Volltext Seite (XML)
Hrankenberger Tageblatt Kklm. irf 77. Jahrgang Dienstas sm 22. Ottsver 1918 247 Ir ^g. aer Wirkung kylaende Fassung: WeirengeVLS (Weißbrot) ist bi« auf gegenteilige Anordnung nur her Mireks untor kor. chasll. ist. le de» der. e S18: dvrß t- ach findet .satz 4 der Versassungsurkunde, in dem es u. a. Hecht: „Es kann ein Staatsrat gebildet werden, zu welchem außerden Vvr- ständen der Ministerialdepgrtements diejenigen Persü»;» zuge- zogen werden, welche der König geeignet finhet." Es wird bringt. » Erinnern wir uns all der aufopfernden, immer rem weiblichen Tätigkeit, so liegt in diesem Gedenken, das vor allem einen Dank bedeutet, die schönste Geburtstagswür digung. ' Und über diesen ersten, gerade in der heutigen Zeit als ersten sich aufdrängenden Gedanken, vergibt Man fast, was man bei einem Geburtstag doch immer wissen möchte: die Lebensdaten der Kaiserin. Sie sind ganz'schlickt'ünd einfach.« Am 22. Oktober 1858 wurde sie auf dem Gute Dölzig nn Kreise Sorau geboren, verlebte ihre Kindheit in Kiel, Gotha und Schloß Prkmkenau, wurde 1875 konfirmiert, ging dann ans Neisen nach England und Frankreich und verlobte sich im Februar 1880 mit dem Prinzen Wilhelm von Preußen. Am 27. Februar 1881 wurde die Hochzeit gefeiert, und seit dem blieben die Lebensdaten, abgesehen von größeren Reifen, wie der .Palästinareise, auf Familienereignisse beschränkt — aus die Geburten, Verlobungen und Hochzeiten der Kinder, die Geburten der Enkelkinder. Dazwischen liegen Silberhochzeit und Regierungsjubiläum, und erst den Krieg bringt oen großen, scharfen Knick in den glatten, harmonischen Lauf der Lebenslknie. , Wir wünschen der Kaiserin, heraus aus unserem Ge denken, das ein Dank ist, daß ihr Leben weiterhin so reich und tätig, so mit Liebe und Liebeswerk gesegnet bleiben möge, wie bisher! > 6« Ztsstrrat klirr Königreich Zacdle» Dresden, 19. Oktober. Am heutigen Nachmittag sand wiederum eine- Sitzung des Gesamtministeriums statt, in der gewissermaßen die Aus- führungsbestimmungen beraten wurden zu den Neuordnungs- Vorlagen, die die am Donnerstag unter Teilnahme des Königs und des Kronprinzen abgehaltenc Sitzung des Gssamtmini-' steriums beschäftigten. Es handelt sich in der Hauptsache um die schon offiziell angekündigte Wahlrechtsvorlage und'um hie Biiduug eines Staatsrats im Sinne des Mittels 41 Ab- Nr. 27.- -Mr«IImSekmlmchWK 121,8, vvm s. August 1V18, überschrieben: „Regelung de» Verkehr» mit Mehl uud Brot im Rummuuulderduude Alöhu"« der in der Ueberschrist aufgeführten Bekanntmachung Nr. 12 erhält mit so- sornger Wirkuna folgende Fassung: . , >?Ee ^ut«llung von Weizenmehl an -le BSckereibettiebe erfolgtbis ans gegenteilige Anordnung HSchstens in Höhe von de» Sesamtverbrauches an Mehl. Flöha, den 18. Oktober 1S18. Der Kommnnälverband der Königlichen «mtshaDtmannschast Flöha. Nr. 28. Ml« IIIM MmiMu U lZ StS S»WmInckcks UW vom 1A August 1918, überschrieben: „Bereitung von Backware im Kommunal« verbände Klöha". - 8 4 der in der Ueberschrist aufgeführten Bekanntmachung Nr. 13 in der Fassung de» Nach- "trage» H (Bekanntmachung Nr. 22) wird ausgehoben. § 4 «hält mit sofortiger Wirkung kylaende Fassung Die Herstellung von « noch Sonnabend» gestattet. Flöha, den 18. Oktober 1918. Der Kommnnalverband » der Königlichen Amt»hauptmannschast Flöha. Äm -o. Sedenrtsg aer ifaikerin (22. Oktober.) - Von. Dr. Ilse R e i ck e, Berlin. Ändere Zeiten beurteilten den Menschen nach seiner per sönlichen GWcksfähigkeit, nach seiner Fähigkeit, anderen Glück zu bringen, nach der Seltenheit und Eigenart seines Charak ters; eine Zeit aber, die mühselig ist -und beladen, wie die unsere, kennt nur einen Maßstab zur Wertung und Wür digung einer Persönlichkeit, hat nur einen Gesichtswinkel