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Zrankenberger Tageblatt Bezirks- Anzeiger Amtsblatt für die König!. Amtshailptinmuschast Flöha, das König!. Amtsgericht und dm Stadttat zu Frankenberg Verantwortlich« Redakteur: Ernst Roßberg sen. in Frankenberg l. Sa. — Druck und Berlag von E. S. Roßberg in Frankenberg i- Sa- 77. Jahrgang Dienstag sen 1. Oktober 1918 TagMatt-Bestellungen SLMW d». S». 7. die Biersteuer allmonatlich. Ler Stadtrat. Frankenberg, am 30. September 1918. 5cdSme sich! aus mit das Verlustkonto zu setzen. Die Entente hat das bulgarische Wesfenstillstaikdsaiigebot abg«?«hnt. 229 -WMWWWM0WMS der vor der Neichen Tische liegt. Aber nicht aus Schrecken vor der Zukunft, nein, Lus innerem Stolze ermanne dich! Feigheit ist die grösste Schande. Manche Feigheit zuhause steckt ^an und wirkt hinaus ins Feld. Es ist keine Schande, , einmal eine schwache Stunde zu erleben; aber wohl ist's eine i Schande, nicht mit ihr fertig meiden zu wollen oder sich 8 das Volksschul-Schulgeld 9. das Gewerbeschul-Schulgeld 10. da« Fortbildungsschul-Schulgeld 11. das Realschul-Schulgeld bl, 15. Oktober d». I,.; gar zu rühmen. Wer ist glücklicher, der, der sich fürchtet oder der, der singt: „Und wenn die Welt voll Teufel wär'"? Wir kennen einen, der sprach: „Es ist nicht nötig, das; ich lebe, wohl aber, das; ich meine Pflicht tue und für das Vaterland kämpfe, nm es zu retten." Dieser Mann hieß Friedrich, und die Welt nennt ihn darum „den Groszen". spätesten« bl» 20. Oktober Butter an Uriauber und Kranke wird ab 1. Oktober d«. 2». bi» auf wettere» nur bei Schilde und Nenning abgegeben, »ttwte« Frmrteubora. den SO September 1918. Dagegen hat sie sich bereit erklärt, in Besprechungen einer Delegation einzutreten. Diese soll zu diesem Zweck an der britischen Front durchgelassen werden. Ob die Delegation bereits an der Front ängekommen und von dem Ober und verhehlt sich nicht die Schwierigkeiten der kommenden Tage, ist aber andererseits davon entfernt, Bulgarien Berkaus von Giern in der städt. Niederlage, Baderberg 6, Mittwoch, den 2. Oktober ds. I»., vormittag« ^9 bis 12 Uhr an die Bewohner des 3. Brot- kortenbezirke» und nachmittags bi» V,6 Uhr an die Bewohner des 4. Brotkartenbeztrke» gegen Etermarke Nr. 28. — Auf einen Kopf entfällt ein Ei ,um Preise von SS Pfg. — Das Geld tft abgezghlt bereit zu halten. — Die A»»wel»karte ist vorzulegen. Ltadtral Frankenberg, den 30. September 1918. - " > —— - 8. öffentliche Sitzung des Stadtverordneten-Kollegiums Mittwoch, den 2. Oktober 1918, Abend 6 Uhr, im Zeichensaale der Realschule. Tagesordnung: 1. Mitteilungen; 2. Berwilligung eines Mehraufwandes von 6S2 Marl für Ausbesserung der Heizungsanlage im Krankenhaus; 3. desgl. von 235 Mark für Ausbesserung des Schuppendaches im vorm. Schieblerschen Grundstück; 4. desql. von 479,43 Mork Mehraufwand für Verpflegung im Armenhaus auf die Zeit vom 1. Januar bis August ds. I». Erhöhung des Verpflegsatzes für Kinder vom 1. Sep tember 1918 ab; ö. Bewilligung eines Berechnungsgcldes von 3000 Mark zur Beschaffung von Weihnachts liebesgaben für Frankenberger Krieger; 6. Prüfung und Richtigstellung der Rechnung: a) der Kirckensteuerkasse 1 d) der Wosferwerkskaste sauf das Jahr 1916; e) der Stadlkasse s 7. Erhöhung der Preise für Gruben räumung; 8. Ernennung von Mitgliedern der Einichätzungskommilsionen; 9. Bewilligung von 17000 Mark kür Erweiterung der Svarkassenräumlichleiten. Hierauf nichtöffentliche Sitzung. Oberamtsrichter Dr. Bähr. Vorsteher. So etwas läßt man sich nicht gern sagen. Geht es dich nicht an, so lege das Blatt ruhig weg! Gehörst du aber zu