Suche löschen...
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 17.10.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191810177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19181017
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19181017
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-10
- Tag 1918-10-17
-
Monat
1918-10
-
Jahr
1918
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
uns vom Glauben an die deutsche Zukunft getragen waren und diesen Glauben auch letzt in dunkelster Stunde nicht ver leugnen wollen, mögen sich an den Worten aufrichten, die wir dem Lettaussah der vom Reichstagsabgeordneten Dr. Gustav Stresemann herausgegeben Wochenschrift „Deutsche Stimmen" entnehmen:. - ,,Es wird nicht an Stimme» fehlen, die nach diesem er folgten. Friedensschritt nunmehr diejenigen verhöhnen wollen, di« früher von einem Frieden sprachen, den der deutsche Sieg uilw geben sollt«. Wir gehören zu denen, die diese Hoffnung hegten, und wir schämen uns dieser Hoffnung nicht. Wenn es «in Verbrechen war, zu glauben, daß das deutsche Schwert uns den S>«g erringen würde, und daß aus diesem Sieg der Frieden entsprieße, dann haben wir dieses Verbrechen zu tragen mit Millionen der Besten unseres Volkes und mit Männern aller Parteien. Noch.in der letzten großen Junisitzung des Reichstags hat der Führer des Zentrums, der heutige Staats sekretär Grüber, ausgesprochen: „Das Schwert hat uns den Frieden im Osten gebracht, es wird uns auch den Frieden.W Westen bringen." Und wenn die letzte Volkkcaft aufgrrufen ' werden mutz, um Reich und Thron, Heimat und Heer, Volk und Freiheit zu verteidigen, dann wollen wir den Glauben an diesen Sieg erst recht glicht fallen lassen, trotz allem, was wir erlebt haben und was vieles zusammenriß, an das wir im innersten unserer Seel« glaubten. Wir müssen es jetzt er tragen, daß der Hak und Hohn unserer Feinde aus Eng land, Frankreich, Jialien und Amerika zu uns tönt und müssen ertragen, was noch viel bitterer ist, daß unsere Freunde leiden, die draußen an uns glaubten Was die Zukunft bringen mag? Wer vermag cs zu sagen? Schon die nächsten Stunden, nachdem diese Zenen nledergeschrieben sind, können Weltenschicksale bringen. Heute gilt das, was da kommt, für das, was diejenigen zu tun haben, die an verantwortlichen Stellen stehen, das Wort, das, eine große Lebenswendung vorausfühlend, einst Deutsch lands größter Dichter aussprach: „Wie von unsichtbaren Gri- ftern gepeitscht, gehen die unsichtbaren Sonnenpferde der Zeit mit unseres Schicksals leichtem Wagen durch und uns bleibt nichts, als mutig gefaßt die Zügel festzu halten und bald rechts, bald links, vom Stein hier, vom Sturz da die Rgder wegzulenlen. Wohin es geht, wer weiß es? Erinnert er sich doch kaum, woher «r kam." Vie militSrlkcb« Lage Während zwischen den Regierungen die Frage, ob Krieg, ob Frieden, der Entscheidung entgegensetzt, muß das deutsche Heer nach wie vor die Heimat vor feindlichem Einfall sichern. Der Kampf geht ohne Unterbrechung weiter. Die Front muß in sich geschlossen bleiben, darf dem Feinde nicht die Mög lichkeit geben, eine Bresche zu schlagen, die deutsche Kampfkraft darf nicht gemindert, die Arbeit für den Krieg nicht untev- krochen werden. Zwingt uns der Feind zur Fortsetzung des Kampfes, so bedarf es wie bisher der ganzen deutschen Kraft, - den in einer Abweisung des deutschen