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Aeußeren teilt mit, daß der dänische Schoner „Johanne" am 28. August in der Nähe von Cartagena versenkt wurde. Die Besatzung wurde gereitet und in Alicante gelandet. — Das norwegische Ministerium des Aeußeren teilt mit, daß der norwegische Dampfer „Tauru" am 8. d. M. bei Scar borough versenkt wurde. 6 Mann der Besatzung sind um gekommen. Der Rest der Besatzung traf auf dem „Tyne" ein. — Das norwegische Segelschiff „Richardt" ist am 4. 9. 30 englische CeeMilen von Maiorca versenkt worden. Die Besatzung wurde gerettet und in Barcelona gelandet. Italien i Wien, 11. September. Amtlich wird gemeldet: Auf der Hochfläche von Asiago scheiterten zwei feino licke Erkundungsversuche. Im Asolone-Abschnitt, wo es dem Italiener unter Einsatz starker Artillerie gelang, in unsere Linie einzudringen, stellte ein Gegenstoß des Jnfanterieregi- nrerrts Nr. 99 die Situation wieder her: An der Piave- Front erhöhte Artilleriekämpfe. Der Chef des Eeneralftabes. Heine politilcde ttacdricble» Die Parteiführer beim Kanzler pd Berlin, 12. 9. Der Reichskanzler wird, wie der „Lok.-Anz." hört, in den nächsten Tagen die Führer der Reichstagsfraktionen getrennt empfangen. Auch die „Börsen zeitung" weist auf Besprechungen des Kanzlers mit führen den Parlamentariern hin und sagt, wie bei ähnlichen frühe ren Anlässen, werden die Parteiführer GeleLenheit haben, in Einzelunterredungen mit dem Grafen Hertling die schwe benden Fragen zu erörtern. Di« Salzburg« Verhandlungen pd Berlin, 11. 9. Entgegen den in einzelnen Tages zeitungen und Fachschriften über die gegenwärtig zwischen Vertretern Oesterreich-Ungarns und Deutschlands in Salz burg stattfindenden Unterhandlungen veröffentlichten unrich tigen Angaben weist die „Nordd. Allg. Ztg." erneut darauf hin, daß es sich in Salzburg zurzeit nur um unverbind liche Vorbesprechungen handelt. Der Natur derartiger ver- vertraulicher Fühlungnahme entspricht es, daß die Oeffent- lichkeit über jfe nur ganz allgemein gehaltene Auskunft er halten kann. Sobald die Unterhandlungen eine ngewissen Abschluß erreicht haben, werden die Ergebnisse von den zuständigen Instanzen mit aller Sorgfalt geprüft werden. Und erst nach Abschluß dieser Prüfung kann in endgültige und bindende Verhandlungen eingetreten werden. Prinz Friedrich Karl von Hessen König von Finnland? pd Wie die „B. Z." berichtet, haben die rn der letzte» Zeit mit dem Prinzen Friedrich Karl von Hessen geführten Verhandlungen wegen llebernahme der finnischen Fürstenkrone zu einem positiven Ergebnis geführt. Der Prinz hat sich zur Annahme der Krone bereit erklärt. Er wird den Titel König führen. Prinz Friedrich Karl von Hessen wird als einziger Thronkandidat dem demnächst zusammentretenden außerordentlichen finnischen Landtag vorgeschlagen werden. Der finnische Wahllandtag dürfte nach der Wahlsitzung eine neue Abordnung nach Deutschland schicken, die dem Prinzen amtlich und formell die Krone atüragen wird. Von d« Konferenz btt Gewerkschaften pd Berlin, 10. 