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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 05.09.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191809057
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180905
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180905
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-09
- Tag 1918-09-05
-
Monat
1918-09
-
Jahr
1918
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ist das wohl ein Wermutstropfen in den Freudenbecher, den die Windelwoche trotz der wenigen unrühmlichen Ausnahme» ergibt. Die Erwartung, daß keine Familie sich dem soziale» und wohltätigen Werke.verschliesst, ist restlos nicht erfüllt worden. Aber Ausnahmen bestätigen nur die Regel. Im gkvßen und ganzen bis auf ganz wenige haben die Franken berger bis in dte dürftigste Stube hinein der Wmdelwoche das rechte Verständnis und volles Wohlwollen entgegenge bracht und sie unterstützt, soweit es in ihren Kräften stand. Das anzuerkennen sei uns heute schon eine angenehme "Pflicht^ Frankenberg voran in der Opftrwikilgkeit auch in der Windei woche. Die Windelwoche selbst aber wird, des sind wir nach ihrem schönen Ergebnis überzeugt, wohltätig wirken und «in Segen sein für lange Zeit! f Das Erntedankfest der Parochir Frankenberg ist auf Sonntag über 8 Tage, den 16. September, für dieses Jahr . festgesetzt worden. .f" Einen Vortragsabend veranstaltet nächsten Dienstag abend im Stadtpark der Ausschuß für die Sammlung emer K o lonialkr reger spe nd e. Dieser Vortragsabend wird viel anregende und angenehm unterhaltende Darbietungen bringen. Es sei heute schon empfehlend auf ihn hingewiesen. Nähere Mitteilungen folgen noch. feg Thater hr Feldgraue». Es ist jetzt am besten, aufs Land zu gehen und Bauer zu v^rden ... so denkt mancher Großstädter — und führt es sogar aus. Aber wie man nicht ungestraft unter Palmen wandelt, so kauft man auch nicht ungestraft ein Bauerngut .... Zu welch' ungezählten Verwickelungen das führen kann, wird der Schwank „Die blonden Mädels vom Linden Hof" zeigen, der am Mittwoch, de» 10. September durch das Theater der Feldgrauen im Schützenhaus zur Aufführung kommen wird. Bei dem erprobten Geschmack der Leitung des Theaters dürfen wir voraussetzen, daß auch dieses Stück die Besucher des Gastspiels in jeder Weise befriedigen wird. Der Humor nimmt in den „Blonden Mädels" «inen sehr breiten Raum «in, an trefflicher Unter haltung wird es also nicht fehlen! — Näheres sieh« Anzeige und Plakate. f iK. M.) Das Erträgnis d«r Laubernte ist bis jetzt ein gutes, aber noch zu wenig reichliches gewesen. In der Hauptsache liegt dies darin, daß die nur gelegentliche Laub- sammlung durch Schulkinder zu wenig schaffte. Wenn Mr aber die Schlagfertigkeit unserer braven Truppen erhalten wollen, müssen wir alles daran setzen, um ihren Pferden an der Front Futter zu schaffen, denn nur gut gehaltene Pferde können den großen Anforderungen bei der Beförderung von Lebensmitteln und Kriegszeug für dle Soldaten gerecht wer- te».- Die Schwierigkeiten der Laubsammlung liegen auch in den kriegsgemäßen.Beförderungsverhältnissen und in der Eigenart der Arbeiterfrage, die be»n Darren, beim Mahlen, 'beim Pressen und beim Verladen stark in Erscheinung tritt. Wenn auch al'e diese Umstände bisher etwas hemmend gewirkt haben, so ist es doch bei der freudigen Hilfsbereitschaft der deutschen Schuljugend und ihrer tatfrohen -Führer sowie bei der zielbewußten Arbeit aller beteiligten Kreise sicher zu er warten, daß im nächsten Monat das erhoffte Ergebnis er reicht sein wird. f BreMspirLus für den Hausgebrauch. Brennspiritus