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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 10.09.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191809109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180910
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180910
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-09
- Tag 1918-09-10
-
Monat
1918-09
-
Jahr
1918
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Albanien - Heine nennenswerte Gefechtstätigteit. D« Chef de» Generalstabes. l «Wien, 8. September. Amtlich wird gemeldet: Jtaltevischee Kriegsschauplatz Sehr rege Fliegertätigkeit. Sonst nichts von Belang. Der Ches de» Generalstabks. Kleine pollttlcde Nacdricdl« pd München, 7. S. Ueb« die Reise König Ludwigs wird telegraphiert: Der König traf in den Morgenttungen mit dem Dampfer „Herzogin Sophie" in Lompalanka ein. In Semen- dric und Turn-Severtn besichtigte der König bayrische Truvpen- sormationen. In Orsooa bereiteten Schiffe des Bayrischen Lloyd dem König eine Huldigung. 3m Hafen von Lompalanka be- grüßten Prinz Cyrill und der deutsche Gesandte Graf Oberndorf den König. Zusammentritt de« internationalen Ausschüsse» pd Berlin, 9. 9. Wie die „Bois Ztg." meldet, wird ver mutlich Ende dieser Woche der intersratttonelle Ausschuß der Mehrheitsparteien des Reichstage» zusammentreten, um über die Lage zu beraten. Man kann annehmen, daß bis zum Be ginn der Beratungen des Hauptausschusie», die für Anfang Oktober geplant sind, die Situation sich dann gellärt haben wird. pd Berlin, 8. S. Der türkische Grohwestr Talaat Pascha hielt heute in seiner Wohnung im Hotel Adlon mehrere Be sprechungen ab. Um >/,2 Uhr folgie er einer Einladung de» Staatssekretärs v. Hintze zum frühstück im Kaiserhos. Czernin über Abrüstung und Schiedsgericht pö Wren, 9. 9. Der frühere Minister des Aeuberen, Gra Lternin, veröffentlicht in der „Neuen Freien Presse" einen Artike über Abrüstung und Schiedsgericht, in welchem er ausführte: Di« ausgezeichnete Rede Dr. Sols» beweist, daß auch an den maß- gebenden Stellen Berlins der Gedanke Raum gewinnt, daß dieser Krieg eine neue Weltordnung gebären wird. Momentan sind die Ententemächte in einem völligen Siegestaumel; die Enttäuschung und der Jammer werden kommen. Aber dann weiden wir nicht wieder vom Verftändigungssrieden abirren, sonst werden wir uns so lange im Kreise herumdrehen, bi» wir alle, Freund und Feind, zugrundegegangen sind. Darüber dürfen wir uns keiner Täuschung hmgeben, daß der Widerstand, dem Gedanken der Abrüstung auch nur prinzipiell näher zu treten, der stärkste Balken ist, der das Friedenstor noch versperrt. Und ich halte diesen Widerstand daher jür einen schweren krtegver- längernden Kehler. Dte in England beute führenden Männer wollen den Stegesfrieden, aber ich bin ebenso überzeugt, daß ihnen nur gelingt, den Kriegswillen der Massen lebendig zu elhalten, weil sie denselben die 3dee der deutschen Weltherrschasts- pläne mit Erfolg suggerieren. Das wirkliche Deuischland will ebenso wie wir einen ehrenvollen Frieden. Es will keine Welj- herrschaft, keinen weiteren Krieg und Unterdrückung fremder Böller, und diese» Deutschland ist unser unzertrennlicher Bundes genosse bis zum guten oder schlechten Ende. Entgegenkommen Oesterreich» gegenüber den Polen pp Breslau, 9. 