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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 15.09.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-09-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191809159
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180915
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180915
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-09
- Tag 1918-09-15
-
Monat
1918-09
-
Jahr
1918
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über di« deutschen Seestreitkräfte. Seit dem glorreichen Treffen am Skagerrak (31. Mai and 1. Juni 1916), kn weichem die englischen Admirale Jellicoe und Beattey den deutschen Admiralen Scheer und Hipper gegenüber standen und so schwer geschlagen wurden, ist es zu keinem großen britischen Vorstoß gegen die deutsche Küste mehr gekommen, und hie kleineren feindlichen Unternehmungen sind von unseren Blaujacken glän zend abgewiHen. Es hat indessen in den englischen Zei tungen nicht an sehr eifrigen Erörterungen des Seekrieges ge fehlt, denn die Vernichtung unserer Kriegsmarine bleibt doch «in inbrünstiger englischer Herzenswunsch. Es blieb immer die Hoffnung in London, die deutsche Schlachtflvtte sollte sich zum Kampfe stellen und würde dann von der ver einigten englisch-französisch-amerilkanischen Entenke-Flotte ver nichtet werden. Davon, daß die englische Flotte genau so weit zu unseren Panzerschiffen hat, wie die deutsche zum Gegner, ist kn London nichts gesagt worden. Das „ge brannte Kind" vom Skagerrak scheut das deutsche Feuer bedenklich. , Nachdem so lange eine große nautische Aktion außer Betracht geblieben ist, bemühen sich jetzt die Franzosen ernst lich, eine solche herbeizuführen. Dieses Bestreben entspringt der heißen Sehnsucht, den Krieg mit seinen unabsehbaren Verlusten zu Ende zu bringen, und der Erkenntnis, daß alle sogenannten großen Siege der Marschälle Foch und Haig dies Resultat nicht zeitigen werden. Die Deutschen sollen deshalb duqch eine große Kirsten-Offensive der Entente ge zwungen werden, einen Teil ihrer Truppen aus Frankreich fortzunehmen und sollen so, weim das sonst überhaupt mög lich ist, entscheidend geschlagen werden. Bei diesem See-An griff sollen England und Amerika an der Spitze stehen, und Frankreich will natürlich mitmachen, aber in seiner Flotte scheint in den 50 Kriegsmonaten manches recht klapperig geworden zu sein und an den Wert alten Eisens zu erinnern. England hört diesen Aufruf zur Wiederherstellung des „Rule the waves", aber es denkt sich einstweilen noch sein Teil. Wenn es eines Sieges über die Deutschen sicher wäre, so wäre das zwar glänzend; würde aber dieser Sieg mit sehr schweren britischen Verlusten erkauft werden, was wie am Skagerrak sehr leicht «intreten könnte, während dis Ameri kaner glimpflich davonkämen, so wäre die ganze englische Siegesfreude dahin. Daran, daß infolge einer Schlacht Amerkia das mi.rtärische Uebergewicht zur See gewinnt, liegt England natürlich nicht das geringste, sondern im Gegenteil. Dann könnte der Pankes ein noch viel gefährlicherer Neben buhler werden, wie der deutsche Michel. Solche große See- sch.acht im Interesse der Franzosen hat also für John Bull einen äußerst fatalen Beigeschmack, selbst «in großer Sieg kann schließlich für England einen unerwünschten Ausgang bringen und den ganzen Weltkrieg mit allen seinen An strengungen illusorisch machen. Und darum war er nicht geführt. Ganz