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Frankenberger Tageblatt 77. Jahrgang ^annrrAlag arn 17. ^^aörr 1ß18 24L 8 IQ M hat. Sie ist enthalten in t des Präsidenten, für sich geheim /und nach eigenem Belieben den Welt stören kann, oder, wenn sie jetzt nicht ver- Frieden-der WWtzUUUUWNWWV ioks mit liläs :tsn. ixs» derung und Verwüstung fortgesetzt werden, auf die sie mit Recht mit Schrecken und empörtem Herzen Hinblicken. Es ist auch notwendig, damit keine Möglichkeit eines Mißverständnisses entstehen kann, daß der Präsident mit großem Nachdruck (oery solemnly) die Aufmerksamkeit der Regierung Deutschlands auf die Fassung und die klare Absicht (to the langnage and plam intent) einer der Friedensbedtngun- gen lenkt, welche die deutsche Negierung jetzt angenommen die er am 4. Juli d. I.. in Mount Vernon gehalten hat; sie lautet wie folgt: Die Vernichtung jeder willkürlichen' Macht überall, die für sich geheim /und nach eigenem Belieben den Wert: richte >en für -mann. uo- ülvn " Nr. 26. Ausdrusch von Brotgetreide betreffend. Da die Bemühungen des Kommunalverbande«, auf freiwilligem Wege Brotgetreide ge liefert zu erhalten, leider nur von ganz geringem Erfolg gewesen sind, wird hiermit zur Sicherung einer geregelten Brotoersorgung der Bevölkerung der zwangswelseÄusdrusch von mindesten» V. aller bei den Landwirten de» Kommunalverbandes liegenden Brotgetreidevorräte nunmehr spätestens bi» zum 2V. d». Mts. vemwcb! Wiederholt schon haben mir Acußerungen aus jenen Kreisen zurückmeisen müssen, die von Anbeginn an keine Zuversicht in einen glücklichen Ausgang des uns aufgezwunge- neu furchtbaren Ringens aufzubringen vermochten und durch ihren immer wieder hervorgekchrten Kleinmut nicht wenig dazu beigetragen haben, die Widerstandskraft des eigenen Volkes zu unterhöhlen und die Sicgeshvfsnung der Feind« trotz aller ihnen im Laufe der Kriegsjahre bereiteten schweren Niederlagen aufrechtzuerhalten. Alt« jene aber, die gleich nichtet werden kann, mindestens ihre Herabminderung zu tat sächlichem Unvermögen (folgt eine Telegvammverstümmelung). Die Macht, welche bisher die deutsche Nation beherrscht hat (contrölled) ist von der Art, wie sie hier beschrieben wird. Die deutsche Nation hat die Wahl, dies zu ändern. Die eben erwähnten Worte des Präsidenten bilden natürlich eine Bedingung, die vor dem Frieden erfüllt werden muß, wenn der Frieden durch das Vorgehen (by the action) des deutschen Volkes selbst kommen soll. Der Präsident hält sich für verpflichtet, zu erklären, daß die ganze Durchführung des Friedens seiner Ansicht nach von der Bestimmtheit und dem befriedigenden Charakter der Bürgschaften abhängen wird, welche in dieser grundlegenden Frage gegeben werden können. Es ist unumgänglich,, daß die gegen Deutschland assoziierten Negierungen unzweideutig wissen, mit wem sie verhandeln. Der Präsident wird eine besondere Antwort an "die k. k. Regierung voü Oesterreich-Ungarn absenden. Empfangen Sie, mein Herr, die erneute Versicherung meiner Hochschätzung! , Robert Lansing. Diese Antwort ist eine verklausulierte schroffe Ablehnung lunsereö Entgegenkommens. Wilson will Llnerlet Verständigung über die Bedingungen zur Beendigung des furchtbaren Rin gens, sondern er verlangt bedingungslose Unterwerfung Deutschlands, unsere völlige Preisgabe. Wenn auch nicht mit klaren Worten^so doch zwischen den Zellest fordert er als Voraussetzung"«! einen Waffenstillstand die Ausschaltung unseres Kaisers aus der