unter dem sie dre Bedeutung eines Menschen mißt: den der Arbeit. Und so steht «s uns auch nickt an, wenn die deutsche Kaiserin ihren sechzigsten Geburtstag begeht, zuerst nach" ihrer geschicht lichen Stellung, nach ihrer Bedeutung für das Hohenzollern- haus, nach ihren wisselüchaftlichen, künstlerischen Interessen und Neigungen und was «Micher Dinge mehr sind, zu fragen, vr-cheM« Mer noch zweifelte, was Wilson will, den muß seme AM« Note davon überzeugt haben. Unerhört in Ton und Forderungen ist sie eine Kundgebung, wie solche im VVlker- verkehr noch nie erfolgt istx Keinem vollständig nieder- geworfenen Volke könnten härtere Bedingungen gestellt werden. Abgesehen davon enthüllt diese Note auch den Humanttäls- apostel Wilson in feiner- ganzen traurigen Blöße. Er, der „mit Schrecken und empörtem Herzen auf die von den deut schen Heeren verübten mutwilligen Zerstörungen hinblictt," der über die Tätigkeit unserer U-Boote entrüstet ist, er ver längert den Krieg, obwohl er Tausenden und Äbertausenden Leben und Gesundheit bewahren, Städten und Dörfern Zer störung, völlige Vernichtung ersparen könnte, wenn er auf das Waffenstillstandsangebot einginge, das den Gegnern frei willig gibt, was sie sonst schwer erkämpfen müssen. Er glaubt, dem deutschen Volke einen Frieden aufzwingen zu können, gegen den der von Tilfir beinahe goldig zu nennen wäre. Abör er wird sich täuschen. Er sät durch seine in maßloser Sprache gestellten maßlosen Forderungen Drachenzähne/aus -denen Eisenmänner emporwachsen werden, die niemand da hin bringen wird, selbstmörderisch gegeneinander zu kämpfen, di» vielmehr geschlossen und einmütig ihre ganze Kraft mit voller Wucht gegen alle äußeren Feinds richten werden. Denn niemand in Deutschland Ml «inen Frieden, der nickt die Segnungen des Friedens bringt, sondern tiefere Wunden schlägt, als selbst ein Krieg,, einen Frieden, der schon bei der Geburt den Kenn neuen Krieges in sich trägt. Deutschland Ml den Frieden, aber nur den Fneden, von dem Freiligrath vor achtundvierzig Jahren sang: „den echten, rechten, den dauernden fortan, daß die WM nach all dem Fechten auf atmen endlich kann." Nährmittelvertettung An Näbrmitteln gelangen zur Belieferung der blauen und roten Näbrmittelkarten de» Kommunalverbande» aus die Wochen vom 20. Oktober bi» mit- 2. November dieses Jahre» je bezw. V. Pfund Weizengrieß zur Verteilung. . Flöha, den 19. Oktober 1918. Der Kominunalverband. 2m Mckeiukrage s Perlin, 21. 10. Die Parteiführer des Reichstages versammelten sich gestern nachmittag 2 Uhr im kleinen Bundes- raissaal des Reichstages. Es waren alle Fraktionen vertreten unter Einschluß der Konservativen und der unabhängigen So zialdemokraten, jedoch mit Ausnahme der Polen. An die Bekanntgabe des Tertes der Note durch Herrn v. Payer schloß sich qine Aussprache, die bis gegen 3 Uhr dauerte. Die Verlesung der Note und die sich anschließende Aussprache waren vertraulich. Nachdem so der Bundcsratsausschuß und -die Parteiführer des Reichstages Gelegenheit gehabt hatten, sich zu äußern, trat abends das Kriegskabinett nochmals zu sammen, um an der Redaktion der Antwort zu arbeiten. ? Die „Post" schreibt, der Absendung der Antwort hatten sich in letzter Stunde unerwartete Schwierigkeiten in den Weg gestellt. Es hat sich gezeigt, daß die Annahme oer 14 Punkte Wilsons durch die deutsche Negierung in Dänemark und die eventuelle Räumung Belgiens in Holland politische Schritte ausgelöst hat. Eine nochmalige Durchberatung der Antwort wurde dadurch nötig. In einer besonderen Nonz heißt es im „Lok.