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U Frankenberger Tageblatt I«!!- ISIS rett Bezirks- Anzeiger »okul«. >0 Llarlc. 77. Jahrgang Sonntag den 29 September L9L8 - w» Deutsch- Truppen sind nach Sofia unterwegs, öfter- Isillon I», los, Kov Die Ausgabe der Kohlengrundkarte« für die Zeit vom 1. Oktober 1918 bis 30. April 19tS findet im Rathaus, Zimmer Nr. 4, statt. Hierzu wird von deutscher Seite erklärt: Die Nach richt von der Abreise der Delegation für den Waffenstill- .A nnp London glotze Syni- iiorM. Mtzt. ' geramner steht. Er genieß 3. Aezirk: Donnerstag, 3. Hktoöer 1918: 8 bis 1 Uhr vormittag« Nr. I bi» KOS 3 bi» 6 Uhr nachmittag» Nr. 601 bi» Schluß 4. Mezirk: Areitag, 4. Hktober 1918: 8 bis 1 Ahr vormittags Nr. 429 bi» 1600 3 bi» 6 Uhr nachmittag» Nr. 1001 bis Schluß Zeichnungen auf die N. Kriegsanleihe nimmt entgegen und zn kostenloser Ausknnftserteilung darüber ist gern bereit die Städtische Sparkasse Frankenberg. 1. Wezirk: Dienstag, 1. Hktover 1918: 8 bi» 1 Ahr vormittag» Nr. 1 bi» 600 3 bis 6 Ahr nachmittags Nr. 601 bi» Schluß 2. Ue;irk: Mittwoch, 2. HktoVer 1918: 8 bi» 1 Uhr vormittag» Nr. 1 bk» 600 3 bi» 6 Uhr nacbmittag» Nr. 601 bi» Schluß , Der Umstand, daß der Kricgsminister von Stein den Sitzungen des Hauptausschusses bisher ferngeblieben ist, hat zu verschiedenen Gerüchten Anlatz gegeben. 'Demgegenüber ist auf folgendes hinzu weisen: Der Kriezsminister hat bereits über seiirrn Urlaub verfügt, bevor die Einberufung zn den Sitzungen des Hauptausschusses erfolgte. Er unterbrach seinen Urlaub nicht und blieb den Beratungen fern, weil seine An wesenheit von zuständiger Stell« nicht für erforderlich gehalten . wurde,- da in der Hauptsache politische Fragen zur Be sprechung standen. Auf .Grund der nunmehr eingetroffenen Meldungen aus Bulgarien wird der Kriegsminister heute in Berlin «intreffen. Was geht ist Rumänien vor? Die Wiener Blätter behandeln die Vorgänge kn Ru mänien, deren Fricdensgefährlichkert nutzer Zweifel steht. Man ist übereinstimmend der Ansicht, das; es ein Fehler des Grasen Czernin.«gewesen ist, das; er im Friedensvertrag ans dynastischen Gründen, vielleicht auch aus Furcht vor dem Bolschewismus, die ententefreundliche rumänische Dynastie in Schutz genommen und den Rumänen sogar noch Bessarabien verschafft Hal. Ob dieser Fehler wieder gut zu machen ist, wird sich da Id zeigen müssen. Atan wird mit Schritten der Mitte.mächte zu rechnen haben, die suy oie Ruhe im.Osten sichern wollen, bevor si chdort eine neue Front gegen sie bildet. reichisch-ungarischr desgleichen. Ihre Aufgabe ist. die Siche rung unserer Interessen, die nicht nud in der FreihaUung des Weges nach Konstantinopel bestehen, sondern auch in dem Schutz der albanischen Front Oesterreich-Ungarns. Es gilt in dieser Stunde, wo man den Schritt Malinows in seiner ganzen Tragweite noch nicht übersehen kann, die Nerven zu behalten. Noch ist die Möglichkeit vorhanden, datz die Mehrheit der Bulgaren sich rechtzeitig auf die Bundes!