offen bleibt noch die Frage, ob dieser Angriff auf die deutsche Küste zu ermöglichen ist. Da sind U-Boote, Minen und der ausgezeichnete Küstenschutz. Und von einem feindlichen Schiffsaufgebot in Massen heißt «s auch: „Je dichter die Ha.me, um so besser lohnt das Mähen". Dann steht die technische Kampftüchtigkeit der feindlichen Fahrzeugs nach den harten Kriegsstrapazen ebenso in Frage, wie die- jemg« des Personals und die Vollzähligkeit der Mann schaften. Wenn wir Soldaten aus Frankreich fortnehmen müßten, um «inen feindlichen Angriff abzuwehren, was noch eine unbestimmte Sache ist, so muß die Entente erst recht Leut« haben, um die deutsche Küste erfolgreich zu forcieren. So begreiflich der Wunsch der Franzosen sein mag, auf dem Kriegsschauplatz zu Lande für sie eine Entlastung herbeizu führen, der sie vor dem Weißbluten "bewahrt, so mühevoll und verantwortlich ist die Inszenierung. Und für England brächte ein Fiasko den doppelten Reinfall, es gewinnt zu Lande nichts und verliert zur See alles. Der heutige bri tische Oberbefehlshaber Admiral Beattey hat allerdings vor dem Kriegsbeginn ^1914, Ende Juni, ms er mit einem Geschwader als Gast in Kiel war, den dortigen Hafen äus- zuspionieren versucht, aber diese Heldentat im Frieden ver bürgt noch kein« Lorbeeren im Kriege. ver MUKrieg Deütscher Abenbbericht wtb Berlin, 13. September, abends. (Amtlich.) An den Kampffronten ruhiger Tag. Auch zwischen Maas und Mosel hat der Feind sein« Angriffe bisher nicht erneuert. Westen w Am 12. September erneuerten die Engländer ihre Anstrengungen, um in Richtung Cambrai durchzubrechen. Starke Massen wurden von 6 Uhr 30 Minuten morgens an zu geschlossenen Angriffen angesetzt. Das Vernichtungsfeuer der deutschen Artillerie zersplitterte den englischen Ansturm in Einzelangriffe. Trotzdem stürmten die Engländer weiter. Im Gewehr- und Maschinengewehrfeuer brachen ihre Sturm wellen zusammen. Wirksam griffen dabei die vorgeschobenen deutschen Geschütze in den Kampf ein. Besonders zeichnet« sich Vizewachtmeister Halbreiter vom 1. Garde-Feldartillcrie- Negiment aus, der die anstürmenden Engländer "mit per- nicht«ndem Schnellfeuer aus nächster Nähe empfing. Südlich der Straße Bapaume—Cambrai kam es teilweise zu erbitterten Nahkämpsen. Di« Deutschen beschossen das Dorf Havrincourt und setzt«» sich.in den westlich und nördlich um das Dorf herumführ«nd«n englischen Gräben fest. Durch Einsatz zahl reicher Kampfgeschütze, die in nächster Nähe vor den deutschen Linien auffuhren, suchten die Engländer hier den Durchbruch zu erzwingen. Eine Mörserbatterie vom Futzartilleriie-Regi- ment Nr. 17 unter Führung des Hauptmanns Zielke schoß diese jedoch eütxs nach dem anderen zusammen. Trotz Regen und Wind setzten di« Engländer bis zum Abend ihre Angriffe fort, ohne weiter Boden gewinnen zu können. Die Gewitter schwüle, die seit längerer Zelt an der lothringischen Front herrschte, hat sich meinem starken französisch amerikanischen Angriff gegen den vorspringenden Winkel von St. Mihiel entladen. Der'Angriff war erwartet und die Räumung,dieses stark gefährdeten Frontvorsprungcs seit eiiugen Tagen im "Gange. Die Deutschen stehen jetzt >n seit langem vorbereiteten Stellungen auff der Sehne des Vogens. w Genf, 14. 9. Der Havasbericht warnt 'vor über triebenen Hoffnungen auf die Angriffe der Amerikamr. Es sri gefährlich, die Zukunft vorauszusage», ,da in der Nabe von Metz die Deutschen zahlreiche Reserven hrranziehrn könn ten und der Widerstand äußerst hartnäckig sei. Otten Der Bürgerkrieg in Petersburg or Kopenhagen, 14. 