Suche löschen...
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 12.10.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191810120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19181012
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19181012
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-10
- Tag 1918-10-12
-
Monat
1918-10
-
Jahr
1918
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Die ununter- Bestimmungen wieder aufge- aus London: des Kohlenkreditabkommens vom 31. Juli nommen. s Anisterdam, 11. 10. Reuter meldet Der Dampfer „Hirano Morn" von 7936 Tonnen ist an dre irischen Küste torpediert worden. Ueber 200 Menschen sind dabei verunglückt. Der Dampfer sank in 10 Minuten. — Der Postdampftr „Lejnztec" ist zwischen Doublin und Holy- Head torpediert worden. für die holländische Schiffahrt und die wirtschaftliche Ver> sorgung unhaltbaren Verhältnisse zu bessern. Deutschland wurden dieser Tage gemäs; den Oie Schanzen aus denen der Deutsche in der Heimat für seine stgene und seines Bolte- Zukunft ficht, sind Vie Schalter an denen man Kriegsanleihe reichnetl statten wtb MM, 10. Oktober. Amtlich wird gemeldet: Italienischer Kriegsschauplatz Stellenweise lebhaftere italienische Erkundungstätigkoit. Balkan-Kriegsschauplatz Am Skumbi scheiterte der Uebergang italienischer Reiter, abteilungen. Nordwestlich und nördlich von Lecovac haben sich Kämpf« entwickelt. Hinter unseren Fronten wurden serbisch^ und Montenegro iissch« Banden ausgerieben. Westlicher Krieg,scha«»Iatz Nördlich von Verdun, Vei Beaumont schlugen unsere Jäger «im Verein mit rheinischen Regimentern schwere Air- stürm« siegreich zurück. ' Der Chef des Eeneralstabes. Belgische Annerionsgelüste gegenüber Holland w Der niederländische Kriegsmrnister hat vor einigen Tagen verfügt, daß der verschiedenen Jahresklassen erteilte Urlaub aufgehoben wird. Wie jetzt aus niederländischen Blät tern hervorgeht, befürchtet man in Holland Annerionsgelüste B«.gi«ns auf das Schelde- und Maasgebiet. , , -l« st«»« «a il««>«s Frankenberg, den 11. Oktober 1918. fe Kirchliche». Bon nächstem Sonntag an beginnen wie stet» im Winterhalbjahr die Vormitlagsgottesdienste früh um 9 Ubr, die Abens» olies"ienlt' -«nächst nach" itiag« um 6 Ustr. f- Den Tod Mrs Vaterland, zwar nicht vor dem Feinde, aber durch tückische Krankheit, sand am 5. Oktober ein junger Frankenberger Landsmann, Herr Fritz Lange, Sohn und Bruder der am Baderberg Nr. 3 wohnenden Familie Ernst Lange. Als Tischler gelernt bet Meister Fick hier und zu-etzt schäsligt tn der JägerMn Möbelfabrik, kam der Genannte im Mai 1915 zum Heeresdienst und wurde im Laufe seiner Dienst zeit einer Fernsprechleitung zugeteilt. Auf der Durchfahrt durch Schlesien wurde der junge Lange von Grippe und Lungew- entzündung befallen und mutzte einem Lazarett übergeben werden, in welchem er am anderen Tage verstarb. Die An gehörigen konnten Zeuge sein, datz der junge Kriegersmann am vorigen Mittwoch von Kameraden zur letzten Ruhe KbNgrwaP in Finnland v« HekfiNgsÄrs, 9. TO. Stach einer geheimen Sitzung, die von 1 Uhr mittags mit kurzer Unterbrechung bis 9 Uhr abend» dauert«, ist der Landtag auf Grund von 8 38 der Verfassung von 1772 zur KLnigswahl geschritten. Die Wahl erfolgt« durch Akklamation, indem die Abgeordneten sich von