Regierung. Das freundliche Bild als gerecht denkender Philanthrop, das uns in den letzten Dagen über Wilson vorgegaukelt wurde, ist wieder zerstiebt. Wir wissen nun, woran wir sind. Das Schicksal Nußlanos steht warnend vor unserer Lür. Darum alle Kräfte zusammen gefaßt zur nationalen Verteidigung. . * * * schreibt: Die Antwort des Präsidenten Wilson auf hie Note der deutschen Regierung vom 12. d. Mts. ist früher, als man erwartet hatte, eingetroffen. Das große ^Schriftstück beschränkt sich nicht aüf eine Aeuße tcung darüber, ob die kn der deutschen Note erörterten H Punkte Antwort auf die Fragen der ersten' ameri kanischen Note darstelle, sonoe g« werden teils weitere Fragen gestellt, teils erweitert fie dieselbe.' Es wird also eine GeLenäußerung der deutschen Regierung not wendig werden, so daß der praktische Teil der Aussprache, die Herbeiführung eines Waffenstillstandes und die Einleitung von Friedensverhandlungen, noch nicht sofort erreichbar ist. Konferenz der Ententestaatshaupter über das Fü-den«- angebot f Zürich, 15. 10. Aus Rom wird gemeldet: In der Ministerratssitzung vom Montag erstattete Orlando und Son nino Bericht über die kürzlich im interalliierten Kriegsrat in Versailles zwischen den Staatshäuptern der Entente statt gehabte Konferenz, die sich mit den aus dem Friedensangebot der Mittelmächte sich ergebenden diplomatischen und militä rischen Fragen befaßte. f DeMn, 16. 10. Die neue Wilsonnote hat in der gesamten Presse die schärfste Kritik entfesselt, die sich von links nach rechts bis zu flammender Empörung steigert. In der linksstehenden Presse hält man die Fortsetzung der Ver handlungen zwar nicht für unmöglich, hat aber keine großen Hoffnungen mehr. Selbst der „Vorwärts" erteilt den heute zum Frieden geneigt, wie noch nie. Es arbeitet an sche Volk, so sagt das sozialdemokratische Hauptorgan, ist heute zunl Frieden geeigt, wie noch nie. Es arbeitet an seiner demokratische Erneuerung, und es ist bereit, dem Ge ¬ danken eines durch den Völkerbund gesicherten Friedens große Opfer zu bringen. Ein Rückschlag dieser Stimmung ist nicht unmöglich, wenn sich der Eindruck verschärft, daß man auf der anderen Seite nicht geneigt ist, dem deutschen Volk einen letzten Verzweislungskampf zu ersparen. f Dan ig, 15. 10. Der Magistrat hat an den Reichs kanzler, sämtliche Staatssekretäre, dem Reichstag und dem Hauptausschuß folgendes Telegramm gesandt: Präsident Wil son will al.e Länder unzweifelhaft polnischer Bevölkerung zu dem unabhänglgen neuen polnischen Staat vereinigen. Dem gegenüber stellen wir fest, daß Danzig nimmermehr diesem Polen angehören darf. Unsere alte Hansastadt ist aus deut scher Kulturlraft entstanden, sie ist kerndeutsch. Wir nehmen für uns das Selbstbestimmungsrecht der Völker in Anspruch. Wir wollen, deutsch bleiben immerdar. Der Magistrat (goz.) Vail, Bürgermeister. f London, 15. 10. Wie das Amsterdamer „Allgsmccn Hnndelsblad" aus London erfährt, erhielt der Premiermi nister gestern Hunderte von Telegrammen von Privatleuten, Vereinen, Geschäftsleuten und Geistlichen^»» welchen die Ne gierung nachdrücklich aufgefordert wiro, standhaft zu bleiben und auf der Forderung bedingungsloser Uebergabe zu ver harren. < . Reinigung -er Geschäftsräume -es Sta-trats. Freitag und Sonnabend, den 18. und 10. diese» Monat», bleiben der Reinigung wegen sämtliche Geschäfts» und Kassenktellen im Nathan» und im Svarkassengebäude geschlossen. Dringliche, insbesondere standesamtliche und polizeiliche, Angelegenheiten werden Än den bezeichneten Tagen in der Zeit von 10 d«» I> VonmKtag < in der Nachtpolizelwache — im Hofe des Ratbauies — erledigt. Die Auszahlung der Armen unterstützung und der städtischen Kriegshilfeunterstützung, sowie der Stricklöhne erfolgt bereits Donnerstag, den 17. dieses Monats. Stadtrat Frankenberg, am 1t. Oktober 1918 s Washington, 14. 