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Zrankenberger Tageblatt Anzeiger Bezirks- Amtsblatt siir die Kömal.AmtskaMmmsch-stMha, das Mmgl. Amtsgericht Md den Stadttat zu FrMenberg »«^wörtlich« Redakteur: Ernst Roßberg sen. In Frankenberg t. Sa. - Druck und «erlag von k ». Roßberg i- Arauke-b«- i S«. 77. Jahrgang Sonnabend den 14. September 1V18 215 »ö, kütterung von I Futterzwecken betreffmd, 8 2. Für alle nicht unter 8 1 Abschnitt I und n fallenden Tiere, insbesondere für alle Pferde, die zur Bequemlichkeit oder zu Vergnügung»zwecke gehalten werden (Luruspferde), darf Körner« futter nicht zugewtesen werden. Kartoffelpreise. Der Preis für die Tonne Kartoffeln au» der Ernte de» Jahres 1918 beträgt, wenn die Lieferung nach dem 14 September 1918 erfolat, gemäß 8 2 Absatz 2 der Berordnung des Reichs kanzlers vom 9. März 1918 (R.-G.-BI. S 119) im Königreich Sachsen beim Verkauf durch den Kartoffelerzeuger 120 Mark. ... . . .... Dresden, am 11. September 1918. Ministerium de» Innern. Rr. 2«. Berkaus van Weichkäse Sonnabend, den 14. d. M., auf Lebensmittelmarke Nr. IS« je 4V Gramm zum Preise von 2 Mk. 30 Pfg. für das Pfand. Stadtrat Frankenberg, den 13. September 191«. Berkaus von Quark und Quarkkäse v«i-. an die Bewohner de» 2., 3. und 4. Brotkartenbezirkes auf alle noch nicht belieferten 1. Ab schnitte für September der Landessperrkarte bet Holler, Schilde, Jahn, Fiedler und Leiteritz je V« Pfand Quark; ferner: an die Bewohner des I. Brotkartenbeztrtes Nr. 6S1 bi» Schluß bei Schilde je 60 Gramm Käse. — Die Sasweiskarte ist vorzulegen. Stadtrat Frankenberg, den 13. September. 191«. Auf d^e für die Woche vom 14. bi» 20. September oaari-vkV Wt--«ora^aUs. 4918 aültiaen Karioffelmarken werden 8 Pfand Kar toffel«, einschließlich et«» «in«» pkunUss Mi« Nsiavkloap Navkv, abgegeben. — Die Belieferung einer Lebensmittelmarke mit Kartoffeln fällt demnach au». Stabtrat Frankenberg, den 13. September 1918. Bersütteruna von Hafer und Gerste. Unter Bezugnahme auf 8 8 der Bekanntmachung Nr. 10 vom 6. August 1918, die Der- selbügebautem Safer und Gerste, sowie Verarbeitung von Hafer und Gerste zu etreffend, wird folgende« bekannt gegeben: X 8 1. Tierhaltern, die nicht im eigenen landwirtschaftlichen Betrieb die erforderlichen Mengen geerntet haben, können auf Antrag nachstehende Mengen zuaewiesen werden: i. An Hafer oder an Gemenge aus Hafer nnd Gerste: . 1. für Arbeitspferde und Maultiere, die vorwiegend in Betrieben des Handel», des Gewerbe» oder der Industrie in kriegswirtschaftlich notwendiger Weise beschäftigt werden, oder im Besitz öffentlicher Körperschaften oder von Beamten stehen, die die Pferde zu halten dienstlich verpflichtet sind, vom 1. September ab drei Pfund für den Tag, außerdem in der Zeit vom 1. Oktober 1918 bis zum 31. Dezember 1918 als Ersatz für etwa fehlendes Beifutter und im Falle der Ermächtigung der Reichsfuttermittelsielle eine Zulage von zwei Pfund für den Tag; ,. . 2. für die in landwirtschaftlichen Betrieben gehaltenen Pferde und Maultiere durch schnittlich drei Pfund für den Lag, für schwerarbeitende Zugpferde mit Zustimmung des Kommunalverbandes vom 16. August bis 16 November 1918, vom 1. Marz bi» 31. Mat 1919 und vom 16. Juli bi» zum 15. August 1919 daneben eine Zulage bi» zu vier Pfund durchschnittlich für den Tag; 3. für die zum Sprunge verwendeten Zuchtbullen durchschnittlich V« Pfund für den Tag; 4. für di« zum Sprunge verwendeten Zuchtztegenböcke auf die Dauer von 200 Tagen durchschnittlch '/, Pfund täglich; 5. für die zum Sprunge verwendeten Zuchtschafböcke auf die Dauer von 100 Tagen durchschnittlich ein Pfund täglich; 6. für zur Feldarbeit verwendete Zugochsen vom 16. Augult bis 15. November 1918 und vom 1. März bis 31. Mai 1919 