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Frankenberger Tageblatt Bezirks- AmtMM für die König!. AmtshauMamlschaft Flöha, das König!. Amtsgericht und den Stadttat z« Frankeichcrg _ i Sa — Druck und »erlag von E. ». Roßberg tu Fraukeuber« i. S«- »erantwortl'.chrr Redakteur: Ernst Roßberg sen. in Frankenberg t. -a. Anzeiger 77. Jahrgang Donnerstag den 3 Oktober 231 Gegenstand Dke Königliche Ämtshauvtmannschast. Flöha, am 1. Oktober 1918. Frankenberg, am 24. September 1918. Der Stadtrat. Marmelade Kunsthonig Weizenmehl Geritengranpen Weizenarieb Nudeln I (Äuszugsware) Nudeln <> (Wasserware) ») braun d) weist o) schwarz ») lose d) in Paketen Kaffe-Ersatz Petroleum Erloschen ist die Räude unter dem Pferdebestand des Gutsbesitzers Richard Nebe in Sachsenburg. , „ Flöha, am 30. September 1918. Die Königliche Ämtshauvtmannschast. ») Melis I und Kristallzucker b) Rasfinade ») Preßwüriel d) Schnittwürsel Gemahlener Zucker Puderzucker Würfelzucker Lompenzucker Brotzucker Kandiszucker Kleinbandelshöckstpreise für Gegenstände de- täglichen Bedarfes, deren Ueberschreltung die gesetzlichen Strafe« noch nach kick» , «ht. Brennspiritus ») mit Marke (aussckl. Flasche) b- ohne Marke Seife (K-A) SO-Gramm-Stück Setfenpulver (K.-A.) Roggenmehl Für unsere wird etn Hilfsarbeiter zu baldigem Antritt gesucht. ..Gesuche geeigneter Bewerber mit Lebenslauf und Zeugnissen unter, Angabe de» Militär verhältnisses umgehend erbeten. Gehalt nach Vereinbarung. Frankenberg, am 26. September 1918. Der Stadtrat. . ^Ewirtfchaftung von Runkelrüben. über Serbs^ und Herbstob^t vom 19. Juli 19t8 erlassene lächst'che Mtnifterialoerordnung über den Verkehr mit Herbstgemüse der Ernte 1918 vom S. August !uN^l^^ L^r- E der .Sächsischen Staatszeitung« vom 14. August 1918) aus Runkelrüben allenthalben Anwendung findet Dresden, am 30. September 1918. Ministerium des Innern. __ . Aekauutmach««». g 12 der Verordnung über Gemüse, Obst und Südfrüchte vom ». «pru 1917 (R.-G.-BI. S. SÜ7) wird bestimmt: H« 1 Verordnung über Herbstaemüse und s'erbstobtt vom 19. Juli 1918 („Reichsanzeiger" Nr. 176 vom 29. Juli 1918) wird für das Gebiet des Deutschen Reiches aus Runkelrüben aus- üeoehnt. 8 2 Die Bekanntmachung tritt drei Tage nach ihrer Ve.kündung in Kraft. Berlin, den 28. September 1918. Reichsstelle für Gemüse und Obst. _. Der Vorsitzende: v. Tilly. Anträge in Reichsschuldbuch-Angelegeuheiten -etreffeN-. Bei der Städtischen Sparkasse zu Frankenberg sind Sparkassenkalsierer Johann Reinhard Martin und bezw. vertretungsweise ,, . „ Sparkassenregtstrator Ma- Albert Bonitz , mit der Entgegennahme der Anträge nach 8 15 Abs. 2 de» Reichsschuldbuch Gesetze» vom 31. Mai 19lv beauftragt worden. v ^Lu diesen Anträgen gehören besonders dte auf nachträgliche Eintragung von Beschränkungen des Gläubigers, auf Aenderung des Zinrempfänaer«, auf Uebertragung der Buchlchuld auf etn anderes Konto und auf Ausreichung von Schuldbuchverschretbungen an Stelle der zu löschenden Buchschuld. Einquartierung betreffend. Wer bereit ist, Offizieren und Unteroffizieren Roknu-g (möbl. Zimmer) gegen eine mit diesen zu vereinbarende »nist ädigung zur Verfügung zu stellen, wird ersucht, dies im hiesigen Einwabner-Meldeamt (Kirchgasse Nr. 7) munel ch oder schristl'ch umgehend an,u,eigen unter > gleichzeitiger An nabe der Wohnung und der Erklärung, ob Offizier oder Unteroistzier aus genommen werden kann. . s" Frankenberg i. Sa., 2. Oktober 1918. - Der Stadtrat. Preise für 1 Pfund in Psg. 43 4S 47 47 48 47 47 85 59 59 112 Liter 36 , 55 , 200 20 60 28 33 44 48 82 60 92 73 75 Der stsmpk gegen ae« ckemlcden Sein Von Johannes Buschmann. Der Feind hat neben dem Kampf gegen die deutschen Waffen den Kampf gegen den deutschen Geist aufgenomme.n Diese Warnung an Heer und Heimat stellte der Eeucralfeld- marschall v. Hindenburg an die Spitze seiner Kundgebung. Der Glaube des deutschen Volkes an die eigene, in vier Kriegs jahren erwiesene Kraft soll durch die systematische Propa ganda feindlicher Agenten und Flugblätter untergraben^ wer- »den, und Kleinmut in den eigenen Reihen kommt