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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 11.09.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191809119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180911
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180911
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-09
- Tag 1918-09-11
-
Monat
1918-09
-
Jahr
1918
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1 Osten i HScdrtenr noch einige Monate an « am Bah durch d Publ^ku eingeg Masch der <- vorgei gen zi zreund s gemeli Berns torped wo st teilu berü Loko beut« bolsc Blax zöge« Am seind Info märt tust« japm von zu « hat I rückt« A gestern Der 8 L Santi oeröfs keine Schiss troff« an B könnt« günsti pd die ne» nachmit Empfan de» di» unei bild« In geb! eine chan pd mittag Herrn > wurde. Frau § vmbftal an Han von Br Sodanr wyhei ö Uhr r Vt Wilhel täfel b aus, ii tischen und dl erschein Dl mächtig Verbür Grund! «rworb Ml Weltkrieg " Deutscher Abendbericht wtb Berk», 6. September, abends. (Amtlich.) Beiderseits der Straße Peronne—Cambrai sind erneut« Angriffe der Engländer gescheitert. Bon den übrigen Kampf' abschnttten nichts Neues. Sper danu „Ma franz auf t den dem nach gang« geschti Torp (5700 U-Be f. in» G^r Präsiden vffenUtcl komi stark N Gebi bi» « mindestens als Partner der Verständigung in den Armen der Entente ausgenommen zu werden. Der andern Seite aber raunt er' zu, daß er die Vernichtung Deutschlands wolle, und stachelt auf diese Weise die nationale Leidenschaft immer wieder auf. Gestehen wir ruhig, daß der Feind in dieser Hinsicht einen „moralischen" Erfolg bei uns. gehabt hat; um so eher werden wir dieser Gefahr begegnen können. So erklärt sich manche Mißstimmung der Parteien im.Innern. Jeder soll angesichts dieser Einflüsse von außen dem'andern Teil vorwerfen, daß er allein daran schuld sei, wenn die lieben Feinde keine Friedensunterhaltung wünschen. Wie sehr man aber mit solchem Urteil in die Irre geht, das sollte sich die klare Denkungsart des deutschen Volkes doch selbst sagen. Wenn die «inen nur auf die verständigen Stimmen von draußen, die andern nur auf die extremen Stimmen hören, so läßt sich natürlich jeder Schluß daraus ziehen, und dabei liegt die Wahrheit doch eben hier wie überall in der Mitte. Diese Mitte bedeutet: Bei uns wie bei den Feinden tobt der Kampf, bis es klar ist, daß sowohl wir die Feinde nicht vernichten können, wie daß sie uns nicht vernichten können. Der Unterschied ist nur der, daß die Feinde dies i achgewiesenermaßen gewollt haben und zum Teil noch wollen, während bei uns niemand das Ziel der Vernichtung der Feinde km Auge hat, sondern nur soweit «inen starken Frieden sucht, als er zur Sicherung unserer eigenen Eristenz nötig ist. Da die Drnge so liegen und immer gelegen haben, so konnte der Charakter unserer Verteidigung uns immer "friedens- geneigt machen und konnte bei uns diese Friedensgeneigiheit jedenfalls sehr viel früher eintreten lassen als auf der Gegen seite. Daß sie aber auch auf der Gegenseite einmal eintreten muß, das ergibt sich aus dem nun seit vier Jahren hin- und herwogenden Kampf, der die deutsche Seite, obwohl f-r zahlenmäßig kn der Minderheit ist, so kräftig gezeigt hat, Laß an eine Vernichtung dieser Mächtegruppe nicht gedacht werden kann, wenn nicht die andere Mächtegruppe gleich- zeitig damit in den Abgrund gezogen wird. Das aber ist eine Erkenntnis, die beide Teile zur Verständigung führen muß und führen wird, denn das heißt hier die Errettung des Wohlstandes Europas, das nicht ganz und gar an Amerika I und Japan ausgeliefert