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der Sparkasse, den Bankinstitut«», den Versicherungsgeseff- schäften bewirkt werden. Man beachte mit Aufmerksamkeit die Anschlagsäulen, dort kann jeder über Kriegsanleihe Auf. klärung erhalten! , Unsere Brüder im Felde sehen dem anstürmenden Feinde offen ins Auge, und so wolle» wir daheim nicht zunick- steben, und «inen Sturmangriff auf die Zeichnungsstellen unternehmen. Heimat, liebe Heimatsangehörige, denkt dar an, das Vaterland fordert nur ein»„Darlehen"; es wird,gut verzinst. Was nun die Garantie der Kriegsanleihe anlangt, so must immer wieder erwähnt werden: Für Kriegsanleihe haftet das gesamte deutfche Volk! Eine bessere Bürgschaft kann wohl kaum gegeben werden! Bei Hingabe von Hypothekendarlehen z. B. haftet ja nur das verpfändete Grundstück, ähnlich bei Sparkassendarlehen. Der Zinsfuß ist auf S Prozent festgesetzt, also eine gute Verzinsung gewährleistet. Kriegsanleihe ist dl» sicherste und beste Kapitalanlage! - Die gezeichneten Beträge sind dem Reiche geliehen, sie müssen auch von diesem — also wieder eben der All gemeinheit — getragen werden. Mai', kann nach alledem sein Geld nirgends sicherer anlegen, als in Kriegsanleihe. Es besteht nun vielfach die irrig« Meinung, wer zeichnet, verlängert den Krieg. Diese Annahme ist falsch! Gerade eben «in Milliardensieg must im Auslande den gröstten Ein druck von der. deutsche» Wirtschaftskraft hinterlassen, dann erst ist «in ehrenvoller Frieden zu erwarten. Wäre der Feind im Vaterland«, o welches Wehklagen und welche Lasten! Man vergesse keinesfalls, dast hier fast alles unverändert dasteht, und denke dabei an Feindesland, wo sich das Völkerringe» abspielt, wie sieht es dort aus? Un sere braven Truppen haben unvergleichlich Grostes geleistet, sie sind tief in Rußland, Frankreich und Belgien und schütze» oie Heimat vor Gefahren. Verehrteste Leser: Sei der Ruf des Vaterlandes nach Darlehen nicht ungehört geblieben: Oefftcet die Börsen, nehmt Ersparnisse oder dergl. und «in Jeder fasse Mut zur Zeichnung. Ein groster Erfvlg wrrd dem Vaterlande bescheden sein, wird der Milliardensieg ge schlagen! „Auf zur neunten deutschen Kriegsanleihe, damrt das Vaterland erblühe und weiter gedeihe!" Frankenberg (Sa.), im Oktober 1913. verMcviei * Kann in Deutschland Baumwolle gepflanzt werden? Einen Anhaltspunkt zur Beantwortung dieser Frage sucht die „Umschau" aus den Versuchen zlr gewinnen, die in Ungarn in den Jahren 1900—1905 angestellt worden sind. Es sind Pflanzungen in kaplony im komitat Szatmar, in.Nagy- karoly ebenda, im komitat Tolma und Borsod, und in Jrig (Kroatien) angelegt worden. Nach einem Bericht des Direk tors des Botanischen Instituts im Kloster Neuburg s.nd diese Anlagen durchaus gelungen, und die Akklimatisation der Baumwolle ist «ine Tatsache. Auch Professor Wollmann (Bonn-Poppelsdorf), der Jrig besucht hat, kam zu der lleber- zeugung, dast man in Südungarn Baumwolle kultivieren kann, wie auch Rumänien, Serbien und Bulgarien günstige Gebiete hierfür haben. Die nördliche Grenze für die An pflanzung von Baumwolle, die man 'bisher mit dem 45. Breitengrade annahm, ist damit bis zum 48. Breitengrade höher gerückt, der in Deutschland die Linie SigmarZnge»— Freiburg—-Kolmar einhält. So erscheint es nicht ausgeschlos sen, dast auch in Süddeutschland die Baumwolle angepflanzt werben kann. -» !! Der leitende Gednnke i j in unserer volksfamtlte mutz ckar Zusammen- f ? gehörigkeltsbewutztsein bleiben. Nie hätte W Kapitän