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Frankenberger Tageblatt Anzeiger Bezirks Sonuavend Seu 1S Oktober 1918 77. Jahrgang ALS Bezirks arbeitsnachweis Flöha / Karl m. p. oder Gott! Schönbrunn, 17. Oktober 1918 vestemttbr kekormierung Das Manifest Kaiser Karls veiitlkblaM müstaNlcbe lsrski im engNlcden UrleN Lin» Sonderausgabe der „Wiener Zeitung" veröffent licht Folgendes allerhöchst« Manifest: An meine getreuem üsterrerchischcm Völker t Seitdem ich den Thron bestiegen habe, ist es mein unent wegtes Bestreben, allem meinen Völkern den ersehnten Frieden zu erringen sowie den Völkern Oesterreichs die Bahnen z» uHeisdn, auf denen sie die Kraft- ihres Volkstums, unbehindert -»-durch Hemmnisse und Reibungen, zur segensreichen Entfaltung bringen und für ihre geistige und wirtschaftliche Wohlfahrt erfolgreich verwerten können. Das furchtbar« Ringen des Weltkrieges hat das Friedens- w»rk bisher gehemmt. Heldenmut und Treue, opferwilliges Er- tragen von Not und Entbehrungen haben kn dieser schweren Zett da? Vaterland ruhmvoll verteidigt. Die harten Opfer d«s Krieges müssen- uns den ehrenvollen Frieden sichern, an dessen Schwelle wir heute mit Gottes Hilfe stehen, Zeichnungen auf die 9 Kriegsanleihe nimmt entgegen uu- zn kostenloser Ausknnftserteilnng darüber ist gern bereit die - Städtische Sparkasse Frankenberg. Bestellungen auf das Tageblatt (für das Vierteljahr 3 Mk. — Pf., für dm Monat 1 Mk.,) nehmm alle Ausgabestellen und Austräger in Stadt und Land, ebenso alle Postanstalten des Deutschen Reiches jederzeit entgegen. Arbeitsnachweis völlig kostenlos für Arbeitgeber und Arbeitnehmer aller Berufe durch den Bezirksarbeitsnachweis bei der Königlichen Amtshauptmannschaft Flöha und dessen bei sämtlichen Gemeinde behörden des Bezirks bestehenden Nebenstellen. * Außerdem Franenmeldestelle bei der Königliche Amtshaupt- maunschast Flöha zur Beratung für arbeitsuchende Frauen und Mädchen (Sprechstunde täglich von 8—1 Uhr). Die Königliche Amtshauptmannschast. Vie MHensttage Das Verträum Hindenburgs , f BerHn, 17. 10. Auf ein am 8. Oktober an ahn ge- , - , tichtetes Telegramm der Kriegstagung der Vereinigung deut gehen. Del Segen deg s^ Student«» Has Gtneralfeldmarschall von Hindrnburg ge- vamtt das große Frie- > antwortet: ' , Nunmehr mutz ohne Säumnis der Neuaufbau des Vater landes aus seinen natürlichen und daher zuverlässigsten Grund lagen in Angriff genommen werden. Die Wünsche der öster reichischen Völker sind hierbei sorgfältig miteinander in Ein klang zu bringen und der Erfüllung^uzuführen. Ich bin ent schlossen, dieses Werk unter freier Mitwirkung meiner Völker M Geiste jener Grundsätze durchzuführen, welch« sich die verbündeten Monarchen in ihrem Friedensangebot zu eigen gemacht haben. Oesterreich soll dem Willen seiner Völker gemäß zu einem Bundesstaat« werden, in welchem jeder Volksstamm auf seinem Siedrlungsgebiete sein «ig«nes staar- liches Gemeinwesen bildet. Der Vereinigung der polnischen Gebiete Oesterreichs mit dem unabhängigen polnischen Staate wird hierdurch in keiner Weis« vorgegriffen. Die Stadt Triest samt ihrem Gebiete erhält dem Wunsche ihrer Bevölkerung entsprechend «ine Sonderstellung. Diese Neugestaltung, durch welche die Integrität der Länder der ungarischen heiligen Kron« in keiner Weise berührt wird, soll jedem nationalen Miizelstaat« seine Selbständigkeit gewährleisten, sj« wird aber auch gemeinsame Interessen wirksam schützen und überall dort zur Geltung bringen, wo die Gemeinsamkeit «in Lebens bedürfnis der einzelnen Staatswesen ist- .Insbesondere wird die Vereinigung aller Kräfte geoot«n sein, um di« großen Ausgaben^ weiche sich aus den Rückwirkungen des Krieges ergeben, nach Recht und Billigkeit zu lösen. Bis diese Umgestaltung aus gesetzlichem. Wege vollendet