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Sonntag, 29. September 1918 Frankenberger Tageblatt dafür gefordert wird? Stimmen die Unterlagen, welche ihm der Kriegsbeschädigten in Ansiedelungsfragen jeden Diensrag vormittag kostenlose Sprechstunde» ab. Die Geschäftsräume s befinden sich in Flöha, Bismarästrahs 15, pt. Kriegswirtschatt Ne an« lnäienr trsgilcbc; Zcbicklal D»e Ausbeutung eines blühenden Landes kiue Stimme von «er Front gegen ans neuene englttcde Augdlan " Beilage zu Nr. 228 /sr/st» Zn r« LaLe„ Le-m u«4 Lei tVeor-tzf Lenixnenei <ZkoE«» Hipp»»«-»», Las»«, Zn»t«iärtt<m»Fe»cLä/t, L«v«e, ZnLtawr«l>>u - ffescLL/, F»-a»» L»°a»»d«v, Zn.taZla tione^eseLL/t! r» Aa«»«n»EV bet welche die Ansiedlung betreffen. Hat nun- der Kriegsbeschädigte ein Anwesen gefunden, welches ihm gefällt, da legen sich dem Erwerb schon neu« Schwierigkeiten in. den Weg. Von dem Tag, an dem der Kapitalabfindungsantrag gestellt wird, bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Summe bewilligt ist und ausgezahlt wird, vergeht erfahrungsgemäß immer längere Zeit. Der Verkäufer wird nur in seltenen Fällen dem Kriegsbeschädigten ohne Sicher heitsleistung das Grundstück übergeben wollen. So muß der Kriegsbeschädigte warten, Lis'sein 'Kapitalabfindungsantrag bewilligt ist. In dieser Zeit finden sich aber gerade bei den preiswerten Anwesen Käufer, die den Kriegsbeschädigten über bieten. Oft sucht der Verkäufer dann auch — gestützt auf nolie Gebote — einen bedeutend höheren Preis zu erreichen. Im ersten Fall hat der Kriegsbeschädigte ganz das Nachsehen, im zweiten wird er «finanziell geschädigt. Auch in dieser wichtigen Frage der vorläufigen Geldbeschaffung findet der Kriegsbeschädigte bei der Bezirkssiedelungsgesellschaft Flöha tatkräftige Hilfe. Wenn ein« Prüfung ergibt, daß das An wesen preiswert ist, wird sie dem Kriegsbeschädigten die erforderlichen Mittel leihen. Dadurch wird erreicht, daß der Kauf sofort vollzogen werden kann. Der Kriegsbeschädigte ist im sicheren Besitz des Anwesens und kann in Ruhe die Bewilligung und Auszahlung der Kapitalabfindung abwarteir. " Landwirte, beizt das Saatgut l In vielen Gebieten Deutschlands, wo während der Entwicklungszeit des Ge ¬ ber Mißerfolg. Gar mancher ist dann enttäuscht und ver bittert und doch liegt oft letzten Endes das Mißlingen nur daran, daß er nicht den richtigen Weg einschlug. Manchmal setzen die Schwierigkeiten schon bei der Wahl des geeigneten Grundstückes ein. Der Kriegsbeschädigte hört von einem Anwesen, däs verkäuflich ist. Er sieht sich das Grundstück an. Darüber, ob es sich als dauernde Heimat für ihn und seine Familie eignet, ist er sich wohl im klaren — trotzdem es auch hier schon ratsam ist, daß er den Rat eines im Ansiedelungswesen erfahrenden Fachmannes hört. — Nun beginnen aber "schon die Zweifel, die« er allein nicht zu bannen vermag. Ist das Grundstück den Preis wert, der Für unsere Kriegsbeschädigten Viele unserer Kriegsbeschädigten sehnen sich nach einem eigenen Heim. Sie wissen, daß es ihnen mit Hilfe der j Kapitalabfindung möglich ist, eine beträchtliche Summe Geldes auszubringen, die häufig zum Erwerb eines kleinen Anwesens-, ausreicht. Sie bemühen sich auch nach besten Kräften, ihr Ziel zu erreichen, aber ost steht am Ende aller Bemühungen j ger jenes Seeräubervolles, das die Aushungerung einer ganzen.Nation mit Weib und Kind als Kampfmittel in die Kriegsgeschichte eingeführt. hat. „Die Kriegsgewinnler seien schuld, daß der Krieg nicht zu Ende käme." Das wagt ein Anhänger jenes Lloyd wahre Veitstänze ausführt, um die völlige Vernichtung George zu sagen, der seit neuestem auf seiner Rednerbühne Deutschlands