Nerger mit setnem Schiff „Wolf" 1 Hz Jahre so hohe Aufgaben vollbracht ohne i ! H festes Zusammenhalten von D Führer unck Matrosen. Wie wir in einem Neich leben, so sollte unser Streben sein, f; wirklich ein Neich zu bU- äen, zum Veiveise cker einig- keit in Tat unä Sesinnung. * f I ' Weltkrieg und Esperanto. Seit längerem wird durch di« in Berlin erscheinende Monatsschrift „Jnternacia ^Bub teno" di« Wahrheit über den Krieg und über Deutschland tm . Auslände verbreitet. Erwiesen ist, dast solche Veröffentlich»», ge», letzthin auch ein Artikel über die Leipziger Messen, e"men grossen Wert besitzen. Ihr« Bedeutung wird bestätigt durch die Tatsache, dast französische Esperantisten sich veranlastt sahen, der heutsch-esperantistischen Aufklärungsarbeit durch Flugblätter und Broschüren in Esperanto entgegeiizutreten. die nach gegenwärtig französischer Meinung die Wahrheit ent halte». Reich» Geldmittel stehen dM Franzosen anscheinend hierfür zur Verfügung. Näheres über die praktische Bedeutung des Esperanto sowie über Lehrbücher durch den Hächs. Landes verband Esperanto, Leipzig, Johannisplatz 3, l. ' * KrAgsb. schädigt« und Sport. Die Nachricht, dl« kürz lich durch die Presse ging, dast Beinamputiert« höhere Berge bestiegen, ja, daß sie sogar mit oder ohne kunstbcin schwie rige Felsengipfel erkletterten, wurde vielfach kaum geglaubt. Denn die, welche mit zwei gesunden Beinen «irre Bergba- sleigung scheuen, können es sich nicht vorstellen, dast Vies von einem Einbeinigen gemacht werden kann. Das Feh len oder die Gebrauchsbehinderung eines Gliedes schlicht; wie Tausende von Beispielen erweisen können, auch nicht vom Reiten, Radfahren, "Schwimmen, Rudern, Turnen, Rasensport usw. ans. Wort und Bild kündeten schon oft von Kriegsbeschädigten mit nur einem gesunden Arm oder Bein als Sieger in Schwimm-, Ruder-, Fußball- usw. Wett kämpfen über Gesunde. Dies ist nicht nur deshalb erfreulich, weil die betreffenden Kriegsbeschädigten am ehesten ihr Schick sal vergessen und sich wieder als vollwertige Menschen fühlen, wenn sie auch die .ihnen vor ihrer Verwundung liebe und teure körperliche Betätigung' wieder ausüben können, sondern das Wandern, Turne», Schwimmen sowie die Aus übung sonstigen Sports in maßvoll vernünftigen Grenzen trägt vor allem zur körperlichen Ertüchtigung und Gesund erhaltung der Kriegsbeschädigten und zur Stählung ihres Willens bei, und letzter«! tut vor allem not, zur Ueber- windung der Hindernisse, die den Kriegsbeschädigten ihrs Gebrechen bereiten. Für viele ist z. B. dre Möglichkeit, wieder radfahren und so rascher und billiger die Arbeitsstelle er reichen zu können, auch beruflich von größter Wichtigkeit. * Boni Regen in die Traufe gekommen. Der Kutscher Karl Sch. in Kiel hatte eine polizeiliche Haftsträfe von drei Tagen erhalten, weil er einein Bäcker zwei Brote ge- stoh.e» hatte. Gegen diese Strafe erhob er deim Schöffen gericht Einspruch mit der Behauptung, dast er die Brote von einem Unbekannten gekauft habe. Allem Zuspruch, seinen gegen die geringe Strafe erhobenen Einspruch zu rückzuziehen; widersprach er; er habe das Brot, wenn auch ohne Marken, getauft. Endlich bequemte er sich, den Un bekannten zu nennen. Es war der Lehrling des Bäckers. Nun konnte der Angeklagte aber nicht mehr wegen Mund raubs bestraft werden, sondern mutzte wegen Hehlerei zu drei Tag«» Gefängnis verurteilt werden. * „Doktor der Landwirtschaft". Durch einen Erlast des Kaisers an die landwirtschaftliche Hochschule in Berlin