werden soll. Wenn es nach einem vierjährigen Kriege zu "diesem I Ergebnis gekommen ist, und wenn nicht ein wehrloses Deutsch- I land die Einbruchsstelle für asiatische Horden und für amen- I lanische Imperialisten geworden ist, so hat das seinen Grund I in der wundervollen Tatsache, daß Deutschland sich! als Fels der Menschheit gezeigt hat. Disse Ueber- I „eugung ist so ungeheuer groß, daß Parteiunterschiede in I Deutschland demgegenüber kleinlich erscheinen müssen. Werden I wir alle, aus dem rechten wie aus dem linken Lager, Uns I einig in dem Bewußtsein, welche Bedeutung für die Menschheit I diese Eigenschaft Deutschlands als Fels im brandenden Meere I egoistischer Habsucht gewesen ist, so richten wir damit die I Ueberzeugung in allen deutschen Herzen auf, die stark genug I ist, um die Feind« friedensgeneigt zu machen. Denn wie I jüngst erst die „Times" eingestand, erwartet man den Sieg, I wenn man ihn überhaupt haben kann, von nichts anderem als I von der inneren Zermürbung Deutschlands. Darum aber I haben wir nicht vier Jahre lang gekämpft, um I schließlich am erg'enen Kleinmut im letzten Augenblick zu schei- I lern und den.Feinden die Erfüllung ihrer habgierigen Träume I zu ermöglichen, die s«e mit der Kraft der Waffen und dem I ehrlichen Kampfe nicht haben erreichen können. Die Mahimng: I „Schließt die Reihen", ist bei gutem Willen keicht I zu befolgen, wenn wir den Balken in des Feindes I Auge und den Splitter in des andersdenkenden deutschen I Bruders Auge miteinander vergleichen — «ine Regung, die I nahe genug liegen sollte, gegen die aber vielfach bei uns I gesündigt wird. Vie kunbronung cke; vi»g Loion Vor dem Kriege "führte Deutschland im Durchschnitt der I Jahre 1911/13 jährlich für fast 824 Milk. M. pflanzliche I Gespinnststofse aus dem Ausland« ein. Groß waren die I von der heimischen Industrie verbrauchten Mengen an «ms- I ländischer Jute, Flachs und Hanf sowie an 'Werg von diesen i Stoffen, all« übertrifft aber weit an Bedeutung für unser« I Webstoffindustrie die Baumwolle. Der Einfuhrüberschuß I an Baumwolle und Baumwollabfällen belief sich durchschnitt- I lich im Jahre auf über 463 000 To, im Wert« von fast f "Der Zusatzvertrag 9. „Wetschernija Jsvestija" schreibt i» einem Leitartikel zu dem Zusatzverträge: Die Rätediplomatie hat «inen ungeheuren Sieg davongetragen. Durch den neuen ver selr <lrr Meukcddelt Sollte Lord Eecil als Dolmetsch der feindlichen Wünsche wiklich recht behalten? Sollt« «s ihm wirklich gelingen oder gar schon gelungen sein, die Deutschen gegen einander aufzubringen, den durch Sage und Geschichte so berüchtigt gewordenen furor teutonicus neu zum Schaden des deutschen Volkes anzufachen? Noch befehden sich frei lich bei uns in der Heimat entgegengesetzte.Richtungen und wollen Einander nicht verstehe». Aber schließlich stehen wir doch in einem Kampf üm Sein und Nichtsein und sollten einmal ernstlich fragen, ob denn dre Gegensätze wirklich so groß sind, daß man um deswillen dem Auslande das Schauspiel innerer Zerrissenheit bietet! Was sind diese Gegensätze in Wirklichkeit gegenüber dem unge heuren Abstand, der die gesamte Politik Deutschlands von der Politik der Entente trennt! Die Blut- und Mordspur der englischen Kriegspolitik, der ganze Sumpf von Ver leumdung, Lüge und Verhetzung scheint unsere gradlin-ge Gesinnung nur deshalb nicht niehr so aufzuregen wie bis her, weil wir uns an diesen Tatbestand gewöhnt und ihn als Kriegswahnsinn anzusehen gelernt haben. Aber drese Läh mung unseres moralischen Empfindens darf gerade heute nicht einreißerk. Von allen bekannten unerhörten Vorgängen