zu predigen. Daß die Kriegsgewinnler kein« erfreuliche Erscheinung find, wissen wir selber. Es geht keiner zum Wucherer, wenn ! et nicht muß. Hätten wir die Getreidemassen im Lande, die in Australien verfaulen, so brauchten wir keine Ueber- preise anzulegen, um di« Nahrungsmittel, die rasch und reichlich auf dem Markt kommen müssen, herauszulocken. „Welche Notwendigkeit vorliegt," fragt das Flugblatt weiter, „daß wir nach dem Urlaub immer wieder an die Front zurück müssen." Weil Krieg ist, dummes Luder, und well die Engländer so wenig an Frieden denken, daß sie sogar noch die Amerikaner herbeigeholt haben, um den Krieg zu verlängern. Mrche«nachrichte« -18. Sonntag nach Trinitatir Frankenberg. Borm. .'/,9 Uhr Pcedlg'goiteSdlenst. Oberpf. Ehmer. Vorm, l/,,1 Uhr KIndcrgotteSdIenst. P. Sell. Wochcnamr: P. Sell. Getauft: Jchanne« Willibald Kaisers, Realschullehrers h., S. Wähelm Richard WaidapiclS, Fabrikarb. h, T. S unedel. S. h. 1 umhel. S, in Dilterrbach. Getraut: Gustav Wenzel, Buchbinder t» GunnerSdorf, z. Zt. b. in Garnison und Marie Marth» Pertuch h. 7 Beerdigt: Frau «ua»«» Emilie Pelz geb. Pöschmann, Heinrich Sduaid Pelz», P.io amann» h, Ehest., 77 I. 10 M. L T. Jgsr. Johonne Marie G-rbeth, weil. K iedrich August Gerbeths, Bürgers u Schneid.r- mstrs. h , HU L , 24 z. 1 M. 24 T. Karl Wilhelm Hofmann, Privatmann in Mühlbach, ein Witwer, 72 I. 10 M. 27 T. Am 1». Sanntag nach LrlnltaliS werden kirchlich nufgeboien: Otto Hermann Müller, Weber h., weil. F ledit» August Müllers, Webermftr». h, El. edel. S, und Marie vrow. Schuberr, vcnv gcw' Schweigert geb. SNarzyk in Hainichen, weil. Joseph Sn-rzykS, Gärtner« zu Jczowa in Obnschlesi.n, hil. ehel. T. Johannes Wilidald Albert Hähnel, Maschinenschlosser in Lew/q- Neulwdt, z Zt. h. in Garnison, Karl Paul Hähnels, Steindruckers m Lr'pz'g-Neustadt ehel. S., und Johanna Margarethe Bauer h., Edmund Robert Bauers, HauSmannS h, rhel. T. kuchen in zerkleinertem und entfettetem Zustande erhalten (Oelkuchenschrot). Diese Maßnahme scheint uin so mehr ge rechtfertigt, als «ine Verringerung des hauptsächlichen Nähr stoffes der Kuchen (Protein) nicht eintritt und der Oelkuchen schrot bereits jetzt mit bestem Erfolg verfüttert worden ist. vreiittg Minute« i Ganze dreißig Minuten, eine voll« halbe Stunde hat Herr Wilson aus Amerika daran gerückt, um bas Friedens, angebot der österreichischen Regierung mit schlechtverhülltem Hohn abzulehnen. Nie Frag« beiseite, ob dieses Angebot angezeigl, zeitgemäß und klug gewesen: wie muß aber die Geistesverfassung «ines Manchs aussehen, der sich noch ordent lich dafür rühmen läßt, daß er für eine Entscheidung, die eine weitere Fortsetzung des unsäglichen Ringens, eine weitere Quelle namenlosen Herzeleides für ungezählte Menschen be deutet, nicht mehr gebraucht hat als — eingerechnet die Zeit M Formulierung der ablehnenden Antwort — eine halbe Stunde! Eigentlich müssen ufir aber Herrn Wilson dankbar sein für seine empörende zynische Offenheit. Er zeigt uns, daß bei unseren Feinden keine Spur von dem Friedenswillen lebt, als der Wille, uns zu verlachen, bis „Dseu.schänd nichts , mehr übrig bleibt als die Knochen seiner loten Soldaten." Stellen wir diesem unbedingten Vermchtungswlllen, von dem der vielsprachig« Chorus unserer Feinde täglich zu singen und zu sagen weiß, den ebenso unbedingten, unbeugsamen, - hartentschlossenen Willen entgegen, durchzuhalten bis zum Siege und im Arbeiten, Tragen und Entbehren alles zu , leisten, damit unser heiliges Vaterland gesichert für alle Zukunft und voll Ehre aus dem Kampf wider'die ganze feindliche Welt heroo/gehe.' Gerade jetzt bietet sich wiederum