Suche löschen...
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 04.09.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-09-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191809049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180904
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180904
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-09
- Tag 1918-09-04
-
Monat
1918-09
-
Jahr
1918
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
nach dem Krieg« an ihr« Besitzer zurückg«geben. Sie erhalten die denkbar sorgsamste Pflege. Sie müssen kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Die Abholung erfolgt durch Or donnanzen. Also Besitzer: Eure Hunde in de» Dienst des Vaterlandes! Die Anmeldungen für Kriegshund- und Meldehundschulen an Inspektion der Nachrichtentruppen, Berlin-Halensee, Kur- fürstendamm 152, Abteilung Kriegshunde, richten. s a Bürgerjubiläum. Am Sonntag ist es mehreren hiesi gen Einwohnern, und zwar Herren Karl Robert Heinrich, Töpferstr. 28, Friedrich August Lippmann, Altenhain«r Straße 39, Rudolf Albrecht Polster, Freiberger Str. 26, Johann Friedrich Rödel, Scheffelstr. 17, Wilhelm Ernst Wagner, Körnerstr. 10, Karl August Walther, Töpfer- straßr« 7, Friedrich Wilhelm Wiegandt, Friedrichstr. 11b, vergönnt gewesen, das 50jährige Bürgerjubiläum zu begehen. Aus diesem Anlaß wurden sie namens der Stadt Franken berg durch Herrn Bürgermeister Dr. Irmer unter gleichzeitiger Ueberreichung ehrender Erinnerungszeichen beglückwünscht. s* Die öffentliche Feier des deutschen Nationalfestes in Frankenberg gestern abend 1/28 Uhr am Friedensdenkmal fand viele Teilnehmer. Auf die Mitwirkung der Militärkapelle hatte diesmal leider verzichtet werden müssen, da die Musiker auf Urlaub weilen; dafür trat der Spielmannszug des Er- satzbatl. Res.-J.-R. 106 mit an und die gern gehört« Sünger- abteilung de? Bataillons unter ausdrucksvoller Leitung des Herrn Unteroffizier Schiffel umrahmte die Ansprache und die Kranzniederlegung mit dem Gesang volkstümlicher Lieder. Di« Ansprache hielt in seiner kernhaften packenden Art Herr Bürgermeister Dr. Irmer, der in seinen trefflichen Aus führungen nicht nur zu fesseln, sondern auch zu Herz und Gemüt zu sprechen wußte. Redner wies hin auf die große Kette sichtbarer Erfolg«, welche die vier Krieasjahr« den Deutschen brachten. In allen schweren Krisen, die der lange Krieg schuf, habe immer wieder unser Volk obgesjegt, Das Müsse uns bestimmen zum «ntschiedenen Festhalten im Glauben an den treuen Gott, im Vertrauen zu unseren Heer führern und zum Heldengeist unserer Armee und unserer Flotte. Darum, so führte der Herr Bürgermeister aus, deut sches Volk, sei stark, laß Schwachheit und Kleinmut nicht triumphieren, verlier« .nicht die Nerven in dem uns aufge- zwungenen, ohne unser Verschulden so in die Länge gezogenen Krieg, höre nicht auf die Ausstreuungen feindlicher Agenten, sondern höre und beherzige das, was Männer wie Hindenburg und Ludendorff sagen, was Kriegsminister v. Stein kürzlich verkündete, Männ«r, an denen kein Falsch ist. Voller Zuver sicht dürfen wir sein über «inen glücklichen Ausgang des Krie ges. Das Wort Hindenburgs gilt nach wie vor: Wir werdens schaffen, nur Geduld muß die Heimat haben! Im zweiten Teile