- treue besinnt, und datz mit der deutsch-österreichischen Hilse auch die militärische Lags wieder hergestelU wird. Anderer seits ist nicht zu verkennen, datz die Entscheidung aus des Messers Schneide steht. Der Neichstagsausschuh hat sich ln dieser stunde der Kritik enthalten und dadurch der Negierung sein Vertrauen bekundet; das deutsche Volk stimmt ihn» darin sicher einmütig zu. Ausweiskarte ist zur Abstempelung vorzulegen. Die Kohlengrundkarte ist sofort nach Empfang mit dem Namen des Haushallungevorstandes, Wohnung, Bezirk und Brotkarten- Nummer zu vers ben. Frankenberg, den 28. September 1918. Die Ortskohlenstelle. u^Nreu- f.V) l/,9 Uhr rnd». slteaEsngevol öuigarienr cm Oie knleme Aus Sofia kommt eine Nachricht, deren Tragweite vor läufig noch nicht zu übersehen ist, der gegenüber man aber gut tun wird, kaltes Blut zu bewahren. Der bulgariM Ministerpräsident Malinow hat der Entente einen Waffenstill stand angevoten, der der Vorläufer von Friedensverhandlun gen sein soll. «ach r. 12 Don bulgarischer Seit« liegt« zunächst folgchide G- klärung des Regserungsblockes _ >> Bekanntmachung über den Bevkehr mit Wild. Berichtigung. Die in Nr. 211 der «Sächsischen Stantszeitung* vom 10. September 19l8 veröffentlichte Bekanntmachung de» Ministeriums des Innern vom 9. September 1918 — 4467» V 1-^ Hl — ist unter V., Höchstpreise für Wild, 8 16, wie folgt zu berichtigen: «Der Jagd- berechtigte darf, gleichgültig, ob er an die Abnahmestelle, einen Händler oder unmittelbar an den Verbraucher verkauft, folgende Prelle nicht überschreiten . . . Oie kliMlimgssmlicbtea Der Generalsekretär der christlichen Gewerkschaften und Mitglied des Vorstandes des Kri«gseruährungramts, Stege» wald, machte in einer Besprechung mit Vertretern der Presse interessante Mitteilungen über dle Eruährungsunrtschaft- für das Jahr 1918/1919. Er erklärte u. a.: > Die Organisation zur Verbesserung der Erfassung hat unzweifelhaft Fortschritte gemacht. Aber auch di« Findigkeit des Volkes, s.ch auf Schleichwegen Lebensmittel zn beschaf fen,, ist grötzer geworden. Der gewerbsmätzigc Schleichhandel mutz aber ans zeden Fall unterdrückt weroen, und auch die Sch.eichhandelsversorguiig mutz, eingeschränkt werden. Was das Brotgetreide anlüngst, - so sind Befürchtungen nicht am P-rtze. Das Ernlseigcbms hat sich nach den Vor schützungen schau um lJ Prozent 'besser ergeben als. im Vor jahr. Aus. diesen^ Grunde ist auch beschlossen worden, vom ,1. Oktober ab chsdcr die alte Brotration zü gewähren. . Liir« - weitere. Erhöhung her Hrotrativn konnte nicht erfolgen, .... . ' ' ' . ' . r" ' - l Be n, 29. 9. Der Berner „Bund" schreibt zum bul garischen Friedensangebot: Für die eingeweihten Kreise kommt das Angevot nicht überraschend trotz üet offiziellen Dementi. Auch ist es ein ziemlich offenes Geheimnis, "oatz ein ehc>- maliger bulgarischer Minister -schon fett geraumer Zeis in reger Verbindung mit den-Alliiertest steht. Er genietzl unter den Alliierten, besonders in unp London glotze Syni- path!e, die sich auf albe TraWonen, stützt, l Verleit, 2S. 9..-Zünden" Äizrg'ängeu jn Bulgarien wird der „Nardd. Allg., Ztg/' Kost «tirein genaue» Kenner > geschrieben: Bülaarjey durchlebt den schwersten pftsszNut «inflöhen. Der gesunde Menschenverstand wird den Bulgaren.sagen, datz das mühsam in drei Jahren erworbene und erhaltene nicht m einer Woche verschleudert und durch eine Intrige im Kriege wiedrrgewonncn werden kann. Deutsch land mit seinen gewaltigen Machtmitteln zeigte durch fein Eingreifen, datz es bereit ist, den gefährdeten Bundesgenossen in diesem schweren Augenblick voll und ganz beizustehen. . Der „Vorwärts" Sichert: Jeder der unseren, den wir mit Sorgen draußen wissens mutz sich dessen bemüht sein, datz es jetzt auk ihn, mehr aNkommt, als je. Die „Frei- sinüiAe Zeitung" meint: Wenn Deutschland jetzt Truppen nach MHchonl«» geworfchu hat, so geschah .es in erster Linie, um dem