy zwischen Bmlay und Lhejtres und nördlich von Falaye wieder ent rissen und gegen starke Gegenangriffe des Gegners behauptet. OeMch von Otizy scheiterte ein Teilangriff des Feindes. Heeresgmpp« Gallwitz Nach heftiger Artillerievorbereitung griff der Ameri kaner nördlich von Sommerance und in breirerer Front beiderseits von Bantheville an. Im Feuer und nrc Gegenstoß sind die Angriffe des.Gegners gescheitert. Vornehmlich im Feuer unserer Maschinengewehre und Infanteriegeschütze erlitt der Amerikaner wiederum hohe Verluste. Aus einein Geschwader von 8 feindlichen Flugzeugen, dfe Ortschaften im Lahntale angriffen, wurden 4 Flugzeug« abgeschossen. , Leutnant Veltjens errang seinen 35. Lüstsieg. ' - Südöstlicher Kriegsschauplatz Nordöstlich von Krusevac und am Vukovic scheiterten feindliche Angriffe. Erfolgreiche eigene Unternehmungen bei Trubareoo an der südlichen Marava. .Der Erste GEbalquarttermeister: Ludendorff. . Staatssekretär Fischbeck über die Kriegsanleihe: Deutschland wird niemals eine Re gierung haben, die nicht einmütig hinter der Kriegsanleihe steht. WWWUW MlADWWl
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