denen, welch« in d«n Tagen des Rückgangs an der Marne den Kopf hängen ließen, als wär« nun alles ver loren, dann gilt dir das Blatt. Dann muß man auch deutsch . reden und Kurt.sagen: Schäme dich! Keinen Krieg Kast du > im Lande gehabt, all' diese vier Jahre lang. Zwei Miß ernten hast du überstanden. Acker und Wald, Hof und Haus blieben dir unversehrt. Die ganze Wett ist gegen dich aufgeboten und hat dich nicht klein gekriegt und nun verlierst du den Kops vor einer Schlacht, deren Ende du noch nicht weißt, deren Erfolg dir noch nicht enthüllt ist. Hat das «in Hindenburg von dir verdient? Steht es so Um Deutschlands Nerven? Dann könnten allerdings di« Feinde jubilieren. Dann ade, du Erfolg der vier Jahre! Dann seid ihr Helden umsonst gefallen, und ihr Verwun deten tragt eure Narben umsonst. Solcher Kleinmut ist Ver rat. Schäm« dich! Rede ich zu hart? Weiß Gott, ich wollte gern lind« sprechen. Aber auch der Zorn hat seine Stunde. Wer nicht mehr zürnen kann, wo Deutschlands Zukunft auf dem Spiel steht, der ist nicht wert, kn Deutscher zu heißen. Mutig sein, wenn es gut geht, das ist Spielerei. Unsere besten Männer und Frauen haben «s uns anders gezeigt. Echter AnMttdlamwen: Größere Anzelqe» sind bl» 8 Uhr Vorm., kleiner« bl» spätesten» 10 Uh- de» AuSyabctoqez auszugeben. Für Ausnahme von Anzeige» an bestimmten Togen und Plötzen kann keine Gewöhr Übernommen werden. Ausgabe durch Fern sprecher schließt Misere Berantwortnng silr richtigen Abdruck n»S. Sonderbeilagen nach besonderer in der GcschöstSstelle ausltca. Liste. Fernsprecher St. Telegramme: Tageblatt Franke,idergfachse». Postscheck-aonto: Leipzig 2820k. Es sind zu zahlen: 1. der 2. Termin Staats-Einkommensteuer 2. der Zuschlag für die Handelskammer nach 3 Pfa. und für die Gewerbekammer nach 6 Pfa. für die Mark Staats- Einkommensteuer des vom Handel und Gewerbe ge schätzten Einkommens 3. der 2. Termin Ergänzungssteuer ., 4. der 2. Termin BrandkassenbeitrSge nach 1 Pfg. für die Einheit für die Gebäude und nach 1V, Pfg. für die Einheit für die Maschinen, sowie die Reichsstempelabgabe bis 15. Oktober ds. I».; 5. die Wasserzinsen 6. die Armenkassenbeitrage von geselligen Vereinen und Poule-Klub» Höchstpreise für Sckafvieh. .Zur ErgSnuma der Verordnung über Höchstpreis« für Schafvieh vom 14. August 1918 (Nr. 1U der »Sächsischen Staatszettung" vom 15. August 1918) wird folgendes bestimmt: Lämmer und Jährlinge, welche zwar fleischig, aber nickt vollfleischia sind, sind nach Klasse 11 Mit einem Höchstpreis von 90 Mark für je SO Kilogramm Lebendgewicht ab Stall zu bewerten. Dresden, am 26. September 1918. Ministerium de» Innern. AnzAgeupret« > DI« mm breite rlnspalUge Petltzetle 80 4, lm amtlichen Telle die gelle öo z; Eingesandt und Reklamen Im RedalUonStelle 72 -s. Für Ankündigungen au» dem AmlSbezirk Frankenberg betragen die entsprechenden Preise 22. 72 und 00 kkielne Anzeigen sind bei Ausgabe zu bezahlen. Für Nachweis »nd Vermittlung 2» 4 Sonder- gcdllhr. Für schwierige Satzarten »nd bei Platzvorschristcn Ausschlag, für Wiederholung», abdruck Ermäßigung nach feststehender Staffel. Rabaltsähe und Nettopreise haben nur Gültigkeit bet Barzahlung binnen Sil Tagen. Längere» Ziel, gerichtliche Einziehung, sowie »cmelus-me Anzeigen verschiedener Austraggeber bedingen Berechnung de» vollen Zeiicnprelsel. Vie Lane in vnlgarie» ist noch immer nicht so geklärt, daß man ein «udgüttiges Urteil abgeben könnte. Teilweise widersprechen sich die aus Sofia kommenden Meldungen, was darauf hiuzudeuten schein!, daß man jetzt schon keineswegs davon sprechen kann, Bul garien sei endgültig ins Lager der Gegner