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WM--/ Frankenberger Tageblatt Bezirks- «. Frau «ng Tonntag veu 0 Oktober IVI8 77. Jahrgang n: nöerg L'rllnlroubsrg, im Olrtobsr 1918. MI« ^Bmlnurckleelttlo». vrei Vemar -I tsr ok willen nicht. Der StMt behält nachher doch mein Geld und wir sitzen.auf dem Trockenen." In Rußland kann so etwas lor. äv, rin und dem Laufburschen Adolf, der lieber Zigaretten raucht, als seine arme Mutter zu unterstützen. Du meinst, das sei ja wohl richtig, aber wir werden den Krieg ja doch nicht gewinnen und „dann sei's doch besser, die paar Mark nn Strumpf sicher zu haben." Da haben wir's! Die Leute, die dem Volk einreden, daß wir doch nicht gewinnen, tragen eine geworden draußen und daheim. Das ist «ine traurige Tat sache. Aber ebenso habe ich im Leben die Beobachtung ge macht, daß man die Entschuldigung, „ich kann nicht", fast stets bei den Leuten hort, die ganz gut können, wenn sie wollen. Die andern, die wirtlich kaum geben können, find still oder geben sich noch eine» Ruck uud finden doch noch ei» Zeichnungen auf die A. Kriegsanleihe nimmt entgegen und zu kostenloser Ausknnftserteilnng darüber ist gern bereit die Städtische Sparkasse Frankenberg. GrmcmdtverkWbstzarlaffk Niederwiesa A'» Prozent Tägliche Verzinsung. .SOMt. Mk. 5M paar Mark, die sie erübrigen. Warum kannst denn du nicht zeichnen? „Die Kriegsgewinnler sollen's tun!" Da hast du recht. „Und.die Bauern!" Du hast vielleicht keine Ahnung, wie sauer manche Bauernfrau arbeiten muß; aber allewings, viele Bauern 'könnten weit mehr zeichne». Aber wer bloß wartet, was der andere tut, will sich selbst nur drücken. Mit den« Eeldgeben ist's wie mit dem Schneeball: je länger man ihn in der Hand hält, desto kleiner wird er. -Rein, du kannst! Heute Fönnen sogar viel mehr, als man vermutet. 1914 wußten wir auch noch nicht, was wir können. Wäre» mir »ach dem Nezipt verfahre«, „ich kann nicht", stünde» wir heute nicht in Rumänien. Also probiere es! Dann siehst du erst, ob du kannst. „Ich mag nächt!" Das ist der dritte Feind, der Erb- ! feind alles Tüchtufen und Guten, der Geiz. Sag doch lieber s deutsch: '„ich will nicht." Das äst wenigstens ehrlich. Da hilft dann keine Predigt und kein Vaterunser. Da hi.ft nur die Not! Jeder Mensch und jedes Volk erlebt seine Stunde, in der es seine Kraft bis zum äußersten erproben soll. Versagt es, dann g.ht's zu Grunde. Das ist das Gericht. Das soll hier ausgesprochen sein ohne alle geölte Salbung, aber mit dLin Todesernst, den die Zukunft fordert. Dieser Krieg ist das furchtbarste Erlebnis unseres Volkes. Wer jetzt pon seiner eigensinnigen Habsucht nicht läßt und dem L'6mKlieIi«8 lest r«r8«mi nur ^»«»«lölnntrvi» eur in ckis VII LIllsss vsräiv vom 15. eilitok«!- bi» rum 1. «I 3k vsrlrl»gs 10—12 vkr sut^s^soxooomwsu O»bsi sind vorrulsgsn ckio ctas sia äusvsis übsr ä s Ait»«t8»»i»>r« dö« IzrUet«; Lmn1k-rtt«In^; Miimrll«!»» (L«-i»xnrt»uvk usv ), eins 1» <I<-8 klnkv.kirvn «ins <!