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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 03.09.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191809032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180903
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180903
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-09
- Tag 1918-09-03
-
Monat
1918-09
-
Jahr
1918
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dänischen Journalisten, der sich immer zum gefügigen Sprach rohr der englischen Regierung hergegeben hat. Der Inhalt der Ausführungen Lord Cecils ist auf das alte Leitmotiv gestimmt: er will nicht Deutschland vernichten, sondern nur die deutsche Militärpakte! uno di« Alldeutschen. Menü» aut Henin , l Moskau, 31. 8. Nach Meldung der „Prawda" wurde gestern abend gegen ^Uhr gegen Lenin ein Attentat verübt. Er hatte in einer Versammlung der Michelsonschen Fabrik in dem jenseits der Moskwa gelegenen Stadtviertel ge redet. Als er die Versammlung verlieh, wurde er von zwei Frauen aufgehalten, die ihn in ein Gespräch über das letzt« Dekret bezüglich der Lebensmitteleinfuhr nach Moskau ver wickelten. Während dieses Gespräches fielen drei Schüsse, durch die Lenin am Axm und im Rücken verletzt wurde. Dir Schüsse wurden von einem den intelligenten Kreisen angrhörenden jungen Mädchen abgegeben. Das Mädchen wurde sestgenoinmen. Der Zustand Lenins, der in den Kreml gebracht wurde, verursacht nach Meinung der Aerzte keine Befürchtung. Nach einem abends 11 Uhr ausgegebenen Bulletin hat er zwei Schußwund«» erhalten. Eine Kügel drang unter d«r linken Schulter in die Brusthöhle «in und verletzte de» oberen Teil der.Lunge. Das Attentat hat di« aus Kiew stammende bekannte Terroristin Dora Kaplan verübt. Cie hatte im Jahre 1907 in der Untersuchungshaft bei einer Vernehmung durch den allgemein gefürchteten und bei den Revolutionären verhaßten Eendarmerieches Nowitzki auch üuf diesxn mit einem Taschen messer «men mißglückten Mordanschlag gemacht und war dafür zu 13 Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden. l Moskaiu, 1. 9. Der stellvertretende Chef der außer ordentlichen Kommission, Peters, gibt folgendes bekannt: Das verbrecherische Abenteuer unserer Feind« nötigt uns, mit dem Masfenterror zu antworten . Wer mit der Waffe in der Hand ohne Erlaubnisschein ergriffen wird, wird sofort er schossen. Wer gegen die Rätegewalt agitiert, wird perhaftet und in «in Konzentrationslager gebracht. Alle Vertreter des räuberischen Kapitals und alle Spekulanten werden zu öffent lichen Zwangsarbeiten herangezogen, ihr Eigentum konfisziert w«rden. Die Attentäterin gegen Lenin weigert sich, ihre Mit schuldigen anzugNben, und zu sagen, woher sie das bei ihr gefundene Geld erhalten hat. Sir sei '1917 anläßlich einer Erplosion in Kiew als Anarchistin zu Zwangsarbeit ver urteilt worden und habe sich rm Gefängnis den rechten Sozial revolutionären angeschlossen. Sie sek kürzlich aus der Krim in Moskau eingetroffen. Nach weiteren Zeugenaussagen war an dem Anschlag eine ganze Gruppe von Personen beteiligt. Zuerst vertrat Lenin ein Gymnasiast von 16 Jahren, der ihm «inen Zettel reicht«, den Weg, "dann näherten sich ihm die beiden Frauen. Die Attentäterin floh aus die Straße und wurd« ezst dort festgenommen und dann ins