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— 4Y7 — plastische Gestaltungskraft des Ausdrucks, wir freuen-uns dem Dinge verkaufe, so werde ich eine ich kann auch einfacher leben, wenn bänken sind die jungen Leute, halb« Knaben noch, zu Tausen den zu den Hahnen geströmt, aus den Universitäten kamen Roman von Lola Stern. Nachdruck verbaten wolltest, stets hast du deinen Willen durchgesetzt. Du wirft es auch diesmal, wirst Newyork verlassen gegen meinen Wunsch. Und ich werde dann ganz einsam fern." Da hing sie an seinem Halse, küßt« ihn. „Pa, du wirft mich „besuchen. Ich gehöre doch mm einmal 'zu Achim, ich mutz zu ihm." . z -ZZKZ.-SLZL wer der stärkere von uns beioen ist!" „Ja, das wollen wir sehen," sagte sein« Tochter ruhig. Sie stand groß und schön und entschlossen vor ihm. „Du vergibt eins, Pa: ich brauche dich nicht. Ich bin nicht mit tellos. Du schenktest mir dieses Haus zu meiner Hochzeit, früher schon schenktest du mrr meine Jacht, die „Gazelle". Wenn ich diese beiden hübsche Summe haben, wohl am besten in die herrlichen Worte Theodor Storms zusammenfassen: „Schenk ein den Wein,- den holden! Wir wollen uns den grauen Tag n Vergolden, ja vergolden! Und geht es drautzen noch so toll, / Unchristlich oder christlich, Ist doch die Welt, die schöne Welt So gänzlich unverwüstlich" Ganz gewist sind Rud. Voigts Dichtungen von . . Schleier der 'Romantik umwoben, — wie wären Jugendzeit und junge Liebe ohne sie denkbar! — und doch sind sie so ganz modern. Die ganze Art, wie Voigt die Welt um sich schaut, wie er das Bereich der Natur und des Geistes „Aber ich will es nicht, Maud! Schliestlich habe ich dir Studenten, Gesunde und Leidende, alle kamen. Und viele doch auch wohl noch etwas zu sagen! Ich lasse dich nicht von denen, die man nicht onnahm, weil ihre Gesundheit zu gehen! Ich verweigere dir die Mittel zur Reise, die Mittel wünschen übrig liest, liefen von Regiment zu Regiment, 'stellten zu einem Aufenthalt in Deutschland. Wir wollen doch sehen, , sich immer wieder und waren todunglücklich, wenn man sie mcht > brauchen konnte." „Ja," sagte Maud von Treuendorf, „ich hörte davon, ' seit Äh in Deutschland bin. Ich hab« mich gewundert, Edith, ich must es sagen. Gewundert über di« Ruhe, die Einmütigkeit, die Geschlossenheit und di« Zuversicht, die hier herrscht. Wobt habe ich nicht alles geglaubt, was über Deutschland in ameri kanischen Blättern stand, ich habe mir stets auch die deutsch freundlichen Zeitungen verschafft, aber ich dachte Deutschland Der alte Kelsey streichelte ihr schimmerndes Haarr ,Gehalt« dein Haus und deine Jacht, Darling, denn dir gehört ja doch alles, was ich habe. Und komme zurück in dies Haus, komme meinetwegen mit deinem Manne, der mich beleidigte und mir alles vor die Füste warf. Aber komme lieber mit ihm als gar nicht. Ich will mich doch noch ein wenig freuen können an dir und — an deinem Kinde." „Pa," sagte sie weich, „guter, alter Pa, habe Dank für dies Wort!" - 1 > « «! Frau Rcgierungsrat von Zellin stieß einen kleinen Schrei der Ueberraschung aus, als der Diener ihr Maud von Treuen dorfs Karte brachte. Seit/der Dermählungsanzeige der Freun din, die sie in freudigstes Staunen versetzt, hatte sie nichts wieder von Maud gehört. NM, da sie den Namen las,-der auch in ihrem Leben einst so viel bedeutete, stand , die Ver gangenheit plötzlich wieder in ihren Gedanken. Treuendorf, Erich von Treuendorf! Sie dachte an ihn, den^nie Vergessenen, nie Verschmerzten. Dann trat sie der Jugendfreundin mit grvster Herzlich keit entgegen. , „Welche frohe Ueberraschung, Maud, dich in Deutsch-' land zu sehen in dieser schweren Zeit." Sie umarmten sich. Dann begann Maud zu erzählen. Sw hatte quster Edith keine nahen Freunde in Deutschland, ' so war sie direkt nach. Berlin gefahren, um die Jugend freundin aufzusuchrn, um von ihr oder ihrem Vater vielleicht > Rat und Hilfe zu erlangen. Denn noch immer mutzte sie ihres Mannes Adresse nicht. ! Vielleicht waren Briefe von ihm inzwischen in Newyork ein- j getroffen und lagen nun ungelesen in ihrem Hause. Maud j meinte, datz es doch nicht schwer sein könnte, in Berlin aus findig