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8rankenberger Tageblatt 77. Jahrgang Freitag oeu 13. September 1818 Beim Berkauf an Verbraucher (Kleinhandel) dürfen folgende Preise für ein Pfund Rein. . 48 Pfg. Pfennigs auf ganze Pfennige mit noch besonders hingewiesen. Auf Grund der eingehenden Anzeigen nm Ankaufsbescheinigungen, Verkaufst ' ' und Notschlachtungszeugnisse haben ' Die Landeszentralbehökden können niedrig«« Preise als die in 8§ 1, 2 bestimmten Preise festsetzen. , , 8 4. Die Preise sind Höchstpreise im Sinne de» Gesetze«, betreffend Höchstpreise. .... Der Staatssekretär des Kriegsernährungsamtes kann Ausnahmen von den Vorschriften bei Grieh , bes Gerstengraupen (^ Beim,Verkauf klein«« Mengen dürfen Bruch!« nach oben abgerundet werden. ver fiailer sn aeutlcbe Arbeiter unü Arbeiterinnen w Essen a. d. Ruhr, 10. September. Dom Schieszplah aus begab sich heute der Kaiser nach dem Versammlungslokal der Firma Krupp, wo Pch gegen Ihr Tausend Kruppsche Arbeiter und Beamte, so, wie s.e aus der Arbeit aus den Werkstätten und Büros kamen, ein gefunden hatten. Hier hielt der Kaiser folgende Ansprache: Meine lieben Freunde von den Kruppschen Werken! Schon lange hat es mich in diesem Kriege zu Ihnen hin gezogen, aber wie Sie wissen, haben mich vielfach militä rische und politische Pflichten auf die verschiedensten Schlacht felder in die verschiedensten Gegenden des vom Weltkriege durchtobten Europas gerufen. Deshalb habe ich meinen Plan, zu Ihnen zu kommen, immer wieder aufschieben müssen. Nun mehr ist es mir zu meiner Freude endlich gelungen, hierher zu kommen und die Werke, die ich seit meiner früheste» Kindheit in ihrer Entwicklung beobachten konnte und deren Besuch mich immer wieder erfüllt hat mit der höchsten Be wunderung deutscher Wissenschaft, Erfindungsgabe und Tat kraft. Es gilt heute, dem Kruppschen Direktorium^ den Werk leitern, den Arbeitern und Arbeiterinnen meüie» kaiserlichen Dank auszusprechen für die geradezu überwältigende Art und Weise, in der die Kruppschen Werke dem deutschen Heere und seinem obersten Kriegsherrn zur Verfügung gestanden haben und weit über menschiiches Ermessen und Hoffen hinaus das Material geliefert haben, das die Armee' im Läufe der steigenden Anforderungen in diesem gewaltigsten aller Kriege von ihr hat verlangen müssen. Gewaltiges ist geleistet wor den vom Direktorium herab bis zum letzten Arbeiter und bis zur letzten Arbeiterin, und das unter steigenden Schwie rigkeiten der Ernährung, Schwierigkeiten in der Bekleidung, Verlusten, Trauer und Sorgen aller Art, von denen kein Haus verschont geblieben ist, weder das Fürstenhaus, noch das schlichte Arbeiterhaus. Und nun noch dazu die steigenden Anforderungen an die deutsche Frau, die nicht allein die Sorge für Kinder und Haus oder Malm tragen mutzte, sondern obendrein noch ihre Kräfte in der Fabrik unter verschärfter Mühewaltung einsetzen mutzte, um Waffe» Und Verteidigungs- Mittel den Männern drautze» nicht fehlen zu lassen. Eine ganz ungeahnte Mobilmachung ist' es gewesen, diese zweite, in dustrielle Mobilmachung^ ohne Unterschied des Al ters und Geschlechts, eine Anforderung, wie sie noch ilie an das deutsche Volk gestellt worden ist. Und trotzdem ist ihr willig und freudig entsprochen worden. Da möchte ich vor allen Dingen meinen warmen Dank als Landesvater aus sprechen de» Frauen sowohl, wie auch de» Mädchen und den Männern, datz sie so opferwillig ihre Pflicht getan haben, trotz der drückenden Sorgen von Not und