abgeschwenkt. Man traut hier dem Zaren Ferdinand mich nicht zu, daß er Lust und Veranlagung hat, «ine Roll« wie dis des Könrgs Ferdinand von Rumänien zu spielen. Ferner verweist inan darauf, daß die große Masse der Bulgaren die Erfahrungen des letzten Balkänkrieges noch nicht vergessen hat und kaum geneigt sein wird, den Raubzug des Jahres 1013, als Grw- chenland und Serbien über das ausgeblutete Bulgarien her fielen, sich erneuern zu lassen. Der Selbsterhaltungstrieb und bas Gefühl der nationalen Ehre müssen Bulgarien an der Seite der Verbündeten halten. Von diesen Gesichtspunkten aus glaubt man, dein sicher vorhandenen Einfluß Amerikas in Sofia erfolgreich begegnen zn können, zumal das deutsche Schwert recht schwer in die Wagschal« fällt. Deshalb be- trachtet man hier die Lage wohl nach wie vor als recht ernst Fleischlose Woche betreffend. , „ 2n du Zeit vo« 3V. September blv 6. Oktober 1S18 werden als Ersatz für die je aus- fallende Fleijchmenge für Personen über 6 Jahre iss vnsmm und für Kinder unter 6 Jahre «o vnsmm geliefert . . ^.Die Ausgabe des Meble« hat Ende dieser oder Anfang nächster Woche auf den als »fleisch lose Woche bezeichneten Abschnitt L der Reichsfleischkarte zu erfolgen. . Die Anzahl der eingenommenen Abschnitte ist von den Inhabern der amtlichen Mehl- verkaufsftellen tn das Markeneinnahmebuch einzutragen. Die Abschnitte sind in Bündeln zu je 100 Stück an die Gemeindebehörde abzuliefern. Im übrigen wird aus die Bestimmungen unter I der Bekanntmachung des Unterzeichneten vom 13. August d«. I». hingewirsen. Flöha, den 30. September 1918. Der Borfttzende de» Kommunalverhandes. befehlshaber empfangen worden ist, darüber liegen verschie dene, sich widersprechende Meldungen vor. Nach einer Mit- leiiuug soll die Delegation Sofia überhaupt noch nicht vcr- lasse» habe», nach einer anderen soll sie bereits M oei Front ängekommen sein, und nach einer dritten soll sie schon Verhandlungen mit dem Oberbefehlshaber gepflogen haben. So meldet z. B. «in Funkspruch, daß der französische Ober befehlshaber di« bulgarische» Delegierten gesprochen, mit ihnen verhandelt und das Waffsnstillstandsangebot abgeehnt habe. . 'Kronrat in Wien b In Wien hat unter dem Vorsitz des Kaisers «.'n Kronrat stattgefunden. Gegenstand der Beratung, die bis iu die Nachtstunden andauerte, bildet« die auswärtige Lage, vornehmlich die bulgarische Vorgänge. Ein Communique über diese Beratung wurde bisher nicht ausgegcben. Ferner wird aus Wien gemeldet, daß der österreichische Ministerpräsident Freiherr v. Hussarek den Vertreter» per Wiener Blätter gegenüber erklärte, daß die ins Ausland "ge drungenen Nachrichten über ein« veränderte Haltung Oester reich-Ungarns ganz und gar unbegründet sind. Alle Maßnahmen bereits getroffen b Das „Wiener Fremdenblatt" sagt in einem offenbar inspirierten Artikel: „Die Nachrichten, welche in letzter Zeil vom makedonische» Kriegsschauplätze einliefe», ließe» uns keinen ! Zweifel darüber, daß die bulgarische Armee eine schwere , Niederlage erlitten Hat. Jedenfalls hat die Rückverlegung i der bulgarischen Front unsere Heeresleitung vor neue Ent- l schlüsse, deren Wirkungen sich vielleicht schon in allernächster Zeit zeigen werden, gestellt. Auch hat unsere Heeresleitung mit größter Aufmerksamkeit die Vorgänge in 'Macedonien verfolgt und danach alle Maßnahmen bereits getroffen. Eine starke deutsch« Armer zur Stelle b In einem Berliner Telegramm der „Köln. Ztg." heißt es: Ob, wie durch Reuter verbreitet wurde, die Verbands mächte wirklich das Gesuch Ma'inows um Waffenruhe ab- ge'.ehnt haben oder nicht, ob bereits bulgarische Unterhändler