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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 15.09.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-09-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191809159
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180915
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180915
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-09
- Tag 1918-09-15
-
Monat
1918-09
-
Jahr
1918
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oorgelegten Bericht einfach Ja und Amen sag;, ost eine wirksamere Art der Unterstützung od< ter ein höheres Kyffhänserbund und Kriegsbeschädigte Der Kyffhäuser-Bund der Deutschen Landes-Kriegerver bände beschäftigte sich in seiner diesjährigen Vertret«rversamm- i'»"g aus dem Kyffhäuser mit seinem infolge -des Krieges erheblich gewachsenen Aufgabenkreis. In Gegcnewart von Vertretern des Reichsamts des Innern, der preußischen Mi nisterien und des Krieges und des Kricgspresseamtes wurde zu der -Hauptaufgabe des Kriegcrvercinswesens, der aus dem von jehwst gepflegten Geist der Kameradschaft erwachsenen Notwendigkeit der Kriegssürsorge Stellung genommen. Die Neubildung von Kriegsbeschädigten- und Kriegsteilnehmer- vcrbänden hält der Kyffhäuser-Bund mit seiner bereits be stehenden Organisation von drei Millionen Mitgliedern und seinen weitgehenden Unterstützungseinrichtungen für unnötig, er ist jedoch bereit zu kameradschaftlicher Zusammenarbeit mit den neuen Verbänden, soweit sie, wie die Kriegerver eine, politisch neutral sind. In mehreren Fällen findet ein solches Zusammenarbeiten mit neuen Verbänden bereits statt. Die seit langem schwebende, eingehend erhobene Frage der Vereinheitlichung der Organisation im Kricgervereinswesen wurde in der Weise zur Lösung gebracht, daß der aus einer Reihe von norddeutschen und mitteldeutschen Landesverbänden bestehende „Deutsche Kriegerbund" in den „Kyffhäuser-Bund" aufgeht unter Uebertragung seiner wirtschaftliche» Einrich tungen auf den Preußischen Landes-Kriegerverband. Der neue Eesamtverband soll sodaim ,ben Namen „Deutscher Kriegerbund" annehmev. kennen, die feine Entwicklung verfolgt haben, fallen sich äusser», wie ihm am besten zu helfen sei. Laufen dann diese Gutachten in txr Geschäftsstelle des Heimatdanks eich dann werden Pe alle zu einem Bericht verwertet, der dem Aus- von lindleben nach Kultralien Ein Fall, der so recht eindringlich den für uns zwar ehrenvollen, aber doch schmerzlich empörenden Unterschied zwi schen deutscher und englischer Gefangenenbehandlung zeigt, ereignete sich in dem berüchtigten australischen Lager „Liver pool Camp". Ein naturaüsixrter Australier, Deutscher von Geburt, der aus dem Lager in Nuhleben nach Australien ausgetauscht worden war, war gleich nach seiner Ankunft in Austra.ien anstatt in die erhoffte Freiheit, in das Liverpool- Lager gebracht worden, da die Australier jeden, in dem sie nur ein Tröpfchen deutschen Blutes wittern, rücksichtslos inter nieren. Dieser Ruhlebener, an die humanen uno würdigen Verhältnisse des deutschen Lagers gewöhnt, geriet alsbald in das größte Entsetzen, als er Bekanntschaft mit den himmel schreienden Zuständen in „Liverpool-Camp" machte. Unter bringung, Behand.ung, ärztliche Pflege, alles war gleicherweße haarsträubend in diesem