der R«de wendete Herr Dr. Irmer den Blick rückwärts aus 1870/71, kennzeichnet« die großen Taten, .wclchr unsere Väter damals vollbrachten zur Schaffung unseres großen, herrlichen Deutschen Reiches, und rief den Kämpfern von > ehedem herzlichen Dank nach für ihre Heldentaten. Der ein drucksvollen Ansprache folgte Kranzniederlegung und die Dar bietung weiterer G«säng«, welche der vaterländischen Feier einen schönen Ausklang gaben. fk Das Königliche Lthrarsrminar feierte das Nattonal- M am Fuße des Bismarckturms. Der Festrede des Herrn Oberlehrers Ulbricht ging «rn Wechsel von Gesängen und Ge dichtvorträgen voraus. Wir hörten nach dem allgemeinen Gesang des Liedes „O Deutschland hoch in Ehren" die von Herrn Kgl. Musikdirektor Bormann geleiteten gemischten Chöre „Deutschland über alles" und- „Ich halt' «indn Kameraden" in der Bearbeitung von 'S. Ochs und die' Gedichte „Reiter lied" von Aller. Schröder und „Zwei Freunden" von Ger trud Fauth. Der Herr Festredner hatte sich die Aufgabe gestellt, zu z«ig«n, daß di; gegenwärtig in weiten Kreisen herrschende gedrückte Stimmung nicht berechtigt sei. Zu diesem Zwecke reihte er zunächst unsere Erfolge seit dem Sedantag des vorigen Jahres aneinander. Insbesondere wies «r daraus hin, daß der Ostfriede für uns «ine Bedeutung habe, di« noch gar nicht genügend gewürdigt werde. Ber Kriegsbeginn habe sich das Unheil in doppelter Gestalt vor uns aüfgerichtet: die kontinentale Gefahr des Bündnisses zwischen Frankreich und Rußland auf der «inen 'Seite und der wirtschaftliche Neid Englands auf der andern. Durch den Ostfrieden seien wir von dem ungeheuren kontinentalen Druck, der seit den siebziger Jahren auf uns lastete, endgültig befreit worden. Die Gefahr einer neuen Ostfront besteht nicht. Dagegen hätten wir im Osten so große Erfolg« errungen, daß damit unserem Volke «ine glückliche Zukunft gewährleistet sei. Mit gesammelter Kraft könnten mir uns nunmehr dem eng lisch-amerikanischen Ansturm im Westen eirtgegenwerfen. Frei- lich habe sich dort «in« neue Kampfart nötig gemacht, die anscheinend noch mit einer längeren Kriegsdausr rechne. Aber einerseits sei unser Mannschaftsersatz durch den Geburten überschuß der zwei letzten Jahrzehnte vor dem Kriege ge sichert, andererseits dürften wir ruhig des Tages warten, an welchem bei unseren Feinden die Stimme der Vernunft siegen und unsere noch immer ausgestreckte Friedenshand ergriffen werden würde. Wir führten noch rmmer einen Ver teidigungskrieg. Einem etwaigen Wirtschaftskrieg nach Frie densschluß werde unsere Wissenschaft und Technik zu begegnen wissen, die insbesondere drauf und dran sei, einen vollwertigen Ersatz für Baumwolle zu schaffen. Für alle Fälle hätten wir noch ein« Drohung für England bereit: den Angriff aus den Suezkanal. Noch aber bestehe unsere Hoffnung agf ein«n Frieden, d«r «s uns ersparen würde, so weit ausgreifenden Plänen Gut und Blut zu opfern, unser heißer Dank gälte den Helden an der Front, besonders den Gefallenen, unser Vertrauen der deutschen Zukunft? Mit einem Hoch auf das deutsche Volk und Vaterland schloß die eindrucksvolle Rede, woraus die Gemeind« Has Lied sang: „Ich hab mich ergeben". sa Heimatdank — Elena Gerhardt —. Durch Ver mittlung des hiesigen Vereins Heimatdank steht für