wird demnächst wieder freigegeben. Der Vorsitzende der Reichs- branirtweinstclle macht bekannt: Vom 1. September ab dürfen bis auf weiteres monatlich wieder 25 Hundertteile derjeni gen Menge, welche durchschnittlich monatlich vom 1. Oktober 1914 bis 30. September 1915 für häusliche Zwecke (Flaschen- spiritus) verbraucht woü>en ist, zu denselben Zwecken in den Verkehr gebracht werden. Von diesen 25 Hundertteilen wer den 20 Hundertteile zum Preise von 55 Pf. für das Liter ausschließlich Glas, die von den Kommunalverbänden aus gegeben werden, der Rest von 5 Hundertteilen zum Preise von 2 M. für das Liter ausschließlich Glas ohne Bezugs marken geliefert. Der Spiritus zuni Preise von 55 Pf. für das Liter ist ausschließlich zur Befriedigung des Bedürf nisses minderbemittelter Personen bestimmt. f Verfichtung von Rcisgcpäck. Vom 1. September d. I. an kann Reisegepäck auch durch Vermittlung der sächsischen Lisenbabnstationen bei der Europäischen Güter- und Neis«- gebäck-Versicherungs-Aktiengesellschaft in Berlin SW 47, Großbeerenstcaße 27 a, gegen Verlust, Minderung oder B«- schädigung und Lieferfristüberschreitung ve^ichert werden. Der Abschluß des Versicherungsvertrages erfolgt dadurch, daß der Reisende bei der Aufgabe des Gepäcks eine Wertmarke er wirbt, die der Höhe der Versicherungsprämien entspricht und von dem abfertigenden Eisenbahnbediensteten auf die Rück seite d«s Gepäckscheins aufgdklebt und abgestempelt wird. Die Gebühren betragen für eine Versicherungssumme von 1000 M. je nach der Länge der Beförderungsstrecke 50 Pfg. bei Ent fernungen bis 150 Kilom., darüber hinaus bis 3 M. Gegen Entrichtung dieser Gebühr übernimmt dl« Gesellschaft eine erheblich weitergehende Haftung für das Gepäck als die Eisen bahn. Denn während letztere für Verlust, Minderung oder Beschädigung nur d«^ allgemeinen Handelswert bezw. den ge meinen Wert des Gepäcks zu ersetzen hat und bei Lieferfrist überschreitung nur eine sehr geringe Entschädigung bietet, haftet die Versicherungsgesellschaft bis zur Höh« der Ver sicherungssumme für den Ersatz des vollen entstandenen Schadens «inschließlich des entgangenen Gewinns. Weiher entschädigt sie auch für Schmuckgegenstände, echte Perlen und Edelsteine, die in den Gepäckstücken verpackt sind. f Schwere Bestrafung von TreidrtemendtrbstShlen. Da« stellv. Generalkommando XIX. A.-K. hat unterm 29. August eine Bekanntmachung erlassen, die nachdrücklichst vor Treibriemen- diebstählen in kriegswicht aen Betrieben warnt. Diese werden unter Umständen nicht als Diebstahl, sondern al» versuchter oder vollendeter Landesverrat mit Zuchthaus bi» zu 10 Jahren bestrait. <8 89 Reichsstrafgesetzbuch.) srk Paketsendungen an deutsche Kriegsgefangene unter englischer Oberhoheit. Der Landesausschutz des Roten Kremes im Königreich Sachsen schreibt uns: Da» Höchstgewicht der Pakete ohne und mit Wertangabe für deutsche Kriegs- und Zioilgefangene in England und in britischen Lagern in Frank- reich ist von 5 kg am 7 Kg «Höht worden. . f Zweieinhalb-Pfennigstücke. Die Ausprägung von Zweieinhalb-Pfennigstücken hat der Reicheschatzsekretar vor. ^niger Zeit zugesagt. Auf eine Anfrage teilt der Staatssekretär mit, däß der Ausprägung der Geldstück« zurzeit technische Schwierig- ketten tM Wege stehen. Es könne daher noch nicht übersehen werden, wann die Ausmünzung der Zweieinhalb-P'ennigstücke erfolgen werde. s Beförderung,befchränkung für Herbstgemüse und Stroh auf der Eisenbahn. Rach neuer Verordnung de» Finanz ministeriums werden Weitz- und Rotkohl, Wirsing, Grünkohl, Mühren und Zwiebeln (sogen. Kontrollgemüse) auf den Eise, - bahnen nur