Elend, die uns alle getroffen haben. Es soll keiner in unserem Volke glauben, datz ich darüber nicht .Bescheid weitz. Ich habe auf meinen Fahrten durch das Land mit maiicher Witwe, niit manchem Bauern und s im fernen Osten und Weste» mit manchem Landwehr- und Landsturmmann gesprochen, der das Herz schwer hatte von Sorgen, Ke aber überstrahlt wurden von dem Gedanken,' erst die Pflicht, das andere kommt später. Ich habe Gur- Sorgen in, tiefste» Herzen empfunden. Was an l a » des - pk t»r l i ch er Anregnng- hat geschehen können, um du- Sommerzeit. Wir bring«, hiermit unsere Bekanntmachung vom 10. April d. I., wonach am 16. Sep tember 1918, vorinittags 3 Ahr (im Sinne der Bundesrat-verordnung vom 7. März 1918), aUe öffentlich angebrachten Uhren um eine Stunde, also auf Bormittag 2 Uhr znrückznftellen sind, m Erinnerung. Von da ab gilt dann bis auf weiteres wieder die gewöhnliche Zeitrechnung. Staltrat Srankenderg, am 10. September 1918 zu «halten. Hinsichtlich der Nachprüfung der Viehlisten lind die Bestimmungen in 8 3 Absatz 2 und 3 der Bekanntmachung de» Königlichen Ministeriums des Innern vom 15. August 1918 makaebend. Die bisher angeordnet gewesene Führung von Äiebliften üb« den Bestand an Pferden, Schafen, Ziegen und Federvieh, sowie die Fübruna von Ortslisten hat sich erledigt. Flöha, den 10. September 1918. Der Vorsitzende des Kommunalverbandes. Führung von Viehlisten betreffend. In Ausführung der Bekanntmachung de« Königlichen Ministeriums des Innern vom 15. August 1918 — Mehlisten betreffend — (abgedruckt in Nr. 190 der „Sächs. Staatsztg. vom 16. August 1918 und in Nr. 192 dies« Zeitung) wird hiermit folgende» bestimmt: Die Ortsbehörden des Kommunalverbande» haben für jede Viehhaltung, in d« Rinder, Kälber und Schweine gehalten werden, eine Viehlifte zu führen, zu der ihnen die «forderlichen Vordrucke zugehen werden. Für die Viehhaltungen der Viehhändler, die eigene Landwirtschaft betreiben, ist eine besondere Liste für das Handlervieh und das den Zwecken der Wirtschaft dienende Vieh ,u führen. . Die Viehhändler, mit Ausnahme der Viehhändler bezgl. des Handlerviehes, werden auf die in 8 2 der angezogenen Bekanntmachung vom 15. August 1918 angeordnete Anzeige- Pflicht hinsichtlich aller Veränderungen (Zu- und Abgänge) Zm Bestand der Rinder, Kalber , .Diese Verordnung tritt mit dem 1. September 1918 kn Kraft Mit dem gleichen Zeitpu über Höchstpreise für Grieh, Graupen und Grütze vom 16. Oktober 1k (R.-G.Al. S. 901) auher Kraft. Berlin, den 29. August 1918. Der Staatssekretär des Kriegsernährungsamtes 2n Vertretung: Edl« v. Braun. , Last nach Möglichkeit zu mildern und die Sorgen unseres ! Volkes zu verteilen, d as ist g e s cheh e n. Es hätte manches ! anders gemacht werden können,' und datz darüber hier und ' da Mißstimmung herrscht, ist kein Wunder. Aber wem ver danken wir dies letzten Endes? Wer hat davon schon bei Anfang des Krieges gesprochen, datz die deutsche Fra» und das deutsche Kind ausgehungert werden soll ten? Wer ist es gewesen, der den furchtbaren Hatz in diesen Krieg hinelngebracht hat? Das waren die Feinde! Wir wollen uiis doch darüber klär sein, wie die Dinge stehen. Ei» jeder von Euch bis in die fernste Ecke unseres Vaterlandes weitz, datz ich ' - - keinen Schritt unversucht gelassen habe, unserem Volk und unserer gesamten gesitteten europäischen Welt diesen Krieg möglichst abMürzen. ! - Im Dezember des Wahres 1916 h^be ich ein offenes, klares, unzweideutiges Friedensangebot im Namen des Deut schen