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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 05.10.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-10-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191810053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19181005
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19181005
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-10
- Tag 1918-10-05
-
Monat
1918-10
-
Jahr
1918
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der T'aler ist ein Rekrut?-^ Die Heichsbank lehrt ihn gegen den Feind marschieren Darum zeichnet! 2ur y. kliegzartleibe " Inner« und äußere Friede gehen heute soweit, selbst die Sicherh it dcr deutschen Kr^tgsanltthrn zu bestreiten oder zu bemängeln. Demgegenüber erinnert das von Geh. Justiz rat Prof. Dr. Niester h^rausgegebene „BanDArchiv" daran, daß die letzten Steuergesehe den Zinsen- und Amorti sationsdienst aller Kriegsanleihen mehr als ausreichend sichern, während die Sicherheit des Kapitals durch die ge waltig« Steuerkraft des Reiches, durch den nationalen Wohl stand, durch unsere kiesigen Bestände an Depositen und Spar einlagen, durch unsere Eisenbahnen etc. jeder denkbaren Be» zweiflung entrückt ist. Der Einwand aber, es könnten zu einer etwaigen künftigen Vermögenssteuer in erster Linie die Kriegsanleihen., herangezogen werden, ist geradezu töricht. Richtig ist das Gegenteil: Je mehr sich der Besitz der Kriegs anleihen in allen Schichten des deutschen Volkes, in allen Sparkassen, industriellen, landwirtschaftlichen, gewerblichen und kaufmännischen Unternehmungen erhöht, je mehr er insbe sondere in die Kreis« auch der kleinen Sparer übergeht, um so mehr, ist jede Regierung verpflichtet, bei jeder Art von künftiger Besteuerung Rücksicht gerade hierauf zu nehmen und den Besitz an Kriegsanleihen bei jeder Steuergesetzgebung eher zu bevorzugen, statt ihn gegenüber anderen Besitz zu schädi gen. Ansätze hierzu sind bereits vorhanden, so namchrtlich nach der Richtung, Katz Kriegsanleihen bei gewissen Steuern zum Nennbetrag«, also zu pari, statt zum niedrigeren "Tmis- sionspreistz in Zahlung genommen werden und dergleichen mehr. Diese vorzugsweise Behandlung des Be sitzes an Kriegsanleihen wird nach der Natur der Dinge in der Folge eher erhöht und erweitert, als ve» mindert und beschränkt werden. Endlich ist nach öffentlichen Erklärungen des Ncichsbankpräsidenten dafür Vorsorge ge troffen, daß auch in Zukunft, insbesondere nach dem Abschluß des Friedens, «in jederzeitiger schlanker Verkauf des Besitzes an Kriegsanleihe sichergestellt ist. " Kriegsanleih eichnu-ngen. Georg-Marien-Bergwerks- und Hüttenverein in Osnabrück 4 Millionen. — Güttlersche Pulverwerke in Reichenstein (Schlesien) 1,8 Millionen. — Schlesische Zellulose- und Papierfabriken in Cunnersdorf 1,6 Millionen. — Siemens L Co. in Hamburg 10/4 Million. — Eisenhütte Silesia 1 Million. — A.-G. für schlesisch« Lrrnen- mdustri« in Fr«iburg (Schlesien) 1 Million. — Norddeutsch« Affinerie in Hamburg 1 Million. — C. F. Weber, A,-G. in Leipzig-Plagwitz, 1 Million. — A.-G. für Kartonnagen» Jndustrie in Dresden-Loschwitz 1 Million. — Concordia, Kölnische Lebensversicherungs-Gesellschaft, 5 Millionen. — Landesversicherungsanstalt Westfalen 10 Millionen. — A.