Friedensangebotes sich offenbarenden Vernichtungswillen der Feinde zu brechen. Es geht um Deutschlands Ehre, Existenz und Zukunft. Bisher hat deutsche Widerstandskraft in glänzender Abwehr dem Feinde den Durchbruch der deutschen Front verwehrt; der Kraft der vereinigten feindlichen Großmächte ist es nicht geils langen, das deutsche Heer niederzuringen. Unterstützt von tapferen Truppen der treuer; österreichisch-ungarischen Bun desgenossen, .hat die deutsche Streitmacht ihre Front.trotz gewaltigsten feindlichen Ansturmes in sich geschlossen gehalten. Die Front trotzt dem Feinde, ist stark und bleibt stark. Dies kann angesichts der bisherigen Abwehrerfolge nicht scharf genug betont werden; denn alberne, törichte Gerücht« ar beiten daran, jede Rückwärtsbcwegung an der Front zu e.ner Niederlage zu stempeln. 'In ihrem Dünkel und ihrer Be schränktheit erkennen die Verbreiter solcher Gerüchte nicht, wie sehr sie die Geschäfte des Feindes besorgen, welch schnö- den Undank sie unseren braven Truppen zufügen, die ihr Blut für den Schutz der Heimat hingeben. Unsere rückwärtigen Bewegungen erfolgen nach einem festen, bestimmten Plan, der Feind ist nicht in der Lage, sie zu hindern oder zu stören. Gerade in der Elastizität der Front liegt ihre Stärke. Die deutsche Führung weiß immer wieder, die feindlichen Absichten auf Auseinanderreißung der Front zu durchkreuzen. Das kann nur deshalb dauernd ge lingen, weil die Front elastisch in Bewegung gehalten, die eigen« Kampfkraft möglichst geschont wird. "Je häufiger die Kampfstellung geändert wird, desto weniger können die ge waltigen Angriffsmittel der Feinde zur Geltung kommen. Der Verteidiger zwingt durch jeden Stellungswechsel den An greiser zu zeitraubender Erkundung. In mühsamer Luft- und Erdbeobachtung muß er sich immer von neuem Aufschluß über die Stärke des Verteidigers verschaffen, genaue Anhalts punkte für die Gliederung neuen Angriffs suchen, muß seine Artillerie und Minenwerfer nachziehen und einschleßen, den Munitions- und Verpflegungsnachschub von neuem regeln, Bahnen und Straßen in Ordnung bringen. Dieser Zeitgewinn kommt uns zugute, denn wir nähern uns der schlechten Jahres zeit, die den Großkampf zum Abflauen bringt. Nicht lange mehr, und die Feinde müssen ihre zahlreichen Verbände far biger Hilfstruppen zur Aufrechterhaltung ihrer Gesundheit , in das wärmere Klima Südfrankreichs bringen. All« Bewegungen, die wir an der Westfront ausführen und ausführen werden, vollziehen sich unter d«m zielbewuß- ten Willen unserer Führung, den Endsieg des Feindes zu vereiteln. Die große Bewegungsfreiheit, mit der wir ohne strategische Nachteile dem Feinde immer wieder Gelände über lassen können, um uns günstigere Vertridigungsbedingungen zu schaffen, verdanken wir dem Umstande, daß wir den uns aufgezwungenen Verteidigungskampf weit in Feindesland hineingetragen haben, und dort statt in unserem Vaterlande, den Endkampf austragen können. Mit jedem Schritt, den wir in der Mitte des großen Bogens zwischen Nordsee lund- Maas nach rückwärts tun, wird unsere Front kürzer, sparen wir Kräfte aus und erhöhen wir unsere beweglichen Reserven. vrr AMrieg «»«udbertM wtb D«,4u, 15. Oktober, abends. (Amtlich.) An d«r Kampffront in Flandern setzte der Feind seine Angriffe fort; er konnte einige Geländevortcil« in be schränktem Umfange erringen. Westlich der Maas entschieden sich Teilkämpfc zu unsere» Gunsten. - wetten Monatttch 250000 Amerikaner für den Westen w Haag, 15. 