End« dieses Monats unsrer Stadt «in ganz besonders auserlesener musikalesicher Genuß bevor, klidem hier zum Besten des be zeichneten Vereins die z. Zt. bedeutendste deutsche lyrische Sängerin, Frl. Elena Gerhardt in Leipzig, «in«» Gesangs abend veranstalten wird. Elena Gerhardt hat bereits seit langem im In- und Auslande ihren Rus als ein« .mit glänzenden Stimmitteln und hochgeschulter Vortragskunst aus gestattete Liedersängerin fest begründet, so daß unsre Stadt sich ausgezeichnet fühlen darf, diesen Gast bei sich beherbergen Und hören zu können. Bemerkt sei nebenbei, daß Frl. Ger hardt im Beginne ihrer Laufbahn «inmal in der Gesell schaft „Museum" hier Proben hier Proben ihrer Gesangs- mnst abgelegt und schon damals bei allen Zuhörern lebhafte Bewunderung «rr«gt hat. -feg Liederabend. Am 8. September Vs8 Uhr veran stalten Fräulein Eeidel-'Born (Chemnitz) und Herr Kupitz (Dresden) einen Lieder»^ Duett- und Lautenabend Beide Künstler sind zuletzt in Städten wie Dresden und Chemnitz mit.großem Erfolg aufgetreten. Fräulein Geidel- Born wird manchem Frankenberger Musikfreund vom Chem nitzer Verein»hqur bekannt sein, und Herr Kupitz ist noch :en, von den bunten Abenden des früheren Ers.-Batl. 104 hier in Erinnerung. Der Abend verspricht «in genußreicher zu werden. s Di« Landeskartosfellarte gilt in ganz Sachsen. Die Land^skartoffelstelle hat bestimmt, daß die Landeskartofsel- karle auch in diesem Jahre wieder nül voller Freizügigkeit im Königreich Sachsen benutzt wird, da si« sich gut bewährt hat. Die Kartoffelversorgung aus der neuen Ernte wird sich der des abgelaufenen Wirtschaftsjahres anpassen, da man mit diesem System befriedigende Erfahrungen gemacht hat. Vor aussichtlich am 20. September werden dle neuen A-B-C- Landeskartoffelmarken den Verbrauchern ausgehändigt, von deren Menge ab Anfang November verbraucht werden darf. Wer die auf Landeskartoffelkarten zugeteilt-n Mengen zu früh verbraucht hat, erhält voraussichtlich nur Wochenrationen von sieben.Pfund. Um eine bessere Ernährung unseres Sachsen volkes zu erreichen, hat die sächsische Negierung bei d«r be treffenden Reichsstelle eine Erhöhung der Wvchenzuteilung beantragt. Hoffentlich hat dies den gewünschten Erfolg, d«nn die Ernährung unseres Volkes läßt viel zu wünschen übrig. Der Beamte hielt da» Gespann an und fand seinen Verdacht bestätigt: der Wagen enthielt unter einer dünnen Schicht Grün- futter versteckt etwa 40 Zentner Mehl und einige Sack Kleie sowie ungemahlenen Roggen und Weizen. In einem Gasthofe der äußeren Stadt wurden auch die Schieber ermittelt: drei im Heeresdienste bei der hiesigen Artillerie-Ersatzabtetlung stehende Dresdner bessere Herren I Sie gaben zu, bereit» zu Anfang voriger Woche eine Wagenladung mit 30 Zentnern Mehl nach Dresden »verschoben" zu haben. Auf sofortige telephonisch an geregte Nachforschung gelang es, den größten Teil de» v«- Ichobenen Mehle» in Dresden noch aufzufinden. Die Mem . welche eine Mühle in Gersdorf bei Berggießhübel geliefert hat, kommen natürlich der Mehloersorgung de« Pirnaer Bezirk« kostenlos zugute. Die Schieber sitzen bereit» hinter Schloß und Riegel. wtb (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 3. Ceptbr. 1918. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht und Bochn Zwischen Ypern und La Basse« erfolgreiche Jnfanterte- geseHte im Vorgelände unseres neuen Stillungen. Zwischen Scarpe und Somme setzt« der Engländer seine Angriffe fort. Südöstlich von Arras gelang es ihm durch Einsatz starker überlegener Kräfte unsere Jnfanterielinoen beiderseits d«r Chaussee Arras—Cambrai einzustoßen. In der Linie Etain—Ostrand Dury—östlich Cagnicourt—nord- westlich Queant,—Nordrand Noreuil singen wir den Stoß des Feindes auf. Mehrfach« Versuche des Gegners, über die Höhen von Dury mid östlich Cagnicourt gegen d«n Kanal weiter vorzudringen, scheiterten an "em Eingreifen unserer dort stehenden Reserven. Beiderseits von Bapauine teilweise mit Panzerwagen, teilweise nachvstärkster Artillerie vorbereitung vorgetragene Angriffe des Feindes wurden ab- gewiesen. Nördlich der Somme haben wir nach heftigem Kampfe die Höhen östlich von Saiily—Moislaine—Aizicourt- le-Hauk—Ostrand P«oc gehalten. Beiderseits der Bahn N«sle —Ham schlug das in den letzten Kämpfen besonders be währte Neserve-Jnfant«rie»Regim«nt Nr. 271 auch gestern wieder mehrfach« Angriffe der Franzosen ab. Sonst zwischen Somme und Oise nur Artillerietätigkeit. Nach mehrstündiger stärkster Artillerievorbereitung griffen Franzosen, durch Marokkaner Pid amerikanisch- Divisionen verstärkt, am Nachmittag zwischen Oise und Aisn« an. Die aus der Ailetteniederung gegen Pierremonte und Folembray vorbrechenden Angriffe scheiterten in unserem Feuer. An ein zelnen Stellen warf unser Gegenstoß den Gegner zurück. In den Waldstücken westlich und südlich von Coney-le- Lhateau drückte der Feind unsere vorderen Linien von der Ailette ab. Zwischen Ailette und Aisne sind mehrfach wieder holte sehr starke Angriffe des Feindes gescheitert. Earde- türassiere, Leibkürassicrc und Dragoner unter Führung ihres Kommandeurs, Oberstleutnant Graf Hagnys, haben init dem gestrigen Tage seit ihrem Einsatz 16 schwere feindliche An griff« abgewiefen und die ihnen anvertraute Stellung stets restlos behauptet. Wir schossen gestern 13 feindliche Ballone und 55 Flug- zeuge, davon 36 auf dem Schlachtfeld« von Arras, ab. Hiervon brachte das Jagdgeschwader 3 unter Führung des Oberleutnants Doerzer 26 Flugzeug« zum Absturz. Ober- leutnant Toerzer errang dasei feinen >35. Luftsieg. Der Erft« Geakralqaarttermcister: Ludendorff, trauen«' eutgegenzunehmen. Rat und Stadtverordnete der Stadt Dresden: Oberbürgermeister Blüher — Hofrat Holst. — Leipzig. Die diesjährig« H«rbstmustermess« ist nach den Mitteilungen des Polizeiamtes in Leipzig von insge samt 6430 Ausländern und im Auslände ansässig«« Deut schen besucht worden gegen 3672 ausländischen Besuchern ber letzten Frühjahrsmustermesse. Unter den ausländischen Be suchern befanden sich u. a. 2415 (1481) Oesterreicher, 345 (290) Ungarn, 186 (111) Bulgaren, 124 (68) Türken, 407 (346) Holländer, 220 (223) Schweizer, 138 (122) Dänen, 115 (155) Schweden, 41 (59) Norweger, 205 (58) Lurem- burger. Aus den besetzten Gebieten waren 26 f17) Belgier, und 1829 (544) Angehörig« des ehemaligen russischen Reiches darunter 1209 (424) Polen, 49 (8) Kurländer, 56 Liv länder, 42 (6) Litauer, je 24 Balten, Finnländer, und llkraiirer. Die Zahl der Deutschen im Ausland« ansässigen Meßbesucher betrug 250 gegen 80 der Frühjahrsmustermesse- — Leipzig. 