-B. für Glasindustrie vorm. Friedr. "Siemens O/x Millionen. — Heinrich Sens in Leipzig 100000 Mark. wtb (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 4. Oktober 1918. Westlicher Kriegsschaupla- Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht In Flandern griff der Feind mit starken Kräften zwischen Rooglete und Roeselare an. Beiderseits der Straße Staden— Roeselare drang «r in unsere Linien ein. Bayrische und Rhei nische Truppen warfen ihn in schneidigem Gegenstoß nieder zurück und machten hierbei «twa 100 Gefangene. Vor Cam- brai nichts Neues. Teilkämpfe südlich von Aubencheul und bei Broville, in denen 70 Gefangene gemacht wurden. Heeresgruppe Boehn > Auf breiter Front zwischen Le Cat«let und nördlich von St. Quentin setzte der Engländer erneut zu einheitlichem Durchbruchsversuche an. Bei dem ersten Ansturm gelang es dem Gegner, Le Catelet zu nehmen, bis Beaurevoir und Montbrehain vorzustoßen und in Sequehart einzudringen. Beiderseits von Le Catelet warfen wir den Feind wieder in und über seine Ausgangsstellungen zurück. Teile der Re serve-Jnfanterieregimenter 90 und 27 unter Major von Goter, Rittmeister Freiherr von Wangenheim und Ober leutnant Sleuner, die Batterien des 2. Earde-Feldartillerie« regiments und des Feldartillerieregiments 208 zeichneten sich hierbei besonders aus. Beaurevoir wurde wieder genommen. Umfassend ang«setzte Angriff« sächsischer, rheinischer und loch, ringischer Bataillon« brachten uns wieder in den Besitz von Montbrehain. Sequehart bli«b nach wechselvollem Kampf in Hand des Feindes. Am Abend folgten starkem Feuer südlich von St. Quentin feindliche Angriffe, die vor unseren Linien scheiterten. . Heeresgrupp« Deutscher Kronprinz Auf dem Rücken und an den Hängen des Chemm des Dames dauerten die heftigen Vorpostenkämpse auch gestern an. Starke Angriffe der Italiener wurden abgswiesen. An der neuen Aisne- und der Kanalfront nordwestlich von Reims stehen wir überall in Gefechtsberührung mit dem Feinde. In der Champagne griff der Franzose mit teilweise frisch eingesetzten französischen und amerikanischen Divisionen aus breiter Front zwischen der Suippes und der Aisne an. Seit Beginn der Schlacht östlich der Suippes und bei St. Marie-a-Py im Kampfe stehende westfälische und Jäger- regimenter schlugen auch gestern Meder alle Angriffe des Feindes ab. Auch machten wir mehr als 100 Gefangene. Nördlich vok Somme-Py gelang es dem Gegner, a»lf dem Höhenzuge zwischen St. Etienne und Somme-Py am Weißen Berg und der Medeah-Höhe Fuß zu fasse». Im Gegenangriff warfen wir ^en Feind über di« Höhen zurück. Kleinere Fran- zosennester sind zurückgeblieben. An der Front zwischen Orfeuil und der Aisne sind die die Angriffe des Feindes vor unseren Linien gescheitert. Südlich von Liry und südwestlich von Monthois kam es hierbei zu besonders heftigen Kämpfen. Regimenter der Gard« und aus Pommern, Rheinland und Bayern warfen den Feind hier völlig zurück. Im Verein mit bayrischen Pionieren wurde dem in Challerange eingedrungensn Gegner der Ort wieder entrissen. Auch am Abend wiederholte An griff« scheiterten. Heftige Teilangriffe des Feindes zwischen Aisne und dem Argonner Wald wurden abgewiesen. Wir schossen gestern 25 feindliche Flugzeuge und 7 Fessel ballone ab. Leutnant Jackob errang seinen 35., Vizefels» webel Doerr seinen 30. Luftsieg. vermikcdter * Epidemien in Frankreich. Aus den verschiedensten Ge genden melde» die frcwzöchchen Provinzbiälter die jammervollen Zustände infolge der sogenannten Gnppe, die aber eine Art Pest ist. Ganze Familien sind beispielsweise in Auch und Nion hmgeiafft worden. Da» Volk fängt an, Bittgänge einzurichlen, um das Ende der Epidemie zu erflehen. 