Reiches und meiner Verbündeten den Gegnern übergeben. Hoh» und Spott und Verachtung ist die Antwort gewesen. Der oben kennt mein Gefühl der Verantwortung. Wiederholt in den vergangenen Monaten haben ^verantwortliche Leiter aus der Regierung des Reiches in unzweideutiger Weite jedem, der es verstehen wollte, zu verstehen gegeben, datz wir jederzeit bereit such, die Hand zum Frieden darzubicte». Die Antwort ist ausgesprochener V e r n ich t u il g s- wille, die Aufteilung und Zerschmetterung Deutschlands. Es gehören zum Friedenmachen zwei! Wenn nicht beide wolle», kaü» der eine nicht, vorausgesetzt, datz er den anderen nicht niederwirft. So steht der absolute Vcrnichtuugswitte unsres Gegners uns gegenüber, und dem absoluten Vernichtungswillen müssen wir den ab soluten Willen, unsere Existenz zu wahren, eutgegeustcillen. "Unser tapferes Heer drautzen hat Euch diesen Willen und diese Tat gezeigt, sei cs im Vorstürmen, sei es in oer Rückwärtsbewegung, sei es im Stellungskampfe. Es kommt nur darauf an, datz der Gegner möglichst viel verliert. Das ist erfolgt, und das geschieht »och weiter. "Unsers todes mutige Marine hat es Euch bewiesen; gegen starke Ueber- legenheit hat sie den Feind am Skagerrak geschlagen. Unsere U-Vovte nage» wie der verzehrende Wurm am Lebensmark der Gegner, mehr wie unsere Feinde zugeben wollen, wenn es auch manchem unter Euch zu lange dauert. Diesen unver gleichlichen Heldentaten unseres Heeres und unserer Flotte mutz ein Rückhalt geschaffen werden, nicht klotz in der Arbeit, sondern auch in Sinne» und Gedanken unseres Volkes. Es hckndelt sich nicht nur darum, unserem tapferen Heere und unserer braven Marine Material und Ersatz »achzuschlebe», sondern es handelt sich darum, dgtz ein jeder Deutscher und eine jede Deutsche weitz, datz wir uni unsere Existenz kämpfen und ringen, datz wir. das Aeutzerste aufbiete» müssen, um uns siegreich zu wehren. Ich kann mir wohl oorstellen, datz mancher unter Euch in dieser langen Kriegszeit' sich wiederholt die Frage vorgelegt hat: Wie hat das kommen können, und warum mutz uns das passieren, da wir doch 40 Jahre Frieden hatten? Ich glaube, es ist eine Frage, die einer Antwort wohl wert ist, es ist eine Fratz«, die auch für die Zukunft beantwortet werben mutz für unsere Kinder und Enkel. Ich habe auch 8 2 d« ungezogenen Bekanntmachung, d« mngen, Hausschlachtungsaenehmiaungen, SchluMeine »behörden die Viehlisten fortgesetzt auf dem Laufenden Höchstpreise für Grietz, Graupen und Grütze. Der Staatssekretär des Kriegsernährungsamtes hat für den Kleinhandel mit Brietz, Gersten- araupen und Gerstengrühe durch Verordnung vom 29 August 1918 (R.-G.-Bl. S. 1089) mit seftgeW "E 1' September 1918 an nachstehende Höchstpreise im Sinne des Höchstpretsgesetze, - Dresden, den 9. September 1918. Ministerium de» Innern. BerordnunA «Oer Höchstpreise für Grietz, Graupe» «nd Grütze. Auf Grund der Verordnung über'Krie^matznahmen zur Sicherung der Volksernährung 22. Mai 1916 (R.-G.-Bl. S. 401) . , 18. Äug. 1917 (R.-G.-Bl. S. 823) "^d »«ordnet: Hl Beim V«kauf von Grietz, Gerftengraupen (Rollgerste) und Gerstengrütze an Kleinhändler (S 2) dürfen folgende Preise für 100 Kilogramm Reingewicht nicht überschritten werden: bei Grietz . . 