<-r 6«ss äsr Lrrlvduvxspüivktixs iwkUunäo sm. äio I^ittol rum votordslis »ukrubrjogsv. ^ür ä»s Urvl llel»» Lüeag;nis voräen Vorckraolcs doi cksr ^.»molclung »usgsgobsa eliitUndignnge»! Größere Anzel»en sind bl» 8 Uhr Vorm., kleinere bis späteste»» 10 Uhr de» Ausgabetages ausjugeben. Für Slufoahme von Anzeigen an bcstimmien Tagen und Pliitzen kann keine Gewähr übernommen werde». Ausgabe durch Fern sprecher schließt unsere Beranlworiung für richllgeu Abdruck aus. Sondorbeilagen nach besonderer In der Geschäftsstelle auslicg. Liste. Fernsprecher S1. Tclegramnie: Tageblatt Frankenbergsachsen. Postscheck-Nonlo: Leipzig 2820t. arbeitet. ' Aber „ich kann nicht!" Das ist der zweite Feind, de» es zu bekämpfen gilt. Freilich könne» viele Hundert« wirklich nichts geben; sie sind lebendige Opfer des Kriegs Abänderung der Verordnung vom 17. September 1918 <1910» V la IV), betreffend Krgünjnng und Berichtigung der Werordnnng über die Kartoffetversorgung im Wirtschaftsjahr 1S18/1S (Nr. 218 der «Sächsischen Staat«,etiung" vom 18. September 1918). Zu 4. Mit Rücksicht darauf, daß der Erzengerhöchstprei» im Großhandel von Reichswegen auf 6 Mark für den Zentner festgesetzt ist, wird der Preis für den Einkauf auf Landeskartoffelkarte unmittelbar beim Erzeuger durch den Verbraucher auf 6.50 Mark festgesetzt. Hierzu darf bi» zum 31. Dezember 1918 die reichsgesetzliche Schnelligkeitsprämie von SO Pfg. und die reichsgefetz- liche Anfuhrprämie von 5 Pfg. sür jeden angefangenen Kilometer, jedoch unter Abrechnung des ersten Kilometers gezahlt werden. Dresden, den 2. Oktober 1918. Ministerium de» Innern. Bekanntmachung für Kohlenhändler. Nachdem die neuen Kohlengrundkarten zur Ausgabe gelangt sind, verlieren die bisher geltenden Kohlengrundkarten einschließlich aller dam gehörigen Einzelmarken (Reihe 3) ihre Gültigkeit und dürfen von heute ab nicht mehr beliefert werden. In Rücklicht auf die zurzeit geringe Zufuhr an Heizftoffm darf bi» auf writere» auf Kohlengrundkarte nur die auf den jeweiligen Monat entfallende Menge geliefert werden. G« wird jedoch nachgelassen, die auf die Zeit vom 1. Oktober bis mit 31. Dezember 1918 entfallenden Heizstoffmengen gegen Ende des Monats Dezember 1918 in Mengen bis zu 6 Zentnern ab zugeben. , - Frankenberg, den 5. Oktober 1918. Dke Ortskohlenstelle. Ausruf zur Sammlung von Weihuachtsliebesgabeu sür unsere braven Frankenberger Krieger. Zum fünften Male werden untere Krieger vor dem F-inoe da» Fest der Liebe verleben müssen. Wiederum gilt e», sie durch Liebesoaben au» der Heimat zu erfreuen und ibrer in Treue und Dankbarkeit zu gedenken. Die vielen Dankschreiben in den letzten Jahren haben ja bewiesen, daß ein Weihnachtspäckchen d-r Heimataemeinde unseren Kriegern die größte Freude bereitet bat. Wir kommen deshalb mit der herzlichen B tte. un» m t Bargeld und Gegenständen zu unterstützen, da die Mittel, die von der Stodtgemeinde bereit gestellt sind, nicht ausreichen. Als.Geaenstände kommen in Frage: Kleider, Haar-, Zadn-, Bart» und Stiefelbürsten, Hosenträger, Brustbeutel, Geldtäschchen, Nähzeuge, Notizbücher, Brieftaschen, Taschenmesser, Mund» barmomkas, Sicherheitsnadeln, Zigarren, Zigarette^ Rauch- upd Kautabak, Tabakpfeifen, Zigarrenspitzen Leiestoffe, Karten und andere tzsoiele, Zuck »lachen. Die Geldsammlung erfolgt in den nächsten Tagen durch die Herren Bezirksvorsteher des Verein» zu Rat und T't. Geschenkgeaenständr bitten wir bis spätesten» den 31. Oktober d». 