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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 10.10.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-10-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191810106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19181010
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19181010
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
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Jahr
1918
-
Monat
1918-10
- Tag 1918-10-10
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Monat
1918-10
-
Jahr
1918
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alle in Sibirien mobilisierten Mannschaften an die Front abaehen, wohingegen die Freiwilligen für die Aufrechter haltung der Ordnung im Innern des Landes verwendet werden. Nochmals die Korrespondenz des Zaren pr Stockholm, 6. 10. „Prawda" meldet, daß außer den schon bekannten Auszügen aus der Korrespondenz des Zaren weitere Briefe veröffentlicht werden. Das Kommissariat zur Prüfung dieser Korrespondenz ist im Besitze eines wichtigen Tagebuches der Zarin an ihre Töchter und einiger wichtiger Notizen des Thronfolgers. Das Kommissariat besitzt über 5000 Briefe, die der Zar mit seiner Gemahlin, mit dem deutschen Kaiser und anderen Monarchen, mit Rasputin und anderen offiziellen Persönlichkeiten ausgetauscht hat. Auch be finden sich im Besitze des Kommissariats einige Briese, die der Zar an seinen Vater Alexander lll. in der Zeit von 1877 bis 1894 geschrieben hat. s Amsterdam, 7. 10. Nach einer Reutermeldung be richtet „Daily Chronicle" aus Liverpool, daß der Dampfer „Burutu" von der Elder Dempster Linie (ungefähr 4000 Tonnen) auf der Rückreise von Wcstafrika nach einem Zu sammenstoß Donnerstag Nacht gesunken ist. Man hört, daß hierbei 150 von den an Bord befindlichen 200 Personen ums Leben gekommen sind. Italien wtb Wien, 8. Oktober. Amtlich wird gemeldet: An der Tiroler Südfront war gestern die Tätigkeit der seindlichen Batterien außerordentlich lebhaft. Jnfanterievor- stütze wurden im Keime erstickt. Die in die altserbischen Grenzgebiete vorgeschobenen Deckungstruppen wurden unter stetigen Verzögerungskämpfen auf Lestovac zurückgenommen. Der Rückmarsch des Generalobersten Freiherr» von Pflan zer-Baltin geht ohne jedwede Störung durch den Gegner vor sich. Die von den Italienern als Siege gefeierten Käippfe sind lediglich Gefechte mit zurückgelassenen schwächeren Nach huten. Der Chef des Eeneralstabes. vurcbbrucb nack OttaMa Die Kriegsblamage in Ostafrika wird für die Engländer immer toller. Dank dem milden System der Eingeborenenbehandlung, womit der frühere Gouverneur Abg Frh. v. Rechenberg die Eingeborenen für Deutschland begeistert hat, hat eine Handvoll Deutscher mit Unterstützung einer größeren sehr anhänglichen Eingeborenen- Truppe nun bereits seit langen Monaten, seit 2 Jahren, die englisch-portugiesisch-belgischen Einkreisungsversuche glatt ab- gewiesen und übermächtigen Verfolgern eme Schlappe nach der anderen bereitet. Zuletzt war die deutsche Eingeborenen-Trup- pe unter v. Lettow in die Südostecke der Kolonie nach Portu- giesisch-Ostafrika, „Mosambique", abgedrückt worden. Dort glaubte man sie bereits fest in Händen zu haben. Aber -- auch noch die Enttäuschung! Man lese: Basel, 5. 