zu machen, wo Joachim war. Und Edith fand, datz . es am besten war, wenn ihr Vater 'sich um dies« Sache ' kümmerte. Er hatte ja sein« V«rbindungen, war bei Beginn i des Krieges wieder aktiv geworden und arbeitete nun im i Generalkommando. „Wo ist drin Manch Edith?" . „Er hatte nicht gedient," sagte die junge "Frau, „er war ! ein bißchen schwächlich früher gewesen. Als der Krieg aus- i brach, stellte er sich freiwillig. Nun ist er seit vier Monaten rm Osten." „Du sagst das so ruhig, Edith! So selbstverständlich! Also auch er ging Mit, ohne datz er mutzte?" „Das ist auch selbstverständlich für uns, Maud." „Und datz er dich und euer kleines Mädchen allein ließ, hast du ihm nicht übel genommen, Edith?" j „Das Vaterland konnte ihn brauchen und ich mutzte ! natürlich zurückstehen. Du wunderst dich über mich, Maud? i Aber glaube es mir, «s ist nur natürlich, wenn ich, die Soi- - datentochter, so spreche. Und nicht nur in Offizierskreisen s denkt man so! Nein, die Begeisterung ist bei uns allgemein. ! Allgemein auch der Wunsch, dem Vaterland zu dienen. Alt« ergraute Männer, die niemals gedient hatten, haben sich bei Ausbruch des Krieges freiwillig gestellt, von den Schul ¬ au den färbensatten Bildern, wir find entzückt von der wundet- vollen Sprache, wir lassen uns Hinreitzen von der »schön- heitstrunkeuen Begeisterung für alles Ideale. Wie ein froher Festtag zieht das Leben da an unserem inneren Auge vor über. Die Stimmung, die das Ganze beherrscht, läßt sich ! sieht, ist 20. Jahrhundert. Er malt in Farben und singt in Tönen, die durchaus neu anmuten. Seine Gedichte stehen da wie aus einem Gusse: der alte Reim wird von den freien Rythmen verschlungen; ihrs Ungebundenhrit und ihr kühner Schwung und der aller Erdenschwsre entkleidete Inhalt ver-' schmelzen mit der in reichem Bilderschmucke einherschreitendrn Sprache zu einer höchst wirkungsvollen Einheft. Wer sich diesen Eesamteindruck ungeschmälert verschaffen will, der möge — es sei noch einmal betont — die Voigtschen D:'^ langen laut lesen. So werden sicher auch Leser, die mit Alter nud Lebensanschauung in «ine Zeit hineinragen, da man anders dachte und fühlte, Verständnis für sie gewinnen. Wir danken dem Dichter, datz er uns so Schönes ge geben hat, und hoffen, datz er, vor dem ja noch ein ganzes Leben liegt, uns noch manche reife Frucht von dem gol denen Baume seiner edlen Kunst bescheren wird. Möchte die „Blutende Sehnsucht" recht viele wahrhaft erfreuen und erheben! Möchten sich dem jungen Prediger der Schönheit recht viele anschließen auf 'Mem Wege zum Lichte, auf seinem Fluge zur Sonne! „Empor, empor, latz tausend Sterne fliegen!" Leuchten. Selbstbewutztsern mutz der Dichter haben, will er es sein mutz! Und ich habe Schmuck und Pferde, Wagen und seiner großen Ausgabe, die Menschen zu erheben, -gerecht Auros. Ich brauche nicht zu darben, auch ohne dein Geld werden. Und die/e Aufgabe erfüllt Rud. Voigt in einer - nicht, Pa!" ' ; für sein Alter überraschrndrr Weis«: er führt uns aus den ; „Genug," sagte «r, „genug, Maud! Ja, du warst immer Nebeln des Tales auf sonnendurchflutete Höhen, aus dem stärker als ich, immer! Stets habe ich tun müssen, was du Dunkel ins Licht, aus dem Fleisch zum Geist, von der Erde i —------ ----- - - - —-- - .... — Mr Welt, vom Teufel zu Gott; denn göttlich ist es, seinen Mitmenschen den ganzen Umkreis seines Daseins in Schön heft und Verklärung zu zeigen. Auch die.flutende Sehn sucht" ist eine Quelle, aus der man "Erlösung und Befreiung vom Drucke des Alltags schöpfen kann. Und wer braucht i nicht in unseren Lagen zum Krafterneuern ein wenig heiteres Sonnenlicht? Freilich dürfen wir beim Eenietzen dieser köst lichen Dichtergabe nicht am Aeutzeren haften bleiben und — und wozu die symbolische Ausdrucksweis« wohl verleiten könnte — Wortklauberei treiben. Wer das tut, treibt graue Theorie, zerstört vielleicht gerade die schönsten Blüten mit rauher Hand urch bringt sich so um die lebendige Wir kung: die Weckung neuer Daseinsfreude. Hier heißt es, praktisch sein und in vollen Zügen das Schöne genießen, bas sich uns in so schöner Form darbietet: wir bewundern die