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Frankenberger Tageblatt Bezirks- Anzeiger Amtsblatt fitt die WM.Amtsl>MtMMischaftM das MG. Amtsgericht Md den Stadttat zu Frankenberg AM Sonnabend »«» 28. Septemder 1818 77. Jahrgang MerkUungen suj Sar „frankenberger Lsgedlstt« str Ss5 vierte VierielM 1918 — Bezugspreis fürs Vierteljahr 3—Mk., für de» Einzelmonat 1.—Mk. (Trügerlohn besonders) - werden in der Verlagsstelle und den hiesigen Ausgabestellen, wie auch von den Austrägern in Stadt und Land ebenso von allen Postanstalten des Deutschen Reiches, wie Oesterreich. Ungarns, entgegengenommen. In der Hauptgeschäftsstelle werden die Karten für Abholer von Montag früh an ausgegeben. .... Verlag des „Frankenberger Tageblattes." Petroleumkarte«. Die für die Monate Oktober 1918 bis April 1919 geltenden Betroleumlarten werden Montag, den 30. September 1918, 9 bi» 12 Uhr vormittag» in der ».«dsnainittaltt-ptzaa- «usgst»» — Msi-Ia« 14 — ausgegeben. Die Nachluckenden haben eine Bescheinigung de« Hauseigentümer« darüber bei,»bringen, daß sich in ihrer Wohnung weder Gas-, noch elektrische Beleuchtung befindet. Lediglich unter dieser Voraussetzung können Petroleumkarten verabfolgt werden. Hauseigentümer selbst haben eine entsprechende «christliche Erklärung ohiuaeben. falls sie für sich Petroleumkarten begehren. van asgini» a«s V«>Ie»uko» vwn pvtnolvum «einet »ovt> dvtemni»« g«A«I>«n. Stadunt Frautonbeeg, am 27. September 1918 OeffentliMe Sitzung des Bezirksausschusses Donnerstag, den S. Oktober 1918, mittags V,1 Uhr im Berhandlungszimmer der Amtshauptmannschaft. , „ Die Tagesordnung hängt im Wartezimmer der Amtshauptmannschaft aus. Flöha, am 26. September 1918. Der Amtshauptmann. Nachtrag zur Bekanntmachung über den Verkehr mit Spiitkartosseln aus -er Ernte 1918 vom 14. September 1918. Die Bestimmung unter 2 der ebenbezeichneten Bekanntmachung wird aufgehoben und durch folgende erseht: . , Die Ausfuhr von Spätkartoffeln au« dem Kommunalverband Flöha, auch solcher aus Anbauflächen von nicht über 260 Quadratmetern, ist nur mit Genehmigung der Amtshaupt- mannschast zulässig. Gesuche würden bei der Gemeindebehörde des Erzeugungsortes anzubringen fein, die sie nach Begutachtung hierher weiterzuleiten hätten. 2. Die Belieferung von Landeskartoffelkarten wird durch vorstehende Festsetzung nicht berührt. Soweit auf Landeskartoffelkarten geliefeite Kartoffeln mit der Eisenbahn besördert werden, «folgt die Abstempelung der Frachtbriefe durch die Gemeindebehörde des Versandortes. Flöha, den 26. September 1918. Der Kommunalverband der Königlichen Amtshauptmannschaft Flöha. Schätzung der Kartoffelernte. In den nächstem Tagen ist durch die von uns bestellten Schätzungsaurfchüsie der Ertrag der diesjährigen Kartoffelernte zu schätzen. In Frage kommen alle Anbauflächen von mehr als 20ü Quadratmetern. Die Schätzung geschieht durch Mellen der Reihen-(Zeilen») Entfernungen und der Entfernungen der Kartoffelstöcke innerhalb der Reihen, sowie durch Ausnehmen einer entsprechenden Anzahl Stöcke und Feststellung des Gewichte« derselben. Die Kartoffelcrzeuger sind verpflichtet, ihre Kartoffeläcker dem Schätzungsausschuh anzugeben und haben die erforder lichen Handlungen des Ausschusses zu dulden. Die ausgehobenen Kartoffeln verbleiben natürlich im Eigentum de» Erzeugers. Frankenberg, am 26. September 1918. Der Stadtrat. BlkkEaus Hon l^uavk Sonnabend, den 28. d. M.. an die Bewohner de, 2. Brotkartenbezltke» Nr. 1 bl» 700 bei Holler, Schilde und Jahn, 4. ' „ „ 429 „ 1299 „ Fiedler und Leiteritz gegen 3. Abschnitt für September der Landessperrkarte. Ltadtrat Frankenberg, den 27. September 1918. Auf Blatt 495 des Handelsregister», betreffend die Firma „Deutsche» GlettroStahl-MM" Aktiengesellschaft in Frankenberg i. Sa., ist eingetragen worden: 1. Die in der Generalversammlung vom 23. September 1917 beschlossene Erhöhung de« Grundkapitals um 995900 Mark ist erfolgt. Die neuen Jnhaber-Altien zum Nominalbetrag von 1900 Mark werden zum Nennwert ausgegeben. 2. Der 8 32 des Gesellschaft-Vertrages ist durch Beschluß der Generalversammlung vom 20. September 1918 laut gerichtlicher Niederschrift von demselben Tage abgeündert worden. Frankenberg, den 25. September 1918. ^.