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ßrankenberger Tageblatt Bezirks- W Anzeiger Amtsblatt für die König!. Amtshauptmannschast Flöha, das Königl. Amtsgericht md den Stadttat zu Frankeuberg I T-. - »»d .»» L I- I.S» 77. Jahrgang Freitag »eo 11 Oktober 1918 Flöha, am 8. Oktober 1918. KönigN-be Bezirkssteoereinnahme al» Besitziteveramt. "" die Bewohner de« 3. und 4. Brotkartenbezirkes kann Freitag, den 11. d. M., nicht stattfindea. Vv^»«uk»4sg «i^«I novt» g«g«d»n. ktadtrat Fr»nk«nb«rg, den 1v. Oktober 1918. Der Kartoffelpreis Stadtrat Frankenberg, den 10. Oktober 1918. Reinigung der Geschäftsräume des Stadtrats. Freitag und Sonnabend, den 18. und 19. dieses Monat«, bleiben der Reinigung wegen sämtliche Geschäfts- und Kassenstellen im Nathan» und im Sparkassrngebände geschlossen. Dringliche, insbesondere standesamtliche und polizeiliche, Angelegenheiten werden an den bezeichneten Tagen in der Zeit von 10 bi» « Ubn Vormittag in der Nachtpolizelwache — im Koke des Rathauses — erledigt. Vie Auszahlung der Armen- Unterstützung und der städtischen Krkegshilfeunterstützung erfolgt berett» Donnerstag, den 17. dieses Monat«. Stadtra» FrankenSerg, am 11. Oktober 1918 Oeffentliche Aufforderung der Gesellschaften zur Abgabe der Steuererklärung für die Beranlaguug zur außerordentliche« Kriegsabgabe für das Rechnungsjahr 1918. Auf Grund des 8 34 Abs. 2 de« Gesetzes über eine außerordentliche Kriegsabgabe für da« Rechnung-jabr 1918 vom 26. Juli 1918 <R. G.-Bl. S. 964) werden die Vorstände, persönlich hastenden Gesellschafter, Revrasentanten, Geschäftsführer oder Liquidatoren , 1 . aller inländischen Aktiengesellschaften, Kommanditgesellschaften auf Aktien, Berg- gewerkschaften und anderen Bergbau treibenden Vereinigungen, letzterer, sofern sie dhRechte juristischer Personen haben, Gesellschaften mit beschrankter Haftung und eingetragenen Genosienkchaften. 2 aller Gesellschaften der vorbezeichneten Art, di« ihren Sitz im Ausland haben. . . aber im Inland einen Geschäftsbetrieb unterhalten, ausaefordert, nach dem vorgeschriebenen Vordruck eine unterschriftlich vollzogene und mit der ttklSrung"^' Angaben nach bestem Wissen und Gewissen gemacht sind, versehene Steuer- . »pS«»»«vn» di« 1S10 bei der unterzeichneten Bezirksfteuereinnahme einzureichen. . , Mir Gelellschalten, deren viertes Kriegsgeschäftrjahr er» nach dem 31. März 191,8.geendet hat, erstreckt stch die Frist zur Einreichung der Steuererklärung auf sechs Monate nach Ablauf des vierten Kriegsgeschästejahres. ...Die oben bezeichneten Personen sind zur Abgabe der Steuererklärung auch dann ver pflichtet, wenn ihnen eine besondere Aufforderung oder ein besonderer Vordruck hierzu nicht zu- gegangen ist. Auf Verlangen werden die vorgeschriebenen Vordrucke von heute ab von den Gemeindebehörden kostenlos verabfolgt. Die Einsendung der Steuererklärung durch die Post geschieht aus Gefahr des Absender» und deshalb zweckmäßig mittels Einschreibebriefes. , Wer die Frist zur Abgabe der Steuererklärung verabsäumt, ist gemäß 8 33 Abs. 2 des Gesetzes über eine außerordentliche Kriegrabgobe für dos Rechnungsjahr 1918 in Verbindung mit 8 54 de« Besitzfteuergesetzes vom 3. Juli 1913 mit Geldstrafe bis zu 500 Mark zur Abgabe der Steuererklärung anrudalten. Auch kann der von ihm vertretenen Gesellschaft ein Zu- Uag von 5 Prozent bis 10 Prozent der rechtskräftig festgestellten Kriegsabgabe auferlegt . »» ^Wissentlich unrichtige und unvollständige Angaben in der Steuererklärung sind in 8 39 de» Gesetzes über eine außerordentliche Krtegrabgabe für das