ihren Sitzen erhoben. Die Agrarier »und einige wenige Re publikaner bekundeten durch Sitzenbleiben, datz sie an der Wahl nicht teilnahmen. Durch diesen Beschlich des Landtages - ist Prinz Friedrich Karl von Hessen zum König von Finnland gewählt und di« Thronfolge seiner Nachkommen festgestellt. Da» Landtagspräsidium wurde beauftragt, die aus diesem Beschlusse sich ergebenden Maßnahmen zu treffen. O O König Friedrich Karl entstammt dem ehemals Kurfürst lichen Ast der älteren, nicht regierenden Linie des Landgräf lichen Hauses Hessen. Er ist geboren äm 1. Mai 1868 und vermählte sich am 25. Januar 1893 mit Margarete, Prin zessin von Preußen. Der Ehe entstammen 6 Söhne, darunter 2 Zwillingspaare. Di« gefälschten «ngl'schen Versenkungsziffern s Berkn, 9. 10. Der Marin«mitarbeiter der „Times" vom 26. September äußert bei Besprechung des amtlichen englischen Monatsberichtes über versenkte Schifft starke Be sorgnis wegen der nach englischer Angabe steigenden Verluste an Weltschiffsraum und mxgen der sinkenden englischen Schiff bauleistungen, die durch den wochenlangen Streik der Schiff bauer am Clyde noch vermindert werden. Er schreibt in diesem interessanten Geständnis u. a.: „Zu dem Verlust an Fracht befördernden Schiffen müssen noch die Versenkung«« solcher Fahrzeuge hinzugerechnet werden, dle aus der Handels flotte für Marine- und Heereszwecke entnommen werden. Verluste, welche natürlich in diesen amtlichen englischen Ueber- sichten mcht erscheinen." — Mit dem letzten Eingeständnis wird die deutscherseits stets ausgestellt« und «nglisch«rseits niemals widersprochene Behauptung bestätigt, daß sich der Unterschied zwischen den Versenkungsziffern des deutschen Ad miralstabes und d«r*«nglischen Admiralität vornehmlich aus dieser eigenartigen englischen Auslegung des Begriffes Han delsschiffsraum erklärt. Dem Admiralstab zufolge ist der dem Feinde zur Verfügung , stehende Handelsschifssraum allein durch kriegerische Maßnahmen der Mittelmächte seit Kriegsbeginn und bis Ende August um rund 19 220000 Art. verringert morden. Nach dem englischen Weißbuch („Times", 22. März 1918) und den amtlichen Uebersichten („Times", 26. Sep tember 1918) haben England, seine Bundesgenossen und die Neutralen infolge feindlicher Tätigkeit und Seegefahren von Kriegsbegmn bis August 1918 im ganzen 14 535 635 Brt. an Handelsschifssraum verloren, nicht mitgerechnet also die für Marine- und Heereszwecke verwendeten Schifft, welche verloren gegangen sind. s Haag, 8. 10. Auf eine dahingehende Anfrage des Abgeordneten Treuw gab der Minister des Aeußern u. a. bekannt: Was die Verhandlungen mit Deutschland über eine Verminderung der Ubootgefahr angeht, so hat das vorige Kabinett eine Vereinbarung mit Deutschland über die Ver leihung deutscher Freigeleitscheine vorbereitet, die noch nicht ratifiziert ist, obwohl sie in bestimmten Fällen bereits an gewendet wird. Der Minister hofft, daß es ihm jetzt bei den Verhandlungen mit beiden Parteien glücken wird, die wtb.