Gelegenheit, vaterländische Treugesinnung zu beweisen. Zum bunten Male fordert das Deutsche Reich von seinen Bürgern die Mittel zur Fortsetzung des Krieges. Achtmal ist der Appell: „Deutschland erwartet, daß jedermann seine Schuldig keit tue!" nicht vergeblich gewesen. Auch die raunte Kriegs anleihe wird und. muß ein neuer Beweis dafür werden, daß sich das^Vaterland auf seine Söhne und Töchter ver lassen kann. Unseren Tapferen zu Nutz, Herrn Wilson und seinen Genossen zum Trutz, also: zeichnet di« Neunte! ockr» E /HF D Selbstversorger in Zukunft 400 Gramm SchlachtvieM«isch, gleichviel welcher Art, oder Wildpret in d«r Woche für sich verbrauchen darf. Dr« Neuregelung tritt mit dem 25. Sep tember 1913 (R.G.Bl. Nr. 126) in Kraft. Für Häusschlach. tung«n, die vor diesem Zeitpunkt vorgenommen sind, verbleibt «s b«i den bisherigen Anrechnunasvorschriften. " Oelkuchenschrot. Den Oelsaatanbauern sind bisher die ihnen auf Grund der Verordnung über Oelfrüchte vom 19. Oktober 1917 — H 11276 — zustehenden Preßrück. stände aus der Oelgewinnung (Oelkuchen) unzerkleinert zu rückgeliefert worden. Da bei dieser Handhabung in dem Kuchen etwa 5 Prozent Fett verbleiben, so gehen für die allgemeine Fettversorgung, welcher bei der bestehenden Fett- knapvheit alle Rohstoff« in möglichst umfangreichem Maße zugeführt werden müssen, sehr große Mengen von Fett ver loren. In Zukunft werden daher die Landwirte die Oel- Di« Bezirkssiedelungsgesellschaft vermag auch infolge ihrer Erfahrungen mit ziemlicher Sicherheit vorauszufagen, ob bi« Kapitakabfindung zum Erwerb des betreffenden Grundstückes ausreichend ist und bewilligt werden wird. Der Unmittelbare Verkehr des Kriegsbeschädigten mit der Bezirkssiedelungsgesellschaft hat für ihn den weiteren Vorteil, daß sein Kapitalabfindungsantrag sofort mit allen erforderlichen Unterlagen und dem nötigen Gutachten an dis Landessiedelungsstelle Weitergeleitet wird. Dadurch ist Arbeit und vor allem viel Zeit erspart. Sehr häufig tritt der Fall ein, daß Kriegsbeschädigte aus anderen Bezirken, z. D. aus der Stadt Chemnitz, im Bezirk der Amtshauptmannschaft Flöha ein Anwesen kaufen wollen. Auch diesen steht die BezirkssiedelungsgefelFchast Flöha in gleicher Weise mit Rat und Hilfe zur Verfügung. Die Bezirkssiedelungsgesellschaft hält für die Beratung lionen Inder am Hungertode! Davon neunzehn Millionen allein während des Jahrzehnts von 1890—19d0! Seit Anfang dieses. Jahrhunderts ist es den Blutsauger» endlich gelungen, die Hungersnot zu einer chronischen zu machen, so daß sie nahezu in jedem Jahre auftritt. Und das in einem gesegneten Lande voller Ueppigkeit und Schönheit! Das furchtbarste Licht fällt auf dieses Mordgeschäst Eng lands durch die kurze statistische Mitteilung der Broschüre, daß während des Hungerjahres 1912-13 Lebensmittel im Werte von etwa einer Milliarde Mark ausgeführt wurden! Diese grausigen Tatsachen stehen vor aller Welt. Und vor den Augen dieser selben Welt wagt es England, den Raub unserer «inst blühenden Kolonien dadurch zu beschönigen, daß es schamlose Lügen über unser« Mißwirtschaft und Grausamkeit in die Welt krächzt, üm durch dieses Heuchel geschrei die Aufmerksamkeit von seinem schnöden Tun Äbzu- lenken. Wir all« erinnern uns noch allzu gut jener Schreckensphotographien halbverhungerter indischer Jam. niergestalten, die vielleicht von'einer sensationslüsternen Miß Aus dem Felde wird uns geschrieben: „Urlaub!" ist das neueste englisch^ Flugblatt über schrieben, und wie ich's gelesen hatte, hatte ich das Gefühl, als ob einer, der mir zuvor die goldene Uhr aus der Tasche gestohlen hat, unverfroren vor mich hinträte und sagte: ,Oer schofle