10. Reuter meldet aus Washington: Die amerikanisch« Regierung wird weiter fortfahren, weitere 250000 Wann monatlich mit den nötigen Vorräten nach Frankreich zu senden. In keiner Hinsicht kann von einem Heruntergehen von dieser Zähl oder von einer Verzögerung die Rede sein. Ereignisse r«r See 4100« Tonnet, s Berkin, 15. 10., (Amtlich.) Im Atlantischen Ozean versenkten unser« U-Boote 41000 Brt. Handelsschiffsraum, darunter mehrer« Tankdampfer und mit Kriegsmaterial be- ladene Dampfer. Der Chef des Admiralstabes der Marine. Churchill fürchtet den U-Boot-Krieg s Bern, 15. 10. Churchill mahnte in einer öffentlichen Ansprache zur größten Vorsicht gegenüber dem deutschen Frie densangebot, namentlich wegen der Tauchbootgesahr. Wem, die Deutschen in der Lage wären, während einer sich hkn- ziehenden Periode von Verhandlungen die Stärke ihrer Tauch- bootwaff« zu steigern, dann könne der Endkampf, in dem die Verbündeten zu siegen beginnen, .ein ganz anderes Ende nehmen. Italien wtb Wien, 15. 10. Amtlich wird gemeldet: Di« Eefechtstätigkeit war auch gestern ziemlich reg«. Das von uns geräumte Durazzo ist von den Italienern besetzt worden. Die Bewegungen in Albanien und in Serbien gehe» ohne nennenswerte Gefrchtsberührung mit dem Gegner vor sich. Dir Lhef des Generalftabes. Kiew« poMilcke vscbricdt« Prinz Ma» breibt Reichskanzler pd Mi« wir hören, hat die sozialdemokratische Reichs- tagsfraktion in ihrer heutigen Sitzung beschlossen, mit Rück sicht auf die politische Gesamtlage gegen das Verbleiben des Reichskanzlers Prinz Mar von Baden im Amte nichts ein zuwenden. Damit ist die neueste, durch den Brief des Prinzen Mar heraufbeschworene Kanzlerkrisis beigelegt, hoffentlich zum Wohl« des Vaterlandes. Reichstagswatzi in Berlin l. pd Berün, 15. 10. In der Ersatzwahl für den ver storbenen Reichstagsabgeordneten Kämpf im Reichstagswahl, kreis Berlin l wurden insgesamt 4764 Stimmen abgegeben. Davon erhielten der Geheime Justizrat Kempner (freis. Vp.) 2294, der Stadtverordnete Hugo Heimann (Soz.) 1720, der Metallarbeiter Richard Müller (unabh. Soz.) 513, der Be amte Gillert (Antisemit) 176 und der Pole Korfanty 4 Stim men. 8 Stimmen waren zersplittert und 47 ungültig. Es ist also Stichwahl zwischen Kempner und Heimann not wendig. Die Stichwahl rst auf den 29. Oktober festgesetzt. Die österreichisch« Kris« pö Wien, 15. 10. Der schleppend« Verlauf der inneren Kris« Oesterreichs dauert fort. Es handelt sich jetzt offenbar schon um «ine.dreifache Krise, da auch in der gemeinsamen Regierung mindestens «ine latente Krise vorhanden ist. Am Sonntag abend wurden die Zeitungen von der Lensur ver ständigt, daß die Nachricht über den Rücktritt des Ministers d«s Aeußeren Grafen Burian nicht früher veröffentlicht wer den dürfe, bis die Sache offiziell sei. Gestern wurden Gerücht« über den Rücktritt des Grafen Burian vom amtlichen Tele graphenkorrespondenzbureau dementiert. Trotzdem überwiegt die Aeberzeugung, daß der Rücktritt des Grasen Burian nur eine Frage von Tagen sei. Als seinen Nachfolger nennt man in erster Reihe den früheren Botschafter in London Graf Mensdorff-Pouilly. Für «in unabhängiges Ungarn pö Budapest» 15. 