wirv der Hochschule das Recht «ingeräumt, in Zukunft die Würde eines Doktors der Landwirtschaft zu erteilen und die gleiche Würde auch ehrenhalber als selten« Auszeichnung an Personen zu verleihen, die sich um die Förderung der Landwirtschaft hervorragende Verdienste erworben haben. Hunde an die Front! Bei den gewaltigen Kämpfen im Westen haben die* Hunde durch stärkstes Trommelfeuer die Meldungen aus vor derster Linie in die rückwärtigen Stellungen gebracht. Hun derten unserer Soldaten ist das Leben erhalte», weil Hunde ihnen den Meldegaitg abnahmen. Militärisch wichtige Niel- düngen sind durch Hunde rechtzeitig an dre richtige Stell« gelangt. Obwohl der Nutzen der Meldehunde überall bekannt ist, gibt es noch immer Besitzer kriegsbrauchvarer Hunde, welche sich nicht entschließen können, ihr Tier dem Vaterlande zu leihen! Es «ignen sich Schäferhund, Dobermann, Airedals-Ter rier, Rottweiler, Jagdhunde, Leonberger, Neufundländer, Bernhardiner, Doggen und Kreuzungen aus diesen Stassen, di« schnell, gesund, mindestens 1 Jahr alt und von über 50 cm Schulterhöhe sind. Die Hunde werden von Fachdresscw- r«n in Hundefchulen abgsrichtet und im Erlebensfälle nach d«m Kriege an ihre Besitzer zurückgegeben. Sie erhalten die denkbar sorgsamste Pflege. Sie müssen kostenlos zur Ver. fügung gestellt werdem Di« Abholung erfolgt durch Or donnanzen. - A.so Besitzer: Eure Hände in den Dienst des Vaterlandes! Die Anmeldungen für Kriegshund- und Meldehundschulen an Inspektion der Siachrichtentruppen, B«rlin-Ha,eirfee, kur- sürstendamm 152, Abteilung Kriegshunde, richten. Kriegswirtschaft " Beschlagnahm« von FernglSs««». Am 5. Oktober tritt «ine Bekanntmachung, betreffend Beschlagnahme von Ferngläsern sowie von Objektiven für Photographie und Pro jektion, Nr. Bst. 200/10. 18. k. R. A. in Kraft. Es werden Prismenfernrohre, Zl«l- und terrestrische Ferngläser aller Art, galileische Gläser mit -«tner Vergrösserung von 4mal und darüber, sowie die optischen Teile aller vorgenannten Gläser, erner anastigmatische Objektive für Photographie und Pro- ektion, deren vorder« Linsenöffnung 55 Millinieter übersteigt, ofern ihre Lichtstärke gleich oder größer als 1:6,0 ist, be- chlagnahmt. Die Gegenstände dürfen zu ihrem bisherigen Zweck weiterverwendet werden. Die Veräußerung und Liefe rung ist jedoch nur beschränkt zulässig. Die Veräußerungs- genehmigung wird, soweit sie erforderlich ist, für anastigma lische Objektive für Photographie und Projektion durch di« Inspektion des Lichtbildwesens, Berlin W. 35, Genthiner Straße 34, im übrige» durch das Waffen- und Munitions» Beschaffungsamt, Berlin W. 15, Kurfürstendamm 193/194, erteilt. "Wer gewerbsmäßig derartig« Gegenstände seil hält, hat «in Lagerbuch zu führen. Das von den Militärbefehls habern im Jahre 1916 erlassene Verbot des Verkaufs von Ferngläsern und Objektiven für Photographie und Projek tion wird durch die neue Bekanntmachung ausgehoben. Gartenbau, Haas a»d- Kandwkrrfchaft " Raps kann uns retten aus aller Not. Wir müssen in Deutschland wieder Raps anbauen. Dann wird «s uns auch nie wieder fehlen an Fett und Fleisch, Milch und Brotgetreive. Die ausländische Konkurrenz hat, durch ihr Klima begünstigt, den Rapsbau in Deutschland hsrausgedrängt. Wir haben in Deutschland über 30 Millionen Hektar Kulturland. Bauen wir nur 3 Prozent davon Meder mit Raps an, "so liefert uns dieser Raps jährlich etwa 30 Millionen Zentner Oel und etwa 15 Millionen Zentner Rapskuchen; dieser, d«r beste aller Oelkuchen, liefert — unsere Lebensmittelnot 'ist nn Grunde eine Futtermittelnot — das nahrhafteste Futter kür unser Mast- und Milchvieh, dann haben wir wieder Fleisch und Milch und sehr viel Brotgetreide mehr als bisher; denn .Raps als Vorfrucht erhöht beträchtlich die Getreideerträg«. 