10. (Reuter.) Der Staatssekretär hat heute nachmittag dem interimistischen Geschäftsträger der Schweiz und dem Vertreter der deutschen Interessen in hen Vereinigten Staaten folgende Note bekanntgegeben: ' Staatsdepartement, 14. Oktober. Mein Herr! In Beantwortung der Mitteilung der deutschen Negie rung vom 12. Oktober, welche Sie mir heute übergeben haben, habe ich die Ehre, Sie um die Uebermittkung folgen der Antwort zu ersuchen: , Die uneingeschränkte Annahme der von dem Präsidenten der Vereinigten Staaten in seiner Botschaft an den Kongreß der Vereinigten Staaten voM 8. Januar 1918 und in fernen folgenden Botschaften niedergelegten Bedingungen von feiten her jetzigen deutschen Negierung und einer großen Mehrheit des deutschen Reichstages berechtigte den Präsidenten, eine offene und direkte Erklärung seines Entschlusses hinsichtlich der Mit teilungen der deutschen Regierung vom 9. und 12. Oktober .1918 abzugeben. Es muß Klarheit darüber bestehen, daß de Durchführung der Räumung und die Bedingungen eines Waf fenstillstandes Angelegenheiten sind, welche dem Urteil und dem Rat der militärischen Berater der Negierckng der Ver einigten Staaten und der alliierten Negierungen überlassen werden müssen, und der Präsident fühlt sich verpflichtet, zu er- kklären, daß kebze Regelung von der Regierung der Ver- enrigten Staaten angenommen werden Hann, die nicht völlig befriedigende Sicherheiten und Bürgschaften für die Fortdauer der gegenwärtigen militärischen Ueberlegcnheit der Armeen der Vereinigten Staaten und der Alliierten im Felde schafft. Er hat das Vertrauen, daß er als sicher annehmen kann, daß dies auch das Urteil und die Entscheidung der alliierten Regie rungen sein wird. Der Präsident hält es auch für seine Pflicht, hinzuzufügen, daß weder die Negierung der Vereinigten Staa ten noch er dessen ganz sicher ist, daß die Regierungen, mit denen die Vereinigten Staaten als Kriegführende' assoziiert sind, einwilligen werden, einen Waffenstillstand in die Er- wägung zu ziehen, solange die Streitkräfte Deutschlands forl'- fahren, die ungesetzlichen und unmenschlichen Praktiken aus zuüben, bei denen sie noch öerharren. Zu derselben Zeit, wo dis deutsche Regierung an die Regierung der Vereinigten Staaten mit Frirdensvorschlägen 'herantritt, sind..ihre U-Boote damit beschäftigt, auf der See Passagierschiffe zu versenken, und nicht nur die Schiffe, son dern auch die Boote, in-denen die Passagiere und Besatzungen versuchen, sich in Sicherheit zu bringen. Die deutschen Armeen schlagen bei ihrem jetzigen erzwungenen Rückzüge aud Flandern unh. Frankreich einen Weg mutwilliger Zerstörung ein, der immer als direkte Verletzung der Regeln und Gebräuche der zivilisierten Kriegführung betrachtet wurde. Die Städte und Dörfer, wenn sie nicht zerstört sind, sind an allem, was sie enthielten, ost sogar ihrer Einwohner, beraubt. Es kann nicht erwartet-werden, daß dis gegen Deutschland assoziierten Nationen einem Waffenstillstand zu stimmest werden, solange die umnenschlichen Handlungen, Plün- Nachstehende Verordnung der Reichsstelle für Schuhverlorgung über die Bersorgungvon Kindern mit bedarfsscheinpflichtigem Schuhwerk vom 1. Okiober 1918 wird hiermit r»s au gemeinen Kenntnis gebracht. . Dresden, den 14. Oktober 1918. Ministerium de» Innern. Bekanntmachung über die Versorgung von Kindern mit bedarfsscheinpflichtigem Schuhwerk. Auf Grund der Bundesratvverordnung über die Errichtung einer RMsstelle für Schug Versorgung vom 28. Februar 1918 (R. G.