9. Auf der Konferenz der Vorstands vertreter der Gewerkschaften sagte der Vorsitzende der Eeneral- kommission der Gewerkschaften Deutschlands, Reichstags abgeordneter Legien am 10. September 1918 im An schluß an den von ihm erstatteten Bericht u. ä.: Wir waren ununterbrochen, aber ohne nennenswerten Erfolg bemüht, mit den Gewerkschaften der Ententestaaten über die gewerk schaftlichen Forderungen zum Friedensvertrag zu Rner Ver ständigung zu kommen und damit dem Frieden zu dienen. Jed« Friedensbestrebung der Arbeiterschaft der Ententestaaten wird mit allen Mitteln zu unterdrücken versucht. Der Vor sitzende d«r American Federation of abour, Gompers, der nach Europa gekommen ist, um das Fünkchen von Friedens neigung, das in der Arbeiterschaft Englands aufgeflammt ist, wieder zu erlöschen, hat auf einem am 30. August in London zu seinem Empfang veranstalteten Bankett auf die Begrüßungsrede Lloyd Georges di« Niederwerfung Deutsch- , lands gefordert und die englische Nation gelobr, die in dem Kampfe gegen die „Hunnen" sich so tapfer gehalten habe. Auch der begeistertste Freund der Vereinigten Staaten wird nicht in Abrede stellen können, daß in diesem Lande alles noch im Werden begriffen ist. Hinter dem Mutterlande England, das unbegrenzte imperialistische Ziele mit allen Mitteln durchzusetzen versucht, stehen die imperialistischen Ten denzen der Vereinigten Staaten nicht wesentlich zurück. Die Lynchjustiz in Amerika ist zu einer Schmach für das Land geworden. Es steht dem Vertreter eines sülchen Landes schlecht an, die Arbeiterschaft Deutschlands als Hunnen zu bezeichnen. Deutsche Arbeit und deutscher Arbeiter haben wesentlichen Anteil an den in den Vereinigten Staaten ge machten Kulturfortschritten. Für die brutale Kriegführung unser Volk allein verantwortlich machen, heißt absichtlich über sehen wollen, was die anderen kriegführenden Staaten tun. England hat unter Bruch des Völkerrechts durch Abschneidung der Zufuhr von Nahrungsmitteln die Frauen und Kinder Deutschlands dem Hungertods preiszugeben versucht. Gegen diese Ard der Kriegführung hat Deutschland sich mit allen Mitteln gewehrt. Wenn die Arbeiterschaft der Ententestaaten dem Rate Gompers folgt, dann könnte der Krieg noch jahrelang dauern, die Hoffnung, zu einem Verständigungs frieden kommen zu können, würde aufgegeben werden müssen. Hoffentlich werden die Gewerkschaften Englands der Strö mung d«s jetzt tagenden englischen Gewerkschaftskongresses folgen, die einen, Frieden der Verständigung zustrebt, so daß dem Krieg baldigst durch Verhandlungen ein Ende be reitet'wird. — Die Konferenz schloß sich diesen Ausführungen an und beschloß deren Veröffentlichung. pd BerKn, 11. 9. In der Wahlrechtskommission des Herrenhauses wurde von konservativer Seite an Stelle eines zurückgezogenen Antrages «in Antrag auf Abänderung des 8 3 der Vorlage eingebracht, welchen in seinen wesentlichen Bestimmungen läutet: Jeder Wähler hat «ine Sttmme'in einer Berufswählergruppe, der er nach seinem Hauptberuf im Sinn« der Berufsstatistik des deutschen Reiches angehört. Es werde» K Wählergruppen gebildet. Gruppe 1: Selbständige aus dem Bereiche der Land- und Forstwirtschaft, sowie Fischerei Grupp« 2 umfaßt den Rest'der in Landwirtschaft, Forstwirt- schäft und Fischerei Tätigen, Gruppe 3 umfaßt Selbständige aus Industrie und Handwerk, Gruppe 4 umfaßt die Selbst ständigen aus Handel und Verkehr, Gruppe 5 alle übrige» Angehörigen aus Industrie, Handel und Verkehr, Gruppe 6 die Beamten und freien Beruf«. Die Zahl d«r Mandat« soll wie folgt verteilt werden: 1. Gruppe 117, 2. Gruppe 41, 3. Gruppe 89, 4. Truppe 48, 5. Gruppe 99, 6. Gruppe 55 Abgeordnete. Für jede Wählergruppe werden unter Wah- ruiP der Provinzgrrnzen Wahlbezirke abgeteilt, deren jeder eine tunlichst gleiche Zahl der in der betreffenden Gruppe Wahlberechtigten umfassen soll. Der Minister des Inner» sprach sich grundsätzlich gegen die Annahme eines berufs ständischen Wahlrechts aus. Die Verhandlung über diesen Gegenstand wird morgen 'fortgesetzt. „ „Die erste russische Rate ekngetroffen pd Berlin, 11. 