mit dem Feind zusammengekommen sind, steht noch n'cht fest, fest steht aber, haß König Ferdinand in se'nem bundes- genössischen Verhalten nicht wankt, fest steht, daß die starke deutsche Armee im Begriff ist, fest zuzufasscn, um dem bc- drohten Bnndesgenossen zu Hilf« zu komm«». Im übrigen hat bis heute abend nach den vorliegenden Nachrichten die Lage keine Aenderung erfahren. Stegemann erklärt im Berner „Bund": An der macr- donischen Front sind genügende deutsch« Verstärkungen zur Stelle, und können diese aus der Flanke operieren, so ist die strategische Wiederaufrichtung der Bulgaren ebensogut möglich wie dies bei den Italienern in Venetien der Fall war. Noch keine Wendung zum Besseren b Berlin, 30. 9. Der „Lokalanzciger" berichtet: Nach de» gestern abend den hiesigen unterrichteten Stellen gewor dene» Nachrichten ist in Sofia eine entscheidende Wendung zur Besserung zurzeit nicht eingetreten. In militärischer Hin sicht kann allerdings, nach allem was man hört, eine Bes serung festgestcl.lt werden, aber die »olitifche Lage bleibt »ach wie vor bedenklich. Das bulgarische Heer muß unter diesem tiefgehenden Zwist, der das Land in zwer 'Lager spaltet, naturgemäß schwer leiden. General Sawoff, dem der Oberbefehl über die bulgarische Armee übertragen worden ist, könnte «ine große, seiner 'Tatkraft entsprechende Aufgabe erwachsen. i» 4. Nummern für Sonn- und-Feiertag-, sowie au» früheren Monaten tO 4 »efteanage» werden In unserer GeschäslSstelle, von den Voten und «»»gabcslellcn In Stadt <>-und L^»wle vmi allen Poft-nstalt-n Deutschland, und 0-st-rr-Ich, angenommen. «E HSH«« «»Watt (Krieg oder sonstiger Irgendwelcher Störung dr» Betriebe» der N M, d" Lieseranten -der der Besördrrung«-i»nch«ungen, hat der v-zi-her keinen An- Wruch aus Liesernn, oder NachUesernn, der Zeitung oder auf Schadenersatz. Nährmittelverteilttna betreffend. — 3n den nächsten Tagen, alsbald nach Eingang in den einzelnen Gemeinden, werden auf Feist Rr. 56 der grünen Nährmittelkarte de« Kommunalverbandes , 100 Gramm Grieb zur Verteilung gelangen. Flöha, den 28. September 1918. Der Kommunaioerbanst. Mut erprobt sich erst recht in Not und Gefahr. Wenn es uns dreckig geht, dann setzen wir d«n K^pf doppelt steif in den Nacken; das ist depische Art.' And es geht uns nicht einmal dreckig. Ueber 800 000 Gefangene haben wir noch in diesem vierten Krregsjahr gemacht. Wo stehen wir eigent- lich? Tief drin im Feindesland. Das mußt du dir immer wieder klarmachen. Preußen weiß allerdings von Stunden, da ihm das Wasser bis an di« Seele ging. Die sind mcht zu vergleichen mit dem, was wir jetzt erleben. Wie saßen nn siebenjährigen Krieg die Männer und Frauen im bittersten Elend zuhause! Sie ließen doch den Kopf nicht hängen. Arm war das Preußen vor hundert Jahren verglichen mit heute und ungeheuer sein Jammer;- trotzdem focht es seinen Freiheitskampf glänzend durch. Schämen wir uns vor ihnen! Man wird traurig und trübe und fragt sich manchmal, ob - das deutsche Volk seine eigene Bestimmung mißachtet. Ist das unser Dank an den Himmel? Ich möchte nicht zu den«» gehören, deren Kinder und Enk«l fluchen, weil eine.groß« Stunde kleine M«nsch«n sand. Wir haben keine Fr«ude am Schelten. Wir schelt«» auch nicht. Der Ernst der Zeit schilt uns. Manche Deutsi^ wissen gar nicht, was uns blüht, wenn unsere Schwachheit über hand nähme. Dann schwingt Amerika seinen Eeldsack in her Lust und jauchzt, daß es «inen Sklaven auf ein Jahr hundert gesunden hat, der ihm hie Zinsen des Weltkriegen vtzvhlen muß. .Dacht teilen die andern die Welt^ geben - M ein -paar Brocken ab, und du darfst der Lazarus fein,