9. Ein aus He.singfors eingetroffe- nes Telegramm besagt, daß der Brand in Petersburg an- I dauert. Der Bürgerkrieg in den Straßen hat an Heftig keit zugenommen. London«! Blätter erhalten «in Telegramm aus Kopen hagen, daß aus Helsingfors stammende Gerüchte besagen, Petersburg sei von den Gegenrevolutionären erobert worden. (Eine Bestätigung dieser aus englischer Quelle stammenden Nachricht liegt nicht vor.) Di« erschossenen MKWcr in Moskau or Basel, 14. 9. Wie russische Nachrichten in Bern aus Moskau melden, veröffentlicht die außerordentliche Kommission die List« der in Moskau erschossenen Personen; darunter befin den sich die zaristischen Minister Protopopow, Maklakow, ferner der Polizeichef Bielezki und das Haupt der Schwarzen Hundert, Wostengew. . Brussilow erschossen or Wie dem ukrainischen Pressebüro aus Charkow ge meldet wird, ist General Brussilow, der bekannte Führer der letzten großen russischen Offensive, in Moskau in der Nähe des Taganskgefängnisses erschossen worden. Weitere Verhaftungen und Hinrichtungen or Haag, 14. 9. Die „Times" melden aus Stockholm: Die Verhaftungen und Hinrichtungen in Petersburg dauern fort, obwohl die neutralen Gewalten dagegen prötestieren. Die Regierungskommissare erklären, daß diese Maßnahmen notwendig sind, damit nun endlich den Attentaten aus die Sowjetführer «in Ende gemacht werde. Deutsches Murman-Ultimatum? or Helsingfors, 12. 9. Der deutfü« Gesandte gab im Auf trage seiner Regierung der Regierung Finnlands die Erklärung ab, daß die deutschen Truppen, um Finnland und Schweden vor der Gefahr kriegerischer Verwicklungen zu bewahren, nicht in Ostkarelien einrücken weiden, wenn England,und die übrigen Ententemächte Karelien mit der Murmanküfte räumen und die bindende Nerpflich'ung übernehmen, ihre Truppen von Karelien undzder Murmanküste binnen einer noch zu bestimmenden Frist zurückzuzirhen. Ereignisse zur See 9WÜ Tonmn s Berkin, 13. 9. (Amtlich.) Im Sperrgebiet arm Eng land wurden -durch Mser« Unterseeboot« 9300 Brt. verssnkt. Dar Chef des AdmiraWbe» der Marine. Italien i Wien, 13. September. Amtlich wird gemeldet: Italienischer Kriegsschauplatz Südlich von Roventa versuchten italienische Erkundungs truppen das Ostufer der Piave zu gewinnen; sie wurden zurück getrieben. Sonst vielfach Artilleriekampf. Westlicher Kriegrfcha»Platz Im Abschnitt von St." Mihiel sicherten südlich der Lom- bres-Hühe österreichisch-ungarische Regimenter in kräftiger Ge genwehr den planmäßigen Abzug deutscher Truppen. Albanischer Kriegsschauplatz Lage unverändert. Der Zugführer Groslovic hat gestern über Durazzo drei feindliche Flugzeuge abgeschossen. Der Chef de» Generalstabes. Kleine politilcde vsctnicbl« Herzog Eduard von Anhalt s pd Der regle,ende Heizog Eduard von Anhalt ist im Alter l von b7 Jahren veischieden. Heizog Eduard ««kränkle vor etwa I einer Woche in Berchtesgaden an einer Blinddarmentzündung, I die eine Operation notwendig machte. Sie schien günuigen I Erfolg zu haben. Erst vorgestern verschlimmerte sich plötzlich der I Zustand de» Kranken, bis er gestern in den frühen Morgen- i stunden entschlief. Der Herzog, der in Dessau am 18. April I 1861 geboren wurde, kam nach dem Tode seines Bruders, de» I Herzogs Friedlich, am 20. April d. I. zur Regierung, hat abo I nur S Monate lang die Krone getragen. Er war seit dem 6., I