9. Die nach dem deutsch-russischen Finanz abkommen am 10. September fällige erste Rate der russischen Gold- und Rubelzahlunaen ist gestern in Orscha eingetroffen und von Beaustragten der Reichabank übernommen worden. pd Berlin, 11.9. Wie d«„Lokalanz." hört, tritt am Dienstag, den 17. d. M. der geschäft-führende Ausschuß d« nationalliberalen Partei zusammen, um Stellung zur Reform de» Landtags- wahlrecht», zur Frage der etwa notwendig werdenden Neu wahlen zu nehmen. Die konservative Fraktion de« Landtages versammelt sich am 20. d. M. zu einer Besprechung. Norwegen Die Dreikönigszusammentunft in Kopenhagen pn Kopenhagen, 11. 9. Die geplante Zusammenkunft der drei nordischen Könige wird am 26. 9., am Geburtstag de« dänischen Königs stattfinden. Sie wird keinen politischen Charakter tragen, da dit Könige von Schweden und Norwegen nicht von ihren Ministerpräsidenten und dem Minister oe« Aeußeren, sondern nur von von einem kleinen persönlichen Ge folge begleitet sein werden. j ^Das ftlMiebeüde Spanien ps Paris, 11. 9. Der „Temps" läßt sich aus Paris melden, daß die Agenten der deutschen Propaganda ihr« Bestrebungen auf der ganzen Halbinsel verdoppeln, um durch Streikunruhen der Regierung Ungelegenbeiten zu bereiten. Gegenüber dieser verhetzenden Meldung wirkt sehr aufklärend ein Artikel des „Populair", der über die Stimmung in Spanien 'folgendes berichtet: Es ist eine Tatsache, daß dl« üngeheure Mehrheit der Spanier dem Weltkonflikt fern bleiben wird. Man ist ententefreundlich oder deutschfreund lich, aber die Parteien verwerfen in gleichem Maße eine militärische Aktion. Ukraine. pu Kiew, 9. 9. Heute ist hier von dem ukrainischen Minister Gutnik dem deutschen Botschafter Freiherrn von Mumm und dem österreichisch-ungarischen Botschafter Grafen Forgach ein Abkommen unterzeichnet worden, welches die wirtschaftlichen und finanziellen Verhältnisse zwischen der Ukraine einerseits und Deutschland und Oesterreich-Ungarn andererseits für das Wirtschaftsjahr 1918-19 regelt. Nach diesem Abkommen wird die Ukraine den Mittelmächten be stimmte Mengen Getreide, Vieh, Zucker und andere Nahrungs mittel sowie Rohstoffe liefern, oder deren Ausfuhr frei geben. Die Bezahlung der wichtigsten ukrainischen 'Lebens mittel, insbesondere von Getreide und Zucker, erfolgt auf Grundlage der ukrainischen Inlandspreise. Die- Mittelmächte werden ihrerseits der Ukraine insbesondere bestimmte Mengen Kohlen und Mineralülerzeugnisse liefern. Ferner sind Im Interesse dps Verkehrs zwischen den Mittelmächten und ver Ukraine Vereinbarungen über Fragen der Ausfuhr nach der Ukraine und der Durchfuhr, sowie "über Eisenbahntarife und Zölle getroffen. . > England pe Neun, 10. 9. Auf dem fünften Verhandlungstag des britischen Gewerkschaftskongresses in Derby wurde mit 2 711000 gegen 951000 Stimmen eine Resolution zu Gunsten der Aufrechterhaltung des Freihandels nach dem Kriege an- genommen. Der Antrag Havelock Wilsons, die englische Ar beiterschaft durch Gründung einer neuen kriegstreiberrschen politischen Arbeiterpartei zu spalten, wurde nach einer ziem lich gereizten Debatte mit erdrückender Mehrheit abgelehnt. Polen pp Warschau, 11. 