Rechnungsjahr 1918 in Ver- bindung mit 88 33 bis 35 des KriegsOeuergesetzes vom 21. Juni 1916 und mit 88 78 bis 83 de« Besitzsteuergesetzes mit Geldstrafen bedroht, neben denen auf Gefängnis bl» zu einem Jahre, sowie außerdem neben der Gesängnisftrase auf Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte erkannt werden kann. In Pflicht genommen worden sind: Gemeinde- und Sparkassenkalllerer Hugo Kurt Burkert aus Pleißa al« Gemeindevorstand für die Gemeinde Oberlichtenau und Mar Hugo Gründig in Niederwiesa al« Nachtschutzmann für die Gemeinde Niederwiesa. Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, am 8. Oktober 1918. Die Bestellung 1. des besoldeten Stadtrat« Dr. Wolf hier, 2. der unbesoldeten Stadträte ») Baumeister Karl Robert Nestler hier, bisher erster, b) Fabrikbesitzer Kark Robert Lohr hier, bisher zweiter Stellvertreter des hiesigen Bürgermeister«, zu 1. al« dessen ersten, zu 2» al« zweiten und zu 2d als dritten Stellvertreter ist durch de» Herrn Kreishauptmann bestätigt worden. Gtadtrut Frankenberg, am 7. Oktober 1918. Verkauf von Margarine bei sämtlichen Händlern: Sonnabend, den 12. d». Mts., auf Lebensmittelmarke Nr. 1SV je 40 Grämt» zum Preise von 2.20 Mark für das Pfund. Stadtrat Frankenberg, den 10. Oktober 1918. Verkauf von Streichkäse Jahn und Roth auf Lebensmittelmarke Nr. 1K1 je 40 Gramm zum Preise von 4.75 Mark für da» Pfund. Ltadtrat Frankenberg, den 10 Oktober 1918. Verkauf von nicktbankwürdigem Nm-fleifth Freitag, den 11. d». Mt«., von nachmittags 3 Uhr ab an Jedermann. Fleischkarten m,t den Marlen I bi» 7 sind Mitzubrmgen. — Au»wei»karte ist vorzulegen. ltadtrat Frankenbera. den 10 Oktober 1918 Max von Saüen ung seine Leute söhnlichkeit größer gewesen, als die Energie des Rechts- > mehr überzeugt zu bewußtseins, und eine Wendung hierin wird sich von selbst ! weisen, wie der Ar bewußtseins, und eine einstellen. Denn schon heute, wo noch alle.großen Friedens fragen in der Schwebe sind, machen sich doch schon Intrigen und Ränkeschmiede geltend, die nicht mit Entgegenkommen bei "Seite geschafft werden können, sondern eine feste Hand Das deutsche Vaterland braucht für den neunten Mil liardensieg -den Arbeiter und seine Spargroschen. Aber der Arbeiter braucht auch umgekehrt mindestens so dringend «in starkes und freies Deutschland. Denn nur das kann ihm die günstigen Lebensbedingungen und Verdienstmöglichkeiten wieder verschaffen, die ihm vor dem Kriege zu Gebote stan den. Um diese politische und wirtschaftliche Zukunft sicher zustellen, wird jetzt gerungen. Um das zu ermöglichen und um im Innern den geregelten Gang tzes, staatlichen Lebens, dem allein wir das Durchhaltenkönnen verdanken, ausrecht zuerhalten, müssen die dafür erforderlichen Mittel vom ganzen Volke dem Reiche zur Verfügung gestellt werden. Es handelt sich im gegenwärtigen Augenblick um die Ent scheidung, von der die Zukunft, Glück oder Unglück, abhängt. Drum, deutscher Arbeiter, hilf dein« eigene Zukunft schmieden und zeichne! , Um aen Diecke» Nicht unvorbereitet traf uns der Inhalt der als vor läufige Antwort Wilsons auzusehenden Note. Die Presse stimme» des feindlichen und neutralen Auslandes ließen uns nicht im Unklaren, daß — wenn auch nicht der Hohn und Spott, den England und seine großen, kleinen und kleinsten Prügeljungen hineinlegen wollen — doch ein ablehnender Ton in der Role liegen würde. Und so ifts auch Lingetreten. Nicht mit glatten, 'unzweideutigen Worten findet dir Wil- sonsche Ablehnung statt, nein, schmeichlerisch und heuchlerisch fordert der Präsident Bedingungen von uns als