9. Oesterreich hat den Geheimvertrag mit der ukrainischen Regierung bezüglich des Lholmer Landes ge kündigt und da» Thotmer Gebiet bereil» dem Militärgouvernement Lublin unterstell». Es soll in Wien den polnischen Bertrelern ausdrücklich erklärt worden sein, bah Oesterreich-Ungarn in der galizischen Frage den Polen gegenüoer zu weiteren Zugeständ nissen bereit sei. 3m übrigen verlautet mit Bestimmtheit, daß das Kainett Hussarek in allernächster Zeit trotz der geflissentlich anderslautenden Meldungen demissionieren wird. Ukraine pu Kiew, 7. S. Der Ministerpräsident Lysogub gab den Vertretern der deulschen Presse als Zweck seiner Berliner Reise an, er wolle Deuischland um Vermittelung zur Beschleunigung der ukrainisch-rusfichen Friedeiisverhandlungen bitten. Deutsch land hätte sich dazu bereu erklärt. „W.L.B." «fährt an zujiän- diger Stelle, bah auf russischer Seite derselbe Wunsch besteht, die Friedensoerhandlungen möglich» bald zu Ende zu führen. Die deutschen Docks in Neuyork beschlagnahmt pa Bern, 6. 9. Wie d« amerikanische Pressedienst aus Neuyork meldet, hat Präsident Wilson milgeteiu, daß die Re gierung der Bereinigten Staaken die den Deutschen gehörenden Dock» in Neuyork beschlagnahmte. D« Norddeutsche Lloyd und die Hamburg-Amulla-Ltme besahen dort grobe Lage,platze mit Häusern und ausgedehnten Anlagen. Entschädigungen werden später bestimmt. Km bei»« «na o««i«a FrankMbcrg, d»n S. September 1918. Mit dem Eisernen Kreuz 2. Kl. wurden ausgezeichnet Soldat-Herbert Kirchhübel im Jnf.-Regt. 181 (Sohn des f Herrn Aug. Kirchhübel, Freiberger Str.); Grenaorer Johannes Schneiderim Eren.-Regt. 100 (Sohn des Herrn Alsr. Schneider, Fabrikstr. 2 wohnhaft); Landsturm-Jäger Hermann Vehse, z. Zt. beim Divisionsstab, erhielt neben dem Eisernen Kreuz auch die Fr.-Aug.-Med. (in Zivilstellung bei der Firma Liebschner u. Sohn, Gunnersdorf); Sergeant Hugo Seifert im Gren.-Regt. '100 und Musketier Arno Seifert tm Jnf.-Regt. 130, Hohe Str. 35 wohnhaft, beide sind Sühne des Herrn Robert Seifert. f' Auf den Vortrags- und UnterhaltungsabMd, der morgen Dienstag abend Uhr im Saale des Stadtpark stattsindet, sei hierdurch nochmals empfehlend hingewiesen. Musiksätze durch die hiesige Militärkapelle und Gesangsoorträge des Gesangvereins der 106er werden den Bortrag der Frau Raasch umrahmen, welche, wie Meder- Holt betont wird, Interessantes in fesetndem Vortrag zu berichten weih aus .ihren Erlebnissen in Deutsch-O stafrika und in belgischer Gefangenschaft. Der Eintritt ist frei, die Vortragsordnung kostet 20 Pfg. Veranstalter ist der Aus- schuh für di« Kolonialkriegerspende, für die am kommenden Sonnabend hier Sammeltag ist. s' Der Lehrgang für Bienenzucht des Bienenzüchterverein» Frankenberg sand gestern am LützellalbieneystLud. des Vorsitzen den des hiesigen Verein», Herrn Franz Georgi, bei günstigem 3mkerwett« seine Fortsetzung (3. Tag). Aus einem erhöhten lauschigen Plätzchen, von dem aus d« ganze idyllische Bienen- stand zu übetsehen ist, versammelten sich die etwa SO Teilnehmer um ein Btenenoölkchen, um zunächst einige Vorträge zu hören. Dte bei dem sonnigen Wetter flethigen Bienen boten in ihrem Summen ein Konzert, da» dem Imker gar angenehme Musik war. Zunächst berichtete du Vorsitzende, Hur Franz Georgi, nach Begrüßung üb« einen Fall von Faulbrut, den u kürzlich in einem Stande in Geringswalde vorgesunden hat, besprach da« Wesen der Faulbrut und warnte vor ihrer Einführung durch Ansteckung. Dann erläuterte Hur Bienenmeister Scyulze (Mühlbach) in gut durchgeardeitetem Vortrag die Behandlung der Schwärme. Für den behinderten Herrn Lieber» (Ebers-- dors) sprach der Bezirksoorsttzende für den Erzgebirgischen Ver band, Herr Oberlehrer Griesel« (Glauchau), in interessanten Darlegungen über Fütterung und Einwinterung. Herr Karl Äickleoer behandelte die Wachsgewinnung und das Waben- gießen und