befördert, wenn die Versandgenchmiaung der Landesstelle für Gemüse und Obst durch Stempelabdruck auf dem Beförderungspapier (Frachtbrief oder Eisenbahn-Paket- adreffe) nachaewiesen wird. Weiter wird Stroh nur angenommen, wenn der Frachtbrief den Zulassungsftempel der zuständigen Amtshauptmannschast oder des Stadtrats trägt. . f Ein grober Schwindel wird sttzt vielerorts mit gebrannten Luvinen getrieben, d,e al» „arabische Molkabvdnen* anaeboten «eiben, da» Pfund für 88 bi» SO M, während der Höchstpreis für Lupinensamen-Kaffee-Ersatz für da» Pkund auf 81 Pfg festgesetzt ist. Man hüte sich also vor einem Reinfall auf diesen gemeinen Betrug. s Dle Teuerungzulagen an dle sächsischen Staat«arbeiter. Da« Finanzministerium hat nunmehr die angekündigten ein maligen Teuerungszulagen an sämtliche im sächsischen Staats dienst beschäftigten Arbeiter bewilligt. Es erhalten männliche und weibliche Arbeiter über 18 Jahre da« Sechsfache der für Monat Juli gezahlten lausenden Teuerungszulagen, höchsten» 500 Mk., Arbeiter unter 18 Jahren da» Dreifache der für Ledige geltenden monatlichen Zulagen. Die Gewährung einer ein maligen Zulage an die Staatsbeamten wird in Kürze erfolgen. fing Auslosung von Staatspaoleren. Am 28. vorigen Monat» hat eine abermalige Auslosung Königlich Sächsischer Staatspapiere stattgesunden, von welcher die 3 zinsigen Slaats- lchulden-Kassenscheine vom Jahre 1855 betroffen worden sind. Die Listen der gezooenen Nummern wurden in der Leipziger Zeitung, der Sächsischen Staatszeilung und dem Dresdner An zeiger veröffenilicht, auch bei sämtlichen Bezirkssteuereinnahmen, fow e bei allen Stadträten, Bürgermeistern und Gemeindevor- ftänd'en de» Lande» zu jedermanns Einsicht ausgelegt werden. Mit diesen Listen werden zugleich die rn früheren Terminen ausgeloften bez. gekündigten, aber noch nicht abgehobenen Num mern wieder aufgerusen. deren große Zahl beweist, wie viele Beteilig'« zu ihrem Schaden die Auslosungen übersehen. f Sächsische» Staatsschuldbuch. Eingetragen waren Eude August 1918: 3252 Konten im Gesamtbeträge von 222224400 Mk. f Die Sommerzeit geht schon mit dem 15. September wie der zu Ende. Am Morgen bedeutet das erhöhtes Licht, abends freilich frühere Dunkelheit. f' Vie Verlustliste Nr. 537 nennt au» hiesiger Gegend: Bernhardt, Johanues, 11.11., Schönerstadt, l. verw. Beyer, Georg, Vzeseldw., S. 11., Hausdorf, vermitzt. Funke, Paul, Gefr., 27. 3., Frankenberg, tchw. verw. Kattermann, Ernst, Utffz., 3.1, Frankenberg, l. verw., b. d. Tr. Köhler, Martin, 9.11., Neu^ürfchen, l. verw. Kubn, Oüo, Sergt., 10.9., Sachsenburg, schw. verw. u. vermitzt. Püfske, Mar, 8. 6 , Niederlichtenau, vermitzt. Puschmann, Arno, 26. 2., Ltchtenwalde, l. verw. Rüdiger, Hellmuth, Vzeseldw,, 2. 3., Frankenberg, schw. verw. Sammler, Paul, Gesr.. 11.10., Niederwiesa, l. verw. s Küttner, Rudolf, 4. 6., Franken bera, aefallen. — Leipzig. Für 23 440 Mark Fuchsfelle gestohlen hat «in Einbrecher aus einer hiesigen Rauchwarenfärberei. Der Täter hat, um in das Lager zu gelangen, die «inen Meter tieft Luppe durchwaten müssen. 