2s. bei der Firma Uhlemann L Lantzsch ab,»geben. Wir vertrauen test darauf, daß die hiesigen Einwohner unserer herzlichen und dringenden Bitte gern Gehör schenken werden und daß wir auch diesmal die oft bewährte Opferfreuhigkeit unserer Bürgerschaft nicht vergeblich anrufen. Auch die kleinste Gabe wird dankend angenommen. — Wegen der Anschriften unserer Krieger erfolgt Nähere« später. Woh'an ans Li beswerki Frankenberg, den s Oktober 1918. Per Ausschuß sür die Beschaffung von Weiynachtsttevesgaveu sür die Krankenverger Krieger. Mar Zeidler. Oswald Findeiien. Arno Findeisen. erb-««". Mer. äums« e halber AnzetaenpretSi Die 4» mm breite einspaltige Pelltzeile SO H im amtliche» Teile die Zell« 00-Z: Eingesandt und Reklamen Im Ncdaktlan»telle Für Ankündigungen au» dem Amtsbezirk Frankenberg betragen die entsprechenden Preise LS, 7S und 00 4. -leine Anzeigen sind bei Aufgabe zu bezahlen. Für Nachweis und Permtltlung LS 4 Sonder- gebühr. Für schwierige Satzarten und bet Plavvorschnstcn Ausschlag, für Mederhalung«- abdrnck Ermäßigung nach feststehender Staffel. Radattsätze und Nettopreise haben nur Gültigkeit bet Barzahlung binnen 30 Tagen. Längere» Mel, gerichtliche Einziehung, sowie gemeinsame Anzeigen verschiedener Austraggeber bedingen Berechnung de» vollen Zcllcnprelse». vorkommen; da behält der Staatsbeamte manchmal etwas sür sich. In Deutschland, weißt du ebenso wie ich, daß alles, was der Staat erhält, für alle ausgcgeben wird auf Heller und Pfennig/ Aber du befürchtest am Ende, der Staat würde später dein Geld nicht mehr verzinsen und es beschlagnahmen. Negierung und Volksvertretung haben ihr Wort verpfändet, daß das nicht geschieht. Schließlich glaube ich den beiden immer noch mehr, als der Frau Kramer in der Nebeiistubc «eistchetnt an jedem Werktag abend» für den soldcnd-n Tag. Der Bezugspreis beträgt viertclfährl. SM., monatl.LMk. Trägerlohn besonder». Einzelprel» sllrWerUagsnummcrn SNummern sür Sonn- und Feiertage, sowie aus frühere» Monaten 10 Bestellungen werden In unserer Geschäftsstelle, von den Boten und Ausgabestellen In Stadt und Laud, sowie von allen Postanstallcn Deutschlands und Oesterreich» angenommen, Im Aall« höherer Gewalt (Krieg oder sonstiger Irgendwelcher Störung de» Betriebe» der Zeitung, der Lieferanten oder der BesördcrungScinrtchtungen, hat der Bezieher keinen An spruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung «der auf Schadenersatz. —— iäiff !r. IS Unsere Truppe» brauchen Leder, Mäntel, Wagen, Oel, Kohlen. Dds kostet Geld. Unsere Truppen brauchen Esse» Und Trinken, Pferde und Eisenbahnen, die es ihnen bringen. Das kostet Gelb. Unsere Truppen brauchen Gewehr«, Hand granaten, Minen, Kanonen, Torpedos. Das kostet Geld. Also wollen wir es schaffen und ihnen freudig geben und dankbar, ja wahrhaftig dankbar! „Quatsch", sagt da einer, „den Beutel zu! Dann hat der Krieg morgen sein Ende und all« Kosten sind erspart." „Quatsch", antwortete auch ich, „so sagtest du schon bei der letzten Kriegsanleihe. Einstweilen hat der französische Ar. beiter, der russische Bauer und der englische Händler anstands los bezahlt, was seine Regierungen verlangten. , Auch der Blinde sieht, daß wir Mt Geldverweigern nie zu Ende kommen. Wer den Krieg nicht gewinnt, vertiert ihn, und dann kommt erst die grauL'Not; denn er verliert dazu alles, was er heute besitzt und morgen verdient". Nein, mit solche» Gegnern streite ich mich gär nicht herum. Aber häßliche Gegner wühlen insgeheim, Der erst« heißt: „Ich darf sticht." „Wenn die Leute im Haus hören, daß ich Kriegsanleihe zeichn«, die würden mich schön a»- schen." Ich bitte um die Erlaubnis, «ine Frage zu stellen: „Hast du dich um die verschiedenen Parteien im Haus ge kümmert, als du auf