führte letztere» mit hoher Geschicklichkeit vor. 3n ein« Schilduung üb« Bienenwohnungsbau warnte Herr Os wald Lange die Anfänger, mit allzu komplizierten Einrichtungen zu beginnen und empfahl da« gute Alte, da« al« praktisch sich bewährt hat. Hur Georgi zeigte in anschaulich« kunstgeübt« Vorführung da» Strohwandfleckten. Arbeiten an den Bienen- ftöcken (Umlogiuen eine« Volk«, Zusetzung ein« Königin usw.) führte die Teilnehmer de» Lehrganges weitu in die praktische ! Arbeit des Bienenvater» ein und machten sie mehr und mehr »«traut mit den fleißigen Honigträgern, denen sie, will « Gott, im kommenden Frühjahr in ihrem Anwesen eine Heimstatt geben wollen. Am 22. September findet du Lehrgang in MkAeASchankwtrtlchaft in Frankenberg, Humboldtftraße, seinen far Liederabend. Einen reizenden Abend boten gestern im Stadtpark die drei Künstler Fräulein Ilse Geidel-Born, Herr Arthur Kupitz und Herr Kurt Bock (am.Flügel). Das gutgewählte, reichhaltige Programm ließ schon vorher auf «inen genußreichen Abend hoffen, und die Erwartungen wurden auch erfüllt. Die beiden Gesangskünstler verfügten über sehr sympathische, gut durchgebildete Stimmen, die in den ver schiedenartigen Liedern sowohl als in drei Duetten voll zur Geltung kamen. Fräulein Geidel-Born bot noch durch anmutige» Vortrag einer Anzahl der jetzt so beliebt ge wordenen Lieder Lur Laute den Zuhörern eine be sondere Lreude. Reicher Beifall lohnte alle Darbietungen. Im Interesse der Künstler war es nur bedauerlich, daß der Besuch recht mäßig war. for Jin Königlichen Lehrerseminar soll Sonnabend, den 21. September, abends, und Sonntag, den 22. Sep tember, nachmittags, eine musikalische Aufführung zu Gunsten des Jugend-Dankes stattfinden. Das Nähere hierüber wird Ende dieser Woche bekannt gegeben werden. f" LOO Mark Belohnung. Diebe haben in der Nacht zum Sonntag wieder einmal einen Garten im Seeviertel heimgesucht und geplündert. Es wurden mehrere große Kürbisse, eine erhebliche Menge Rot- und Weißkraut ge stohlen und zwei mit mindestens 1/2 Zentner Aepfeln be hangene Bäume völlig entleert. Um den Schleichhandels spitzbuben, die ernten, wo der Gartenbesitzer sich das ganze Jahr lang geplagt hat, das schmutzige Handwerk zu legen, setzt der Besitzer des Gartens, Herr Bruno Morgenstern, auf Ermittelung der Diebe eine Belohnung von 100 Mark aus. f h Verkehr mit Web-, Wirk- und Strickwaren. Di« Handelskammer Chemnitz weist Interessenten darauf hin, daß der nächste Sprechtag für die Ausstellung her in den Aus nahmebewilligungen zu 8 7 per Bekanntmachung vom 10. Juni 1916 über Regelung des Verkehrs mit Web-, Wirk- und Ctrickwaren vorgesehenen Bescheinigung IV auf Mittwoch, 11. Sept. 1918, vormittags von 10—11 Uhr, festgesetzt ist. feg Einlösung von Ztnsscheinen. Die am 1. Oktober 1918 fälligen Ztnsfcheine der Hypolhekenpsandbriese Serie 1, V, Va, VI, Vll, 10 und 12 der Sächsischen Bodencreditanstalt Dresden werden nach einer im Inseratenteil unser« vorliegenden Stummer befindlichen Bekanntmachung bereit» vom 16. September d. 3. ab bei lämtlichen Pfandbrief-Verkaufsstellen kostenlos eingelöst. f Erhöhung d-r Blerpretse ab 1. Oktober. Aus B«lm wird geschrieben: Die lange anvauernden Verhandlungen der deutschen Brauereien mit dem Kriegsernährungsamt wegen Erhöhung der Bierpreise sind jetzt zum Abschluß gelangt. Es wird m der norddeutfchen Brau«eigemeinschaft der Herstellungs preis' für Bier für die Zivilbevölkerung von 23 auf 29 Mk. pro Hektoliter «höht, und zwar mit Wirkung vom 1. Oktob« d. 3. ab. Ferner wird das Minimum an Stammwürze aus 2 Proz. und das Marimum auf 