Kerl hat nicht einmal eine Taschenuhr!" - . - . . „Also unsere Regierung sei schuld, daß unsere Frauen der Verkäufer vorlegt? Ist die Belastung des Grundstückes jo, und Kinder zu Hause nichts zu essen und nichts zum An- daß mit der zur Verfügung stehenden Kapitalabfrndung und ziehen hätten." Das behauptet ausgerechnet ein Angehörr-, den etwa vorhandenen eigenen Mitteln b«r sichere Besitz —- ----- - - I auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gewährleistet ist? Welche Mittel werden noch erforderlich sein, um das An- ! wesen in guten baulichen Zustand zu bringen, um Kleinvieh, ' Geflügel, Geräte anzuschaffen? Für die Kriegsbeschädigten im Bezirk der Amtshauptmannschaft Flöha gibt es hier «inen einfachen Weg, sich kostenlos Rat zu verschaffen. Sie wenden sich an die Bezirkssiedelungsgesellschaft Flöha, die von der j Königlichen Amtshauptmannschaft mit der Durchführung der ! Kriegsbeschädigten-Ansiedlung im Bezirk Flöha betraut A. i Dokr bekommen sie bereitwillig Auskunft in allen Frageiz, Vermischtes * Angst vor her Arbeit. Im Marienburger Zucht haus« hieb sich ein Militärstraf-efangener, der Noch 15 Jahr« zu verbüße» hat, mit einem Beile die linke Hand ab, aus Bssorgyis, wieder später arbeiten zu müssen. Die Tat führt« er plötzlich, vom Mittagessen aufstehend, aus und gebraucht» hierzu drei Beilhiebe. Zwei hmzueilende Strafgefangene, die di« stark« Blutung stillen wollten, sanken i ob d«s grausigen Anblicks ohnmächtig um. Der Täter selbst blieb ruhig, bis der.-Arzt den Verband anlegte. Er ist ein wegen Bettelns und Landstreichens o'st vorbestrafter Mensch. Mitteilungen des kgl. StanveSamtS Frankenberg auf die Zett vo« 14. Via 27. Scytembcr 1918. ZI) Geburten: v und zwar ü Knaben. L) EterbefiUle: 12 und zwar S männl, und S wribl. 0> Gh«whieb»te: 4 0) »heschltetzunseur 3 Just in dem rechten Augenblick, da die englische gierung ihr Vlaubuch über die deutschen Kolonien kündigt, in dem erkaufte und erpreßt« Lügenaussagen gegen die deutsch« Verwaltung der Schutzgebiete dazu aus gebeutet werden sollen, um englische Naubabsichten mit einem Humanitätsmäntelchen dürftig zu verhüllen — just da erscheint beim europäischen Zentralkomitee der indischen Nationalisten «ine klein« Schrift, 'di« einige nackte Tatsachen au» der jahrhundertelangen Leidenszeit Indiens zu einer furchtbaren Anklage gegen England zusammenrafft, und die, wie kürzlich in einem anderen Zusammenhang der große schwedische Gelehrt« Rudolf Kjellen es ausdrückte, für jeden unparteiisch.Denkenden erweist, daß England den Anspruch verwirkt hat, als Beschützer von Recht und Gerechtigkeit in der Welt auszutreten. Die kleine Schrift gibt schlichte Zahlen. Diese aber reden «ine furchtbare Sprache. Sie zeigen uns England als einen scheußlichen Vampyr auf der Brust des gequälten Landes festgekrallt, — eines Landes, von dessen alter, herrlicher Kultur und Weisheit heute noch englische Bewunderer heuchlerisch schwärmen. „Infolge der drückenden Steuerlasten und der unerhörten Beschlagnah- ' mungen von Vermögen", heißt es in der Schrift, „ist das Land ein Opfer ständig wiederkehrender Perioden der Hungersnot geworden, deren Anzahl und Heftigkeit immer zunimmt." Früher, d. h. vor Beginn der englischen ! Schreckensherrschaft, kannte Indien nur selten solche Hunger zeit«». Während «ines halben Jahrhunderts erlebte es nur vier, di« auch nur geringe Opfer forderten. Dann kamen die Engländer, dieselben, dl« jetzt unsere Kolonien von Deutsch land „erlösen" wollen, undsogkich steigerten sich jene Hunger- Perioden m entsetzlicher Weise. Von 1801—1850. gab es „ zwölf, und von 1851—1900 nicht weniger als fünfund» ernährungsamtes