2n der Nacht zum 3l. August sind au« einem Damenvutzgeschäst der Tauchaer Straße für etwa 2SV00 Mark Damenhüte, Straußsedern, Reiher, Pelzwaren usw. gestohlen worden. — Aue. Einem Wunsche der Landwirt« in der Amt«, hauplmannschatt Schwarzenberg und deren Umgebung will fahrend, hat da« Direktorium de» Landwirtschaftlichen Kreis vereins im Errgtbirae um Genehmigung zur Errichtung einer Landwirtlchasilichen Schule in Aue nachgesucht. Da» Königliche Ministerium des Innern hat diesem Gesuch die Zustimmung er teilt. Der Unterricht soll Dienstag den IS. Oktober d. 3. be ginnen. — Auguftusburg. 3m hiesigen fiskalischen Stetnbruche wurde am Donnerstag früh von einem Soldaten ein abaeftürz- ter lljährtger Knabe tot aufgefunden. Da der Junge unbekannt war, wurde er in die Leichenhalle des hiesigen Friedhofes gebracht. Am Nachmittag stellte e» sich dann heraus, daß der Knabe au« Hainichen stammt, in Chemnitz eine höhere Schule besuchte und seit den 27. August vermisst wurde. Auf die Auffindung war eine Belohnung von 200 Mk. ausgesetzt. i — Löbau. Gegen die Errichtung einer Zentralschlächterei und -wursterei im Bezirke der Amtshauptmannschaft hat die - Fleischergenossenschast Einspruch erhoben. Eine Entscheidung steht noch au«. — Meißen. Ibnveraeßllche Kirmesfahrten. Am s Sonntag halten sich ungezahlte Dresdner mit Kind und Kegel ! und angetan mit allen möglichen Behältern zum Besuche der ! Erntefeste in Orten zwischen Meißen und Lommatzsch aufge- , macht. Auf der Kleinbahn Triebischthal mußten sie eine große ! Geduld»probe-über sich ergehen lasten. Der mittag» von Mei- ßen-Triebifchthal abgelassene Zua blieb zwischen Garsebach und Lötbain mitten in den Feldern stehen. Die Kratt der Lokomo tive reichte nicht au», den überfüllten Zug den Berg hinauf zu bringen. E» blieb schließlich nicht» andere» übrig, als die letzten Wagen abzuketten und sie stehen zu lasten. Die Lokomotive keuchte mit dem vordersten Teil davon bi» Löthain und über ließ den Rett des Zuge« seinem Schicksal. Dann kam die Loko motive zurück und holte die verlassenen Wagen nach. Beim Erleben diele» Kleinbahnidull« verlieb aber der Humor die Ge duldigen trotz des übermäßigen Zeitverluste« nicht. Passierte ihnen doch auch auf der Rückfahrt etwa« ganz ähnliche«. Auch da blieb die Lokomotive vor Löthain stehen. Sie fuhr mit dem langen Zuge die Anhöhe wieder hinab, um von neuem einen Anlauf zu nehmen. Diesmal glückte da« Manöver zur Freude der Fahrgäste. Den letzten Verdruß gab es dann beim Um- steigen in Triebischthal, wo der nach Dresden abfahrende, von Döbeln heranbrausende Zug nur etwa den zehnten Teil der harrenden Menge aufnehmen konnte. — Pirna. Mehlschiebungen von ziemlich beträchtlichem Umfang ist die Kgl. Landgendarmerie auf die Spur gekommen. Herrn Wachtmeister Dölling fiel am vergangenen Sonnabend aus einem Dienstwege in Zehista ein mit 2 Pferden bespannter Wagen auf, der anscheinend frisches Grünfutter geladen batte. Die Ladung aber schien, ihrer Menge widersprechend, den Pfer den unverhältnismäßige Fortbewegungsschwierigkeiten zu bereiten. s" Die Kaiser«»!