3'/, Proz. ohne Fehlergrenze vorge schrieben. Die Landesbehörden sollen gleichfalls mit Wirkung vom 1. Oktob« ab einen Höchstsatz bestimmen, den die Bier verleger für sich Zuschlägen dürfen. Die Nlchtbewilligung einer Fehlergrenze «folgt offenbar, um nicht einzelne Betriebe in Versuchung zu bringen, systematisch dte Fehlergrenze auszunützen. f Das Silbe der Sommerzeit fällt in diesem 3ahre auf Montag, den 16. September, früh 3 Uhr. Dann müßen alle Uhren wieder um eine Stande zurückgeftrllt werden. s" Die Verlustliste Nr. 539 nenm aus hiesig« Gegend: f Allendorf, Kuri, Ge,r , 8. 9., Frankenberg, schw. verw. u. am 11. 8. 18 gestorben. Barthel, Martin, 19. 5., Ottendorf, »«mißt. Baumann, Brunv,. 9. 12., Hartha, vermißt. Felber, 3ulius, Ge,r., 12. 4., Ebersdorf, l. verw. f Fritzsche, Gustav, Gesr., 24. 4., Niederwiesa, gefallen. Gundermann, Paul. 6 8., Niederwiesa, vermißt. Hofmann, Arno, Gesr., (ttrankentr.) 11.1., Frankenbug, I. verw. Irmscher, Karl, 22. 6, Ebusdorf, schw. v«w. Irmscher, Otto, S. 5.. Auerswalde, schw. verw. Kempe, Martin, U'ffz., 3. 12, Niederwiesa, l. verw. Kock, Ernst, 23. 12., Frankenbug, schw. verw. Kühn, Willi, 15. 4, Krumbach, vermißt. Loh e, Emil, 1. 8., Garnsdorf. l. verw., b. d. Tr. Meyer, Bruno, Serg., 30. 1., Ottendorf, oumißt. Neubauer, Bruno, Vizefeldw., 26. 6., Garnsdorf, »«mißt. Richt«, Mar, 7. 6., Meizdorf, l. verw. Rüdiger, Marlin, 28. 6., Ottendorf, l. verw. Schmidt, Bruno, Gesr., 6. 1., Garnsdorf, schw. verw. Schumann, Mar, 11. 7., Garnsdorf, l. verw., b. d. Tr. Viertel, Albin, Gesr., 19. 10., Niederwiesa, l. verw. f' Ebersdorf. Aus dem Garten eine» Bauerngutes wurde in einer der letzten Nächte da» Obst zentnerweise gestohlen. Dte Diebe haben von den Bäumen in du Dunkelheit große Obft- bamnäste mit h«unterg«»sien und dadurch dem Besitzer doppel ten Schoden zugejügt. , . — Adorf. Kommerzienrat Emtl Clavtez hat der Stadt aus Anlaß der Verlobung seiner Tochter 10000 Mark und zum Ge- dächtni» an leinen gefallenen Sohn 20000 Mark gestiftet. Das erste Kapital soll zugunsten würdiger Arm« unserer Stadt, da» andere zugunsten Adorf« Krteg«wiiwen und Kriegerwaisen vttwendet werden. — Johanngeorgenstadt. 3m Gebirge haben dte Nacht fröste begonnen, und dicker Reif deckte an den letzten Morgen die Fluren. Ein großer Teil der Kartoffeln ist erfroren. . — Neuwittendorf. Am Sonnabend abend gegen 7 Uhr fand dte Tochter der Witwe König, die von auswärts heim- kehrte, ihre Mutter tot, auf der Diele in ein« Blutlache liegend, vor. Man nimmt an, daß die Frau mit ihrem Sohne in Streit - geraten ist, und daß dieser die gräßliche Tat vuübt hat. D« mit im Hause wohnende verhetratete Sohn Friedrich König ist am Sonntag nachmittag sistiert worden. — Planen. Da von vuschtedenen Setten gegen den Ab bruch de» alten Reusa« Schloßes Einspruch «hoben war, hat sich der Rat und der Bauausschuß nochmal» mit d« Angelegen heit beschäftigt. Mit Rücksicht darauf, daß da» alte Herrenhaus zu baufällig ist, und es eines gewaltigen Aufwandes bedürfen würde, ehe an eine praktische Verwendung gedacht werden könnte, wurde beschloßen, den Abbruch auszufahren. — Beim Aufziehen eines 7 Meter hohen Mastes im Zirkus Althoff, an dem ein Artist turnerische Uebungen vornehmen sollte, riß der Stahldraht, der Mast stürzte um und streifte das 6jährtge Söhnchen eines Kaufmann», da» mit feiner Mutt« in d« vordersten Reibe saß. Da« Kind «hielt glücklicherweise nur eine starkblutende Wunde am Kopfe, dte bom Arzt vernäht wurde. — Waldheim. Al» Nachfolger de« s Stadtpfarrer« Becker wurde Herr Pfarr« Kayser tn Brand-Erbtsdorf gewählt. - Werdau. 