Kriegskommis sariat gebracht. Man fand bei ihr vergiftete Zigaretten. l London, 2« 9. Meuter.) Ein den Blättern aus Kopenhagen zugegangenes Telegramm meldet den Tod Le nins. — Die englische Freud« dürfte voreilig sein. Nach einer Petersburger Meldung bestätigt sich der Tod Lenins nicht, vielmehr wird berichtet, daß Lenins Leben nicht in Gefahr ist. ver lelrte« Laren LagedacdbMer Als die „Jsvestija" mit der Veröffentlichung der Tage- buchaufzeichimngen des erschossenen Erzaren begann, da glaubte alle Welt, außerordentlich wichtige und interessant« Enthül- lung«n zu erleben. Und als die Blätter der ersten Ver öffentlichungen bekannt wurden, da war es eine riesige Ent täuschung, di« wir erfuhren. Hatte man auf Ding« von politischer Bedeutung gerechnet, so sah man eigentlich nur Notizen persönlicher und allerperjönlichster Natur, Angaben über Wetter und Wind, über Beschäftigung und Schlaf, über Krankheit und Wohlbefinden des Tagebuchschreibers selbst und seiner Umgebung. Beziehungen zu'den weltpolitischen Geschehnissen, unter denen die Zarenfamilie stand, finden sich in erster Linie nur in Ausbrüchen des Schmerzes, der Verzweiflung und der Resignation. „Schmach und Schänd«", „Ringsum Verrat, Feigheit, Betrug", „Das Herz wollt« mir brechen", „Schwer weh und sehnsuchtsvoll", ha- sind die häufiger wieder kehrenden Aeußerungen des Scelenschmerzes; und in Worten wie „Zur Vermeidung irgendwelcher Gewalt muß man ich fügen", zeigt sich ein Verzicht, der bei einem Manne, dessen Herrschergewalt über zwei Erdteil« reichte, fast unverständlich anmuten mag. Jeder Leser, und ganz besonders jeder deutsche Leser, sucht vergebens nach Zeichen einer sich aufbäumend«n Energie, wenn auch nur einer zähneknirschenden machtlosen. Es will uns unbegreiflich erscheinen, daß dieser Mann, dem von seinen revolutionären Landeskindern Blutdurst und Macht gier nachgesagt wird, so knabenhaft entsagungsvoll sich in sein Schicksal ergibt. Interesse an den militärischen Vorgängen des Krieges scheint ja wohl einmal aufzuflackern, wenn «r am 27. Juli 1917 schreibt: . . . schlechte Nachricht«» von d«r Südwest- front"; aber «in durchhaltend«s ist es nickt, denn kurz darauf folgt wieder die Nottz über di« tägliche Arbeit des Holzfällens.. Auch sein «ig«nes ferneres Schicksal macht dem Entthronten wenig Sorg«; fast möchte man «s fata- ! listisch nennen, wie er sich in all« Anordnungen der zeitigen ! Machthaber fügt. Am 24. Juli erwähnt Kerenski „unsere wahrscheinliche Abreise nach dem Süden"; aber der Zar äußert weder Zustimmung noch Ablehnung. Auch die ge plante Reise nach England findet sich nur mit den Worten erwähnt: „wenn es zur Reise nach England kommt". Und sogar die Abdankung selbst, die die gewaltigste iniiere Er- schütterung hätte Hervorrufen müssen, wird mit wenlgen Morten abgetan unter dem Zusatz: „mit dem schweren Gefühl des Erlebten". Und so geht es durch all« die Auf zeichnungen hindurch wie ein Zug von Schwäche und Mättig- llns bietet die Lektüre der Tagebuchblätter Niko laus' II. nichts, das imstande wäre, uns für kurze Zeit über das große Erleben des Krieges hinaus «mpor- oder Hinabzureitzen. Wie «in fader Geschmack enttäuschender Er nüchterung überkommts den Leser; und die unausgesprochene Frage drängt sich hervor: Dieser Mann soll die Schuld an dem Weltkriege