« nach Sofia und Konstantinopel vor einiger Zeit führt da» Katserpanorama, Freiberger Str., in dref« Woche in einer großen Zahl glück ich getroffener Bil der vor. Die Serie ist außerordentlich schön und interessant. Sie bringt dem Beschauer den Kaiser, wie er wirklich ist und sich gibt, nahe vor Augen und läßt ihn, wie auch den König Ferdinand von Bulgarien und den > Sultan der Türkei, so nahe und deutlich in seinen markanten Gesichtsausdrücken schauen, wie es sonst auf der Strafe kaum möglich ist. Militärische und Städtebilder, wie auch ernste Augenblicke (der Kaiser an Hel dengräbern und am Grabe de« Feldmarschalls v. d. Goltz) wech seln ab. - Besonders fesselnd sind die Bilder von der Fährt de« Kaisas über den Bosporus und von dem Besuch Sr. Majestät aus dem Kreuzer „Göben", auf dem der Kail« Auszeichnungen verteilte. Der Besuch des Panorama« sei aufs hefte empfohlen. a Bel der Gemelndeverbandsglrokasse zu Frankenberg sind im Monat Auauft 1918 erfolgt: 216 Zuweisungen von auswärts im Betrag von 106695 M. SO Pf. 176 Ueberweisungen nach „ „ , . 216986 , 31 , 172 Ueberschreibungen am Orte „ , „ 44486 „ 86 „ M3 Keine Besserstellung Berlin« in der Brotver- sorguug. 3n einem Teile der sächsischen Presse war die Nach richt verbreitet worden, daß die Brotration m Balin bereit» am 9. August 1918 wiederum um 100 Gramm «höht worden sei, während bekanntlich in Sachsen die Heraufsetzung aus 1990 Gramm erst am 19. August eingetrrten ist. Man schloß hieraus auf «ine abermalige Bevorzugung Berlins. Wie dr« Ange- zogenen Erkundigungen ergeben haben, handell es sich dabei um einen Irrtum. Auch in Bulin gilt die höhere Brotration ast seit dem 19. August. An diesem Tage ist die Erhöhung im ganzen Reiche in Kraft getreten. . sM3 Uebertriebene irreführend« Angaben. 3n letzter Zeit ist tn verschiedenen Zeitungen eine Notiz erschienen, wo nach in ein« chemMep Fabrik tm Königreich Sachsen Berge verfaulter Kartoffeln (etwa 60- bi» 70000 Zentner) lagern sollen. Es bandelt sich hierbei vermutlich um eine chemische Fabrik in der Nähe von Döbeln, die aus dem ganzen Deutschen Reiche verfaulte Kartoffeln auskaüst, um daraus ein wichtige» Kriegs- «rzeugnis herzustellen. Die Kartoffeln kommen nach Auskunft derFabrikleitung zum größten Teile au» preußischen Großstädten odu preußischen größeren Kommunalyerbänden. Die Menge der Kartoffeln, die von der Fabrik verarbeitet worden sind und dort gelagert haben, ist abu um mindestens da« Doppelte über- schätzt worden. s 20000 Mark Belohnug. Bei du preußischen Staats bank (Seehandlung) wurde, wie au» Berlin gemeldet wird, eine durch gefälschte Dokumente langerhand vorbereitete Unter- schlagung festgestellt. Die von einem auswärtigen Handel«- unternehmen du Staatsbank Anfang August überwiesenen 600000 Mark wurden mit Hilfe von Fälschungen, die untu genauer Kenntnis aller banktechnischen Einzelheiten vorgenom men waren, so daß sie trotz scharfer Kontrolloorschriften zunächst unentdeckt blieben, auf das Konto ein« fingierten Firma S. Fiörsheimer, Edelmetalle, Berlin, übertragen und sodann ab gehoben. Unter dem dringenden Andacht du Täterschaft wurde der aus Chemnitz stammende Hilfsarbeiter in du Korrcsponderft Guido Räbiger verhaftet. Auf die Wieduherbeischaffung de» entwendeten Geldes und für zweckdienliche Mitteilungen ist eine Belohnung von 20000 M. ausgesetzt worden. f Die Marmelade der neuen Obsternte wird aus Rücksicht auf die