3n Langenhessen geriet in der Bärmühle der eit kurzem als Gehilfe tätige Albert Sarfert aus Burgstädt beim lutlegen eines Riemen» in die Transmission, wobei« so schwer verletzt wurde, daß der Tod sosort eintrat. — Zittau. 3m Teich «trunken ist in Dittclsdorf die Ehe- rau des Gartenbesitzer» Ernst Reuter, al» sie ihre Gänse vom Teiche des Nachbarn holen wollte. — Zschopau. Hur Seminardirektor Schulrat Dr. Seyfert wurde berufen, al» Dozent an den vom Oberkommando Mackensen eingerichteten Hochschulkursen in Bukarest vom 15. bi» 28. Septemb« mttzuwirken. vermikcbit» * Di« Engländer tn Rußland. England beginnt nach aus Petersburg «ingekrofsenen Nachrichten in recht eigenartiger Weise Gr'e „friedliche Durchdringung" Rußlands. In Peters burg besteht jetzt «in englisches Werbebüro, das durch Zir kularschreiben junge Russen zur technischen und kaufmanni^-en » Ausbildung in England zu veranlassen sucht. Den jungen Leuten wird kostenfreie Ausreise nach England und freier Unterhalt während der «in- bis anderthalbjährigen Aus bildungszeit zugesagt. Dagegen müssen sie sich verpflichten, nach beendeter Ausbildungszeit mindestens anderthalb Jahr« in englischen Unternehmungen aus russischem Boden tätig zu sein. Hier ist man sich darüber Nar, daß es sich bei dieser Sache im wesentlichen um eine verdeckte Anwerbung für den «nglischen Heeresdienst handelt, dem ^a jetzt nach den ungeheuren Verlusten d«r letzten Monate mit äußerst« Kraftanstrengung.neues Menschenmaterial zugesührt werden soll. * Ein« verhängnisvolle Kamstersahrt. In der Nqcht von Sonnabend zu Sonntag, früh gegen 4 Uhr, kam dxr Fremdenheimbesitzer Julius Feist aus Flinsberg mit seinem Gespann den Berg bei dem Hotel „Rübezahl" herauf und wurde von einem Militärpoften angehalten. Feist be achtete den Anruf jedoch nicht, sondern fuhr weiter. Der Posten schoß deshalb und verwundete ihn so schwer, daß er wohl kaum mit dem Leben davonkommen dürfte. Feist kehrte von einer sehr lohnenden Hamsterfahrt zurück und zwar mit 4000 Stück Eiern, 150 Pfund Butter, Hegen 40 Stück geschlachtetem Geflügel und einer großen Men« weißen Mehles. Er soll derartige Hamsterfahrten schon sehr ost unternommen und verschiedene Fremdenheim« mit Lebens mitteln versorgt haben. Er ist Familienvater und hat 13 Kinder. ' 20V 900 Mark verlor«» und wiedergesunden. 200 000 Mark in Banknoten verloren hatt« in Bodenteich ein Aus wärtiger, der mit einem Wagen den Ort passierte. Er hatte aber Glück, denn eine ehrliche junge Dame war die Finderin. Sie jagte dem Verlierer zu Rad nach und händigte ihm, der den Verlust noch nicht einmal bemerkt hatte, sein Eigentun» wieder ein. Daß er der Finderin eine ansehnliche Belohnung zahlte, war erklärlich. * Zur Denkmals-Enteignung schreibt ein Offizier aus dem Felde: Wir gebrauchen Metall, aber warum nimmt man nicht an erster Stell« — natürlich gegen Bezahlung — das Metall der Denkmäler im besetzten Gebiet, damit unser Land zu verteidigen? In allen besetzten Städten: Brüssel, Antwerpen, Gent, Kortrik, Lille, Roubair usw. stehen noch sämtliche Denkmäler, zum Nerger jedes deutschen Soldaten, der an ihnen vorbeigeht. Der künstlerische Wert ist meist nicht eben belangreich, wenigstens nicht für uns. Die Kajserglocke aus dem Kölner Dom und tausend andere deutsche Glocken haben «ingeschmolzen werden müssen. In allen genannten Städten und Tausenden Dörfern im besetzten Gebiet hängen die Glocken noch unberührt in den Türmen! Wann.hört end lich die unbegreifliche Rücksichtnahme der Deutschen gegen andere aus? Was hätte wohl England getan, wenn es Gebiete