-Bl. S. 100) wird in Abänderung der Bekanntmachung üb« Schuhbedarfsscheine vom 27. März 19!8 (Mitteilungen der Reichsstelle Nr. 1 S. 4) und der Bekanntmachung über Vordrucke für Schuhbedarssscheine und Abgabebescheinigungen vom 1S. April 1918 (Mitteilungen der Retchsftelle Nr. 1 S. 6) folgendes ungeordnet: Mr Kind« dl» zu sechs Jahren ist gegen Abaabebescheinigung über nur ein Paar ae- . brauchsfäbiger Schube oder Stiefel, deren Sohle mindestens im Gelenk oder in der Vorderfläche ganz aus Leo« besteht, innerhalb jeden Jahre« seit Ausgabe des letzten ohne Abgabebelcheinigung ausgestellten Schuhbedarfsscheincs aus Antrag ein weiterer Schuhbedarfsschein auszustellen. ) . 8L Bei Ausstellung der Abgabebescheinigungen ist der Vordruck , „ , . 1. in der Ueberschrift durch den Zusatz „für Kinder bis zu sechs Jahren zu ergänzen, 2. im Wortlaut dahin zu ändern, daß an Stelle von „zwei" Paar „ein Paar noch gebrauchsfähig« Schuhe od« Stiesel gesetzt wird. Die Ausfertigung von Schuhbedarfsscheinen für Kinder bis zu sechs Jahren gegen Abgabe belcheinigung üb« nur ein Paar Schuhe ist in den Personalliften (-karten) als solche besonder» - zu vermerken. 8 4. Die Bekanntmachung tritt am 15. Oktober 1918 in Kraft. Berlin, den 1. Oktober 1918. Rekchsstelle für Schuhversorgung. —— - Wallerstein. Dr. Gümbel. Thurmann. i) Die Bestimmung des 8 4 Ziffer 2 der Bekanntmachung über Schuhbedarssscheine vom 27. März 1918, nach der jeder Veibraucher, welcher eine Abyahebe^cheinigung über zwei Paar gebrauchsfähiger Schuhe oder Stiesel übergibt, bedarsSscheinberechiigt ist, bleibt unberührt. *) Der Vermerk hat zu lauten: „Gegen Abgab-beschetnigung über ein Paar". und die Ablieferung diese» Telles an den zuständigen Auskauf« spätestens bi» zum 23. d». Mt». angeordnet^^^ Anordnung nicht nachkommen, haben unnachsichtlich Bestrafung nach den einschlagenden Vorschriften der Reichsgetreideordnung und außerdem zwangsweisen Aus drusch ihrer gesamten Brotgetreidevorräte durch militärische Druschkommandos auf ihre Kosten ö den 14. Oktober 1918. Der Kommunalverband der Königlichen Amtshauptmannschaft FiSha. AmtsWt sür die Königs. AmtsüMtmanMast Flöha, das Kömgl. Amtsgericht Md den Stadtrat zu Frankenberg . «.anktubera i. Sa. — Druck und «erlag von C. ». Roßberg in Frankenberg i. G«. «erantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg sen. in Franrenverg Wilsons Antwort Schroffe Ablehnung. — Neue anmaßende Forderungen Zur Förderung der Zeichnungen zur S Kriegsanleihe erbietet sich die Ttadtgemeiude Frankenberg, von ihr an-gegebene Stadtschuldscheine zu angemessenem Kur- auznkaufe«. Angebote werden baldigst anher erbeten. Der Stadtrat;n Frankenberg Preise von 30 Pf«, für das Pfund bei: Konsumverein (Schlokstrage und Lbemnitz« Straße), Hammer, Kluge. Kräuter, Norberger, Polster, Pfitzner, G. Richter, E. Schmidt » Scheibe. Stadtrat Sranlenberg, den 16 Oktober 1918. — Der Verkauf leerer Kißen und Fäffer in der Städtischen Nlederlage wird Donnerstag, den 17. ds. Mt»., fortgesetzt. Stadtrat Srankenberg, den 16. Oktober 1918.