2n den französischen Kriegshäsen herrscht die Pest so stark, daß die Aerzte bereit» von ihr ergr ffen sind. In Brest sind 2 Marineärzte der Epidemie zum Omer gesallen. * Genf. 2n den Ostpyrenäen ist berebs bi» tief hinab in die Täler in 8V0 Meter Höhe Schnee gefallen, was «in ganz ungewöhnlich seltenes Ereignis ist. Das Massiv von Carhigon Handwerkszeug leiht di« Schul« umsonst. Besonderes Schul geld wird für das Anfertigen von Schuhen nicht «rhoben. Arm«, arbeitslose Frauen und Mädchen können unentgeltlich am Unterricht teilnehmen. 1"* Beförderung. Offizierstellvertreter Kurt Eichler ist zum Feldwebelleutnant und Kompanieführer bei einer Wirl- schaftskompanie im Felde befördert worden. Er ist «in Sohn des hier lebenden Anstalts-Wachtmeisters a. D. W. Eichler. Kurt Eichler ist pöd Beruf Musiker und hatte hier bei Stadt- musikdirektor Prager gelernt. Mit dem Ritterkreuz 2. Kl. des Albrechtsordens mil Schwertern ist Leutnant d. L. Arthur Terpitz, Sohn des 1' Malermeisters Gustav Terpitz, ausgezeichnet worden. s* Mit dem Elfen»:« Krsuz 2. Kl. wurde ausgezeichnet Fahrer Bruno Haubold, Maschinist, Mühlgraben 1. Die Friedrich-Angu st-Meda'Ue L Vr. erhielten Kran kenträger Martin Schmidt, SchneidemüMr, Mittelstr. 9 (ist bereits Inh. des Eisernen Kreuzes), Soldat Mar Ja rosch, Altenhainer Str. 43 (hat ebenfalls schon das E. K.), Soidat^F. Weyde bei einem Ldstm.-Regt.,'früher Gren.- Regt. 101, Sohn d«s Herrn Zigarrenproduzent Herm. Weyde, Fabrikstraße. - fg Sächsischer Essenbahnfahrplan Der ab 1. Oktober gültig« Wintersahrplan der König!. Sächsischen Staatseisen- bahiren in Buchform, der vielfach als der gekürzte „Fritzsche" bezeichnet wird, ist erschienen und kann von jetzt an bei allen sächsischen Eisenbahnstationen ^(Fahrkartenausgaben und Gepäckschaltern), und erstmalig auch im Buchhandel bezogen werden. Der Fahrplan weist bel> dieser Ausgabe vollstän dig neuen Satz auf, sodaß das Zahlenwerk sich durch Ueber- sichtlichkeit und Klarheit besonders auszeichnet. Aus mehr fachen Wunsch sind in der neuen Ausgabe die Leipziger Vor ortverkehrslinien vollständig, auch die der preußischen Staats eisenbahn, ausgenommen worden. In Anbetracht der an haltenden Steigerung aller Preise für Löhne und Materialien ist der Preis des „Fahrplanes für Sachsen" von 30 aus 40 Pfg. erhöht worden. , f Belbehaltn der fleischlosen Wochen. Das Vorstands- . Mitglied des Kriegsernährungsamts Generalsekretär Steger wald hat am Freitag in einer Erörterung unserer Ernährungs- lag« im neuen Wirtschaftsjahre in Aussicht gestellt, daß die fleischlosen Wochen jedenfalls bis in das nächste Jahr bei behalten werden müßten; jede Woche, in der kein Fleisch verabfolgt wird, erspart unserem Viehstapel eine Einbuße von etwa 50000 Milchkühen. Diese Zahl ist für die Ver sorgung mit Milch rind Butter so erheblich, daß die Notwen digkeit der Beibehaltung fleischloser Wochen jedermann ern- leuchten wird. Die Maßregel kann aber nur dann" den er hofften Erfolg haben, wenn verhindert wird, daß die aus dem Papier ersparten 5000o Kühe nicht Geheimschlachtungen -um Opfer fallen. Alle Anzeichen deuten aber darauf hin, daß tatsächlich während der fleischlosen Wochen ein schwung hafter Handel mit Fleisch getrieben wird, der nur auf geheime Schlachtungen, besonders von Kälbern, zurückzuführen ist. Die sofortige Einführung von Viehkatastern in jedem Kreise ist daher das Gebot der Stunde. f h Hauptausschußsitzung der Handelskammer. Der wöchentlich einmal in wechselnder Besetzung zusammentretende Hauptausschuß der Handelskammer zu "Chemnitz erledigte am 2. Oktober u. a. folgende Angelegenheiten von allgemeiner Bedeutung. Die aus Bankkreisen bei der