1000 Mark Belohnung sind für Wiedererlangung ausgesetzt. — Eine Rundfrage bei "den Aus stellern auf der Faserstoff-Ausstellung bezüglich der Nachfrage nach Papiergeweben hat ergeben, daß durch den Riesenumfang der eingehenden Bestellungen auch die höchsten Erwartungen übertroffen sind. Eine Spinnerei und Weberei, die Stoff« aus Papiergarn zur Herstellung von Berufskleidern ausftellt, hat Tagesaufträge von 100 000 Mark und mehr zu verzeich nen. Eine mittlere Firma Init Schürzen erreichte einen Tages umsatz von 10 000-Mark. Eine andere Firma erhielt in Leipzig an einem Tage mehr Aufträge, als während der ganzen mehrere Wochen dauernden Ausstellung in Düsseldorf. Als Käufer treten neben dem Inland die Bulgaren und' Türken stark auf; aber auch RÜßland, Polen, 'Schweden und Holland sind hervorragend beteiligt. — Die diesjährige Herbstmuster messe ist nach den Mitteilungen des Polizeiamtes in Leipzig von insgesamt 6430 Ausländern und ini Ausland« ansässrgen Deutschen besucht worden, gegen 3672 ausländischen Besuchern der letzten Frühahrsmustermesse. — Chemnitz. Der Nat der Stadt Chemnitz erließ zum Sedanlag folgenden Aufruf: Nichtachtend ihrer ungeheuren Verlust«, rennen die Feinde immer von neuem gegen die deutschen Reihen im Westen an. Erzwingen wollen sie den Durchbruch. Aber sie kommen nicht durch! Die deutsche Mauer von Stahl, sie hält. Vergeblich erschöpfen sie ihre Kräfte, um sonst opfern sie Hunderttausende. Wahrlich, wir können getrost und stolz sein, wennschon wir das deutsche Blut betrauern, das für den Schutz der heiligen Heimat draußen im Feindeslande fließt. Und doch hier im Lande ein Raunen und Flüstern, ein Gerüchtetragen, ein/Zagen! Und doch hier so viel Schwarzseher und Flaumacher! Aus seiner heutigen Sedantagssitzung ruft es der Rat der Bewohnerschaft unserer Stadt zu: Kops hoch und unverzagt! Hindenburg fügt: Es gebt gut! Und sein Wort war noch immer wahr. Wenn die Feinde nach kurzen taktischen Erfolgen sich am übermütigsten ge bärdeten, dann tras sie sein Schlag immer am schärfsten. Und wenn er die Truppen freiwillig, nicht dem Drucke des Feindes folgend, sondern in weitschauender Berechnung und um kostbare deutsche Soldatenleben zu schonen, zurückgc- nommen hatte, so brachen dann di« deutschen Heere immer uni so stürmischer vor, um die Gegner vernichtend zu schlagen! Und was wollen alle Entbehrungen in der Heimat besagen gegen die Opfer, die unsere Kämpfer bringen! Die große Zeit wist ein großes Geschlecht. Wir, die wir h:«r sicher wohnen, wollen nicht kleiner sein als unsere Söhn« und Brüder, die draußen kämpfen und bluten und freudig sterben. Den Miesmachern und Eeschichtenträgern, die die deutsche Zuversicht untergraben und der Feinde Geschäfte besorgen, wol.en wir die Türe weisen. F e st g e schlo sse n die Reihen! Ein einig Heer der Heimatkämpfer! Die Losung ist: Treue dem Vater- landel Durch halten bis zum Siege! Chemnitz, am Sedantage 1918. Der Nat der Stadt Chemnitz, , Dr. Hübs ch m ann, Oberbürgermeister. — Chemnitz. Obermusilmeist-r Herz vom I5. Intonierte regiment Nr. 18i schied am I. September nach öljähnger D>entt- znt au« dem Heeresdienst, um in den Ruhestand überzutreten. Sein Nachfolger dürste Obermuslkmeist« Kaiser, bisher an der Umerojfine,schule, werden. — Wurzen. Die hier niedergeaangene Windhose hat einen Schaden von mehr al» einer Million verursacht. — Zittau. Eine große Protestvel'ammlang gegen die vom Kommunaloerbande resp. von der Amtshauptmannschast ge- »lante Einführung de» Mollereizwange» fand gestern hier statt. Bon führenden Männern der sächsischen Landwirte waren an wesend u. a. der Führer de» Bunde» der Landwirte in Sachsen Oekonomterat Schmidt, Landtagsaba. Oberlandeegerichisrat vr. Mangler (Dresden) und Landtagsabgeordneter Donath Oppekdors). Nach lebhafter Aussprache, in der u. a. Landtags abgeordneter Stadtrat Schwager (Zittau) darauf bmwie», datz nur dte geringe Ablieferung von Butter die Behörde zu dem Molkereizwang greifen lasse, wurde eine En schltetzung ange- nommen. In dieser wird betont, datz sich dte M'lcheizeuaer durch den Molkeretzwang bei idigt und enirechtct fühlten und unnötig geschädigt