ist, bleiben die bestehenden Einrichtungen zur Wahrung der allgemeinen Interessen unverändert aufrecht. M»ine Negie rung ist beauftragt, zum Neuaufbau Oesterreichs ohne Verzug all« Arbeiten vorzubereiten. An die Völker, auf deren Selbst bestimmungsrecht das neue Reich sich gründen wud, ergeht mein Ausruf, an dem großen Werke durch Natioualräte mit zuwirken, die, gebildet aus den Reichsratsabgeordneten jeder- Nation, die Interessen der Völker zueinander sowie im Verkehr mit meiner Regierung zur Geltung bringen sollen. . I So möge unser Vaterland, gefestigt durch die Eintracht ! der Nationen, die es umschließt, als Bund freier Nationen ! aus den Stürmen des Kriege Allmächtigen fei über unserer Auch ich vertraue fest darauf, datz das deutsche Volk einig und opferfreudig zusammenstehen wird, wenn die Stunde «s verlangt. Sitzung des engeren Kru-gskabinetts f Berlin, 17. 10. Das engere Kriegskabinett trat heute in Berlin in Anwesenheit des Generalquartiermeisters Lu- Ludendorff zu einer Besprechung über die durch die Ant wortnote Wilsons geschaffene Lage zusammen. Die Be sprechungen dauerten von 11 Uhr vormittags bis nachmittag gegen 3 Uhr und wurden nachmittags 5 Uhr fortgesetzt. Die Besprechung am Vormittag galt in der Hauptsache der militärischen Sette bei der Beantwortung der Wilsonschen An frage. Weitere Einzelheiten lassen sich bis zum jetzigen Augen blicke über die Gestaltung der Antwort noch nicht Mitteilen. Heute nachmittag 6 Uhr trat der interfraktionelle Aus schuß 'zu einer Besprechung zusammen. Die Verhandlungen dauerten abends noch fort. e Die WtLerstandsflihigUit des deutsche» H»rrs f Der niederländische Oberstleutnant der Artillerie H. C. L. Hackstrvh schreibt im Abendblatt des „Nienwe Rotter- damsche Courant" vom 12. Oktober: Die Mittelmächte ver fügen auf der Westfront noch über gut ausgerüstete und gut ausgebildete Millioneicheere. Selbst wenn die politischen Um stände dazu führen, daß Foch die Mittelmächte aus Frankreich .und Belgien drängt, halten wir es doch noch für möglich, datz di« Mittelmächte Vorteile von Bedeutung zu erkämpfen wissen. Man bedenke, daß nicht immer die Uebermacht an Menschen und Material maßgebend ist, Wb selbst bei ge ringerer Kraft der Gegenpartei das Genie und das Taient der Heerführung den Ausschlag für das Erreichen eines Er- folges geben können. Es ist nicht zu leugnen, datz die Moral, also auch die Leistungsfähigkeit eines auf vaterländischem Boden kämpfen den Heeres höher steht als die einer auf fremdem Boden fech tenden Armee. Den Fall, datz die Heere der Mittelmächte, wie viele glauben, zu keiner einzigen großen Leistung mehr imstande sein würden, das heißt keinen militärischen Vorteil von Bedeutung über die Verbandsstreitkraft mehr erreichen würden, halte ich für undenkbar. Voraussetzung dabei ist allerdings, daß auch die wirtschaftliche Lage die Fortsetzung lies Krieges zuläht. - f BeEn, 18. 10. Ein auf gestern abend 6 Uhr anberaum ter Kronrat, an welchem die gesamte Reichsrcgierung teil nehmen sdllte, wurde verschoben. Bis zur Fertigstellung der Antwort könnM noch Tage vergehen. An den gestrigen Be ratungen waren auch der Bundesratsausschutz für Auswärtige Angelegenheiten, sowie führende Parlamentarier beteiligt bez. um ihre Meinung befragt worden. Der für Freitag beab sichtigt gewesene Zusammentritt des Reichstages ist erneut rwrtagt worden. Der endgültige Zeitpunkt des Zusammen tritts ist noch nicht festgesetzt. Die deutsche Antwortnote wird Wilson noch ernmal Ge legenheit geben, zii zeigen, ob cs chm mit den so sejerlichst proklamierten Rechtsgrundsätzen ernst ist, und ob er die Macht hat, ihnen auch bei seinen Bundesgenossen Geltung zu ver schaffen. Mn Telegramm Erzberger« s Stockholm, 18. 