Negierung angestrcbte Befreiung der Gebühren und Provisionen der Banken von der Umsatzsteuer auf Leistungen wurde, da sie anderen Geschäfts- und Berufskreisen gegenüber eine Bevorzugung be deuten und der Gesetzesabsicht widersprechen würde, nicht befürwortet. — Ueber das Maß zulässiger Abschreibung auf Metallbearbeitungsmaschinen, Werkzeuge, Utenfillen üsw. und die dabei zu beobachtenden kriegswirtschaftlichen Umstande und grundsätzlichen Gesichtspunkte wurde dem Hauptzollamt als Stempelsteuerbehörde ein Gutachten» abgegeben. — "Oie Ausscheidung einer Rückstellung für notwendige, zur Zeit nur nicht ausführbare Gebäudereparaturen aus dem Gewinn einer Schuhwarenfabrik wurde grundsätzlich als zulässig, die Ver buchung solcher noch nicht tatsächlich erfolgter Ausgaben auf Geschäftsunkosten aber als unrichtig «'rächtet. — Non einer nach Zeitungsmeldungen vorgekommenen Ausgabe obliga- lst bereit» mit Schnee bcd>ckt. * Flieger Md Griste-gegenwart. Bei einem Luftkampf mit mehreren Engländern wurde «in deutsches Jagdflugzeug in Brand geschossen. Da dem Insassen, Leutnant R., die Flammen ins Gesicht schlugen, schnaltte er sich los, hob sich aus dem Flugzeugrumpf und wurde durch den heftigen Luft zug sofort aus dem Flugzeug geschleudert. Das geschah in etwa 2700 Meter Höhr. Während der Flieger nach unten stürzte, blickte er nach dem Fallschirm und sah zu seinem Schrecken, daß der Fallschirm sich in den Leinen verfangen Chatte und sich nicht voll entfaltete. Gleichzeitig griff «in Engländer den Flieger an, um ihn doch noch abzuschießen. Dies gelang dem Feind aber nicht, weil ein anderer deutscher Flieger um den am Aa.lschirm hängenden Kameraden in engen Kurven herumflog und ihn so vor dem Schicksal beschühle, wehrlos von dem Feind abgeschossen zu werden. Da der Fallschirm noch immer nicht voll entfaltet war, zog sich der Flieger in großer Geistesgegenwart an den Seilen hoch und zerrte den Schirin auseinander. Inzwischen war er von 2700 Meter auf 900 Meter gefallen. In dieser Höhe breitete sich endlich der Schirm voll aus, so daß es langsamer zur Tiefe ging. Trotzdem schlug der Flieger noch auf, konnte sich aber gleich wieder erheben und 'dem Kameraden im Begleitflug zeug durch Zeichen die gelungene Landung zuwinken. * R«kru!«nfang d r Entente. Mit welchen Mitteln bei der Entente der Menschenraub zur Auffüllung der Hctres- lücken betrieben wird, bezeugt das SchicksLl des Warschauers Wladislaw Kalka vom 1. Polnischen Jägerregiment, der für die polnische Legion gepreßt worden war und nach mancherlei Irrfahrten seinen Peinigern wieder entfliehen konnte. Er hatte ursprünglich ungefähr acht Monate in Köln gearbeitet, war auch mit seinem Los soweit zufrieden, bis sich ein feindlicher Werbeagent an chn heranmachte, der ihn zu überreden verstand, nach Holland zu entfliehen, woselbst er freier leben und bei weniger Arbeit mehr verdienen könne. Den Ueberredungskünsten des Agenten erlag «r schließlich nach -anfänglichem Wmerstreben und kam so auf Schmuggelwegen nach Holland. In Holland geriet er in die Finger anderer Agenten, die seine mittlerweile eittgetretene Notlage aus nützten und ihn nach England lockten. Von England .kam er dann halb gezwungen nach Frankreich, woselbst er'sich sofort eifrigen Werbeagenten gegenüber für die polnische Legion verpflichten sollte. Er sträubte sich hiergegen mit Ent schiedenheit. Eines Tages wurden ihm von de nAgenlen, die ihn mit zum Vad«n genommen hatten, während des Bades die Zivilkleider fortgenommen; er mußte wohl oder übel Unisormkleider