9. Kurjer Warzawski hat aus eine Anfrage, ob es wahr sei, daß der Regentschastsrat nur für die deutsche Lösung der polnischen Frage sei, von einer Seite, die über die Politik des Regentschaftsrates gut unterrichtet sei, die Antwort erhalte», daß jetzt die deutsche und öster reichische Lösung erwogen würde, daß jedoch die Wahl zwischen beiden davon äbhängen würde, bei welcher Polen die größten Vorteil« erlang«. ft« litt»« «ml Franlerlberg, den 12. September 1918. f" Den Ehrcntod fürs Vaterland starb in 'heißem Kampfe kurz vor Antritt eines bewilligten - Heimatsur laubes Herr Friedrich Edmund Ahlemann, Schütze (Res.) im Schützenregiment Nr. 108, Inh. des E. K. 2. Kl. und der Friedr.-Aug.-Med. Der gefallene Kamerad war im Zivilberuf in der Jägerschen Möbelfabrik tätig. Er stand seit Oktober 1914 unter den Fahnen und war bereits zwei mal leicht verwundet worden. Seine Familie ist hier, Baderberg 11, wohnhaft. Ehre seinem Andenken» 1* Kolomalbilder find zur Belebung des Interesses für die Kolonialkriegerspende jetzt in verschiedenen Schaufenstern zur Schau gestellt, so am Markt in den Fenstern des Tage blatt-Geschäftshauses und der Nebenräume, sowie an der Lebensmittelkartenausgabe.' Die hübschen fesselnden Bilver sind von der hiesigen städtischen Realschule zur Verfügung gestellt. Eiiie Anzahl Bilder stamntt vom Kolonialkrieger dank selbst. Sie trage» entsprechenden Aufdruck. Jeder, der zur Kolynialkriegerspende mehr als 20 Mark gibt, erhält ein solches Bild als Andenken. Diese Bilder werden, hübsch gerahmt, ein schönes Schmuckstück fürs Heim bilden und es werden sich sicherlich viele finden, welche der Kolonial kriegerspende einen größeren Betrag zuführen. Doch nicht nur wegen dieser Bilder, sondern aus innerem Drang heraus sollt« jeder nach Möglichkeit die Kolonialkriegerspende fördern. Di« Not ist groß. Unsere Landsleute in den Kolonien, die Vorkämpfer für die deutsche Sache in der Weltgeltung, sind um die Früchte ihrer mühevollen Arbeit gekommen; was sie mühselig aufbauten, hat der Feind vernichtet. Und wie viele von Lettow-Vorbecks prächtiger Heldenschar sind siech und elend geworden. Da anuß geholfen werden. Daruin bereite jeder eine rKichliche Gabe vor. Die Sammler dürfen keine Fehlbitte tun. Größere Spenden nehmen auch ent gegen die städtischen Kassen, die Banken und di» Tageblatt- Geschäftsstelle und selbstverständlich der Leiter des Ortsaus schusses für die Kolonialkriegerspende Herr Stadtrat Karl Lohr. t' Da« gestrige Gastspiel de» Theater« der Feldgrauen im Schutzenhau» hatte wiederum außerordentlich starken Zuspruch. Gespielt wurde frisch und flott nach allen Regeln der Kunst. Das Publikum hatte reichlich Gelegenheit, zu lachen, aber recht befriedigt hat der Abend nicht. Das lag an der Wahl des Stückes. »Die blonden Mädel» vom Lindsnhof", Schwank von Georg Okonkowsk'. find, als Stück genommen, Blender, die für den Augenblick Wohlgefallen zu erzeugen ver mögen, ab« bei nur einigem Nachdenken nicht Stand halten. Ein Teil de» Texte» ist au» Zitaten und Bauernregeln gebildet, der übrige Inhalt de» Stücke» ist ein echt schwankartiger Brei, von dem man schon am nächsten Tag^ nicht mehr weiß, woraus er zusammengesetzt ist. Da» Theat« soll ab«, namentlich wenn e» nur sporadisch austritt, nicht nur für den kürzesten Augen- ! blick sondern nachhaltig wirken. Wenn man am nächsten Tag schon veraessen hat, worüber man denn eigentlich lachte, so hat da» Theater feinen Zweck verfehlt. Man soll am Theater- genuß zehrenMnnen. Ein Schwank bietet ja hierzu im allge meinen weni^Gelegenheit, die „blonden Mädel» vom Linden- hos" aber gar