mäßige Ernte voraussichtlich aus 100 Teilen Obst, 50 Teilen Möhren und 50 Teilen Zuck« bestehen. Sie ist «st vom November an erhälilich. Eine anders zusammengesetzte Mamelade dürfte in du Zwischenzeit herausgegeben werden. Kunsthonig gibt cs erst im Oktober wieder» f Die Münte Kriegsanleihe. Die „Neue politische Lorre- spondenz" schreibt: Für die für Mitte nächsten Monats zu erwartende Auflegnug der neunten Kriegsanleihe ist schon jetzt in weiten Kreisen ein lebhaftes Interesse vorhanden. Die Zuflüsse zu den Sparkassen und Genossenschaften wie zu den Bankinstituten dauern an und beweisen, daß die.in folge lohnender Verdienstgslegenheiten fortgesetzt gesteigerte E^dslüssigkeit ein« günstige Grundlage für die Unte^ütznng der Kriegskredite bildet. Es bleibt «iires der wertvollsten Ergebnisse des Krieges, daß wir auch mit den wirtschaftlichen Wassen durchzuhalten vermögen und über genügend „silberne Kugeln" verfügen, um unseren Sieg und damit einen deutschen Frieden zu sichern. 7 Flöha. Herrn Kommerzienrat Clauß, der Brand- direktor und Hauptmann seiner Fabrikfeuerwehr ist, wurde aus Anlaß seiner 25jährigen Dienstzeit bei der Feuerwehr da« König liche Fe uerwehr-Ehren reichen verliehen und durch Herrn Amts hauptmann Dr. Edelmann überreicht. 7" La'genstri gis. In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag wurde bei zwei hiesigen Landwirten «ingebrochen. Aus den verschlossen«» Kellern wurd«n verschiedene Lebens mittel^ gestohlen. Di« Spitzbuben hatten die init Eisengntcr versehren Kellerfenster erbrochen, um m das Innere zu ge langen. Heber die erhoffte Beute werden sie einigermaßen enttäuscht gewesen sein, denn in den beiden Kellern befanden sich nur einige Kleinigkeiten. — Auch ein Gutsbesitzer in Berthelsdorf wurde in einer der letzten Nächte von Dieben heimgesucht. Von den im Keller zur Ablieferung bereit ge legten Vuttervorräten haben die Spitzbuben einen größeren Postan mitgeken heißen. Auch dem im Keller stehenden Pökelsasse hatten die Einbrecher besondere Veächlung ge schenkt, mußten aber, da sie anscheinend in ihrem lichtscheuen Treiben gestört worden sind, die bereits zur Mitnahme bereit gelegten Stücke Fleisch im Stiche lassen. Ihren Eingang hatten sie durch ein Kellerfenster genommen, nachdem sie zuvor das daselbst angebrachte Fenster gewaltsam entfernt hatten. ' ! : ! — Dr«»den. Alsbald nachdem die Kundgebung der Ber lin« Stadtvertretung, über die wir berichtet haben, bekannt ge worden war, haben die Vorstände der beiden städtischen Körper- shasten Dresden« folgende Erklärung beschlossen: Sr. Majestät dem deutschen Kaiser. Der kraftvollen Kundgebung der Berliner Stadtvertretung schließen wir uns aus voller Ueberzeugung an. , Wed« die Sorgen des Krieges, die mitunter schwer auf unserer : Bevölkerung lasten, noch da« zeitwettc Vordringen der Feinde j vermögen unsere feste, in weitaus größeren Gefahren gestählte Zuversicht zu beirren. Auch im sünst.1 Krieasjohre sind wir i unbeugsam entschlossen, unser tapfere» Heer und unsere herrliche s FloMtzchurch mutiges Äusharren in d« Heimat bi» zum ehren- i vollenyrieden M unterstützen. Eure Majestät bitten wir. zu gleich für Heer und Flotte» den Ausdruck unüfchütterlichen Ver
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)