Februar 189S mit Prinzessin Luise von Sachsen-Altenburg ver- > wählt. Der Ehe sind vier Kinder entsprossen, von denen da» I älteste, Prinzemn-Marie Auguste, mit dem Prinzen Joachim I von Preußen, dem jüngsten Sohne des Kaiserpaare», vermählt l ist. Der älteste Sohn des Verstorbenen ist Prinz Joachim I Ernst, am 11. Januar 1901 in Dessau geboren, der allo jetzt, s siebzehnjährig, die Krone erbt. Wahrscheinlich wird für den I noch minderjährigen Erbprinzen ein Regent eingesetzt werden. Die Regentschaft dürfte der Bruder de» verstorbenen Herzogs Prinz Albert» übernehmen. Ein Antrag der Stadtverordneten. Versammlung Riga» pd Königsberg, 14.9. Die Staotverorbneten-Bersammlung von Riga nahm einstimmig einen Antrag an, den Stadthaupt mann zu ersuchen, in geeigneter Weise der deutschen Regierung den Wunsch der Vertretung von Riga zu unterbreiten, daß da» polnische Livland al» von Rußland losgelöst und den baltischen Staaten angegliedert erachtet werde. Der Antrag wird damit begründet, daß der Anschluß Polnisch-Livland» nicht nur mili tärisch, sondern auch von wesentlich wirtlchaftlchem Interesse, insbesondere auch für den Handel Riga» sei. Deutschland und Spanien pd Wie die „Neue Fr. Presse" meldet, steht eine vollstän dige Einigung zwischen Deutschland und Spanien bevor. Wenn auch ein endgüliiger Abschluß der Verhandlungen noch nicht er folgt ist, so kann man doch heute schon sagen, daß die Meinungs verschiedenheiten zwischen beiden Mächten aus der Welt geschafft werden. Die Besprechungen in Berlin pd Berlin, 14.9. Die Verhandlungen de» interfraktionellen I Ausschusses der Mehrheitsparteien de» Reichstage» wurden l gestern fortgesetzt. Im Zusammenhang mit der Besprechung I der einzelnen Fragen wurden Richtlinien für da» weitere polk- I tische Verhalten der M«hrheit»parleien ouigeftellt. Der Frei- I sinnige Abgeordnete Fischbeck erhielt al» Vorsitzender des Aus- I schuss s den Auftrag, dem Reichskanzler mündlich Bericht über I da» Ergebnis der Verhandlungen zu erstatten. Er führte dielen I Auftrag bereit» au». Der Neichtkanzl« empfing außerdem I gestern den Zentrumsabgeordneten Gröber. Die von der Fraktion I der unabhängigen Sozialdemokraten gefaßte Entschließung aus I sofortige Etnbeiufung des Reichstage» sand in den Kreisen de» I interfraktionellen Ausschusses keine Unterstützung. pd Sofia, 13.9. (.Bugarische Telegraphen-Agentur") Der I deutsche Siaal»sekretär Dr. Solf traf heute hier ein und ließ > nachmittag» einen Kranz aus dem Grabe der Königin Leonore I niederlegen. pd Sofia, 13.9. Der König von Bayern ist gestern abend I um 11 Uhr nach Nisch abgereist. Zum Abschied waren auf dein I Bahnhof der Zar, die Königliche Familie und die Minister et- l schienen. pd Budapest, 13.9. Die Blätter widmen dem Besuch der deutschen Journalisten Bearüßunusartikel. „Pester Lloyd" schreibt: Das Voll, das vor allem durch seine Schöpfungen auf allen Ge bieten des geistigen Lebens unser Vorbild und Lehrer gewesen ist und in diesem Kriege, erst recht Anspruch auf höchste Ein schätzung seiner nationalen Kräfte erheben darf, ist würdig ver treten durch seine öffentliche Meinung, deren Arbeiter wir heute in Budapest begrüßen. „Uj Hirel" sagt: Der Gedankenaustausch > der nächsten Tage wird dazu beitragen, uns in der Gemeinsam keit unserer Gefühle und unserer Kriegsziele zu bestärken. Bon den alten Ungarn heißt es, daß sie sich zur Bekräftigung eines Bundes die Adern.