durchschnittlich 1V, Pfund für den Tag; 7. für die tn Ermangelung anderer Spanntiere zur Feldarbeit verwendeten Zugkühe, unter Beschränkung auf zwei Kühe für den einzelnen Betrieb, vom 16. August bi« zum 15. November 1918 und vom 1. März bi» zum 31. Mat 1919 durchschnittlich ein Pfund für die Zugkub und den Tag. n. An Hafer, an Gemenge au« Hafer und Gerste oder an Gerste: 8. für Eber, die zum Sprunge benutzt werden, Lurchschnit üch V- Pfund für den Tag; 9. außerdem dürfen Unternehmer landwirtschaftlicher Betriebe, deren Zuchtsauen gedeckt sind und die dem Kommunalverband die« angezeigt haben, an die Zuchtsauen bi» zu einem Zentner für den Wurf verfüttern. Zum Bezug der unter 8 1 fallenden Stengen wird der Kommunalverband auf Antrag Bezugsscheine für gewisse Zeitabschnitte ausstellen. Auf die Zeit vom 1. September bis 15. Ok tober ds. I». ist die» bereit» geschehen. Für die Zeit nach dem 15. Oktober wird die» aller zwei Monate erfolgen. Die Bezugsscheine werden den Wohnortsgemeinden zur Aushändigung an die Tierhalter übersendet werden. 8 4. Hafer, der überhaupt nur gegen vom Kommunalverband ausgestellte Bezugsscheine er worben werden kann, darf im Kommunalverband nur von folgenden, mit der Verteilung beauf tragten Stellen bezogen werden: Firma P. F. Kreyßig in Flöha, „ C. A. -ermann Schmidt in Zschopau, , Alfred Stein in Oederan, Landwirtschaftliche Handelsbank Oberlichtenau und . „ Hainichen (Ladestelle Dittersbach). ' 8 s. - Zuwiderhandlungen werden nach den einschlagenden Vorschriften der Relchsgetreideord- nung bestraft. Flöha, am 9. September 1918. Der Kommttnalverband der Königlichen Amtrhauptmannschaft Flöha. Zweite fleischlose Woche betreffend. In Ergänzung der Bekanntmachung vom 10. ds. Mts. wird bestimmt, daß die Ausgabe des als Ersatz für Fleisch bestimmten Mehle» auf den als »Fleischlose Woche" bezeichneten Ab schnitt K der Reichsfleischkarte zu erfolgen hat. Die Zahl der eingenommenen Abschnitte ist von den Inhabern der amtlichen Mehloer- kauksstelle tn da» Markeneinnahmebuch einzutragen. Die Abschnitte find tn Bündeln zu je 100 Stück an die Gemeindebehörde abzuliefern. Die als Ersatz für Fleisch bestimmten Kartoffeln find auf die Leben»mitt«lkarte der Ge meinde auszugeben. Flöha, den 12. September 1918. Der Vorsitzende des Kommunalverbandes. War no» IM! Von geschätzter Seite wird uns geschrieben: Es liegt in der deutschen Gemüts- und Wesensart be gründet, daß bei uns die Sehnsucht nach Ruhe und Frieden äußerlich stärker zum Ausdruck kommt, als es nach Lage der Dinge, insbesondere mit Rücksicht aus die Deutungen, die solcherlei Stnnmungsaus'ürüche im feindlichen Lager er fahren, gut ist. Das macht zwar dem deutschen Gemüte alle Ehre, stört und schädigt aber in außerordentlichem Aus maße die sieghafte Durchführung unseres Daseinskampfes, der nun einmal ohne eine rückgratfeste, granitharte Heimats front nicht durchzuführen ist. Wer hätte beispielsweise den Franzosen, wer den Italienern usw. diese Ausdauer, dieses Ausharrungsvermögen zugetraut? Das ist das mittels einer unausgesetzten, zielbewußt betriebenen öffentlichen Propaganda in das Hirn 'jedes Einzelnen gehämmerte Bewußtsein der Idee des Kampfes, in dem diese Völker stehen. Mag drese Idee echt oder falsch sein, mag man sie dem Volke vortäuschen oder mag man sie, selbst in Verblendung umfangen, für tatsächlich vorhanden und begründet halten, — eine einheit liche, alle Herzen und Sinne verbindende Idee ist bei un sere» Feinden nun einmal da, und ihr Vorhandensein allein genügt, um eine Front zu zimmern, die die Front der Kämpfer stützt und stärkt. Unser Volk ist nicht so erfüllt und durchdrungen von einer solchen Idee. Wir können und wollen den Wagemut unserer Landesgenossen nicht mit