keine. Wir haben den Eindruck, daß da» Thea ter der Feldgrauen mit der Wahl d« Stücke ständig abwärts gegangen ist, anstatt zur Höhe hinauf. „Jin Krug zum grünen Kranze" und „Das Glücksmädel " find ja auch keine literarisch bedeutsamen Problemlöser, aber sie haben einen Sinn und eine gewisse Moral, die sich nutzbringend kür die Zuschauer erweisen kann. Es ist wirklich schade für das im Theater der Feldgrauen, vereinigte künstlerische Können für solch geift- und inhaltlose Mache, die an einem ständigen Theater al» Zwischenkost mal am Platze sein mag, die Pflege der Wanderbühne aber nicht finden sollte. Wir find versucht, anzunehmen, daß das Stück Herrn Kleinich zuliebe einftudiert worden ist, der in dem Röckel- mann wieder eine Rolle hat, diq ihm auf den Leib geschrieben scheint, sich aber fast in nicht« unterscheidet von der Rolle des „flapsigen'^ Fleischermeifters-Rentner in „Die Herren, Sühne". And deshalb sei angedeutet, daß das Wiederkehren in ein und derselben Rolle schließlich nicht mehr interessiert. Als Künstlet- stung für sich genommen war du Röckelmann Herrn Kleinichs wieder ein Kabinettstück. Von den übrigen Mitwirkenden in teressierten besonder« die beiden blonden Mädels vom Linden- bot, Frl. Charlotte Deßdorf (Hertha) und Frl. Johanna Gnauck Elle), die al« echte Großstadtaewächse fich gaben, und Herr Bendey. der auch die Spielleitung ausgezeichnet führte, als Baron Wallburg. Herr Schöngart war tn seiner etwas starken Zappeligkeit al« Kunstmaler Siegler kein Liebhaber, um den «n Mädchen wie die Lindenhos-Elfe Verschwörungen anzeltelt. Die übrigen Darstell« führten ihre kleineren Rollen zur vollen Zufriedenheit durch. Reschke. ft Sammelt Brennesfeln! Für gut getrocknete Brennefiel- stengel werden nicht 28 sondern von jetzt ab 40 Mark für 100 Lg durch die Brennessel-Ortssammelstellen bezahlt. f M.J. «ein markenfreie« Fleisch an fleischlosen Tagen! In Äastwirtskreiien find Zweifel über die Handhabung der Vor schriften in der Bekanntmachung zur Einschränkung des Fleisch- und Fettverbrauch« vom 28. Oktober 1915 — R G Bl. S. 714 — während der fleischlosen Wochen entstanden. Zur Behebung dieser Zweifel wird daraus htngewiesen, daß die genannten Be stimmungen durch die fleischlosen Wochen nicht buührt werden, so daß also insbesondere auch in dieser Woche Dienstag und Freitag fleischlose Tage find, an denen auch markenfreies Wild und Geflügel all« Art nicht an Gäste verabreicht werden darf. fwl Ersatzlebenrmittel betreffend werden Hersteller und Händl« beachten müssen, daß am 30. d. M. alle durch die Bundesratsverordnung vom 7. 3. 1918 und ihre Ausführungs bestimmungengewährten Ausvukaussfriiten ablaufen. Es dürfen alsdann im ganzen Deutschen Reiche nur noch von der zu ständigen Ersatzmütelstelle genehmigte Triatzlebensmittel tn Ver kehr seinund bleiben. f" Die Verlustliste Nr. 540 nennt aus hiesiger Gegend: Brühl, Karl, 18.9., Auerswalde, »«mißt. Dittrich, Kurt, Sergt., 22.1., Frankenberg, l. verw. Grünert, Georg, Utffz., 24.11., Frankenberg, »«mißt. H«brig, Fritz, 11.3., Frankenberg, vermißt. Herold, Otto, 5.2., Auerswalde, vermißt. Hofmann, Arno. Sergt., 4.9., Frankenberg, l. verw. Kempe, Willy, 17.2., Merzdorf, l. verw. Knoth, Gerhard, 15.2., Frankenberg, vumißt. Morgenstern, Ernst, 5.5., Sachsenburg, l. verw. Morgn«, Bruno, 25.11., Frankenberg, »«mißt, s Müller, Oskar, 27.12, Frankenberg, gefallen. Naumann, Arno, 3.6., Dittersbach, ü verw., b. d. Tr. Naumann, FriedriS, Gefr., 12.6., Frankenberg, l. verw. Pfeil, Fritz, 25.2., Frankenberg, vermißt. Pfoh, Mar, 9 4., Frankenberg, l. verw. Rann, Otto, 14.9., Dittusbach, verw., L. d. Tr. Rudolph, Bruno, Gefr., 24.1., Merzdorf, »«mißt. Schmidi, Martin, 25.7., Mühlbach, l. verw. . Uhlemann, Arthur, Gefr., 27.10., Jrbersdorf, l. vuw. f Uhlig, Mar, Utffz., 4. 