-Anz.", die Antwort sei gestern spät abends nach der Schweiz abgegangen.' ' Der „Vorwärts" sagt: Es steht fest, daß die Note ent- gegenkommend lauten und eine völlige Sinnesänderung der leitenden Stellen gegenüber früheren Zeiten zeigen wird. Auf die Beschwerden Wilsons wird in fachlicher Weise eiugegangen. Ueber die inneren Reformen des Reiches wird freimütig ge sprochen. So wird der neue Schritt der deutschen Regierung für diejenigen jenseits der Grenzen, die für einen Friesen der Versöhnung eintretcn und nationalistische Strömungen bekämpfen, eine wesentliche Erleichterung ihrer Aufgabe brin gen. Allerdings weise» verschiedene Anzeichen daraus hm, baß Wilson vor der Flut des machtpolitischen Chauvinismus zu rückweicht. In der Frage des Waffenstillstandes scheint der SM der schärferen Richtung vollkommen zu sein, deren Offen ste sich nunmehr gegen die Friedensbedingungen des Präsi denten selbst richtet. Es ergibt sich also eine starke VerMch bung der diplomatischen Front. Während Deutschland die Stellung des Wllsonschen Programms bezogen hat, rückt die Entente'von ihm ab. Bei den Friedensverhandlungen dürfte aber die ruhige Erwägung und die Einsicht in die Unmög lichkeit, Deutschland dauernd wehrlos zu machen, eine stär kere Rolle spielen als das Geschrei der Lhauvmistenpresfe, und dann wird, wenn er will, Wilsons Stunde -gekommen sein. sondern wir halten uns an das für unsere Leit Nächstliegenoe, und würdigen die Persönlichkeit Auguste Viktorias von Preu- Heu am besten durch die Anerkennung Und Würdigung ihre, Arbeit, — der großen Arbeit, die. sie im Frieden wie nn Kriege im Dienste der Allgemeinheit geleistet hat. Für die i vielen deutschen Frauen, deren Körperkvaft uud S^eelenstärke diese Kriegsjahre bis zum äußersten anspannten, ist es tröstlich j und anseurrnd zugleich, 'zu sehen, wir auch die erste deutsche ! Frau trotz schwerer, und, wie die Zeit gelehrt hat, durch- > au» nicht unbegründeter Muttersorgen, bis an den Rand ihrer § Kräfte, ja noch darüber hinaus, sich dem Allgemeinwohl j geopfert hat - . , . Für den Frauenkriegsdienst — und der heißt: sozial« Arbeit — brachte die Kaiserin eine so gute Vorbildung mit, wenig andere. Schon als das schlichte, tüchtige Land- . edelftäulein, als das sie ihre Jugend auf den Schlössern Augustenburg und-PrimWau verbrachte, hat sie Mit Eigenen, tätig zugreifenden HändeN alle praktisch» Frauen- und Haus srauenarbeit kennen gelernt ---7 gilt sie doch'noch heute als vorbildliche, stolz-bewußte Hausftau 7— und hat später als Kaiserin sich allen Aufgaben xügewändt, dre der Frau vor- allem liegen. Sie heißen: mütterliche Fürsorge für alle Hilf losen, ob es imn Säuglinge, Kleinkinder, Heranwachsende Mäd chen, ob es nun Kranke sind oder Arme. Zu der-praktischen Sorge für das leibliche Wohl gesellt sich daber eine zweit«, ohne dis alles Samaritertum tot -ist, ohne Glanz und ohne Wärme: die seelische Sorge für das geistige Wohlbefin den, für Bildung und Ausbildung, Andacht, Freut» Stets finden w-r die Tätigkeit der Kaiserin von diesen beiden Ge sichtspunkten gelsKet, ob sie nun die Schirmherrschaft über eine landwirtschaftliche Frauenschule übernimmt oder »'n einer Ber- lMer WassMspetfungsküche die Eichte kostet und eigenhändig. Bestellungen auf -ns Tageblatt „ (l^r 3 Mk. - Pf., für den Monat 1 Mk.,) nehmen alle Ausgabestellen und Austräger in Stadt und Land, ebenso alle^postanstalten des Deutschen Reiches jederzeit . - Die Geschäftsstelle"-«» Tageblattes. kl« Mttuk cker ZorisIckemMatie mit dem der Vorstand der sozialdemokratischen Partei sich „an Deutschlands Männer und Frauen" wendet, besagt im wesentlichen: Deutschland unk^ das deutsche Volk ist in Gefahr, das Opfer der Eroberungssucht englrsch-sranzöskscher Chnuvinisten und Eroberungspolitiker zu werden. » Was wir am 4. August 1914 erklärt haben: „In der Eine gerechte Beurteilung f Haag, 20. 