10. Nach dem „Petit Parisien" meldet das portugiesische Commumque aus Ostafrika, daß die Deutschen den Rovumafluß (Grenzfluß, größer als Elbe oder Rhein) überschritten und sich in das Innere der Wälder zurückziehen. Den Portugiesen und Engländern fielen Material und Ge fangene in die Hände. Trifft diese amtliche portugiesische Meldung zu, so steht General v, Lettow-Vorbeck nach erfolgreicher Durchbrechung der seindlichen Linien wieder in Ostafrika. Wine pMilkbe kscd?icdleN Der Kaiser über den Ernst der Lage pd Berlin, 8. 10. Aus ein Telegramm der Südwestlichen Industrie-Vereinigungen sowie der Handelskammer Saar- brücken hat der Kaiser folgende Antwort gegeben: „Herz lichen Dank für das zuversichtliche Vertrauen, mit dem mich di» Handelskammer und Wirtschastsbetriebe des Saargebietes erfreut haben. Die Lage ist ernst. Wir kämpfen für die Zukunft des Vaterlandes und den Schutz der Heimaterde. Dazu brauchen wir die geschlossene Massenwirkung der geistigen, sittlichen -und wirtschaftlichen Kräfte Deutschlands, auf deren Zusammenfassung unsere Unübcrwindlichkeit be ruht. Der Verteidigungswille muß alle Sonderanschauungen und Sonderwünsche zu einer großen Einheit der Auffassung verschmelzen. Gott schenke uns etwas vom Geiste der Frei, heitskriege." Zur Gründung eines Völkerbundes pd Berkin, 7. 10. Wie wir hören, sind die mit der Gründung eines Völkerbundes zusammenhängenden Fragen seit längerer Zeit mO Auswärtigen' Amt unter Zuziehung von Parlamentariern und Völkerrechtslehrern eingehend er örtert Korden. Diese Erörterungen haben bereits zur Aus stellung formulierter Vorschläge geführt, vie nn wesentlichen die in dem bekannten Programm der Mehrheitsparteien als Grundlagen des Völkerbundes aufgeführten Punkte betreffen. pd BerW, 7. 10. Gestern sand im Hotel Adlon eL Essen statt, zu welchem die finnische Gesandtschaft eingelade» hatte, um di« hier anwesende finnische Studienkommission zu begrüßen. Hierbei hielt der finnische Gesandte, Staatsrat Hjeli, eine Rede, in welcher er zunächst auf dis Bedeutung der Kommission hinwies und auf den Nutzen, den die Er fahrungen der Kommission für Finnland und dl« finnlän- s ' dische Volkswirtschaft haben werden. Die Studienkommtssion komme allerdings mit ihrem Besuche zu ungelegener Zeit, denn Deutschland durchlebe jetzt ernste Stunden. Andererseits werde es für die Herren der Kommission Gelegenheit geben, ge rade aus dem ruhigen und starken Geiste zu lernen, welchen bas deutsche Vo'k in den gegenwärtigen Ereignissen zeige. ! Finnland wisse, daß es seine Selbständigkeit ohne Deutsch- i lands Hilfe nicht errungen hätte. Finnlands Volk werde ! immer seine treue Gesinnung Deutschland gegenüber bewah- i ren, denn Finnlands Schicksal sei eng mit demjenigen Deutsch lands verbunden. Finnland hege die Hoffnung, daß das deutsche Volk, das. leben wolle und leben werde, feine Stel lung als eines der ersten Kulturvölker der Welt behalten und behaupten werde. od Haag, 7. 10. Zwischen der holländischen Regierung und dem Bevollmächtigten der deutschen Telefunkengefellschaff Direktor Bredow ist soeben ein Abkommen über Einrichtung einer sunkentelegraphifchen Riesenstation in Holland zum Ver- kehr mit dem Auslands und insbesondere zur direkten- Ver bindung mit Niederläi'disch-Jndien zustande gekommen. Die holländische Station wird von ähnlicher Ausführung sein wie die Telefunkenstation in Nauen bei Berlin und wird außer dem Verkehr mit Indien äuch die telegraphische Verbindung mit Nordamerika und Südamerika ermöglichen. In England befürchtet man, daß andere neutrale Staaten dem Beispiele Hollands folgen könnten, deshalb wurden von englischer Seite alle Hebel in Bewegung gesetzt, um den Abschluß des Vertrages zu verhindern oder wenigstens zu verzögern. pd Bern, 7. 