abgesehen, hat erst neuerdings wieder England und Frankreich durch Morde, durch Fälschung von Verträgen, durch Fabrizierung gefälschter Korrespondenzen zwischen Deutschland und Rußland neue Feindschaft zu stiften ver sucht, damit ein Volk, das vom Kriege nichts mehr wissen will, sich aufs neue für den Imperialismus der Entente verbluten soll. Welcher Wust von Gemeinheit in solchem kaliüberlegten Mord -und Ränkespiel zutage tritt, sollte jedem Deutschen, alltäglich klar vor der Seele stehen, ehe er sich entschließt, auf seinen deutschen Bruder den Stein der Fehde zu werfen, nur weil dieser auf etwas andere Weise mit jener Gesinnung der Feinde fertig zu werden versucht und den Frieden nach etwas anderer Methode herbeizu- sühren gedenkt. Von beiden Seiten hat man ja schon klar und deutlich genug erklärt, daß, wenn es Deutschland schlecht geht, das Volk alle Gegensätze im Innern vergißt und wie ein Mann j die Stimmung des 4. August aufs neue auf dre Fahne schreibt. Wenn man frch trotzdem nicht restlos verständigt, so geschieht das eben, weil immer wieder der Hetzer von draußen keine der beiden Parteien zur Ruhe kommen lassen will. Einem wirft er die Lockung hin, daß sich Deutsch land nur zu demokratisieren brauche, um als Liebkind oder Vertrag mit Deutschland erhalten wir fehr wichtige Kon zessionen. Wir haben «in Territorium zurückerhalten, welches vielmal größer ist als Elsaß-Lothringen. Unter äußerst gün stigen Bedingungen lösen wir alle unsere Geldverpflichtungen ein. Diesen Sieg verdanken wir der Festigung der Räte republik. Der Vertrag erkennt die Nationalisierung der deut schen Unternehmungen in Rußland an, aninilliert unsere Anleihen und befreit uns von der Zahlung irgend welcher Verluste, welche die Deutschen Reichsangehörigsn während des Krieges und der Revolution erlitten haben. Für alles dies zahlen wir nur 5 Milliarden Mark, eine kleine Summe gegen über unserem Jahresbudget von 1500 Milliarden. Die 5 Auslösung der deutschen Jndustrieunternehmungen und un serer Anleihen zu einem vorteilhaften Preise. Durch den Milliarden sind keineswegs Kontribution, sondern bloß eine Vertrag wird des Weg zu einem Warenaustausch zwischen beiden Staaten geebner. Außerdem öffnet er uns den Weg zum Baltischen Meer. Die Cchwarzmeer-Flotte wird zu- Die französische Negierunq hat Mitte August ein Manifest .... alle Arbeiter,entren Frankreich» verbreiten lasten, besten In halt folgender ist: „Die Regierung appelliert an die Einsicht der Arbeiterklasse, die durch eine bedrohliche Agitation den Sieg der Alliierten, der höchsten» noch einige Monate auf sich warten lasten kann, gefährdet. Die Arbeiter haben unrecht, wenn sie jetzt verlangen, daß kein Blut mehl' vergasten wird, und daß man tn Friedens verhandlungen eintreten soll. Die letzten Opfer, so schmerzlich sie auch sein mögen, müssen gebracht werden, um den endgül tigen Sieg zu sichern. Wenn dieser erst erlangt ist, wird man die Strafen derjenigen mildern können, die ihre Pflicht dem Vaterland gegenüber nicht ganz erfüllt haben. Eine andere Handlungsweise heißt da» Vaterland verraten. Jede Betätigung der Arbeiterklasse, die die Rude stört, die für den augenblicklichen Gang der Ereignisse Unbedingt erforderlich ist, wird mit der größten Schärfe verfolgt werden." Höchsten» noch einige Monate soll also der Krieg nach dem Versprechen der französischen Regierung dauern. Aehnliches hat die deutsche Regierung nie versprochen, weil so etwa« nicht versprochen werden kann. Daß die französischen Staatsleiter den Schritt getan haben, zeigt, wie schwierig ihre Lage ist. 560 Mill. M. Als Baumwollausfuhrland