tragen? Das war ein Kaiser? Mitleid mit dem Mann kann uns packen in dem Be- wutztsein, daß hier ein Mensch Herrscher über Millionen Hat sein müssen, dessen Tatkraft nicht ausreichte, über sich selbst Zu Herrschen. Nun versteht man ganz, wie es hat möglich fern können, daß der Kriegsmimster Suchomlinow über den Kopf des Zar«n hinweg mit der russischen Mo bilisation di« Flammen des Weltbrandes hat anschüren können. Wie Nikolaus II. in den Jahren seiner Macht schon der Svielball seiner Berater war, dessen Unselbstän digkeit soweit ging, daß er sich von dem sibirischen Bauer uno Wundermönch Rasputin in den wichtigsten Frag«» eines Zarentums gängeln ließ, so hat er auch untätig und chwach keine Hand gerührt zur Verteidigung uiid Rettung seines Kaiserthrones, als die von seinen Verbündeten, den Engländern, angestiftet« Revolution, ihre Wogen über ihm zujammenschlagen ließ. „Meine Abdankung nvlwendtz. Ich stimmt« zu". Das sind die Worte, mit denen «r sich kampf los ergibt, mit denen «r untersinkt in den Fluten der Welt geschichte, ohne den. Versuch zu machen, sich mit machtvollen , Ruderstößen an der Oberflächen zu halt«». Ein Bild tragischer Schwäche in Purpur steht in den ! Tagebuchblättern des Erzar«n vor uns. Wir als Deutsche ! können Nur wünschen, daß das klaglose Opfer, das der letzt« , Romanow seinem Land« gebracht hat, wenkgstens diesem zu einstigem Segen ausschlag«. G. M. vrr Weltkrieg Dötsch« Heeresbericht« wtb Berlin, 31. August, abends. (Amtlich.) D«r Engländer hat heut« di« seit einigen Tagen erfolgte Verkürzung unserer zwischen Ppern und La Basse« auf Haze- brouck vorspringenden Front bemerkt und ist unseren am Feinde belassenen Lrkundungsabteilungen über den K«mm«l— Ba lleul—Neus Berquin und über die Lawe gefolgt. Süd östlich von Arras sind englische Teilangrifft gescheitert. Kämpfe nördlich der Somme. Beiderseits von Noyon und zwsichen Oise und Aisne haben sich am Nachmittag nach stärkstem Artilleriekampf fran zösische Angriffe entwickelt. wtb (Amtlich) Großes Hauptquartier, 1. Septbr. 1918. Westlicher Krleg»sch««platz Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht und Borh« Zwsichen Ppern und La Basse« verkürzten wir unser« Front durch Aufgab« d«s auf Hazebrouck vorspringend«» Bogens. Wir überließen dabei den Kemmel dem Feind«. Die vor einigen Tagen durchgeführte» Bewegung«» blieben ihm verborgen. Gestern stieß der Engländer mit starken Kräften gegen unsere alten Linien vor. Unsere im Vorgelände der neuen Stellungen belassenen gemischten Abteilungenstehe mit ihm in Gefechtsfühlung. Der Feind hat den Kemmel besetzt und ist über Bailleul—Neuf Berquin Und Über die j Laure gefolgt. ! An der Straße Arras—Cambrai brachen englische Jn- santerieangriff« vor unseren Linien zusammen. Starke, bis zum Abend mehrfach wiederholt« Angriffe des Feindes zwischen Heudecourt und Vaulr—Vrancoun ffcheiterien. In wechsel- vollen Kämpfen blieben Bullecourt und Ecoust in Feindes- Hand. Zwischen Morval und Peronne griffen englische und australische Dipisionen nach heftigem Feuer an. Bei Mor- ! val unv südwestlich von Bancourt wurden sie abgewiesen. ! Bouchavesnes wurde durch ^Gegenangriffe gehalten. Lveiter südlich verläuft unsere Linien nach Abschluß an d«r Straße , Bouchavesnes—Peronne. U«bergangsversuchr des 'Feindes ' über die