(Amtlich.) Grohe» Hauptquartier, 11. Okt. 1918^ Westlicher Krtegsschanpla- Südwestlich von Doua» setzte der Feind zum Angriff gegen den Tringuige-Abschnitt südlich der Svarpe an. Ka nadische Regimenter, die über Sailly hinaus vorzudringen versuchten, wurden unter schwersten Verlusten zurückgeworfen. An der Schlachtfront östlich von Lambrai und Kt. Quentin find stark« Angriffe des Feindes gegen unser« , neuen Stellungen und ihre im Vorgelände belassenen Aortruppen gescheitert. Der Feind stand am Abend «twa in Linie Naves— St. Vaast—auf den Höhen Tolesnes und Le Chateau, west lich der Ltni« Couplet—Vaur—Aubigny—Aissonvill« und aus d«m Westuftr der Oise zwischen Origny und La Fere. Tchlangrisf» des Gegners bei Berry-au-Bac, an der Aisn», an der Suippes wurden abgewiesen. Zwischen St. Etienne und der Aisn» haben wir unsere Truppen in rück wärtig« Linien beiderseits von GrandprL aus das Nord- uftr der Aire plangemäß vom Feinde ungestört zurückgenom men. Auf dem Westlichen Maasufer setzt« der Feind erneut zu starken, vergeblichen Angriffen beiderseits der Straße Char- pentry—Romagne an. - Auf dein Ostufer der Maas griff der Amerikaner Tags über mit starken Kräften zwischen Sivry und dein Haumont- Wald an. Brandenburgische, sächsische, rheinische und öster reichisch-ungarische Regimenter schlugen in hartem Kampfe alle Angriffe des Feindes ab. Das österreichisch-ungarische Infanterieregiment' Nr. 5 unter seinem Kommandeur Oberst leutnant Popelka zeichnete sich hierbei besonders aus. Jin Monat September wurden an der Westfront 773 feindliche Flugzeuge, davon 125 durch Flugabwehrkanonen, und 95 Fesselballone vernichtet. Hiervon sind 450 Flugzeuge in unserem Besitz, der Rest ist jenseits der feindlichen Limen erkennbar abgestürzt. Trotz der vielfach größeren zahlenmäßl- gen Ueberlegenheit des Gegners haben wir im Kampfe nur 107 Flugzeug« verloren. Der erfolgreiche Kampf in der Luft schuf die Grundlage für das tatkräftige Eingreifen unserer Flieger b«t dem Kampf auf der Erde. Durch Erkundung b«i Tag und bei Nacht, durch Bombenangriff gegen militärisch wichkig« Ziel« iin feindlichen Hint-rgelände und durch Angriff auf das Schlachtfeld mit Maschinengewehren und Wurf minen haben sie Infanterie und Artillerie überall wirksam unterstützt. Trotz hartnäckigem Angriff des Feindes auf unsere Fesselballone, wobei wir 103 einvüßten, konnte der Gegner unsere sich rücksichtslos einsetzenden Beobachter in ihrer erfolg reichen Tätigkeit nicht hindern. Südöstlicher Kriegsschauplatz Au,f dem südöstlichen Kriegsschauplatz neu eingetrofftne Truppen stehen in der Gegend südlich von Hisch in Eefechk- sühlung mit Serben und Franzosen. Der Erste Generaiquarticrmcister: Ludendorff, § Mei« politilcd« lt-cbricdiea Berlin, 11. 10. Die nächste Sitzung des Reichstags findet Mittwoch, den 16. Oktober, 1 Uhr statt. , -- Der Ausbau der «rue» Regierung - pd Berlin, 9. Okt. Die Entsendung weiterer Parla mentarier als llnterstaatssekretäre in die Regierung, die als sicher angenommen werden darf, wird erst nach einiger Zeit erfolgen, da kein Grund oorliegt, diesen weiteren Ausbau der neuen Regierung und des neuen Systems zu über eilen. Daß der sozialdemokratische Abgeordnete Dr. David für das Auswärtige Amt und der fortschrittliche Abgeordnete Konrad Haußmann für die' Reichskanzlei in Aussicht ge- Kommen sind, ist richtig, doch können sich wohl bis zur endgültigen Regelung noch Aenderungen ergeben. Der poWsch« Regentschastsvat an den Kanzler po Warschau, 8. ,10. Warschauer Blätter geben folgen des Telegramm des Regentschaftsrates an den deutschen Reichs kanzler wieder: D«r Regentschaftsrat des Königreiche» Polen strebt rmiyer darnach, das Verhältnis des auserstandenen Königreiches Polen zum benachbarten Deutschen- Reiche im Geist« der Gerechtigkeit und d«s gegenseitigen Verständnisses zu gestalten. Er begrüßt daher mit Befriedigung die in den Worten Eurer Grosz- herzoglichen Hoheit enthalten« Ankündigung einer schnellen Beseitlgung der übrigen Lasten her Okkupation als bedeut samen Schritt auf diesem Wege. Möge es Eurer Großherzog lichen Hoheit gegeben sein, dem deutschen Volke einen dauern den Frieden nach d«n Grundsätzen der allgemern anerkannten Recht« aller Völker aus Selbstbestimmung und freie Ent wickelung zu sichern. Einlösuttg der russischen Koupons pd BerSn, 10. 10. Die Einlösung der russischen Kou- pons und verloster Stücke findet laut „Berl. Tgbl." bereits -vom 15. d. M. ab statt« ' gebracht wurde. Gottes Frieden walte auch über dftsem Grabe! ' > f k Der Gaftwirtsvenin konnte in seiner letzten Haupt versammlung Herrn Bürgermeister Dr. Irmer als Gast-He» sich begrüßen. Bei dieser Gelegenheit sprach der Herr Bürger meister kn schönen klaren Worten über unsere jetzige Lage im Lande und an der Front und nahm Bezug auf die 9. Kriegs anleihe. Dce Anwesenden folgten dem packenden Vortrag mit großer Aufmerksamkeit. Der Vorstand dankte im Namen d«s Vereins Herrn Bürgermeister für die interefsanten Aus führungen. Am Schluss« der Versammlung wurde auf Vor schlag eines Mitgliedes eine Zeichnungsliste für di« Kriegs anleihe herumgereicht, di« dann den stattlichen Zeichnungs betrag von 1900 M. aufwies. Dieser Werbe-Erfolg verdient Skachahmung, denn es ist Pflicht eines jeden, dem an seinem Vaterland« gelegen ist, seine verfügbaren Gelder und Erspar nisse in Kriegsanleihe anzulegen. Den größten Gefallen aber tut er sich selbst, denn „das Opfer", das er damit bringt, ver zinst sich mit 5»/o! f 2. HÄmatdank-Gtldlotterft. Die Lose der 2. Hei- matdank-Lotterie finden, was angesichts des edlen Zweckes, dem die Lotterie dient, sehr erfreulich ist, «inen sehr regen Absatz. Man wird deshalb gut tun, sich beizeiten ein Los dieser mit ungewöhnlich günstigen Gewinnmöglichkeiten aus gestatteten Lotterie zu sichern. Lose sind zuin Preise zu j« 3 Mark in gllen Losgeschästen zu haben und auch durch den Hauptvertrieb, König!. Sächs. Jnvalidendank in Dres den zu beziehen. f" Die Verlustliste Nr. 548 nennt au« hiesiger Gegend: Burckhardt, Georg, VMw., 23.4., Frankenberg, l. verw., o. d. Tr. Claus, Albert, 23.4., Frankenberg, vermißt. Dommer, Mar, 26.1., Frankenberg, vermißt. Fricker, SWo, Off,.-Stellv., 18.12., Dittersbach, schw.verw. Gelbrich, Bruno, Gefr., S. 11., Hartha, l. verw. Höppner, Robert, 17. S., Niederwiesa. Ichw. verw. s Hummitzich, Fritz, Utffz, 14.1.» Frankenberg, bish. schw. verw., am 10.4.18 tn einem Feldlazarett gestorben. s Kunze, Bruno, 4.10., Langenstriegk. bish. Ichw. verw., am 20.4.18 in einem Feldlazarett gestorben. Lange, Karl, 6.4., Ebersdorf, vermißt, Michaelis, Kurt, 14.7., Frankenberg, vermißt. Müller, Fritz, Gefr., 12.12., Frankenberg, vermißt. — Dresden. Regierungsrat Richter im Landeslebensmittel amt wird mit der Leitung der Amlshauptmannschaft ZUtau be auftragt werden. — Leipzig. Ein öjähriges Mädchen hatte stch während der Fahrt an die Deichst! eines an einen anderen Wagen