anziehen. Nunmehr wurde er kurzerhand als Soldat behandelt, zunächst drei Wochen hinter Schloß und Riegel gesetzt und so mürb« gemacht, daß er sich für die polnischen Truppen einschreiben sich, z gewünschte besondere Einwirkung der Handelskammer aus ihr« Reziikscingesessenen, daß der notleidend« berufsmäßige Aus fuhrhandel nicht ausgeschaltet werden möchte, wurde nicht als geboten «rächtet, vielmehr müsse und könne der Industrie überlassen bleiben, inwieweit sie nach den jeweils einschlagenden Verhältnissen ihr Ausfuhrgeschäft unmittelbar oder surch Ver- mittelung des berufsmäßigen Ausfuhrzwischenhandels, an dessen Ausschaltung die Kammer ebensowenig denke wie ast die irgendeines anderen volkswirtschaftlich nützlichen Zweiges oderEZwischengliedes, machen wolle. Auch einer don jener Seit« empfohlenen Regulierung des Ausfuhrhandels könne nicht zugestimmt werden, im Gegenteil sei dringlichst zu wün schen, daß alle zurzeit aus dem Gebiete dsS Ausfuhrhandels wie des Handelsverkehrs und der Gütererzeugung überhaupt bestehenden behördlichen Regulierungen und Beschränkungen je eher je lieber verschwinden, nicht aber neue stoch hinzu treten. — Verhandelt wurden ferner noch 12 andere Ange legenheiten, teils solche vertraulicher Natur, teils solche, in denen zunächst noch weitere Erörterungen in Aussicht genom men wurden und spätere Veröffentlichungen Vorbehalte» bleiben. . s M. 2. Bewirtfchastuna von Runkelrüben. Durch die MmisteiialverordnuM vom 30. Sept. 1918, mit der die Bekannt machung d-r Reichsstelle sür Gemüse uno Obst vom 28. Sept, ü. 2. veröffentlicht worden ist, ist dUanntgegeben worden, daß oon nun an auch die Runkelrüben der Bewirtschastung wie alle anderen Kontrollgemüse (Weißkohl, Rotkohl Wirsingkohl, Grünkohl, Mühren und Zwiebel») unterlugem^ Es gilt daher auch , für die Runkelrüben die Ministerialverordnunu über den. Verkehr mit Herbstgemüse der Ernte 1918 vom S August d. 2. (Vr. 188 der Sächsischen Staatszeitung vom 14. August). Der Grw d tür diese von der Retchsitelle getroffene Maßnahme ist die Taisache, daß zunächst einmal der äußerst starke Heersbedars an getrockneten Runkelrüben zu decken ist, und daß weiterhin der Kaffee-Elsatz-Lndustne geeignete Erzeugnisse zur Verfügung gestellt werden müssen, nachdem im freihändigen Ankauf trotz aller Versuche ausreichende Mengen nicht zu erlangen waren. Da der Sächsische Staat die gewaltige Auflage von 1800000 Zentnern zu Müllen hat, wird eine straffe Bewirtschaftung der Runkelrüben nicht zu umgehen sein, wenn diese» Qeserungssoll erfüllt werden soll. s Denkt an Vie Portoerhöhnng! Noch ist sehr vielen Leuten der neue Portolarn unserer Postoerwaltung nicht zum Bewußtsein gekommen. Die Folge sind zahlreiche Stra'porto- erhebungen, die bet einiger Aufmerksamkeit wohl vermieden werden können. s Lotleriegenehmigung. Da» Ministerium des 2nnern hat genehmigt, daß der Landesverband der Sächsischen Presse, Sitz Dresden, im März 1919 eine Geldlotterie oon 100000 Losen zu ie 2 Mark veranstallet. — Dresden. Se. Erzellenz der Minister des 2nnern und der auswärtigen Angelegenheiten Graf Vitzthum v. Eckstädt hat sich Donnerstag nachmuiag nach Berlin begeben. — Aue. Von einem Güterzug ist der Zugführer Roten berger hier überfahren und gelötet worden. Als der Zug in Lötznitz ankam, merkte man, daß der Zugführer fehlte. Es wird angenommen, da» R. den Zug während der Fahrt hat besteigen wollen und dabei obgestürzt ist. — Erdmaansdorf. Der Ephoralverein für kirchliche Musik in der Ephorie Flöha hält Sonntag, 6. Oktbr., hier seine eiste