10. „De Nederlander" schreibt: Der deut sche Kaiser trägt am Gange der Ereignisse wohl^die geringste Schuld. Er hat für das deutsche Voll in aufrichtigster Weis« nach Gutem gestrebt. Die Hohenzollcrn habe» unleugbar Ver dienste um das deutsche Volk erworben. Wir bezw ifem aufs stärkst«, daß die Beschuldigung, nach welcher der Kaiser den Krieg gewollt hat, vor dem Urteil der Geschichte standhält. nerkennung Und Würdigung ihrer I. M-E mit -« Berufung einiger Mitglieder aus den Parteien - - - - der Zweiten Standekammer gerechnet, auf die dre Negierung sich für die Durchführung ihrer Wahlrechtsreform stützen zu ! könnerr glaubt. l - - Mit d-r Ausarbeitung der neuen Wahlrechtsvorlage ist > eine erst kürzlich ins Ministerium herufenc Persönlichkeit be- ! auftragt, aus deren Berufung bei den Linksparteien große Er wartungen gesetzt werden. Von anderer Seite wird über-diese Sitzung noch be- I richtet: Die letzte Sitzung des Eesamtministeriums unter dem Vorsitze Sr. Maj. des Königs und in Gegenwart Sr. Kgl. Hoheit des Kronprinzen hat sich neben der politischen Gesamt- läge Mir den Personalfragen beschäftigt, auf Grund deren Aenderungen m verschiedenen Ministerien bevorstchen. Vor aussichtlich dürften, bereits kn den. nächsten Tagen endgültige Entscheidungen hierüber getroffen sein, so daß sich dem am 28. Oktober zusammentretenden Landtage eine Anzahl, neuer Herren als Vertreter der Staatsregkerung'vorstellen dürften, die teilweise auch aus dLn Vertretern der politischen Par- teieir im sächsischen Landtage berufen werden dürften. Bezirks - Amtsblatt für die Köniak Amtsbaudtmam,schäft Mha, das Amgl. Amtsgericht und dm Stadttat zu Frmkeubcrg - «.«nkenbera i. Sa. — Druck Md »erlag von C. ». Roßberg in Frankenberg i. S«- «eramwortllcher Redaveur: Ernst Roßberg sen. in Franks gewaltigung, der Demütigung und der Verletzung seiner Lebensinteressen wird sich das deutsche Volk nie und nimmer . abfinden. , Nur um unser Land und sein Wirtschaftsleben vor dem ' ! Zusammenbruch zu bewahren, haben Vertreter unserer Partei das Opfer auf sich genommen und find in die Negierung eingetreten. — Schon regen sich gegen diese friedliche Reoolu^ tion die dunklen Mächte'der Gegenrevolution. Mit Aufrufen 1 und Resolutionen lausen die alldeutschen Demagogen Sturm gegen die neue Regierung, weil sie ehrlich de» Verständiguugs- , frieden und die Demokratisierung unseres Landes anstrebt. 1 Auch mehren sich Anzeichen dafür, daß agrarische Kreise durch j Zurückhaltung der Lebensmittel die Schwierigkeiten der neuen Negierung erhöhen wollen. 1 Gegen dieses verderbliche Treiben muß das deutsche Volk ! wie ein Mann Front machen. Auch alle jene Treibereien durch bolschewistische Revolu- tionsphrasen verwirrter, unverantwortlicher Personen, die di« Arbeiter zu jetzt sinn- und zwecklosen Streiks und Demon strationen gegen die Regierung aufzuputschen versuchen, er schweren den Frieden und die Demokratisierung Deutschlands und arbeiten, wenn vielleicht auch ungewollt, den alldeutschen Kriegstreibern «Md Feinden der Demokratie in di« Hände. de» Kindern dad Essen austellt, ob sie mit eigenen Augen Stunde der Gefahr lassen wir unser Vaterland nicht km Stich' die hnchenischen Einrichtungen eines Lazarettzuges, eines Wöch- gilt heute fn verstärktem Maße. Mit einem Iri-den der Vev nerittncnhc'ms belichtkgt, Verbesserungen vorscklägt, Neuan schaffungen verspricht, oder ob sie durch die Tausende von heißen, weißen Lazarettsälen Deutschlands schrertet und voll bewundernswerter, unermüdlicher Menschenliebe immer wieder Worte der Teistrahme, des Trostes, freundlicher Heiterkeit sinder und durch ihre Gegenwart und kleinen Gaben er» wenig Freude und Belebtheit — das heißt aber: Genesungsluft -- in die mutlose, immer gleiche Einsamkeit der Krankenzimmer