6., Langenstriegis, gefallen. Uhlig, Paul, 13.1., Äuerswalde, vermißt. Wagn«, Walt«, 6.5., Dittusbach, schw. vuw. Walih«, Bruno, 13.8., Euba, vermißt. — Dresden. Der Kronprinz traf Mittwoch nachmittag aus dem Felde in Dresden ein und nahm im Jagdschloß Moritzburg - Wohnung. — Da» Kgl. Hoflag« wird am 14. d. M. von Jagd schloß Moritzburg nach d« Dilla Wachwitz verlegt. — Leipzig. Die Kriegsamtstelle Leipzig erläßt einen Auf ruf» d«, um die Hereinbrtnguna der diesjährigen Kartoffel ernte zu sichern, Frauen uttd Mädchen all« Stände zur Mit hilfe bei der Kartoffelerntearbeit auffordert. Meldungen der Krauen, die gewillt find, ihre Arbeitskraft bei Hueinbringung der Kartoffelernte in den Dienst de» Batulande» zu stellen, find an die zuständigen Frauenmeldestellen zu richten, die auch über die Bedingungen, unt« denen diese Mithilfe geleistet wird, Auskunft geben. —— vermikcbtet ' Posen, 11. 9. Heute nachmittag gegen 5 Uhr brach in dem am Berliner Tor gelegenen Teil der Königlichen Akademie, in welchem sich zurzsit das Festungslazarett 4 befindet, Feuer aus, das bei dem herrschenden starken Wmd in kurzer Zeit den ganzen Teil einäscherte. Di« in dem Gebäudeteil untergebrachten Kranken wurden in das gegen überliegende Residenzschloß übergeführt. Ueber die Ent stehungsursache ist noch nichts bekannt. * Schnee im Schwarzwald. Auf den Höhen des südlichen Hockschwarzwaldes ist tn den letzten Tagen wiederholt Schnee gefallen, ein Ereignis, das um diese Zeit ziemlich selten selbst m diel« Gegend ist. Vom Feldberg, vom Herzog--» Horn und vom Belchen wird berichtet, daß am Freitag bis auf 1300 Meter berab es mehrere Standen ickneite bei einer sehr rauhen Temperatur. Bon der Hochfläche des Baar, in der Gegend von Billinaen und Donaueschingen, wird gemeldet, daß dort in den beiden letzten Nächten die Temperatur bis zum Gefrier punkt zurückqinq. . " Diebe im Rathaus. Im Krefelder Rathaus waren Dieb« beinah erfolgreich. Ein Beamter sah nämlich zwei K«rl» aus dem Rathauseingang kommen, die vier Schreib- maschinsn mit sich führt»». Als die verfolgt wurden, warfen sie die Maschtn»» fort, «s gelang aber, «in»n d«r Schreib- maschin.nfreunde festzunehmen. wtb (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 12. Sept. 1918, Weftlßche- Krtegrfchaxplatz Nordöstlich von Birschoote wurden Teilangrifse, bei Ar mentieres und am La Vassee-Kanal Vorstöße des Feindes abgewiesen. An den Kampffronten entwickelten fich während des Tages unter starkem Feuerschutz mehrfach Jnfantericgcsechie im Vorgelände unserer Stellungen. Am Abend heftiger Ar- tilleriekampf zwischen den von Arras und Peronnc ans Cam- brai führenden Straßen. .Englische Angriffe, die bei Einbruch der Dunkelheit gegen den Kanalabschnitt Marquion—Haorin- court vorbrachen, scheiterten vor unseren Linien. Auch zwischen Ailette und Aisne nahm das Artilleriefeuer ain Abend wieder an Stärke zu. Die Jnfantcrietätigkeit blieb auf Vor feldkämpfe beschränkt. Auf den Höhen von Fismes wurden französische Trilangriffe abgewiesen. Erfolgreiche Lrknndungsgefechte an der lothringischen Front und in den Vogesen. , Der Erste GE«ü<Mrtt«Misttt: Ludeadorsf.