Deutschlands erobert und besetzt hielt? Erft dre Lon doner Denkmäler und Glocken eingeschmolzen üird dann die deutschen?! Schon aus Haß, nicht aus Not, Mären die deutschen Denkmäler sicherlich vernichtet worden!' Ein wei teres: Das ganze deutsche Volk wird durch die Kleiderabgabe betroffen. In den vorgenannten besetzten Städten zeigen sich die männlichen ZZivileinwohner noch durchweg gut, sehr oft sogar elegant gekleidet in den Straßen. Das ist ein Hohn auf die scharfen Bestimmungen über Kleiderabgabe in Deutsch land. Immer und immer wieder drängt sich die Frage auf: Wie würden es die Feinde gemacht haben in der umgekehrten Lage? Wann endlich nimmt man in Deutschland Rücksicht auf deutsches Empfinden und deutsches Interesse? * Einer, de« es weit bringen kann. Das Amtsblatt der Königlichen Regierung in Glogau veröffentlicht eine Be kanntmachung, daß im Konkursverfahren über das Ver mögen eines — Barbierlehrlings zu Groß-Wartenberg hie Schlußverteilung stattsindet. Zu berücksichtigen sind 17 640,44 Mark nicht bevorrechtigte Forderungen; die verfügbare Plaste beträgt nach Abzug d«r Massekosten 556,97 Mark. * Z«m Anfang der Rebhühnerjagd schreibt ein früherer Rittergutsbesitzer: Mit dem 1. September hat in Sachen di« Jagd auf Hühner ihren Anfang genommen. Alle Be richte lauten günstig, es soll «in sehr günstiges Hühnerjahr sein. In Preußen hat die Jagd bereits früher begonnen und bestätigt, daß es viel Rebhühner geben soll. Die Preise be tragen jedoch für «in junges Rebhuhn auf der Streck« — man lese und staune — 5,50 Mark. Was soll denn da ein Händler verlangen? § voranisichtkiche Witterung für den 10. September: Zeitweise trüb, leine wesentliche Temperaturoeränduung, , Niederschläge mögk ch. wtb (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 9. Sept. 1918. Weltlicher Krte-sfchopkah Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht und Voehn Oertliche Kämpfe nördlich vom Ploegsteert-Walde am La Bassee-Kanal. Nördlich von Armentieres griff d«r Feind von neuem an, wir wiesen ihn ab und machten Gefangene. Im Kanalabschnitt Arleur—Harrincourt Artillerietätigkeitund Erkundungsgefecht«. Südlich der Straße Peronne—Lambrei setzte der Feind sein« Angriffe unter Einsatz starker Kräfte gegen di« Linie Gouzeaucourt—Epehy—nördlich von Tcm- pleur fort. Sie scheiterten unter schweren Verlusten für den Gegner. Unsere Vortrupp«» verwehrten gestern überlegenen» Feinde das Vordringen über St. Simon und den Crozat- Kanal. Erkundungsgefecht« zwischen Oise und Ailette. Zwischen Ailette und Ais ne brach her Feind nach mehrfachen vergeb lichen Teilangriffen gegen Abend zum geschlossenen Angriff vor. Er wurde auf der ganzen Front, teilweise »m NaK- kampf und durch Gegenstoß, blutig abgewiesen. Zwischen Aisne und Vesle scheiterten Teilangriffe, in der Champagne Trilvorstöße des Gegners. Aus einem englischen Geschwader, das zum Angriff auf Mannheim vorstieß, wurden 5 Flugzeuge abgeschossen, Im August 'wurden qn den deutschen Fronten 565 feindliche Flug zeuge, davon 62 durch unsere Abwehrgeschütze, und 63 Fessel ballone abgeschossen. Hiervon sind 251 Flugzeuge in unserem Besitz. Der Rest ist jenseits der feindlichen Linien erkennbar abgestürzt. Wir haben im Kampf 143 Flugzeuge und 26 Fesselballone verloren. Der Erste Geaeralqaarikermeist«: LNxndorff. w Genf, 9. 9. Wie ein Lyoner Blatt berichtet, steht La Fere in Flammen. or Moskau, 9. 9. Di« Cowjettruppen haben Fortschritte aus Kasan gemacht und mehrere Ortschaften genommen. Sie erbeuteten Geschütze upd Maschinengewehr«, ,
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