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Frankenberger Tageblatt 77. Jahrgang Freitag vev 4 Oktober LINK 232 11 DeutschlMSsGeltzWin-erWett j I > offenbaren. Seht alle Kraft ein für ckleses > offenbaren. Seht alle Kraft ein für aiese» Gingen, «lein auch äte Kriegs-ttnleihe gilt. clann äarf es kein schwache» , veutschlanck geben, erst ckie SuKunft wträ cken wert cker völkischen Kingen» für Auf Blatt 433 de« Handelsregister,!, betreffend die Firm« Frankenberger Bank (Zweig- anstatt des Chemnitzer Bankverein) in Frankenberg i 'Sa., ist beute eingetra en worden: ») Dem Kaufmann Hermann Jung in Frankenberg ist für die Frankenberger Zweig niederlassung Prokura «teilt. Er dar? die Gesellschaft nur in Gemeinschaft mb einem Vorstandsmitglied, einem anderen Prokuristen oder einem Bevollmächtigten der ' Gesellschaft vertreten. d) Die Prokura des Kaufmannes Robert Rüffert ist erloschen. Frankenberg, den 1. Oktober 1918. X.-Rsg. 150/18. . Königliche» Amtsgericht. 'H-'ein Vertrag, kein Kecht nVstchert uns gegen feinck- ltchen Ueberfall. Nur ckie eigene Stärke verbürgt uns äen weltfriecken. wollen wir ihn erreichen, Kirchenvorftaudsfitznng Montag, den 7. Oktober .1918, nachmittags V23 Uhr Vie innere Inge n Di, Neubildung der Reichsregierung hat bis Mittwoch Das im Grundbuch für Frankenberg Blatt 1283 auf den Namen des Schieferdecker» Heinrich Albin Hermann Pil, in Cbemnitz eingetragene Grundstück soll am 17. Dezember 1918, vormittags 10 Uhr, an der Gerichtsst lle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden: Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 5 Ar groß und au? 2000 Mark geschätzt. Es wird gebildet ans dem an der Hobenstraße gelegenen Flurstücke Nr. 1171, da» eine Eckbaustelle ist und mit 2 04 Steuereindeiten belegt ist. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamtes, sowie der übrigen das Grundstuck betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte aus Befriedigung aus dem Grundstück sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung de« am 7 Juni 1918 verlautbarten Versteiaerungsvermeikes aus dem Grundbuche nicht «sichtlich waren, spätestens im Dersteiaerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten an zumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebotes nicht berücksichtigt und bei der Berteiluna des Ver- steigerungserlöses dem Anspruch des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeletzt werden würden^«! Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, mutz vor der Erteilung des Zu schlages die Aushebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeiiüdren, widrigen falls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Frankenberg, den 23. September 1918. 2». 2/18 Königliches Amtsgericht. noch keine Fortschritte gemacht. An den letzten Besprechungen mit den Parteien haben sich der Ches des Zioilkabmetts des Kaisers, Geheimrat v. Berg, und Neichsschatzsekrctär Gras Rödern beteiligt, und zwar angeblich mit der Tendenz, dem Kaiser-Erlaß eine nicht unwesentlich andere Auslegung zu geben, als es von den Parteien geschah. Es sollen nur drei Staatssekretäre für die zehn deutschen Neichsämtcr und vier Unterstaatssekretäre aus den Reihen der Parlamentarier ge- nommen werden. In der Presse wird der in Berlin eingetroffenc P^inz Mar von Baden als aussichtsreichster Kandidat für den Kanzlerposten genannt. Der Prinz soll das Amt bereits an genommen haben und mit der Bildung des Kabinetts sich beschäftigen, in das nur Vertreter der Mehrheitsparte'.cn eintreten sollen. Die Konservativen für ein Koalftionskabmett Die deutsch-konservative Fraktion des Reichstags hat iu ihrer Sitzung folgendes Beschluß gefaßt: Die konservative Fraktion war und ist entschlossen, sich auf den Boden des kaiserlichen Erlasses vom 30. September dieses Jahres zu stellen und Pch, auch unter Opfern der Ueberzeugung, an einer Regierung zu beteiligen, dre sich zur Aufgabe macht, alle Kräfte des Volkes in geschlossener Ein heitsfront für die ehrenvolle Beendigung des Krieges ein zusetzen. , Der Zusammentritt des Reichstages n Berlin, 2. 