bedrängten Bundesgenossen militärische Hilf«-zu bringen, aber ^s geschieht auch im eigenen Interesse: Der Weg Nach . Konfiauiinopel mutz auf alle Fälle sreigeyalten werden, unv ferner Mssen .die psterreichisch-ungorifchen Grenzen geschützt werde.». Wie sich auch das Schicksal Bulgariens gestaltet, fiir uner ist es selbstverständliche Pflicht, nicht selber die Nerven und die Ruhe zu verlieren. dem Gegner ein amtliches Maffenstillstand^mgebot gemacht.. Die Parteien des Blocks richten an das Heer und die Bevöl kerung die Mahnung, die militärische und öffentliche Disziplin zu bewahren, di« so nötig , ist für eine glückliche Durchführung in diesen Zeiten, die für das eben Mgelcitete Friedenswerk entscheidend lind. Die Nationalversammlung ist auf dsn 30. September zusammenberufen. Das Kabinett Malinow gibt für seinen Schritt folgende Gründe an: In Erwägung des Zusammentreffens der jüngst ein getretenen Umstände Und nachdem die Lage gemeinsam mit allen zuständigen Stellen erörtert prorden ist, hat die bul garische Regierung in dem Wunsche, .-dem Blutvergießen'ein Ende zu setzen, den Geuercüissimus des. Feldheeres ermächtigt, dem Oberbefehlshaber der Ententeheere ist Saloniki die Em- stellung der Feindseligkeiten votzuWagen, um AerhaydZungen mit dein Ziele des Abschlusses eickes Waffenstillstandes, und des Friedens einzuleiten. Die Mitglieder der bulgarischen .Abordnung sind gestern abend aügereist, um sich mit den , Bevollmächtigten der. kriegführenden Ententestaaten in Vcr- ! bindung zu setzen. GrUeiudcocrtmavsiMkligc Niederwiesa . N'/r Prozent uehmen uns re Ausgabestellen, Stadt- und Laiidboren, sowie Pvstanftalten entgegen. Betrifft. WoÜablieferu««ßr. Zum Ankauf der Wolle von Schaikaltern mit weniger als 30 Schafen sind Bezirksauf- käuser bestellt worden. Bon den Bezirkouskäufern sind Samn elstcllen erriütcl worden. Sammel- ftrll« für die Amtshauptmannschaften Freiberg, Flöha und Marienberg ist die Firma Wilhelm Holoch, Chemnitz, Mufeumstratze 2. An diese Sammelttelle sollen die Schashalter ibre Wolle zur Abschätzung durch den Bezirk auskäufer liefern. Der Bezirkauskäuser kaust diese Wolle gegen eine Provision für die Krieus- wollbedarfs-Aktiengesellschast, allo nicht für eigene Rechnung; er ist angewiesen, für das rohe ungewaschene Produkt den höchsten Preis zu zahlen unter Zugrundelegung des für gewaschene Wollen festgesetzten Höchstpreise». Bezirkauskäufer ist die Firma A. Wever K Co., Dresden-Blasewitz, Schillerplatz 2. Jeder Ablieferer von Wolle erhält einen Ablieferungeschein. Auf demselben ist genau ver- merkt, welche» Quantum Strickwolle zum Prelle von 6 Mark per Pfund er gegen die abge- lieferte Wolle von der KrieaswollGdarf-Aktienae! llickrast erhält. »«viin SMk 4V, Berl. Hedemannstcahe 1. »rx. mm- lülü. m-urg. rSdorf lrinkS ortrüg«. Staatssekretär v. Hintze machte darüber im Haushalts- ausschutz folgende Mitteilungen: Aus den militärischen Nachrichten der letzten Tage ist Ihnen bekannt, das; die Bulgaren zwischen Vardar und Cerna in ernste Schwierigkeiten geraten sind. Im weiteren Verlauf der Ereignisse sind auch die bulgarischen Nachkararmeen in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Meldungen von 'der Front sind von der bulgarischen Regierung des Ministerpräsi denten Mülmow offenbar zu ungünstig ausgelegt worden. Gesterst vormittag ist in Sofia eine Pressenotiz erschienen, wonach Bulgarien dem Oberkommandierenden der Entente- Kräfte in Saloniki die. sofortige