76 Mk. , bet Gmstengrauven (Rollgerste) und Ger'stengrütze 71 Mk -- / k i ? Lieferung zu diesen Preisen hat frachtsrei Station (Bahn oder Schiff) des Empfängers lange darüber nachgedacht und bin da zu folgender Antwort gekommen: Wir wissen alle aus unserer Jugend, aus unserer heutigen Lag«, aus unserer Beobachtung, in d« Welt ringt das Einte mit dem Bösen. Das ist einmal von oben so eingerichtet, das Ja und das Nein^ das Nein des Zweiflers gegen das Ja des Erfinders, will ich mal sagen, das Nein des Pessimisten gegen das Ja des Optimisten, das Nein des Ungläubigen gegen das Ja des Glaubenshelden, das Ja des Himmels gegen das Nein der Höll«. § Nun, ich glaube, Ihr werdet mir darin recht geben, wenn man diesen Krieg bezeichnet, als hervorgegangen aus einer groszen Verneinung. Und fragt Ihr, welche Verncinung .es ist: Es ist di« Verneinung der EristeilzberrchtWing des deutschen Volkes, es ist dir Verneinung aller unserer Kultur, es ist die Verneinung unserer Leistungen und «unseres Wirkens. Das deutsche Volk war flcitzig, in sich gekehrt, strebsam, erfinderisch auf allen Gebieten, cs arbeitete geistig und körper lich. Es gab aber solche, die nicht zu arbeiten wünschten, sondern auf ihren Lorbeeren ausruhen wollten. Das waren unsere Feinde. Wir kamen ihnen an die Nähte, und zwar durch ersprietz- lichc Arbeit und erspnetzliche Entwicklung, Industrie und Wissenschaft, Kunst und Volkserziehung, soziale Gesetzgebung usw. Dadurch kam unser Volk in die Höhe, und da kam der Neid. Der Neid veranlahte unsere Gegner züm Kampf, und es kam der Krieg über uns, die wir ahnungslos waren. Und jetzt, da die Gegner sehen, datz alle ihre Hoffnungen, die sie in den früheren Jahren gehabt haken, trügerisch gewesen sind, wie unsere gewaltigen Heerführer, nach deren Namen mit Recht Eure neuen Werkstätten genannt werden, Schlag um Schlag ihnen versetzt haben, nun erhebt sich auch noch der Hatz dazu. Nun, meine Freunde, wer hatzt? Der Deutsche, der Germane kennt keinen Hatz. Wir kennen nur einen ehr lichen Zorn, der dem Gegner einen c-chlag versetzt. Wenn er aber darniederliegt und blutet, reichen wir ihm die Hand und sorgen für seine Heilung. Der Hatz zeigt sich nur bei den Völkern, die sich unterlegen fühlen. Wen» also meiiie Landsleute betrübt sind öder sich darüber wundern, datz ein so furchtbarer Hatz bei unsere» Feinden vorhanden ist, so liegt das daran, datz ihre Berechnungen verfehlt gewesen sind. Ei» jeder, der de» Charakter der Angelsachsen kennt, weitz, was es hritzt, mit ihnen zu fechten. Er weitz, wie zähe sie sind. In, vergangenen Jahre in Flandern, wo Unser Heer monatelang einer fünffachen Uebermacht Stand bot, habe ich gesagt: Kinder, seid Euch eins klar, das ist kein Krieg wie früher, das ist ein Kampf um unsere Existenz, die man Uns streitig machen will. Bei einem solchen Kampfe geht es Zoll uni Zoll. Wir missen nicht, wann das Ringen beendet sein wird, aber das eine wissen wir, datz wir den Kampf bestehen müssen, lind nun, meine Freunde, latzt Euch noch auf etwas Hinweise». Ihr habt gelesen, was kürzlich in Moskau passiert ist, die gewaltige Verschwörung gegen die jetzig« Regierung. Das parlamentarisch regierte und demokratische Volk der Engländer hat die ultrademokratische Regierung, die sich das russische Brennholz-Abgabe im »tSsttisoliss sn «tsi- GsngS^slsns^ov» findet jeden Donnerstag Nachmittag von ^-2 bis 5 Uhr statt. . Bezugskarten können an allen Werktagen von 8 bis 1 Uhr vormittags im Rathan« (Zimmer Nr. 4) gegen Bezahlung entnommen werden. Frankenberg, den 13. September 1918. Der Stadtrat. nehmen unsere Ausgabestellen, Stadt-, und Landboten, sowie Postanstalten entgegen. Amtsblatt für die König!. Amtsbaudtmannschast Flöha, das König!. Amtsgericht und den Stadttat z« Frankenberg