öffneten und das Blut in ein gemeinsames Gefäß gossen. So. werden sich die bundesbrüderlich«» Gefühle jetzt zu einem eisernen Willen zusammenschlteßen, welcher den Sieg in diesem heißen Ringen verbürgt. pd Budapest, 13 11. Die deutschen Journalisten und Schrift steller sind heute nachmittag um 2 Uhr auf dem Westbahnhos eingetroffen. Die Gäste machten nach herzlicher Begrüßung eine > kleine Rundfahrt durch die Stadt und begaben sich dann tn die für sie im Hotel Gellertbade» reservierten Zimmer. Kolonie« k London, 13. 9. („Reuier" ) Der ostafrikanische Bericht beschreibt die weitere Veisolgung der Reste der deutschen Streit kräfte. Am 6 September holten zwei unserer Abteilungen diele ein und griffen sie bei Angura» am oberen Luriofluß an. Sie trieben sie mit schweren Verlusten an Toten und Verwundeten nach Westen. Oesterreich-Ungarn pö Bukarest, 13. s. Der Bürsenrat veröffentlicht eine Be kanntmachung, wonach die Verbreiter von falschen Nachrichten auf Grund eine» Disziplinaroersahrens von der Börse ausge schlossen werden sollen. Das Präsidium kann solche Personen bi» zur Beendigung de» Disziplinarverfahrens vom Börsen- besuch auslchlkeßen. Friedensanträg« der französisch«« Sozialisten pf Genf, 13. 9. Die „HumamtL" schreibt, daß der Antrag der französischen Sozialisten auf der am 17. Sep tember in London beginnenden alliierten Eozialistenkonferenz den Austausch der Friedensbedingungen beider Mächtegruppen durch einen neutralen Staat noch i» diesem Jahre für wün schenswert bezeichnet und um «ine zustimmende Erklärung des Kongresses nachsucht. . In einem stark zensurierten Artikel .des „Populaire" spielt der sozialistische Deputierte Sirte Quenin bei Be sprechung der Befreiung der unterdrückten Völkerschaften auf Indien, Irland und Aegypten an und verwirft jene auch von gewiss«« Sozialisten «ingeschlagene Nationalitätenpolitik, die nur auf Befreiung bestimmter Völkerschaften eingestellt sei. Der schlagendste Beweis dafür, daß die Nationalitäten politik nur ein Vorwand sei, liege in dem Umstände, daß sich die Entente um die Befreiung gewisser Völker nicht kümmere und einen falschen Kompromiß der internationalen Gerechtigkeit suche. A« bei»« »4 v«er>«4 Frankenberg, den 14. September 1918. f" Erntedankfest wird morgen in hiesiger Gegend ge feiert. Das fünfte Kriegserntedankfest! Wer hätte da picht Ursache^ für den wiederum reichlich gespendeten Erntesegen zu danken. Die immer Foch bestehend« Hoffnung unserer Feinde, das deutsche Volk durch Hunger zu bezwingen, ist auch rm fünften und, will's Gott, letzten Kriegsjahr zunichte gemacht. Deshalb ist es wohl morgen «in besonderes Bedürfnis, sich im Gotteshause einzusinden und mit dem Zwiesprache zu hallen, der aller Geschicke lenkt. Platzmusik findet morgen Sonntag, den 15. Septem ber, von hi 12 bis 12 Uhr durch die Kapell« der K. S. Unteroffizierschul« unt«r Leitung "des Herrn M. Falkenberg auf dem Markte statt. Die Niusikfolge lautet: 1. Marsch: Hoch Deutschlands Flotte, von Schröder. 2. Ouvertüre: „Orpheus in der Unterwelt", v. Binder. 3. Lenz und Liebe, Walzer, von Fr. v. Blon. 4. Das goldne Kreuz, Fantasie, von Brüll. 