'Nur müßte «in Schutzzoll die ausländisch« Konkurrenz für immer fern halten. Das zu reichen Rapsernten erforderliche Kali besitzen wir in Deutschland genug und d«n zu dieser Kultur außerdem nötigen Stickstoff- und Phosphorsäuredünger müssen wir, wenn wir ihn nicht anderswoher bekommen, aus einer Kompostierung des Mülls und der Fäkalien ge winnen. In rx Haden dein, Lie dtr-Lri E«- un«i «nck bei üld-n>p»»ene», ZApp»"»»»», «ob«« Lin-nLcrr-tt La«««, In«taUttti<»>«Ae»eHL/k, L«q»»»ann L«np«r, I-cetnüniivn, - Öescbck/k, Sei äen Park-Mgem Von Oberleutnant Arndt. Auf weitem, gküncm Plane stehen di« Zelte und Hallen. Winzig klein, w«nn man hoch darüber hiiiwegschwebt; aber dann, wenn man M ihnen - herniedergleitet uns über die kleine Stadt und di« weiße Kunststraße hinweg auf dem weichen Teppich des Rasens aufsetzt und zu ihnen hinrollt, erkennt man ihre großen Ausmessungen. Dann sicht man die schwarzen, riesigen Vögel, die sie bergen und die in stumpfer Ruhe die Nacht erwarten. Träge und unlustig stehen sie da, fast als ob sie blind waren gegen das Helle Licht des flutenden Tages. Nachtgeschöpfe sind es, Kinder der Dunkel heit, in die erst gegen Abend, wenn di« Dämmerung sich herantastet, «in heißeres Leben hineinschlägt. Dann wachen sie auf, Dann sprüht alles an ihnen von Willen und Kraft; unruhig recken sie sich und starren nach Westen — nach Parrs. Rings um sie herum springt ein gespenstisches Leben. Dop pelt unheimlich in dem schwarze» Mantel der Nacht. Mon teure, die keuchend, eine Laterne vorn an der Brust, Benzin, O«l, Bomb«n herbeischleppen, Werkmeister, die prüfend von Flugzeug zu Flugzeug gehen, plaudernde Gruppen von jungen Offizieren, di« srch für den weiten, einsamen Nachtflug zu rechtmache». Vorn an der Front spreizen sich schon die zitternden Finger der Scheinwerfer, aus dem unermeßlichen Dunkel die Nachtvögel herauszugreifcn. Das ist die Angst von Paris, die bis dorthin ausstrahlt, das Grauen von Tausenden und Millionen, die nicht mehr die Nacht schützk, denen der sinkende Tag zum schlimmsten Feinde geworden ist. Nun kommt der Hauptmann. Jin grellen Licht« d«r Auto-Scheinwerfer ruft er seine Offiziere zusammen, läßt sich di« letzte Wettermeldung vorlesen und befiehlt den Start. In der Richtung wird gestartet, und in der gelandet. Fünf Minuten Abstand. Der Start-Offizier wird für die Ord nung auf dem Platze sorgen. Er selber, der Hauptmann, wird zuerst losflioge», wie immer. So ist es der Brauch ge wesen beim Geschwader von jeher, der Kommandeur voran, und hingerissen sind die anderen stets dem Führer gefolgt. Noch ein paar Fragen, eine kurz«, stumme Berbeugung, dann geht alles auseinander. Jede Besatzung zu ihrem Flug zeug. Motore beginnen zu rauschen, ein paar dunkle Gestalten flitzen über den Platz, irgendwo glühen ein paar Lichter auf, der erst«, d«r Hauptmann, startet. Dann die anderen. Eine unendliche kette zieht da in die Nacht hinein — nach Paris. Wie ein Magnet zog Paris sie alle an, berauschend war das Gefühl, über der feindlichen Hauptstadt zu sein, in Kampf zu treten mit der größten Festung der Welt. Viele Flüge hatte das Geschwader schon vollführt, fast auf allen Schauplätzen des Krieges, aber kein Ziel lockte so, wie