an- aehänglen Kohlenwagen» gehängt und ist dabei herabgesallen. An den erlittenen Ichweren Kopfverletzungen ist da« Kmd kurz darauf aestorben. — Lausa. Ein schwerer Unglücksfall ereignete stch am Mon tag abend auf Haltestelle Weizdorf, indem der hiesige Einwoh ner Hausmann den aus Dresden kommenden Zug vorzeitig und M falscher Richtung verließ. Er kam unter die Räder des Züge», die ihm über beide Beme gingen. — Nanndorf. Um seine Kartoffeln zu bewachen, > von denen ihm viele entwendet worden waren, ging der Bergmann Kröche auf» Feld. Er traf zwei Kriegsgefangene dort, von denen einer entfloh und der andere stch aus ihn stürzte und ihm so schwere Stichwunden beibrachte, daß Kröche den Verletzungen erlgg. Oesterreich-Ungarn pö Wie», 10. 10. Wie verlautet, steht für die kommen den Tage «ine Proklamation des Kaisers „An meine Völker" bevor, di« stch auf das Selbstbestimmungsrecht der Nationen bezieht. pö Wien, 11.10. Oesterreichs und Ungarn werden nach längerem Zögern jetzt gleichzeitig zur Umwandlung ihres Negierungssysiems schreiten. Dies macht einen Kabinettswech sel notwendig, der m Wien und' Budapest unmittelbar be vorsteht. pö Budapest, 11. 10. Wie in Wien so ist auch hier ein Kabknetiswechsel in Vorbereitung. In politischen Kreisen wird, Genn Wekerle^urücktritt, als nächster Anwärter für den, Auftrag zur Kabinettbildung Graf Michael Karolij ge nannt. Graf Karolij, ein Schwiegersohn des Grafen An- drassy hat vor dem Krieg und im Kriege wiederholt öffent lich di« Bünduispolitik der Donaumonarchie angegriffen und hat stets eine energische Friedenspolitik verfolgt. Ob «r Ministerpräsident werden wird, steht noch dahin. Unterbrechung der Salzburger B »Handlungen pö Bertin, 10. 10. Die Bespnchunyen zwilchen den deut schen und ost-ireichüch-ungarstchen Delegierten waren schon zu einem ziemlichen Abschluß gelangt, al» aus dem Wunsch der Parteien die Verhandlungen bis auf weitere» unterbrochen wurden. Diese Unterbrechung soll aber nur etnen vorläufigen Abschluß, nicht den Abbruch der Verhandlungen bedeuten. Dr. Kussarek zur Disposition gestellt pö Berlin, 11. 10. Wie die „Voss. Ztg." bestimmt hört, ist der üst«>relch4che Ministeipräsident Dr. Kussarek zur Disposi tion gebellt. AK sein Nachfolger ist vom Kaiser Hosrat Dr. Lammasch tn sichere Aussicht genommen, wenn nicht schon tn dem Auaenblick, tn dem diese Zeilen erscheinen, seine Ernennung vollzogen ist. - po Alten, 10. 10. Dem „Fremdenblatt" zufolge teilt Mi- Nlsteipräsident Hussarek den Parteiführern mtt, daß da» Kabinett entschlossen sei, zurückzutreten. Vorbereitung für eine österreichisch - volnüche Nationalversammlung vv Wten, 10. 10. „Der Staatsstreich des polnischen Re- gentschatwra es" hat seine Rück »lrkung aus die innere österrei chische Pobtck ausgeubt. Der Polenklub hat dem Regentschafk- rat ein Huldigungsielegramm gesandt, wonach er stch al» parla mentarischen Vertreter der polnischen Länder in den österreichi schen Teilgebieten bezeichnet. Ferner hat der Polenklub einen Korporativantrag angenommen, unverzüglich Schritte zur Er langung einer einheitlichen polnischen Vertretung einzuleiten, und 26 Vertreter nach Krakau geschickt, die die Vorbereitung für die Einberufung der österreichisch-polnischen Nationalver- sammluna treffen sollen. Olfiziell wird erklärt, daß die öster reichische Regierung der Proklamation des polnischen Regent- schasisrates freundlich gegenüberftehe. Di« Einigung Polens Pp Wien, 9. 