5. a) Mit Eichenlaub und Schwertern, Marsch, v. Blon. b) Siegestrophäen, Marsch, von Friedemann. f* AusMchmu-ig. S«. Maj. der König hat Herrn Bahn hofsvorsteher Töpfer in Frankenberg das Kriegsverdienst- kveuz verliehen. t" Mit dem Eisernen Kreuze 1. Klaffe wurden ausge zeichnet: Lehrer Friedrich Irmisch von der hiesigen Volksschule, un Lewgrenadier-Regiment Nr. 100, zurzeit verwundet tn Mün chen, und Sergeant Mar Leber (Sohn de» Herrn Fleischer- meister Leber) unter Besürderung zum Vizefeldwebel. — Ein .Glück auf!" den beiden Helden. -f* Mit dem Eisernen Kreuz 2. Kk. wurde ausgezeichnet Kanonier Georg Kühn, 4. (jüngster) Sohn der Frau Lina Kühn, Töpferstraße 17. Sein« beiden Brüd«r besitzen dies« Auszeichnung «benfall». f Der Verband»»«« de» Nied«rerzgeblrgischen Bezirk»- feuerwehroerdande» der freiwilligen Feuerwehren sand vor kurzem in Mittweida statt. Nach oorangegangener Prüfung der Freiwilligen Feuerwehr Mittweida wurde nachmittag» in „Stadt Chemnitz'' der Verbandstaa abgehalten, zu dem u. a. der Kreta oertreter Herr Stadlrat Vieweg (Penig) und als Vertret« da Stadt Mittweida Herr Stadlrat Vogel «schienen waren. Den Jahresbericht de» Badande» erstattet« der Vorsitzende, Herr Hauptmann Franke (Frankenbag), au« dem h«oorgtng, daß vet all den schwierigen Kriegsoerhältmssen unbeugsam wetter gearbettet worden ist. Nachdem darauf Har Hauptmann Schön- derr (Frankenberg) den Kassenbericht «stattet hatte und die Richttgsprechuna erfolgt war, schritt man zur Wahl de» zweiten Vorsitzenden. Die Wahl fiel auf Herrn Hauptmann Dehnert (Mittweida), während man zum ersten Bairauensmann Harn Vettultng (Oederan) «kor. Im Bericht üb« die Sitzung d« Berbandsoorsitzenden mit dem Landesausschuß tn Dresden wurde erwähnt, daß 900 Mark Unterstützung ausgezahlt worden find künftig gleichmäßige Prüsungsformulare herausgegeben werden sollen. Emen Hauptpunkt d« Sitzung bildete de» weiteren d« Vortrag de» Verbandsoorsitzenden Hb« „Zukunstsarbeit d« frei willigen Feuerwehren". Em weiterer Referat üb« „Die Be deutung d« Motorspritzen" folgte seitens de» Herrn Kreisver tret«» Vieweg, dem sich nach weit«« Aussprache üb« die B«- band»angeleg«nheiten die Bekanntgabe de» Prüsungsresullate» — Sehr gut — üb« die Freiwillige Feuerwehr Mittweida an° schloß. Al» nächsten VerbanvsMaungsort bestimmte man Oederan. -fMJ. Hochherfig« Spend«. Bon dem Wunsche ge leitet, Zivilstaatsdienern des Königsreichs Sachsen mehr Möglichkit zu schaffen, daß sie zu ihrer Erholung von de» Heilsakror«» in Bad Elster Gebrauch machen können, hat der durch sein« volkswirtschaftlichen Reformen in weiten Krei sen bekannt geworden« Kommerzienrat Goßweiler in Schwarzenberg aus dem Ueberschuß seines Unternehmens der gemeinnützigen Gesellschaft zur Förderung des Bades Elster, welche unter der Aufsicht der Regierung steht, «inen Betrag zur Verfügung gestellt, der es ermöglicht, jährlich an ins gesamt 7500 Tage» Ziviistaatsdlenern des Könjgreichs Sachsen Wohnung und volle Beköstigung zu gewähren. Zu diesem Zwecke soll, sobald «s die Verhältnisse gestatten werden, ein Gebäude Unter dem Namen ' „Gatzweiler-Haus" in Elster errichtet werden. Sowohl die Kosten des Baues, als auch der Einrichtung dieses Hauses und nicht minder das ganze Kapital, qus dessen Zinsen di« Verpflegung bestritten werde» soll, wird der Kommerzienrat Goßweiler zahlen, der durch diesen, in solchem Matze seltenen Opfersinn den Be weis liefert, «in wie feines soziales Verständnis er für die wirtschaftlich bedrängte Lage der Zivilstaatsdiener hat Bie len Hunderten von Staatsdienern wird durch diese Tat ihr« Arbeitskraft und Arbeitsfreudigkeit erhalten »erden, und Tausende von Menschen werden den Kommerzienrat Goßweiler mit ihrer Dankbarkeit lohnen, *
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