10. Zwischen dem 1. und 30. September wurden aus Deutschland trotz der bestehenden großen Schwie rigkeiten über 164 000 Tonnen Kohle an die Schweiz ge- liefert. pd Berlin. Der vom Reickskanzler in lein« Programm- rede anaekündigte Befebl de» Kaiser» an die Milltäroberbefehl»- haber ist, der „Berl. Zig." zulolge, bereit» eingegangen. Da nach haben sich die kommandierenden Generale m allen nicht rein militärischen Angelegenheiten, al» beso «der» auf dem Ge- biet der Zensur, des Vereins- und Versammluna»wesen« mit dem Oberprälidium in Verbindung zu sehen. Wenn ein Ein vernehmen nicht zu erzielen ist, -so muß die Angelegenheit dem oberen Milbärbefehlshaber, al» welcher weiterhin der Kriegs- Minister verbleibt, vorgelegt werden. Der Kriegsminister hat in allen diesen Angelegenheiten den Weisungen de» Reichs kanzler» zu folgen. Abwartende Haltung in Ungarn vö Budavest. 8.10. Der unnarilche Reichsrat ist für den 15. Oktober einberufen worden. Ministerpräsident Dr. Wekerle wird in der ersten Sitzung ein Bild der politischen Laae geben. Die Regierung beabsichtigt vorläufig nur ein mehrmonatige« Budgetprovikorium erledigen zu lasten, im übrigen aber die weitere Ent« ckluno der außewolitckchen Laae abmwarten. pö Prag, 7. 10. Der für morgen Einberufene Kongreß der tschechischen Politiker wurde bis zum Eintreffen der Ant wort Wilsons vertagt. pö Wien, 7. 10. Die gestrige Vollversammlung des deut. schen Volkstages für Oesterreich, die von Vertretern aller Kronländer beschickt war, und in der zahlreiche Reichsrats- abgeordnete unter Führung des Präsidenten Groß, sowie mehrere Herrenhausmitgliedrr zugegen waren, beschloß ein stimmig einen Aufruf an das deutsche Volk, worin der künf tige Friede als das Ende unendlicher Opfer und als Ver heißung einer besseren Zukunft begrüßt, vorausgesetzt, daß er die Bedingungen für ein nationales und inneres Leben der Deutschen unerschüttert läßt. ES" Zeichen der großen, amerikanischen Verluste pa Genf, 6. 10. Aus Paris wird gemeldet: Für die verwundeten amerikanischen Soldaten (und zwar ausschließlich für Amerikaner) sind in Nizza und allen anderen Kurorten der französischen Riviera 30000 Betten ausgestellt worden. Die meisten großen Hotels der Riviera sind für die Auf nahme der verwundeten Amerikaner requiriert worden und in Spitäler verwandelt worden. Daraus erkennt man die. ungeheuren Verluste, welche die amerikanischen Truppen er litten haben. Es heißt, daß diese großen Verluste, nicht ohne eine gedrückte Stimmung bei den Truppen zu hinter lassen, bekannt wurden. pu BerlD, 7. 