Menschenpferch, in dem es die „be wachenden" Strauchoiebe sich u. a. a.lsvnntäglich in viehischer Trunkenheit zum Spatz machten, b.indlings auf die Ge fangenen zu schießen, was zur Genüge auf die sonstigen Ver hältnisse schließen läßt. Als zufällig einmal, was sehr selten vorkam, der Revisor, ein alter ehrlicher Richter, das Lager besichtigte, erhob der Ausgetauschte Beschwerde und schilderte die vorzüglichen Zustände in Ruhleben. Er stieß auf völligen Unglaube», schließlich aber überzeugte er den Richter doch, und am nächsten Tage stand in der Presse zu lesen, die Ge- fangenenverhäUnissc in Deutschland seien ooch nicht so schlecht, wie man gehört habe, und es würden nun auch Vorkehrungen getroffen werden, um „Liverpool-Lamp" nach dem Vorbild von Ruhleben zu reformieren. Bei dieser wohlklingenoen Ankündigung blieb es natürlich. Die jammervollen Zustände in „Liverpool-Camp" blieben nach Aussage des dort sechs Monate lang gefangen gewesenen Bat-.Arztes Dr. E.... völlig unverändert. Mitteilungen VeS kgl. Aanvesamts Frankenberg aus die Zett vöm 31. August bis 13. September 1-18. ö.) Geburten: 3 und zwar 3 Knaben und 1 Mädchen. L) Sterbesälle: 6 und zwar 3 männl, und 3 wetbl. 0, Gyeausgebote: 8 0) Eheschließungen- 3 D (ÄS D Mrchennachrtchre« 16. Sonntag nach Trinitatls Krautenberg. ErnndaMstst. Bmm. Uhr Festgottesdienst, Oberpf. Ehmer. Antchl. Beichte und Adcndmahlsfetcr, P. Stenz. An diesem Tage Kollekte für die Armen der ganzen Parochte. Gaben zur Schmückung der Kirche, Kanzel und Kapellen werden bis Sonnabend nachm. 6 Uhr beim Kirchner oder in der Piarramlsexpedtlion entgegen genommen. Nachm 3 Uhr Berbandsfest der Jiingltngsvereine in Flöha. Predigt: Pf. Lehmann, Schönau, im Psmrwaid oder in der Kirche. Nachm. 8 Uh- Nachvers. im Gaschos Lorenz. Wochenamt: P. Srenz. Kirchenmusik: „Ich sreue mich im Herrn." Chor mit Orchester und Orgelbegtrilung von Joh. Seb. Bach. Ich sreue mich nn Herrn, und meine Seele ist fröhlich in meinem Gott. Getauft: Bruno Richard GrimmS, BrauhiissarbetterS h., z. Zt. Im Felde, S. Bernhard Otto Friedrichs, Bauarb. h., S. Karl Walter Arnold«, SchrihscherS h., S. Richard Max Schönes, Werkstättenarb. in Mühlbach, S. Getraut: Robert Max Grahl, Landwirt in LanghennerSdors, und Ida Klara Andrae in Pttmndh d. Meiden. Friedrich Otto Lindig, Erdaid in Gersdori, z. Zt. im Heere, und Mantha Unna Tauscher in Dittersbach. Max Wailer Ncst.er, Monteur h., z. Zt. im Felde, und Helene Ella Sprung h. Paul Oskar Bertram, WtrtschaflSgeh. in Etzdorf, und Frieda Linda Weigand in Böhrigen. Beerdigt: Georg Johannes, Paul Emil Morg-nsterns, Mengleßerei- ard. h, S., 2 I. 10 M. 12 T. Fr. Ernestine Wilhelmine Marschner geb. Schauer, weil. Friedrich Gustav Marschners, Ziegelnietstefs h., hl«. Witwe, 78 I. 5 M- 14 T. Karl Rudolf Leistner aus Hausdorf, Sold. d. 2. Komp, des Jns.