aufpeitschenden Eroberungs zielen aufstacheln, wir denken nicht an die Zerschmetterung unserer Gegner, wir verheißen nicht ungemessene Reichtümer, wenn der Feind totwund zu Boden gerungen sei. Wir führen einen Verteidigungskrieg. Dessen Charakter bedingt aber schon, daß die moralischen Kräfte einer kritischen Belastungs probe ausgesetzt sind, wenn der Zweck eines solchen ledig lich zur Verteidigung unternommenen Kampfes er eicht ist. Das ist bei uns bereits mit dem Vortragen unserer Fronten in Feindesland der Fall gewesen. Nun aber, da die Geg ner uns die Demütigung zugeschworen haben, müssen wir unsere seelische Bereitschaft anders orientieren. Wir dürfen es uns nicht damit Genüge sein lassen, daß wir in der reinen Verteidigungsidee beharren, wir müssen vielmehr darüber hinaus den felsenfesten Glauben an den Endsieg in unseren Herzen hegen und wir müssen diesen Glauben auch frank und fre,i zur Schau tragen. Das ist es, was uns fehlt, das ist es auch, was uns not tut! Bei Verzagenden und Kleinmütigen ist nicht die Kraft, bei Wehleidigen und Jammernden ist nicht der Sieg. 'Einen herzerhcbenden Glauben an den deutschen Sieg, einen Glauben, der Berge versetzen kann, einen in diesem Sinne biblischen Glauben brauchen wir. Hätten wir diesen Glauben immer gehabt und gezeigt, wir wären heute wohl schon mit dem Kriege zu Ende. Man mag in ein neutrales Land kommen, in welches nur immer es sei, man wird dort die Zweifler und Spötter, die Bemitleidenden und Schadenfrohen erst oann entwaffnen können, wenn man ihnen deu unbeugsamen, unbeirrt«» und durch nichts klein zu kriegenden deutschen Siegeswtllen nachdrücklich zu Gemüte führt. An dieser Tat, an der Stärkung der Siegeszuversicht und der Förderung des Vertrauens müssen alle mithelfe», jedem vo» u»s erwächst in dieser Beziehung eine große echt patriotische Aufgabe, die ungemein dankbar ist. Das Hin- denburgsche Wort, daß letzten Endes der Sieger bleibt, der am längste» die Nerven behält, birgt eine tiefe Wahr heit in sich. Unsere Feinde haben in diesem Kriege, der.für sie nichts weiter als ein Geschäft und ein Raubzug ist, nach gerade so viel aufgewandt, daß sie lieber den letzten Einsatz riskieren, als das zum Bankrott verurteilte Unternehmen vorzeitig aufzugeben. Sie rechnen immer noch mit einem deutschen Nerven - Zusammenbruche, jedes Wort im neutralen Auslande gibt davon Kunde und Zeugnis. Machen wir diefe letzte Hoffnung zuschanden, erheben wir den Glauben an Deutschlands Glück und Zukunft zu unserer obersten Richt schnur bei allem, was wir sagen, schreiben unb tun, erflehen wir Tag für Tag und Stunde für Stunde diesen deutschen Sieg, richten wir Zweifelnde und Schwankende durch die hinreißende Kraft unserer Ueberzeugung auf, dann wird die einheitliche und moralische Front, diese alle Hindernisse niederreißende Welle, unser ganzes Volk erfassen, die die Feinde auf das äußerste fürchten und die sie daher mit allen nur erdenklichen propagandistischen Mitteln zu zer mürbe» und zu zerbrechen suchen. Oer OiManrler über Kelgien Der Vizekanzler v. Payer wohnte am Donnerstag einer auf Veranlassung der Stuttgarter Presse abgehaltenen Ver sammlung bei und ergriff daselbst das Wort zu einer großen politischen Rede, in der er sich auch mit dem kommenden Schicksal Belgiens befaßte, v. Payer führte darüber aus: Voraussetzung für unsere am kommende» Frieden be teiligte» Gegner wird wohl sein, daß auch sie auf die von uns und unsere» Bundesge»osse» besetzte» Teile ih?ec bei Kriegsbcginn innegehabten Gebiete Anspruch machen können. Diese Ansprüche werden weder an unserer Weigerung noch an der unserer Bundesgenossen scheitern. Wir Deutschen können, sobald der Friede geschlossen ist, die besetzten Gebiete räumen. Wir könne», wenn es erst