standen für uns an beherrschender Stelle die Vereinigten Staaten von Amerika mit insgesamt über 400 000 T. im Werte von" Aber 472 Mill. M. durchschnittlich jährlich. Hinter diesem Einfuhrwert blieben Britisch-Jndken mit einer Einfuhr von 59 000 und Aegypten mit 41000 T. Einkuhr sehr stark zurück, von China, Türkei, Ostafrika usw. nicht zu reden. Auf diese Zufuhren hat unsere Industrie -während des I Krieges verzichten müsse», und alles läßt darauf schließen, I daß auch nach Friedensschluß die Tertilrohstoff« des Aus- I landes uns nur in ganz unzulänglichem Umfange zufließen l werden. Deutsche Textilingenieure haben aber den Weg ge- I funden, die Bastfaser des Flachses und des Hanfes in die I Erundzellen zu zerlegen und damit in Aussehen, Länge, I Festigkeit, Geschmeidigkeit der Baumwolle so ähnlich zu I machen, daß auch der Fachmann nicht zu erkennen vermag, I daß die Faser der daraus hergestellten Garne und Gewebe I nicht Baumwolle ist. Das Verfahren ist unbegrenzt anwend- i bar, die Kosten so gering, daß sich diese Bastfaser billiger I stellt, als die amerikanische Baumwolle vor dem Kriege. Dem Gebot der Stünde folgend, hat sich auch der dsut- I sche Flachsbau bereits wieder in ganz erstaunlicher 'Weese I belebt und der Hanfbau in der heimischen BodenbenuHung I wieder Eingang gesunden. Die Sortenzüchtung hat bei den I Gespinnstpflanzen schon schönste Erfolge aufzuwsisen, so daß I der Felderstand des deutschen Hanfes es bereits ZU 3 Mir. und mehr Höhe bringt und wir auch bet ihm bezüglich der Saatgewinnung vom Ausland unabhängig sind. Vom Hektar lassen sich erzielen 600 Kg. Flachs, 1000 bis 1200 Kg. Hanfbastfaser, daneben 600 Kg. Leinsaat, '200 Kg. Hanf saat, also Oel- und Futterküchen. Obendrein vermag der Hans aber noch jährlich vom Hektar 6500 Kg. gleich 10 Kubikmeter Holz (Zellulose) zu liefern, und bei der wach senden Bedeutung der Papiererzeugnisse ist auch dieser Nutzen volks- und privatwirtschaftlich nicht gering anzuschlagen. Rechnet man die amerikanische und indische Baumwolle, die wir vor dem Krieg einführten, in aus deutschem Flachs zu gewinnende Flachswolle und aus deutschem Hanf er zeugbare Hanswolle um, so ergeben sich allerdings recht an sehnliche Flächen, welche diesen beiden Gespinnstpflanzen vom heimischen Boden- noch eingeräumt werden müßten. Fraglos stünden sie uns aber zur Verfügung: denn allein die in der Erschließung begriffenen Nrederungsmoore Deutsch- I lands von mehr als 1 Mill. Hektar Ausdehnung ermöglichen alljährlich einen gewaltigen 'Hanfbau. Dazu kommen große Flächen zur Fasererzeugung geeigneter Mineralböden, und es handelt sich nur darum, wieder die erforderlichen Ar beitskräfte frcizubekommen. Bis zu einem hohen Grade können wir uns also in unserer Bekleidung vermittels eige ner Flachs -und Hanfernten von der Abhängigkeit vom Auslande befreien. Die Drohung unserer Feinde, uns die Einfuhr abzuschneiden, braucht uns bezüglich der Baumwolle I aber auch deshalb nicht mutlos zu machen, weil es keinem I Zweifel unterliegen kann, daß wir bei Wiederkehr ruhigerer I Zeiten sehr bald jvieder Spinnfaser» aus östlichen Ländern I erhalten werden. Außer Flachs und Hanf wird uns auch die I aus Holz gewonnene kurze Faser des Zellstoffes als Kunst- I seide und Stapelfaser, die Nessel, deren Fasern berelts früher in Deutschland versponnen worden sind, ferner die Faser des Ginsters und die des bereits mehr ausgeproöten Kolben schilfs oder der Typha, weiter Weidenröschen, Binse, Hopfen und Lupine sowie endlich die sehr brauchbaren Fasern aus I dem Wollgras in den Torfschichten unserer Moore und Lus dem