10. Heute haben die Vertreter des Pester Komitats beschlossen, in einer Eingabe an die Regierung die Schaffung eines unabhängigen Ungarns mit einer selbst ständigen Rationalarmre, einem selbständigen Wlrtschaftswesen und einer selbständigen auswärtigen Vertretung zu fordern. Der Stand zwischen Oesterreich und Ungarn soll ausschließlich auf die Identität der Person des Herrschers beschränkt sein. Wie die „Neue Freie Presse" erfährt, st«ht eine Kund gebung der ungarischen Delegation zugunsten der Selbständig keit des ungarischen Staates in der nächsten Sitzung der ungarischen Delegation bevor. Proklamierung der tschechischen Republik pö Prag, 16. 10. Der eintägig« Streik d«r tschechischen Arbeiterschaft von Prag und Vorort«» ist entgegen allen Be- fürchtungen ruhig verlausen. Militär und Polizei hatten Zwar die umfassendsten Vorbereitungen getroffen, doch gab es, abgesehen von ganz geringen Zwischenfällen, keinen Anlaß zum Einschreiten. Die Proklamierung der tschechischen Re publik, die wiederholt angesagt wurde, ist_diesmal tatsäch lich erfolgt. pö Budapest, 15. 10. Der König empfing heute Wittag den Ministerpräsidenten Wekerle in Audienz und teilte ihm mit, daß «r die ihm überreichte Demission des Kabinetts nicht annehme, weil dieses sein vollstes Vertrauen besitze. Eine Interimsregierung in Finnlaikd pf Heksingfors, 15. 10. Der Berliner Korrespondent der finnischen Zeitung „Helsingin Mamomais" behauptet, aus sicherer Quelle erfahren zu haben, Prinz Friedrich Karl habe geLußert, daß er die smnländische Krone unter keinen Umständen sogleich annehme, seinen Entschluß vielmehr von dr« Entwicklung der Ereignisse abhängig machen werde. Di« Thronbesteigung könne frühestens in zwei Jahren statk- fidnen, bis dahin müsse eine Interimsregierung eingeführt werden. Der Prinz hebe hervor, daß er sich in keiner Weise Finnland aufzudräiigen wünsche. Neuorientierung Finnlands pf Stockholm, 14. 10. „Aftonbladet" schreibt, dieHeim- bsvufung des Generals Mannerheim sei «in Anzeichen dafür, daß Finnland sich den skandinavischen Ländern nähere. Das Blatt beglückwünscht Finnland zu dieser Neuorientierung. Frankreich bricht mtt Finnland pf Di« Agence Havas veröffentlicht eine Note, in welcher ausgeführt wird, daß Frankreich infolge der Ereignisse in Finnland, besonders wegen der Wahl des Prinzen von Hessen zuin König des Landes, die seinerzeit ausgesprochene Aner kennung her Unabhängigkeit Finnlands zurückziehe und dl« diplomatischen Beziehungen mit ihm abbreche. Die französische Regierung lasse in Helsingfors nur «inen Agenten mit Hin- fularischer Vollmacht zur Wahrnehmung der ftanzösischen In- ter«ssen und zum Schutze der ftanzösischen Landsleute. Die Bildung der polnischen Regierung in Warschau pp Wt«, 16. 10. Polnische Abgeordnete und das Prä- tdtum des Polenklubs sind in Warschau etilgetroffen, um an !«r Bildung d«r «reuen polnischen Regierung, wozu auch öster reichische Polen geladen sind, teilzurtehmen. Schon- bei d«n Audienzen beim Kaiser haben 4>le Pole» erklärt, daß ft« sich an der Regierungsbildung in Warschau beteiligen werden. Der Kaiser soll gesagt haben, da er den Punkt 13 der Wilsow- sche» Bedingungen angenommen hab«, könne er nicht wider spreche», zumal er auf die Anlehnung Polens an Oesterreich zähle. Dor eine«» Staatsstreich in Kiew? pu Aus Stockholm wird gemeldet: In ukrainischen Kreisen wird die Behauptung verbreitet, man dürfe in den nächsten Tagen einen Staatsstreich in Kiew erwarten, der die Wieder errichtung einer Monarchie in diesem Teile Rußlands anstrebe. Zunächst soll «in dieser Staatsform geneigtes Ministerium geschaffen und daim eine nur auf die besitzenden und gebildeten Klassen gestützte Nationalversammlung einberusen werden. An dere Nachrichten wissen von einer geheimnisvollen Minister ratssitzung in Kiew zu berichten, wo die Frage der Stürzung der Sowjetrrgierung und die Wiedererrichtung des alten Ruß lands besprochen worden sei. DK EntentXpress» üb«« dir Vorgänge in Konstantinopel pt Genf, 16. 