10. Nach einem Beschluß des Aelteste»? ausschusses des Reichstages wird das Plenum' Dienstag, den 8. Oktober, spätestens Mittwoch, deiO9. Oktober, zusammen- treten, um die Erklärung der Negierung entgegcnzunchmen. Kronrat in Berlin " Berlin, 2. 10. Seine Majestät der Kaiser und Ge- ncralfelvmarschall von Hindenburg sind heute nachmittag zu kurzem Aufenthalt in Berlin eingetroffen. Heute nachmittag 6 Uhr fand im Neichskanzlerpalais unter dem Vorsitz des Kaisers und Königs «ine Beratung statt, an welcher Reichskanzler Graf von Hertling, General- feldmarschall von Hindenburg, Prinz Mar von Baden, Vize- kanzlcr von Pager, Vizepräsident des Staatsministeriums Dr. Friedberg, der Chef des Geheimen Zivilkabinetts von Berg und mehrere Staatssekretäre teilnahmen. Kronrat in Dresden n Dresden, 2. 10. Unter dem Vorsitz Sr Majestät des Königs und in Gegenwart Sr. Künigl. Hoheit des Kron- Punzen sand heute «ine Sitzung des gesamten Ministeriums st Berlin, 3. 10. Die Berufung des Prinzen Mar I« Ser belagerten fellung In den Zeiten des Mittelalters ist es tausend- und aber- tausendmal vorgekommen, daß eine deutsche Stadt von irgend welchen Feinden angegriffen wurde und nur die Wahl hatte,' sich auf Gnade oder Ungnade zu ergeben oder den Kampf um die Eristenz zu führen — oft bis zum Letzten zu führen. Sollen wir an Marienburg, an Magdeburg, an^lolberg erinnern? Sollen wir des kleinen Bernau dicht bei Berliin gedenken, das sich siegreich gegen die Hussiten wehrte? Es ist überflüssig, denn wohl jede deutsche Stadt ist im Lause ihrer vielhundertjährigen Geschichte einmal eine umlagerte Festung gewesen; die Bürger waren ihre Verteidiger, die Frauen, ja selbst die Kinder halfen den Feind bekämpfen durch Ausharren und unermüdliche Liebestätigkeit daheim. Heute gleicht unser großes deutsches Reich einer solchen Festung. Wenn wir uns manchmal wundern mögen, woher die Bewohner jener alten Städte den Mut nahmen, dem Feinde zu widerstehen — heute wissen wir es: das Bewußt sein, um Sein oder Nichtsein zu kämpfen, erfüllte sic ganz und verlieh ihnen die Kraft und Würde, das Unvermeidliche zu tragen. Heute verstehen wir unsere Vorfahren, denn das selbe Gefühl wie sie erfüllt auch uns — die Jahrhunderte trennen uns nicht mehr, wir sind unseren Vorvätern gleich geworden, im Ertragen von Gefahren, Mühen, DEntöehrun- g«n, aber auch in der Polzen Kraft der Hingabe an ein großes allgemeines Ziel. Oft mögen die Bewohner «jner belagerten Festung über di» Wäll« hinausgelugt haben, um zu erkunden, wie es mit ' den Angreifern steht, ob diese noch frisch sind und tatkräftig, oder ob sie ermattet sind, ob ihr« Zufuhren reichlich aussallcn oder der Proviant knapp und knapper wird, so daß sie endlich ihr« Angriffe aufgeben müssen. Auch wir lugen über Deutsch lands Grenzen hinaus, in das Reich unserer Feinde hinein, und wenn auch die feindliche Zensur recht scharf ist, alles läßt sich nicht verheimlichen, und heut« wissen wir es genau: Auch unsere Gegner leiden Not! Spaßig genug klang cs in unsere ernste Zeit hinein, was der Ire O'Comore berichtete, ckls er nach einjähriger Abwesenheit zum ersten Male wieder das englische Unterhaus betrat: eine Schar wohlbeleibter, fett- bäuchiger Gentle men hatte er verlassen, aber hohlwangige, abgemagerte Ritter von trauriger Gestalt fand er wieder! So sieht es in England aus! Aber wir wissen mehr: daß dort die Pferde massenhaft geschlachtet werden müssen, daß Knappheit in den Bekleidungsgegenständen, in den Kohlen usw. herrscht — wie bei uns. Nicht bloß die Belagerten leiden, auch den Belagerern der Festung geht es