Somme bei Brie und St. Christ wurden vereitelt. ; Starke Aygriff« der Franzosen zwischen Somme und ! Oise, g«ge» dir Kanalstellung und den Hühenblock nordöstlich ! s von Noyon. Französische Divisionen, die am Abend beider seits von Nette vorstießen, blieben im Feuer unserer Linien liegen. Bei Rouy wurde der Feind im Gegenstoß zurück geworfen. Gegen Mittag zwischen Beaulieu uno.Morlmcourt einh.illich geführt« Angriff« brachen unter schweren Verlusten für den Feind zusammen. Am Abend «rneut anaesetzter Angriff zersplitterte sich in Ginzelvorstötz«, di« nördluh von i Varesnes und über di« Oise b«l Bretigny vorstietzen, wur den zurückgeworfen. Zwischen Oise und Aisne Kat gestern abend nach stärkstem Artilleriefeuer die Jnsanterieschlacht von neuem begonnen. Dicht südlich der Oise kamen Angriffe des Feindes im Ar tillerie- und Maschriieng«wehrf«uer nicht vorwärts. Beider- seits von Champs stieß der Feind mit starken Kräften aus der Ail«tte-Nied«rung vor. Durch Gegenangriff wurde di« alte Lage wieder hergesteflt. Zwischen Mette und Aisne gingen den Angriffe» Lcilvorstüße des Gegners poraus. Hier- bei setzte Vizefeldwebel Haas der Maschinengewehrkompanie Er'atzregiem'rts 29 vier feindlich« Panzerwagen außer Ge fecht und nahm ihre Besatzung gefangen. Am Abend brach der Feind mit starken Kräften zu einheitlichem Angriff vor. Bei und südlich von Crecy au Mont schlugen wir den Feind, teilweise im Gegenstoß, zurück. Oestlich von Juvigny stieß er bis Terny-Svrny vor. Dort brachten ihn örtliche Re serven zum Stehen. Südlich anschließend bis zur Aisne sind di« mehrfach wiederholten Angriffe des Feindes vor unseren .Linien gescheitert. i wtb Berlin, 1. Sept., abends. (Amtlich.) Kampf zwischen Scarpe und Somme. Englische Angriffe sind hier im großen gescheitert. An einzelnen Stellen'drückten sie unsere Linien örtlich zurück. Zwischen Oise und Aisne wurden Teilangriffe der Fran zosen abgewiesen. Der Erste Ge»erala>tarü«r«tifter: Ludendorff. weften Fortgesetzte erfolglose feindliche Anae'ffe w Wi« vorauszusehen, ließ der Feind auch am 31. August auf der ganzen Front zwischen Arras und Sotssons entweder zu starken Teilvorstößen oder zu einheitlichen Großangriffen zujammengesaßt gegen un^re Front änrennen. An keiner Stelle der Front brachten ihm seine Anstrengungen den ge wünschten Erfolg. Die mehrfache Wiederholung der semd- lichen Cturmanläufe bis ln den Abend hinein mußt« der Feind «rneut mit schweren Opfern bezahlen, die ihm unser erfolgreiches Abwehrfeuer und unser wuchtiger Gegenstoß zu- fügte. Li« unentwegte Fortsetzung der durch die deutsch« Frontv«rkürzung zu fast reinem Frontalangriff gewordenen Entenjeoffensive läßt klar erkennen, daß der Feind d«n Kampf um dr« Entscheidung noch nicht aufgegeben hat und datz mit weiteren Großangriffen zu rechnen .ft. Groß« Tankvcrknste w Di« Tankverluste der Engländer in den Kämpfen südlich der Scarpe. Bei den Grotzkämpfen der letzten acht Tage find vor der Armee Otto von Below immer Meder große Tankmass«» von d«n Engländern verwandl worden. Stach bisherigen Meldung«» der einzelnen Korps sind in dem Zeitraum« vom 21. bis 28. August allein hier nicht weniger als 253 Tanks «inwondfr«'Mammengeschossen worden. Den Löwenanteil hat das südlich der Scarpe kämpfend« Korps mit 131 Tank», di« beiden anderen melden 