10. Die Ententepresse bespricht di« Vor gänge in Konstantinopel und meint: Enver Pascha sei dort immer noch Herr der Lage. Di« Vereinigung von 20 größeren Kriegsschiffen unter deutschem Oberbefehl sei sein und Talaats Werl. . - K» dem»« «ul Oilerlima . Frankenberg, den 16. Oktober 1918. sKM Aus Anlaß o«r letzten, in den Gemralslabsbertch- ten wle-erholt mit besonderer Anerkennung gemeldet«» Ad- tvehrerfolge in der Champagne hat Seine Maj der König dem Obubesehlshaber einer dortigen Armee Generaloberst v. Einem nachstehende» Telegramm gesandt: Die unler dem Besehle Eürer Exzellenz stehende Armee hat in dm letzten Wochen Erfolge «Weil, die, wie mir gemeldet wurde, unstreitig zu den grötzten Waffentaten de» ganzen Feld zuges gehören. Daß ein lächsische» Generalkommando tn her vorragendem Maße hierzu betgetragen hat, erfüllt mich mit be sonderer Genugtuung. Mit meinen wärmsten Glückwünschen freue ich mich, Eurer Exzellenz das Kommandeurkreuz 1. Klasse und dem Stabschef Oberstleutnant v. Klewitz La» Ritterkreuz des Militär-St.-Heinrichsorden» übersenden zu können. An den Führer eine» sächsischen Generalkommando» im Westen General der Kavallerie Krug v. Nidda telegraphierte Se. Maj der König: Aus Grund de» Antrages der Armee und von Meldungen über die letzten schweren Kämpfe, in denen Sie Ihren Abschnitt ganz hervorragend verteidigt, damit wesentlichen Anteil an der glücklichen Abwehr der wütenden feindlichen Angr ffe gehabt haben, habe ich Eurer Exzellenz da» Kommandrurkreuz 1.,Klaße de» Müilär-St.°Heinrichs-Ordens verliehen. Es gereicht mir zur besonderen Freude, Eure Exzellenz davon benachrichtigen zu können. Die hohe Auszeichnung Haden außer Ihnen nur noch drei Offiziere meiner Armee. Besonder» angenehm ist es für mich, sie einem Offizier verleihen zu können, der die mannig faltigsten Vertrauensstellungen in der Armee bekletdet hat, unter anderem auch al» persönl cher Adjutant meine» Vater». f Gnadenerlaß. Se. Maj. der König von Sachsen hat sich entschlossen, Perlonen, dle von sächsischen bürgerlichen Straf gerichten wegen poltüscher Verbrechen und Vergehen zu Strafen verurteilt sind, insbesondere wegen Straftaten aus Anlaß oder bei Gelegenheiten von Streik», Straßendemonstrattonen, Le bensmittelunruhen und ähnlichen Ausschreitungen bestraft find, in weitem Umfange zu begnadigen. f' Hohe Auszeichnung«». Dem Vorstand des hiesige» Kgl. Amtsgerichtes, Herrn Oderamtsrichter Dr. Bähr wurde von Sr. Maj. dem König das Ritterkreuz 1. Klasse mit Krone vom Albrechlsorden verliehen. — H«rr Amtsrichter Söhnel würde durch Verleihung des Kriegsverdienstkreuzes ausgezeichnet. Er ist während der Kriegsjahre von seiner hiesigen Stellung abgeordnet worden, um anfänglich beim Kgl. Amtsgericht Sebnitz, und jetzt beim Kgl. . Amts gericht zu Pirna in Vertretung einberufener Herren richterliche Funktionen auszuüben. < f' Ein tapftrer Frankenberger. Mit dem Eisernen Kreuz I. Klass« und dem Ehrenkreuz mit Schwertern wurde der Vizewachtmeister (Ofsiz.