10. Staatssekretär Erzberger sandte Den Kleinmütigen, die bei uns einen schlechten Frieden gar ein« militärische Niederlage glauben befürchten zu sollen, wird folgendes, offenbar von einein feindlichen mili tärischen Sachverständigen stammende Urteil eine Herzens stärkung 'sein. Die Londoner Zeitung „Daily Chronicle" schreibt: - - . „Wenn mich die Berliner leitenden Stellen jetzt der wachsenden Verbandserfolge inne werde», so wissen sie doch auch, datz sie noch lange nicht am Ende ihrer Kräfte sind. Deutschland ist immer noch frei von Invasion; obgleich die feindliche Front ihm immer näher rückt, wird die deutsche Front doch auch beständig verkürzt, was für den an Zahl Unterlegenen stets günstig ist. Außerdem besitzt Deutschland dauernd den unschätzbaren Vorteil, daß bei ihm die Macht in einer Hand liegt, während beim Verbände sie auf mehrere Genossen verteilt ist. Dieser Vorteil — im Kriege sehr be deutend — wird noch größer bei Verhandlungen, und die Verbündeten können ihn nur durch Einigkeit und volle Auf richtigkeit unter sich ausalcichen. Dazu gehört, datz sie dauernd vorwärtsdrängon und sich nicht durch deutsche politische Ma növer beirren lassen." denswerk, das wir errichten, das Glück aller meiner Völker bedeutet. Wien, 16. Oktober 1918. Karl m. p. Hussarok m. p. An Heer And Flotte! Gleichzeitig wendet sich Kaiser Karl folgendermaßen an Armee und Flotte: Den Wünschen aller Völker Oesterreichs entsprechend er- folgk ihr Zusammenschluß in nationalen Staaten, vereint in einem Bundesstaate. Wenn hierdurch einerseits Hemmungen beseitigt werden, die im Zusammenleben der Völker bestanden haben, so soll anderseits das Schaffen zum Wohle des eigenen Volkes und des Vaterlandes künftighin in freier Bahn offen sein. In diesem bedeutungsvollen Augenblick wende ich mich an Armee und Flotte. In euren Reihen hat die Treue und Einigkeit alle Nationen untereinander und mit mir stets unlös bar verbunden. Unerschütterlich ist mein Vertrauen, daß der seit altersher und auch jetzt vollbewährte Geist der Treue unv Eintracht unverrückbar fortbestehen wird. Ihn wollen wir bewahren, er werde Oesterreichs neuen Staaten das kostbarste Erbe, ihtien und mir zu Stutz und Frommen. Das walte . „ Höchstpreise sü^ Gemüse. UM. kestgesetzten Preise werden mit Wirkung vom 21. Oktober 1918 ab folgend^ Höchstpreise m Erzeugers"«»: Großhandelspreis: Kleinhandelspreis: »WÄ^"P^pinatrErlatz) 12 ° 16 23 Pfg. je Psd. Kohlrabi«) ohne Kraut g 12 17 , „ » „ b) mit jungem Laub 8 11 16 , „ » Strunikohirabt ohne Kraut 5 « g,s 9 „ „ „ Dresden, am 18. Oktober 1918. Ministerium de« Innern. Amtsblatt stOdie König!. AuttshauMmmschaft Mha, das König!. Amtsgericht und dm Stadttat zu Frankenberg «-rantw-rtllcher Redatteur: Ernst Roßberg scm iu Frankenberg l. Sa. - Druck und »erlag von C.». Roßberg k. Frankenberg l.S«. - Ä. ' ' ' HVN Sonnabend, den IS. d. M.» an die Bewohner de» l. »--»-rknb-«-. ,1» Mf und «: ' ' U lAl °»«-»!-- »nd gegen s. Abschnitt für Oktober der Landessperrwrte. — Die Aumvettkartt ist vorzulegen. Stadttor Frankenberg, den 18. Oktober 1918. Für die Woche vom «äd abgegebenzum Preise von 21. bis 27. Oktober-1918 werden SV MrUUM VMler-ä.lSMarl für das Pfund. Stadttat Frankenberg, den 18. Oktober 1918. Allgemeine Ortskrankenkaffe Gunnersdorf Ausschutz-Sitzung Sonntag, den 27. Oktober d. 3., nachmittags s Uhr bei Rerge, Gunnersdorf. Tagesordnung: 1. Wahl der Rechnungs-Prüfer. . 2. Festsetzung de» Voranschlages für 1919. 3. Anträge: Antrag des Sesamioorktandes, Aenderung de» S 13 der Satzungen, die Beiträge ab 1./10. d». I». auf 5 Proz. zu erhöhen. Weitere Anträge sind sväteften« bi» zum 26. Oktober beim Vorsitzenden der Kasse etnzureichen. 4. Verschiedene». Die gewählten Vertreter werden um vollzählige« Erscheinen gebeten. Gunnersdors, den 18. Oktober 1918. Der Vorstand. Earl Berthold, Dors.