10. Gestern sand in Kiew die feierliche Eröffnung der ersten ukrainischen Universitär statt. Zu der Feier hatten sich der Hetman der Ukraine und das gesamte ukrainische Kabinett mit dem Ministerpräsidenten Lysogub an der Spitze und Vertreter des deutschen Oberkommandos und des österreichisch-ungarischen Militärkontingentes einge- sunden. Mr »a MieNima Frankenberg, den 9. Oktober 1918. fa Warnung. Es wird uns geschrieben: In letzter Zeit sind bei verschiedenen Einwohnern 2 Männer erschienen, die be hauptet haben, sie leien Mitglieder einer Kommission, die zur Nachprüfung der Kleider- und Wäschebestände eingesetzt sei. Sie haben unter Vorzeigung eines gefälschten Ausweises die Oeff- nung der Schränke gefordert und in einem Falle Anzüge von im Felde befindlichen Söhnen einer Familie als abgabepflichtig erklärt. In einem anderen Falle haben sie unter Vorzeigung eines großen Schlüsselbundes durchblicken lasten, daß sie die Möglichkeit hätten» zwangsweise die Schränke zu öffnen, auch haben sie mit der Polizei gedroht. Wir machen die Bevölke rung darauf aufmerksam, daß es sich um Schwindler handelt, die versucht haben, irgend etwas zu erlangen. Falls sich die Fälle wiederholen sollten, wird gebeten, der Ortspolizei und der Gendarmerie sofort Mitteilung zugehen zu losten. Eine Kom mission zur Nachprüfung der Kleider- und Wäschebestände be steht, wie uns von amtlicher Seite mitgeteilt wird, nicht. — Ein ähnliches Manöver wurde hier vrrsucht mit der Kontrolle der Kartofftlbestände durch einen Unberufenen in Uniform. Auch vor diesem wird gewarnt und angeraten, in solchen Fällen sich den Ausweis der von der Stadt mit der Kontrolle be trauten Bürger vorweisrn zu lasten. 1- Hauslisten. Bisher sind die zur Aufstellung der Staats einkommen- und Mgänzungssteuer dienenden Hauslisten von den Hausbesitzern in der Regel an die Haushaltungsvorständ« zur Bewirkung der Einträge weitergegeben worden, wodurch die Listen vielfach ein unsauberes Aussehen erhalten haben und auch nicht immer richtig ausgefüllt worden sind. Es wird daher darauf hingewiesen, daß nach § 35 des Einkommen steuergesetzes die Hausbesitzer oder ihre Stellvertreter die Hauslisten selbst auszufüllen haben, während die Haushal tungsvorstände nur die Nichtigkeit der Einträge in der Liste durch Namensunterschrist bescheinigen müssen. Für dir Rich tigkeit und Vollständigkeit der Einträge sind sowohl die Hausbesitzer als die Haushaltungsvorstände verantwortlich. Da die mangelhaft ausgefüllten Hauslisten zu einer erheb lichen Mehrbelastung der Steuerbehörden führen, dürfte dieser Hinweis genügen, um die Hausbesitzer—zu veranlassen, dre. Einträge in die Listen künftig selbst zu vewirken. f Das Reichs-Gesetzblatt enthält in seiner Nr. 135 vom 5. Oktober: Verordnung zur Abänderung der Verord nung über zuckerhaltige Futtermittel vom 4. Oktober. f az Mehr Lebi Nsmittel für Kriegsbeschädigte? Der Gau Sachsen im Reichsbund der Kriegsbeschädigten und ehemaligen Kriegsteilnehmer faßte auf seinem am Sonntag in Dresden abgehaltenen Gautag den Beschluß, die Kommunalverbände Sachsens um Sonderzuweisungen von Lebensmitteln an Pro- thesenträger und kranke Kriegsbeschädigte anzugehen. Die Ortsgruppe Frankenberg beantragte, das Kriegsernährungs amt zu ersuchen, daß alle in Sachsen wohnhaften entlassenen Kriegsbeschädigten in der Brotversorgung den Schwer starbei- tern gleichgesteckt werden. Die Ortsgruppe Chemnitz beantragt eine Petition an den Landtag zwecks besserer Ernährung der Schwerbeschädigten und der Bereitstellung besonderer Abteile für Kriegsbeschädigte in den Personenzügen. Weiter waiidte sich .Chemnitz scharf gegrn die Wohltätigkeitsveranstaltungen zugunsten von Kriegsbeschädigten. In allen Ortsgruppen »Uen Ausschüsse für Schwerbeschädigte eingerichtet werden, üe die Beschaffung bon Lebensmittelzulagen, von Sohlen- eder und Kleidung, sowie von