Unterlage, uni überhaupt erst mal in Verhandlungen einzutrctcn, die sür uns unerfüllbar sind. Denn wenn er schon als Grund bedingung sür den Beginn von Verhandlungen die Räumung der besetzten Gebiete fordert, was werden dann für Friedens- bedingungen gestellt werden? Und was für Garantien sind uns geboten für den Fall, daß nach unserer Zurückziehung der Truppen aus den besetzten Gebieten die Verhandlungen scheitern und der Krieg seinen blutigen Fortgang nimmt? Dann stehen wir da,«nd haben das preisgcgeben, was unsere Helden mit Blut und Leben erkämpft haben, dann stehen t werden. Wichtiger ist, di« Wege ßu , . Arbeiter seine vielleicht kleinen Ersparnisse in Kriegsanleihe anlegen kann. Große Summen zu zeich nen, ist weder erforderlich, noch von den Arbeiterkreisen zu verlangen. Aber hundert Mark kann jeder geben! Und wer sie zeichnet, der wird auch imstande sein, sie rechtzeitig zu zahlen. Denn erstens braucht er sie erst bis zum vierten Pflichtzahltag, also am 6. Februar 1919, einzuzahlen, er hat dementsprechend noch monatelang Zeit, um den Betrag zu ersparen. Zweitens stehen ihm infolge des Entgegen kommens der Arbeitgeber fast überall gern Vorschüsse auf sein Lohneinkommen in gewisser Höhe für diesen Zweck zur Verfügung. Und drittens können er und feine Familie s:'ch auf jeden Fall an den Fabrik-, Vereins-, Schul- und son stigen Sanimelzeichnungen mit ganz kleinen Beträgen be teiligen. Es ist heute — in diesem ernstesten Augenblick des Weltkrieges — mehr denn je eine politische Notwendigkeit, daß'das Ergebnis der neunten Kriegsanleihe durch die Mil liardenhöhe der dem bedrohten Vaterlande zur Verfügung ? gestellten Summen, wie auch "durch millionenfache Beteili gung aller Volkskreise, der Welt und auch uns selbst den Nachweis erbringt, daß das deutsche Volk gewillt ist, sich > seine Zukunft mit Gut und Blut zu sichern. Es gibt nichts > Machtvolleres als den einheitlichen Aufmarsch eines das Letzte für die Rettung des Vaterlandes opfernden Volkes, § das den draußen heldenhaft streitenden Brüdern entschlossen > zur Seite tritt. Und kein Eindruck kann bei den Gegnern ' stärker sein, als wenn sie sehen, wie das Volksganze, Mann l und Weib und Kind alles, was sie geben können, auf dem Altar der Heimat niederlcgcn. Nicht die Höhe der Einzel- zeichnnng ist dabei das ausschlaggebende: es ist die Eiizel- zeichnung selbst. Aus der Zahl der Zeichner ist auf die Stimmung und Entschlossenheit des Landes tiefer zu schlie ßen, als aus der Eiidsumme -des Anleiheergebnifses allein. Daher heißt «s jetzt.vor allem, auch die Arbeiterbataillonc in Marsch zu setzen. Auf die Massen der Zeichner kommt es aU, und es muß bei den gegenwärtigen Lohnverhältnifscn doch mehr als unwahrscheinlich erscheinen, wenn der Arbeiter oder die Arbeiterin heute nicht auch' ihren Teil zum Ge lingen der Kriegsanleihe und. ihrer außenpolitischen Aus wirkungen beitragen könnte. Es steht außer Frage, daß die ArbLiterschichten des deutschen Volkes zeichnen können und bei den früheren Anleihen ja auch in umfassender Weise Auch der beste und aufrichtigste Wille hat heute keine Ändre Bürgschaft für den Erfolg seiner Bestrebungen, als das Bewußtsein seiner Ehrlichkeit. Das gilt sür den leitenden Mann der neuen Neichs- regierung, es gilt auch für seine Mitarbeiter. Denn allen diesen Männern kann es nicht unklar sein, daß hinter jedem Hindernis, das überwunden ist, sich eine weitere Reihe von Hemmnissen auftut, die neue Ueberraschungen bringen können. Wir leben in einer Periode, in der die Leidenschaften und die Begierden lichterloh