-Regts. Nr. 418 hier, 27, I. 7 M. 3 T. Max Ernst Knoll, ans. B. u. Gastwirt h., ein Ehem, 84 I. 1 M. 2« T. Am 16. Sonntag nach TrinitatiS werden kirchlich aufgeboten: Gustav Wenzelf Buchbinder in Gunnersdorf, z Zt. h. in Garnison, weit. August Wenzels, Wirkers h, htl. ehel. S., Marte Martha Pertuch h, Hugo He: mann PerluchS, Kutschers h., ehel. T. Johannes Emil Gaitzsch, Bankbeamter m Chemnitz, Robert Bern- ha.d Gatßich«, P-iv>lmanns tn Chemnitz, ehel. S, und Margarethe Lina Jäger h., Otto JägerS, ans. B. u. Möbelsabrikanten h., ehel. L. «A«a»»tEaft Wann darf der ErMger KlAuhaudelspr«ise nehtnen? Für den Verkauf von Gemüse und Obst wird diese Frage von der Reichsstelle für Gemüse und Obst wie folgt beant wortet: Nach Z 6 der Verordnung über Gemüse, Obst und Südfrüchte vom 4. April 1917 umfaßt der Erzeugerpreis die Kosten der Beförderung bis zur nächsten Verladestelle und diejenige» der Verladung. Nach dem Wortlaut des zweiten Absatzes derselben Bestimmung können Erzeuger nur dann Kleinhandelspreise für ihre Ware» n.hme», wenn' sie düess auf eigene Rechnung und Gefahr weiter als bis zur nächsten Verladestelle ^versenden und am Bestimmungsort unmittelbar an Verbraucher veräußern. Die Praxis der Reichsstelle für Gemüse lind Obst hat jedoch von Anfang an de» Sin» der Bestimmung dahin ausgelegt, daß der Erzeuger den Klein handelspreis auch dann nehmen kann, wenn er sie Ware selber, sei es mit der Bahn oder zu Wasser, sei es als Trag last oder im Handkorb, bis zur Verkaufsstelle bringt und sie dort aus eigene Rechnung und Gefahr unmittelbar an Verbraucher veräußert. Es wird also auf das Erfordernis der „Beförderung über die nächste Ladestelle hinaus" ohne weiteres verzichtet und vernünftigerweise nur darauf Wert ge legt, daß die Ware nicht an der Erzeugungsstelle selbst ver kauft wird. Hieraus ergibt sich folgerichtig, daß z. B. der Laiidwirt, der seine grünen Bohnen am Eczeugungsort, aber nicht.an der Erzeugungsstelle, sondern in einem besonderen Verkaufsraum durch eine» Angestellten an Verbraucher ver kauft hat, berechtigt ist, den Kleinhandelspreis zu fordern. Ebenso haben alle Landwirte, die ihre Ware selbst auf den Markt bringen und dort selbst oder durchahre Altgestellten an Verbraucher verkaufen, das gleiche Recht. Am bevorltebrncken stmollelemte Verschiedene Anzeichen in der Natur deuten darauf hin, daß wir wahrscheinlich in diesem Jahre mit einem frühen Winter zu rechnen haben werden. Die kühle, regnerische Wit terung der letzten Wochen dürfte auf leichterem Boden di: Aussichten der Ernte etwas verbessert, hingegen auf besserem Boden verschlechtert habe». Die Erfahrungen der Vergangen heit lehren allerdings, daß es außerordentlich bedenklich ist, Voraussagen für de» Ausfall der Kartoffelernte zu machen. Es sei mir daran erinnert, daß noch im September 1916 von verschiedensten Seiten mit einer Kartoffelernte von 48 Millionen Tonnen gerechnet wurde, während sich in Wirklich keit nachher eine absolute Mißernte ergab. Für die dies jährige Ernte läßt sich bis heute nur sagen, daß in den meisten Landesteilen wohl mit einer befriedigenden Ernte, aber picht mit dem günstigen Ausfall des Vorjahres ge rechnet wird. Sollte der tatsächliche Ausfall «in besserer werden, sv wäre dies ja 1m höchsten Grade erfreulich. Es vermifchle« * Ao» einem Schwei» zerfleischt. Der HWrige Hobert Hübner aus Harzdorf, der als Kind zu East in der ungarischen Stgdt Mako weilte, geriet in ei» Nudel junger Ferkel, d-e er mit einer Gerte streicheln wollte. Eine Sau, d« darin einen Angriff auf ihre Ferkel sah, fiel über den unglückliche» Knaben her und zerfleischte ihn. Der Knabe ist seinen schweren Verletzungen erlegen. * Prlnzesstnnsn-Geburt in der bayrischen KömgsfanM«. Frau Prinzessin Franz von 'Bayern wurde von