-Res. 143/18. Königliche» Amtsgericht. Die Auszahlung -es Schätzungswertes für die freiwillig, entgeltlich abgegebenen, getragenen Mäaner-Anrüge für die Reichsbetteidung«- stelle im Amtsgerichtsbezirk Frankenberg von Nr. LSI bt» LSV erfolgt von Sonnabend, den 28. September, ab in der Kleiderannahmestelle gegen Vorlegung der Empfangsbescheinigung. Auf Wunsch wird der Schätzungsdetrag gegen vorherige Einsendung der Empfangs bescheinigung unter Porto-Abzua durch die Post zugestell«. Schiffbau «M ZcbiNvemlcdtWg Im ersten Vierteljahr 1918 sind nach den Angaben der britischen Admiralität tm Vereinigten Königreich gebaut: 320 280 Bruttotonnen im April 1918 111733 „ „ zusammen 432 013 Bruttotonnen. In den ersten vier Monaten des Jahres 1918 sind auf amerikanischen Wersten nach den „Newyork Times" gebaut: im Januar 11 Fahrzeuge von 91541 Tonnen „ Februar 16 „ „ 123100 „ „ März 21 „ „ 166 700 „ " April 32 „ „ 240000 zusammen 80 Fahrzeuge von 621341 Tonnen in England 432 013 „ zusammen in beiden Ländern 1053 354 Tonnen in dem ersten Drittel des Jahres 1918. Wegen der immer größer werdenden Schwierigkeiten hin sichtlich der Beschaffung von Material und Arbeitskräften ist nicht anzunehmen, dah die Zahlen wesentlich steigen werden. Wir müssen also mit einer Neubauziffer in den feindlichen Ländern, zu denen sich noch Japan als in größerem Maße bauend hinzugesellt, von 3^ bis höchstens 4 Millionen Vrutto- . Tonnen rechnen. Wahrscheinlich wird die Zahl für das Jahr 1918 näher an 3 als an 4 Millionen Tonne» liegen. Aber auch 3 Millionen Tonnen sind ein bedeutender Zuwachs des Handelsschiffsraums, der unseren Feinden zur Verfügung steht. In den ersten vier Monaten 1918, in denen unsere beiden Hauptfeinde etwas mehr als 1 Million Tonnen ge baut haben, haben unsere Streitkräfte vernichtet: im Januar 1918 632 000 Tonnen „ Februar 1918 680 000 „ „ März 191g 689 000 „ ,» April 1918 652 000 „ zusammen 2 653 000 Tonnen Diesen Meldungen des deutschen Admiralstabes stehen di« folgenden offiziellen britischen Angaben gegenüber: im ersten Vierteljahr 1918 687 578 Tonnen „ April 220709 . zusammen 908 287 Tonnen Die für das erste Vierteljahr genannte Tonnage umfaßt nur die Verluste der englischen Handelsflotte, wie aus folgen den Zahlen hervorgeht, dw von der britischen Admiralität genannt werden: Im März verloren die Briten m , , 222 549 Tonnen die Alliierten und Neutralen 176 924 zusammen"M 473 Tonnen Im April verloren die Briten 220 709 Tonne» die Alliierten und Neutralen 84 393 zusammen M ÜL.Tonnen In, Mai verloren die Briten 224735 Tonnen die Alliierte» und Neutralen 130 859 „ zusammen 355 594 Tonnen Wenn die britische Admiralität die Verluste für das erste Vierteljahr 1918 mit 687 578 Tonnen angibt, so sind darunter die Verluste der Briten allein verstanden, die monatlich mit etwla 220000 Tonne» angegeben sind. Um sich selbst Mut zu machen, veröffentlicht die bri tische Admiralität jetzt zum Vergleiche dis Zahle» aus April 1917. Danach verloren damals die Briten 555 056 Tonnen die Alliierte» und Neutrale» 338 821 „ zusamme» 893 877 Tonnen Die von der deutschen Admiralität für April 1917 ge- gbcene Zahl war 1091000 Tonnen und wurde von de» Engländern verhöhnt und verspottet. Jetzt nach einem Jahre werden 893 877 Tonnen zugegeben, so daß die beider- seitgien Angaben sich immer mehr nähern. Wenn wir die von der britischen Admiralität für März und April 1918 angegebenen Verluste von 399 473 Tonnen Md 305102 „ zusammen 704 575 Tonnen" für Januar und Februar 1918 in, gleichen Maßstab an- nchmen, so kommen wir »ach de» britische» Angabe» für die ersten vier Monate 1918 auf 1,4 Millionen Tonnen Ver-' luste, denen nur rund 1 Million Tonne» Neubauten gegen- überstehr». Legt inan die deutschen Angaben Mgrund«, so ist das Mißverhältnis noch ein größeres und? für Leland direkt verhängnisvoll. Die Tatsache, daß die Zahlen unserer Admiralität jetzt von England ziemlich zugegeben werden, spricht dafür, daß auch die jetzt von England beliebte Herab setzung unserer Erfolge