Kohlen und Heizmaterial M Aufgabe haben. kk Auerswald«. Der nächste Gerichtstag für die G<>. neinden Auerswald« und Gornsdorf findet Donnerstag den 0. Ok'ober 1918 im .Gasthof, zur Amtsfchänke", Auleiswolde, latt. Geschäfte, die auf diesem Gerichtstag erledigt werten sollen, sind rechtzeitig entweder direkt bei dem Königlichen Amtsgericht Frankenberg oder bei dem Demeindeoorftand zu Auerswalde anzumekden. f' Niederwiela. Das Eiserne Kreuz 1. Kl. erhielt der Unter offizier Erich Prebitzer, Sohn des Herrn Otto Prebitzer von hier, im Gren.-Regt. Nr. 101. Er ist schon im Besitze des Eis. Kr. 2. Kl. und der Friedr.-Aua.-Med. m Silber und Bronze. — KM Dresden. Der König hat dem Oberstleutnant v. Egidy, Kommandeur de« Grenadier-Reserve-Regiment- Nr. 100, folgende« Fernschreiben gesandt: Au« dem Heere«, bericht und ein« Meldung de» Kronprinzen von Bayern habe ich mit Freuden ersehen, daß da» Regiment fick in den letzten schweren Kämpfen vorzüglich hervorgetan hat. 24 spreche dem Regiment meinen wärmsten Dank und meine vollste Anerken nung au«. Friedrich August. — Dresden. Am 8. d. M. fand abermal« eine Sitzung des gesamten Ministerium« statt, die, wie verlautet, sich mit den Konsequenzen der politischen Lage im Reiche für Sachsen be- .chäftigte. : > — Dresden. Das Ministerium des Innern veran- ' stallet« im Einvernehmen mit den sächsischen Kriegsamts stellen heut« vormittag im großen Saale der Kaufmannschaft die erste sächsische Landestagung für Wohlfahrtspflege. In der sehr gut besuchten Versammlung bemerkte man di« Pro- kektorjn Prinzessin Johann Georg, ferner den Minister des Innern sowie eine Anzahl Ministerialdirektoren und Rät« aus allen Ministerien, zahlreiche Mitglieder der Ersten und Zweiten Ständekammer, Vertreter von Stadt- und Land gemeinden. Staatsminister Graf Vitzthum von Eckstädt er öffnete die Versammlung und übergab dann, da ihn dring liche Geschäfte abberiefen, den Vorsitz der Versammlung dem Ministerialdirektor Geheimrat Heink. Es wurden alsdann zwei Vorträge gehalten und zwar von dem leitenden Arzt des Säuglingsheims der Stadt Dresden Dr. Bahrdt über die Durchführung der offenen Säuglings- und Kleinkinder fürsorge in Stadt und Land, und von dem Direktor der UmviAsitätsklnderklinik und Poliklinik zu Leipzig, UniversK tätsprosessor Dr. Thiemich über die halboffene und ge schlossene Säuglings- und Kleinkmdersürsorge. .An di« Vor träge schloß sich eine längere Aussprache, an der sich hervor ragende Aerzte beteiligten. w Berlin, 9. 10. Wie wir hören, ist der Kriegsnrinister General der Artillerie von Stem aus seinen Wunsch von seinem Amte als Staats- und Kriegsminister enthoben wor den. Gleichzeitig ist er zum Chef des Feldarttllerieregrments Nr. 33 ernannt worden. Ueber seine Weiterverwendung ist Bestimmung noch nicht getroffen. Zu seinem Nachfolger ist der Chef des Kriegsamtes, Generalmajor Scheuch, unter Be förderung zum Generalleutnant bestimmt. b Sofia, 6. 