durch Verordnung vom 20. September 1918 dreißig! Bon 1800—1900 sharben im ganzen 32 Mil- «mch die Sätze für die Selbstversorger festgesetzt, so baß «in Aber kein« Sorge: Wir sind im Kampfe nach zwei Seiten mit fünf Millionen Russen fertig geworden, wir werden auch, wenn'» sein muß, mit 1-/, Millionen Amerr- kai^rn fertig werden. W«nn die ganze Wett Frieden verlangt, außer den Kriegsgewinnlern, gut! Oesterreichs Friedensangebot ist da. Nun kann die heuchlerische Krokodilsbrut ja beweisen, ob sie den Frieden verlangt oder ob sie, wie ich fürchte, auch -zu denen gehört — zu den Kriegsgewinnlern. Nein, das englische Flugblatt ist schlecht gemacht. Das .schönste an ihm ist die Ueberschrift: „Urlaub." Mit dem sonstigen Inhalt lockt man keinen Hund hinter dem Ofen vor." Der herzhaft-derbe Ton dieser Ausführungen dürfte am besten 'zeigen, wie entschlossen die Stimmung in der kämpfenden Truppe trotz aller schweren Erlebnisse der fitz ten Zeit noch ist, und welche sicher unbeabsichtigte Wirkung unsere Feinde mit ihren auf Zersetzung der Stimmung ge richteten Flugblättern erzielen. " Eroßzenhmmgen auf die neunte Kriegsanleihe. Reichs. Versicherungsanstalt für Angestellte 100 Millionen. — Knapp- schaftlicher Rückversicherungsverband 15 Millionen. — Kvm- merzienrat Mandelbaum (Manoli-Zigarettenfabrik) 3 Mil lionen. — Maschinenbauanstalt und Eisengießer«! vom. Th. Flöter 1i/z Millionen. — Hilsskasse für Post- und Tele- graphenbeamte in Berlin 1 Million. — Gelsenkirchener Aerg. werks-A.-G. 10 Millionen. — Gutchoffnungshütte in Ober- j Hausen 5 Millionen. — A. Riebecksche Montanwerke in Hall« a. S. 3 Millionen. — Hypothekenbank in Hamburg 2 Mil lionen. — Zimmermann-Werke in Chemnitz 2 Millionen. C— Kakaokompagnie Th. Reichardt in Wandsbek 1 Million, i — Seidenwebereien Michels L Co. 1 Million.' — Chemisch« Fabrik Goldenberg, Geromqnt L Co, in Wiesbaden 1 Mil lion. " Festsetzung der FlUschratton für Selbstversorger. Entsprechend der vom 1. August 1918 ab erfolgten Ver ringerung der wöchentlichen Fleischmeng« für die versvrgungs- berechtigte Bevölkerung hat der Staatssekretär des Kriegs- „geknipst" worden waren. In solche Hände sollen unken Kolonie», di« just im schönsten Erblühen "waren, Nie und nimmer fallen! Der Geist der Zukunft wird keine Muti- ! 'sauger und Sklavenhalter mehr dglden, sondern nur noch , aufbauende und vyn Verantwortungsgefühl erfüllt« Mächte, tttides" vom' Zeitpunkt" des Blütenb«ginns an naßkalte Wit- terung herrschte, ist in diesem Jahr« «in starker Befall des Roggens und Weizens mit Fusarium zu beobacht«». Um «in schlechtes Aufläufen der Saat und Auswinterungen zu vermelden, ist es dringend notwendig, das Saatgut vor der Aussaat zu beizen. Als langjährig erprobte Beizmittel kommen für Roggen das Roggrnsusariol und für Weizen Subkmpform und Weizenfusariol in Bettacht. Durch diese beiden Weyenbeizmittel wird zugleich der Steinbrand des Weizens, der Heuer vielfach stark ausgetreten ist, wirksam be-_ kämpft. Gegen Fusarium hat sich auch das llspulun der Farbenfabriken Bayer L Co. in Leverkusen als sehr wirksam erwiesen. Weizenfusariol und Sublimosorm können auch Zur Beizung der Wintergerste v«rwendet werden, die dadurch gegen Befall durch Hartbrand, durch Fusarium und auch gegen di« Heuer vielfach stark ausgetreten« Streifenkrankheit ge schützt wkd. Roggen- und Weizenfusariol sowie Sublimoform werden von der chemischen Fabrik W. L. Fikentscher in Markt redwitz, Formaldehyd von d«t Holzverkohlungsindustrie A. G. kn Konstanz geliefert. Nur wer sicher ist, daß sein Saatgut ge sund und vollständig frei ist von Fusarium, kaim auf di« Beizung verzichten. '