schlecht! Das ist der freudige Trost, den wir haben. Unsere U-Boote sind unermüd lich am Werke. Hindenburg hat gesagt, wir schaffen es, und Admiral Scheer hat uns versichert, daß die U-Boote England an den Verhandlungstisch zwingen werden. Bis dahin gift es also für 'uns durchzuhalten. Das einstimmige „Ja!", mit dem die Essener Arbeiterschaft die Frage des Kaisers, ob sie durchhalten wolle», beantwortete, mag «in Echo im ganzen deutschen Volk finden. Um Sein und Nichtsein geht's! Geben wir nach, «rgeben wir uns auf Gnade und Ungnade, so ist unsere Existenz dahin — eine Da seinsmöglichkeit für Deutschland gibt «s dann sticht mehr. Darum: wir halten die Festung! Und wir werden frohgemut den Tag erleben, da die Belagerer abziehen und uns das zu erkennen müssen, was sie uns jetzt noch bestreiten: unsere Zukunft! : , von Baden kann, wie die „Voss. Ztg." berichtet, wenn auch nicht formell, so doch in Wirklichkeit als vollzogene Tat sache betrachtet werden. Die Bekanntmachung soll nach streng konstitutionellen Grundsätzen erst erfolgen, nachdem die Eini gung über das Programm vollzogen ist. Wie der „Lvkal- anzeiger" schreibt, hätte sich der Prinz restlos auf das Pro gramm der Mehrheitsparteien gestellt. Für seine endgültige Formulierung blieben noch einig« Punkte zu klären, bei denen es sich u. a. um die Form handeln soll, i» welcher man der Forderung auf Aushebung des Artikels 9 der Verfassung gerecht werden will. Im „Berl. Tgbl." heißt es: Dcr Pnnz will ein Kabinett ausschließlich aus Mitgliedern der Mehr heitsparteien bilden. Auch dis Nationallibera'en dürften, ganz abgesehen von den Konservativen, davon ausgeschlossen blei ben. Dagegen sollen die national.iberalen Pulnuer vonKrause, Schiffer und Friedberg in ihren Aemtern verbleiben. Das Programm des Prinzen lehne sich an das Aktionsprogramm der Mchrheitsparteien mh weis« in einigen Punkten ein« noch präzisere Fassung auf, g he in anderen über die Forderungen der Mchrheitsparteien hinaus und steile allem den Gedanken voran, dem deutschen Volke den Frieden zu geben. Der „Vorwärts" teilt die Umrisse der neue n Re gierung mit, soweit sic schon erkennbar sind: Reichskanzler Prinz Mar von Baden, Vizekanzler von Payer, Staats sekretäre ohne Portefeuille Scheidemann und ein Zentrunks- abgeordneter, parlamentarischer Unterstaatssekretär ein So zialdemokrat. Ueber die Besetzung des Staatssekretariates des Acußcrn sagt der „Vorwärts": Staatssekretär einer von den drei vorgeschlagenen Diplomaten, die alle drei Init ihrer Ueberzeugung auf dem Boden des neuen Regierungspro gramms stehen, zwei neue parlamentarische Unterstaatssckrc- täre, Parteien noch unbestimmt. Dann kommt das Reichs arbeitsamt (neu), Staatssekretär ein Sozialdemokrat (über die Person soll noch die Gencralkommission der Gewerkschaften gefragt werden), zwei parlamentarische Unlerstaatssekrctäre ein Fortschrittler und ein Zentrumsmann. Weiter das Reichsami des Innern, Staatssekretär «in ZentrumsabgeordnUer. Neichspresseamt (neu), Staatssekretär Erzberger, zwei parla mentarische Unterstaatssekretäre, ein Fortschrittler und ein Sozialdemokrat. Reichswirtschaftsamt, Staatssekretär (wie bis her von Stein), ein parlamentarischer Unterstaatssekretär, ein Sozialdemokrat. Reichsschatzamt, Staatssekretär (wie bisher Graf Rüder»), ei» parlamentarischer. Untcrstaatssekretär, ei» Zentrumsabgeordneter. Preußisches S t aa t s m i n i st e» rium, Sozialdemokratie, Zentrum und fortschrittlich« Volks partei stellen je einen Minister. Die neue Regierung, sagt der „Vorwärts", ist als eine kollegiale gedacht, an deren ent scheidenden Beschlüssen alle Staatssekretäre teilnehmen. ^Dcr Reichskanzler, der Vizekanzler und die beiden Staatssekretäre ohne Portefeuille sollen ihren engeren Ausschuß darstellen. Die neue Negierung werde es als ihr« Aufgabe betrachten, der Welt und dem deutschen Volke den Frieden wiederzugebcn. Dieser solle «in dauernder sein, er soll sich auf den Völkerbund gründen und die allgemeine Abrüstung ermöglichen, die poli tische und wirtschaftliche Freiheit der Völker sichern und den Wirtschaftskrieg nach dem Kriege ausschlicßen. u Bern, 2. 