Roggenstroh (Stranfa) vom eigenen Boden Material zu Kleidung gewinnen lassen, und schließlich braucht auch Sparsamkeit und Einschränkung im Verbrauch den Bedarf nicht wieder zu dem lleberfluß der letzten Friedensjahre an schwellen lassen. Deutsche Tatkraft und Ausdauer wird sich der Tyrannei des Königs Baumwolle nicht wieder fügen. — I Die Fasergewinnug aus Ginster und Schilf betreibt hier auch di« Firma Sigmund Mährer in Gunnersdorf. Westen Der viert« Jahrestag brr Marneschlacht _ w Aus Paris wird der „Times" gemeldet: Der vierte Jahrestag der Schlacht an der Marn« wurde gestern feier lich begang«n. Frühmorgens strömten Tausende von Parisern trotz des Regenwetters nach Meaur, wo ein feierlicher Gottes- dienst in der Kathedrale abgehalten wurde. Auch die Gräber der gefallenen französischen und englischen Soldaten wurden besucht, und große Mengen Blumen waren gespendet und ! bedeckten die Gräber. Allein aus dem Süden Frankreichs kamen am Freitag 2 Waggonladungen. In Paris wurde dieser Tag ebenfalls feierlich begangen. Arras und Hazebrouk «unter oeutschtm Geschützfeuer Vailleul und Loker vernichtet w Gens, 10. 9. Nach einer Havasnote waren die Stadt bezirke von Arras und Hazebrouk gestern dem deutschen Geschützfeuer ausgesetzt. Amiens wurde neuerdings durch deut sche Fliegerbomben beworfen. Ferner versichert die Havas note, es hätte bisher nicht in den britischen Absichten gelegen, die den Stadtbezirk von Lens haltenden gegenerischen Ma schinengewehr- und Eeschützabteiiungen anzugreifen. Völliger Vernichtung verfielen die Städte Vailleul und Loker. Kommt noch «Ine deutsche Offensive in diesem Jahr? w In der Wochenschau des „New Statesman" heißt es: Die verschiedenen Zurückdrängungen und Rückzüge der Deutschen und die Schaffung der neuen Armeegruppe von Boehn sehen so aus, als bedeuteten sie das Ende der deutschen Offensiven in diesem Jahre; freilich läßt die frühere Er fahrung darauf schließen, daß sehr wahr cheinlich an einer anderen Stelle noch «ine stattfindet, die. dazu bestimmt ist, der Operationsperiode einen glänzenden Abschluß zu geben. Lons in d.iutschiem Besitz w Der Lyoner „Progres" meldet von der britischen Front: Die Stadt Lens, deren Einnahme durch die britische» Truppen Reuter schon vor 8 Tagen fälschlicherweise gemeldet hatte, sei nach wie vor in vollem Besitz der deutschen Trup-.' pen. Der Havaskorrespondent meldet von der französischen Front, daß der deutsche Widerstand, der bereits'wuchtig sei, ständig zunehme, je mehr sich dre Armee Mangin der Hinden- burglinie nähere. Das deutsche Artilleriefeuer nehme dauernd an Heftigkeit zu. , , , kin tMeckemverlucb «er lleicbrtagmMbeii Der „Vorwärts" teilt mit: Im Januar d. I. wur den in der Schweiz von dritter Seite Bestrebungen dn Gang gebracht, eine Aussprache zwischen deutschen und englischen Parlamentariern herbeizuführen. An ihr teilnehmen sollten ein Vertreter der drei großen englischen Parteien, der konser vativen, der liberalen und der Arbeiterpartei, und drei Ver treter der deutschen Mehrhcitsparteien, des Zentrums, der Fortschrittspartei gnd der Sozialdemokratie. Die Herren Fehrenbach, Haußmann und unser Parteigenosse Ebert hatten sich bereit erklärt, an einer solchen Besprechung teilzunehmen. Die Neichstagsentschließung vom 19. Juli 1917 und die 14 Punkte,Wilsons sollten den Rahmen der Besprechung bilden. Die deutsche Regierung war von den Ansichten der drei Ab geordneten unterrichtet. 