dieses, kern Ziel zuvor hatte solch uirgeheure Kräfte geweckt, solche Leistungen von Mensche» u»d Material gefordert wie Paris. ,Das rein Fliegerische war es ja mcht allein, das Moralische mußte hinzukomme». Natürlich war es schon «in Ungeheures, in der Einsamkeit der Luft und der Nacht auf Stunden hindurch, ganz auf sich selber gestellt, auszuharren, größer aber nach war es, durch das Feuermeer hindurchpibrechen: dem großen Ziel« entgegen, sich nicht beirren zn lassen durch den Tod, der um den nächtlichen Schwarm herumsprang, ihm entgegenzutreten mit einem eisernen, unbeugsamen: Und doch! Ins Uebermenschliche wächst «ine solche Leistung, nnfaßluh wird sie vielleicht einem 'späteren Geschlechte erscheinen, und nur eine Losung gibt «s: die Pflicht! „Ich kenne nur mkine Pflicht!" antwortete mir der mit dem Pour le Merit« aus gezeichnet« Geschwader-Kommandeur, wie wir von den seelischen Eindrücken eines solchen Fluges spreche». Ein stolzes Wort, das de» Geist dieses Paris-Geschwaders in die einzig mög liche Form gießt, und das eine tausendfache Bestätigung in den ehernen Blicken seines Führers findet. „Ich "kenne nur meine Pflicht!", aus jeder Aeußerung dieser Paris-Flieger, ob ernst oder scherzhaft, tritt dieser Geist dem Beschauer entgegen. Er spiegelt sich letzten Endes auch in dem drastischen Wort "des langen Rittmeisters und Staffelführers, der sich, nachdem «r lang« und überlegend tn h«n wölkende deckten Himmel hinausgestarrt hatte, achselzuckend zu mir wandte und bedächtig sagte: „Wenn das Welter auf uns keine Rück- ! sicht nimmt, wir nehmen gewiß kein« Rücksicht drauf!" Bei . solch«» Worten, im kreis« solcher Männer, versteht man di« ' ungeheuren Leistungen dieses Paris-Geschwaders; dmin ver steht man auch, warum Paris zittert, wenn von der Front her in atemloser Hast, die Warnung kommt: „Flieger in west lich«! Richtung die Front passiert!" Die sprühenden Boulevards versinken in Schwarz, die un- geheure Stadt hält den Atem an, jedes Leben stockt, wird erstickt in der tausendfache» Angst um das nackt« Sein. Immer näher kommen sie, schon liegen aus Compiegne, schon aus.Senlis Telegramme vor. Aber man will sie nicht herankommen lassen, man wehrt sich Ungezählte Batterien bellen aus rauchenden Schlünden in die Nacht hinein. Schein werfer suchen, Jagdflieger steigen auf und überkreuzen die Stadt, di» sie schützen sollen und die sie doch nicht schützen können. Denn die Deutschen kommen doch heran, trotz allem; schon wirst der erste sein« Bomben ab, irgendwo hat es auf- geblitzt, ein berstender krach folgt, nun auch dort und dort, an allen Ecken bricht es los, es ist, wie wenn ein Welt untergang über die Stadt hereingevrochen wäre. . . Nun sind die Flieger wieder von dannen gezogen, aber werden sk nicht wiederkommen? Morgen vielleicht schon — —, kein« Nacht ist ja so dunkel, daß sie sie nicht durchdrängen. Wie ein starrendes Waffenarsenal ist dies Parks, un zählig« Kräfte, «in Niesenmaterial bindet sein« Vertcid^ung, entzieht sie dadurch der Front, und doch: Ist es nicht, als wenn es ganz ungeschützt, hüllenlos vor den deutschen Fliegern daläge, als ob diese gar nicht der ihnen entgegen- starrenden Verteidigung achteten? Denn immer wieder kommen sie ja durch und stürzen sich über ihre Beute her. — Nun, sie achten si« schon, sie find sich der Hindernisse sehr wohl bei- wußt, di« sie bedrohe», — und das steigert ja gerade ihr« Leistungen —, aber, wie sagt« doch der Führer der La- schwader«: „Ich kenn« nur mein« Pflicht!"