einer Prin zessin glücklich entbunden. Das Neugeborene ist das viert« Kind, aus der am 8. Juli 1912 geschlossenen Ehe dos Prinzen Franz mit der Prinzessin Isabella von Croy. schuß des Heimatdanks zur Beschlußfassung vorgelegt wird. Auch die Mitglieder des Ausschusses versehen ihre Tätigkeit ehrenamtlich. Sie haben alle ihren Beruf, der sie zum Teil ganz in Anspruch nimmt. Sie sind auf den ganze«« Bezirk d«r Amtshauptmannschaft verteilt. Es ginge nicht an, sie aus ihrer Berufstätigkeit wöchentlich horauszureißen, um sie zu einer Ausschußsitzung zusammenzuberusen. And doch kann nur d« «»Ausschuß selbst, die gewählte Vertretung derer, die de» Heimatdank mit ihre» Opfergaben geschaffen, über die Gewährung von Unterstützungen ustd das Maß der Für sorge, die dem einzelnen Kriegsbeschädigten oder der Krixger- witwe zugcwendet werden soll, beschließe». Der Ausschuß Les Heimatdankcs ist aber kerne Körpe.fyaft, d^e zu dem ihm . Da wird gar /sc/sk- 7» ru -a-en beim »a«» L «ack bei Danket, LkempE-e», (7«,non» Dippmann, Tkabor'i Dannodia»-, Ds»-nk<n-«r Da»»o, /nstaibrtioneAeeebÄ/'t, Dor» mann Mecaüakione - <7ee-M/k, Ty^an* L^andmv, vn«au Atto»«»«» SS»no, SMlaeeerei, i» Sao»»sni«iv bei Lanska»»«» So»«1*o» erscheint aber richtiger, mit einem geringeren Ertrag« zu rechne». Erfahrungsgemäß ist «ine geringere Kartoffelernte schwie riger einzubringen wie eine gut«, bei welcher der außerordent lich hohe Akkordverdionst zü eifriger Arbeit anregt. Das regnerische Wetter, welches die Ernte, insbesondere auch des zweiten Schnittes der Wiesen und Futterflächen, sowie d:e Herbstbestellung bedeutend verzögert, Dürfte den Beginn der Kartoffelernte ebenfalls nachteilig verspäten. Es wird sich also darum handeln, bei spätem Beginn und der Gefahr früher Fröste in kürzester Zeit die Kartoffelernte zm bergen. Dies erfordert eine gewaltige Kraftanstrengung des^deutschen Volkes, insbesondere die angestrengteste Aufmerksamkeit der maßgebenden Behörden, welche im Interesse der Volksver- sorgung alles werden daran setzen müssen, die Kartoffeln aus der Erde zu bekommen. Die Kartoffelanbaufläche ist über dies nach den amtlichen Angaben gegenüber dem Vorjahre erfreulich gewachsen und dürfte derjenigen des Jahres 1916 wieder gleich kommen. Es kann angenommen werden, daß dieser Zugang ein wirklicher und nicht nur — wie von einer Seite behauptet — ein statistischer ist. Es gilt also, noch mehr Kräfte für die Ernte einzusetzen wie im vergangenen Jahre, in dem ein außergewöhnlich langer und schöner Herbst uns über alle Schwierigkeiten hinweghalf. Wollte man darauf vertrauen, daß derartige Verhältnisse auch in diesem Jahre wiedcrkchren, so wäre dies außerordentlich leichtfertig ge handelt. Es muß vielmehr betont werden, daß gegenüber dem Vorjahre eine große Verringerung der Arbeitskräfte emgetre!