würden. Der Molkeretzwang sei ein meit-ier Schritt zu dem verderblichen Staatssozialismu». Die Milcher- zuger hielten sich be/echiigt, dem Zwang sich nicht zu fügen, olange dte Regierung ihr letztes Wort nicht aetprochen habe. — Zöblitz. Au» noch nicht aufgeklärter Ursache entgleiste Montan nachmittag kurz vor 2 Uhr bei der Einfahrt de» Güter uge» 723S in den hiesigen Baknhof ein ist der Mitte de» Zuge» ausender achtachsiaer, mit Maschinenteilen beladener Güter wagen mit den Hinteren vier Achsen und der dahinter laufende Wagen mit einer Achse. Da« Hauptgleis wurde dadurch ge- perrt. Zur Aufgleisung der Wagen tras der Werkftättenzug von Chemnitz ein. wtb (Amtlich.) Große» Hauptquartier, 4. S«pt. 1918. westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht und Borhn Beiderseits der Lys hat sich der Feind in ständigen Kämpfen mit unseren Vortruppen bis in die Linie Wul- oergehem—Nieppe—Mac St. Maur—Laventie—Richebourg vorgeacbeitet. Unsere gemischten Abteilungen haben ihm in diesen Kleinkämpftn wirk,am geschädigt unv ihm durch Vor stoß und Gegenangriff Gefangene abgenommen. An der Schlachtfront zwischen Scarpe und Somme ver lies der Tag ruhig. Wir halten während der vorletzten Nacht unsere Truppen in Linie Arleur—Mocuores—Maian- courl zurückgenommen. Diese seit einigen Tagen schon vor bereiteten Bewegungen wurden plangemäß uno ungestört vom Feinde durchgeführl. Der Gegner ijt erst am Nachmittag zögernd gefolgt. An der Front zwischen Moisloins und Peronne hat ver Feind seine Angriffe gestern nicht ws«d«r- holt. c Beiderseits von Noyon führt« der Franzose stärkere An griffe, die sich insbesondere gegen das Höhengelände zwischen Champagne und Bussy richtelen. Der Feind, der hier vier mal am Vormittag und am Nachmittag gegen die" bewährte 231. Division anstürmte, wurde ebenso wie in den übrig«n Abschnitten restlos abgewiesen. ' An der Ailette Erkundungsgefechte. Vorstöße des Feindes gegen Lucy-le-Chateau scheiterten. Zwischen Ailette 'und Aisne setzte der Franzose im Verein mit Amerikanern und Italienern nach stärkster Feuerwirkung zu erneuten Angriffen an. Sie wurden vielfach nach «rbtttertem Nahkampf ab- gewiesen. - Wir schossen gestern 22 Flugzeuge und 7 Fesselballone ab. Leutnant Rumey errang seinen 30. Luftsteg. - ' Heeresgruppe Deutsch«! Kronprinz Südlich von Ripont brachten wir von «rfolgreichem Vor stoß in die französischen Gräben Gefangene und Maschinen gewehre zurück. > . Kriegswirtschaft " Neue Höchstpreise für Kasfte-Ersatzmtitel. Eiile Ver ordnung des Staatssekretärs des Kriegsernährungsamtes neue Höchstpreise für die sogenannten gemahlene» Kaffee- Ersatzmittel, d. h. für andere Kaffte-Ersatzmittel als solihe aus Getreide oder Malz. Die neuen Höchstpreise sind höher als die derzeitige», da im neue» Wirtschaftsjahr, um Rohstoffe, di« eine» erheblichen Nährwert besitzen, möglichst wenig in Anspruch zu nehmen, noch mehr als seither auf solche Roh stoff« zurückgegriffen werden soll, die sich in d«r Ausbeute und deshalb im Preise ungünstig stellen. Di« Preise für die genannten Kaffee-Ersatzmittel dürfest nicht übersteigen beim Verkauf an Verbraucher für Ware, die in geschlossene» Packungen oder Behältnissen geliefert worden ist, 1,16 M., für andere Marö 1,12 M. für «in Pfund. Die neuen Höchst preise treten mit dem 1. Oktober m Kraft. Vermischte» * Weggeworfene Geldbeutel. Au» dem Leipziger Per- sonenzua wurden nachmittag» vier Geldbörsen an der Stadt- arenze Langendessen aus den Bahnkörper geworfen und der Behörde Ipater abgegeben. Zweifellos sind die Geldbörsen aus Bahnhöfen gestohlen und von dem Diebe entleert würden, wo rauf