einmal so weit ist, auch Belgien räumen. Sind wir und unsere Bundesgenossen erst einmal wieder im^Besitz dessen, was uns gehört, sind wir erst einmal sicher, daß in Belgien kein anderer Staat irgend wie besser gestellt wird als wir, so wird auch, das glaube ich sagen zu können, Belgien ohne Belastung und ohne Vor behalte zurückgegeben werden könnten. Die erforderliche Ver ständigung zwischen Belgien und uns wird um so leichter sein, als unsere wirtschaftliche» Interesse» vielfach parallel laufen, da Belgien auf uns als Hinterland direkt angewiesen ist. Wir habe» auch keinen Grund zu' bezweifeln, daß die v'el besprochene Flamenfrage von Belgien im Sinne der Ge rechtigkeit und staatsmännischen Klugheit gelöst werden wird. Ole Migmadi in ftmlanck fi .Heisings»», 12. S. Amtlich wirb gemeldet: Nach dem der Landtag die Regierung ersucht hatte, vorbereitende Maßnahmen zu treffen, damit der Landtag sobald wie mög lich die Wahl eines Königs vornehmen könne, sandte die Regierung, wie bekannt, eine besondere Abordnung nach Deutschland, um zu erkunden, ob Prinz Friedrich Karl won Hessen willens sei, die Krone Finnlands anzunehmen. Auf diese Anfrage hat Se. Hoheit, nachdM sie sich zunächst Bedenkzeil erbeten hatte, um sich über die Verhältnisse Finn lands Kenntnis zu verschaffen, am letzten Montag der Ab ordnung eine bejahende Antwort erteilt. Der Landtag ist zuni 26. September einberufen worden, um die Königswahl vorzunehmen. < > > Prjnz Friedrich Karl von Hessen wurde am 1. Mai 1868 aus Schloß, Panker in Holstein als Sohn des Landgrafen Friedrich von Hessen und der Landgräsm Anna geb. Prinzestin von Preußen geboren. Er besuchte das Gymnasium in Frankfurt a. -M. und Hanau, studierte dann in Freiburg und trat 1888 als Leutnant in das 1. Garde-Dragoner-Regiment ein. Nach seiner Ver mählung ließ er sich mit seiner jungen Gattin in dem kleinen Schlößchen Rumpenheim am Main zwischen Offenbach und Hanau nieder. Im Jahre 1899 wurde der Prinz zum Hauptmann und Kompaniechef im Frankfurter Jnfanterie- Regimxnt Nr. 81 ernannt, bei dem er seit jener Zeit un unterbrochen Dienst tat und dessen Kommando er im Jahre 1908 übernahm. An der Spitze dieses Regiments zog Prinz Friedrich Karl in den Krieg. Anfang September 1914 wurde er im Gefecht bei Villers le Sec an der linken Hüfte und am linke» Oberarm verwundet. Nach seiner Wiederherstellung kehrte er ins Feld zurück. Zum ersten Male wurde sein Name in der politischen Welt genannt, als man nach dem Ableben des Prinzregenten Albrecht von Braunschweig, Ende 1916, Umschau nach einem neuen Regenten hielt. Danials kam Prinz Friedrich Karl mit in Betracht. In diesem Jahre war die Rede.davon, daß für den Fall der Erledigung des rumänischen Thrones dem Prinzen von Hessen die Krone Rumäniens übertragen werden würde, ein Plan, der in folge des Verbleibens der jetzigen rumänischen Dynastie hin fällig wurde. Der Ehe des Prinzen Friedrich Karl mit der Prinzessin Margarete sind sechs Söhne entsprossen, von denen die beiden älteste», Friedrich Wilhelm und Maximilian, im jetzigen Kriege gefallen sin^d. Die andere» Söhne sind als Zwillinge zur Welt gekommen, nämlich Philipp und Wolf gang, die beide im Felde stehen, am 6. November 1896, und Richard und Christoph am 14. Mai 1901. Des Prinzen Mutter, Landgräfin Anna, ist vor einigen Wochen hoch- betagt gestorben. Wohnsitze der Fami.ie sind gegenwärtig Frankfurt a. M. und Schloß Friedrichshof im Taunus. ffmerins brauckt veutlcdlancl ^,Socialdcmokralen", Kopenhagen, schreibt: Die Vereinig ten Staaten haben Englands Forderung nach einem Handels kriege gegen Deutschland abgewiefen, kaum aus Liebe zu Deutschland, sondern einfach, weil Deutschland ein guter Kunde der Vereinigten Staate» war. Man wird die halbe