10. Nach privaten Meldungen wurde bei den Verhandlungen, welche Liaptschew in Saloniki führte, von der Entente auch darauf hingewiesen, daß die bul garische Regierung vollste Gewähr bieten müsse für streng-, stes Einhalten aller Verträge zwischen der Entente und Bul garien. Das gegenwärtige bulgarische Kabinett ist jedoch nach Ansicht der Entente nicht geeignet, ein Werkzeug dieses Willens zu sein. Deshalb hat man angedeutet, daß e ne Aenderung des bulgarischen Kabinetts durchaus erwünscht se» Malinow eröffnete daraufhin Vorverhandlungen zur Neu bildung des Kabinetts. Die Maßnahmen des neuen Kabi netts werden scharf überwacht werden durch eine Ententekon trollkommission, deren französische und englische Mitglieder bereits in Sofia eingetrofsen sind. Man vermutet, daß die Kontrollkommission der Entente willkommene Gelegenheit bie ten werde, um scharfe Maßregeln gegen Bulgarien zu ergreifen. pf Rotterdam. Reuter meldet aus Washington: Wilson hat sich gestern früh in sein Studierzimmer eingeschloffen. Darnach hat er Lansing und Oberst House sowie fernen Privatsekretär zu sich kommen lassen. Nach der „B. Z." wurde öffentlich bekanntgegeben, daß nachmittags 4 Ahr eine wich tige Mitteilung für die Presse bekanntgegeben wird. Aus dieser Tatsache will man ableiten, daß eine eingehende Ant wort auf die deutsche Note jeden Augenblick gegeben werden dürfte. Ferner ist nach Reuter noch die Nachricht verbreitet, der Präsident habe bereits geantwortet, und zuvor die Räu mung aller besetzten Gebiete gefordert, ehe er in Beratung des Waffenstillstandes «intreten könne. Diese Meldung ist von Washington ausdrücklich d«m«nttert word»n. wtb (Amtlich.) Graß»» HMptguarti«, v. Okt. 1918^ Westlicher Kriegsschauplatz Zwischen Dambrai und St. Quentin ist di« Schlacht von neuen, entbrannt. Unter Einsatz gewaltiger Artillerie massen und unter Zusammenfassung von Panzerwagen und Fliegergeschwadern griff der Engländer im Verein mit Fran zosen und Amerikanern unsere Front von Cambrai bis St. Quentin an. Auf dem nördlichen Angriffsflügel wurde der Ansturm dos Feindes nach hartem Kampfe gegen Mittag westlich der von Lambrai auf Bohllin führenden Straße gebrochen. In den Abendstunden sind hier erneute Angriffe des Feindes gescheitert. Zu beiden Setten der in Richtung Le Chateau führenden Römerstraße gelang dem Gegner ein tiefer Einbruch in unsere Limen. Mir fingen seinen Stotz in der Linie Wollincourt—Elincourt und westlich von Bo- Hain auf. Auf dem Südflügel des Angriffs konnte der Gegner nur wenig Gelände gewinnen. Südlich von Mont- brehain kämpfende Truppen schlugen die Angriffe des Fein des in ihren vorderen Jnfanteriestellungen ab. Durch den Angriff in der Mitte der Schlachtfront in ihrer Flanke be droht, mußten sie am Abend ihren Flügel an den West rand von Fresnoy—le-Grand zurücknehmen. In der Cham pagne nahmen Franzosen und Amerikaner zwischen derSulp- pes und westlich der Aisn« unter großer Kraftentfaltung ihren Angriff wieder auf. Auch sie erstrebten nach aufge- sundenen Befehlen erneuten Durchbruch durch unsere Front. Stur beiderseits von St. Etienne brach der Feind in unsere Linien ein. In den Nachmittagsstunden angcsetzter Gegen angriff warf den Gegner hier wieder zurück. An der übrigen Front sind die Angriffe des Feindes völlig gescheitert. Oeri- liche Einbruchstellen wurden km Gegenstoß wieder gesäubert. Teilangriffe an der Aisne und sehr heftige Angriffe der Amerikaner am Ostrande des Argonner Waldes und im Aire-Tale wurden abgewielen. Aus dem Wcstufrr der Maas griff der Feind zwischen Brabant und Ornes nach starker Artilleriewirkung an. Der in den Wald von Consenvoye eindringende Gegner wurde dort zum Stehen gebracht. Än der übrigen Front schlugen wir ihn vor unseren Kampf linien ab.
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