er sich ihrer dann wieder entledigte. * Oeffentliche Heirat»Smter. Vor kurzem ist in der Pro vinz Sachsen ein öffentliches Hetratsamt errichtet worden, das sich allerdings nur daraus beschränkt, den Kriegswitwen, die zur Wetterführung des Geschälte» ihre» gefallenen Manne» eine Wieberoerehelichung wünschen, und Krtegsbeichädigten eine Heirat zu vermitteln. Es nimmt zu diesem Zwecke Anmel dungen von beiden Setten entgegen und bringt Personen, dte sich al» gegenseitig passend erachten, in persönliche Beziehungen. Nach einem Vorschlag ty der „Deutschen Gemeinde-Zeitung* wäre die Errichtung allgemeiner Heiraisämter tn« Auge zu fasten. * Zigarren. Lolland hat beschlossen, drei Millionen Zi garren au» Holland au»,»führen, so datz dte deutschen Raucher auch nach dem 1. Januar 1919 Zigarren baden können. * Ms dem Lande der neuen Hleichhett. An der PSkener Bürs« erzähl! man sich jetzt das folgende russische Neise- abenteuer eines österreichischen Vankmaimes. Herr L.-Sp., ein Wiener Bankier, den der Kriegsausbruch auf einer G«- schäftsr«ise i» Ostrußland überrascht und in Zivilinternierung gebracht hatte, beschloß vor einigen Monaten, der langen Ge fangenschaft müde, sich selber „auszukauschen", d. h. ohne weitere Genehmigung den Heimweg zu suchen. Er beschaffte sich russische VauernNeidung und wurde von freundlichen Hel fern mit 10000 Rubeln ausgestattet, um allen Fährlich- keiten im heutige» Rußland begegne» zu können. So fuhr er los. Am zweiten Tage der langen Reise, in einem wie immer überfüllten Zug, machte in den, Abteil des Wieners plötzlich einer der „Genössen" den Vorschlag: „Jetzt wollen wir alle unser« Brieftaschen vorweisen, weil doch jetzt alles allen ge hört, wollen wir den Inhalt gleich teilen." Der Bankier in Dauernkleidung wehrte sich mit Händen und Füßen, aber das half nichts, Rußland ist jetzt eben kommunistisch. Das Ergebnis entsprach den Befürchtungen »es Wieners: Lr Besatz 10 000 Rubel, die anderen zusammen nur zwanzig. Nach erfolgter gleicher und gerechter Teilung unter die Insassen des Abteiles behielt er 1000 Rubel. Tags darauf hinter Moskau in einem neuen Zuge, machte alsbald einer der Genossen wieder d«n gleichen Vorsch.ag der Teilung der Brieftaschen. Das scheint jetzt die Mode in Rußland zu sein, um aus die Reisespesen zu kommen. Herr C.-Sp., der sich mit dem Kommunismus schon abgesunden hatte, streckte gottergeben seine Brieftasche hm. Doch mutzte diesmal erst der heftige Widerstand eines mitreisenden Vagabunden über wunden werden. Dieser trug die Kleinigkeit von hundert- läuftnd, Rubeln bei sich, und kurzum — der Bankier langte mit zwanziglausenü Rubeln in Wien an. Er soll jetzt der Ansicht sein, dag der Kommunismus verschiedene Seiten hat. vor«m»sichUtch« Witterung Mr den 5. September: Zeitweste heiter, k me wesentliche Temperaluranoerung. Niederschläge möglich. wtb Berlin, 4. 9. (Amtlich.) Unser« Uboote versenktest im westlichen und mittleren Mittelmeer 14000 Br.-R.-T. SHifseraum. Der Chef des Admiralstabes der Marine. or Moskau, 4. 9. Die Sowjctregierung hat viele Briefe erhalten, in denen ihr gedroht wird, datz, falls die Atten täterin Kaplan erschossen werden würde, sich sofort die Atteniate gegen die Bolschewistenführcr wiederholen würden. Trotz dieser Drohung soll die Attentäterin nach strengem Verhrö erschossen werden. Man ist m den Besitz einer Liste der Volkskommissare gelangt, die der Reihe nach ermordet werden sollen. Es werden namentlich ausgeführt: Radek, Zinowiew, Lunart- schowski, Swierdlow usw. Insgesamt sind 17 Namen ai>f- geführt, , ,
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