'Auch auf der anderen Seit« schien die Aussicht des Unternehmens zunächst nicht ungünstig, wenigstens durfte man das aus der Haltung der dortigen diplomatischen Vertreter schließen. Plötzlich trat jedoch eine Wendung ein, die auf ein persönliches Eingreifen Lloyd Geor ges zurückzuführen zu sein scheint. Der Holländer Troelstra, der schon neulich über diesen Friedensversuch berichtete, stellte bei der Gelegenheit fest, daß die englische Regierung es ist, die allen derartigen Frie densversuchen mit aller Macht entgegengearbeitet hat. Ueber die Zeit des obenerwähnten Versuches schreibt der „Vorwärts" noch, daß er vor dem Brester Frieden unternommen wurde nud daß man auf Deutscher Seite bereit war, an die Stell» der Brester Friedensverhandlungen, die «rst später stattfanden, allgemein« Friedensverhandlungen treten zu lassen. or Moskau, 7. rückerstattet und zwischen Rußland und der Ukraine geteilt. Deutschland verpflichtet sich, keinerlei separatistische Bestre bungen in Ruß.and zuzulassen und von sogenannten Selbst bestimmungen abzusehen. Die deutsche Offensive nach dem Osten ist M Ende, es beginnt das Zurückweichen. Wir «rhalten Getreide, Kohlen und Naphta. Wir bekommen die Hände frei zum Kampfe mit den Engländern, Tschechen und Ja panern. Unsere Wirtschaftspolitik erhält Bewegungsfreiheit. Der neue Vertrag zeigt, daß der Augenblick der größte» Schwäche der Revolution vorüber ist. or Moskau, 7 .9. „Jsvestija" veröffentlicht eine Er- I klärung, welche Tschitscherin auf die Note der französischen und englischen Regierung abgegeben hat, es heißt darin: In der selben Zeit, wo die Regierung der russischen Räte republik durch Vermittlung von Vertretern der neutralen Mächte die Verhandlungen mit den Regierungen England I und Frankreich führte, über den Austausch von diplomatischen ! Vertretern und Militär- und Zivilpersonen überhaupt, er wies es sich, daß die diplomatischen und militärischen Ver treter Englands und-Frankreichs ihr Amt zur Organisierung I von Verschwörungen auf dem Territorium der Räterepublik i benutzen. Die Daten, die der Regierung zur Verfügung I stehen, stellen mit Sicherheit die Tatsache fest, daß dis s Fäden der Verschwörung in den Händen des Chefs der eng lischen Mission Lockhard und seiner Agenten zusammen- I laufen. Unter diesen Umständen ist die Sowjetrepublik der I Möglichkeit beraubt, Personen, die nach Rußland als diplo- I matjsche oder mi.itärifche Vertreter gekommen sind, Aktions- I freiheit zu gewähren. Wenn die englischen und franzö- I fischen Truppen aus dem Territorium der Räterepublik zur I Unterstützung offener Aufstände gegen die Rätegewalt vor rücken, ist die Regierung der Räterepublik genötigt, Maß- I nahmen zuin Selbstschutz zu ergreifen. Alle internierten Ver- I treter der englischen und französischen Bourgeoisie werden un- I verzüglich freigelassen werden, sobald die russischen Bürger l in England und Frankreich und im Okkuparionsrayon der I verbündeten Truppen und der Tschecho-Slowaken nicht mehr I Repressalien und Verfolgungen ausgesetzt sein werden. Die I diplomatischen Vertreter der einen und d«r anderen Dartei ! darunter auch das Haupt der Verschwörer, Lockhard, werde» I gleichzeitig die Möglichkeit zur Rückkehr in die Heimat er halten. — Bereits, nachdem "die Negierung der Räterepublik die obeiierwähnten Beschlüsse angenommen hatte, erhielte» wir von der englischen Regierung die Nadiomeldung über die Verhaftung Litwinows und seines Personals. Dieser Umstand dient uns als ein neuer Beweis der Richtigkeit unserer Handlungen und zur vollen Begründung unserer Befürch tungen, als wir uns weigerten, die Ausreifs Lockhards und seiner Mitarbeiter aus Rußland vor der Abreise Litwinow» ! aus England zuzulassen. >
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