aufflammen, sobald nur eine geringe Reibungsfläche sich darbielet, und die Lewissenhaftesten Be rechnungen können dadurch als irrig und als nicht mehr zu treffend hrngestellt werden.' Das Grauen vor dem Blutver gießen scheint nach vier Kriegsjahren verschwunden zu sein: die ehrlichste Friedens- und Menschenliebe kommt dabei Nicht zu ihrem Recht in dem Maße, das sie beanspruchen darf. Der Weg zum Frieden Reibt auch dann noch mit Stachel draht verriegelt, wenn die erste Bresche geöffnet ist. Und diese Arbeit ist schon schwer genug, so schwer, daß nienzand sicher ist, ob sich nicht feindliche Mächte erheben werden, hm das kaum erreichte Anfangsziel wieder nichtig zu machen. Die neuen Männer der Reichsregierung sind noch nicht auf eigene Erfahrungen in der Erkenntnis und in der Leitung der Geschicke der. Völker angewiesen, und es ist erklärlich, daß sie, di« der Zukunft mit anderen Grundsätzen entgegen treten, als sie bisher bei uns maßgebend waren, einen größeren Anspruch aus, Hoffnungen zu haben vermeinen, als sie ihren Vorgängen! innewohnten. Daraus sind Schritte hervorge- galtgen, die den weitgehendsten Versuch darstellte», der Welt den Frieden wieder zu geben. Jeder weitere Tag bringt aber eine genaue Kenntnis der Weltverhältnisse, und dabei können Erfahrungen nicht ausbleiben, die für einen redlichen Willen schmerzhaft, für die praktische Behandlung der Ge schäfte indessen notwendig sind. Das mag auch für die Ab änderung einzelner Voraussetzungen, mit der die neuen Männer an ihre Arbeit cherangetreten sind, Anlaß bieten. Die Mitglieder der neuen Reichsregierung haben sich einander bisher nur näher gestanden, wenn sic derselben Partei angehürten. Die Harmonie ihres Schaffens soll sich erst kn der Praris herausbilden. .Man hat sonst scherzhaft . von Regierungsflitterwochen gesprochen, aber dem Reichs- . Ministerium Mar von Baden sind sie kaum beschicden. Die - politische Lage bleibt ernst, auch wenn sie die militärische. Leitung in den besten Händen wissen, und innere Aufgaben gesellen sich zu denen der äußeren Angelegenheiten. Die j unliebsamen Verhältnisse, die Kriegsgewinnler und Wuche rer zu erwarten haben, müssen nach Kräften beseitigt wer- ' den, und bei der verstärkten Anzahl der neuen Regierung-;- ! Mitglieder kann es nicht an Arbeitskräften fehlen, die sich ! diesem Werke mit Erfolg widmen. Und hier braucht der , , ... letztere Nicht nur von dem ehrlichen Willen abzuhängen, j gezeichnet haben. Bei der neunten Anleihe sollen sie aber für ihn ausschlaggebend wird das Maß dec aufgewendeten noch vollzähliger als Zeichner erscheinen. Von der Sicher- «mrryie sein. heit der deutschen Kriegsanleihe und der Tatsache, daß es Zum Anfang der neuen Regrerungspolitik ist du V«r- keine bessere Geldanlage geben kann, braucht hetzte »jemand empfinden müssen. Diese feste Hand kann der neue ^Mann am Steuer aber nur dann zeigen, wenn in seinem Ministerium vvlle Eintracht obwaltet. Wir werden nach außen hin keine Erfolge, wie wir sie verdienen, buchen können, wenn die Meinungsverschiedenheiten, "die sich seit dem Rücktritt des Herrn von Bethmann-Hollweg geltend machten, nicht ver stummen oder zum wenigsten für diese Zeit .des harten Ernstes gänzlich in den Hintergrund gedrängt werden. Das ist der Prüfstein, an welchem das neue Negierungssystem zu beweisen hat, daß es die Kraft besitzt, ein Dasein zu garantieren, das über die Zufälligkeiten und Ueberraschungcn des Tages erhaben ist. Dann' wird, wie wir wünschen, auch die Ehrlichkeit des guten Willens zu ihrem Recht ge langen. Arbeiter «nck flrlegranleibe