nur dem Zweck dienh die Hoffnung in England neu zn beleben, als hielte» sich Neubau und Vernichtung die Wage. Die von der britischen Admiralität gegebenen Zahle» können uns nicht irre machen. Wenn Amerika in der Lage ist, seine Produktion an neuen Schiffen noch zu steigern, so bleibt doch zu beachten, daß die amerikanische Zahl von 621341 Tonnen in vier Monaten nur die Zahl der vom Stapel gelassenen Fahr- zeuge und nicht etwa die Zahl der in Amerika fertiggestell- teil Fahrzeuge ist. Amerika, das alles auf Massenfabrika- llon einrichtet, kann auch Schisse reihenweise bauen 'und r roduktion vergrößern. Für Mai 1918 werden 44 Schiffe mit 263 551 Tonnen als gebaut gemeldet, eine Zahl, r " h'bt. Der Mangel an Arbeitskräften und Matena! laßt aber auch 'die amerikanische» Bäuine nicht in de» Hmimel wachsen. Und unsere U-Boote, die nach wie vor monatlich etwa 600 000 Tonnen vernichten, dürfe» auch incht aus der Rechnung fortgelassen werden. _ ""d können bei Ayspannung aller Kraske so v.el Naum »ou baue», wie wir vernichten. lm hauptEkcbuk ae; sieicdmg; Die Erörterung über die politische Lag« wurde am Donnerstag unter etwas verminderM» Andrange der Ab geordnete» fortgesetzt. Als erster nahm das Wort Reichs kanzler Grasen Hertling zu einer Erklärung, über die wir bereits gestern berichteten, und iffe neuen Beifall fand. Abg. Gras Westarp fkons): Verstimmung und Klein, mut gehen über das berechtigt« Maß hinaus. In land wirtschaftlichen Kreisen beruht die Verstimmung auf der Zwangsherrschaft, die nach dem Diktat der Gewerkschaften geführt wird. Bei der Durchsuchung fehlt jeder Rechtsschutz. Man solle die Erregung nicht unterschätzen.. Die jetzige Ta gung des Ausschusses ist nicht geeignet, Besserung in der politischen Situation herbeizuführen. Ich habe erst durch die Presse die Absicht des Zusammentritts erfahren, sonst hätte ich Widerspruch erhoben. Die Presse hat den Eindruck einer Regierungskrise erweckt. Das war nach außen schädlich. Es handelt sich um das Bestreben nach einer weiteren Par- lamentarisierung und Fortsetzung der Demokratisierung. Das Ausland begrüßt dies aus naheliegenden Gründe», weil dadurch unsere Kampfkraft geschwächt wird. Ist jetzt dazu die geeignete Stunde'? Das Drängen nach Demokrati sierung wirkt kriegsverlängernd. Wie lammen die Sozial demokraten dazu, Bedingungen zu stellen für ihren Eintritt in die Negierung? Wer hat sie aufgefordert? Dar über müssen wir Auskunft erhalten. In anderen Ländern verfährt die Sozialdemokratie anders. Sie stellt ihre Par» teiforderungen zurück. Wenn es den, Vaterlande schlecht geht, dann blüht der Weizen unserer Sozialdemokratie. Der Ker» der Fordeiungcn ist, daß die Regierungsgewalt übergeht an «inen parlamentarischen Vollzugsausschuß. Dem dient zu nächst die Aufhebung des Artikels 9 der Verfassung. Die vcr. kündeten Regierungen würden die Negierungsgewalt zu gunsten einer Partamentsherrschaft verlieren. In gleicher Richtung liegt der Kampf gegen die sogenannte Rebenregie rung, d. h. gegen die Oberste Heeresleitung. Der Erlaß des Kriegsministers richtet sich gegen die pazifistische Propaganda nicht gegen die Friedensresvlulion. Deshalb ist die Empfind lichkeit unverständlich. Die Parlamentarisierung lehnen wir prinzipiell ab und namentlich jetzt, weil sie die Feinde stärkt. Wir geraten aus die schiefe Evene des Friedens um jeden Purvis. Das ist das Bedenkliche. In dieser Hinsicht stimme» wir den Ausführungen des Vizekanzlers zu. Der erste Schritt war die österreichische Note, aber auch schon Sols und von Payer haben sich aus die schiefe Ebene des Verzichts begeben. Die Stuttgarter Rede Payers mar ein erneutes Fricdens- nagebot, das unseren Unterhändlern Kei den Verhandlungen dienen würde, z. B. hinsichtlich Belgiens. -Wir glauben hin sichtlich Belgiens und der Kriegsentschädigung an unserer bisherigen Stellung festhalte» zu solle». Es handelt sich un« Staatsnotwendigleiten, damit Belgien nicht ein Vasall un serer Feiude wird. Deutschland wird keine Kriegslasten allein tragen können. Der Vorwurf der Kriegsverlängerung, der uns gemacht wird, ist falsch. Denn kein Verzicht bringt uns