der Wirkung des feindlichen Giftes entgegen. Warum? Weil wir im Westen, freiwillig dem Gegner ausweichend, erobertes Ge biet preisgaben? Ist das Anlaß zum Zweifel an Kraft und Sieg? Wie ist denn die Lage? Wir bewegen u,ns auf Femdes- boden, und «s 'ist gleichgültig, wo wir auf ihm unsere Schlach ten schlagen, wenn wir den Gegner nur von den Fluren der Heimat sernhalten und ihn schwächen, wo und soviel wir können. Das haben wir vier Jahre lang getan und tun es noch. Wir haben Rußland und Rumänien zum Frieden gezwungen, der Balkan ist fest in unserer Hand, in Italien stehen unsere Verbündeten weit drin im feindlichen Lande. Zur See muß England, das sich ja so gern das meerbeherr- schende nennen ließ, Tag um Tag die unverändert erfolg reichen Angriffe unserer U-Boote gegen seine Handelsflotte aushalten. Also wie liegen denn die Dinge? Die Sieger sind wir! Und daß wir's bleiben, dem muß jetzt all uufere Anstrengung gelten. Nicht nur draußen an der Front, son dern auch drinnen in der Heimat, und drinnen wie draußen in der Einstellung unseres Geistes, denn von ihr wird es ab hängen, daß wir die Sieger bleiben. Das weiß der Gegner. Darum seine Offensive gegen den deutschen Geist. Aber im deutschen Volke wissen's anscheinend noch nicht alle. Es muß die Gefahr erkennen, in die er gerät, wenn es jetzt Nerven Und Willen und seelische Kraft verliert. Niemand darf sich darüber einer Täuschung Hingeben, haß die Gegner Deutsch lands Vernichtung wollen. Zu den Stimmen aus England und Frankreich, di« diese Absicht seit vier Jahren ülwerhüllt zur Schau tragen, stellen sich in jüngster Zeit immer , mehr auch solche aus Amerika. An die Stell« der humanitäts- triefenden Phrasen Wilsons ist dir brutale Wille der Ge walt getreten. Deutschland kämpft um sein Bestehen als Stam ünd freies Volk! Und darum muß Volk und Heer in dem «inen einig sein: Es gibt für uns niemals ein: Hände hoch! Denn damit, aber auch nur damit, wären wir in der Tat wehrlos und verloren. „Einen Frieden, den wir jederzeit haben könnten," gibt es nicht. Es gibt nur Sieg oder völlige Vernichtung. Das zum Bewußtsein aller, und dieses Bewußtsein zum eisernen, unerschütterlichen Kampfwitten zu machen, das ist jetzt die Forderung der Stunde. Vie tteuontmmg n Berlin, 2. 10. Der „Vorwärts" sagt unter der Ueber- schrift Auf der Kanzlersuche": Die Verhandlungen über die Nachfolgerschaft des Grasen Hertling haben bisher mir ein negatives Ergebnis gehabt, nachdem der Neichstagspräsident und der Vizekanzler'die Annahme des Amtes definitiv abqelehnt haben. Als dritte Kandidatur ist Mnmehr die des Prinzen Mar von Baden aufgetaucht. Die Parteiführer wer- d«n sich heut- mit ihm besprechen. Die Lage ist um so schw^- II MltkMckeundpflus 6f mutz cker ckeutsche Lanckwirt cken englischen Mutz cker ckeutsche Lanckwirt cken englischen Kushungerungsplan zuschancken machen. Kriegszeitliche Schwierigkeiten in cker Wirt schaftsführung mutz er aus sich nehmen unck ohne eigennutz in cker Not zeit helfen unck opfern im Seckenken an ckas grotze Sanze. Darum kein Nör geln unck Klagen, sonckern vaterlSncktsch opfern, auch bei cker S. Kriegs-Nnleihet riger, da sie zu raschen Entschlüssen drängt. Man muß nur an die Vorgänge im Osten, die Unterzeichnung des Waffen- stillstandsvertrages zwischen Bulgarien und der Entente, an den bedrohte» Zustand der Türkei und andere besorgnis erregende Erscheinungen denken, um zu erkennen, daß das Reich nicht lange im Uebergangszustand zwischen zwei Regierungen hängen bleiben darf. Auf der andere» Seite aber ist der Entschluß, den die Parteien zu treffen haben, von verhängnis- i voller Schwere. Die Kandidatur des Prinzen Mar von Baden wird, wie es im „Berl. Tgbl." heißt, seit lange mit großer Uebcr- zeugungskraft von Mitgliedern der Linken empfohlen, die aus entschieden demokratischem Standpunkte stehen. Nach außen hin. würde die Ernennung des Prinzen nur günstig wirke» i können, denn die Rede, welche er als Präsident der ersten ! badischen Kammer am 16. Dezember v. Js. hielt, hat überall ! einen starken und guten Eindruck gemacht. Das