Wanderveriammlung ab: Nachm. S Uhr geistliche Musilausfüh rung in der hiesigen Kirche. Eintritt frei. — '/»7 Uhr Nachver sammlung mit musikalischen Vorträgen in Knorr» Gasthaus. — Meißen. Em Schadenfeuer entstand Mittwoch nach mittag gegen 6 Uhr in Churichütz bei Lommatzsch. Es brannten die mit Erntevorräten gelullte Scheune und das Seitengebäude des im Heeresdlenste stehenden Gasthossbesitzer» Mäbert vollstän dig nieder. Da» Feuer soll durch spielende Kinder entstanden sein. tionsähnlicher Schuldverschreibungen von Aktiengesellschaften oder Gewerkschaften ohne die laut Verordnung vom Ä.-März 1917 vorgeschriebene Genehmigung ist im Kammerbezirk nichts wahrgenommen worden. — Eingelaufene 'Beschwerden über mißbräuchliche Abzüge bei Postschecküberweisungen sollen den Gegenstand weiterer Erörterungen und^ entsprechender Einwir kung aus die beteiligten Geschäftskreise und Verwaltungsstellen bilden. — Die Errichtung einer Abteilung für Esperanto- Korrespondenz innerhalb der militärischen Zensur hielt der Ausschuß, auf Anfrage des Generalkommandos XlX, für empfehlenswert, — Zur künftigen Vermeidung von Ver zögerungen bei Freigabeanträgen auf Papiergarn sollen zu- ständigenorts zweierlei auf wesentliche Abkürzung des Ver fahrens gerichtete Wege vorgeschlagen werden. — Eine in dustrielle Firma, die sich übet Preiserhöhungen für böh mische Braunkohlenlieferungen beschwert hatte, über das Ergebnis der darüber angestellten Erörterungen ünd über den wegen Feststellung des Vorliegens oder Fehlens der Genehmigung einzuschlagenden-Weg unterrichtet werden. — Gegen die von einer auswärtigen Gesellschaft nachgesuchte ministerielle Genehmigung zur Errichtung eines Lagers für Elektromotoren in Leipzig wurden Bedenken nicht gel tend gemacht unter der Voraussetzung, daß anderen in gleicher Richtung vorstellig werdenden Firmen dasselbe Recht zuge standen werde. — Der Generalzolldirektion soll auf ihr Er suchen, die Kammer möchte auf gute Buchführung der Umsatz steuer pflichtigen gemäß 8 27 d«r Ausfüh rungsbestimmungen zum Umsatzsteuergesetz hinwirken, von den, d«m Königlichen Minist*ium des Jnn«rn in. gleicher Sache im August d. Js. erstatteten Bericht Kenntnis gegeben wer de». Danach hatte die letzte Vollversammlung der Handels kammer, da die nach HEB. ß 38 bestehende vollkaufmännische Buchführungspflicht sämtlicher hand«lskammerbeitragspfl:ch- tiger Firmen über die umsatzsteuerrechtlichen Bestimmungen h.nausgehe, eine solche Einwirkung nicht als. angezeigt, ,on- Lern in erster Reihe als Sache der amtlichen Vertretungen der Handwerks und Kleingewerbes, 'der Landwirtschaft und anderer Berufsstände erachtet, für deren Angehörige die Um»- satzsteuer auf Warenlieferungen und Leistungen Aufzeichnungs- und Buchführungspflicht neu begründe. Dagegen seien oon der Kammer, im Interesse der Umsatzsteuer sowohl wie der Einkommens-, Vermögens- und Kriegsst«uern und im In teresse der Bekämpfung von Kriegswucher, Kettenhandel und Schebertum Ermittelungen «ingeleitet und den Umsatzsteüer- ämtecn wie den Registergerichten bereits «ine Reihe solcher Eeschüfte und fehlender oder ungenügender Buchführung ver dächtiger Personen aufgegeben worden, um sie zu geordnete» Auf-«ick>nung«n, Anmeldung einer Firma und kaufmännischer Buchführung zu zwingen, wobei nachdrücklichste Anwendung aller gesetzlichen Handhaben und straffes Zusammenarbeiten der Steuer- und Gerichtsbehörden mit der Handelskammer Nötig vnd zweckdienlich erscheine, — Line von beteiligter Soff«
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