70 und 52 Tanks. In der Hauptsache wurde» sie von unserer Artillerie, viele aber auch durch die Hilfswaff«» der Infanterie erledigt, Absetzung der Front nördlich der Somme w Nachdem di« Deutschen in der Nacht vom 28. zum 29. August nunm«hr auch nördlich der Somme ihr« Äüi« abgesetzt haben, kann der «nglische Heeresbericht die Ein nahme von Flers und Hardecourt melden, di« in den letzten Tagen so heiß von ihnen berannt, genommen und wieder verloren wurden. Damit wiederholt sich das gleiche Spiel wie bei Martknpüich und Bazentin, das gleiche wie hei Longueval, Montauban und Mariecourt. Die Angriff« auf diese Dorftrümmer, von denen zwar längst kein Stein mehr Übrig ist, die ab«r durch K«ller und Stoll«nanlag«n von der Sommeschlacht her dennoch zu Brennpunkten des Kampfes werden, kosten den Engländern schwere Blutopfer. "Kaum sind sie zwischen den zerschossenen Stümpfen der Dorfpappeln und Obstbäum«, die als «inziges äußerliches Zeichen den Platz d«s ehemaligen Dorfes künden, so setzt prompt das Feu«. der schweren deutschen Batterien «in, di« nur auf diesen Augen blick warten, und im Anschluß daran wirft der deutsche G«g«n- stotz den «ingedrungenen Feind wieder hinaus. So geschah es mit Flers^ das die Engländer am 25. August nahmen, am 27. verloren, so mit Hardecourt, in das sie am 28. «in drangen, um es am gleichen Tag« vor dem deutschen Gegenstoß wieder zu räumen. Bevor die Deutschen ihre Linien verlegte», wurden die Stellungen zerstört, das große Wasserwerk, welches die Engländer nach der Siegfriedbewegung im Jahre 1917 in Maurepas an legten, flog in die Luft, die großen Pionier lager, welche di« Deutschen nach der Märzoffensioe von" den Engländern übernommen haben, sind aufgebraucht, in dre wenigen noch erhaltenen armseligen Baracke» und. Unterkünfte warfen die letzten abziehenden deutschen Nachhuten ihr« Hand granaten. Das Sommeschlachtfeld bietet «ine einzigartige Ge legenheit zur abschnittweise» Verteidigung. Im März d. I. hatte das geschlagene «nglische Heer nicht mehr die Kraft, sich darin sestzusetzen. In «inem Tage jagten es die siegreichen deutschen Truppen durch das Somm«g«biet. »Deshalb war jeder gehaltene Meter für die Alliierten von unersetzbare!» Wert. Unter den veränderten strategischen Bedingungen von heut« ist jeder zurückgewonnene Kilometer für die große Lag« bedeutungslos, er führt di« Engländer nur immer weiter in «in« Wildnis hin«i», in welcher die Witterungs unbilden ihr« Truppen erschöpfen und zermürben. Das Somm<gebiet im Westen das von unseren Truppen geräumt worden ist, umrde km Heeresbericht eine Wüstes «ine Einöde genannt, Di« Ort«, di« dort bestanden habe», sind Mr noch unkenntliche Trümmer» stätten, in welchen alle Kultur erloschen ist, Das ist kein Wunder »ach den furchtbaren Kämpf«», die dort mehrere Jahre hintereinander getobt haben, in denen Millionen Ge schosse das Gelände durchpflügten. In der großen Somme schlacht von 1916 haben Engländer und Franzosen Monat« hindurch ein Bombardement aufrecht erhalten, das alles übertraf, was bis dahin erlebt worden war. Wo sollt« da irgend welches G«bild von Menschenhand bleiben? Wir wollen daran denken, daß all dies wüste Kriegselend in ! Frankreich liegt, das s«ine eigenen Fluren so mißhandelt«. ! Wir können nicht dankbar g«itug sein, daß d«m Feinde ver