Neichstagsmitglied Haußmann schreibt im „Berl. Tagebl.": Prinz Mar von Bade» hat dem Vizekanzler er klärt, daß er das Amt in dieser Stunde nur annehme, wenn er das volle Vertrauen der Mehrheitsparteien für sein Pro gramm besitze, und daß er kein Koalitionsminlsterium, son dern Nur «in Mehrheitskabinett bilden könnte. Der Reichstag, sagt Haußmann, wird vor seinem Vertrauensvotum das Pro gramm des Kanzlers abwarte», und die Mehrheitsparteien werden sich ihrer Mitverantwortung bewußt sein. An anderer Stelle heißt «s in« „B«rl. Tgbl.": Die Nationalliberalen hielten gestern eine längere Sitzung interner Art ab. Bisher sind die Mehrheitsparteien »och nicht an dke Nationatliberalen mit der Aufforderung herangetrete», sich an oer Kabinetts bildung zu beteiligen. In der „Boss. Ztg." liest man: Schon jetzt kann man sagen, daß auch die Aussichten des badische» Prinzen nicht sehr groß sind; er stößt trotz seiner Beliebtheit bei verschiedenen Parteien auf Bedenken, insbesondere bei den Sozialdemokraten. , Das neue M hrhritsprogramm wird, wie aus parlamentarischen Kreisen verlautet, voraus sichtlich folgende Punkte enthalten: 1. Die Forderung der sofortigen'Autonomie Elsaß- Lothringens. 2. Bezüglich des Ostfriedens di« Aimähme der sozial demokratischen Forderung, daß der Fried« von Brest-Li- towsk kein Hindernis, für den endgültigen Frieden bilden dürfe. 3. Bezüglich des Artikels 9 der Verfassung eine solche Vereinbarung, daß auch das Zentrum daran teilnehmen kann. 4. Di« sofortig« Durchführung der Wahlreform in Preußen. Bulgarien Malinows Unterwerfung b Haag, 1. 10. Reuter meldet aus London: Der Waf. fenstillstand mit Bulgarien tritt sofort in Wirkung und bleibt bis Friedensschluß in Kraft. Die Unterhandlungen, die rein militärischer Art waren, wurde» von einem französischen Gene ral und von Diplomaten geleitet. Die Bedlnguugen sind folgende: 1. Sofortige Räumung der besetzten Gebiete in Griechen land und Serbien. 2. Sofortige Demobilisation des bulgarischen Heeres. 3. Uebergabe aller Verkehrsmittel, Schisse und Eisen bahnen. - 4. Die Alliierten erhalten die Kontrolle über alle Waffen, die in de» verschiedenen Teilen des Landes gesammelt und aufgestapelt werden sollen. 5. Die Alliierten erhalten freien Durchzug durch Bul garien und besetzen die strategisch wichtige» Punkte. 6. In Bulgarien wird diese Besetzung durchgeführt durch englische, italienische und französische Truppen, während die der griechischen Bezirke durch Griechen, die 1>er serbischen durch durch Serben erfolgt. Es ist nichts über territoriale Aenderungen bestimmt morden. Man beabsichtigt alle Gebietsfragen bis zu d«m allgemeinen Friedcnsschluß zu verschieben, so daß keine Diffe renzen entstehen können, die von nachteiligem Einfluß auf den Krieg sein könnten. Bonar Law triumphiert b Reuter meldet aus London: Bonar Law hielt gestern eine Propagandarede für die Kriegsanleihe. Dabei erklärte er u. a.: „Montag mittag 12 Uhr haben die Feindseligkeiten an der maccdonischen Front, de», eben unterzeichneten Ab- kommeii gemäß, ihr Ende gefunden. Das Abkommen überträgt den Verbündeten die Kontrolle über die bulgarische» Eisen bahnen, so daß Bulgarien nunmehr den Verbündeten aus geliefert ist. Damit ist die Verbindung Deutschlands mit dem Osten abgeschnitten und der Traum eines Mitteleuropas er loschen. Beim Abschluß des Waffenstillstandes und der Fest- setzung der Bedingungen herrschte volles Einverständnis zwi schen der griechischen Negierung und den Verbündeten." b Haag, 1. 10. Im französische» Heeresbericht über die Operationen in Mazedonien heißt es: „Die militärischen Operationen der verbündeten Armeen, die bis nach Uesküb und in Feindesland htneingeführt haben, zwangen di- bul garische Armee die Waffen' zu strecken. Ani 29. September, 11 Uhr abends, unterzeichnete» die vo» der-bulgarischen Ne gierung ernannten Bevollmächtigten in Saloniki den Waffen stillstand, und am 30. September, mittags 12 Uhr, werden, zwischen den bulgarischen Truppen und den Verbündeten die Feindseligkeiten eingestellt." Die ^Times" weist die Alliierten aufs die Notwendigkeit