-Stellv.) Paul Gläser, Sohn des Herrn Briefträger Reinhard Gläser, ausgezeichnet Er ist be reits im Besitz der St.-Heinrichsm«daille in Silber, des E. K. 2. Kl. und der Fr.-Aug.-M«d. t, S., f Di« fleischlose» Wochen. Das Kriegsernährungsamt teilt mit: Da das Ergebnis der letzte«« Viehzählung gezeigt hat, daß bei stärker«» Eingriffen in den Nindviehbestand, der bis aus weiteres die Last der Fleijchversorgung nahezu allein zu tragen haben wird, Gefahr für unsere künftige Fleisch-, Mitch- und Fettversorgung bestehen würde, bleibt größere Sparsamkeit im Fleischverbrauch geboten. Die fleischlosen Wochen sollen daher auch für November, Dezember und Januar berbehalt«» werden, doch ist mit Rücksicht auf die Weihnachtsfeiertage ihre Zahl aüs drei, das heißt also je eine im Monat herabgesetzt worden. Sie entfallen auf die Wochen 13. bis 24. November, 16. bis 22. Dezember und 6. bis 12. Januav. Für rechtzeitige Fleischausgabe für die Weihnachtsfeiertage soll gesorgt werden. Die Zulagen für Kranke und Schwerarbeiter werden auch in de» fleischlos«» Wochen weiter gewährt. 7 Rrtch»wut,chak»»tt<U«» für W«bstoffwirtschaft. Für die llebelgangswinjchaft aus dem Wedwarengebiet «st durch die Bundesratsverordnung vom 2k. 2unt 1S18 die Bildung von Reichswirtschattsltellen für jede» Faserstoffgebtet vorgesehen. Die Reichswirtschaslsiteven bestehen au« einer Vettreterverlammlung, deren Mitglieder auf Vorschlag der beteiligten Verbände »om Reichskanzler ernannt werden, und einem von der Vertreter- Versammlung ,u wählenden Ausschuß. Zu Vorschlägen stad der Krieg«au»Ichuß der deutschen Industrie, der ftch hierzu mit den F^chvubänden tn Verbindung gesetzt hat. und der Deutsch« In dustrie- und Handeletag, sowie der Deuisch« Handwerkskammer- tag und die tn Betracht kommenden Berussverbünde der Ar beiter und Angestellten aufgelordert worden. Auf Grund dieser Vorschläge find jetzt nach Hürung der Bundesregierungen die Ernennungen der M tglieder der Veitreteroeisammlungen der N-tch»wirt>chaft»stellen vom Reichskanzler erfolgt. Der Reichs kanzler (Reichswirtschastramt) wird noch tm Laufe des Oktober und de» November die Vertreteroersammlung zusammenrufen, damit Lie Wahlen für den Ausschuß vollzogen werden, wonach dte Reich»wirtlchas1»ftell-n ihre Tätigkeit aufnehmen können. Vielfach geäußerten Wünschen entwrechend, werden die Vee- treieroeisammlungen nicht alle tn Pari» tagen, sondern nach anderen Städten berusen werden. So werden jedensall» die Veitreterversammlungen sür Wolle und Erlatzspinnstoff« im Königreich Sachsen, Lie für Baumwolle tn Bayern staitfinden; auch Württemberg ist für VerlreterveisammlungeN tn Aussicht genommen worden. Zum Mitglied der Vertret«rv«sammlung der Neichswirtschastssielle für Wolle ist vom Reichskanzler u. a. Herr Horst Pfotenhauer, Mitinhaber der Firma Schuck L Pfotenhauer in Frankenberg, ernannt worden. f wl MÄsberechnung b«i Anfertigung »de« Ausbesserung von Schuhware». Die Landes-PreiSprüfungsstelle schreibt: In weiten Kressen der Bevölkerung ist nicht bekannt, daß für die Strafverfolgung von Schuhmachern, die für dte An- erttgung oder Ausbesserung von Kchuhwaren zu hohen Preis« verlange», besondere Vorschriften bestehen, und daß für di« Prüfung d«r berechneten Preis« weher dk Landes-Preis»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)