«» ist. Die" ländlichen Ortschaften sind in ganz a»oer«m Maße von Freiarbeitern entleert wie 1917, letztere aber bildeten bisher im Herbst in den großen Wirtschaften des Ostens das Hauptkontingent der Kartosfelerntearbeiter. Tue Kartoffelbaugesellschaft E. V. hat sich daher schon vor langer Zeit mit dem Kriegsamt ins Einvernehmen gesetzt, um der Landwirtschaft weitere Arbeitskräfte für die Kartoffelernte zuzuführen, und die Zusicherung erhalten, daß die verfüg baren Gefangenen, soweit irgend möglich, für die Kartoffel- ! ernte hergegeben werden. Es kann daher denjenigen Wirt schaften, die bisher noch nicht vorgesorgt haben, sticht dringend genug empfohlen werden, sich schleunigst dieserhalb mit dem Stellv. Generalkommando ihres Bezirks in Verbindung zu setzen. Es steht zu hoffen, daß auch wieder vermehrte Be ¬ urlaubungen von Hceresangehörigen für die Kartoffelernte stattsinden werden. Daneben wird seitens des einzelnen Land wirts bezw. der landwirtschaftlichen Vertretungen alles ge schehen müssen, was geeignet ist, Die Einbringung der Kar toffelernte zu beschleunige». Erfahrungsgemäß liegt ein be- I sonderer Anreiz, Arbeitskräfte für die Einbringung der Kar- I toffelernte zu gewinnen darin, daß den Arbeitern gb'stattst ! wird, eine entsprechende Menge Kartoffeln des Abends mit I nach Hause zu nehmen. Nur hierdurch ist es möglich, gc- I «lügende Arbeitskräfte aus den Städten herauszulocken. So I wurde jin vergangenen Jahre gestattet, daß an die für d.« I Kartoffelernte in der Provinz Posen gewonnenen sächsischen I Arbeiterinnen außer Barlohn für jeden Scheffel (125 Pfund) I der von ihnen persönlich geernteten Kartoffeln 1 Pfund ver- I ab folgt werden durfte. Der Kriegsausschuß der deutschen I Lattdwirtschast und die Kartoffelbaugesellschaft haben den I Herrn Staatssekretär des Kriegsernährungsamts gebeten, » diese Maßnahme zur allgemeinen Durchführung zu bringen. I Ferner scheint es erwünscht, daß seitens der Eisenbahnvcrwal- I tungen den Kartoffelgräbern Freischeine zur Rückfahrt bewil- I ligt werden, auch wenn die 'Rückfahrt nicht in Kolonnen an- I getreten wird, um den Einzelnen zu gestatten, aus der Groß- I stadt auf billige Art nach den großen Kartoffelwirtschaften I zu gelangen. Auch wird Vorsorge getroffen werden Müssou, I daß durch, die Maßnahmen betreffend Laubhcu- und Buch- I eckerngewinnung die Kartoffelernte nicht beeinträchtigt wird. I Eine andere wertvolle Hilfe können dre 'Jungmannen in der I Kartoffelernte leisten, welche gerade in ihrer jugendlichen I Gelenkigkeit dazu besonders geeignet erscheinen. Die Ueber- I sichten über die bisherige Verwendung derselben in den ein- I zelnen Provinzen ergaben ein sehr verschiedenes Bild. Ein- I zelne Provinzen, sowohl im Osten wie im Westen, haben I von der Jungmannenhilfe einen recht großen, andere so gut I wie gar keinen Gebrauch gemacht. Man möchte meinen, I daß unter den jetzigen Umständen in allen Landesteilen der I Versuch ausgedehntester Heranziehung unserer jungen Kräfte I lohnend sein müßte, sodaß dies seitens der Unterrichtsver- I waltung mit allen Kräften unterstützt werden müßte. Fast überall «nacht sich schon jetzt nach den langen I Regenwochen die Phylophtorafäule, auch kurzweg Kartoffel- I krantheit genannt, bemerkbar. Es wird daher In diesem I Jahre ein ganz besonders sorgfältiges Einwintern der Kar- I toffeln notwendig sein. Mit Rücksicht hierauf sei an ein I Fiugbmtt „Die Eimoiilterung der Kartoffeln von Dr. Schaff- I nit-Bonn-Poppelsdorf" erinnert, welches im September 1916 I von der Kartoffe.baugesellschaft E. V. herausgegeben wurde I und gegen Zusendung einer 15-Pfennig-Marke von Ler Ge- I seilschaft versandt wird. Letztere hat überdies schon vor I geraumer Zeit «ine Lichtbilderserre über alle Aufbewahrungs- I arten und auch die