10. Den „Polnischen Nachrichten" zufolge beschloß der Polenklub in der heutigen Sitzung, welcher auch der Minister für Galizien, Ealecki, und der Unterrichtsminkster Madejski beiwohnte», unter stürmischem Beifall dre Abfin dung eines Telegramms an den polnischen Regentschaftsrat, in welchem diesem für die Proklamation der Vereinigung all« polnischen Länder Huldigung angeboten wird. Die kon servative Gruppe des Polenklubs gab die Erklärung ab, dem Anträge des Polenklubs vom 2. Oktober beizutreten. Der Po.enklub nahm schließ.ich einen von den Konservativen gestellten Antrag an, unoerweilte Schritte zur Erlangung einer einheitlichen polirischen Vertretung «inzuleiten. Deutschland und hie Ukraine pu Die „Rhein. Wests. Ztg." bringt eine Unterredung mit dem Hetman der Ukraine, aus der hervörgeht, daß der bulgarische Schritt keine Aendechtng tn den deutsch-ukrai nischen Beziehungen heroorries. Er erklärte: „Ich, mein Land und die Regierung hegen nach wie vor di« unerschütterliche Ueberzeugung, daß sich die Ukraine nur unter dem Schutze Deutschlands zu erhalten vermag. Es wäre ein tragstck-es Ereignis, von unabsehbarer Tragweite für uns, , wenn di« deutschen Truppen abziehen würden, bevor wir selbst eine nationale Armee besitzen. Es wäre der unvermeidliche Zu sammenbruch der einer blühenden Zukunft «ntgegengehenden Ukraine. Verhüte Gott, daß uns Deutschland verläßt!" Alle Fragen, vor die sich das neue Staatswesen gestellt sieht, sind jetzt vor der aktuellsten, der Schaffung einer ukrainischen Heeresmacht, zurückgetreten. pe Rotterdam, 10. 10. Nach einer „Tlmes"-M«loung erhielten die großen englischen Schiffahrtsgesellschaften ge heime Anweisungen der Regierung für die Monate Dezember und Januar. Mutmaßlich handelt es sich um Requirierung des gesamten englische» Schiffsraumes ftzj d«n Transport des Heeres. Dse „Times" lassen di« Frage offen, ob «s sich um Verstärkungen an die Front oder um die Heimbringung des englischen Heeres aus Frankreich handelt. Di« Vorgänge rn der Türkei pt Konstantinopel, 9, 10. Die Kammerpartei für Ein heit und Fortschritt hat gestern im Kammergebäude «nie wichtige Sitzung unter Vorsitz des Parteiführers Talaat Pascha gehalten. Dieser gab Erklärungen über die innere und äußere Lage und legte die Gründe für die gemeinsam mit den Verbündeten gestellten Friedens- und Wafftnstill- standsvorschläge dar. Die Partei ^glaube, daß sie jede Re gierung unterstützen müsse, die der Sultan berufen würde. Ein Abgeordneter erklärte, der Augenblick sei nicht für Par teizwistigkeiten geeignet, fordere vielmehr Einigkeit. Talaat Pascha legte dar, daß die durch den Weltkrieg verursachten starken Wandlungen eine Aenderung in den Verwaltungs grundsätzen der Türkei nötig machten, was tiefgehende Äen- derungen in der Organisation der Partei für Einheit und Fortschritt erfordern werde. pt Komlantluopet, 9. 10. Terdjumani-Hakikat teilt die Einberufung dr» Pailamenis für den 10. Oktober mit. Phronos will aus bester Quelle erfahren haben, daß die tückische Regie rung keinen Entschluß vor dem Zusammentritt de» Parlament» fassen wird.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)