10. Das „Berner Tageblatt" schreibt zum Systemwcchsel in Deutschland u. a.: Wer den Untergang Deutschlands nicht herbeiwünscht und der Meinung ist, daß des Volkes Stimme im modernen Staat in der Regierung zum Ausdruck gebracht werden soll, kann die neue Wen? düng der Dinge in Deutschland nur begrüße». Nun wissen wir ja, daß eine weitgehende Demokratisierung seine Ge fahren und illachteile mit sich bringt. Für Deutschland 'aber heißt «s heute, das Volk hat sich geopfert,, nun will es zu Pflichten auch lveitere politisch« Rechte. Logischerwcise Ian» man die Berechtigung dieser Forderung nicht wohl aberkennen. Amtsblatt für die König!. AmtshaOwamschast Mha, das König!. Amtsgericht und den Stadttat zu Frankenberg „ , ... , . . «„„».„bera l Sa. — Druck und »erlag von C.». Roßberg iu Fraukeuber« i. S«° «erautwortlicher Redakteur:ErustRoßbergsen.in Frankenverg ' „„„Unter teilweiser Abänderung der Bestimmungen in 8 3 der Verordnung vom 22. Juli 1918 ^7.2080 ^1-L il - über Zusammenlegung der Schlachtungen und der Wurstherstellung t„Sach- fische Staatszeitung" Nr. 170 vom 24 Juli 1918) und in Ergäniuna des 8 4 der Bekannt- einheitliche Höchstpreise für Rmd-, Kalbfleisch und Wurst vom 26 Juli 1918 (-Sächsische Staat^eituna" Nr. 174 vom 29. Juli 1918) wird bis aus weitere» gestattet, von der Erarbeitung der Rinderzungen zu Wurst abzusehen. Solchenfalls sind die Rmder,ungen d«P Fleischer ,um gleichen Preise zu überlassen, der für Rindfleisch m b-zablen ist. Als Höchstsätze werden festgesetzt für 1 Kilogrumm Rinderzunge in .Preisstuse 5,20 Mark: Preisstufe ö s Mark; Preisstufe 0 4,80 Mark. Diese Bekanntmachung tritt sofort in Kraft. Dresden, am 1. Oktober 1918. Ministerium de» Innern. Bekämpfung »er «tullaus »uv des Frostspanners. spanner»*a??ewrdett hierdurch zur Bekämpfung der Blutlau» und de» Frost- „ Die mH einem weißen Flaum bedeckten Blutläuse sitzen kolonienweise in den Ueber- der Reste und Rindenwunden. Diese sind mit Baumkratzern oder mit ohn- Itchen Geraten sorgfältig zu reinigen und mit barten Wurzelbürften auszuwaschen. Wo Petroleum und Seife zur Verfügung steht, ist die Seife in warmem Wasser aufzulösen und mit Petroleum im Verkastmq von 1 : 25 zu vermengen, um dann zum Auswaschen der Wunden zu dienen. Blutlausherde an jungen Besten und Zweigen werden am besten mit reinem Wasser ausaewaschen oder einfach zerdrückt. 2m Oktober tritt auch der Frostspanner auf, dessen flügellose Weibchen an den Baum- stammen herauf,ukriegen suchen, um an den Spitzen der Kn soen ihre Ger abzukegen. Die im Früblahr daraus entschlüpfenden Raupen zerstören Knospenblätter und junge Früchte, be- anders aut Kirschbaumen. Um die Eier lebenden Scbm-iterltnae obmbalten und zu sanaen, ist ein 10 Zentimeter breiter Streifen Leimpapier -käuflich) um den Stamm zu legen, fest,«- btnden und mit sogenanntem Raupenleim dünn ,« bestreichen. Der Leim must gut klebrig An und bleiben und ist deshalb bet anhaltender Trockenheit wiederholt zu bestreichen. D,e Leimgürtel werden mit den darauf befindlichen Insekten im Frühjahr abgenommen und ver- vrannt. Nähere Auskunft erteilen den Obstbaumbesitzern die von der unterzeichneten Amtshaupt- mannschat: angestellten Vertrauensmänner für Gemüse- und Obstbau. Letztere sind mit der titderwachung der Bekämpfung der Blutlau» und de» Frostspanner» beauftragt. „ Dw Amtshauptmannschatt behält sich vor, auch von sich aus Nachprüfungen wegen der Bekämpfung der Blutlaus und des Frostspanner» anstellen zu lassen. Flöha, den 3. Oktober 1918. Die Königliche Amtshauptmannschaft.