Einstellung der Feindselig- Aufgabe von Friedensverhandlungen vor- . von oer Avreye oer ^e.egarion ;ur oen Masse schlagt^Eme bulgarische Delegatron. besteheiid aus dein Fr- . erweist sich nach neiieren Nachrichten als unrichtig, nanzmitzrfler Liaptschew, dem Generalmajor Luiow und dem Gesandten Radeff, sollte angeblich bereits Mtttwcl^) abend j nach Saloniki abgereist sein. „Aus den bisher vorliegenden unvollständigen Nachrichten läßt sich noch nicht mit Sicherheit erkennen, ob die bulgarische Regierung tatsächlich, wir sie zu behaupten scheint, im Einver nehmen mit der bulgarische» Heeresleitung, dein bulgarischen Parlament und dem König gehandelt hat, oder ob sie mehr oder weniger auf eigene, Faust vorgegangen ist. Die So- b ran je soll erst am 30. September zusammentreten. Ver schieden« Anzeichen lassen die Möglichkeit offen, datz Herr Malinow von der weiteren Entw-cklung der Ding« desavouiert werden könnte. "Im ganzen Lande macht sich eine starke Strömung Men den Schritt des Ministerpräsidenten Malinom bemerkbar. Wichtige Parteien des Parlaments und cinflutz- reiche Kreise des Volkes wollen von dem Sondenoaffenftüt- stand und der Friedensbitte nichts wissen. - Als Symptom ist bezeichnend, datz die bulgarische Frie densdelegation, die na chdsr erwähnten Pressenotiz angeblich schon Mittwoch abend abgereist sein sollte, bis gestern, Don nerstag mittag, Sofia noch nicht verlassen hatte. Eine Gegen aktion der bundertreuen Elenrente scheint bevorzustehen. Auf dk ersten beunruhigenden Nachrichten von der mac«- donlschen Front hat die deutsche Oberste Heeresleitung sofort aus den verfügbaren Reserven starke Kräfte zur Unterstützung* der Bundesgenossen nach Bulgarien geworfen. -'Ium Teil sind diese Verstärkungen betM eingetrosfen, zum Teil werden sie in den nächst«!! Tagen- zur 'Stelle sein. Auch die öfter- - reichisch-ungarische Heeresleitung hat sehr namhafte Kräfte in Marsch gesetzt. Die deuUchen und bsterreichisch uugarkschen des Lande Verbände würden nach dem Urteil der.Sachverständigen durch?- und kritisch aus genügen, um die militärische Lag« wieder herzufteüem, ' " Trotz mancher hoffnungsvoller Momsat« M die Mg« dber heute noch zweifellos als ernst zu bezeichnen. Schon in wenigen -Tagen wird man indessen klarer sehen, Ej» Anlatz, das Spel Bulgariens-chute schon verloren zu geb:», liegt'weder für Bulgarien noch für uns vor." Amtsblatt für die König!. Amtshachtmaimschast Mha, das König!. Amtsgericht und den Stadtrat zu Frankenberg Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg sen. in Frankenberg i. Sa. — Druck und Berlag von 2- <8- Roßberg in Frankenberg i. Geo , Wett ÄugenMch . sÄner'MHMe. Die sehr t>sf- tigen iniierpqlilrschm Kämpfe her MMen steigerten seine Unruhe. Dazu kamen gelegentliche Ernährungskrisen an ver- . schiedeuen FroNftteilech. Di« hiigelpste/Dobrüdschafrage be- 1 drückte h!« Gemütek.. Di« von''stu'torat'kver deutscher Seite ^gäg^bene Mkarung, Hatz deutsche,'uno österreichisch-ungarische Trüppr» imtgrötzerech Äinfang däbei sind, ihren, übrrrmttcten bplgaftstM KanteMMi'zü H.'lson da di« straisgitzhe .Lag«,^hMnüi!gsvolK Möglichkeiten-hletet, die Erwartung ^..^tvtrrer «sttishr'tnderWlnWtF kn den leitendes bulgarischen In Uebcreinstimmung mie den PäLkien d«- Blocks-heft^ Kreiftn belechtigt-eiMtnest. Die herbe:strüm,ich«n vdeutschen di« Skgtzmn- -eskm am 25. Sepkmtzer nachmittag» , b Uhr . Trupp«,; werden deck Hstlgarisch«! Rs^Mentsrn treuen Kain-