entstehenden Fäulen usw. der Kartoffeln I Herstellen lassen, welche vorzüglich zur Belehrung in Ver- I cimgungen a.ler Art zu gebrauchen ist. Näheres darüber ist", von der Geschäftsstelle, Berlin SW. 11, Bernburger Straße I 15/1611, zu erfahren. Ausmaß derselben vorzzeschlagen, und es werden Fragen auf- geworfe», die rin Interesse des Kriegsbeschädigten gründlich Beantwortung erheischen. Aus all dem erklärt sich, daß die Erledigung der Gesuche mancher Kriegsbeschädigter sich ei nige Zeit hlnauszieht. Während dieser Zeit behalt der Hei matdank den Kriegsbeschädigten unausgesetzt, im Auge, und, wenn es nötig sei» sollte, springt er ihm hilsreich bei. Es ist nämlich eine der häufigsten Klagen, Lie, wie oben gesagt, tu manchen Kreisen der Kriegsbeschädigten gegen den Heimat- dank laut werden, daß die Erledigung der Unterstützungs- gesuche zu lange auf sich warten lasse. Arn zu zeigen, daß ohne Einbuße an Gründlichkeit bei der verzweigten Organi sation «ine raschere Erledigung meistens nicht möglich, ist hier einiges über den Geschäftsgang zur Aufklärung ge sagt worden. Es mag zugegeben werden, daß Lein be treffenden Kriegsbeschädigten selbst, der auf Erledigung seines Gesuches wartet, die Zeit lang erscheint, daß ihm Tage zu Wochen und Wachen zu Monaten werden. Aber er möge einsehen, daß es weder Mangel an Willen noch Arbeitsunlust ist, dl« diese Verzögerung herbeisühren. Daruin kann auch Drängen und Drängeln die Such': nicht beschleunigen. Andere Klage» richte» sich gegen angebliche ungleiche Behandlung der Kriegsbeschädigten. Sie können nur entstehen, weil dein einzelnen die näheren Umstände des angeblich bevorzugten Falles nicht bekannt sind und in den meisten Fällen auch gar nicht bekannt fein können. Gerade die Vielgestaltigkeit des Ausschusses, der Allein über die Unterstützung zu befinden hat, schließt jede ungleiche Behandlung aus. Und in Wirk lichkeit handelt es sich in den allermeiste,! Fällen um Ge suchsteller, die den Ausschußmitgliedern vorher persönlich unbekannt sind, so daß für Gunst oder Mißgunst kein Raum übrigbleibt. Auch diese Klagen, denen übrigens, wo es dem Heimatdaiik bekannt wurde, stets gründlich nachgegangen wor den ist, haben sich als unbegründet erwiesen und sind mit den anderen eine der bedauernswerten Begleiterscheinungen der 'Kriegszeit, die gar so rasch mit ihrem Urteil fertig ist, wenn nicht alles nach ihrem Wunsche geschieht, die nicht seltener aber wiederum nur aus jener nervösen Stimmung geboren ist. Gern möchte der Heimatdank alle berechtigten Wünsche voll und ganz erfüllen,' aber ihrer sind zu viel. Und gerade das Strebe» nach Gleichheit erheischt gleichmäßige Mäßigung. Der lang« Krieg fordert mehr Opfer an Gut und Blut, als noch vor Jahresfrist erwartet werden konnte. Die Auf gabe» Les Heimatdankes steigen ins große, und sie werden bei Friedensschluß in das ungeahnte steigen. Der Grundsatz der Gleichheit fordert, daß auch die späteren Ansprüche be friedigt werden können. Darum möge sich keiner unserer Mitbürger als untätiger Zuschauer in dieser großen Zeit von der erwerbstätigen Mitarbeit ausschließen. Gar manchem hat der Krieg lohnende Arbeit und Wohlstand gebracht. Er gebe dem Volke, was des Volkes ist, und schließe sich dem' Heimatdank an.'
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