dem Land Butter und Speck «inkaufen gingst? Das gläube, wer will! Da hast du auf deinen Kopf und für deinen Magen gehandelt, ganz allein verantwortlich. So handle auch jetzt du allein und kümmere dich nicht ums Geschwätz." Aber du sagst; „Ich darf um meiner Kinde» schwere Schuld auf ihrem Gewissen. Wie würden die Franzosen jubeln, wenn sie nur halb so weit in unserem Lande stünden, i als wir i» ihrem. Gewissenlose Menschen sind's, di- sich ! an der Siegeszuversicht unseres deutschen Volkes vergreifen, ! nicht wert, daß sie unsere Siege und unsere U-Boote mit- verlebten. Nein! Unsere Feinde solle» später unsere Schulden ! mitzahlen Helsen. Wir wollen unsere Last gar nicht allein i tragen, sondern wir wallen siege» u»d sie de» änderen ans- , lade», und wir werden's gewinnen. Lieber .ei» paar Jahre durchgehnngert, als hundert Jahre freudlos und lustlos ge- Amtsblatt sür die König!. Amtshau-tmamlschast Flöha, das König!. Amtsgericht Md den Stadtrat zu Frankenberg Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg sen. -tu Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von T. V. Roßberg in Frankenberg k. Ga- Anmeldung zur Landsturmrolle. Diejenigen Wehrpflichtigen, die in der Zelt vom 1.Juli bl» zum 3V. September d». 2». ihr 17. Lebensjahr vollendet haben, werden hierdurch aufgcsordert, sich, sofern sie es nicht etwa schon getan haben, in der Zeit von, s. dl« ml» >0. vueol»«,- ISIS bei ihrer Ortsbehörde zur Landfturmrolle zu melden. Bei der Anmeldung Ht der Geburtsschein ab,»geben. * Nichtanmeldung wird nach den gesetzlichen Bestimmungen bestraft. Flöha, den 30. September 1918. Der Zivilvorsitzende der Königlichen Ersatz-Kommission. Die Geschäftszeit Ler unterzeichneten Amtshauptmannschaft wird vom 14. Oktober d». 2s. ab wie folgt festgesetzt: , Montag bi» mit Freitag: vormittag» von 8 bl» mittag» 1 Uhr. nachmittag» von V,S bl, '.,5 Uhr; ,, „ Sonnabend»: vormittag» von 8 bl» nachmittags 2 Uhr durchgehend. 2 »»Interesse der ungestörten Erledigung von Dienstgeschäften in den Nachmittagsstunden darf gebeten lein, den öffentlichen Verkehr mit der Amtshauptmannschaft auf die Vormittags stunden beschränken zu wollen. Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, am 2. Oktober 1918. " , Freitag und Sonnabend, den 11. und 12. Oktober ds. Js., werden die Geschäftsräume der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaft gereinigt und können deshalb an diesen Tagen nur besonders dringliche Sachen erlediat werden. Flöha, am 1. Oktober 1918. , Die Königliche Amtshauptmannschaft. Sehuhwerk für die Londwirtscbaft. Der Kommunalverband Flöha erhält in nächster Zeit für in der Landwirtsckiaft erwerbs- tiitige Personen «ine beschränkte Anzahl neuer Lederstiefel bez. Schuhe, garnilonbrauckbare Mtlttärschaft- bez. Schnürstiefel, tnstandgeschte Militärftiefel und Kriegrschuhe mit Vollholzsohlen. Wer von den Bezuasberechttaten bei der Zuteilung berücksichtM zu sein wünscht, hat Nch »f"" iO- «onr»e» in der Bekleidungsstelle (Kirchgaffe 8) zu melden, woselbst auch die Preise de» Schuhwerkes zu ertahren sind. Frankenberg, am S. Oltober'1918. Der Stadttat. Berkaus von RvMeifct, ./WAiKlLäL-ÄÄLL - 2. Brottartenbezirr«s Nr. 201 bl- 350 auf Lebensmittelmarke Nr. 181. Personen über 6 Jahre erhalten 250 Gramm, unter « Jahre 125 Gramm. E. _ Die Ausweiskart« ist vorzulegen. «labttat Frankenberg, den 5. Oktober 1918.