wehrt worden ist, deutsche Gaue zu betreten. Was aus denen , geworden wäre, wir können es aus d«m ersehen, was aus d«m ' Somme-Gebiet an der W«stfront geworden «st. i Sirgretcher, abet schwerster Tag de» Krieges w Der Kriegsberichterstatt«! des „Vorwärts" meldet ' von der Westfront vom 30. August unter d«r Ueberschrift: Siegreicher, aber schwerster Tag des ganzen Krieges: Der gestrige Tag hat die übermütigen Hoffnungen der Fran zose» blutig zerschlagen und klar bewiesen, datz dre deutsche Front nur da Gelände preisgiht, wo die Führung, di« mit d«r Zukunft rechnet, es erlaubt. j" Französisch« LhMvin'smA; wi In der französßchen Press« herrscht fest dem Ge lingen d«r Fochschen Operationen neuerdings ungeheurer Chau vinismus. Mehr denn je betonen d.« Blätter der Rechten die Notwendigkeit «in«s vollen Entrntesieges bis zur gänz lichen Vernichtung Deutschlands. „Echo d« Paris", dessen jahrelang« Kampagne für die Eroberung und Annexion des linke» Rheinufers bekamt ist, schreibt r» einem sehr scharfen Artikel gegen die französischen Sozialisten, di« einen V«rständi- gungsfried«» wollten, das französische Volk wolle von der Politik dieser Schwätzer nichts wisse». Die Deutschen, "o schließt der Artikel werden zu unserem Nachteil durch Dar- teischwätzereien nicht gerettet werden. „Populatte" steckt diese chauvinistische Stimmung mit Bedauern fest, di« nur Deutsch land zugute komme, da sie den Widerstand Deutschland» stärke. /Populaire" »«langt ferner, daß die Entente die Friedensbedingungen klar und aufrichtig präzisiere, und fragt, ob etwa die Ausgabe der Diplomatie der Entente zu schwierig sei. Eretgntfte zur See 15000 Tomei« wtb Berk!«, 2. 9. (Amtlich.) Im msttkren Mittel« merr oorftakit» unser« U-Boote 15000 Brt., darunter «i«M Transportdampftr von üb.r 6000 Tomttm Der Chef dc» Admiralstabs der Marjne. » B«r«, 2, 9. Aus Athen wird gemeldet: Die mit Oel beladene „Moysaret" ist infolge einer Erplosion in, «in«m Hafen des Aegäischen Meeres in die Luft geflogen und unter- gegangen. 15 Todesopfer werden geschätzt. ' ' Italien l-Men, 31. August. Amtlich wird gemeldet: Italienischer Kriegrschaaplatz In de» Judicarien erfolgreiche Erkundungsgefecht«. Der Mont« Majo (östlich des Pasubio) war gestern vorübergehend im Besitz« d«s F««ndes. Mehr als zweistündiges Artillerie- und Minenftuer verschüttete unsere Besatzung, woraus «» de» Italienern gelang, in unsere Gräben «inzubrechen. Un sere Abschntttsreserv«, Abteilungen des 3. Regiments, der Tiroler Kaiserjägrr und des Kaiserjäger-Sturmbataillons brachen sofort zum Gegenangriff an und warfen, durch die Batterie» der Kais«rjäg«r-Dlvision und der 4s). Honmd- Artillerkebttgad« trefflich unterstützt, den Feind in kurzem erbitterten Ringen wieder hinaus. Das 20. Bersaglieri-Regi- m«nt büßte seine Schlapp« mit dem Verlust von mehr al» 200 Toten und etwa 100 Gefangenen, Albanien Nichts Neues. Der Chef des Generalstab«». Kampf gegen die Bolschewik l Stockholm, 2. 9. In Petersburg wurden 5 gefähr lich« Agenten aus Petrizawedska verhaftet. Sie waren al» Frau«» verkleidet und hatten ein« Menge Aufrufe und Auf forderungen zum Kamps geg«n die Bolschewik« erlassen: Man sand bei ihnen zusammen 600000 Rubel, mit denen einig« Ententefreund« ««»helfen wollten.
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